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PRÄNATALE DIAGNOSTIK ANGEBORENER HERZFEHLER - Pk Ivb

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Ventrikel-Septum-<br />

Defekt (VSD)<br />

LungenschlagaderLungenschlagader<br />

Drittes Ultraschall-Screening<br />

Zwischen der 29. bis zum Ende der 32. Schwangerschaftswoche<br />

zur Kontrolle hinsichtlich evtl. Entwicklungsstörungen<br />

(Plazentainsuffizienz* bzw. fetale* Minderversorgung mit<br />

Nährstoffen).<br />

Die Mutterschaftsrichtlinien ermöglichen weitere Ultraschalluntersuchungen,<br />

auch die Durchführung invasiver* Eingriffe<br />

(Fruchtwasserpunktion) und die gezielte Ausschlussdiagnostik<br />

bei erhöhtem Risiko für Fehlbildungen oder Erkrankungen<br />

des Feten* bzw. als Alternative zur invasiven pränatalen<br />

Diagnostik.<br />

Das sogenannte "baby-watching" (unnötige Untersuchungen<br />

nur auf Wunsch der Eltern) ist hiervon ausgeschlossen.<br />

2.Fruchtwasseruntersuchung<br />

Die Fruchtwasserpunktion (Amniozentese) ist eine Methode<br />

zur Bestimmung der Chromosomen (Träger der Erbanlagen)<br />

des Ungeborenen, die i.d.R. zwischen der 13. und 20.<br />

Schwangerschaftswoche unter Ultraschallkontrolle durchgeführt<br />

wird. Dabei wird Fruchtwasser zur Analyse der darin<br />

befindlichen kindlichen Zellen u.a. Substanzen (z.B. alpha-Fetoprotein)<br />

entnommen. Die Untersuchung ist ein invasiver*<br />

Eingriff und mit dem das Risiko einer Fehlgeburt verbunden<br />

ist (0,5 bis 1%).<br />

3.Choriozottenbiopsie<br />

Linker<br />

Vorhof<br />

VSD<br />

Rechte<br />

Kammer<br />

Aus dem sogenannten Choriozottengewebe *, aus dem sich<br />

später der Mutterkuchen (Plazenta) entwickelt, werden zwischen<br />

der 10.-12. Schwangerschaftswoche entweder mit einem<br />

Schlauch durch die Scheide oder mit einer Hohlnadel durch<br />

die Bauchdecke Zellen des ungeborenen Kindes entnommen,<br />

PRÄNATALE <strong>DIAGNOSTIK</strong><br />

Der VSD kann heute meist mittels eines Herzkatheters,<br />

bei dem ein Schirmchen auf das Loch gesetzt<br />

wird, verschlossen werden. Falls das Loch<br />

zu groß ist bzw. ungünstig liegt, wird der Defekt<br />

durch eine Operation behoben.<br />

die auf Chromosomen* bzw. auf -abweichungen untersucht<br />

werden. Auch dieser invasive* Eingriff ist, je nach Zentrum,<br />

mit dem Risiko einer Fehlgeburt verbunden (bis zu 3 %).<br />

4.Nackenfaltentransparenzmessung<br />

Die Nackenfaltentransparenzmessung (nuchal translucency<br />

NT) ist nicht Bestandteil der Mutterschaftsrichtlinien. Derzeit<br />

wird Frauen ab 35 Jahren teilweise die invasive* Diagnostik<br />

zur Karyotypisierung* empfohlen, wobei der Eingriff ein Fehlgeburtsrisiko<br />

von 0,5 bis 1,0 % aufweist. Dieses Vorgehen ist<br />

laut zahlreichen Experten nicht mehr zeitgemäß, da durch<br />

eine detaillierte Ultraschalluntersuchung das Risiko für Chromosomenstörungen<br />

(in 95 bis 97 %) ebenfalls reduziert werden<br />

kann. Untersuchungen aus den Jahren 2004/2005 (Nicolaides,<br />

2004; Nicolaides et al, 2005; Wojdemann et al, 2005)<br />

ergaben, dass das Angebot einer Nackentransparenz-Untersuchung<br />

und weiterführender früher Diagnostik an alle<br />

Frauen über 35 Jahren zu einer drastischen Senkung der<br />

Amniozentese*-Rate führen und damit eine Vielzahl der eingriffsbedingten<br />

Fehlgeburten gesunder Feten vermeiden<br />

würde. Stattdessen sollten die Frauen auf Alternativen zur<br />

Fruchtwasseruntersuchung in Form verschiedener detaillierter<br />

Ultraschalluntersuchungen hingewiesen werden.<br />

5.Triple Test<br />

Zwischen der 16. und 20. Schwangerschaftswoche werden anhand<br />

einer Blutuntersuchung der Mutter drei Hormone bestimmt:<br />

1. alpha-Fetoprotein (AFP)<br />

2. freies Estriol (E3)<br />

3. beta-Choriongonadotropin (beta-HCG).<br />

Mit dieser Methode, die zunehmend von der NT-Messung (s.<br />

4) abgelöst wird und keine Leistung der GKV ist, kann bei genauer<br />

Kenntnis des Schwangerschaftsalters mit einer Zuverlässigkeit<br />

von 60-65 % die Wahrscheinlichkeit für das Vorliegen<br />

eines offenen Rückens (Spina bifida) oder eines Down-Syndroms<br />

(Trisomie 21) ermittelt werden. Das Down-Syndrom<br />

geht häufig mit einem angeborenen Herzfehler einher.<br />

6.Nabelschnurpunktion<br />

Aus der Nabelschnur entnommenes Blut wird auf seltene Erbkrankheiten,<br />

Infektionen, Blut- oder Stoffwechselerkrankungen<br />

untersucht. Der invasive* Eingriff ist ab der 16.-20.<br />

Schwangerschaftswoche möglich. Das Risiko einer Fehlgeburt<br />

beträgt 1-3 %. Mit dieser Methode können auch Medikamente<br />

verabreicht oder Bluttransfusionen durchgeführt werden.<br />

Bitte lesen Sie auch BzGA-Tabelle Seiten 10 und 11.<br />

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