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2. Gesamtkonzepte fördern Zusammenarbeit - Bistum Würzburg

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<strong>2.</strong> <strong>Gesamtkonzepte</strong> <strong>fördern</strong><br />

<strong>Zusammenarbeit</strong><br />

Wenn das Personal die<br />

Eltern einfach überzeugt<br />

Die ganze Familie hilft mit, wenn im Kindergarten Schwalbennest in Aschaffenburg mehrmals im<br />

Jahr das Unkraut gezupft, Spielgeräte repariert, der Weidentunnel erneuert oder die Bäume<br />

beschnitten werden. Papas, Mamas, Opas und Omas reparieren außerdem Spielsachen, nähen Kissen,<br />

backen mit den Kindern Plätzchen, kochen für die Tagesstättenkinder, wenn die Köchin mal ausfällt,<br />

organisieren Flohmärkte für nicht mehr benötigte Spielsachen oder Kleider, bieten Literatur- oder<br />

Fremdsprachenprojekte für die Kinder an, begleiten bei Ausflügen und Waldwochen, hospitieren im<br />

Kindergarten, um Einblick in die pädagogische Arbeit zu bekommen, arbeiten und feiern mit den<br />

Kindern und treffen sich bei Elternabenden oder im monatlichen Elterncafe.<br />

"Für uns ist es wichtig, dass sich nicht nur die Kinder in unserem Kindergarten wohl fühlen,<br />

sondern die ganze Familie", sagt Sabine Hegmann, Erzieherin im Kindergarten Schwalbennest. "Und<br />

wir machen damit sehr gute Erfahrungen. Es ist eine Vertrauensbasis vorhanden, wir ziehen alle an<br />

einem Strang. Das überträgt sich auch auf das Klima im Kindergarten. Die Kinder fühlen sich gut<br />

aufgehoben." Kindergarten und Eltern seien Erziehungspartner.<br />

Aber bedeutet das starke Einbeziehen der Eltern nicht Mehrarbeit für die Erzieherinnen? "Im<br />

Gegenteil, wir haben dadurch weniger Arbeit", sagt Frau Hegmann. "Wir machen die Erfahrung, dass<br />

sich die Eltern mehr engagieren, weil sie sich ernst genommen und mitverantwortlich fühlen. Unsere<br />

Eltern nehmen uns viel Arbeit ab, gerade weil sie sehen, wie wir arbeiten, und sich spontan einklinken<br />

und mithelfen können." Was Mehrarbeit bedeute, sei die Notwendigkeit, das eigene Tun im<br />

Kindergarten transparent zu machen. "Aber gerade dadurch kommt so viel zurück von den Eltern",<br />

betont Sabine Hegmann.<br />

Den Kindergarten Schwalbennest gibt es seit zehn Jahren. Er beherbergt vier Kindergarten-<br />

Gruppen. Träger ist der St.-Johanniszweigverein Aschaffenburg e.V. Von Anfang an hätten die<br />

Erzieherinnen auf die <strong>Zusammenarbeit</strong> mit den Eltern gesetzt, in Anlehnung an den<br />

situationsorientierten Ansatz. "Wir sind alle im Team überzeugt davon, dass offene Kindergartenarbeit<br />

die beste Form von Kindergartenpädagogik ist. Erziehung von Kindern gelingt dann am ehesten, wenn<br />

die Eltern einbezogen sind", sagt Frau Hegmann. Die Erzieherinnen des Kindergarten-Teams hätten<br />

sich nicht zufällig im Schwalbennest getroffen. "Wir arbeiten hier, weil wir hier unsere Vorstellung von<br />

Kindergartenarbeit verwirklichen können."<br />

Mit einem eigenen Konzept, dem "Offenen Mürschter Ansatz", arbeitet der Katholische<br />

Kindergarten in Münnerstadt. Dies hat im Lauf der vergangenen Jahre dazu geführt, dass der<br />

Kindergarten nicht nur offen für die Anliegen und Bedürfnisse der Familien wurde, sondern auch in der


Gemeinde aktiv tätig wird. Einmal im Monat besuchen beispielsweise zwei Gruppen von Kindern im<br />

Alter von fünf bis sechs Jahren zwei Seniorenwohnheime in Münnerstadt. Kinder und Senioren feiern<br />

gemeinsame Gottesdienste, laden sich gegenseitig ein, pflanzen gemeinsam im Frühjahr oder<br />

veranstalten ein gemeinsames Picknick. Im vergangenen Jahr organisierten Kindergartenteam und<br />

Elternbeirat einen "lebenden Adventskalender" mit Hilfe verschiedener Geschäftsinhaber in der<br />

Altstadt. Im Januar bauten Papas für ihre Kinder eine Snoozelen-Ecke und die Mamas halfen beim<br />

Nähen mit. Beim Aktionstag im März bauten Eltern, Kinder, Erzieherinnen, Mitglieder des Bund<br />

Naturschutzes, des Obst- und Gartenbauvereins und des Altstadtvereins eine Gewürzschnecke,<br />

Hochbeete, einen Tastfußpfad, Reisighaufen für Igel, Schlupfhölzer für wilde Bienen und<br />

Vogelhäuschen. In jedem Quartal gestaltet das Kindergartenteam für die Familien einen<br />

Wortgottesdienst. Und um für alle Kinder einen Kindergartenplatz zu ermöglichen und Absprachen<br />

wegen Ferien und Mittagsbetreuung zu treffen, suchen die Erzieherinnen des Katholischen<br />

Kindergartens die Vernetzung mit allen Kindertagesstätten in Münnerstadt.<br />

Der Kindergarten St. Mauritius in Schwärzelbach versteht sich als Teil der Gemeinde, der die<br />

Familien unterstützen soll und wo sich Familien begegnen können. Zu den Angeboten für die<br />

Kindergarten-Familien zählen Wandertage, Grillfeste, Muttertagsfeiern, Bastelnachmittage, Nähkurse<br />

oder gemeinsame Ausflüge. Die Krabbelgruppe trifft sich in einem Raum des Kindergartens und wird<br />

zu besonderen Anlässen eingeladen mitzufeiern. An die ganze Gemeinde richten sich Sommerfeste,<br />

Gottesdienste, Vorträge, Basare oder ein Muttertagsbrunch. Die <strong>Zusammenarbeit</strong> mit verschiedenen<br />

Vereinen und Gruppen des Dorfes wird gesucht und gepflegt.<br />

Mit Familien leben und feiern ist ein Ziel des Katholischen Kindergartens St. Sebastian in Oberpleichfeld.<br />

Dazu gehören Familiengottesdienste mit anschließendem Frühstück im Pfarrheim, die<br />

gemeinsame Faschingsfeier und die Maibaumaufstellung, Muttertagsfeiern, Sommerfeste, Ausflüge,<br />

Oma-Opa-Tage und anderes mehr.<br />

Der Kindergarten St. Konrad in Bad Neustadt engagiert sich für seine Familien und für eine<br />

lebendige Beziehung zur Pfarrei. Das Kindergartenteam lädt ein zu Familiengottesdiensten zu<br />

besonderen Anlässen im Kindergarten oder in der Pfarrkirche, zu einem Erntedank-Kochen, zu<br />

Martinszug und Nikolausfeier, zu einer besonderen Gestaltung der Advents-, Oster- und Faschingszeit,<br />

zu Auftritten beim Seniorennachmittag, zum Frühlingsfest und zur Muttertagsfeier, zum<br />

Kindergartenfest, das stets zusammen mit dem Pfarrfest gefeiert wird, zum Oma-Opa-Nachmittag, zu<br />

Erlebniswanderungen und Kindergartenausflügen. An den Familiengottesdiensten im Kindergarten und<br />

an der Nikolausfeier nimmt auch die Krabbelgruppe teil.<br />

Zum Angebot des Katholischen Kindergartens St. Barbara in Haßfurt gehören<br />

Faschingsgottesdienste, Sommerfeste, die das Jahresmotto des Kindergartens lebendig umsetzen,<br />

"Tage der gesunden Ernährung" oder auch das Musical "Die Haßfurter Stadtmusikanten", das von den<br />

Kindern und einer Band dargeboten wurde. Der Reinerlös kam einem Hilfsprojekt in Afrika zugute.<br />

Kontakt:<br />

Kindergarten Schwalbennest Aschaffenburg * Kath. Kindergarten Münnerstadt * Kindergarten St. Mauritius<br />

Wartmannsroth-Schwärzelbach * Kath. Kindergarten<br />

St. Sebastian Oberpleichfeld * Kath. Kindergarten St. Konrad<br />

Bad Neustadt * Kath. Kindergarten St. Barbara Hassfurt


Zeichenerklärung:<br />

Bei den auf den folgenden Seiten vorgestellten <strong>Gesamtkonzepte</strong>n wird unterschieden nach:<br />

Gesamtkonzept einer Einrichtung<br />

Gesamtkonzept eines Verbandes oder einer Gruppe<br />

Gesamtkonzept eines Gremiums<br />

Gesamtkonzept mit mehreren Trägern<br />

Ein bunter Haufen wird zu<br />

einem echten Freundeskreis<br />

"Die Lust, als Christen miteinander zu gestalten, zu bewegen und miteinander zu reden" führte<br />

1983 zwölf Familien aus Eßleben zu einem Familienkreis zusammen. In den 20 Jahren ist diese<br />

Gruppe zu einer festen Gemeinschaft zusammengewachsen. "Ich weiß, da bin ich geborgen. Hier<br />

werden wir miteinander alt und können uns stützen", sagt Bernhard Weisenberger, neben Luise<br />

Kömm verantwortlich für den Familienkreis.<br />

1983 wohnte Familie Weisenberger noch nicht lange in Eßleben, "wir suchten nach einer<br />

Möglichkeit, andere Familien kennen zu lernen, mit denen wir unseren Glauben leben und mit unseren<br />

Kindern etwas unternehmen konnten", erinnert sich Bernhard Weisenberger. Der KAB-Ortsverband<br />

warb damals für die Gründung eines Familienkreises. Engagierte Familien ergriffen die Initiative und<br />

die KAB unterstützte die Gruppe in der Anfangszeit.<br />

Seitdem trifft sich der Familienkreis wenigstens einmal im Monat, um im Pfarrheim sich über ein<br />

Thema auszutauschen, gemütlich zusammen zu sitzen oder miteinander etwas zu unternehmen.<br />

Gesprächsthemen für die Erwachsenen waren beispielsweise "Mit Kindern beten", "Glauben in der<br />

Familie", "Umgang mit Tod und Krankheit", "Türkische Frauen erzählen vom Islam" oder<br />

Informationsabende zur "Einen Welt". Aktionen mit Kindern sind Radtouren, Ausflüge, Wanderungen,


Familienwochenenden, Hoffeste, die Mitgestaltung von Pfarrfamilienabenden, Taufen, Silberhochzeiten<br />

oder Festzügen, einen Fronleichnamteppich legen oder eine Erntekrone binden.<br />

Die Mitglieder des Familienkreises engagieren sich auch über ihre Gruppe hinaus. Zum Beispiel<br />

haben sich aus dem Familienkreis heraus ein Familiengottesdienstteam sowie ein<br />

Schülergottesdienstteam gebildet. Fast alle Mitglieder waren oder sind in der Kommunion- und<br />

Firmkatechese tätig. Die drei Wortgottesdienstleiter der Pfarrei stammen aus dem Familienkreis. Viele<br />

Mitglieder engagieren sich in Vereinen und Verbänden, einer ist im Gemeinderat aktiv.<br />

Die zwölf Gründungsfamilien sind nicht mehr alle dabei, einige sind abgesprungen, andere<br />

dazugekommen. Konstant über all die Jahre blieb, dass zwei Familien sich verantwortlich fühlen und<br />

den Kreis aus derzeit elf Familien quasi leiten, ihm inhaltliche Impulse geben. Mit der Vorbereitung<br />

konkreter Aktionen wechseln sich alle Familien ab. Zu den monatlichen Treffen wird schriftlich<br />

eingeladen. Im Frühjahr und im Herbst überlegt die Gruppe, wie das Miteinander im nächsten halben<br />

Jahr aussehen könnte.<br />

Und was bedeutet der Familienkreis für seine Mitglieder? "Was uns sehr stark prägt, sind die<br />

