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Mehr Austausch, mehr Vielfalt<br />

Elsa Koller-Knedlik beim Obermeister-Stammtisch<br />

Dass sich die Situation für einen Arbeitssuchen<strong>de</strong>n<br />

in Deutschland <strong>de</strong>rzeit<br />

oft schwierig darstellt, ist hinlänglich<br />

bekannt. Dass jedoch auch ein<br />

Berufsberater in <strong>de</strong>r Praxis mit vielen<br />

Sind sich einig, dass ein verstärkter Austausch nötig ist: Kreishandwerksmeister<br />

Bernd Fett und die Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r Geschäftsführung<br />

<strong>de</strong>r Agentur für Arbeit, Elsa Koller-Knedlik<br />

Problemen und Hin<strong>de</strong>rnissen zu<br />

kämpfen hat, wird eher selten in <strong>de</strong>n<br />

Medien beleuchtet. Über <strong>de</strong>n Alltag<br />

<strong>de</strong>r Berufsberater und die optimierte<br />

Struktur in <strong>de</strong>r Agentur für Arbeit berichtete<br />

<strong>de</strong>ren neue Vorsitzen<strong>de</strong> <strong>de</strong>r<br />

Geschäftsführung Elsa Koller-Knedlik<br />

beim Stammtisch <strong>de</strong>r Obermeister<br />

am 8. November 2007. Seit über ei-<br />

Handwerk als Therapie<br />

Die Fürther Maßschnei<strong>de</strong>rin Helga Koch-Zessin unterstützt zusammen mit Petra Maly<br />

die Initiative <strong>de</strong>r Menschenrechtspreisträgerin Eugénie Musayidire<br />

Botschafter für <strong>de</strong>n Frie<strong>de</strong>n und die<br />

Einheit – das wollen die bei<strong>de</strong>n jungen<br />

afrikanischen Waisen Jean-Pierre<br />

und Alfonsine sein, die die Preisträgerin<br />

Eugénie Musayidire aus Ruanda<br />

zur Verleihung <strong>de</strong>s Menschenrechtspreises<br />

nach Nürnberg begleiteten.<br />

Zu Botschaftern für Entschlossenheit<br />

und Eifer wur<strong>de</strong>n sie während ihres<br />

Aufenthaltes in Deutschland beim Besuch<br />

<strong>de</strong>r Fürther Maßschnei<strong>de</strong>rin<br />

Helga Koch-Zessin, Obermeisterin <strong>de</strong>r<br />

Innung <strong>de</strong>s Maßschnei<strong>de</strong>r-Handwerks<br />

Nürnberg/ Fürth/ Erlangen. Gemeinsam<br />

mit Eugénie Musayidire und Petra<br />

Maly, <strong>de</strong>r Gattin <strong>de</strong>s Nürnberger<br />

Oberbürgermeisters Dr. Ulrich Maly,<br />

waren sie nach Fürth gekommen, um<br />

aus erster Hand das Wichtigste über<br />

die Schnei<strong>de</strong>rei zu erfahren. Koch-<br />

Zessin zeigte sich beeindruckt von <strong>de</strong>r<br />

Courage <strong>de</strong>r Preisträgerin und <strong>de</strong>r Tatkraft<br />

<strong>de</strong>r bei<strong>de</strong>n Jugendlichen, die in<br />

einem Therapiezentrum im ruandischen<br />

Nyanza wohnen und arbeiten.<br />

Nun möchte die Schnei<strong>de</strong>rmeisterin,<br />

die sich auch für ihre Innung stets mit<br />

2<br />

nem Jahr ist die gebürtige Oberpfälzerin<br />

und studierte Juristin nun bereits<br />

im Amt. Die Schwachstellen, die trotz<br />

<strong>de</strong>r Strukturreform in <strong>de</strong>r Agentur vor<br />

fünf Jahren nach wie vor existieren,<br />

sind ihr ausreichend<br />

bekannt. Doch Koller-<br />

Knedlik sieht die Agentur<br />

für Arbeit auf <strong>de</strong>m<br />

Weg <strong>de</strong>r Besserung und<br />

gibt sogleich ein ehrgeiziges<br />

Ziel aus: „Wir<br />

wollen unsere Arbeit<br />

noch mehr an <strong>de</strong>n<br />

Wünschen <strong>de</strong>r Arbeitgeber<br />

orientieren.“ Das<br />

kommt auch <strong>de</strong>n<br />

Obermeistern und ihremKreishandwerksmeister<br />

Bernd Fett sehr<br />

entgegen, <strong>de</strong>r sich beson<strong>de</strong>rs für die<br />

exotischen Berufe wie <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Graveure<br />

