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Gedanken zur Baugeschichte von Schloss Leesdorf - HTL Baden ...

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Veränderungen wurden an den Türmen und einzelnen Gebäudetraktenvorgenommen und betrafen Wohnräume und erforderliche Nebenräume. Dem<strong>Schloss</strong> wird nach Abschluss der Arbeiten eine einheitlichere Gesamterscheinungzugesprochen.Wichtige Gestaltungs- und Baumaßnahmen wurden aber auch im Inneren der Anlagerealisiert. Hier ist in erster Linie die malerische Ausgestaltung des Festsaales zunennen. Es gibt zahlreiche Interpretationen und Vermutungen bislang auch konkreteZuweisungen was die Gestaltung und die illusionistische Malerei des barockenFestsaales betrifft. Was sich mit Sicherheit behaupten lässt, ist die Tatsache, dasssich die Raumschöpfung mit der künstlerisch wertvollen Malerei bis heute guterhalten hat. Das Deckenfresko beinhaltet eine mythologisch-allegorischeDarstellung inmitten einer reichen Scheinarchitektur und dominiert in vollendetemIllusionismus den Raum. Auch sämtliche Seitenwände sind mit Wandmalereienausgesaltet und integrieren jetzt wieder die 6 Ölgemälde, die dieBabenebergerregenten darstellen. Hierzu sei angemerkt, dass unter derVerwaltungstätigkeit <strong>von</strong> Pater Balthasar Stürz in den Jahren <strong>von</strong> 1775 bis 1784 imZuge einer Reihe <strong>von</strong> wichtigen Verbesserungen und Ausstattungen dieseÖlgemälde der 6 Babenberger, die sich um das Stift Melk besonders verdientgemacht haben, <strong>zur</strong> Zierde des Saales angeschafft wurden. Zentrales Thema desDeckenfreskos ist die Darstellung <strong>von</strong> Chronos mit einer Allegorie der vierJahreszeiten.Das Herrenzimmer, es liegt über der Kapelle und ein kleiner Raum darüber sowiedas Speisezimmer und das gewölbte Turmzimmer, alle diese Räumlichkeiten wurdenmit prachtvollen Stuckarbeiten ausgestattet. Wappen, Wappenembleme und dasfigurale Ausstattungsprogramm lassen die Stuckornamente in ihrer Entstehung derZeit <strong>von</strong> Abte Berthold zuweisen.Auch die Nikolauskapelle erhält eine barocke Ausgestaltung. Dem bereits genanntenBalthasar Stürzl war es ein großes Anliegen, den alten Altar zu ersetzen. AmPalmsonntag des Jahres 1776 las er die Heilige Messe vor dem neuen Altarbild.Dieses war eine Kopie des sogenannten Maria Bründel-Bildes aus Kroissenbrunn.Die Kapelle wurde auch baulich verändert. Besondere Bedeutung kommt dabei demneu ausgemalten Deckengewölbe zu. Wenngleich keine eindeutige Meinungbezüglich einer Zuschreibung erkennbar ist, wird in diesem Zusammenhang gerneder Maler Johann Bergel genannt. Das Deckenfresko mit der zentralenFigurengruppe der Heiligen Dreifaltigkeit und der Darstellung der vier Evangelisten inden Eckbereichen hat sich bis heute, wohl mit einigen Restaurierungen in denfolgenden Jahrhunderten einigermaßen gut erhalten. Das Altarbild hat sich leidernicht erhalten. Anlässlich des 75 Jahre Jubiläums im Jahre 2000 wurde die Apsis miteinem neuen Altarbild in Form eines modernen Triptychons versehen. Der bildendeKünstler Nevratil schuf mit einem abstrakt gestalteten Mittelbild und den beidenstilisierten Seitenflügelbildern, die den Heiligen Nikolaus und den Heiligen Lukas,letzterer gilt ja als Schutzpatron der Maler, ein spannungsreiches neues Altarbild. Alswesentliche Konsequenz der barocken Umgestaltung, die mit den Maßnahmen unterAbt Berthold begonnen haben, kann der Wandel <strong>von</strong> der Burg zum <strong>Schloss</strong> gesehenwerden, das nunmehr mit seinem Garten auch dem angenehmen Aufenthalt äußerstdienlich gewesen sein muss. Schließlich lassen sich in den Folgejahren auchzahlreiche honore Gäste und Besucher anführen. So wird vom Kuraufenthalt <strong>von</strong>Maria Josefa, der zweiten Gemahlin <strong>von</strong> Josef II. berichtet. Dies führte zum Besuchder Kaiserin Maria Theresia, mit einem Aufenthalt im <strong>Schloss</strong> und einer kaiserlichenBelustigung im dazugehörigen <strong>Schloss</strong>garten. Im Jahre 1869 nahm die KöniginMaria Pia <strong>von</strong> Portugal während ihres Kuraufenthaltes Quartier in <strong>Schloss</strong> Lesdorf.

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