28.11.2012 Aufrufe

können Sie eine kostenlose Leseprobe als PDF - Prinzip kostenlos

können Sie eine kostenlose Leseprobe als PDF - Prinzip kostenlos

können Sie eine kostenlose Leseprobe als PDF - Prinzip kostenlos

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Kerstin Hoffmann<br />

PrinziP<br />

Kostenlos<br />

Wissen verschenken –<br />

Aufmerksamkeit steigern – Kunden gewinnen


Kerstin Hoffmann<br />

<strong>Prinzip</strong> <strong>kostenlos</strong><br />

Wissen verschenken –<br />

Aufmerksamkeit steigern –<br />

Kunden gewinnen<br />

WILEY-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA


1. Auflage 2012<br />

Alle Bücher von Wiley-VCH werden<br />

sorgfältig erarbeitet. Dennoch übernehmen<br />

Autoren, Herausgeber und Verlag in k<strong>eine</strong>m<br />

Fall, einschließlich des vorliegenden Werkes,<br />

für die Richtigkeit von Angaben, Hinweisen<br />

und Ratschlägen sowie für eventuelle Druckfehler<br />

irgend<strong>eine</strong> Haftung<br />

Bibliografische Information<br />

der Deutschen Nationalbibliothek<br />

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet<br />

diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;<br />

detaillierte bibliografische<br />

Daten sind im Internet über<br />

http://dnb.d-nb.de abrufbar.<br />

©2012Wiley-VCHVerlag&Co.KGaA,<br />

Boschstr. 12, 69469 Weinheim, Germany<br />

Alle Rechte, insbesondere die der Übersetzung<br />

in andere Sprachen, vorbehalten. Kein<br />

Teil dieses Buches darf ohne schriftliche Genehmigung<br />

des Verlages in irgend<strong>eine</strong>r<br />

Form – durch Photokopie, Mikroverfilmung<br />

oder irgendein anderes Verfahren – reproduziert<br />

oder in <strong>eine</strong> von Maschinen, insbesondere<br />

von Datenverarbeitungsmaschinen,<br />

verwendbare Sprache übertragen oder übersetzt<br />

werden. Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen,<br />

Handelsnamen oder sonstigen<br />

Kennzeichen in diesem Buch berechtigt<br />

nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann<br />

frei benutzt werden dürfen. Vielmehr<br />

kann es sich auch dann um eingetragene<br />

Warenzeichen oder sonstige gesetzlich<br />

geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie<br />

nicht eigens <strong>als</strong> solche markiert sind.<br />

Satz Mitterweger und Partner, Plankstadt<br />

Druck und Bindung CPI – Ebner & Spiegel,<br />

Ulm<br />

Umschlaggestaltung init GmbH, Bielefeld<br />

Print ISBN: 978-3-527-50671-2


Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung 9<br />

Bekanntheit, neue Kunden und höhere Honorare mit<br />

verschenktem Wissen 9<br />

Praxisbeispiele: erfolgreiche Wissens-Teiler 15<br />

Mehr auf der Buch-Website 15<br />

1. Reich und berühmt mit verschenktem Wissen? 17<br />

Die Wissensstrategie und der erfolgreiche Balanceakt in der<br />

Gratiskultur 17<br />

Die Faktoren der Wissensstrategie 21<br />

Einige Worte zu den Werten 25<br />

Wissen teilen, damit die Welt besser wird –<br />

Interview mit dem Wissenschaftler, Philosophen, Manager und<br />

Speaker Prof. Dr. Gunter Dueck 25<br />

Das <strong>Prinzip</strong> <strong>kostenlos</strong> 28<br />