Beziehungen zu einzelnen Familien, vor allem in Notsituationen", sagt Bernhard Weisenberger. Wenn<br />

eine Mutter z. B. wegen eines Bandscheibenvorfalls liegen muss, erklärt sich eine andere Frau bereit,<br />

den Haushalt zu führen. Wenn ein Familienvater bereits seit einem Jahr arbeitslos ist, versuchen die<br />

anderen, ihn in dieser schwierigen Situation zu stützen. "Wir haben miteinander verschiedene<br />

Lebensphasen durchgemacht: erst das Kinderkriegen und Erziehen, jetzt, dass die Kinder aus dem<br />

Haus gehen und wir zum Teil Krankheit oder Tod erleben. Wir stützen uns gegenseitig. Intensive<br />

Gespräche und Kontakte, die halten uns zusammen", sagt Bernhard Weisenberger.<br />

Seit 17 Jahren bildet der Familienkreis II der Pfarrei St. Peter und Paul in <strong>Würzburg</strong> eine<br />

eingeschworene Gemeinschaft. Die Familien erleben miteinander Ausflüge, Besichtigungen,<br />

Wochenenden, Wanderungen, basteln, spielen und feiern miteinander. Ein großes Anliegen ist, den<br />

Glauben zu erleben, zu teilen und weiterzugeben, indem z. B. die Familien miteinander beten und<br />

gemeinsam Gottesdienst feiern. Schwerpunkt des sozialen Engagements sind jährliche Fastenessen in<br />

der Pfarrei. Die Erlöse kommen dem Patenprojekt des Familienkreises zugute, einem Kinderheim der<br />

Oberzeller Schwestern in Südafrika. Darüber hinaus finden monatliche Themenabende statt. Einer<br />

davon machte die Familien aufmerksam auf die Arbeit der Streetworker, die sich in <strong>Würzburg</strong> um<br />

Jugendliche kümmern, die auf der Straße leben. Seitdem versucht der Familienkreis, dieses Projekt<br />

finanziell zu unterstützen. Jüngste Aktion war die Beteiligung an einem Flohmarkt. Überflüssiges aus<br />

den Familienhaushalten wurde verkauft und der Erlös den Streetworkern übergeben.<br />

Fünfzehn Familien aus Mömlingen bilden den<br />

festen Stamm für den "Kreis Junge Familie",<br />

einen von vier Familienkreisen in der Pfarrei. Er<br />

gründete sich 199<strong>2.</strong> Familienwochenende,<br />

Familienzeltlager, Vater-Kind-Tour und<br />

Johannisfeuer sind während des Jahres<br />

Höhepunkte. Zur lieb gewonnenen Einrichtung<br />

wurde die "fernsehfreie Woche" in der Fastenzeit.<br />

Erwachsene und Kinder verzichten in dieser Zeit<br />

auf Fernsehen, Computer-Spiele und Game-Boy.<br />

Für die Kinder werden in dieser Woche<br />

verschiedene Freizeitaktivitäten angeboten. Als Belohnung fürs Durchhalten wird am darauf folgenden<br />

Sonntag gemeinsam gewandert oder essen gegangen. Zu Beginn eines Jahres erstellen die Familien


ein Jahresprogramm. Ein oder mehrere Familien übernehmen eine Veranstaltung und bereiten diese<br />

vor. So wechseln sich die verschiedenen Familien mit der Organisation und Leitung ab. "Im Laufe der<br />

Zeit ist aus einem bunt zusammen gewürfelten Haufen, dessen Interesse es war, zusammen mit den<br />

Kindern die Freizeit zu verbringen, ein echter Freundeskreis geworden, wo man auch Sorgen und Nöte<br />

teilen kann", schreibt Hilmar Rothermich. Eine große Hilfe für den Familienkreis sind die regionalen<br />

Treffen der Arbeitsgruppe "Junge Familie" der KAB in Aschaffenburg. Hier findet ein Informations- und<br />

Erfahrungsaustausch zwischen mehreren Familienkreisen der Region statt.<br />

Der Katholische Familienkreis 1996 Kleinwallstadt besteht aus rund 25 Familien mit Kindern im<br />

Alter zwischen sieben und sechzehn Jahren. Die Familien "wollen eine Gemeinschaft bilden, die nicht<br />

immer den Idealen der heutigen Konsumgesellschaft folgt, füreinander und für andere da ist und dies<br />

auch den eigenen Kindern nahe bringt", schreibt Klaus Jung. Die Gruppe hat bewusst keinen<br />

Vorsitzenden, jeder beteiligt sich aktiv an Programmgestaltung und -durchführung. Die Erwachsenen<br />

treffen sich alle zwei Monate im Jugendheim, um das Programm zu besprechen oder einfach nur<br />

gemütlich zusammen zu sitzen. Die Veranstaltungen reichen von der Maiandacht über gemeinsame<br />

Wanderungen bis hin zur Organisation des Martinszuges. Die Angebote sind offen für alle<br />

Interessierten, außer die Familienwochenenden und die Silvesterfeier. Viele Mitglieder bereiten<br />

Familiengottesdienste mit vor. Ein Jugendgottesdienst-Team hat sich im vergangenen Jahr aus dem<br />

Familienkreis heraus gebildet. Als Informationsplattform für die Mitgliedsfamilien und als Anregung für<br />

andere Familienkreise oder für Interessierte, die einen Familienkreis gründen wollen, ist der<br />

Familienkreis 1996 im Internet zu finden. Auf der Seite http://www.wir-in-kleinwallstadt.de gelangt<br />

man über das Bild "Kath. Familienkreis 1996" zur Homepage des Familienkreises.<br />

Vor fünf Jahren organisierten einzelne Familien aus der Pfarrei St. Alfons in <strong>Würzburg</strong> einen Spielenachmittag,<br />

um den Bedarf nach einem Familienkreis zu ermitteln. Inzwischen hat sich die Gruppe<br />

fest formiert. Es sind fünf Familien, die Aktivitäten für alle Familien der Siedlung planen und<br />

organisieren. Feste Angebote sind ein Familienwochenende, ein Familienzeltlager, ein Familien-<br />

Spieletag und Wanderungen. Inzwischen haben die fünf Familien ein tragfähiges soziales Netz<br />

aufgebaut und helfen sich gegenseitig. Die Männer treffen sich wöchentlich zur Fußballrunde und<br />

monatlich zum Schafkopf.<br />

Kontakt:<br />

Bernhard Weisenberger Eßleben * Elisabeth Nikolai <strong>Würzburg</strong> * Hilmar Rothermich Mömlingen * Klaus Jung Kleinwallstadt * Elisabeth<br />

Steinwachs <strong>Würzburg</strong>


Längst viel mehr als nur<br />

eine Buchausleihe<br />

In einer Bücherei kann man Bücher, Zeitschriften, Cassetten, Spiele, CD's und DVD's ausleihen.<br />

Das war dem Büchereiteam der Katholischen Öffentlichen Bücherei in Obernburg nicht genug. Sie<br />

wollten ihre Bücherei zu einem "Kommunikations- und Wohlfühlzentrum" machen, was ihnen in den<br />

vergangenen drei Jahren auch gelungen ist. Damals übernahm Barbara Hohm die Leitung der<br />

Bücherei. Das Ziel war, eine Familienbücherei für jung und alt zu schaffen, hierfür ein<br />

generationsübergreifendes Team zu bilden und die Zielgruppen generationsübergreifend<br />

anzusprechen. Barbara Hohm ließ sich zur kirchlichen Büchereiassistentin ausbilden, um Fachwissen<br />

zu erhalten und möglichst von Anfang an viele gute Ideen zu sammeln. Die fachliche Betreuung und<br />

viele gute Tipps gewährleistet seitdem die KBA-Fachstelle für kirchliche Büchereiarbeit in der Diözese<br />

<strong>Würzburg</strong>.<br />

Sonntagsgottesdienst, den viele Familien besuchen, endet.<br />

Das Team um Barbara Hohm vergrößerte sich<br />

stetig und zählt zurzeit 14 Mütter und Omas<br />

sowie 14 Jugendliche und ältere Kinder. Vom<br />

Grundschulkind bis zur Oma ist im Team jede<br />

Altersgruppe vertreten, so dass die Leser fast<br />

immer einen Ansprechpartner ihres Alters in der<br />

Bücherei vorfinden. Die vielen Mitarbeiter<br />

ermöglichten zusätzliche Öffnungszeiten, wobei<br />

auf die Bedürfnisse der Zielgruppen geachtet<br />

wurde: die Bücherei hat z.B. dann geöffnet,<br />

wenn der Kindergarten schließt oder der<br />

Bunt gefächert wie das Team ist das Angebot der Bücherei. In regelmäßigen Sitzungen werden die<br />

Aktionen besprochen, so beispielsweise das Bilderbuchkino, bei dem eine Handspielpuppe mit den<br />

Kindern über das Vorgelesene spricht oder bei dem Kinder aus dem Team Theater spielen parallel zum<br />

vorgelesenen Bilderbuchtext. Die Mitarbeiter besuchen mit ihrem Bilderbuchkino auch Kindergärten<br />

und Grundschulklassen. Dabei erhält jedes Kind einen Gutschein über drei kostenlose Ausleihen. Oder<br />

das Büchereiteam bereitet Kostproben aus neuen Kochbüchern zu und stellt sie vor im Rahmen der<br />

Kochbuch-Aktion "Schmökern, Schmecken, Schlemmen". Bei Familienspielnachmittagen wird das<br />

Spiele-Sortiment der Bücherei auszugsweise von Teammitgliedern erklärt und von den Familien<br />

ausprobiert. Oder die Mitarbeiter organisieren Klassenführungen, um so manchen "Lesemuffel" auf die<br />

Spur von kindgerechter Literatur zu locken. Oder sie laden Kinder und Erwachsene zu einer<br />

Märchenwoche ein. Weitere Ideen sind z.B. ein Erzählcafe, bei dem ältere Menschen jüngeren von<br />

damals erzählen, die Aktion "Kinder lesen für Senioren", die Erstellung eines Familienferienzielkatalogs<br />

mit Adressen von familienfreundlichen Ferienzielen, die die Leser weitergeben, eine lange Filmnacht<br />

für Jugendliche und vieles mehr.<br />

Woher kommen dieser Ideenreichtum und die hohe Motivation, für Familien aktiv zu werden? "Wir<br />

im Team haben alle selbst Familie, sei es als Mütter oder als Omas. Wir wissen, wie es den Familien<br />

geht und dass ein soziales Netz, das trägt, wichtig ist", sagt Barbara Hohm. Die Bücherei ist zu einer


Anlaufstelle für Kinder, Familien und Erwachsene geworden. "Bei uns werden nicht nur Bücher<br />

ausgeliehen. Hier darf man mit seinen Problemen kommen", sagt Barbara Hohm. Wenn eine Mutter<br />

erzählt, dass ihr Sohn Lernschwierigkeiten hat, wird sie damit nicht allein gelassen. "Wir schauen,<br />

welche Bücher zu diesem Thema vorhanden sind. Wir erzählen ihr aber auch, wie es uns mit unseren<br />

Kindern geht", so Frau Hohm.<br />

Sehr großer Wert werde auf die Teamarbeit gelegt. "Es ist wichtig, dass jeder im Team seine Ideen<br />

einbringt." Heraus kommen auf diese Weise Aktionen, die viele Altersgruppen und viele verschiedene<br />

Interessen ansprechen. Neben den Müttern bringen sich auch die Väter ein, wenn es etwa um<br />

handwerkliche Dinge geht. Auch die eigenen Kinder arbeiten zum Teil im Team mit.<br />

Ins Gespräch kommen, ist für das Bücherei-Team sehr wichtig. Hierfür gehen die Frauen auch auf<br />

die verschiedenen Gruppen zu. Sie fragen z. B. beim Kindergarten, beim Frauenkreis, beim<br />

Kindergottesdienstteam, bei Firmgruppen oder Ministranten nach, welche Bücher angeschafft werden<br />

müssten. Die neuen Bücher können die Gruppen längere Zeit behalten, danach werden sie in den<br />

Gesamtbestand eingestellt und damit für andere Gruppen zugänglich. Das Büchereiteam besucht die<br />

Kommunionelterngruppen und stellt das entsprechende Literaturangebot vor. Es schreibt<br />

Glückwünsche an alle Kommunionkinder und Firmlinge, greift dabei das Thema der<br />

