Liebe sei Tat! - Vinzenz von Paul gGMBH
Liebe sei Tat! - Vinzenz von Paul gGMBH
Liebe sei Tat! - Vinzenz von Paul gGMBH
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VINZENZ VON PAUL <strong>gGMBH</strong><br />
SOZIALE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />
Jörg Allgayer<br />
Geschäftsführer<br />
Gänsheidestraße 49<br />
70184 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 21 36-500<br />
Fax: (07 11) 21 36-501<br />
E-Mail: info@vinzenz-<strong>von</strong>-paul.de<br />
www.vinzenz-<strong>von</strong>-paul.de<br />
REGION SCHWÄBISCH GMÜND<br />
Schwester Marzella Krieg (bis 30.04.2011)<br />
Magdalene Rupp (ab 01.05.2011)<br />
Tel.: (0 71 71) 9 18-155<br />
schwaebisch-gmuend@vinzenz.de<br />
REGION TÜBINGEN/STUTTGART<br />
Martin Mybes<br />
Tel.: (0 70 71) 5 65 53-16<br />
tuebingen-stuttgart@vinzenz.de<br />
REGION SIGMARINGEN<br />
Peter Beck<br />
Tel.: (0 75 71) 74 26-45<br />
sigmaringen@vinzenz.de<br />
REGION ALLGÄU<br />
Cornelia Wetschorek<br />
Tel.: (0 75 61) 9 76-252<br />
allgaeu@vinzenz.de<br />
HILFEN FÜR HÖRGESCHÄDIGTE<br />
Schwester Judith Regina Schweikhardt<br />
Tel.: (0 71 71) 9 18-500<br />
info@stvinzenz.de<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH<br />
Soziale Dienste und Einrichtungen ist eine Gesellschaft<br />
der Genossenschaft der Barmherzigen Schwestern vom<br />
hl. <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> in Untermarchtal e.V.<br />
VINZENZ VON PAUL <strong>gGMBH</strong> SOZIALE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN VINZENZ VON PAUL <strong>gGMBH</strong> SOZIALE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />
REGION<br />
TÜBINGEN/<br />
STUTTGART<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Stuttgart<br />
Tübingen<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Bettringen<br />
Langenenslingen<br />
REGION Sigmaringen<br />
SIGMARINGEN<br />
Meßkirch<br />
Biberach<br />
Bad Saulgau<br />
Krauchenwies Legau<br />
Jahresbericht<br />
Wald<br />
REGION<br />
SCHWÄBISCH<br />
GMÜND<br />
Wangen<br />
Leutkirch<br />
Argenbühl<br />
REGION<br />
ALLGÄU<br />
2010<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH<br />
Soziale Dienste und Einrichtungen
2<br />
MITARBEITER GESAMT<br />
VINZENZ VON PAUL <strong>gGMBH</strong><br />
SOZIALE DIENSTE UND EINRICHTUNGEN<br />
VINZENZ SERVICE GMBH<br />
VINZENZ PFLEGE <strong>gGMBH</strong><br />
VINZENZ CURA <strong>gGMBH</strong><br />
KATHOLISCHE SOZIALSTATION TÜBINGEN <strong>gGMBH</strong><br />
SOZIALSTATION CARL-JOSEPH LEUTKIRCH <strong>gGMBH</strong><br />
SOZIALSTATION-ST. VINZENZ <strong>gGMBH</strong> WANGEN<br />
Summe Mitarbeiter aller Gesellschaften<br />
BESCHÄFTIGTE IN DEN REGIONEN<br />
REGION SCHWÄBISCH GMÜND<br />
REGION TÜBINGEN/STUTTGART<br />
REGION SIGMARINGEN<br />
REGION ALLGÄU<br />
AUSZUBILDENDE<br />
Altenpflege<br />
Heilerziehungspflege<br />
Hauswirtschaft<br />
Verwaltung<br />
Berufsakademie Sozialwesen<br />
Stand 31.12.10<br />
1<br />
2<br />
3<br />
2<br />
36<br />
44<br />
76<br />
129<br />
115<br />
140<br />
304<br />
293<br />
580<br />
551<br />
81<br />
860<br />
1.564<br />
Die Menschen machen’s<br />
Motivieren, fördern, qualifizieren<br />
Nicht erst <strong>sei</strong>t das Thema „Fachkräftemangel in<br />
der Pflege“ die Runde macht, engagiert sich die<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH in der beruflichen Aus-<br />
und Weiterbildung für die Pflege und Betreuung<br />
älterer und behinderter Menschen. Im Jahr 2010<br />
gab es hier als Meilensteine den neuen Ausbildungsgang<br />
„Pflege plus“ und die Qualifizierungsmaßnahme<br />
zur Betreuungskraft für Menschen<br />
mit einer Demenzerkrankung.<br />
Neues Berufsbild: „Pflege plus“ nach dem<br />
Sigmaringer Modell<br />
Gemeinsam mit drei anderen Wohlfahrtsträgern<br />
sind wir Gesellschafter der Akademie für<br />
Gesundheit und Soziales in Sigmaringen. Seit<br />
September 2010 haben an der Akademie 17<br />
Frauen und vier Männer die Ausbildung „Pflege<br />
plus“ nach dem Sigmaringer Modell aufgenommen.<br />
Diese dreijährige Ausbildung mit hohem<br />
Praxisanteil berücksichtigt stärker als herkömmliche<br />
Ausbildungsgänge die neuen Formen des<br />
Lebens und Wohnens in der Altenpflege und<br />
in der Arbeit mit behinderten Menschen. Die<br />
Ausbildungsinhalte wurden auf Grundlage des<br />
Altenpflegegesetzes mit Elementen der Gesundheits-<br />
und Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege<br />
und Heilerziehungspflege erarbeitet. Damit<br />
bietet diese Ausbildung die derzeit breiteste<br />
Palette an beruflichen Einsatzmöglichkeiten und<br />
ist ausgesprochen zukunftsfähig. Das badenwürttembergische<br />
Sozialministerium hat die<br />
Ausbildung „Pflege plus“ als Modellausbildung<br />
unterstützt und genehmigt.<br />
MITARBEITERSCHAFT UND PERSONALENTWICKLUNG<br />
Professionelle Begleiter im Alltag<br />
für Menschen mit Demenz<br />
Für Menschen, bei denen eine demenzielle<br />