Worin besteht das rare Gut? 32<br />

Zur Psychologie des Teilens 34<br />

PR-Doktor: ein Erfahrungsbericht 41<br />

2. Die eigene Ware und ihren Wert kennen 49<br />

Positionierung, Planung und Strategie der Wissensvermarktung<br />

49<br />

Was kostet es? Was bringt es ein? Ressourcen und<br />

(Zeit-)Budget 60<br />

Ihr Wissen ist nicht einzigartig – Ihr Können schon 64<br />

Du bist, wie du schreibst – schreibe, wie du sein willst 68<br />

Was ist Ihr Medium? 78<br />

<strong>Prinzip</strong> <strong>kostenlos</strong> Kerstin Hoffmann<br />

Copyright©2012WILEY-VCHVerlagGmbH&Co.KGaA,Weinheim<br />

5


6<br />

»Menschen merken sich, wer sie inspiriert hat« –<br />

Interview mit dem Blogger, Autor und Kommunikationsberater<br />

Klaus Eck 81<br />

3. Wissen, wo und wie für wen:<br />

Die richtigen Kanäle und die passenden Inhalte 85<br />

Wissen für Wunschkunden: Was Ihre Zielgruppe<br />

wirklich interessiert 85<br />

»Wieder nur Socken!« – Die Gefahren zu großer<br />

Versprechen 91<br />

»Ich leite es weiter und zeige m<strong>eine</strong> Begeisterung« –<br />

Interview mit Mirko Lange, Geschäftsführer der Münchner<br />

Agentur talkabout 99<br />

Vom Realen ins Virtuelle und zurück: Netzwerken 100<br />

Netzwerken<strong>als</strong>Basisfür<strong>eine</strong>rfülltesLeben–<br />

Interview mit der Management-Trainerin, Autorin und<br />

Speakerin Sabine Asgodom 109<br />

Wie <strong>Sie</strong> Ihr Wissen im realen Leben an Ihre Zielgruppen<br />

bringen 111<br />

Erfolgreiche Vortragsrednerin wider Willen –<br />

Interview mit der Publizistin und Journalistin<br />

Kathrin Passig 116<br />

4. Ihre Wissens-Zentrale im Web 119<br />

Die eigene Plattform planen und aufbauen 119<br />

Blog oder nicht Blog? 120<br />

Wer bloggt? 122<br />

Wie soll es denn heißen? 123<br />

Lokal, regional, national oder global? 126<br />

Weitere Aufgaben von Unternehmensblogs 127<br />

Die richtigen Kunden anziehen –<br />

Interview mit der Karriereberaterin Svenja Hofert 128<br />

Umsetzung: der Aufbau Ihres Blogs 130<br />

Die richtige Basis: technische Grundlagen 132<br />

Gestaltung: Das Auge liest mit 134<br />

Benutzerfreundlichkeit: Die Form folgt der Funktion 137<br />

Die erste Info muss sitzen: der Rahmen Ihres Blogs 140<br />

Zur Sache selbst: die einzelnen Beiträge 147<br />

Inhaltsverzeichnis


Multimediale und interaktive Inhalte 148<br />

Inhaltliche Planung und Strategie 153<br />

Immer neue, spannende Themen finden 157<br />

Kommentare im Blog: aktivieren und moderieren 159<br />

Vernetzung mit anderen Blogs 163<br />

Virale Effekte planen? 165<br />

Rechtliche Fragen 166<br />

Was ist zu tun? 167<br />

WeristderrichtigeProfifür<strong>Sie</strong>? 169<br />

Wo finden <strong>Sie</strong> geeignete Anbieter? 172<br />

»Zuhören, Fleiß, Begeisterung!« –<br />

Interview mit dem Rechtsanwalt Thomas Schwenke 173<br />

5. Publizieren und multiplizieren im Web 177<br />

Souverän im virtuellen öffentlichen Raum 177<br />

Verantwortungsbewusst im Netz unterwegs 186<br />

Plattformen, Medien und Tools im Web 189<br />

Bauen <strong>Sie</strong> sich Ihr eigenes Netz: So landen <strong>Sie</strong> im<br />