Vorbereitungskurse auf und legt Gutscheine für kostenlose Ausleihen bei. Firmlingen wird angeboten,<br />

ihren "Caritativen Dienst" in der Bücherei zu tun. Vor zwei Jahren bastelten zwei Teammitglieder mit<br />

Firmlingen Biblische Figuren für den Einsatz in den Kommuniongruppen. Und das Team greift bei den<br />

Neuanschaffungen Leserwünsche und -anliegen auf, die im Gespräch miteinander geäußert werden,<br />

aber auch in ein Wunschbuch eingetragen werden können. Viele Mitarbeiter der Bücherei sind zudem<br />

in den verschiedenen Pfarreigruppierungen vertreten und ermöglichen dadurch zielgruppennahe<br />

Neuanschaffungen.<br />

Ein Stück weit verstehen die Teammitglieder<br />

die Büchereiarbeit auch als eine Art Jugendarbeit.<br />

Sie erleben, dass Jugendliche freiwillig und gern<br />

helfen, wenn sie ernst genommen werden.<br />

Regelmäßig dürfen beispielsweise Jugendliche<br />

aus dem Team für einen bestimmten Geldbetrag<br />

selbstständig Bücher einkaufen, um die<br />

Zielgruppe ihres Alters möglichst gut mit Büchern<br />

zu versorgen.<br />

Die Bücherei wächst: an Helfern (mittlerweile<br />

gibt es sogar eine Art Warteliste), an Lesern und<br />

an Medien. Es herrscht Platznot in den alten Räumen. Barbara Hohm und ihr Team versuchen, auf<br />

lange Sicht die Stadt Obernburg für eine gemeinsame Trägerschaft zu gewinnen, was aber angesichts<br />

der finanziellen Misere derzeit als unmöglich erscheint. "In dieser Frage muss man sehr langfristig<br />

denken, um etwas zu erreichen. Und man muss immer am Ball bleiben", sagt Barbara Hohm.<br />

Ein Team aus 23 Mitarbeitern sorgt sich in Wenigumstadt darum, dass sich alle Generationen in<br />

der Katholischen Öffentlichen Bücherei wohl fühlen. Besondere Angebote sind beispielsweise Koch-<br />

und Backabende, Bastelangebote, eine Zauberschau für Kinder und Erwachsene, eine<br />

Kräuterausstellung mit Kräutersammlung zu Maria Himmelfahrt, Märchenstunden für Kinder,<br />

Buchausstellungen zu verschiedenen Themen und vieles mehr.<br />

Die Katholische Öffentliche Bücherei in Garitz feierte ihr 20jähriges Bestehen mit einem großen<br />

Familientag in <strong>Zusammenarbeit</strong> mit dem Familiengottesdienstteam und dem Sachausschuss Ehe und


Familie. Auch sonst möchte die Bücherei für Familien anziehend sein, indem sie beispielsweise<br />

Leserwünsche erfüllt, speziell für Väter Zeitschriften, wie "finanztest" oder Computer-Magazine<br />

abonniert, Kommunionkinder und Firmlinge beglückwünscht oder Familiennachmittage und<br />

Buchausstellungen organisiert.<br />

Kontakt:<br />

Barbara Hohm Obernburg * Maria Hock Großostheim-Wenigumstadt * Hedwig Schäfer Bad Kissingen-Garitz<br />

Waldkinder, ein Farbtopf<br />

und die von Kunterbunt<br />

Durch das Engagement vieler Eltern wurde in der Gemeinde Bessenbach ein Waldkindergarten<br />

möglich. Die Elterninitiative entstand im Herbst 2000 aus einer offenen Gruppe von Müttern aus<br />

Oberbessenbach, die gemeinsam mit ihren Kindern einen festen Nachmittag in der Woche im Wald<br />

verbrachten, um die Natur zu entdecken, gemeinsam zu spielen, zu basteln und zu singen. Dabei<br />

entstand die Idee, eine Waldkindergruppe nach dem Vorbild der Waldkindergärten zu organisieren, in<br />

der die Kinder vormittags betreut werden.<br />

Sie warben im Dorf bei den Familien um Unterstützung. Es formierte sich die Gruppe der<br />

Gründungsfamilien, die mit viel Eifer Informationen zusammentrugen, den gemeinnützigen Verein<br />

"Waldkinder Bessenbach e.V." gründeten, eine Erzieherin einstellten und in <strong>Zusammenarbeit</strong> mit der<br />

Gemeinde Bessenbach ein geeignetes Waldstück auswählten, so dass bereits ein dreiviertel Jahr<br />

später der Waldkindergarten seinen Betrieb aufnehmen konnte. Die erste Waldkindergruppe setzte<br />

sich aus 16 Kindern im Alter von zweieinhalb bis fünf Jahren aus den Ortsteilen Oberbessenbach,<br />

Straßbessenbach und Frauengrund zusammen. Sie verbrachten von Montag bis Freitag von 8.30 Uhr<br />

bis 1<strong>2.</strong>30 Uhr gemeinsam die Zeit im Wald. In den ersten drei Monaten übernahmen Eltern<br />

abwechselnd die Rolle einer zweiten Betreuerin. Zum September 2001 wurde eine Berufspraktikantin<br />

eingestellt, die inzwischen als Erzieherin fest angestellt ist.<br />

Die Reaktionen auf das Projekt reichten anfänglich von großer Skepsis über Offenheit bis zu<br />

ehrlicher Begeisterung, schreibt Sabine Zenker. Inzwischen ist die Elterninitiative bei den Vereinen und<br />

besonders bei der Gemeindeverwaltung ein gern gesehener, bunter Haufen engagierter junger<br />

Familien. Da es einen großen Ansturm auf den Waldkindergarten gibt und viele Kinder mit einem Platz<br />

auf der Warteliste vorlieb nehmen müssen, entschlossen sich die Eltern, eine Nachmittagsgruppe für<br />

Kinder im Kindergartenalter einzurichten, die einmal wöchentlich von zwei Müttern fest betreut wird.<br />

Außerdem gibt es mittlerweile zwei weitere Nachmittagsgruppen für Kinder ab sechs Jahre und für<br />

Ein- bis Dreijährige. Für Schulkinder wird in den Sommerferien ein viertägiges Ferienspielprogramm<br />

gestaltet.


Die Elterninitiative beteiligt sich rege an<br />

Aktivitäten in der Gemeinde, wie z.B. beim<br />

Faschingszug, bei der Aktion "Sauberer<br />

Landkreis" oder bei anderen Veranstaltungen der<br />

Vereine. Außerdem ist sie Mitglied im Vereinsring<br />

Oberbessenbach. Da die Eltern bei der<br />

Finanzierung des Waldkindergartens weitgehend<br />

auf sich selbst gestellt sind, streben sie die<br />

Staatliche Anerkennung an.<br />

Was Eltern gemeinsam angestoßen haben,<br />

lässt sie zusammenwachsen als Familien. "Das<br />

hohe Maß an Mitbestimmungs- und Gestaltungsmöglichkeiten setzt sehr viel Energie und<br />

gemeinsames Engagement frei. Das verbindende Projekt hat dazu beigetragen, dass Freundschaften<br />

entstanden sind - unter Kindern wie unter Erwachsenen.<br />

Es gibt viele gemeinsame Freizeitaktivitäten und gegenseitige Unterstützung beispielsweise bei<br />

Betreuungsengpässen. Es ist ein zuverlässiges soziales Netz entstanden", schreibt Sabine Zenker, und<br />

weiter: "Das Leben als Familie hat durch das Projekt Waldkindergarten neue Impulse, Unterstützung<br />

und lebendige Gemeinschaft gewonnen. Immer wieder kommen neue Familien hinzu. Sie werden<br />

gerne aufgenommen und bereichern unsere Initiative."<br />

Neun Erwachsene haben sich in der Familiengruppe "Farbtopf" in Marktheidenfeld<br />

zusammengetan, um Angebote für junge Familien mit Klein- und Schulkindern zu schaffen. Eingeladen<br />

wird zu Veranstaltungen für die ganze Familie, nur für die Eltern oder nur für die Kinder. Wichtig sind<br />

der Gruppe auch die ein bis zwei Aktionen im Jahr für die Familien des Teams. Die Gruppe "Farbtopf"<br />

gestaltet z. B. Familiennachmittage, Kinderbibeltage, Nacht- und Tagwanderungen für Familien, bindet<br />

Palmbuschen oder gestaltet das Kinderprogramm beim Pfarrfest.<br />

Die Familiengruppe "WIR" in Hohenroth<br />

besteht aus sechs Familien. Sie plant und<br />

organisiert für alle Familien in der Pfarrei<br />

Veranstaltungen. Die Familiengruppe will Räume<br />

schaffen, dass Familien sich kennen lernen,<br />

begegnen und sich wohl fühlen können. Alle<br />

Aktivitäten sind von dem Grundgedanken<br />

geprägt, Gemeinschaft zu erfahren und Glauben<br />

gemeinsam zu leben und zu feiern. Kleinere<br />

Aktionen führt die Gruppe alleine durch, für<br />

größere Aktionen arbeitet sie mit anderen<br />

Gruppierungen aus der Pfarrei zusammen. Zum Angebot von "WIR" gehören das Binden von Palm-<br />

buschen und das Anfertigen eines Palmesels, ein meditativer Tanz in der Osternacht, der<br />

Emmausgang mit Osternestsuche und Osterkaffee, das Ge-stalten von Blumenteppichen an<br />

Fronleichnam, Familienzeltlager, eine Beteiligung am Ferienprogramm der politischen Gemeinde, ein<br />

Suppenessen, ein Adventskalenderbasteln, die Organisation des Sonnwendfeuers und anderes mehr.<br />

"Kunterbunt" nennt sich der Familientreff in Gemünden, der sich aus der evangelischen, später<br />

ökumenischen Krabbelgruppe heraus entwickelt hat. Der Familientreff wird von zwei Frauen geleitet,<br />

alle Mütter helfen bei den Vorbereitungen mit. Zusammen mit den Kindern wird gebastelt und


gebacken, gespielt, gesungen, getanzt und musiziert, die Natur erkundet, werden Feste gefeiert und<br />

Ausflüge unternommen. Der Familientreff wird der Jahreszeit entsprechend gestaltet. Ziele der<br />

Aktionen sind Gemeinschaft zu erleben, die Kreativität der Kinder zu wecken, ein Austausch der Eltern<br />

zu ermöglichen und einen lebendigen Glauben zu vermitteln. Darüber hinaus organisiert der<br />

Familientreff "Kunterbunt" einen Kinder-Basar mit Hobbykünstlerausstellung, den Kinderfasching, das<br />

Kinderprogramm beim katholischen Pfarrfest und evangelischen Gemeindefest, den Sonntagstreff mit<br />

Weihnachtsbasar, einen Kürbis-Lichter-Umzug sowie das Frühlingsfest. Erwirtschaftetes Geld wird zum<br />

Teil für gemeinnützige Zwecke gespendet. Außerdem wirkt der Familientreff bei Faschingszügen mit<br />

und besucht Senioren im Altenheim.<br />

Da es in der Pfarrei von Hopferstadt bereits gute Angebote für Familiengottesdienste und<br />

Kindergruppen gab, verstand sich der 1995 gegründete Familienkreis als Verantwortlicher für<br />

Familienausflüge, als Helfer bei kirchlichen Veranstaltungen und als Initiator für Vorträge. Vier bis fünf<br />

Familien gehören zu diesem Familienkreis. Sie laden, übers Jahr verteilt, ein zu Kinderfasching, Tanz<br />

um den Maibaum, Erster-Mai-Wanderung, Gesprächs- und Vortragsabenden, Spiele-Nachmittage,<br />

Fahrrad-Ausflüge, Grillabenden oder zum Kinderprogramm beim Pfarrfest.<br />

Das Familienkreis-Team aus Wülflingen bilden vier Frauen. Sie werden begleitet von einem Diakon.<br />

Angebote des Kreises für alle Familien im Lauf des Jahres sind ein Familienwochenende, eine<br />

Faschingsdisco, Familien- und Kindergottesdienste, Wanderungen, Bastelangebote, Binden von<br />

Gewürzbüscheln, Einkehrtage für Männer und eine Adventsaktion. Zwei Mal im Jahr überlegen<br />

