HARMONIST | 31Jahresschlusshock
HIER SPRICHT DASHARMONIUMDas war bisher ein spannendes 1. Quartal<strong>2013</strong>. Der Papst hat seinen Rücktritt erklärtund wird fortan in einem <strong>Kloster</strong> hausen. DerBär M13 wurde im Puschlav, wegen seinerNähe zum Menschen, abgeschossen. DieWahlen in Italien haben hervorgebracht, wasvor nicht einmal einem Jahr entsorgt, respektiveabgewählt wurde. So hat der Bär-Lusconidank seiner Wiederauferstehung nun auchdie grössten Chancen als Nachfolger von BenediktXVI. zum Papst Bunga-Bunga dem 1.gewählt zu werden. Aber darüber will ich eigentlichweder schreiben noch spekulieren.Anfangs März waren noch Abstimmungen angesagtund vor allem die Abzocker-Initiativegab viel zu reden. Besonders weil sich DanielVasella einen goldenen Abgang bei Novartismit 72 Mio. Franken verschaffen wollte undso Thomas Minder als effektivster Abstimmungshelferzur Seite stand. So kann dasgehen, wenn man den Hals nicht genug vollkriegen kann. Nun aber eher zum vermeintlichenGegenteil. Bekanntlich lernt man ja auchbei den Reichen sparen. Sie kennen sicherden Ausspruch «Geiz ist geil». Heute darf janichts mehr etwas kosten und die Qualität solltrotzdem stimmen. Also werden Lebensmittelzum Beispiel in Osteuropa hergestellt, inWesteuropa verpackt und in Mitteleuropa verkauftund konsumiert. Hauptsache, das Produktschmeckt, die Herstellung kostet nichtsund kann somit dem Kunden zu einemSchnäppchenpreis angeboten werden. DieGlobalisierung macht alles möglich. Dielange, geografisch vielseitige Produktionsketteverhindert eine zuverlässige Kontrolle der deklariertenWare. So musste es ja kommen –das mit der Lasagne und der wundersamenWandlung vom Rind- zum Pferdefleisch. Eineverkehrte Welt ist das. Der Steinbrück hat unsSchweizern mit der Kavallerie gedroht undsiehe da, die Franzosen haben es nun. Mindestensdas Pferdefleisch. Wobei es sich indiesem Falle nicht unbedingt um ein qualitativesProblem, sondern viel mehr um eine falscheDeklaration handelt. Pferdefleischschmeckt gut, ist gesund und eisenhaltig (vorallem, wenn man die Hufeisen mit isst). Damuss man sich auch nicht wundern, wennSpeisen, die mit Pferdefleisch hergestellt werden,plötzlich Schimmel haben. Liebe Leserinnenund Leser! Nehmen Sie sich in Acht. Dasist nur die Spitze des Eisberges. Wer weiss,was Ihnen schon unter welchem Namen aufgetischtwurde? Die Katze des Nachbarn alsKaninchen, oder die feinen Bauern-Bratwürste.Gut, das habe ich jetzt auch gemerkt,dass dies ein schlechtes Beispiel ist. Die enthaltenwirklich keinen Bauern, aber vielleichtdessen Hund. Wer weiss das schon. Augenauf bei der Wahl Ihrer Einkäufe. Aber eben,was nützt das schon, wenn man liest was drinsein sollte und je nach dem auch ist, oder halteben nicht.Das Leben ist eine Wundertüte und machtauch bei unseren Fertiggerichten keine Ausnahme.Aber eines kann ich Ihnen garantieren:Wenn Sie aufmerksam unser Vereinsheftlesen, sich die Auftritte unserer <strong>Harmonie</strong> merken,wenn Sie dazu noch zu Konzerten unseresVereins eingeladen werden und dannauch wirklich kommen und einen ganzenAbend unser Gast sein werden, dann werdenSie beruhigt feststellen: in der <strong>Harmonie</strong> wirdgespielt, was im Konzertprogramm deklariertist. Entspannt können Sie sich zurücklehnenund jede Sekunde geniessen. Gesund für dieSeele, leicht verdaulich präsentiert, gespieltvon Musikantinnen und Musikanten aus unsererRegion und in <strong>Wettingen</strong> produziert. Alsobis bald.Ihr HarmoniumHARMONIST | 32