Social Web 195<br />

Vernetzung ist alles: Ihr Social-Media-Workaround 198<br />

»Warum folgt mir denn k<strong>eine</strong>r?« – Follower, »Freunde«,<br />

Kontakte gewinnen 201<br />

Der richtige Umgang mit Kritikern und Krisen 211<br />

Monitoring: beobachten, überwachen, auswerten 213<br />

... und weiter? 216<br />

»Heute ist es einfacher, bekannt zu werden!« –<br />

Interview mit der Social-Media-Beraterin Nicole Simon 217<br />

6. Ab jetzt wird es kostenpflichtig 221<br />

Wenn der erste Interessent anruft ... 221<br />

Lieber die Taube auf dem Dach! 224<br />

Der entscheidende Schritt von <strong>kostenlos</strong> zu kostenpflichtig 225<br />

7. Auf Dauer erfolgreich <strong>als</strong> Wissens-Teiler 229<br />

Erfolge verstetigen und ausbauen 229<br />

Meilenst<strong>eine</strong> des Erfolgs 232<br />

Bugfixing: Was tue ich, wenn ...? 233<br />

Viel Erfolg! 237<br />

Inhaltsverzeichnis 7


Danke! 239<br />

Anhang 241<br />

Bücher 241<br />

Web 242<br />

Glossar 245


Einleitung<br />

Bekanntheit, neue Kunden und höhere Honorare mit<br />

verschenktem Wissen<br />

<strong>Sie</strong> sind Berater, Trainer, Vortragsredner oder Experte in <strong>eine</strong>m<br />

Spezialgebiet? <strong>Sie</strong> leiten ein Unternehmen im Dienstleistungsbereich<br />

oder sind für dessen Marketing verantwortlich? <strong>Sie</strong> brauchen<br />

Kunden und Aufträge? <strong>Sie</strong> wollen Ihre Tagessätze erhöhen? <strong>Sie</strong><br />

möchten bekannt werden und Ihren Marktwert steigern? Dann verschenken<br />

<strong>Sie</strong> doch einfach Ihr Wissen! Das funktioniert für größere<br />

Unternehmen genauso wie für einzelne Freiberufler. Entscheidend<br />

ist nur die Tatsache, dass <strong>Sie</strong> mehr wissen <strong>als</strong> andere. Und dass <strong>Sie</strong><br />

etwas zu verkaufen haben, was über dieses Wissen hinausgeht. Vorausgesetzt<br />

eben, <strong>Sie</strong> verschenken erst einmal etwas.<br />

Moment mal ...! Reich werden, indem man etwas <strong>kostenlos</strong> abgibt:<br />

Ist das nicht ein Widerspruch in sich? Nein, tatsächlich ist es ein<br />

<strong>Prinzip</strong>, das in der Wirtschaft bestens funktioniert, seit es die allerersten<br />

Warenproben gab. Die Gratiskultur ist <strong>eine</strong> ganz eigene Wirtschaftsform,<br />

die erst mit der Entwicklung des Social Web so richtig<br />

an Fahrt aufgenommen hat. Von den Giganten wie Google <strong>können</strong><br />

wir ebenso lernen, wie von den Pionieren der Akquise, die Anfang<br />

des Jahrhunderts in den U.S.A. mit Rezeptheftchen an Haustüren<br />

klingelten.<br />

Haben <strong>Sie</strong> schon jem<strong>als</strong> <strong>eine</strong> Gesichtscreme, <strong>eine</strong>n Joghurt oder<br />

<strong>eine</strong> neue Brotsorte gekauft, weil <strong>Sie</strong> vorab <strong>eine</strong> Gratisprobe erhielten?<br />

Haben <strong>Sie</strong> je ein Auto erworben, nachdem <strong>Sie</strong> sich auf <strong>eine</strong>r <strong><strong>kostenlos</strong>e</strong>n<br />

Probefahrt in den Wagen buchstäblich verliebt hatten? In<br />

diesem Buch zeige ich Ihnen, wie <strong>Sie</strong> das <strong>Prinzip</strong> auf hochwertiges<br />

