KAPITEL 10 - SAV Spanntechnik GmbH
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164 Katalog I<br />
MAGNETMATErIALIEN<br />
3.2. Metallische Dauermagnete<br />
aus AINiCo:<br />
Die Hauptlegierungsbestandteile sind Aluminium, Nickel, Cobalt, Eisen, Kupfer und Titan. Dieser harte Werkstoff wird im<br />
Sinter- oder Gussverfahren hergestellt und lässt sich nur durch Schleifen bearbeiten. AINiCo-Magnete werden fast nur noch<br />
anisotrop hergestellt. Sie erhalten also bei der Herstellung eine Vorzugsrichtung der Magnetisierung, was zu einer besseren<br />
Ausrichtung der „Elementarmagnete“ und damit zu besseren magnetischen Werten führt. Die Anisotropie wird durch das<br />
Erzeugen von Stengelkristallen beim Abguss und durch eine Wärmebehandlung unter angelegtem Magnetfeld erreicht.<br />
Das Maßverhältnis von Länge zu Durchmesser L : D sollte im offenen Magnetkreis 4 : 1 betragen, um eine gute Entmagnetisierbeständigkeit<br />
aufzuweisen. Bei diesem Verhältnis lassen sich für AINiCo die größten Haftkräfte bei gegebenem<br />
Magnetvolumen erreichen. Je weiter der Magnetkreis geschlossen wird, desto kürzer kann die Baulänge gewählt werden.<br />
AINiCo-Magnete haben eine hohe Remanenz, jedoch geringe Koerzitivfeldstärke. Dadurch können diese Magnete ein<br />
starkes Magnetfeld aufnehmen, aber auch leicht wieder entmagnetisiert werden. Sie finden aus diesem Grund Verwendung<br />
in elektrisch schaltbaren Elektro-Permanent-Magnetspannplatten.<br />
AINiCo-Magnete sind im verhältnismäßig hohen Temperaturbereich bis ca.+400 °C einsetzbar und verlieren bei der<br />
sogenannten „Curie-Temperatur“ ihre Magnetisierung irreversibel.<br />
3.3. hochenergie- „Seltenerden-Magnete“<br />
aus Samarium Cobalt (SmCo 5 / SmCo 17 ) oder Neodym-Eisen-Bor (Nd 2 Fe 14 B)<br />
Es handelt sich hierbei um gesinterte, metallische Dauermagnete mit sehr hohem Energieprodukt aus der Gruppe der<br />
„Seltenen Erden“. Die Seltenen Erden sind 15 Elemente mit den Atomzahlen 57- 71 im Periodensystem der Elemente.<br />
Die aufwendige Verarbeitung und die teuren Rohstoffe erfordern einen relativ hohen Preis. Diese Magnete erhalten grundsätzlich<br />
bei der Herstellung eine magnetische Vorzugsrichtung (Anisotropie). Selbst starke Gegenfelder haben keinen Einfluss<br />
auf das Magnetfeld.<br />
a) Samarium cobalt<br />
Der Magnetwerkstoff mit hervorragenden magnetischen Werten ist sehr hart und spröde und kann nur durch Schleifen oder<br />
mit Diamantwerkzeugen bearbeitet werden. Die max. Einsatztemperatur beträgt ca. +200 °C.<br />
b) Neodym-Eisen-bor<br />
Mit diesem zur Zeit stärksten Magnetmaterial werden die höchsten magnetischen Werte erreicht, die sich wirtschaftlich herstellen<br />
lassen. Das Energieprodukt ist ca. doppelt so hoch wie bei Samarium-Cobalt. Das Energieprodukt steht für die Güte<br />
der Magnete und ist das Produkt aus Flussdichte und Feldstärke (BxH). Die max. Einsatztemperatur beträgt ca. +80 °C.<br />
3.4. Vergleich der Permanent-Magnetwerkstoffe<br />
F<br />
F<br />
F<br />
F<br />
NdFeB-Magnet<br />
V = 0,30 cm 3<br />
SmCo-Magnet<br />
V = 0,86 cm 3<br />
Ferrit-Magnet<br />
V = 25,4 cm 3<br />
AlNiCo 500-Magnet<br />
V = 19,5 cm 3<br />
Das Beispiel zeigt die Volumenreduzierung auf<br />
nur 4,4 % bzw. 1,6 % des Ausgangsvolumens<br />
beim Einsatz von Hochenergie-Magnetwerkstoffen<br />
SmCo bzw. NdFeB.<br />
Im Abstand von 5 mm entsteht jeweils ein<br />
gleich starkes Magnetfeld von B = <strong>10</strong>0 mT,<br />
was zu jeweils gleichen Haftkräften führt.<br />
Abb. 7: Magnetvolumen für verschiedene Magnetwerkstoffe bei gleichem magnetischen Energieinhalt<br />
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