Mit 33 Krebsen auf den Spuren des Cusanus wandeln

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Heinz Eckstein an der Cusanus-Skulptur vor der Akademie Kues der Cusanuswanderer weiter der Spur der kleinen Krebse, so erreicht er die Akademie Kues, wo eine Skulptur Cusanus auf seiner Reise als Mitglied einer päpstlichen Gesandtschaft nach Konstantinopel zeigt. Im gleich nebenan liegenden St.-Nikolaus-Hospital, seiner wohltätigen Stiftung von 1458, durften damals 33 alte, bedürftige, unbescholtene Männer über fünfzig bis an ihr Lebensende wohnen. Seit 1962 beherbergt das »Altenheim Cusanusstift« 58 Männer und Frauen. In der Kapelle ruht das Herz des Stifters unter einer Messingplatte vor dem Altar, und im Obergeschoss befindet sich eine der wertvollsten Privatbibliotheken der Welt mit Bänden aus dem 9. bis 15. Jahrhundert. Auf der Moselbrücke kommt der Wanderer an der Cusanus-Sonnenuhr vorbei. Sie weist darauf hin, dass Cusanus weit reichende Kenntnisse in Chronologie, Astronomie und Astrologie besaß. Eine weitere Station auf der Brücke lenkt den Blick auf die Bernkasteler Pfarrkirche St. Michael, wo Cusanus selbst von 1437 bis 1441 und dann sein Bruder Johannes Pfarrer waren. Zum Abschluss der interessanten, abwechslungsreichen Wanderung auf Nikolaus‘ Spuren lädt das »Globusspiel« ein, selbst aktiv zu werden und sich spielerisch mit cusanischen Gedanken zu befassen. Auf dem Boden ist das Spiel aufgezeichnet, das Cusanus sich ausgedacht und selbst mit Freunden und Besuchern gespielt hat. Der Spieler hat die Aufgabe, eine halbkugelartig ausgehöhlte Holzkugel, »Globulus« genannt, so in Bewegung zu setzen, dass sie möglichst nahe am Mittelpunkt der konzentrisch angeordneten Kreise des Spielfeldes ausrollt. Aufgrund der Delle in ihr ein ungemein spannendes Spiel für die ganze Familie, denn kein Wurf ist vorhersehbar, kaum einer kalkulierbar. Cusanus verstand das Spiel als Sinnbild für die Suche des Menschen nach der Mitte seines Lebens. Die Kugel kann der Spieler beim nahe gelegenen Minigolfplatz oder Cusanus-Geburtshaus gegen Pfand ausleihen oder auch kaufen. Denn es kann gut sein, dass die Kugel zum ständigen Begleiter wird – das Globusspiel ist ein »Spiel des Lebens«, dessen Versuche und Spielvarianten immer wieder aufs Neue reizen, sich auf das Kugelrollen und den Erfinder des Spieles einzulassen. Das Globusspiel lädt ein, die Kugel zu werfen 18 JAHRBUCH BERNKASTEL-WITTLICH 2009
suchten Würmer, die sie in Dosen steckten, aus denen die Jungen sich bedienten. Jungen besaßen eben gewisse Vorrechte in den Jahren vor und nach dem Ersten Weltkrieg – und auch noch später! Die gefangenen Fische wurden in kleinen Wasserkulen verwahrt, die die Mädchen gegraben hatten. Eine alte Dame erinnert sich an die besonders schönen Blumensträuße, die sie am Bachrand und auf den Wiesen in jedem Frühjahr gepflückt hat – Sumpfdotterblumen, Schlüsselblumen, Wiesenschaumkraut und Margaretenblümchen. Sie war eines der Kinder, die den Brüdern beim Fischfang assistiert haben. Nicht weit von hier hatte ein Arzt seine Praxis. Wandte sich eine Mutter an ihn für ihr Kind, das über heftige Bauchschmerzen klagte, so war seine erste Frage: »Hast du Wasser aus dem Rommelsbächelchen getrunken?« Der Rommelsbach stammt aus der Höhe um das Dorf Bergweiler. Er kann nicht anders, er muss den Berg hinunter. Keiner hält ihn auf. Flink eilt er dahin durch Wald, Wiesen und Schöne Aussichten Diese Quelle ist nicht versiegt Zu Eis erstarrtes Wasser täuscht Bald schon werden Ideen wieder sprudeln Das Wasser des Lebens wird fließen Und du kannst Kraft schöpfen und Hoffnung soviel du willst Und dein Durst nach Liebe wird gestillt werden ELISABETH FREITAG Viehweiden unweit des Bergweilerweges. Am Forsthaus Failz kommt er vorbei und am alten Schießstand. Bald schon ist er bei der Rommelsbachbrücke angelangt, fließt darunter durch, und spätestens jetzt verströmt er seine letzte Lebenskraft bis zur Mündung. Hier kann man seinen Atem spüren: Trägheit und Schnelligkeit und das Lied, das er singt, und das sich tageweise verändert. Manchmal ruht sich der Rommelsbach aus und hält inne. Dann spiegeln sich in seinem stehenden Wasser die Blätter und Äste der Uferbepflanzung. Im Januar 2006 haben städtische Arbeiter etliche Pappeln am Bachrand gefällt. Nun bietet sich ein anderes Bild – der Bach sieht wie entkleidet aus. Im Winter ist das Rommelsbächelchen manchmal zugefroren. Sein Wasser ist zusammen mit Steingeröll, Ästen, Knüppeln und welken Blättern zu Eis erstarrt, aber sobald die Sonne es aufgetaut hat, wird das Wasser weitereilen. Es geht in der größeren Schwester, der Lieser, auf, und ab hier streben beide vereint der Mosel entgegen. JAHRBUCH BERNKASTEL-WITTLICH 2009 55
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Seite 7 und 8: Morgens 9 bis Abends 5 Uhr« aufgen
Seite 9: Schüler s c h r e i b e n Glocken

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