Wissen <strong>als</strong> Weg zu mehr Bekanntheit und neuen Kunden übertragen<br />

–undwarum<strong>Sie</strong><strong>eine</strong>nentscheidendenVorteilgegenüberallenVer-<br />

<strong>Prinzip</strong> <strong>kostenlos</strong> Kerstin Hoffmann<br />

Copyright©2012WILEY-VCHVerlagGmbH&Co.KGaA,Weinheim<br />

9


10<br />

teilern von Pröbchen und Proben haben. Denn <strong>Sie</strong> verschenken Fachwissen<br />

und verkaufen dadurch Ihre eigentliche Ware. Selbst jemand,<br />

der alles weiß, was <strong>Sie</strong> wissen, kann dies noch lange nicht so anwenden<br />

wie <strong>Sie</strong>. Wer nämlich zu viel s<strong>eine</strong>r eigentlichen Waren zur<br />

Probe austeilt, riskiert, dass der Empfänger schon damit gesättigt ist.<br />

Wer großzügig teilt, was er weiß – aber verkaufen will, was er kann –,<br />

macht den Empfänger dagegen immer begieriger auf das eigentliche<br />

Produkt. Dennoch ist Ihr Wissen ein wertvolles Kapital, das <strong>Sie</strong> nicht<br />

einfach so leichtfertig verschleudern und mit dem <strong>Sie</strong> sehr sorgfältig<br />

umgehen sollten. Das richtige Maß ist ebenso entscheidend wie das<br />

perfekte Timing und die passende »Verpackung«. Das Buch <strong>Prinzip</strong><br />

<strong>kostenlos</strong> zeigt Ihnen, wie <strong>Sie</strong> Ihr Unternehmen bekannt machen, wie<br />

<strong>Sie</strong> neue Kunden gewinnen und wie <strong>Sie</strong> Ihren Marktwert erhöhen,<br />

und das ohne Kaltakquise. Das Buch nützt Beratern, Dienstleistern<br />

und Trainern – einzelnen Experten ebenso wie größeren Unternehmen.<br />

Der Ratgeber führt durch die gesamte Strategie des verschenktenWissens,vondenerstenÜberlegungenbiszumdauerhaftenErfolg<br />

<strong>als</strong> Wissens-Teiler. Die Methode nutzt dazu vor allem die Medien<br />

undPlattformen,diedasInternetheute bietet. Denn damit erreichen<br />

<strong>Sie</strong> potenzielle Kunden, Multiplikatoren und Meinungsbildner besonders<br />

wirkungsvoll. Wie <strong>Sie</strong> diese Medien am besten einsetzen und<br />

welches Wissen <strong>Sie</strong> dazu brauchen, erfahren <strong>Sie</strong> in diesem Buch detailliert.<br />

Damit es nicht bei der Theorie bleibt, handelt ein ganzes Kapitel<br />

von der praktisch-technischen Umsetzung.<br />

Darüber hinaus gehe ich auf die Möglichkeiten ein, Wissen offline<br />

zu teilen. Ich zeige Ihnen, wie erfolgsentscheidend es ist, vom Virtuellen<br />

immer wieder in das reale Leben zurückzukommen; dabei<br />

echte, zwischenmenschliche Verbindungen wertzuschätzen und zu<br />

pflegen. Und wie <strong>Sie</strong> dann wiederum diese realen Aktivitäten mit<br />

dem Web vernetzen, sie auf diese Weise verstärken und noch mehr<br />

Menschen darauf aufmerksam machen. Es geht hier allerdings nicht<br />

(primär) um die innovativste oder umfassendste Social-Media-Konzeption<br />

mittels aller nur denkbaren Tools. Es geht vielmehr vor allem<br />

darum, die zugrundeliegenden <strong>Prinzip</strong>ien zu erkennen und dann<br />

praktisch anzuwenden, was wirklich funktioniert; vor allem, was für<br />

<strong>Sie</strong> funktioniert. <strong>Sie</strong> entwickeln Ihre ganz eigene Vorgehensweise,<br />

die zu Ihrer Kommunikation passt. Wenn <strong>Sie</strong> in die Medien des Internets<br />

einsteigen, lernen <strong>Sie</strong> genug über Technik und praktische<br />

Einleitung


Umsetzung, um direkt damit zu beginnen. Wenn <strong>Sie</strong> bereits sehr erfahren<br />

in der digitalen Welt sind, bekommen <strong>Sie</strong> die Informationen,<br />

die <strong>Sie</strong> brauchen, um dort noch erfolgreicher zu agieren und das<br />