Erkrankung besteht, bieten wir in unseren<br />
Pflegeeinrichtungen ein zusätzliches Betreuungsangebot<br />
nach § 87 b SGB XI, das <strong>von</strong> den<br />
Pflegekassen finanziert wird. Um die Qualität<br />
dieser Betreuung und Aktivierung zu sichern,<br />
wurden Richtlinien zur Qualifikation der Betreuungskräfte<br />
erlassen. An unseren Standorten<br />
Schwäbisch Gmünd und Sigmaringen haben wir<br />
auf Basis der Richtlinien Fortbildungsangebote<br />
entwickelt. Damit bietet sich beispielsweise<br />
für lebenserfahrene Frauen eine Möglichkeit,<br />
nach der Familienphase in ein neues berufliches<br />
Tätigkeitsfeld einzusteigen. In drei Abschnitten,<br />
mit zusammen 240 Unterrichtsstunden, werden<br />
alle Fertigkeiten wie Kommunikation, Grundkenntnisse<br />
zum Krankheitsbild Demenz und in<br />
der Pflege, Dokumentation und Beziehungsgestaltung<br />
vermittelt. Ein Orientierungspraktikum<br />
in einer unserer Pflegeeinrichtungen rundet<br />
die Fortbildung ab, um als Betreuungskraft die<br />
demenzkranken Bewohner bei ihren alltäglichen<br />
Aktivitäten zu motivieren und unterstützen.<br />
Unsere qualifizierten Betreuungskräfte haben im<br />
Jahr 2010 rund 34.000 Betreuungsstunden für<br />
unsere Bewohner mit Demenz erbracht und mit<br />
dieser Zuwendung, Betreuung und Aktivierung<br />
wesentlich zu einer höheren Lebensqualität<br />
beigetragen.<br />
3
Moderne Weltsicht,<br />
gelebte Barmherzigkeit<br />
4<br />
„<strong>Liebe</strong> <strong>sei</strong> <strong>Tat</strong>!“<br />
Klassischer Begriff, aktueller Bedarf<br />
Die Vinzentinerinnen begingen im Jahr 2010 den<br />
350. Todestag des hl. <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> und der<br />
hl. Luise <strong>von</strong> Marillac. Die engagierten Persönlichkeiten<br />
der beiden Ordensgründer faszinieren,<br />
begeistern und motivieren auch noch heute dazu,<br />
bestehenden Notlagen und Bedürfnissen mit zeitgemäßen<br />
Unterstützungsangeboten zu begegnen.<br />
So war das vergangene Jubiläumsjahr ein Jahr<br />
des Teilens und Tuns im Dienst der Barmherzigkeit,<br />
wie sie in Unternehmen in vinzentinischer<br />
Trägerschaft heute verstanden wird. Zwei <strong>von</strong><br />
zahlreichen weiteren Aktivitäten <strong>sei</strong>en als Beispiele<br />
hierfür ins Licht gerückt.<br />
Nachbarn als Helfer: Wie Ältere ihrem gewohnten<br />
Alltag weiter nachgehen können<br />
Angeleitet und koordiniert durch unsere<br />
Sozialstation Carl-Joseph, kommen Ehrenamtliche<br />
der Nachbarschaftshilfe in die Haushalte<br />
Älterer und unterstützen sie bei leichten hauswirtschaftlichen<br />
oder handwerklichen Tätigkeiten<br />
und begleiten sie zu Einkäufen, Arztterminen,<br />
Veranstaltungen oder Spaziergängen. Auch<br />
Vorlesen und Gespräche gehören zum Angebot<br />
der Nachbarschaftshelfer. Dank der ehrenamtlich<br />
Tätigen können ältere Menschen länger in ihrem<br />
sozialen Umfeld bleiben und werden vor Isolation<br />
bewahrt. Die engagierten Helfer wissen, dass<br />
sie einen unentbehrlichen Beitrag leisten, für ein<br />
eigenständiges Leben ihrer älteren Mitbürger.<br />
Angesichts des demografischen Wandels eine<br />
Form der Betreuung, die in den Kommunen in den<br />
nächsten Jahren eine noch größere Bedeutung<br />
einnehmen wird.<br />
Hand in Hand: Ehrenamtliche Hospizarbeit<br />
und Palliativpflege<br />
„Es geht nicht darum, dem Leben mehr Tage zu<br />
geben, sondern den Tagen mehr Leben“ erkannte<br />
vor Jahren bereits Dr. Cicely Saunders und wurde<br />
zur Begründerin der modernen Hospizidee. Der<br />
dringende Bedarf nach kompetenter und einfühlsamer<br />
Begleitung <strong>von</strong> Menschen in ihrer letzten<br />
Lebensphase wird <strong>von</strong> Hausärzten, Angehörigen<br />
Älterer und Mitarbeitern längst erkannt. Bis zur<br />
wirksamen Hilfe für ein gut begleitetes Sterben<br />
– mit Betreuung der Angehörigen – ist zuvor<br />
ein gewisses Maß an Aufbau- und Entwicklungsarbeit<br />
nötig. Sterbenskranke Menschen<br />
werden in unseren Pflegeeinrichtungen oder <strong>von</strong><br />
unseren Ambulanten Diensten und Sozialstationen<br />
daheim in ihrer eigenen Wohnung betreut.<br />
Mit einer Spezialausbildung in „Palliativ care“<br />
können die Pflegefachkräfte dazu beitragen, die<br />
Lebensqualität in der letzten Lebensphase zu<br />
verbessern.<br />
Wichtige Unterstützung erfolgt durch die für<br />
diese Aufgabe speziell geschulten Ehrenamtlichen<br />
der örtlichen Hospizgruppen. Die Kranken<br />
und ihre Angehörigen erfahren durch sie eine<br />
intensive psychosoziale Begleitung. Im vergangenen<br />
Jahr gelang es uns auch in der Gemeinde<br />
Argenbühl die bereits an anderen Standorten<br />
erfolgreich verankerte Hospizarbeit zu initiieren.<br />
Nach intensiven Gesprächen mit Beteiligten<br />
und Betroffenen gewann man die Hospizgruppe<br />
Isny als Aufbaubegleiter, in welcher bereits<br />
