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in action - Triflex

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<strong>in</strong> <strong>action</strong><br />

E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turm <strong>in</strong> Potsdam<br />

Symbol der expressionistischen<br />

Architektur<br />

Er gilt nicht nur als e<strong>in</strong>er der orig<strong>in</strong>ellsten und wichtigsten Bauten des<br />

20. Jahrhunderts, er ist auch das erste bedeutende Bauwerk des<br />

Architekten Erich Mendelsohn (1887-1953). Der weltberühmte<br />

E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turm auf dem Potsdamer Telegraphenberg verströmt die<br />

Aura des Besonderen und trägt se<strong>in</strong>en Namen als Referenz an den<br />

Nobelpreisträger Albert E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>. Das Monument wurde im Juli 1999 nach<br />

e<strong>in</strong>er umfassenden Sanierung wiedereröffnet und wird weiterh<strong>in</strong> vom<br />

Astrophysikalischen Institut Potsdam für die Sonnenforschung genutzt.<br />

Balkone<br />

Dachterrassen<br />

Laubengänge


Als architektonischer Ausdruck des deutschen Expressionismus<br />

sorgte der 16 Meter hohe Turm seit se<strong>in</strong>er<br />

Erbauung 1920–1922 für Furore. Die dynamische<br />

Architektur des jungen Mendelsohn markiert und<br />

reflektiert den damals beg<strong>in</strong>nenden Epochenwechsel von<br />

Gebauter Bauschaden<br />

Trotz se<strong>in</strong>er architektonischen Bedeutung war der<br />

E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turm seit se<strong>in</strong>er Erbauung e<strong>in</strong> „gebauter Schaden”<br />

(Pitz), da der fließende Gesamtzusammenhang der<br />

gebauten Form mit se<strong>in</strong>en durch e<strong>in</strong>e Mischbauweise aus<br />

Beton und Ziegelmauerwerk ausgelösten thermischen<br />

Spannungen bauphysikalisch nicht <strong>in</strong> den Griff zu<br />

bekommen ist. Bereits 1927 war e<strong>in</strong>e grundsätzliche<br />

Sanierung erforderlich, der kont<strong>in</strong>uierlich weitere folgten.<br />

Das Schadensbild <strong>in</strong> den 90er Jahren zeigte die ganze<br />

Palette möglicher Schäden: Risse <strong>in</strong> Putz und Beton<br />

<strong>in</strong>folge von Temperaturbelastungen, Eisenkorrosion,<br />

Materialwechsel von Beton und Mauerwerk mit stark<br />

variierenden Materialdicken und unterschiedlichen<br />

Ausdehnungskoeffizienten, Durchfeuchtungen, Frostschäden,<br />

Abplatzungen etc.<br />

Der bauliche Zustand des E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turms war Mitte der<br />

90er Jahre existenzgefährdend. Mit der Aufnahme<br />

des E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turms <strong>in</strong> ihr Denkmalprogramm Neue<br />

Bundesländer hat die Wüstenrot Stiftung, Ludwigsburg,<br />

die notwendige Sanierung und Instandsetzung <strong>in</strong> Gang<br />

gesetzt. Um die Orig<strong>in</strong>alsubstanz nachhaltig zu sichern,<br />

galt es, die Gesamtkosten von ca. 2,8 Mio. DM zu<br />

f<strong>in</strong>anzieren. Die Wüstenrot Stiftung gründete dazu e<strong>in</strong>e<br />

Bauherrengeme<strong>in</strong>schaft mit dem Astrophysikalischen<br />

Institut Potsdam und übernahm zwei Drittel dieser Summe.<br />

Ziel war es, „e<strong>in</strong> Maximum an Orig<strong>in</strong>alsubstanz unter<br />

Berücksichtigung der Spuren der gesamten Bau- und<br />

Nutzungsgeschichte des E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turms zu erhalten, die<br />

