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Editorial Das Universitäts-Perinatalzentrum Franken ... - Frauenklinik

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Ausgabe: September 2012<strong>Editorial</strong>Liebe Kolleginnenund Kollegen,die Sommerferien sind nochnicht zu Ende, dennoch erlaubenwir uns, uns bereits heutewieder an Sie zu wenden. AnstehendeTagungstermine,aktuelle Informationen überderzeit begonnene Studien undModifi kationen der Nachsorgestandardssind alles Themen,die Sie sicher in Ihrer täglichenArbeit unterstützen können. Bitte erlauben Sie mir nocheinen persönlichen Hinweis: Mit der Ausstellung „Tod amAnfang des Lebens“ zeigen wir unsere zehnjährige Arbeit,die mit Einrichtung einer Grabstelle für die <strong>Frauenklinik</strong>im April 2002 begonnen hat. Vielleicht fi nden Sie Zeitund Muße, die Ausstellung an einem der vier Orte zubesuchen, um sich einen persönlichen Eindruck darüberzu verschaffen, was derzeit zur Schicksalsbewältigunggetan werden kann.Wir würden uns über Ihr Interesse und Kommen freuen.Mit kollegialem Gruß,Prof. Dr. Matthias W. BeckmannFHK Praxis<strong>Das</strong> Universitäts-<strong>Perinatalzentrum</strong> <strong>Franken</strong>: Initiator einer Kooperationsveranstaltungmit der Stadt Erlangen und dem Hospiz Verein Erlangen e. V. zum Thema: „Todam Anfang des Lebens“Am Freitag, 13. Juli 2012, eröffnete Prof. Dr. MatthiasW. Beckmann vor 120 Personen mit einer bewegendenVernissage im historischen Hörsaal der <strong>Frauenklinik</strong> dieWanderausstellung „Tod am Anfang des Lebens“. Ansprechendgestaltete Themenplakate und Vitrinen veranschaulichenden Umgang mit der Thematik im Wandel der Zeit,schenken Einblick in das aktuelle Betreuungsangebot der<strong>Frauenklinik</strong> und zeigen Bewältigungsmöglichkeiten fürEltern, Geschwisterkinder und Angehörige auf. Die Ausstellungmöchte informieren, aufklären, ermutigen undTrost spenden. Ein bislang einmaliges Unterstützungsangebotfür Frauen und Männer, die bisher nicht die Möglichkeithatten, sich mit dem frühen Verlust ihres Kindszu versöhnen, bietet die zur Ausstellung ins Leben gerufeneAktion „Schmetterlingsbrief“. Hierfür wurde auf demZentralfriedhof Erlangens, am Grabfeld der <strong>Frauenklinik</strong>,ein besonderer Briefkasten installiert. Er ist ein guter Ort,für den schriftlich zum Ausdruck gebrachten, oft langeverdrängten Schmerz Betroffener. Die Ausstellung ist dasgelungene Ergebnis jahrelanger, hervorragender Zusammenarbeitvon Pfl egekräften, Hebammen, Ärzten, Klinikseelsorgernund dem psychosozialen Dienst der Geburtshilfe.Nur durch die vorbildliche Kooperation und denpersönlichen Einsatz jedes Einzelnen konnte sich dasBetreuungsmodell bei Verlusterleben in der Schwangerschaftund um die Geburt, so viel gelobt, etablieren.Seite 2 →FrauenHeilKunde-INFO | 1 |


FHK PraxisFortsetzung des Artikels von Seite 1Ein besonderer Dank geht an dieser Stelle an dieMitarbeiterInnen aller Berufsgruppen!Die Ausstellung ist zu folgenden Terminen inErlangen zu sehen:■ 20. – 30.08. im Rathaus der Stadt Erlangen,Rathausplatz 1■ 04.09. – 12.10. auf dem Zentralfriedhof Erlangens,Äußere Brucker Str. 53■ 16.10. – 16.11. im Hospiz Verein Erlangen e. V.,Rathenaustr. 