Ganze konzeptionell aufzuarbeiten.<br />

Der Vorteil dieser Methode liegt darin, dass <strong>Sie</strong> mit vergleichsweise<br />

geringem Aufwand starten und sich alles Weitere selbst erarbeiten<br />

<strong>können</strong>, um Ihre Strategie immer weiter auszubauen und zu verf<strong>eine</strong>rn.<br />

Allerdings: Wer auf diese Weise zu Bekanntheit, Aufträgen und<br />

hohenEinkünftengelangenwill,solltesichzunächstgründlichmit<br />

der Materie auseinandersetzen. Er muss die Mitspieler, die Ware, die<br />

Währung und die Marktplätze genau kennen. Dabei geht es um faire,<br />

offene und authentische Kommunikation und um Nutzen für alle<br />

Mitspieler. Die hohe Kunst besteht darin, sich gut zu positionieren<br />

und Inhalte intelligent zu platzieren. Nur wer den erfolgreichen Balanceakt<br />

in der Gratiskultur schafft, gelangt von »kostenfrei« zu »kostenpflichtig«<br />

und spielt sich dabei in <strong>eine</strong> immer bessere Marktposition<br />

hoch.<br />

Ganz gleich, an welchem Punkt <strong>Sie</strong> gerade stehen: Es gibt in diesem<br />

Prozess immer Gefahren ebenso wie irreführende Verlockungen.<br />

In <strong>eine</strong>r Zeit, in der Social-Media-Gurus mit immer neuen Tipps<br />

und Ratgebern förmlich aus dem Boden schießen, gehe ich mit<br />

Ihnen zunächst <strong>eine</strong>n Schritt zurück zu einigen grundlegenden<br />

Überlegungen und dann <strong>eine</strong>n großen Schritt nach vorne, um zu<br />

schauen, was wirklich funktioniert. Denn so wenig, wie <strong>Sie</strong> die Leistung<br />

Ihres Vertriebs steigern, indem <strong>Sie</strong> ihm die Telefone vergolden<br />

– so wenig helfen Ihnen Social Media, bevor <strong>Sie</strong> wissen, was <strong>Sie</strong> herüberbringen<br />

und wen <strong>Sie</strong> anziehen wollen.<br />

Zu den Begriffen: das <strong>Prinzip</strong>, die Strategie und die Akteure<br />

Das <strong>Prinzip</strong>, das diesem Buch zugrunde liegt, nenne ich<br />

<strong>Prinzip</strong> <strong>kostenlos</strong>. Die Strategie, die ich daraus entwickle, ist die<br />

Strategie des verschenkten Wissens, oderkürzer:Wissensstrategie.<br />

Die Akteure, <strong>als</strong>o die Fachleute oder Wissensträger, die ihr Wissen<br />

<strong>kostenlos</strong> weitergeben, bezeichne ich in diesem Buch ganz einfach<br />

<strong>als</strong> Wissens-Teiler.<br />

Bekanntheit, neue Kunden und höhere Honorare mit verschenktem Wissen 11


12<br />

Von der Positionierung bis zum Auftrag<br />

Wenn <strong>Sie</strong> ein Thema haben, das <strong>Sie</strong> wirklich begeistert; wenn es<br />

Ihnen darum geht, andere weiterzubringen; wenn <strong>Sie</strong> sich im Austausch<br />

mit anderen selbst weiterentwickeln; wenn <strong>Sie</strong> über den eigenen<br />