10-jährige Erfahrung in Entwicklung und Betrieb<br />
einer ehrenamtlichen, gut geschulten ambulanten<br />
Hospizgruppe vorlag. Unter Beteiligung der<br />
Gemeinde und einer örtlichen Bank als finanziellem<br />
Starthelfer entstand ein Ausbildungsplan, für<br />
den rasch Referenten und Teilnehmer gewonnen<br />
wurden. Im Frühjahr 2011 werden 13 Mitbürger<br />
nun, Hand in Hand mit unseren ausgebildeten<br />
Palliativ-Pflegekräften, die ihnen anvertrauten<br />
Menschen in ihrer letzten Lebensphase zu Hause<br />
würdevoll begleiten und umsorgen.<br />
Hilfe und Begleitung in den vier Regionen<br />
der <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH<br />
Ehrenamtlich Tätige in unseren Diensten<br />
und Einrichtungen<br />
Ausgebildete SterbebegleiterInnen<br />
in Hospizgruppen<br />
685<br />
105<br />
LIEBE SEI TAT<br />
5
Lebensqualität bieten<br />
auf die individuelle Art<br />
6<br />
In allen vier Regionen stellen die sozialen<br />
Dienste und Einrichtungen der <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong><br />
gGmbH ein flächendeckendes Versorgungsangebot<br />
für Ältere bereit. Dieses umfassende<br />
Leistungsangebot für Pflegebedürftige und<br />
Demenzerkrankte mit Ambulanten Diensten /<br />
Sozialstationen, Betreuten Seniorenwohnungen,<br />
Tagespflege- sowie Pflegeeinrichtungen<br />
macht eine Versorgung möglich, die sich an den<br />
jeweiligen persönlichen Bedürfnissen der Älteren<br />
in unseren Regionen ausrichten kann. Ein Leben<br />
in der vertrauten und gewohnten Umgebung wird<br />
somit auch im Alter sichergestellt.<br />
Ambulante Dienste und Sozialstationen<br />
In unseren Betreuten Wohnungen und bei Patienten,<br />
die daheim leben, erbringen unsere Ambulanten<br />
Dienste und Sozialstationen sämtliche<br />
Leistungen nach dem Pflegeversicherungsgesetz<br />
und sorgen für häusliche Krankenpflege. Dazu<br />
gehört die Beratung zu allen Fragen zum Leben<br />
im Alter und bei Erkrankung, die Grundpflege<br />
sowie die fachgerechte Behandlungspflege nach<br />
ärztlicher Verordnung. Betreuung daheim ist auch<br />
auf Zeit möglich und selbst im Fall einer Demenzerkrankung<br />
stellen die Stationen Lösungen<br />
für das Leben daheim bereit. Unsere Menü-<br />
Bringdienste – an verschiedenen Orten mit Hilfe<br />
unserer Kooperationspartner wie Malteser – und<br />
unsere Hilfen im Haushalt sorgen für Mahlzeiten<br />
und für Sauberkeit im Haus. Wertvolle Hilfen<br />
im Alltag erfahren unsere Kunden durch unsere<br />
ehrenamtlichen Nachbarschaftshelfer. Unsere<br />
Tagespflegeangebote entlasten Angehörige. Falls<br />
nötig, stehen geschulte Experten für Wundmanagement<br />
oder speziell ausgebildete Palliativ-<br />
Pflegefachkräfte bereit. Dabei treffen die Pflegefachkräfte<br />
unserer Stationen je nach Region auf<br />
völlig unterschiedliche Arbeitsbedingungen.<br />
Ob Land oder Stadt: <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> steht<br />
zu jedem Versorgungsauftrag<br />
In ländlichen Gebieten verschwinden die Generationenhöfe<br />
immer mehr, da die junge Generation<br />
den Hof nicht mehr übernimmt. Weil die<br />
Jüngeren nun oftmals weit entfernt ihrer Arbeit<br />
nachgehen, ist auf den Höfen die Betreuung und<br />
Pflege der Älteren nicht mehr sicher gestellt. So<br />
sind heute auch dort ambulante Dienste nötig. In<br />
der Folge fahren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter<br />
der Dienste selbst dann zu abgelegensten<br />
Gehöften, um einem Kunden in wenigen Minuten<br />
<strong>sei</strong>ne Medikamente zu geben. Auf schlecht<br />
ausgebauten Landstraßen sind dadurch bis zu 15<br />
Kilometer Wegstrecke für einen einzigen Kundenbesuch<br />
erforderlich – gerade unter winterlichen<br />
Straßenbedingungen entstehen dabei sehr lange<br />
Fahrzeiten. Im Allgäu z. B. kommen pro Tour<br />
eines Mitarbeiters bis zu 100 Kilometer täglich<br />
zusammen. Im Vergleich dazu ist eine Tagestour<br />
im Stadtgebiet <strong>von</strong> Schwäbisch Gmünd nur etwa<br />
30 Kilometer lang. Die abrechenbare Wegpauschale<br />
für Fahrzeiten und -kosten berücksichtigt<br />
diese Unterschiede nicht. Dennoch stehen wir<br />
zu unserem Versorgungsauftrag, den wir mit den<br />
Pflegekassen und Landkreisen vereinbart haben.<br />
Kundenwunsch und Wirtschaftlichkeit<br />
Wo immer unsere Dienste und Sozialstationen<br />
unterwegs sind, gehen sie auf die Wünsche<br />
der Kunden individuell ein. Auch dann, wenn<br />
ein Älterer als einzige Leistung einmal in der<br />
Woche geduscht werden möchte, bauen wir<br />
diesen Wunsch in die Tourenplanung ein. Dabei<br />
steht die Pflegedienstleitung bei der Planung<br />
der Einsätze vor der ständigen Herausforderung<br />
einer<strong>sei</strong>ts die wirtschaftlichen Erfordernisse wie<br />
Arbeitszeiten, Kraftstoff- und Fahrzeugkosten<br />
unter Kontrolle zu behalten und auf der anderen<br />
Seite die Wünsche der Kunden und deren<br />
Wunschzeiten möglichst zufriedenstellend zu<br />