Familienkreis und Frauenfrühstücksteam bei einem Ausflug neue Ideen und pflegen die Gemeinschaft<br />

untereinander.<br />

Kontakt:<br />

Waldkinder Bessenbach e.V. Bessenbach * Thierry Feike Marktheidenfeld * Eva Fiedler Hohenroth * Rosi Kern Gemünden * Rosa Behon<br />

Ochsenfurt-Hopferstadt * Monika Rüth Haßfurt-Wülflingen *<br />

Ein Verband als Motor und<br />

fester Bezugspunkt<br />

Weil in Schneeberg vonseiten der Pfarrei "nur wenig gelaufen ist, hatten wir als Kolpingsfamilie alle<br />

Möglichkeiten. Die haben wir genutzt", sagt Elvira Kuhn. Der Ortsverband in Schneeberg ist vielfältig<br />

aktiv und er spricht viele verschiedene Altersgruppen an. Unter seinem Dach sind eine Krabbelgruppe<br />

zu finden, eine Jugendgruppe, ein Singkreis, ein Bibelkreis, ein Seniorenkreis sowie eine<br />

Frauengruppe. Die Kolpingsfamilie organisiert darüber hinaus den monatlichen Verkauf von Eine-Welt-<br />

Waren an der Kirche, die wöchentliche Gymnastik für Frauen, ein Zeltlager für Jugendliche zusammen


mit der Kolpingsfamilie Marktheidenfeld, das jährliche Familienfest, Friedensgebete, Ferienspiele<br />

zusammen mit der Kommune und vieles mehr.<br />

Treibende Kräfte sind neben Elvira Kuhn zwei weitere Frauen, die sich als gleichberechtigte<br />

Vorsitzende verstehen. "Die Kolpingsfamilie ist unser Leben", sagt Frau Kuhn. Die drei Frauen<br />

sammelten Erfahrung mit verbandlicher Arbeit in der Kolping-Jugendgruppe. Die Kolpingsfamilie ist in<br />

Schneeberg fest verwurzelt. Nach dem Turn- und Sportverein ist sie mit rund 100 Mitgliedern die<br />

drittgrößte Gruppierung in dem <strong>2.</strong>000-Seelen-Ort. Ihre Aktionen kommen an, bei den Mitgliedern wie<br />

bei den Nicht-Mitgliedern.<br />

zu einer Veranstaltung der Pfarrei noch zu einer der Kolpingsfamilie."<br />

Nur zur Pfarrei besteht ein gespanntes<br />

Verhältnis. Da geht es um die Nutzung des<br />

Pfarrheims, die vonseiten der Pfarrgemeinde<br />

erschwert werde. Die Kolpingsfamilie fühle sich<br />

dort mit ihren Angeboten nicht willkommen,<br />

obwohl es die Kolpingsfamilie gewesen sei, die<br />

sich für das Pfarrheim eingesetzt und den Bau<br />

Ende der 80er Jahre kräftig unterstützt habe, so<br />

Frau Kuhn. Für das Pfarreileben sei diese<br />

Uneinigkeit belastend. "Die Leute wollen keinen<br />

Streit. Die ziehen sich zurück und gehen weder<br />

Seit zehn Jahren gibt es in Veitshöchheim eine Kolpingsfamilie, die sich aus einer Familiengruppe<br />

heraus gegründet hat. "Die Mitglieder der Familiengruppe wollten damals etwas Festes", erinnert sich<br />

Angelika Vey-Rossellit. Mit dem Sachausschuss Ehe und Familie habe man sich verschiedene Verbände<br />

angeschaut und sich schließlich für Kolping entschieden. Ziel der Gründung einer Kolpingsfamilie war<br />

es, für und mit Familien in Veitshöchheim etwas zu unternehmen.<br />

Angelika Vey-Rossellit kümmert sich als Familienbeauftragte um die jungen Familien. Für diese<br />

Zielgruppe entwickelte sie vor ein paar Jahren zusammen mit einer weiteren Familie, die zu Kolping<br />

gehört, den "Treffpunkt Junge Familie". Sie entschieden sich bewusst für ein offenes Angebot, "da wir<br />

gesehen haben, dass sich die jungen Eltern nicht binden wollten", sagt Frau Vey-Rossellit.<br />

Eingeladen zum "Treffpunkt" sind alle Familien und Alleinerziehende mit Kindern bis zur vierten<br />

Klasse, einen Sonntagnachmittag im Monat gemeinsam zu verbringen und dabei beispielsweise einen<br />

Winter-Waldnachmittag zu erleben, Fasching zu feiern, Ostereier zu suchen, zu wandern, eine<br />

Maiandacht zu gestalten, Drachen steigen zu lassen oder gemeinsam zu kochen. Beginn ist in der<br />

Regel um 14 Uhr mit einer kleinen Wanderung oder Bewegung. Spiele für die ganze Familie sind auch<br />

immer mit dabei. Den Abschluss bildet ein Picknick, bei dem das mitgebrachte Essen geteilt wird.<br />

Die Aktionen finden bewusst an einem Sonntag statt, "damit auch Väter und Alleinerziehende die<br />

Möglichkeit haben teilzunehmen", so Frau Vey-Rossellit. Gute Erfahrungen machten die zwei<br />

vorbereitenden Familien damit, für die verschiedenen Aktionen einen Unkostenbeitrag von den<br />

Nichtmitgliedern zu verlangen und bestimmte Veranstaltungen mit Anmeldung zu organisieren. "Wir<br />

machen damit deutlich, unsere Veranstaltungen sind etwas wert. Das wird auch so verstanden", so<br />

Frau Vey-Rossellit.<br />

Neue Mitgliedschaften für Kolping bahnen sich durch die offene Familienarbeit kaum an, berichtet<br />

sie. Vielmehr sei ein loser Freundeskreis entstanden, der sich seit einigen Jahren bei den Treffen sieht.<br />

Aus den Teilnehmern am "Treffpunkt Junge Familien" haben sich allerdings neue Mitarbeiter für das<br />

Kindergottesdienstteam rekrutiert; diese Gruppe bereitet die monatlichen Kindergottesdienste sowie<br />

die jährliche Kinder-Krippenfeier vor.


Und die Kolpingsfamilie hat sich aufgrund<br />

ihres Engagements zu einem Ansprechpartner für<br />

Familienfragen entwickelt. "Als bei uns die<br />

Müllgebühren erhöht werden sollten, haben wir<br />

uns für eine familienfreundliche Regelung<br />

eingesetzt. Beim Gemeinderat stießen wir damit<br />

auf offene Ohren. Wir haben einen sehr guten<br />

Kontakt zu diesem Gremium. Wenn wir was<br />

merken, werden wir aktiv und mischen uns ein,<br />

werden aber auch gehört", sagt Angelika Vey-<br />

Rossellit.<br />

Vielfältige Aktionen übers Jahr verteilt führt auch die Kolpingsfamilie Eltmann durch. Zum<br />

Jahresprogramm gehören ein Familienzeltlager, zwei Mal im Jahr ein Kinderkleider- und<br />

Spielzeugbasar, ein Familienwochenende, ein Familientag, die Nikolausbesuchsaktion der<br />

Kolpingjugend, Spendensammel-Aktionen für Kinder in Rumänien, Treffen für Mütter mit Kleinkindern,<br />

Familien- und Jugendgottesdienste sowie Kinderkirchen.<br />

Die Kolpingsfamilie in Hettstadt veranstaltet für Familien Wanderungen, Familienwochenenden,<br />

Ostereiersuche, Altkleidersammlungen, Zeltlager für ältere Kinder und Jugendliche, beteiligt sich am<br />

Ferienprogramm und am großen Dorffest, dem Sixtach, und spielt Theater.<br />

In Gerolzhofen gründete sich in der Kolpingsfamilie um 1996 ein Kreis Junger Familien. Für und mit<br />

Familien unternehmen sie vielerlei Aktivitäten, so Rad- und Wandertouren, Spiele- und<br />

Bastelnachmittage, Tanzveranstaltungen, ein Bauernhoffest, Familieneinkehrwochenenden,<br />

Wochenenden für Ehepaare, Gottesdienste und Andachten, Vorträge, Familienfrühschoppen und<br />

Muttertagsessen, bei denen die Väter kochen, ein Verkehrssicherheitstraining für Kinder und vieles<br />

mehr.<br />

Einen Brautmodenbasar veranstalteten die Jungen Familien in der Kolpingsfamilie Güntersleben in<br />

diesem Jahr zum ersten Mal. Daneben organisieren sie Kinderkleider- und Spielzeugmärkte,<br />

Familienfreizeiten, den Kinderfasching, einen Adventsnachmittag, beteiligen sich am Ferienprogramm<br />

und am Faschingszug.<br />

Kontakt:<br />

Elvira Kuhn Schneeberg * Angelika Vey-Rossellit Veitshöchheim * Klaus Förtsch Eltmann * Maria Lorey Hettstadt * Horst Fella<br />

Gerolzhofen * Herbert Kilian Güntersleben


Aus Frauenbund wird<br />

Kunterbundt<br />

Junge und ältere Frauen in Bürgstadt tun sich im Katholischen Deutschen Frauenbund (KDFB)<br />

zusammen, um beliebte und traditionsreiche Aktionen für Kinder auf lange Zeit zu sichern und neue<br />

Projekte anzugehen.<br />

Dass sich die Frauen des Frauenbundes für "ihre" Kinder stark machen, hat Tradition in Bürgstadt.<br />

Aktionen, wie die Ferienspiele und der Kinderfasching, finden bereits seit 20 Jahren statt. Für<br />

Weihnachten und Ostern basteln die Frauen mit den Kindern seit 13 Jahren. Zum Fasching kommen<br />

über 200 Kinder, zum Basteln über 120. Die Ferienspiele werden ebenfalls sehr gut angenommen.<br />

Doch neue und vor allem junge Mitglieder bescherten die erfolgreichen Aktionen dem Frauenbund<br />

nicht. Er konnte zwar auf weitere Helfer zurückgreifen, doch die wollten nicht Mitglied werden.<br />

Evelyn Reinfurt, junge Mutter, stieß 1998 mit zwei weiteren jungen Frauen zum Frauenbund dazu.<br />

Sie mussten quasi Mitglied werden, da die damals gegründete Krabbelgruppe die Pfarreiräume nutzen<br />

wollte und die Gruppe aus versicherungstechnischen Gründen zum Frauenbund dazugehören musste.<br />

"Wir hatten großes Interesse, dass mehr junge Frauen dazu kommen", erinnert sich Evelyn Reinfurt.<br />

In Gesprächen mit anderen Frauen stellte sie fest, dass sie mit dem Namen "Frauenbund" nicht viel<br />

anfangen konnten und deswegen nicht Mitglied werden wollten. Sollte sich das Nachwuchsproblem<br />

mit einem anderen Namen lösen lassen?<br />

Evelyn Reinfurt lud die Mütter ihrer Krabbelgruppe und die Vorsitzende des Frauenbundes an einen<br />

Tisch. Alle waren sich einig, dass die bisherigen Aktionen des Frauenbundes das Familienleben in<br />

Bürgstadt bereichern, dass sie aber auch unterstützt werden müssen, denn die Frauen des<br />

Frauenbundes werden sie nicht mehr lange alleine bewältigen können. An diesem Abend vor einem<br />

Jahr vereinbarten die Anwesenden, eine Untergruppe im Frauenbund zu bilden. Diese Untergruppe<br />

sollte sich "Kunterbundt" nennen mit dem Ziel, die bereits bestehenden Aktionen fortzuführen und<br />

neue Ideen umzusetzen.<br />

Ein Jahr später zählt diese Untergruppe bereits 37 Mitglieder, junge Frauen und Mütter. Sie<br />

arbeiten bei den verschiedenen Aktionen mit den älteren Frauen zusammen und teilen sich so die<br />

Arbeit. Zum Beispiel kümmern sich bei den Ferienspielen die älteren Frauen um die Bewirtung,<br />

während die jüngeren für das Programm verantwortlich sind. "Wir haben die älteren Damen kennen<br />

und schätzen gelernt", sagt Evelyn Reinfurt.<br />

Die 37 Mitglieder arbeiten in sechs verschiedenen Arbeitskreisen für Glaube und Kirche,<br />

Öffentlichkeitsarbeit, Kinderfasching, Oster- und Weihnachtsbasteln, Ferienspiele und Krabbelgruppe.<br />