Tellerrand hinausdenken und hinausschreiben wollen: Dann<br />

werden <strong>Sie</strong> mit dem <strong>Prinzip</strong> <strong>kostenlos</strong> am erfolgreichsten sein. Vor<br />

allem aber, wenn es Ihnen gelingt, ein Gefühl dafür zu bekommen,<br />

wasIhreZielgruppebraucht.Fragen<strong>Sie</strong><strong>als</strong>onicht<strong>als</strong>Erstes,was<strong>Sie</strong><br />

aus Ihrem Netzwerk herausholen <strong>können</strong>. Fragen <strong>Sie</strong> sich, was Ihre<br />

Empfänger bewegt. Was zieht sie an? Was bewegt sie zum Bleiben?<br />

Was <strong>können</strong> <strong>Sie</strong> ihnen geben, das sie wirklich weiterbringt? In diesemBuchgeheichmitIhnendenWegvondergutenPositionierung<br />

bis zum erteilten Auftrag <strong>eine</strong>s Neukunden. Dazu stelle ich Ihnen<br />

Checklisten und Ablaufpläne zur Verfügung, die ich in der Arbeit mit<br />

m<strong>eine</strong>n Kunden einsetze. Das, was ich Ihnen im Folgenden erzähle,<br />

habe ich selbst ausprobiert, und es ist Teil m<strong>eine</strong>r Beratungspraxis.<br />

Größere Unternehmen versus Freiberufler<br />

Wenn <strong>Sie</strong> <strong>als</strong> einzelner Berater oder <strong>als</strong> Geschäftsführer, der zugleich<br />

der Haupt-Wissensträger <strong>eine</strong>s mittelständischen Unternehmens<br />

ist, Ihre Wissensstrategie aufbauen,istdieSacherelativklar:Es<br />

geschieht in Ihrer Regie, und <strong>Sie</strong> geben Aufgaben weiter, die <strong>Sie</strong> delegieren<br />

wollen. Je größer das Unternehmen ist, das sich mit verschenktemWissen<strong>eine</strong>nNamenmachenwill,destokomplexerwirddieAngelegenheit.<br />

Nicht nur sind deutlich mehr Entscheidungswege zu berücksichtigen.<br />

Es gilt auch, die gesammelte Expertise in der Firma mit<br />

einfließen zu lassen, gegebenenfalls aus verschiedenen Bereichen. Zugleich<br />

muss, wenn <strong>Sie</strong> mehrere Kompetenzfelder abdecken wollen,<br />

<strong>eine</strong> gewisse Standardisierung gefunden werden, die die Wissensproduktion<br />

von einzelnen Mitarbeitern abkoppelt. Denn ansonsten haben<br />

<strong>Sie</strong> immer dann, wenn ein Stelleninhaber wechselt, ein Problem.<br />

Für Einzelunternehmer oder freiberufliche Berater kann die Wissensstrategie<br />

<strong>eine</strong>n Großteil der Gesamtkommunikation ausmachen.<br />

Wahrscheinlich ist gar nicht sehr viel mehr Werbung und PR erforderlich.<br />

In größeren Unternehmen dagegen ist die Wissensstrategie<br />

Einleitung


meistens nur ein Element in <strong>eine</strong>m umfassenden Kommunikationsmix.<br />

Die Medien und Kommunikationswege, die der Wissensstrategie<br />

dienen, sind jedoch auf vielfältige Weise mit anderen Medien und<br />

Maßnahmen verknüpft. So eignet sich ein Unternehmensblog für<br />

viele weitere Zwecke. Vertriebsunterstützung, Projektmanagement,<br />

Pressearbeit oder Mitarbeitergewinnung sind dafür nur einige Beispiele.<br />

Das gilt auch für die aufgebauten Präsenzen in Social Networks,<br />

die beispielsweise Kunden-Support leisten <strong>können</strong> oder in<br />

akuten Krisen wertvolle Dienste leisten. Es lohnt sich <strong>als</strong>o, innerhalb<br />

der Gesamtkommunikation auf gute Vernetzung innerhalb der eigenen<br />

Kommunikation und auf einander verstärkende Effekte zu achten.<br />

Hier fokussieren wir uns jedoch auf die Frage, wie <strong>Sie</strong> Ihr Wissen<br />

auf eigenen Plattformen und anderswo teilen.<br />

Der Aufbau Ihrer Wissensstrategie ist, wie die PR oder die Krisenkommunikation,<br />