bedienen.<br />
• Fünf Sozialstationen in vier Regionen<br />
und ihre Wirkungskreise<br />
• Standorte Pflegeeinrichtungen<br />
KATHOLISCHE<br />
SOZIALSTATION<br />
TÜBINGEN<br />
SOZIALSTATION<br />
VINZENZ VON PAUL<br />
Stuttgart<br />
Tübingen<br />
Wald<br />
AMBULANTE DIENSTE<br />
ST. ANNA<br />
Langenenslingen<br />
Sigmaringen<br />
Biberach<br />
Bad Saulgau<br />
Meßkirch<br />
Krauchenwies<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Bettringen<br />
Leutkirch<br />
Argenbühl<br />
Wangen<br />
SOZIALSTATION<br />
ST. VINZENZ<br />
Optimierung der Abläufe und der<br />
Organisation durch Factis<br />
Zur Optimierung wird <strong>sei</strong>t 2010 das Factis-System<br />
genutzt. Über ihr Handy ruft die Pflegekraft<br />
morgens ihre aktuelle Tour ab und sieht, welche<br />
Pflegekunden an diesem Tag zu versorgen sind, in<br />
welcher Reihenfolge und mit welchen Leistungsarten.<br />
Ist eine Leistung erbracht, bestätigt sie<br />
diese per Tastendruck. Dann wird die Pflegekraft<br />
durch die stets aktuell gehaltenen Informationen<br />
ihres Handys <strong>von</strong> einem Auftrag zum nächsten<br />
geführt. Die erfassten Touren-, Zeit- und Leistungsdaten<br />
werden vom Handy sofort an das<br />
Rechenzentrum übertragen. Die Software stellt<br />
dann der Pflegedienstleitung und der Verwaltung<br />
alle erbrachten Leistungen, Strecken und Zeiten<br />
für die Rechnungslegung und die Arbeitszeiterfassung<br />
ohne zeitliche Verzögerung bereit.<br />
Legau<br />
SOZIALSTATION<br />
CARL-JOSEPH<br />
ALTENHILFE HEUTE UND MORGEN<br />
Betreutes Wohnen: Sicherer als daheim,<br />
eigenständiger als in einer Einrichtung<br />
Für Ältere, die nicht mehr in den eigenen vier<br />
Wänden wohnen bleiben können – <strong>sei</strong> es aus<br />
dem Wunsch nach mehr Sicherheit oder weil die<br />
nötige Barrierefreiheit baulich nicht herzustellen<br />
ist – ist heute ein Umzug in eine Pflegeeinrichtung<br />
nicht mehr zwingend. In den letzten Jahren<br />
hat die <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH deshalb in<br />
allen Regionen in Betreute Seniorenwohnungen<br />
investiert. Diese barrierearm konzipierten<br />
Wohnanlagen stehen wo immer möglich mitten<br />
in den vertrauten Wohnumgebungen der Gemeinden<br />
oder in unmittelbarer Nähe einer unserer<br />
Einrichtungen. So gewährleisten wir, dass die<br />
Mieter auf die Serviceleistungen zugreifen und<br />
an Angeboten teilnehmen können, die unsere<br />
Einrichtungen vor Ort bieten. Wer als Mieter im<br />
Betreuten Wohnen lebt, nutzt innerhalb einer<br />
Servicepauschale diverse unterstützende Dienstleistungen<br />
und Begegnungsmöglichkeiten. Was<br />
an Hilfen benötigt wird, bestellen sich die Mieter<br />
über den Beratungsdienst in der Wohnanlage<br />
oder über die Sozialstation hinzu. Damit bilden<br />
die Betreuten Wohnungen die Brücke zwischen<br />
dem Leben zu Hause und dem Platz in einer stationären<br />
Einrichtung. Dieses Wohnangebot bieten<br />
wir heute an jedem unserer Standorte.<br />
7
ALTENHILFE HEUTE UND MORGEN<br />
8<br />
Lebensqualität als Maxime<br />
für Wohnen und Pflege<br />
Wohnumgebung gestalten und<br />
Pflegequalität steigern<br />
Eine hohe Lebensqualität in unseren Pflegeeinrichtungen<br />
schaffen wir mit äußeren Faktoren,<br />
wie der Gestaltung des Lebens- und Wohnumfeldes<br />
und mit einer stetigen Verbesserung der<br />
Pflegeprozesse und -qualität. So haben wir im<br />
Jahr 2010 weitere Einrichtungen als Alternative<br />
zu den klassischen Wohnbereichen zu familiären<br />
Wohn- und Hausgemeinschaften umstrukturiert.<br />
Diese bieten auch hochgradig pflegebedürftigen<br />
und demenzkranken Älteren ein möglichst<br />
selbstbestimmtes Leben und Wohnen. Mit dem<br />
Expertenstandard Schmerzmanagement und dem<br />
Verzicht auf Fixierungen wurden im Bereich der<br />
Pflege zwei weitere Elemente zur Verbesserung<br />
der Lebensqualität in unseren Einrichtungen<br />
implementiert.<br />
Mit allen Sinnen im Alltag aktiv dabei<br />
Der Unterschied zwischen einem klassischen<br />
Pflegeheim und einer modernen Wohngruppe<br />
oder Hausgemeinschaft fällt zunächst in der gemeinsamen<br />
behaglichen Wohnküche auf, in der<br />
die Zubereitung der Mahlzeiten geschieht. Die<br />
Bewohner werden in altbekannte hauswirtschaftliche<br />
Tätigkeiten eingebunden, so erhält man die<br />
Fähigkeiten der Älteren und aktiviert sie zum Mitmachen.<br />
Auch hochgradig pflegebedürftige und<br />
demenzerkrankte Bewohner, die sich nicht tätig<br />
einbringen können, nehmen durch Essensdüfte<br />
und durch das Beobachten der Zubereitung der<br />
Mahlzeiten am Alltag in der Wohngruppe teil.<br />
Neue Sicht auf die Aufgaben, neue Rollen<br />
In den familienähnlich aufgebauten Wohnformen<br />
ergänzen sich nun Pflege, Hauswirtschaft<br />
und Alltagsbegleitung bzw. sozialer Dienst als<br />
gleichberechtigte Partner im Sinne der ganzheitlichen<br />
