Gemeindebrief - Ev.-Lutherische Kirchengemeinde Wedel
Gemeindebrief - Ev.-Lutherische Kirchengemeinde Wedel
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4 40 Jahre Christuskirche Schulau<br />
40 Jahre Christuskirche<br />
Viele Jahrhunderte gab es in den Dörfern<br />
Schulau, Spitzerdorf und Lieth keine<br />
Kirche. Man musste „über den Jordan“<br />
(die <strong>Wedel</strong>er Au) in die <strong>Wedel</strong>er<br />
Kirche.<br />
An der Feldstraße war ein kleines Wäldchen,<br />
in das die Nachbarn ihren Hausmüll<br />
kippten.<br />
Als aus 7.000 nach dem Krieg plötzlich<br />
30.000 <strong>Wedel</strong>er Einwohner wurden,<br />
stellte man hier wie anderswo in der<br />
Stadt Baracken auf.<br />
Dann wurde auf dem Grundstück ein<br />
Pastorat gebaut (1954). Bald darauf<br />
das Gemeindehaus an der Feldstraße,<br />
in dem seit Herbst 1956 Gottesdienste<br />
stattfanden. Wegen der Enge oft zwei<br />
nacheinander.<br />
Nachdem in Schulau mehr als 15.000<br />
<strong>Ev</strong>angelische wohnten und immer noch<br />
neu gebaut wurde, stand fest:<br />
Wir brauchen eine neue, große Kirche,<br />
die ab 1967 geplant wurde (1965 wurde<br />
die Gemeinde von der <strong>Wedel</strong>er abgetrennt).<br />
1970 begann der Bau nach Plänen des<br />
Hamburger Architekten Asmus Werner,<br />
der den Wettbewerb gewonnen hatte.<br />
1971 war der Bau fertig und wurde am<br />
Sonntag Trinitatis unter großem Interesse<br />
und Beteiligung der Schulauer geweiht.<br />
Damit war für die vielen Vertriebenen<br />
aus dem Osten, für ausgebombte Hamburger,<br />
aber auch für die Schulauer und<br />
Spitzerdorfer endlich ein eigenes geistliches<br />
Zentrum da. Ein Stück Heimat am<br />
neuen Ort, in neuer Zeit.<br />
Gemeinsam mit allen dieses Haus mit<br />
Leben zu füllen – und vor allem, einen<br />
gemeinsamen Weg zu finden, war nicht<br />
leicht. Da fanden sich unter dem neuen,<br />
großen Dach Menschen, deren Glaube<br />
von Erweckungsbewegungen geprägt<br />
war. Manchmal zweifelten sie daran,<br />
ob die Norddeutschen es mit dem Glauben<br />
wirklich ernst meinten, wenn etwa<br />
diskutiert wurde, ob nicht die neue Kirche<br />
als Mehrzweckraum nicht auch für<br />
Theater- und Tanzveranstaltungen zu<br />
Verfügung stehen sollte...<br />
Für manche war es inzwischen viel<br />
wichtiger geworden, den Glauben im<br />
Einsatz für Benachteiligte auszudrücken,<br />
als die Tradition und ihre Glaubenssätze<br />
zu verstehen.<br />
Auch Kirchturm (im Entwurf des Architekten<br />
vorhanden), Glocken, Orgel und<br />
Kreuz schienen anfangs entbehrlich,<br />
das Geld dafür besser im armen Teil der<br />
Welt eingesetzt.<br />
Aber die kleine Orgel aus dem Kirchsaal<br />
füllte doch nicht wirklich die große<br />
Christuskirche, die hohe Betonwand<br />
vorne war recht schmucklos. So wurde<br />
ein Kreuz beim Hamburger Bildhauer<br />
Klaus Luckey in Auftrag gegeben, eine<br />
im Kirchenvorstand umstrittene Entscheidung.<br />
Einige Jahre später wurde für eine Orgel<br />
gesammelt, die Orgelbauer Lobback<br />
baute.<br />
Zu Glocken kam die Gemeinde eigentlich<br />
durch die Partnerschaft mit der Gemeinde<br />
Igumbilo in Tansania, begründet<br />
von Pastor Peter Knuth im Jahre 1977.<br />
Der Wunsch der dortigen Christen war,<br />
nicht nur eine Wasserleitung fürs Dorf,<br />
sondern auch Glocken für die Kirche zu<br />
haben. Da fingen auch die Schulauer<br />
an, für eigene zu sammeln. Orgel und<br />
Glocken wurden aus Spenden finanziert,<br />
und die gingen mit Sicherheit<br />
nicht zu Lasten der Hilfe für Tansania.<br />
So ist die Christuskirche eine "ganz<br />
normale" Kirche geworden, für viele<br />
eine Heimat: Für Freunde der Musik,<br />
Interessierte an theologischen Gesprächen,<br />
für Kinder (in zwei Kindergärten<br />
und neuerdings einer Kinderkrippe, für<br />
Jugendliche und Senioren.<br />
Pastor Bernd Michaelsen<br />
Konzert am 19. Juni<br />
um 17 Uhr<br />
Die Christuskirche feiert am 19. Juni<br />
2011 ihr 40-jähriges Bestehen. Aus<br />
diesem Anlass bieten wir Ihnen zur<br />
Feier des Tages um 17.00 Uhr ein Konzert<br />
mit Werken von H. Schütz, J. S.<br />
Bach und anderen. Im Zentrum stehen<br />
die Werke von J. S. Bach: die Motette<br />
zum Choral „Jesu meine Freude“ und<br />
die Kantate Nr. 30 „Freue dich, erlöste<br />
Schar“ zum Johannestag (24. Juni).<br />
Ausführende sind die Kantorei und<br />
das Vocalensemble der Christuskirche,<br />
dazu ein Solistenquartett und die Cappella<br />
Schulau, die Leitung hat – wie<br />
seit 40 Jahren – Kantor Hans-Bernhard<br />
Gericke. Zum Jubiläum ist der Eintritt<br />
frei, wir hoffen aber auf Ihre Mithilfe<br />
in Form von reichlichen Spenden zur<br />
Deckung der Kosten dieses Konzerts.<br />
H.B. Gericke