Schäden und deren Ursachen soweit als möglich dauerhaft<br />

zu beseitigen und das Bauwerk wieder funktionstüchtig<br />

zu machen.“ Umfangreiche Voruntersuchungen waren<br />

Ende 1996 abgeschlossen worden, 1997 wurde mit den<br />

Sanierungsmaßnahmen begonnen, die feierliche Eröffnung<br />

erfolgte im Juli 1999.<br />

Die erdberührten senkrechten<br />

Flächen wurden mit dem<br />

<strong>Triflex</strong> PD System abgedichtet,<br />

das sich auf dem mit altem<br />

Teer behafteten Untergrund<br />

problemlos verarbeiten ließ.<br />

Die Abdichtung verschw<strong>in</strong>det<br />

nach dem Ende der Arbeiten<br />

„unter der Erde”.<br />

Naturwissenschaft und Kunst. Das Sonnenobservatorium<br />

wurde als „Monument der Wissenschaft” errichtet, um<br />

e<strong>in</strong>en von E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong> vorhergesagten Effekt an der Sonne<br />

empirisch zu überprüfen und auf die Bedeutung der damals<br />

jungen Relativitätstheorie h<strong>in</strong>zuweisen.<br />

<strong>in</strong> <strong>action</strong><br />

Der als Sonnenobservatorium genutzte E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turm<br />

nach der Sanierung: Er gilt weltweit als e<strong>in</strong>es<br />

der orig<strong>in</strong>ellsten Bauwerke des 20. Jahrhunderts.


<strong>in</strong> <strong>action</strong><br />

Moderner Baustoff Flüssigkunststoff<br />

Obwohl der E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turm unter Denkmalschutz steht und die Arbeiten <strong>in</strong> engster<br />

Abstimmung mit den Landesdenkmalschützern erfolgten, kam es bei der Sanierung<br />

auch zum E<strong>in</strong>satz moderner Baustoffe. Im Bereich der erdberührten senkrechten<br />

Flächen entschied man sich beispielsweise für e<strong>in</strong>en Flüssigkunststoff der Firma <strong>Triflex</strong>.<br />

Ausschlaggebend hierfür waren zwei Gründe:<br />

Der alte ursprünglich mit Teer abgedichtete Untergrund aus Beton und Ziegelmauerwerk<br />

konnte auch durch Sandstrahlen nicht gänzlich gere<strong>in</strong>igt werden. Da der Teer tief <strong>in</strong> das<br />

Mauerwerk e<strong>in</strong>gedrungen war, mußte e<strong>in</strong> teerverträgliches Abdichtungssystem gefunden<br />

werden.<br />

Gleichzeitig mußte das Material flexibel und dauerelastisch se<strong>in</strong>, um sich der <strong>in</strong>dividuellen<br />

Oberfläche des E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turms anzupassen. Auf den sandgestrahlten Untergrund wurde<br />

zunächst e<strong>in</strong>e <strong>Triflex</strong> Cryl Sperrgrundierung aufgebracht. Sie versiegelt den Untergrund und<br />

sichert die Untergrundhaftung. Die Abdichtung erfolgte mit <strong>Triflex</strong> PD, e<strong>in</strong>em vollflächig<br />

armierten, rißüberbrückenden Flüssigkunststoff. Er wurde für die leichtere Verarbeitung<br />

<strong>in</strong> der Senkrechten thixotrop e<strong>in</strong>gestellt. Als Perimeterdämmung e<strong>in</strong>gesetzte extrudierte<br />

Polystyrolhartschaumplatten schützen die Abdichtung vor dem verfüllten Erdreich, das den<br />