und <strong>de</strong>n <strong>de</strong>r Glockenbauer in<br />

<strong>de</strong>r täglichen Berufsberatung noch<br />

mehr Beachtung wünscht. Auch bei<br />

<strong>de</strong>r Nachbetreuung im Anschluss an<br />

die Vermittlung einer Arbeitskraft ist<br />

aus Sicht <strong>de</strong>r Handwerker noch Verbesserungspotenzial<br />

vorhan<strong>de</strong>n.<br />

Herz und Verstand einsetzt,<br />

mit Petra Maly<br />

Spen<strong>de</strong>n sammeln,<br />

um das nur rudimentär<br />

aufgebaute Schnei<strong>de</strong>r-Handwerk<br />

in Ruanda<br />

zu för<strong>de</strong>rn. Die<br />

Bevölkerung von Ruanda<br />

lei<strong>de</strong>t nach wie<br />

vor unter <strong>de</strong>n schwelen<strong>de</strong>n<br />

Konflikten zwischen<br />

<strong>de</strong>n bei<strong>de</strong>n<br />

Volksgruppen Hutu und<br />

Tutsi. Jean-Pierre und<br />

Alfonsine wollen <strong>de</strong>n<br />

Hass, <strong>de</strong>r das Land dominiert,<br />

überwin<strong>de</strong>n<br />

und setzen dabei auf ambitionierte<br />

Eigeninitiative. Statt zu Waffen greifen<br />

sie zu Na<strong>de</strong>l und Fa<strong>de</strong>n und wollen<br />

aus eigener Kraft einen Brautmo<strong>de</strong>n-<br />

Verleih aufbauen. Dass sie sich dabei<br />

vor allem in Improvisation üben müssen<br />

– elektrischen Strom und professionelles<br />

Werkzeug gibt es nicht – min<strong>de</strong>rt<br />

die Entschlossenheit <strong>de</strong>r Jugendlichen<br />

nicht. Helga Koch-Zessin sam-<br />

Zeit für einen Perspektivenwechsel<br />

Es gebe nach wie vor zu wenig fundierte<br />

Kenntnis über die tatsächliche<br />

Vielfalt <strong>de</strong>r Handwerksberufe. Mit <strong>de</strong>r<br />

gemeinsamen Aktion „Perspektivenwechsel“<br />

(mehr Informationen dazu<br />

fin<strong>de</strong>n Sie im Artikel „Das Leben <strong>de</strong>r<br />

An<strong>de</strong>ren“ in diesem Newsletter)<br />

möchten die Kreishandwerkerschaft<br />

und die Agentur für Arbeit Wissenslücken<br />

auf bei<strong>de</strong>n Seiten schließen.<br />

Elsa Knoller-Knedlik gibt sich zu<strong>de</strong>m<br />

optimistisch, dass die Agentur in naher<br />

Zukunft je<strong>de</strong>r Berufssparte einen<br />

spezifizierten Ansprechpartner zur Verfügung<br />

stellen kann. Ein konstanter<br />

Austausch ist unumgänglich, wer<strong>de</strong>n<br />

doch die Anfor<strong>de</strong>rungen bei <strong>de</strong>n verschie<strong>de</strong>nen<br />

Ausbildungsberufen regelmäßig<br />

optimiert und oft noch weiter<br />

in die Höhe geschraubt. Kann <strong>de</strong>r<br />

Berufsberater die ausbildungswilligen<br />

Jugendlichen gezielter vermitteln,<br />

profitiert davon auch das Handwerk.<br />

Eine Entwicklung, die laut Koller-Knedlik<br />

einen Domino-Effekt auslösen<br />

könnte, <strong>de</strong>nn: „Bei einer gesun<strong>de</strong>n<br />

Handwerksstruktur geht es <strong>de</strong>r gesamten<br />

Region besser.“ �<br />

Freuen sich über Fachwissen aus erster Hand: Jean-Pierre und Alfonsine<br />

aus Ruanda mit ihren Unterstützerinnen Helga Koch-Zessin, Petra<br />

Maly und Eugénie Musayidire (v.l.)<br />

melt nun Geld für die Grundausstattung<br />

einer Schnei<strong>de</strong>rei und bittet dabei<br />

auch um die Unterstützung von<br />

an<strong>de</strong>ren Innungen. �<br />

>> Sie möchten helfen? Dann überweisen<br />

Sie Ihre Spen<strong>de</strong> unter <strong>de</strong>m<br />

Stichwort „Schnei<strong>de</strong>rei“ auf das Konto<br />

1 010 941 bei <strong>de</strong>r Sparkasse Nürnberg,<br />

Bankleitzahl 760 501 01.<br />

��� Ausgabe 03/2007 KHW AKTUELL

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