Betreuung. Präsenzkräfte oder Alltagsbegleiter<br />
aktivieren und betreuen die Bewohner<br />
in ihrem Wohnbereich bei allem, was im Alltag<br />
anfällt. Die Pflegefachkräfte sind als mobiler<br />
„Ambulanter Pflegedienst“ zwischen den Haus-<br />
gemeinschaften unterwegs und pflegen dort, wo<br />
ihre Fachlichkeit gebraucht wird. In größeren<br />
Einrichtungen sind die Pflegekräfte den Hausgemeinschaften<br />
innerhalb einer einzigen Etage<br />
zugeordnet.<br />
Schmerzmanagement als Element <strong>von</strong><br />
Lebensqualität<br />
Rund ein Zehntel der Bewohner in unseren<br />
Einrichtungen leidet an akuten oder tumorbedingt<br />
chronischen Schmerzen. Unsere Fach- und<br />
Führungskräfte haben klare Ziele und Vorgaben<br />
für den Umgang mit der Schmerzthematik. Sie<br />
sind in Vorbeugung, Reduzierung und Be<strong>sei</strong>tigung<br />
durch den Expertenstandard Schmerzmanagement<br />
geschult. Deutlich über dessen Vorgaben<br />
und Empfehlungen hinaus, haben wir bei der<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH uns des Themas<br />
angenommen, weil effektives Schmerzmanagement<br />
wesentlich zum Wohlbefinden zahlreicher<br />
Bewohner beiträgt.<br />
Mit Hilfe des Expertenstandards Schmerzmanagement<br />
wurden unseren Pflegefachkräften alle<br />
wichtigen Grundlagen und die wissenschaftlich<br />
abgesicherten Methoden im Umgang mit akuten<br />
oder chronischen Schmerzen vermittelt. Dabei<br />
legten unsere Trainer größten Wert auf die<br />
Verbesserung der Schmerzwahrnehmung bei<br />
den Fachkräften, die eng mit den behandelnden<br />
Ärzten zusammenarbeiten. Dadurch lässt sich<br />
die Zeit zwischen Auftreten der Schmerzen und<br />
deren Linderung, also die Belastung unserer<br />
Bewohner durch Schmerz, spürbar reduzieren. Im<br />
Alltag ergänzen sich regelmäßige Schmerzeinschätzung,<br />
ärztliche Anpassung der Medikation<br />
sowie Schulung und Beratung der Betroffenen<br />
und ihrer Angehörigen zu einem ganzheitlichen<br />
Ansatz der die Lebensqualität spürbar steigert.<br />
Wissenschaftliche Überprüfung ist erfolgt<br />
Dem wissenschaftlichen Anspruch folgend,<br />
überprüften wir 2010 die Wirksamkeit unseres<br />
Ansatzes. Die Evaluation belegte, dass die<br />
Mitarbeiterschaft sensibilisiert ist und dass das<br />
Schmerzmanagement in unseren Einrichtungen<br />
erfolgreich installiert wurde. Unser Instrumentarium<br />
zeigte sich valide und zuverlässig. Noch<br />
wichtiger: Die betroffenen Bewohner bestätigten<br />
ihre Zufriedenheit mit dem Vorgehen unserer<br />
Fach- und Führungskräfte im Fall <strong>von</strong> chronischen<br />
oder akuten Schmerzen.<br />
Selbstverpflichtung zum Verzicht auf<br />
Fixierungen<br />
In vielen europäischen Ländern noch verbreitet,<br />
in England <strong>sei</strong>t längerem geächtet, in unseren<br />
Einrichtungen weitestgehend vermieden: Freiheitsentziehende<br />
Maßnahmen durch körpernahe<br />
Fixierung. Weil wir in unseren Leitlinien die Achtung<br />
der Würde und die Sicherung <strong>von</strong> Lebensqualität<br />
als leitende und bindende Werte unserer<br />
Arbeit akzeptieren, haben wir uns trägerweit<br />
der Freiburger Erklärung angeschlossen. Hierin<br />
ist festgelegt, dass die Vorbeugung vor Sturzgefahren<br />
ohne sichernde Fixierungen vorzunehmen<br />
und dem präventiven Erhalt der Mobilität Vorrang<br />
einzuräumen ist. Wir sind der Auffassung, dass<br />
Fixierungen mit Sturzgefahren fachlich nicht zu<br />
rechtfertigen sind.<br />
Doch auch als Maßnahme zur Behandlung <strong>von</strong><br />
Verhaltensauffälligkeiten ist die Fixierung keine<br />
geeignete oder gar gerechtfertigte Maßnahme.<br />
Der einzige Grund, die Lebensqualität, die Würde<br />
und die Selbstbestimmung eines Bewohners<br />
durch solche freiheitsentziehende Maßnahmen<br />
einzuschränken, muss eine dokumentierte, als<br />
erheblich eingestufte Selbst- oder Fremdgefährdung<br />
bleiben. Selbst in einem solchen Fall haben<br />
unsere für das Thema geschulten Fach- und<br />
Führungskräfte alle ethischen, fachlichen und<br />
rechtlichen Gesichtspunkte zu beachten und<br />
sorgsam gegeneinander abzuwägen.<br />
In vier Regionen Hilfen für<br />
ein gutes Leben im Alter<br />
REGION SCHWÄBISCH GMÜND<br />
Seniorenzentrum St. Anna Schwäbisch Gmünd<br />
Pflegeheim Riedäcker Bettringen<br />
Ambulante Dienste St. Anna Schwäbisch Gmünd<br />
REGION TÜBINGEN/STUTTGART<br />
Haus Veronika Stuttgart<br />
Pflegeresidenz <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> Tübingen<br />
Katholische Sozialstation Tübingen<br />
REGION SIGMARINGEN<br />
St. Antonius Bad Saulgau<br />
Seniorenzentrum Krauchenwies<br />
Haus für Senioren Langenenslingen<br />
Heilig-Geist-Spital Meßkirch<br />
Josefinenstift Sigmaringen<br />
St. Michaelstift Sigmaringen<br />
Sozialstation <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> Sigmaringen<br />
Haus St. Bernhard Wald<br />
REGION ALLGÄU<br />