Alle acht Wochen treffen sich die Arbeitskreise in großer Runde, tauschen sich aus und arbeiten an<br />

neuen Aktionen. Zum Beispiel versucht die Gruppe, Kleinkindergottesdienste in Bürgstadt zu<br />

etablieren.<br />

Zum Kreis Junger Familien der Kolpingsfamilie Bürgstadt bestehe ein guter Kontakt. "Wir sehen<br />

uns nicht als Konkurrenz", sagt Evelyn Reinfurt. Jeder habe eine andere Zielgruppe: die<br />

Kolpingsfamilie die Familien mit älteren Kindern und Jugendlichen, die Gruppe "Kunterbundt" die<br />

Familien mit jüngeren Kindern.<br />

Kontakt:<br />

Evelyn Reinfurt Bürgstadt


Man kann ja auch<br />

unangenehm auffallen<br />

"Wir wollten nicht nur die Freizeit miteinander verbringen. Uns war die inhaltliche Arbeit genauso<br />

wichtig", sagt Angelika Franz-Rinneberg und spricht damit für die vier bis fünf jungen Familien, die<br />

sich in der KAB Kleinostheim engagieren. Vor rund zehn Jahren fanden sie sich zusammen, zunächst<br />

als lose Gruppierung, die auf das Angebot der KAB eingingen, mehr für Familien zu tun. Mittlerweile<br />

sind alle in die KAB eingetreten. "Wir erfahren durch die KAB eine tolle Unterstützung. Mit einem<br />

Verband im Rücken können wir ganz anders agieren", sagt Frau Franz-Rinneberg. Die<br />

<strong>Zusammenarbeit</strong> bei Aktionen und die Unterstützung mit verschiedenen Materialien vor allem durch<br />

das KAB-Diözesansekretariat in Aschaffenburg funktionierten hervorragend.<br />

Die jungen Familien bilden eine eigene Arbeitsgruppe innerhalb des KAB-Ortsverbandes mit einem<br />

eigenen Jahresprogramm. Die vier bis fünf Familien planen und bereiten die Aktionen vor, viele<br />

weitere Helfer packen mit an. Die Arbeitsgruppe trifft sich in unregelmäßigen Abständen, je nachdem,<br />

was ansteht. Es läuft aber auch vieles informell. "Dann klingeln wir uns abends an und besprechen,<br />

was wir auf dem Herzen haben", sagt Angelika Franz-Rinneberg.<br />

Die Arbeitsgruppe initiierte beispielsweise familienpolitische Gesprächsrunden, die zeigen sollten,<br />

welche Möglichkeiten es vor Ort gibt, Beruf und Familienleben unter einen Hut zu bekommen. An drei<br />

Abenden wurden die Themenfelder Kindergarten, Schule/Freizeit sowie Ausbildung beleuchtet. Zum<br />

festen Angebot für alle Familien gehören Familientage und das Kirchplatzfest im Anschluss an die<br />

Fronleichnamsprozession. Meist nutzt die Gruppe dabei die Gelegenheit, die vielen Besucher für ein<br />

Thema zu interessieren, so zum Beispiel für die KAB-Aktion "Sonntag muss Sonntag bleiben".<br />

Gesellige Veranstaltungen, wie Wanderungen, Ausflüge, Spiele-Nachmittage, Zeltlager und anderes<br />

mehr sind ebenso Teile des Jahresprogramms.<br />

Doch der rote Faden ist das familienpolitische Engagement. Da wird eben dann zu einem<br />

Sonntagsspaziergang eingeladen, wenn in Kleinostheim verkaufsoffener Sonntag ist. "Die anderen<br />

Vereine waren uns damals ganz schön böse. Aber man kann ja auch unangenehm auffallen. Nur dann<br />

beschäftigen sie sich mit einem", sagt Angelika Franz-Rinneberg.<br />

Mit ihren Aktionen versucht die Arbeitsgruppe, "den Familien ein gewisses Selbstbewusstsein zu<br />

geben und deutlich zu machen, dass es Geld spart, wenn Familien funktionieren. Wenn einer meint:<br />

‚Ich allein kann eh nichts ändern', dem sagen wir, ‚Komm doch zur KAB. Gemeinsam können wir etwas<br />

bewirken.'"<br />

Dinge benennen und ins Gespräch bringen, das sei schon ein Erfolg. Als vor einiger Zeit der<br />

Gemeinderat die Kindergartenbeiträge drastisch erhöhen wollte, wandte sich der KAB-Ortsverband in<br />

einem Brief an das Gremium und setzte sich für eine moderate Erhöhung ein. Die Zeitung berichtete<br />

darüber, es kam zu Diskussionen und der Gemeinderat revidierte seine ursprünglichen Pläne.<br />

Die KAB sei als Ansprechpartner für Familienfragen in Kleinostheim bekannt. Es gelinge auch,<br />

kirchenferne Menschen für Aktionen zu motivieren.<br />

Zu einer Familienwallfahrt, zu Familienwochenenden, zu einem Zeltlager für Väter und Kinder und<br />

zu einem Adventscircus lädt der KAB-Stadtverband <strong>Würzburg</strong> die Familien ein.<br />

Kontakt:<br />

Friedbert Amrhein Kleinostheim * KAB-Stadtverband<br />

<strong>Würzburg</strong>


Wo Erwachsene nichts zu<br />

suchen haben<br />

Jugendarbeit gibt es in Euerfeld schon sehr lange. 1957 gründeten elf Burschen und zwölf<br />

Mädchen, die sich von einer Gesangsgruppe her kannten, die Katholische Landjugendgruppe KLJB<br />

Euerfeld. In dieser Tradition sieht sich die Jugendgruppe, die mittlerweile ein offenes Angebot für<br />

Kinder und Jugendliche mit einer Menge an tollen Aktionen bereithält.<br />

Ein Angebot ist beispielsweise die<br />

wöchentliche Gruppenstunde für Kinder von zehn<br />

bis zwölf Jahren. Die älteren ab zwölf Jahren<br />

treffen sich auch schon mal alleine in dem Raum,<br />

der seit rund sechs Jahren den Jugendlichen im<br />

neu gebauten Pfarrheim zur Verfügung steht. Zu<br />

diesem Raum haben die Jugendlichen einen<br />

eigenen Schlüssel. "Da haben Erwachsene nichts<br />

drin zu suchen", sagt Margarete Scheller, lange<br />

Jahre Mitglied im Familienausschuss des<br />

Pfarrgemeinderates. Die 16- bis 17jährigen bilden<br />

die Vorstandschaft. Zwei Jungs und zwei Mädchen werden als Verantwortliche gewählt.<br />

Was da bei den Jugendlichen in dem 500-Seelen-Ort läuft, findet Margarete Scheller super. "Die<br />

gehen alle sehr gern dort hin. Die Angebote machen Spaß. Und sie sind unter sich und werden nicht<br />

beobachtet." Gerade die 14- bis 16jährigen unternähmen viel gemeinsam. Als Eltern könne man<br />

beruhigt sein, denn die Jugendlichen in der Vorstandschaft kümmerten sich. "Wenn da einer raucht,<br />

fliegt er raus."<br />

Die Jugendgruppe engagiert sich aktiv im<br />

kirchlichen und dörflichen Leben. So gestalten die<br />

Jugendlichen eine Stunde bei der Ewigen<br />

Anbetung, den Erntedankgottesdienst und<br />

Jugendgottesdienste, tragen bei Prozessionen die<br />

Marienfigur, legen an Fronleichnam die vier<br />

Blumenteppiche, stellen die Weihnachtskrippe<br />

auf, studieren für den Seniorennachmittag in der<br />

Adventszeit ein Krippenspiel ein, beteiligen sich<br />

mit Vorführungen am Seniorenfasching und<br />

organisieren die Maibaum-Aufstellung.<br />

Jugendliche aus der Vorstandschaft bilden den Sachausschuss Jugend, sind bei jeder Sitzung des<br />

Pfarrgemeinderates dabei und berichten von ihrer Arbeit.<br />

Für jüngere Kinder in Euerfeld bietet der Familienausschuss des Pfarrgemeinderates<br />

Gruppenstunden und Kinderwortgottesdienste im Pfarrheim an.<br />

Kontakt:<br />

Margarete Scheller Euerfeld


Senioren wollen mehr als<br />

Kaffee und Kuchen<br />

Aus der Idee der Landjugend, die Eltern zu einem adventlichen Nachmittag einzuladen, entwickelte<br />

sich in Euerfeld der Seniorenkreis. Er besteht seit 36 Jahren und immer wieder gelingt es, ihn für neue<br />

Mitglieder interessant zu machen. In diesem Jahr legte das Team um Maria Rössner die Leitung des<br />

Seniorenkreises in jüngere Hände. Es bildete sich auf Initiative des Pfarrgemeinderates ein Team von<br />

fünf Frauen im Alter von 63 bis 74 Jahren. Zu den Aufgaben des Teams gehören die Arbeit mit dem<br />

Seniorenkreis, der Krankenbesuchsdienst und die Besuche bei runden Geburtstagen.<br />

Mit der neuen Leitung kommen neue Leute zum Seniorenkreis dazu. Helga Graber beispielsweise,<br />

die neue Leiterin des Seniorenkreises, kennt aus ihrer langjährigen Tätigkeit als Ortsbäuerin viele<br />

Frauen aus dem Dorf. Einige davon besuchen nun die Angebote des Seniorenkreises. Sie sind um die<br />

65 Jahre alt. Dass es schwierig werden könnte, die Altersspanne im Seniorenkreis, die nun 20 Jahre<br />

umfasst, unter einen Hut zu bekommen, glaubt Helga Graber nicht. "Das wird uns schon gelingen.<br />

Hier im Dorf kennt man sich doch", sagt sie.<br />

Bis zum Sommer stehen bereits länger geplante Fahrten auf dem Programm. Im Herbst dann<br />

sollen sich alle Senioren bei einem Nachmittag zusammen setzen und sagen, welche Wünsche und<br />

Interessen vorhanden sind, so die Vorstellung von Frau Graber. Weitere Veranstaltungen des<br />

Seniorenkreises waren bisher neben den monatlichen Treffen Besinnungstage, der Seniorenfasching,<br />

gestaltet von den Landfrauen und der KLB, ein Besuch bei alten Menschen in einem Altenheim, die<br />

Teilnahme am Dekanatsseniorentag und am Kreisseniorentreffen und die Adventsfeier des<br />

Pfarrgemeinderates.<br />

Aus dem Seniorenkreis heraus ist ein Strickkreis entstanden. Seit März 1993 werden Decken und<br />

Höschen, Pullover und Socken z. B. für Rumänien, für das <strong>Würzburg</strong>er Gefängnis oder für den<br />

Kindergarten gestrickt.<br />

Kontakt:<br />

Helga Graber Euerfeld


Bildung, Gemeinschaft,<br />

Kinderkirche, Ausflüge und<br />

jede Menge Feiern<br />

Vom Baby bis zum Senior hat der Sachausschuss "Ehe und Familie" in Dipbach seine Familien fest<br />

im Blick. Stets bemüht er sich darum, mit vielfältigen Angeboten diesen Zielgruppen als mitsorgende<br />

Christengemeinschaft zu begegnen. Auf seine Weise wirkt er mit, dass Dipbach für Kinder und<br />

Familien ein Ort zum Wohlfühlen ist.<br />

In Dipbach, einem Ortsteil von Bergtheim, leben rund 620 Einwohner, 560 davon sind katholisch.<br />

Als Seelsorger ist seit 1985 der jeweilige Diözesanlandjugend- und Landvolkseelsorger beauftragt. Seit<br />

2001 ist ein Diakon mit Zivilberuf in der Gemeinde tätig. Der Sachausschuss "Ehe und Familie" besteht<br />

seit 1990. Der Pfarrgemeinderat rief ihn ins Leben, weil damals "ein großes Bedürfnis vorhanden war,<br />

mehr für Familien zu machen", erinnert sich Ruth Fischer, die Vorsitzende des Sachausschusses. Zur<br />

Mitarbeit sollten, neben den Interessierten aus dem Pfarrgemeinderat, die jüngeren Väter und Mütter<br />

angefragt werden, die vergeblich bei der Pfarrgemeinderatswahl 1990 kandidiert hatten. Alle erklärten<br />

sich zur Mitarbeit bereit. Seit der Wahl im vergangenen Jahr engagieren sich neun Mitglieder im<br />