17Ansprechpartnerinnen für die <strong>Frauenklinik</strong>:Beatrix Kozjak-Storjohann, Heilpraktikerin für Psychotherapie,Trauerbegleiterin, SeelsorgerinTel.: 09131 85-33523E-Mail: beatrix.storjohann@uk-erlangen.deRegina Korn-Clicque, evangelische Pfarrerin, KlinikseelsorgerinTel.: 0173 8645107E-Mail: regina.korn-clicque@uk-erlangen.deMonika Leuplod, Pastoralreferentin, KlinikseelsorgerinTel.: 09131 85-34646E-Mail: monika.leupold@uk-erlangen.deNeue Nachsorgestandards aus der <strong>Frauenklinik</strong>Die Nachsorge der Patientinnen mit onkologischen Erkrankungenist eine besondere Herausforderung. RelevanteStudiendaten aus prospektiv-randomisierten Studienfehlen, beziehungsweise existieren nur aus bereitsvor Jahrzehnten durchgeführten Studien. Somit ist dieKritik an der Nachsorge infolge des fehlenden Einsatzesvon bildgebender Diagnostik, einer risikoadaptiertenNachsorge et cetera insbesondere durch die Selbsthilfegruppengegeben.Wir haben deshalb, basierend auf den derzeitigen Leitlinien,die Nachsorgestandards für unsere <strong>Frauenklinik</strong>überarbeitet. Einige Punkte entsprechen nicht dem leitlinienkonformenVorgehen. Aus den im Einzelfall abzuwägendenGründen ist dies dennoch gerechtfertigt. DiePatientinnen sind hierüber aufzuklären. Anbei füge ichIhnen ein weiteres Exemplar unserer neuen Standardshinzu. Sollten Sie die anderen Standards wünschen, sobitte ich, diese über Tel.: 09131 85-36167 anzufordern.FHK ScienceGeburtshilfe-Studie: Vorstellung Predictive Markers for diseases in pregnancy Study(PriMa-Preg-Studie)Eine Studie der CGAT-E-Studiengruppe (Dr. FlorianFaschingbauer für die Clinical Gravidity Association Trialand Evaluation Study Group)Durch moderne Analysemethoden und Forschungsansätzewird heute eine neue Art der Wissenschaft bei Schwangerenmöglich. Ohne die Schwangere mit Interventionenzu belästigen bzw. zu belasten, können durch nur wenigeserielle Blutabnahmen, Sonografi e und ein Patientinnentagebuchwertvolle Hypothesen generiert und Fragestel-lungen beantwortet werden. Verschiedene Schwangerschaftszuständekönnen sowohl die Gesundheit derwerdenden Mutter als auch die des ungeborenen Kindsgefährden. Die Entwicklung von Biomarkern, die eine Früherkennungvon Krankheiten wie Präeklampsie, Diabetes,Schwangerschaftsdepression, Wachstumsretardierungbeim Kind, aber auch Spätaborte und Schwangerschaftserbrechen,voraussagen können, würde helfen, speziellfür diese Subgruppen eine spezifi sche Prävention zu entwickeln.Des Weiteren ist seit Längerem bekannt, dasssich das Brustkrebsrisiko einer Frau durch eine Schwangerschaftsowohl kurz- als auch langfristig deutlich ändernkann. Die zugrunde liegenden Mechanismen sind nichtverstanden.Im Rahmen der PriMa-Preg-Studie sollen diese Fragestellungenin Zusammenarbeit mit den niedergelassenen KollegInnender Region näher untersucht werden. Hierfürwerden Frauen in der Frühschwangerschaft zu einemBesuch in die <strong>Frauenklinik</strong> geschickt, um dort eine Blut-Seite 3 →FrauenHeilKunde-INFO | 2 |


FHK ScienceFortsetzung des Artikels von Seite 2mTOR-Inhibitoren sind eine Neuerung in der Therapievon Mammakarzinompatientinnen, die ein Versagen aufdie Monotherapie mit einem Aromataseinhibitor aufweisen.Die Rationale für mTOR-Inhibitoren ist die Resistenzüberwindunggegenüber dem alleinigen Einsatz einesAromataseinhibitors. Grund ist die wahrscheinliche Kompensationdes PI3K-/Akt-/mTOR-Signalwegs. Basierendauf den Daten der Bolero-2-Studie, die eine signifi kanteVerlängerung des progressionsfreien Überlebens von3,2 auf 7,4 Monate (Exemestan-Monotherapie vs. Kombiprobeentnommen zu bekommen. Weiterhin erhalten sieein Patientinnentagebuch sowie eine Ultraschalluntersuchungund Volumenvermessung der Brust. Diese