Haus Catharina Argenbühl<br />
Seniorenbetreuung <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> Legau<br />
Seniorenzentrum Carl-Joseph Leutkirch<br />
Sozialzentrum <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> Leutkirch<br />
Sozialstation Carl-Joseph Leutkirch<br />
Seniorenzentrum St. <strong>Vinzenz</strong> Wangen<br />
Sozialstation-St. <strong>Vinzenz</strong> Wangen-Kißlegg, Argenbühl<br />
Weitere Informationen unter www.vinzenz-<strong>von</strong>-paul.de<br />
Pflege zu Hause<br />
Betreutes Wohnen<br />
im Bau<br />
im Bau<br />
Dauer-/Kurzzeitpflege<br />
Tagespflege<br />
9
HILFEN BEI HÖRSCHÄDIGUNG<br />
10<br />
Halt geben, gute<br />
Lebensbedingungen schaffen<br />
Neubau St. Luise: Im Alter auch mit<br />
Hörschädigung gut leben<br />
2010 wurde im Gmünder Hörgeschädigtenzentrum<br />
St. <strong>Vinzenz</strong> der Neubau St. Luise eingeweiht<br />
und bezogen. Mit dem modernen Gebäude<br />
sind für Senioren, die mit den Einschränkungen<br />
einer Hörschädigung leben und die altershalber<br />
pflegebedürftig werden, nun 24 Wohnplätze in<br />
zwei Wohngruppen entstanden. Denn Ältere mit<br />
Hörschädigung brauchen für ein geglücktes Alter<br />
mit hoher Lebensqualität ein speziell gestaltetes<br />
Lebens- und Wohnumfeld. „In einer Welt, die<br />
überwiegend <strong>von</strong> Klängen bestimmt ist und in<br />
der in Lautsprache kommuniziert wird, geben wir<br />
in St. Luise hörgeschädigten Menschen die notwendige<br />
Begleitung und Wohnumgebung, damit<br />
sie ihr Leben auch im Alter nach ihren eigenen<br />
Fertigkeiten verwirklichen können“, sagte die<br />
Leiterin des Hörgeschädigtenzentrums, Schwester<br />
Judith Regina Schweikhardt anlässlich der<br />
Einweihungsfeier im November 2010.<br />
Gestaltet haben das Haus St. Luise die Gmünder<br />
Architekten Christoph und Christian Preiß, die<br />
sich bei den Planungen eng an den Bedürfnissen<br />
der Menschen orientierten, die hier leben. Ergebnis<br />
sind familiäre, barrierefreie Wohngruppen mit<br />
wohnlicher Atmosphäre und besonderen baulichen<br />
Details. Das Bauvorhaben St. Luise wurde<br />
mit finanzieller Unterstützung durch das Land<br />
Baden-Württemberg und den Kommunalverband<br />
für Jugend und Soziales realisiert.<br />
Das Betreuungskonzept: Innerer Halt durch<br />
äußeren Halt<br />
Die Hörgeschädigteneinrichtung St. <strong>Vinzenz</strong> in<br />
Schwäbisch Gmünd arbeitet <strong>sei</strong>t vielen Jahren<br />
erfolgreich nach dem heilpädagogischen Konzept<br />
<strong>von</strong> <strong>Paul</strong> Moor (1899-1977), einem der Väter der<br />
Heilpädagogik. Mit diesem „Werkzeug“ verwirklicht<br />
die Einrichtung ihren Auftrag, Menschen,<br />
die unter den Bedingungen einer Hörschädigung<br />
und einer weiteren körperlichen, altersbedingten<br />
oder psychischen Beeinträchtigung leben, so zu<br />
begleiten, dass sie in ihrem Leben Halt finden.<br />
<strong>Paul</strong> Moor geht in <strong>sei</strong>nem Konzept da<strong>von</strong> aus,<br />
dass der „Innere Halt“ – jene personale Fähigkeit,<br />
die den Menschen zu einem eigenständigen<br />
und geglückten Leben befähigt – erst durch<br />
haltgebende Faktoren, also dem „Äußeren<br />
Halt“ entwickelt werden kann. Der Neubau<br />
der Seniorenwohngruppen in St. Luise ist ein<br />
weiterer konsequenter Schritt innerhalb dieses<br />
Betreuungskonzeptes, um geeignete Lebensbedingungen<br />
und Angebote für den „Äußeren Halt“<br />
zu realisieren.<br />
Für eine positive Entwicklung des „Inneren Halts“<br />
machen sich Schwester Judith Regina und ihre<br />
Mitarbeiter zur Aufgabe, pädagogische Intervention<br />
und pädagogische Zurückhaltung in einem<br />
harmonischen Verhältnis bei den ihnen anvertrauten<br />
Menschen einzusetzen. Äußere Gestaltung<br />
des Lebensumfeldes und Begleitung durch<br />
die Betreuungskräfte verschmelzen so zu einem<br />
Kontext, der für die 81 Bewohner allen Alters<br />
eine Basis schafft, für ein eigenständiges und<br />
selbstbestimmtes Leben im geschützten Bereich<br />
der Einrichtung.<br />
Betreute Menschen mit Hörschädigung 2010<br />
Wohnen im Hörgeschädigtenzentrum St. <strong>Vinzenz</strong><br />
Wohnen ambulant betreut<br />
Beratung für Hörgeschädigte in Schwäbisch Gmünd, Heidenheim,<br />
Göppingen, Ulm, Biberach, Ravensburg<br />
HILFEN BEI HÖRSCHÄDIGUNG<br />
„In einer Welt, die überwiegend <strong>von</strong> Klän-<br />
gen bestimmt ist und in der in Lautsprache<br />
kommuniziert wird, geben wir in St. Luise<br />
hörgeschädigten Menschen die notwendige<br />
Begleitung und Wohnumgebung, damit sie<br />
ihr Leben auch im Alter nach ihren eigenen<br />
Fertigkeiten verwirklichen können.“<br />
81 Personen<br />
9 Personen<br />
250 Personen<br />
11
12<br />
Wertschöpfung für die Region<br />
Gemeinschaftsverpflegung, die den<br />
ländlichen Raum stützt<br />
Gutes Essen ohne guten Service – höchstens<br />