unteren Bereich des Turmschaftes nach Beendigung der Arbeiten verdeckt.<br />

Auch der Treppenpodest im<br />

E<strong>in</strong>gangsbereich des Turms<br />

wurde unter der Betonoberfläche<br />

flüssig abgedichtet.<br />

Objektdaten<br />

■ Bauherrengeme<strong>in</strong>schaft:<br />

Astrophysikalisches<br />

Institut Potsdam und<br />

Wüstenrot Stiftung,<br />

Ludwigsburg<br />

■ Architekten:<br />

Pitz & Hoh, Werkstatt<br />

für Architektur und<br />

Denkmalpflege, Berl<strong>in</strong><br />

■ Adresse:<br />

Telegraphenstraße,<br />

Potsdam<br />

■ Fläche:<br />

500 m²<br />

■ Sanierungszeitraum:<br />

1997–1999<br />

■ Abgedichtet mit:<br />

<strong>Triflex</strong> BWS<br />

■ Durchgeführt von:<br />

Roland Schulze GmbH<br />

Baudenkmalpflege,<br />

Potsdam


Verarbeitung<br />

■ Untergrundvorbereitung:<br />

Sandstrahlen der ursprünglich mit Teer abgedichteten<br />

Flächen (Mix aus Beton und Ziegelmauerwerk)<br />

■ Sperrgrundierung:<br />

<strong>Triflex</strong> Cryl Primer R 222 (Verbrauch ca. 0,4 kg/m²)<br />

■ Abdichtung:<br />

Das <strong>Triflex</strong> BWS - PD Abdichtungssystem unter Fremdbelag<br />

auf Basis UP-Harz wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Schichtdicke<br />

von ca. 3,0 mm aufgebracht. Die Herstellung der<br />

Abdichtung erfolgt <strong>in</strong> mehreren Schritten:<br />

<strong>Triflex</strong> PD (1,5 kg/m²)<br />

<strong>Triflex</strong> Spezialvlies (110 g/m²)<br />

<strong>Triflex</strong> PD (1,0 kg/m²)<br />

<strong>Triflex</strong> PD-Deckschicht (1,5 kg/m²)<br />

Zur besseren Verarbeitung <strong>in</strong> der Senkrechten wurde<br />

das Material thixotrop e<strong>in</strong>gestellt.<br />

■ Perimeterdämmung:<br />

Die extrudierten Polystyrolhartschaumplatten schützen<br />

die Abdichtung zusätzlich vor dem verfüllten<br />

Erdreich.<br />

<strong>in</strong> <strong>action</strong><br />

Verarbeitung <strong>in</strong> mehreren Schritten<br />

Auch der Treppenpodest im E<strong>in</strong>gangsbereich erhielt e<strong>in</strong>e<br />

dauerelastische <strong>Triflex</strong> PD-Abdichtung. Hier sieht der<br />

Aufbau aus wie folgt:<br />

- Betonuntergrund<br />

- Kaltbitumenvoranstrich<br />

- Schaumglasdämmung nach Herstellervorschrift e<strong>in</strong>gebaut<br />

- Bitumenbahn als Trägermaterial für die <strong>Triflex</strong>-Abdichtung<br />

- Flüssigkunststoff <strong>Triflex</strong> PD<br />

- Dra<strong>in</strong>matte<br />

- Beton.<br />

Ihren dritten E<strong>in</strong>satzort fand die flüssig zu verarbeitende<br />

Abdichtung auf dem Dach der im Erdreich um den Turm<br />

angeordneten Bauteile im Untergeschoß. Es wurde als<br />

Umkehrdach mit Erdüberdeckung ausgebildet und weist<br />

folgenden Aufbau auf:<br />

- Vorbehandelter Betonuntergrund<br />

- <strong>Triflex</strong> Cryl Grundierung<br />

- Flüssigkunststoff <strong>Triflex</strong> PD<br />

- Dämmung aus extrudierten Polystyrolhartschaumplatten<br />

mit Rieselschutz<br />

- Erdreich.<br />

Die Verarbeitung der Abdichtung erfolgt <strong>in</strong> mehreren<br />

Schritten. Zunächst wird das Material vorgelegt (1,5 kg/m²).<br />

In die Masse wird das als Armierung dienende Polyestervlies<br />

blasenfrei und mit e<strong>in</strong>er Überlappung von 50 mm im<br />

Randbereich e<strong>in</strong>gebettet. Danach wird e<strong>in</strong>e zweite Lage<br />

Harz (1 kg/m²) frisch-<strong>in</strong>-frisch aufgebracht, um das Vlies<br />

vollständig zu bedecken. Abschließend wird e<strong>in</strong>e Deckschicht<br />

(1,5 kg/m²) aufgetragen.<br />

093 Tia E<strong>in</strong>ste<strong>in</strong>turm Potsdam-A4-04/07

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