Sachausschuss, drei vom Pfarrgemeinderat und sechs weitere Interessierte. Pfarrer und Diakon<br />

unterstützen die Arbeit des Gremiums intensiv.<br />

Folgende Ziele leiten die Arbeit des Sachausschusses:<br />

Gemeinschaftserlebnisse für Familien schaffen,<br />

familienspezifische Bildungsangebote durchführen, Eltern in der<br />

Aufgabe der Glaubensweitergabe unterstützen,<br />

Ministrantenarbeit und offene Jugendarbeit unterstützen sowie<br />

die Interessen der Familien auf kirchlicher wie politischer Ebene<br />

vertreten. Die Mitarbeiter im Sachausschuss treffen sich alle vier<br />

Wochen. Die verschiedenen Angebote bereiten wechselnde<br />

Teams vor. Einmal im Jahr fahren die Mitglieder mit ihren Familien zu einem Klausurwochenende, um<br />

die Jahresarbeit zu reflektieren und die inhaltlichen Schwerpunkte für das kommende Jahr<br />

festzulegen. Im Pfarrgemeinderat wird in jeder Sitzung über die Arbeit des Sachausschusses<br />

informiert.<br />

Vielfältig und umfangreich sind die Aktivitäten, die die Mitglieder des Sachausschusses auf die<br />

Beine stellen: sie kümmern sich z.B. um Kinderkirche und Familiengottesdienste, um eine<br />

familienfreundliche Gestaltung der Pfarreiwallfahrt und des Pfarrfestes, um den Einbezug der Kinder in<br />

die Feier der Eucharistie, um ein Familienwochenende für Kommunionkinder und ihre Familien, um<br />

den Familientag, um religionspädagogische Fortbildungen, um Angebote der religiösen Elternbildung,<br />

um eine Familien-Silvesterfeier und den Kinderfasching, um Familienausflüge und -spielfeste, um ein<br />

Ferienprogramm während der ganzen Sommerferien, um eine Kindertheatergruppe und ein<br />

Jugendtheaterprojekt, um die Ministrantenfreizeit und eine Winterfreizeit für Jugendliche und vieles<br />

mehr. Im familienpolitischen Bereich forderten sie eine Verlegung der Schulbushaltestelle, wandten<br />

sich gegen die geplante Umsprengelung der Dipbacher Schüler, setzten sich für den Bau eines<br />

behindertenfreundlichen Eingangs zur Kirche ein für Rollstuhlfahrer, Senioren und Kinderwägen,


warben für den Bau eines Kleinkinder-Spielplatzes am Kirchplatz und initiierten die "Aktion 12 x 10":<br />

Gesucht wurden dabei Familien, die ein Jahr lang jeden Monat zehn Mark auf das Konto<br />

"Familienhilfe" für Dipbacher Familien in Not einzahlten.<br />

Die Mitglieder des Sachausschusses sind stets bemüht, über<br />

ihren Kreis hinaus weitere Helfer aus der Pfarrei zu finden. So<br />

zählen Eltern der Kommunionkinder und der Firmlinge zum<br />

Vorbereitungsteam für die Kinderchristmette. Die vierzehntägige<br />

Kinderbetreuung während des Sonntagsgottesdienstes<br />

übernehmen verschiedene Teams, die sich jeweils aus einem<br />

Sachausschuss-Mitglied und einem weiteren Helfer aus der<br />

Pfarrei zusammensetzen. Und für das Sommerferien-Programm,<br />

das der Sachausschuss organisiert, sucht er sich Familien aus dem Dorf, die neben den Aktionen des<br />

Sachausschusses weitere Veranstaltungen für Kinder anbieten. "Wir machen damit nur positive<br />

Erfahrungen", berichtet Ruth Fischer. Die Leute wüssten, dass sich der Sachausschuss sehr engagiere.<br />

Da seien sie bereit, mitzumachen, schließlich komme es ja den Kindern zugute. Außerdem sei es<br />

leichter, für einzelne Aufgaben um Mithilfe zu bitten als beispielsweise für eine länger andauernde<br />

Mitarbeit im Sachausschuss. Die vielfältige Unterstützung aus der Dorfgemeinschaft bedeute eine<br />

große Entlastung für die Mitglieder des Sachausschusses. "Und es gelingt uns auf diese Weise, neue<br />

Leute für die Arbeit im Sachausschuss zu werben und zu begeistern", sagt Ruth Fischer.<br />

Zukünftige Vorhaben des Sachausschusses sind der Anstoß zu einem Babysitterdienst in der<br />

Pfarrgemeinde, die Beteiligung an dem Projekt "Familientisch Bergtheim", die Durchführung von<br />

Kinderbibeltagen und der Anstoß zur Bildung einer Ehepaargruppe.<br />

Der Sachausschuss Ehe und Familie der Pfarrei St. Maximilian Kolbe in Schweinfurt organisiert ein<br />

Jahresprogramm für Familien, das den Titel trägt: "Farbklekse im Alltag der Familien". Angeboten wird<br />

in fast jedem Monat wenigstens eine Aktion für Familien, wie z.B. im Jahr 2002 der Kinderfasching, ein<br />

Bastelnachmittag für Kinder, Mutter-Kind-Tage, eine Familienfahrt, ein Vater-Kind-Zelten,<br />

Familiengottesdienste, eine Waldbegehung, ein Familienwochenende sowie ein Wochenende für<br />

Frauen. Außerdem sind alle Fußballbegeisterten von 6 bis 66 Jahren einmal in der Woche zum<br />

Fußballspielen auf dem Schul-Fußballplatz eingeladen. Das 20jährige Bestehen der Pfarrei im Jahr<br />

2001 feierte der Sachausschuss mit einem großen Familientag zum Thema "Lebensräume -<br />

Lebensträume". Neben kreativen Angeboten für Kinder gehörten die beiden Konzerte mit dem<br />

christlichen Liedermacher Siegfried Fitz zu den Höhepunkten des Tages.<br />

Gemeinsame Aktivitäten von Familien zu <strong>fördern</strong>, hat sich der Sachausschuss Ehe und Familie in<br />

Margetshöchheim zum Ziel gesetzt. Übers Jahr verteilt, lädt er zu verschiedenen Aktionen ein, so<br />

beispielsweise zu einem Familiengottesdienst mit anschließendem Familientag, zu Maiandachten im<br />

Rahmen eines Familienausflugs, zu Familienwanderung und Familienkreuzweg, zu<br />

Besinnungsangeboten in der Fastenzeit oder zum "lebenden Adventskalender" in der<br />

Vorweihnachtszeit.<br />

Kontakt:<br />

Artur Eisenacher Bergtheim-Dipbach * Josef Eberhorn Schweinfurt * Christoph Glaser Margetshöchheim


Familien tauchen auf<br />

und gestalten mit<br />

Ein Kindergottesdienstteam gibt es in Zell am Ebersberg bereits seit 1995. Sechs Frauen taten sich<br />

damals zusammen, um vier Mal im Jahr Kindergottesdienste und einen Kinderbibeltag zu veranstalten.<br />

Fünf Jahre später stieg Isabella Viering mit ein. Sie absolvierte den praktischen Teil ihrer Ausbildung<br />

zur Gemeindereferentin in der Pfarreiengemeinschaft Knetzgau, zu der Zell sowie die Kuratie<br />

Oberschwappach gehören. Die bereits bestehende Gruppe war für sie der Grundstock für ihr<br />

Ausbildungs-Projekt "Mit Kindern durch das Kirchenjahr". Die Arbeit des Kindergottesdienstteams<br />

bekam durch dieses Projekt neuen Schwung, neue Ideen und neue Mitarbeiter.<br />

Alles begann mit einer Fragebogenaktion bei den Familien mit Kindern im Alter von fünf bis zwölf<br />

Jahren. Sie sollten mitteilen, an welchen bereits bestehenden Aktionen sie teilnehmen, was sie sich an<br />

weiteren Angeboten wünschen und ob sie zu einer Mitarbeit bereit wären. Die Fragebögen wurden<br />

persönlich vorbeigebracht. Ein Ergebnis dieser Umfrage war, dass sich die Mitarbeiterzahl nahezu<br />

verdoppelte. Einige weitere Eltern erklärten sich bereit, im organisatorischen Bereich mitzuhelfen.<br />

Aufgrund der vielen Mitarbeiter war es möglich, weitere Angebote ins Programm zu nehmen. Zur<br />

Vorbereitung der einzelnen Aktionen bilden sich Teams, so dass nicht jeder überall dabei sein muss.<br />

Halbjährlich etwa finden Treffen in großer Runde statt, um das kommende Halbjahr zu besprechen<br />

und die Aufgaben zu verteilen. Im Herbst erstellt die Gruppe, die sich nun Kindergottesdienstkreis Zell<br />

nennt, ein Jahresprogramm.<br />

Zu festen Angeboten haben sich neben Familiengottesdiensten, Kinderkreuzweg, Andachten und<br />

Kinderbibeltag der Familiennachmittag in der Winterzeit und eine Ferienspaßaktion für Kinder in den<br />

Pfingstferien entwickelt. "Uns war es im Kindergottesdienstkreis wichtig, Begegnungsmöglichkeiten für<br />

Familien zu schaffen und mit ihnen auch außerhalb der Kirche Gemeinsames zu unternehmen. Das<br />

wurde auch von den Eltern bei der Umfrage angeregt", sagt Isabella Viering.<br />

Die Angebote des Kindergottesdienstkreises sind gut besucht, vor allem die Aktionswoche in den<br />

Pfingstferien ist bei den Kindern sehr beliebt. "Der Kindergottesdienstkreis hat sich zu einer festen<br />

Größe im Pfarreileben gemausert. Die Leute wissen und schätzen, hier läuft was für Familien", so<br />

Isabella Viering.<br />

Auch in der Pfarrei St. Peter und Paul in Rimpar gründete sich vor drei Jahren eine Projektgruppe,<br />

um Angebote für Familien zu verwirklichen. In der Projektgruppe engagieren sich mehrere junge<br />

Mütter und Väter und die Gemeindereferentin Yvonne Faatz. In einem ersten Schritt wurden mittels<br />

Fragebögen die Bedürfnisse der Familien ermittelt. Es stellte sich heraus, dass eher punktuelle<br />

Veranstaltungen gefragt sind, die der Gemeinschaft dienen. Weiterhin wurden religiöse Angebote mit<br />

Kindern gewünscht. Zu den regelmäßigen Veranstaltungen gehören mittlerweile Familiennachmittage,<br />

Familienwochenenden, Ausflüge und Gesprächsabende.<br />

Im vergangenen Jahr bildete sich in der Pfarrei Gössenheim eine Projektgruppe unter dem Motto<br />

"Familien tauchen auf in Gössenheim". Ihr Ziel ist, familienfreundliche Lebensräume in der Pfarrei zu<br />

schaffen und zu <strong>fördern</strong>. Konkret geplant sind Familiengottesdienste, Kinderkirchen, ein "lebendiger<br />

Adventskalender", Gruppenstunden für Kinder und Möglichkeiten der Begegnung bei Spiel- und<br />

Bastelnachmittagen, Wanderungen oder Brunches.<br />

Kontakt:<br />

Isabella Viering Knetzgau * Yvonne Faatz Rimpar * Gabriela Amon Gössenheim (Wohnung: Langendorf)


Den vielen aktiven<br />

Menschen Raum geben<br />

"In Kürnach passt einfach alles zusammen", sagt Norbert Heilmann, seit fünf Jahren Vorsitzender<br />

des Pfarrgemeinderates. In der Pfarrei engagieren sich viele Gruppen für Familien, unterstützt von<br />

Pfarrer und Pfarrgemeinderat. Es ist eine gute Verbindung gelungen zwischen den Neubürgern in den<br />

vielen Neubaugebieten und den Altbürgern in dem 4.400 Einwohner zählenden Ort. Die Kürnacher<br />

Vereine tragen ihren Teil dazu bei und die politische Gemeinde und der Familienbeirat helfen mit, aus<br />

Kürnach einen lebenswerten Ort zu machen.<br />

Gebündelt wird das Engagement für Familien im kirchlichen Bereich im Sachausschuss Ehe und<br />