eine halbe Sache. In <strong>sei</strong>nem „Anstoß“ im Oktober<br />
2010 wies Pfarrer Wolf-Dieter Steinmann die<br />
SWR-Radiohörer mit folgenden Worten auf die<br />
Bedeutung des Service in unserer Zeit hin:<br />
„Kein Essen ohne Menschen, die einen bedienen.<br />
… (Gut) bedient zu werden, das gibt ein Gefühl,<br />
ich bin willkommen auf dieser Welt, gern gesehener<br />
Gast.“ Die <strong>Vinzenz</strong> Service GmbH schöpft<br />
in diesem Sinne Tag für Tag Werte. Wir verbinden<br />
schmackhafte, gesunde Gemeinschaftsverpflegung<br />
mit der Entwicklung und Stärkung der<br />
Menschen, Institutionen und Unternehmen im<br />
ländlichen Raum. Durch Produkte und Zutaten<br />
für unsere Menüs, die so weit wie möglich aus<br />
der Region stammen, in der sie verarbeitet und<br />
serviert werden. Mit einer steigenden Zahl an<br />
Arbeitsplätzen in Küche, Service, Logistik und<br />
Organisation. Und durch zahlreiche Lieferanten-<br />
und Kundenbeziehungen sowie Partnerschaften<br />
innerhalb der Region Sigmaringen-Oberschwaben.<br />
In Ordensgemeinschaften beste Tradition:<br />
Vom Wert des leiblichen Wohls<br />
Werte leiten unsere Geschäftsentwicklung und<br />
unser Alltagshandeln bei der <strong>Vinzenz</strong> Service<br />
GmbH. Kein Wunder: Schon immer standen Klöster<br />
in der Geschichte auch für das leibliche Wohl<br />
im Dienst der Gemeinschaft. Als Unternehmen in<br />
vinzentinischer Tradition haben wir 2010 unsere<br />
christlichen Leitwerte klar definiert. Sie geben<br />
uns Kraft und Orientierung im Alltag – und sie<br />
geben uns zugleich Zuversicht bei der offensiven<br />
Weiterentwicklung unseres <strong>sei</strong>t sechs Jahren<br />
wachsend erfolgreichen Catering-Unternehmens.<br />
Orte der Erholung<br />
Standorte und Atmosphäre unserer Gaststätten<br />
stehen für „Zeit“ und „Erholung“.<br />
Gast im Mittelpunkt<br />
Unser besonders freundlicher Service und<br />
das auf Ort und Kundschaft abgestimmte<br />
Angebot stellen den Menschen als Gast<br />
ins Zentrum unserer Aufmerksamkeit und<br />
unseres Tuns.<br />
Von hier, für hier<br />
Dort wo verarbeitet, gekocht und serviert<br />
wird, dort sind auch die Herkunftsbetriebe<br />
und Erzeuger der Produkte und Zutaten unserer<br />
Menüs – wo immer dies möglich ist.<br />
Gesundes, das schmeckt<br />
Gute, gesunde und ausgewogene Kost nach<br />
modernen ernährungsphysiologischen Erkenntnissen<br />
kommt aus unseren Küchen auf<br />
die Tische der Region.<br />
Auf gute Partnerschaft<br />
Wir entwickeln neue und pflegen gute Partnerschaften<br />
mit Direktvermarktern, Landwirten,<br />
mit Gewerbe und Mittelstand, Gastronomie<br />
und mit den Gästen in den sozialen und<br />
pädagogischen Einrichtungen, Kantinen und<br />
Restaurants, in denen wir bedienen.<br />
JUNG UND ALT BESTENS VERSORGT<br />
Klare Trends und Ziele für die kommenden<br />
Jahre<br />
Erfolgsvoraussetzung in begrenzten Märkten wie<br />
dem unseren ist für die <strong>Vinzenz</strong> Service GmbH<br />
der gekonnte Umgang mit starken Abhängigkeiten.<br />
Im Jahr 2010 war dies die Kurzarbeit in den<br />
Betrieben und damit der zeitweise Rückgang<br />
bei den gewerblichen Kantinenverpflegungen.<br />
Zugleich diktierten die finanzschwachen Kommunen<br />
niedrige Essenspreise beispielsweise bei der<br />
Schulverpflegung. In dieser Lage hat die <strong>Vinzenz</strong><br />
Service beschlossen, Leistungen und Absatz noch<br />
offensiver zu entwickeln und dazu Partnerschaften<br />
und Kooperationen noch mehr in den Mittelpunkt<br />
der Geschäftsentwicklungsstrategien zu<br />
rücken. Geschäftsführer Peter Beck ist überzeugt:<br />
„Im Schulterschluss können regionale Lieferanten,<br />
Kunden, Mitarbeiter und Angehörige, Handel<br />
und Gastronomie erfolgreich bleiben – separat<br />
gelingt dies nicht.“ Man will sich zugleich mehr<br />
Bewegungsfreiheit erarbeiten und ein Plus an<br />
Unabhängigkeit bei der Geschäftsplanung verschaffen<br />
– mit drei strategischen Achsen für die<br />
kommenden Jahre:<br />
• Mensch und Dienst: Verstärkte Teamarbeit<br />
und Mitarbeiterbegleitung. Personalentwicklung<br />
steht im Vordergrund.<br />
• Qualität: Ihre Sicherung und Entwicklung<br />
bleibt durchgängiger, kontinuierlicher Richtwert.<br />
• Werteorientierter Mitteleinsatz:<br />
Eventuelle<br />
Erträge der Gastronomie fließen in<br />
gemeinnützige soziale Projekte wie<br />
z. B. in eine örtliche Demenzberatung und<br />
stärken die Region und ihre Menschen.<br />
13
DIE VINZENZ VON PAUL <strong>gGMBH</strong> IN KENNZAHLEN<br />
Kunden im Jahr 2010<br />
Betreutes Wohnen<br />
Ambulante Dienste/Sozialstationen<br />
(ohne Essen auf Rädern)<br />
Pflege in Einrichtungen:<br />
Dauerpflege<br />
Kurzzeitpflege<br />
Tagespflege<br />
Praxis für Ergotherapie<br />
Familienpflege<br />
Konsolidierter Konzernumsatz<br />
Umsatz 2009<br />
Umsatz 2010<br />
Konsolidierte Konzernbilanz – Investitionen<br />
14<br />
888.222 €<br />
Investitionen 2009<br />