Untersuchungenwerden fakultativ gegen Mitte und Ende derSchwangerschaft wiederholt.Die Betreuung und Patientinnenanbindung bleibt selbstverständlichbei den niedergelassenen KollegInnen.Die Studie läuft seit etwa zwei Jahren. Es konnten bisherunter der freundlichen Mithilfe vieler niedergelassenerKollegInnen schon fast 400 Schwangere in die Studieeingebracht werden.Erste Zwischenauswertungen laufen bereits und in dennächsten Monaten kann mit den ersten Ergebnissengerechnet werden.Auf diesem Wege ein ganz herzliches Dankeschön analle KollegInnen, die Schwangere für die Studie begeisternkonnten! Wir hoffen weiterhin auf positive Zusammenarbeit.Neue Studien für Patientinnen mit MammakarzinomAn der <strong>Frauenklinik</strong> wurde eine Vielzahl neuer Studien fürPatientinnen mit Mammakarzinom initiiert. Neben derPrüfung von neuen Kombinationstherapien befi nden sichneue Substanzen in der Überprüfung auf ihre Effektivität.Gemeinsame Grundlagen der Studien sind umfassendetranslationale Projekte, die das Verständnis über die Tumoreigenschaftenverbessern sollen, um somit dem Zieleiner personalisierten Medizin näher zu kommen. EssenziellerBestandteil im Fortschritt des Verstehens derverschiedenen Tumorbiologien ist die Tumorvalidierungim Verlauf einer Therapie (Therapieansprechen und Veränderungder Tumoreigenschaften), wozu insbesondereeine neoadjuvante Therapiesituation die Möglichkeit bietet.Durch die Teilnahme der <strong>Frauenklinik</strong> an diesen nationalenund internationalen Studien wird Patientinnen der Zugangzu noch nicht zugelassenen Diagnose- und Therapiemöglichkeitenermöglicht.In welchen Indikationen hat sich die Studienlandschaftam stärksten erweitert? HER2/neu-positives Mammakarzinom:Verbesserung der zielgerichteten TherapieInsbesondere für Patientinnen mit HER2/neu-positiven Tumoreigenschaftenzeigt die Studienlandschaft seit einigenMonaten eine zunehmend breiter werdende Aufstellung.a) Als neue Substanzen kommen als Monotherapie für diepalliative Indikation Afatinib (EGFR-/HER2-Inhibitor: Lux-Breast-1- und Lux-Breast-3-Studie) und Pertuzumab (HER2-Dimerisierungsinhibitor: PerUse-Studie) zum Einsatz.b) In der kurativen Situation werden Kombinationstherapienaus Trastuzumab/Afatinib (DAFNE-Studie),Trastuzumab/Lapatinib (EGFR-/HER2-Inhibitor:GeparSixto-Studie) sowie Trastuzumab/Pertuzumab(Aphinity-Studie) erprobt.Hormonrezeptor-positives Mammakarzinom:Versagen des nicht-steroidalen Aromataseinhibitorsnationstherapie Exemestan/Everolimus) zeigen konnte(Baselga et al.), NEJM, 2011, wurde die Forever-Studieinitiiert. Die Forever-Studie ist eine einarmige Studie zurweiterführenden Untersuchung von Everolimus plusExemestan bei postmenopausalen Patientinnen miteinem Hormonrezeptor-positiven, HER2-negativen metastasiertenMammakarzinom nach Versagen einer nichtsteroidalenAromataseinhibitor-Therapie. BesonderenStellenwert erlangt in dieser Studie das ausführlichetranslationale Forschungsprojekt.Eine Übersicht zu den aktuellen Studien an der <strong>Frauenklinik</strong> finden Sie alsEinlegeblatt in dieser Ausgabe.FrauenHeilKunde-INFO | 3 |


