Vom Wissen zum Können - ERNI
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«Der beste Weg in die Zukunft ist, in Menschen<br />
zu investieren.» Diesen Leitsatz des<br />
deutschen Publizisten und Buchautors<br />
Erik Händeler (Die Geschichte der Zukunft 1)<br />
kann wohl jeder Verantwortliche eines<br />
Unternehmens unterschreiben, dessen<br />
Marktleistungen zu einem wesentlichen<br />
Teil durch <strong>Wissen</strong>sarbeit geprägt sind.<br />
Entsprechend viel investieren Dienstleistungsorganisationen<br />
und innovationsgetriebene<br />
Technologiefirmen in die<br />
Weiterbildung und Entwicklung ihrer<br />
Mitarbeitenden. Gemäss dem Bundesamt<br />
für Statistik haben 2009 fast 42 Prozent<br />
der Erwerbstätigen eine berufliche Weiterbildung<br />
absolviert. Bei den Berufstätigen<br />
mit höherer Schulbildung waren es gar<br />
über 60 Prozent.<br />
Mit der im globalen Wettbewerb ständig<br />
weiter wachsenden Komplexität von Produktentwicklungen,<br />
Lieferketten, Herstel-<br />
1Erik Händeler… Die Geschichte der Zukunft.<br />
Sozialverhalten heute und der Wohlstand von morgen. Brendow, 2005.<br />
lungsprozessen sowie Informatik- und<br />
Kommunikationsprojekten steigt der Trainingsbedarf<br />
immer weiter an. Umso wichtiger<br />
wird es, sicherzustellen, dass das vermittelte<br />
<strong>Wissen</strong> im Unternehmensalltag<br />
auch Mehrwerte generiert.<br />
Der wachsenden Komplexität können Standard-Schulungskonzepte<br />
je länger, je weniger<br />
gerecht werden. Die Erfahrung zeigt,<br />
dass mit Konzepten, die für die spezifische<br />
Situation und die entsprechende Organisation<br />
massgeschneidert sind, ein wesentlich<br />
grösserer Nutzen erzielt werden kann.<br />
Um sowohl den Bedürfnissen des einzelnen<br />
Mitarbeiters als auch denjenigen der<br />
ganzen Organisation gerecht zu werden,<br />
muss sich die Weiterbildung an der mehrstufigen<br />
Kompetenzpyramide (siehe Abb. 1)<br />
orientieren. Deren Fundament bildet das<br />
«Kennen», das theoretische <strong>Wissen</strong>. Aus<br />
<strong>Vom</strong> <strong>Wissen</strong> <strong>zum</strong> <strong>Können</strong> | Mitarbeiterentwicklung<br />
der Theorie wird in einer zweiten Stufe<br />
durch praktische Übungen das «<strong>Können</strong>»,<br />
bei dem <strong>Wissen</strong> selbständig angewendet<br />
werden kann. In einer dritten Stufe steigert<br />
das Training unterschiedlicher Varianten<br />
die einfache Anwendung zu einem begründeten,<br />
konstruktiven Umgang mit den<br />
Methoden («Vermitteln»). Die Spitze der<br />
vierstufigen Pyramide bildet die Fähigkeit,<br />
Methoden, Theorien und Anwendungspraktiken<br />
zu bewerten, kritisch zu hinterfragen<br />
und zu evaluieren («Beraten»).<br />
Das Erreichen jeder dieser vier Stufen<br />
setzt spezifische Trainingsmethoden voraus.<br />
Aus Unternehmenssicht macht es jedoch<br />
wenig Sinn, alle Mitarbeitenden auf<br />
die höchste Kompetenzstufe zu bringen.<br />
Im Alltag nicht angewandtes <strong>Wissen</strong> geht<br />
erfahrungsgemäss schnell wieder verloren<br />
und damit auch die Investition, die nötig<br />
war, um es aufzubauen. Zur Zieldefinition<br />
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