Familie, im kommunalpolitischen Bereich im Familienbeirat.<br />

Der Pfarrgemeinderat achte darauf, "den vielen aktiven Menschen Raum zu geben in der Pfarrei<br />

und so offen wie möglich zu sein für neue Ideen", sagt Norbert Heilmann. Es werde versucht, die<br />

verschiedenen kirchlichen Gruppen, die sich für Familien einsetzen, für eine Mitarbeit im<br />

Sachausschuss Ehe und Familie zu gewinnen, so Norbert Heilmann. Bei den regelmäßigen Treffen<br />

würden Termine abgestimmt, Aktionen besprochen und geschaut, wo sich die Gruppen gegenseitig<br />

unterstützen können. Der Sachausschuss initiierte beispielsweise einen Babysitterdienst, der vor allem<br />

für zugezogene Familien, die keine Großeltern im Ort haben, eine große Hilfe ist. Getragen werde die<br />

Arbeit des Sachausschusses und der Pfarrei von dem Bemühen, die Familie insgesamt zu sehen, als<br />

ein "Gesamtgefüge von Jung und Alt", so Norbert Heilmann.<br />

In der Pfarrei gibt es vier Familiengottesdienst-Teams, die abwechselnd einmal im Monat einen<br />

Familiengottesdienst, meist zum Thema des Sonntags, gestalten. Die Angebote der Krabbelstube<br />

werden von rund 70 Kindern mit ihren Müttern genutzt. Der Arbeitskreis "Caritative und soziale Arbeit"<br />

des Pfarrgemeinderates besucht und hilft alten, kranken, einsamen und alleinstehenden Menschen,<br />

eine ökumenische Frauengruppe will Frauen durch Informationen und Gespräche neue Impulse<br />

geben, ein Team aus Kindergottesdienstmitarbeitern und anderen lädt einmal im Jahr zu<br />

ökumenischen Kinderbibeltagen ein, eine Gruppe Frauen bereitet Frauengottesdienste mit<br />

anschließendem Frühstück vor, der Katholische Kindergarten St. Elisabeth besucht alte Menschen<br />

zuhause, lädt die Pfarrei zum Herbstmarkt oder zum Sommerfest, arbeitet mit dem evangelischen<br />

Kindergarten zusammen und bietet im Wechsel mit diesem einen Seniorennachmittag und den<br />

Martinszug an oder gestaltet das Kinderprogramm beim jährlichen Kürnacher Dorffest.<br />

Als eine Initiative von Familien versteht sich der Familienkreis St. Michael. In ihm fanden sich 1994<br />

Familien zusammen, die nach Kürnach zugezogen sind, vergleichbare Familienphasen aufwiesen, neue<br />

Kontakte suchten und bereit waren zu sozialem, kirchlichem und politischem Engagement. Mitglieder<br />

des Familienkreises arbeiten in den verschiedenen Vorbereitungsteams für Familien-,<br />

Kleinkindergottesdienste und Kinderbibeltage mit, engagieren sich im Pfarrgemeinderat, in der<br />

Öffentlichkeitsarbeit für die Pfarrei, in der Gemeindebildung und -entwicklung, der Familienkreis<br />

organisiert Bildungs- und Diskussionsveranstaltungen zu verschiedenen Themen, wie Gentechnik oder<br />

Sterbehilfe, begleitet Gottesdienste und liturgische Feiern musikalisch und hilft bei Festen und Feiern<br />

der Pfarrei. "Insgesamt gewinnen Familien durch das Engagement dieses Kreises in der Gemeinde<br />

einen anderen Stellenwert, da an verschiedenen Stellen und zu unterschiedlichen Anlässen die<br />

‚Familiensicht' eingebracht wird", schreibt Claus Schreiner für den Familienkreis.


Um Anliegen und Interessen der Familien wirksam zu vertreten, machte sich der Familienkreis<br />

dafür stark, die einzelnen Gruppen miteinander zu vernetzen. Zusammen mit anderen setzte er sich<br />

für die Gründung eines kommunalen Familienbeirats ein, den es in Kürnach seit drei Jahren gibt.<br />

Im Familienbeirat sitzen alle Gruppierungen an einem Tisch, die sich für Familien engagieren, also<br />

beispielsweise die Krabbelstube, die Kindergärten, die Schule, Elternbeiräte, die Pfarrei, die<br />

Jugendorganisationen, die Senioren und weitere mehr. Sie alle sind stimmberechtigt. Jeweils ein<br />

Vertreter der Gemeinderatsfraktionen und der Bürgermeister nehmen beratend an den Sitzungen teil.<br />

Zwei Mal im Jahr finden öffentliche Vollversammlungen des Gremiums statt. Darüber hinaus wird die<br />

dreiköpfige Vorstandschaft projektbezogen aktiv und der Vorsitzende wird zu allen familienrelevanten<br />

Fragen vom Gemeinderat konsultiert. Er hat Rederecht in den Gemeinderatssitzungen.<br />

Die Aufgaben des Familienbeirats sind in einer Satzung des Gemeinderates geregelt. Der<br />

Familienbeirat gibt Stellungnahmen ab z. B. zur Erweiterung der Grundschule, er kümmert sich um<br />

die Kinderspielplätze, greift Themen auf, die für Familien in Kürnach relevant sind und initiiert<br />

Bürgerforen und Informationsveranstaltungen. Ein Ergebnis eines Informationsabends zum Thema<br />

Sucht und Drogen war beispielsweise, dass eine angemessene Jugendarbeit in der Gemeinde in den<br />

Blick genommen wurde. Der Familienbeirat erarbeitete schließlich im Auftrag des Gemeinderates ein<br />

Grobkonzept, das sich dafür aussprach, einen hauptamtlichen Jugendarbeiter anzustellen, was nun<br />

auch geschieht, berichtet Claus Schreiner, Gründungsmitglied des Familienbeirats und seit einem Jahr<br />

Gemeinderat. "Vieles würde langsamer, schlechter, später laufen, gäbe es den Familienbeirat nicht",<br />

sagt er. Der Familienbeirat helfe bei der Bewusstseinsbildung und unterstütze Prozesse, die es in<br />

Kürnach beispielsweise möglich machten, bei angespannter Haushaltslage dennoch oder gerade in die<br />

offene Jugendarbeit Geld zu investieren.<br />

"Ist unsere Pfarrei familienfreundlich?" Diese<br />

Frage leitete die Fragebogenaktion, mit der der<br />

Pfarrgemeinderat von St. Justinus in Alzenau im<br />

Jahre 2001 herausbekommen wollte, wie<br />

umfangreich das Angebot an Kinder-, Jugend-<br />

und Familienarbeit ist und ob Lücken vorhanden<br />

sind. Befragt wurden alle Gruppen und<br />

Initiativen, die sich in der Pfarrei für Kinder,<br />

Jugendliche und Erwachsene engagieren. Zur<br />

Pfarrei gehören rund 4.400 Menschen.<br />

Anlass für die Umfrage war die Aktion " Familie<br />

- bärenstark" des <strong>Bistum</strong>s und der Umstand, dass Pastoralreferent Markus Waite in die Familienarbeit<br />

der Pfarrei eingestiegen ist. "Wir wollten einfach mal eine Bestandsaufnahme machen und sehen, was<br />

alles angeboten wird", erinnert sich Markus Waite.<br />

Die Mitglieder des Sachausschusses Ehe und Familie, die die Umfrage erarbeiteten und<br />

auswerteten, waren überrascht von der Vielfalt der Anbieter und der Angebote. Für Familien aktiv sind<br />

die Krabbelgruppen und Spielkreise, die Katholische Öffentliche Bücherei, die Deutsche<br />

Pfadfinder/innenschaft St. Georg, die Jugendbeauftragte mit offener Jugendarbeit, die Kolpingjugend,<br />

die Kolpingsfamilie, die ökumenische Jungschar, die Kinderschola, die Band "Just in us", die<br />

Kolpingkapelle, der Kantor, das Kleinkindergottesdienstteam, das Familiengottesdienstteam, das<br />

Taufkatecheseteam, die Ministranten und die Außenstelle der Ehe-, Familien- und Lebensberatung der<br />

Diözese.<br />

In der Umfrage wurden die vielfältigen Begegnungsmöglichkeiten für Kinder, Jugendliche und<br />

Familien positiv hervorgehoben, berichtet Markus Waite. Als hilfreich seien auch die kostenlose


Nutzung des Pfarrheims und die gute Ausstattung der Räume genannt worden. "Das war das Gute an<br />

dieser Aktion, dass auf Pfarreiebene einmal deutlich gemacht wurde, wie breit und vielfältig das<br />

Angebot für Familien bereits ist", sagt Markus Waite.<br />

Bei zwei Treffen besprachen die verschiedenen Gruppen und Initiativen mit der Pfarreileitung<br />

mögliche Konsequenzen aus der Umfrage. Als zusätzliche Angebote wurden Jugendgottesdienste,<br />

Kinderbibeltage und mehr offene Freizeitgestaltung gewünscht. Einige der Anwesenden erklärten sich<br />

bereit, sich um diese Bereiche zu kümmern.<br />

Weitere Treffen in der großen Runde wurden als nicht notwendig erachtet. Der Sachausschuss Ehe<br />

und Familie sei Ansprechpartner für die einzelnen Gruppen, er achte darauf, dass die verabredeten<br />

Aktionen umgesetzt würden, so Waite. Der Sachausschuss erstellte auch eine Liste, die alle Aktivitäten<br />

mit den dazugehörenden Ansprechpartnern verzeichnet. Diese Liste wird regelmäßig veröffentlicht.<br />

"Dass die Kontaktadressen für die Verantwortlichen in den Gruppen nun schnell greifbar sind, ist eine<br />

große Hilfe im organisatorischen Bereich."<br />

Auch in der Pfarrei St. Andreas in Retzstadt engagieren sich viele Gruppen für Familien, so der<br />

Arbeitskreis Eine-Welt, die Katholische Öffentliche Bücherei, der Strickkreis, die Kolpingsfamilie, das<br />

Pfarrbrief-Team, der Helferkreis, das Kinderkirche-Team, die Ministranten, ein Jugendgottesdienst-<br />

Team, ein Familiengottesdienst-Team und ein Mitmach-Gottesdienst-Team, der Seniorenkreis,<br />

Einzelpersonen, die KLJB, ein<br />

Frauenfrühstücksteam, der<br />

Arbeitskreis Ehe und Familie, die Krabbelgruppe, der Kindergarten "Sonnenland", der Obst- und<br />

Gartenbauverein, der Helferkreis Retzstadt, die Firmlinge und die Vereine und Gruppen im Ort, die<br />

gemeinsam ein Ferienprogramm für die Kinder auf die Beine stellen.<br />

Familienarbeit wird in der Pfarrei St. Jakobus in Poppenhausen groß geschrieben. Für Familien mit<br />

Kleinkindern und Grundschülern gibt es eine Krabbelgruppe, Zappelphilipp-Gottesdienste,<br />

Kinderkirche, Familiengottesdienste mit und ohne Brunch, Familienwochenenden, eine ökumenische<br />

Kinderbibelwoche, Adventsnachmittage für Kinder, Kindermette, Kinderkreuzwegandachten und<br />

weiteres mehr. Für ältere Kinder und Jugendliche werden Jugendgottesdienste angeboten und ein<br />

Jugendwochenende, bei den Pfadfindern gibt es eine Gruppe für Mädchen ab der vierten Klasse, der<br />

offene Jugendtreff hat geöffnet am Dienstag, Freitag und Samstag und die Ministranten unternehmen<br />

eine Vater-Kind-Freizeit. Zurzeit entsteht eine Bücherei, die alle Altersstufen ansprechen soll. Die<br />

Familienarbeit wird von verschiedenen Teams getragen. Eine Vernetzung wird durch die gemeinsame<br />

Planung einmal im Jahr möglich. Die Gruppen wissen voneinander und unterstützen sich gegenseitig.<br />

Zahlreiche Aktivitäten für junge Familien und Kinder gibt es in der Pfarrei St. Gertrud in<br />

Aschaffenburg, so die Kinderkirche an jedem Sonntag, außer in den Schulferien und bei<br />

Familiengottesdiensten, sechs Mal im Jahr Familiengottesdienste, die meist vom Kinderchor "Rainbow-<br />

Kids" musikalisch begleitet werden; es gibt neben dem Kinderchor einen Kirchenchor und einen Chor<br />

von jungen Erwachsenen, Ministranten-, Kinder- und Jugendgruppen, einen Familienkreis, der den<br />

personellen Kern für die meisten Familienaktionen darstellt, Advents- und Osterbastelangebote für die<br />

ganze Familie, Kinderbibelwoche und Jugendkarwoche, Ferienspiele und viele weitere Angebote des<br />

Kindergartens. Durch die vermehrten Aktivitäten junger Familien in der Pfarrei hat der<br />

Pfarrgemeinderat einen eigenen Sachausschuss "Familie" eingerichtet, dessen Aufgaben es sind, die<br />

Aktivitäten zu planen, zu koordinieren und deren Finanzierung zu sichern. Neben<br />

Pfarrgemeinderatsmitgliedern sind im Sachausschuss vor allem die aktiven "Familienarbeiter"<br />

vertreten.