<strong>eine</strong> Stabsaufgabe, die größere Unternehmen auf<br />

k<strong>eine</strong>n Fall <strong>eine</strong>m einzelnen Mitarbeiter überantworten sollten. Die<br />

Kommunikationsabteilung sollte das Projekt koordinieren, in enger<br />

Abstimmung mit der Geschäftsleitung und den beteiligten Wissensträgern.<br />

Wenn Ihr Marketing sehr vertriebslastig aufgebaut ist, gehört<br />

auf jeden Fall <strong>eine</strong> externe Kommunikationsberatung dazu. Welche<br />

Leistungen <strong>Sie</strong> im Einzelfall einkaufen beziehungsweise intern<br />

abdecken <strong>können</strong>, sollten <strong>Sie</strong> bereits bei der Ressourcenplanung zu<br />

Beginn im Detail überlegen.<br />

Dienstleister versus Produktverkäufer<br />

Die hier vorgestellte Strategie des verschenkten Wissens ist auf Beratungs-<br />

und Dienstleistungsunternehmen zugeschnitten. Zu Recht<br />

werden <strong>Sie</strong> vielleicht anmerken, dass sie auch für Anbieter von Produkten<br />

funktioniert. Das stimmt, obgleich es hervorragende Beispiele<br />

für Produktverkäufer gibt, die sich im Social Web <strong>eine</strong>n Namen gemacht<br />

haben und damit sehr erfolgreich ihre eigentliche Ware verkaufen.<br />

Aber dieses Buch befasst sich nicht ausschließlich mit Vermarktungsstrategien<br />

im Web, sondern es beschreibt das Teilen von<br />

Wissen und die Vermarktung von Angeboten speziell für Berater und<br />

Dienstleister. Es richtet sich in vielen Details ganz an ihren Bedürfnissen<br />

und Voraussetzungen aus.<br />

Bekanntheit, neue Kunden und höhere Honorare mit verschenktem Wissen 13


14<br />

Auch Produkt-Anbieter <strong>können</strong> natürlich Wissen verschenken, um<br />

ihre Ware zu verkaufen, auch hier findet ein Wechsel der Ebenen<br />

statt – aber nicht genau an derselben Stelle und nicht unter den exakt<br />

gleichen Bedingungen. Es wären weitere spezifische Faktoren zu berücksichtigen<br />

und zu beschreiben. Dennoch kann das vorliegende<br />

Buch ganz bestimmt auch Produktverkäufern <strong>eine</strong> Hilfe bieten. Sowohl<br />

von den Gesetzmäßigkeiten des <strong>Prinzip</strong>s <strong>kostenlos</strong> wie auch<br />

von den praktischen Tipps zur Umsetzung profitieren sie.<br />

Warum das Buch so viele Fachbegriffe enthält<br />

<strong>Sie</strong> haben sich bisher noch nie mit dem Web und s<strong>eine</strong>n Werkzeugen<br />

und Plattformen befasst? Dann werden <strong>Sie</strong> sich vielleicht in die<br />

vielen Fachbegriffe dieses Buches erst langsam einlesen. Doch k<strong>eine</strong><br />

Sorge: Alles wird erklärt, und mit der Zeit werden <strong>Sie</strong> sich ganz souverän<br />

damit zurechtfinden. Die wichtigsten Fachbegriffe habe ich in<br />

<strong>eine</strong>m Glossar im Anhang für <strong>Sie</strong> zusammengestellt.<br />