Investitionen 2010<br />
5.863.603 €<br />
41.792.592 €<br />
41.832.249 €<br />
539<br />
1.336<br />
1.211<br />
646<br />
130<br />
164<br />
164<br />
Kunden, Fakten,<br />
Investitionen<br />
Die räumliche Neugliederung unserer Geschäftsaktivitäten <strong>sei</strong>t<br />
2009 in die vier Regionen Schwäbisch Gmünd, Tübingen-Stuttgart,<br />
Sigmaringen und Allgäu hat sich 2010 bewährt. Mit dezentral<br />
ausgerichteten Organisationsformen betreiben wir dort als gemeinnützige<br />
Gesellschaft in eigener Trägerschaft, in Tochtergesellschaften<br />
oder in kooperativer Trägerschaft mit Kirchengemeinden<br />
eine Vielzahl an Einrichtungen fürs Leben und Wohnen älterer und<br />
hörgeschädigter Menschen, ambulante Pflegedienste, Menübring-<br />
und Kantinenservices, Beratungsstellen und eine Praxis für<br />
Ergotherapie.<br />
Im Jahr 2010 hat sich die Gesamtplatzzahl in der Dauerpflege<br />
verringert, da weitere Pflegeeinrichtungen in Wohn- und Hausgemeinschaften<br />
umgebaut wurden. Damit einhergehend wurden<br />
Doppelzimmer in Einzelzimmer umgewandelt. Dennoch hat sich die<br />
Kundenzahl in diesem Bereich leicht gesteigert, da die Verweildauer<br />
der Bewohner immer noch eine rückläufige Tendenz aufweist.<br />
Die durchschnittliche Belegungsquote <strong>von</strong> 1,5 eines Pflegeplatzes<br />
verdeutlicht diese Entwicklung.<br />
Für die Zukunftsfähigkeit unseres Unternehmens haben wir im<br />
Jahr 2010 Gesamtinvestitionen <strong>von</strong> annähernd 5,9 Mio. Euro<br />
getätigt. Da<strong>von</strong> wurden Anschaffungen für Inventar, Geräte und<br />
Fahrzeuge in Höhe <strong>von</strong> 900.000 Euro realisiert. Um auch in unseren<br />
Einrichtungen in Krauchenwies und Langenenslingen langfristig<br />
unsere Gestaltungsfreiheit für bauliche Maßnahmen zu sichern,<br />
haben wir im Jahr 2010 die bisher angemieteten Gebäude mit<br />
einer Investitionssumme <strong>von</strong> 5 Mio. Euro in unser Eigentum<br />
überführt. Mit diesen Investitionen befinden sich nun 85 % der<br />
stationären Plätze im Eigentum der <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH bzw.<br />
unseres Gesellschafters Kloster Untermarchtal.<br />
Einrichtungen und Dienste der <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH, Töchter und Beteiligungen<br />
Hilfen für Hörgeschädigte<br />
Hörgeschädigtenzentrum<br />
St. <strong>Vinzenz</strong><br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Beratungsstellen<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Heidenheim<br />
Göppingen<br />
Ulm<br />
Biberach<br />
Ravensburg<br />
Tochtergesellschaften und Beteiligungen <strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong> gGmbH<br />
VINZENZ PFLEGE<br />
gGmbH<br />
Stuttgart<br />
VINZENZ CURA<br />
gGmbH<br />
Leutkirch<br />
100 %<br />
100 %<br />
SOZIALSTATION CARL-JOSEPH<br />
LEUTKIRCH gGmbH<br />
Leutkirch<br />
100 %<br />
Altenhilfe<br />
Region Schwäbisch Gmünd<br />
Seniorenzentrum St. Anna<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Pflegeheim Riedäcker<br />
Bettringen<br />
Praxis für Ergotherapie<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Ambulante Dienste<br />
Seniorenzentrum St. Anna<br />
Schwäbisch Gmünd<br />
Region Tübingen/Stuttgart<br />
Haus Veronika<br />
Stuttgart<br />
Pflegeresidenz<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong><br />
Tübingen<br />
Katholische Sozialstation<br />
Tübingen gGmbH<br />
Tübingen<br />
SOZIALSTATION-ST. VINZENZ<br />
gGmbH<br />
Wangen-Kißlegg<br />
Region Sigmaringen<br />
Seniorenwohn- und<br />
Pflegeheim Josefinenstift<br />
Sigmaringen<br />
St. Michaelstift<br />
Sigmaringen<br />
Seniorenzentrum<br />
Krauchenwies<br />
Heilig-Geist-Spital<br />
Meßkirch<br />
Haus St. Bernhard<br />
Wald<br />
Seniorenwohn- und<br />
Pflegeheim St. Antonius<br />
Bad Saulgau<br />
Haus für Senioren<br />
Langenenslingen<br />
Sozialstation<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong><br />
Sigmaringen<br />
40 %<br />
KATHOLISCHE SOZIALSTATION<br />
TÜBINGEN gGmbH<br />
Tübingen<br />
50 %<br />
AKADEMIE FÜR GESUNDHEIT<br />
UND SOZIALES gemeinnützige GmbH<br />
Sigmaringen<br />
50 %<br />
DIE VINZENZ VON PAUL <strong>gGMBH</strong><br />
Region Allgäu<br />
Seniorenbetreuung<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong><br />
Legau<br />
Seniorenzentrum<br />
Carl-Joseph<br />
Leutkirch<br />
Sozialzentrum<br />
<strong>Vinzenz</strong> <strong>von</strong> <strong>Paul</strong><br />
Leutkirch<br />
Seniorenzentrum<br />
St. <strong>Vinzenz</strong><br />
Wangen<br />
Haus Catharina<br />
Argenbühl<br />
Sozialstation-St. <strong>Vinzenz</strong><br />
gGmbH<br />
Wangen-Kißlegg<br />
Sozialstation Carl-Joseph<br />
Leutkirch gGmbH<br />
Leutkirch<br />
VINZENZ SERVICE<br />
GmbH<br />
Sigmaringen<br />
STIFTUNG<br />
DEM LEBEN DIENEN<br />
Stuttgart<br />
100 %<br />
100 %<br />
STIFTUNG<br />
IM MITEINANDER FÜR DAS ALTER<br />
Sigmaringen<br />
100 %<br />
15