Für eine kinder- und familienfreundliche Pfarrei setzt sich der Sachausschuss Ehe und Familie des<br />

Pfarrgemeinderates von Bergrheinfeld ein. Er bemüht sich beispielsweise, kinderfreundliche Elemente<br />

im Sonntagsgottesdienst zu etablieren und die Eltern bei Prozessionen zum Mitführen von Bollerwägen<br />

zu ermutigen. Außerdem erstellt er eine Liste mit örtlichen Angeboten für Familien. Junge Mütter im<br />

Team "Kinder erleben Kirche" und die Gemeindereferentin gestalten gemeinsam mit jungen Familien<br />

und Kindern Feste und Bräuche im Laufe des Kirchenjahres.<br />

Lebensräume für Familien eröffnen in der Pfarrgemeinde "Unsere Liebe Frau" in <strong>Würzburg</strong> unter<br />

anderem Adventsnachmittage für Familien und Alleinerziehende, Elterngespräche in <strong>Zusammenarbeit</strong><br />

von Kindergarten und Pfarrei sonntags nach dem Gottesdienst, Mutter-Kind-Gruppen, Kinderkirche,<br />

Familienwallfahrt und Familienwochenenden, Taufelterntreffen, Kinder- und Familiengottesdienste,<br />

Kinderfasching und vieles mehr. Ermutigt durch die Aktion "Familie - bärenstark" entschlossen sich das<br />

Kinderkirchenteam und der Sachausschuss Ehe und Familie in <strong>Zusammenarbeit</strong> mit dem<br />

Gemeindereferenten zu einer gemeinsamen Veranstaltung. Die Familien wurden im Herbst<br />

vergangenen Jahres im Anschluss an eine Kinderkirche in den Pfarrsaal eingeladen, um miteinander<br />

Mittag zu essen und Zeit zu haben, sich näher kennen zu lernen.<br />

In Bieberehren gestalten ehemalige Firmlinge Gruppenstunden für Erst- und Zweitklässer,<br />

organisiert der Pfarrgemeinderat einen Seniorennachmittag im Advent, finden Familiengottesdienste<br />

statt, unternehmen die Ministranten miteinander viel in ihrer Freizeit und treffen sich junge Mütter und<br />

kleine Kinder in der Krabbelgruppe "Schneckenhaus".<br />

Der Pfarrgemeinderat von Bütthard organisiert unter anderem am Nachmittag des Heiligen Abends<br />

ein Krippenspiel, das auch schon mal im Freien stattfindet, Kinderbibelwochen, Pfarrfeste mit vielen<br />

Aktionen für Groß und Klein und einen "lebenden Adventskalender". Die Krabbelgruppe unterstützt mit<br />

dem Erlös aus den Kinderkleidermärkten Projekte für Kinder in Bütthard.<br />

Familiengottesdienstteam und Kinderkirchenteam in Wülfershausen engagieren sich für eine kindund<br />

familiengerechte Feier der Liturgie und für Gemeinschaft unter den Familien und Kindern.<br />

Weitere <strong>Gesamtkonzepte</strong> reichten die Pfarrei aus Binsbach, die Pfarrei St. Georg in Zellingen und<br />

die Pfarrei aus Werneck-Zeuzleben ein.<br />

Kontakt:<br />

Wolfgang Partheymüller Kürnach * Markus Waite Alzenau * Gabi Keupp Retzstadt * Ulrike Kessler Poppenhausen * Christoph Hartmann<br />

Aschaffenburg * Ulrich Werner Bergrheinfeld * Christof Becker <strong>Würzburg</strong> * Liane Wunderlich Bieberehren * Hermann Hehn Bütthard *<br />

Nicola Zink Wülfershausen * Silvia Schnepf Arnstein-Binsbach * Elisabeth Stölting Zellingen * Hilmar Rumpel Werneck-Zeuzleben


Wenn ein Verein etwas<br />

Größeres vor hat<br />

Vier bis sechs Mal im Jahr setzen sich in Binsfeld, einem Stadtteil von Arnstein, alle Vereine an<br />

einen Tisch: die Binsfelder Musikanten, der CSU-Ortsverband Binsfeld, die Freiwillige Feuerwehr, die<br />

Jagdgenossenschaft, der Johanneszweigverein (Träger des Kindergartens), das Jugendzentrum, der<br />

Junggesellen- und Freizeitclub, der Frauenbund, Kirchenverwaltung und Pfarrgemeinderat, die<br />

Landfrauen, der Obst- und Gartenbauverein, der Seniorenkreis, der Turn- und Sportverein 1946 sowie<br />

die Stadt Arnstein. Binsfeld hat rund 400 Einwohner.<br />

Alle Vereine und Gruppen gründeten 1991 den Vereinsring Binsfeld mit dem Ziel, Termine<br />

abzustimmen und ein Festgeschirr für das ganze Dorf anzuschaffen. In den weiteren Jahren initiierte<br />

der Vereinsring über die Terminabsprachen hinaus gemeinsame Veranstaltungen, wie eine<br />

Weihnachtsfeier oder einen gemeinsamen Silvestergottesdienst, und kümmerte sich um die<br />

Partnerschaft zur Partnergemeinde Binsfeld in der Eifel. Ab 1998 übernahm der Vereinsring immer<br />

mehr die Aufgabe eines "Sprechers" für alle Vereine und Gruppen, um hauptsächlich die Interessen<br />

der Binsfelder Einwohner gegenüber der Stadt Arnstein zu vertreten.<br />

Mit der Vorstandschaft im Vereinsring wechseln sich acht Vereine jährlich ab. Der jeweilige<br />

Vorsitzende vertritt den Vereinsring nach außen. Entscheidungen werden mit einfacher Mehrheit<br />

getroffen.<br />

"Wenn ein Verein was Größeres vorhat, geht<br />

er erst mal damit in den Vereinsring", beschreibt<br />

Elisabeth Stula die Stellung des Gremiums<br />

innerhalb der Dorfgemeinschaft. Als der<br />

Sportverein sein Sportheim bauen wollte, wurden<br />

die Pläne im Vereinsring besprochen. In 10.000<br />

Arbeitsstunden leisteten viele Binsfelder ihren<br />

Beitrag für das neue Sportheim, z. B. hat die<br />

Feuerwehr die Elektroarbeiten übernommen.<br />

Andere Vereine gewährten dem Sportverein<br />

zinsfreie Darlehen. "Wenn man die Vorstände<br />

hinter sich hat, ist die Akzeptanz größer", weiß Frau Stula. Sie vertritt den Frauenbund im Vereinsring<br />

und hat selbst schon die Rolle der Vorsitzenden übernommen.<br />

Da sich alle Vereine und Gruppen von den Sitzungen kennen, arbeiten die verschiedenen<br />

Gruppierungen auf vielfältige Weise zusammen. Da kochen die Frauen des Frauenbundes ein warmes<br />

Mittagessen für das Kindergartenfest oder organisieren mit der Freiwilligen Feuerwehr einen Erste-<br />

Hilfe-Kurs, da initiieren der Johanneszweigverein und der Seniorenkreis das Projekt "Älter werden - na<br />

und", veranstalten Feuerwehr, Kindergarten und Forstamt Arnstein einen Waldtag für Familien,<br />

arbeiten Kindergarten und Obst- und Gartenbauverein anhand von Jahresthemen eng zusammen,<br />

organisieren Krabbelgruppe, Kindergarten und Frauenbund gemeinsame Elternabende.<br />

1998 bildete sich im Vereinsring aus fünf Leuten der "Initiativkreis AGENDA 21 Binsfeld" mit dem<br />

Ziel, die Stadt Arnstein zu bewegen, eine lokale AGENDA 21 für Arnstein zu beschließen. Damals sei<br />

die Bewohnerin des alten Lehrerhauses verstorben. Das Haus befand sich in einem desolaten Zustand,<br />

einige Binsfelder Vereine wollten es aber erhalten und es zu einem Treffpunkt für das ganze Dorf oder


sogar zu einem AGENDA-21-Haus für eine nachhaltige Dorfentwicklung ausbauen. Hinzu kam, dass<br />

die Kirchenverwaltung eine neue Heizung für die Kirche plante. Im Vereinsring angesprochen, kam die<br />

Idee auf, ein Heizsystem mit nachwachsenden Rohstoffen für Kirche, Lehrerhaus und Alte Schule zu<br />

planen. "Es war damals die Zeit, wo wir das Gefühl hatten, wir müssen was ändern an unserem<br />

Lebensstil. Wir können nicht immer nur verbrauchen", erinnert sich Elisabeth Stula. Mit dreizehn zu<br />

einer Stimme beschloss der Vereinsring den Antrag an die Stadt Arnstein, einen AGENDA-Beschluss zu<br />

fassen. Was die Stadt getan hat, wenn es auch "lang dauerte".<br />

Neben dem AGENDA-Arbeitskreis existieren fünf weitere Arbeitskreise, die sich kümmern um<br />

Lehrerhaus und Alte Schule, um eine Dorfchronik, um die Sanierung des Friedhofs, um eine<br />

Verbesserung der Abwasseranlagen und um eine eigene Homepage für Binsfeld. Der AGENDA-<br />

Arbeitskreis liefert übergreifend neue Impulse für die AGENDA-Arbeit in Binsfeld und sucht<br />

kompetente Mitarbeiter für die einzelnen Untergruppen. Der AGENDA-Arbeitskreis organisiert z. B.<br />

Info-Tage zu verschiedenen Themen, wie "Unser Dorf - unser Haus", wo es das Ziel war, jung und alt<br />

zu aktivieren und nach gemeinsamen Lösungen für ein lebenswertes Dorf zu suchen.<br />

Als ein Ergebnis dieser AGENDA-Tätigkeit gründeten 13 Binsfelder Bürger gemeinsam mit der Stadt<br />

die Genossenschaft Das-Dorf-Service-GmbH. Sie versteht sich als Dienstleistungsgesellschaft, die eine<br />

Holzhackschnitzel-Heizung bauen und Energie an Kirche, Stadt und einzelne Bürger verkaufen will.<br />

Später soll eine Art Dorfbüro dazukommen, eine Tauschbörse, wo Bürger sich gegenseitig mit ihrem<br />

Wissen helfen können. Aufgrund der AGENDA-Tätigkeit sei Binsfeld in die Städtebauförderung<br />

aufgenommen worden, berichtet stolz Frau Stula.<br />

Die Sprecher aller AGENDA-Arbeitskreise werden zu den Sitzungen des Vereinsrings eingeladen.<br />

"Die Rückkoppelung an den Vereinsring ist ganz wichtig", sagt Elisabeth Stula. Hier finden die<br />

Arbeitskreise Hilfe und Unterstützung. Hier werden aber auch Meinungsverschiedenheiten<br />

ausgetragen. Als es z. B. 1998/99 um die Erhaltung der alten Dorfwirtschaft ging, die früher als<br />

Vereinslokal diente, sah der Sportverein sein Sportheim mit der "Überlebensfrage" konfrontiert. "Wir<br />

haben diskutiert bis um Mitternacht, aber immer auf der sachlichen Ebene. Schließlich haben wir einen<br />

Konsens gefunden", erinnert sich Frau Stula. Sie schätzt die <strong>Zusammenarbeit</strong> im Vereinsring. "Alle<br />

wissen, hier kann man Probleme ansprechen. Und man kann sich darauf verlassen, dass die anderen<br />

mitdenken und mit überlegen. Da kommt man zu einer Lösung."<br />

Kontakt:<br />

Elisabeth Stula Binsfeld

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