Bitte bleiben <strong>Sie</strong> skeptisch!<br />

Es liegt in der Natur <strong>eine</strong>s solchen Ratgebers, dass er viele Themen<br />

nur anreißen kann und dass er k<strong>eine</strong> Lösungen für Einzelfälle liefert.<br />

Er ist kein Ersatz für <strong>eine</strong> Beratung. Bitte betrachten <strong>Sie</strong> alles, was <strong>Sie</strong><br />

hier lesen, <strong>als</strong> jeweils <strong>eine</strong> mögliche Meinung, die von den persönlichen<br />

Erfahrungen und Überzeugungen der Autorin beziehungsweise<br />

der Interviewpartner geprägt ist. <strong>Sie</strong> sind selbst dafür verantwortlich,<br />

wie <strong>Sie</strong> die Anregungen und Tipps umsetzen und welche Ergebnisse<br />

<strong>Sie</strong> damit erzielen. Nutzen <strong>Sie</strong> sie dazu zu überprüfen, was die<br />

richtige Vorgehensweise für <strong>Sie</strong> selbst und für Ihr Unternehmen ist.<br />

Das kann auch einmal das Gegenteil von etwas sein, das ich hier<br />

empfehle. <strong>Sie</strong> kennen Ihre eigenen Voraussetzungen am besten und<br />

wissen, was sich für <strong>Sie</strong> passend anfühlt. <strong>Sie</strong> allein <strong>können</strong> mit dem<br />

hier Gelesenen Ihre eigene Strategie immer weiter ausbauen und um<br />

weiteres Wissen ergänzen. Dabei wünsche ich Ihnen viel Erfolg und<br />

vor allem viel Spaß.<br />

Einleitung


Praxisbeispiele: erfolgreiche Wissens-Teiler<br />

Seit Jahren beobachte ich viele Wissens-Teiler und lese deren Veröffentlichungen.<br />

Einige von ihnen kommen hier selbst zu Wort. Für<br />

PraxisbeispielehabeichdieFormdesInterviewsgewählt.DieBefragten<br />

beschreiben, was sie antreibt, was bei ihnen gut funktioniert und<br />

auf welche Weise sie so erfolgreich geworden sind. <strong>Sie</strong> berichten von<br />

ihrer Positionierung, von persönlichen Erfahrungen, vom Umgang<br />

mit Wettbewerbern und Netzwerkpartnern. Interviewt habe ich den<br />

ManagerundPhilosophenProfessorGunterDueck,diePublizistin<br />

Kathrin Passig, die Kommunikationsberater Klaus Eck und Mirko<br />

Lange, den Rechtsanwalt Thomas Schwenke, die Coaches, Trainerinnen<br />

und Sprecherinnen Sabine Asgodom und Svenja Hofert sowie<br />

die Social-Media-Expertin Nicole Simon.<br />

Mehr auf der Buch-Website<br />

Dieses Buch handelt vom Web. Aber es ist ein gedrucktes Produkt,<br />

in dem <strong>Sie</strong> weder etwas anklicken noch die Inhalte aktualisieren <strong>können</strong>.<br />

Deswegen gibt es <strong>eine</strong> Website dazu. Dort finden <strong>Sie</strong> weitere<br />

Materialien und aktualisierte Informationen, zum Beispiel das komplette<br />

Literaturverzeichnis und weitere hilfreiche Links. Dort <strong>können</strong><br />

<strong>Sie</strong> auch direkt mit mir in Dialog treten sowie über Ihre eigenen Erfahrungen<br />

schreiben; beispielsweise, indem <strong>Sie</strong> Ihre Geschichte <strong>als</strong><br />

Wissens-Teiler veröffentlichen. Ich freue mich darauf, dort von Ihnen<br />

zu lesen und mit Ihnen zu diskutieren:<br />

http://www.prinzip-<strong>kostenlos</strong>.de/<br />

Mehr auf der Buch-Website 15

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!