Das Problem mit dem Konflikt.... - bei Hubert Kuhn
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<strong>Hubert</strong> <strong>Kuhn</strong><br />
Åber <strong>dem</strong> bisherigen Reaktionsmuster auf das Verhalten des anderen. Jede Partei<br />
entwickelt Vorstellungen, wie sie zur LÇsung <strong>bei</strong>tragen kann. Eventuell ist es notwendig<br />
nicht mehr wahrgenommene FÄhigkeiten der jeweiligen Kontrahenten aus<br />
frÅheren gelungen <strong>Konflikt</strong>lÇsungen ins GedÄchtnis zu rufen. Auch kann auf geeignete<br />
MÇglichkeiten der UnterstÅtzung hingewiesen werden.<br />
* sich an Effizienz orientieren<br />
Ziel ist, die Kosten unterschiedlicher Verfahren der <strong>Konflikt</strong>lÇsung deutlich zu machen<br />
und das sparsamste zu wÄhlen. Dazu gehÇren, den <strong>Konflikt</strong> zu vermeiden, interessenorientierte<br />
Verfahren, die Schlichtung und Verfahren, Rechts- und Machtpositionen<br />
vorab zu klÄren. Insbesondere in Organisationen lohnt es sich, dauerhafte<br />
kostengÅnstige Regelungen zur <strong>Konflikt</strong>lÇsung zu entwickeln und institutionell abzusichern<br />
( vgl. Beck/ Schwarz 1995, 101ff., Gomez/ Probst Wissensmanagement).<br />
* sich auf einen Weg einlassen<br />
Ziel ist, die <strong>Konflikt</strong>lÇsung als LernprozeÖ fÅr alle Beteiligten zu gestalten. <strong>Das</strong> heiÖt,<br />
das Ergebnis „entwickelt“ sich im Laufe der GesprÄche. Auf <strong>dem</strong> Weg zur LÇsung<br />
geht man Schritt fÅr Schritt, die jeweils Åberlegt, ausprobiert und ÅberprÅft werden.<br />
Es geht nicht nur darum, den „<strong>Konflikt</strong> los zu werden“, sondern erfolgreiche <strong>Konflikt</strong>lÇsung<br />
zu entwickeln und zu lernen, auch fÅr andere „Gelegenheiten“.<br />
Auf <strong>dem</strong> Hintergrund dieser Leitilinien lassen sich mehrere LÇsungs-Hypothesen<br />
bilden. Sinnvoll ist es, die ersten Schritte konkret, ÅberprÅfbar und positiv zu formulieren.<br />
Eine weitere Planung Åber die ersten Schritte hinaus, lÄuft Gefahr die eigene<br />
Wahrnehmung und HandlungsmÇglichkeit festzulegen und einzuschrÄnken. FÅr eine<br />
weitere <strong>Konflikt</strong>lÇsung geben die Leitlinien die Richtung an.<br />
4. Auswirkungen reflektieren und eventuell <strong>Konflikt</strong>/ <strong>Problem</strong> neu beschreiben<br />
Wie wirkt sich jede dieser LÇsungen vermutlich aus? Welche Situation entsteht nach<br />
<strong>dem</strong> neuen Verhalten?<br />
Da<strong>mit</strong> wird eine zusÄtzliche RealitÄtskontrolle vorgenommen, um nicht viel Energie<br />
in Schein-LÇsungen zu vergeuden. Dies ÜberprÅfung geht weiter als die sonst hÄufig<br />
zu findende „Bewertung der LÇsungsalternativen“. Rahmenbedingungen und<br />
Kosten, die unterschiedlichen LÇsungsideen zu verwirklichen, mÅssen auch geprÅft<br />
werden, darÅberhinaus aber vor allem die dann entstehende Situation.<br />
Manchmal zeigt sich hier, daÖ der ursprÅngliche <strong>Konflikt</strong> noch andere Dimensionen<br />
hat, die wichtig sind und jetzt zugÄnglich werden. In diesem Fall wird der neue <strong>Konflikt</strong><br />
untersucht, genau beschrieben und der Prozess von Neuem durchlaufen. Die<br />
tieferliegenden, „eigentlichen“ <strong>Konflikt</strong>e sind in der Regel nicht offensichtlich und<br />
zeigen sich oft erst, wenn das „OberflÄchen“-<strong>Problem</strong> gelÇst ist.<br />
5. Lösungsvorstellung umsetzen<br />
Die geeignete LÇsungsidee kann in einem anderen Verhalten bestehen, das das<br />
bisherige <strong>Konflikt</strong>-Muster unterbricht, oder ein lÇsungsorientiertes GesprÄch zu suchen.<br />
Dieses eignet sich insbesondere zu Beginn eines <strong>Konflikt</strong>es. Je mehr die<br />
in: BlÄtter der Wohlfahrtspflege, 1999, 3-4/9, 146 Jg., "Mediation", 55-57 4