FHK VeranstaltungWine & Cheese Symposium: Abnorme uterine Blutungen und neue Behandlungsoptionendes Uterus myomatosusam 19. September 2012 von 15.00 bis 18.00 Uhr im Rudolf-Wöhrl-HörsaalIn Deutschland werden jährlich ca. 130.000 Hysterektomien bei benignen Veränderungen durchgeführt. Obwohl Konsensdarüber besteht, dass auch bei schweren Blutungsstörungen eine Hysterektomie nur indiziert werden sollte, wennandere Behandlungsoptionen fehlgeschlagen sind oder von der Patientin explizit abgelehnt werden, ist die Rate anHysterektomien in den vergangenen Jahren in Deutschland fast konstant geblieben. Im Rahmen dieses Symposiumswollen wir insbesondere innovative Alternativen zum operativen Vorgehen vorstellen, deren Vor- und Nachteile aufzeigenund intensiv in entspannter Atmosphäre mit Ihnen diskutieren.Veranstaltungsfolder unter: http://www.frauenklinik.uk-erlangen.de ► Informationen für Ärztinnen und Ärzte ► FortundWeiterbildung ► Fortbildung<strong>Das</strong> fetale ZNS – Grundlagen und Expertenwissen interdisziplinärer Pränataldiagnostikam 27. Oktober 2012 von 10.00 bis 16.00 Uhr im Rudolf-Wöhrl-HörsaalIm Rahmen des zweiten pränataldiagnostischen Schwerpunktmeetings des Universitäts-<strong>Perinatalzentrum</strong>s <strong>Franken</strong>,des Kinderoperativen Zentrums des Universitätsklinikums Erlangen und des <strong>Perinatalzentrum</strong>s Mittelfranken möchtenwir uns interdisziplinär mit Fehlbildungen des fetalen ZNS beschäftigen. Wie kein anderes Organsystem stellt das prä-,peri- und postpartale Management von Kindern mit ZNS-Anomalien enorme Anforderungen an eine optimale interdisziplinäreZusammenarbeit unterschiedlichster Fachbereiche. Schwerpunkte des Expertenmeetings werden neben derSystematik der pränatalen Neurosonografi e im Vergleich zum MRT, die kinderärztliche Beratung und die prä- sowiepostnatale Therapie der Spina bifi da sein. Wir bieten Ihnen durch dieses Expertenmeeting einen Überblick über dieseskomplexe Themengebiet und freuen uns auf Ihr Kommen.Veranstaltungsfolder unter: http://www.frauenklinik.uk-erlangen.de ► Informationen für Ärztinnen und Ärzte ► FortundWeiterbildung ► FortbildungFHK TeamFacharzt: Die Facharztprüfung haben Dr. JohannesLermann und Dr. Sebastian Jud bestanden.Neue FunktionsoberärztInnen: Seit dem 01.06.2012sind Dr. Christine Reißmann (Endokrinologie und Reproduktionsmedizin),Dr. Florian Faschingbauer (Pränataldiagnostikund Geburtshilfe) und Dr. Claudia Rauh(Gynäkologische Onkologie und Senologie) neue FunktionsoberärztInnen.Verabschiedung von Prof. Dr. Andreas Müller: Prof. Dr.Andreas Müller ist seit 01.07.2012 Klinikdirektor der<strong>Frauenklinik</strong> am Städtischen Klinikum Karlsruhe.Habilitationen: PD Dr. Christian Löhberg, Antrittsvorlesungam 20.06.2012 (Habilitationsthema: PrognostischeRelevanz von epidemiologischen und molekularenRisikofaktoren bei Patientinnen mit Mammakarzinom)und PD Dr. Tamme W. Goecke, Antrittsvorlesung am11.07.2012 (Habilitationsthema: Prä-, peri- und postpartaleDepressivität)Neue Ernährungsberaterin: Zum 01.02.2012 dürftenwir Andrea Schober als neue Ernährungsberaterin inder <strong>Frauenklinik</strong> begrüßen.ImpressumHerausgeber:Universitätsklinikum Erlangen<strong>Frauenklinik</strong>Universitätsstr. 21/23, 91054 ErlangenTel.: 09131 85-33553Fax: 09131 85-33456E-Mail: fk-direktion@uk-erlangen.dewww.frauenklinik.uk-erlangen.deV.i.S.d.P.:Prof. Dr. Matthias W. BeckmannGesamtherstellung:Universitätsklinikum Erlangen, Kommunikation,91012 ErlangenFrauenHeilKunde-INFO | 4 |


Ausgabe: September 2012/EinlegeblattÜbersicht zu den aktuellen Studien an der <strong>Frauenklinik</strong>Abbildung 1: Neue Studien für Patientinnen mit MammakarzinomAbbildung 2: Hormonrezeptor-positives Mammakarzinom – Versagen des nicht-steroidalen Aromataseinhibitors

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