Alzheimer Demenz - Rehabilitation von neurologisch bedingten ...
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Leben mit <strong>neurologisch</strong>en Erkrankungen<br />
Diagnose und Therapie<br />
neurogener Dysphagien<br />
Der Mediziner spricht <strong>von</strong> neurogenen Dysphagien,<br />
wenn eine oder mehrere am Schluckakt beteiligte<br />
anatomische Einheiten in ihrer Funktion bzw. in ihrem<br />
Zusammenspiel beeinträchtigt sind. Als ursächlich gelten neurodegenerative<br />
Erkrankungen wie z. B. Multiple Sklerose,<br />
Amyotrophe Lateralsklerose, Morbus Parkinson. Die Betroffenen<br />
leiden dabei an Symptomen wie etwa Druckgefühlen im<br />
Halsbereich, abnormem Speichelfluss sowie Würgen während<br />
des Schluckens.<br />
Nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Neurologie<br />
(DGN) kann ein großer prozentualer Anteil der neurogenen<br />
Dysphagien im Rahmen der Eigen-, Fremd- und Familienanamnese<br />
diagnostisch abgeklärt werden. Der behandelnde<br />
Arzt wird seinen Patienten dabei u. a. gezielt nach möglichen<br />
Dysphagie-Zeichen wie z. B. häufiges Verschlucken, einer<br />
veränderten Haltung beim Schlucken oder einer möglichen<br />
Kauschwäche befragen. Darüber hinaus können z. B. auch<br />
das wiederholte „Steckenbleiben“ <strong>von</strong> Speichel, Flüssigkeit<br />
und Nahrung in der Kehle Indikatoren einer bestehenden<br />
Dysphagie sein. Des Weiteren kommen – abhängig <strong>von</strong> der<br />
<strong>neurologisch</strong>en Grunderkrankung – spezielle <strong>neurologisch</strong>e<br />
Untersuchungsbefunde, z. B. aus MRT (Multiple Sklerose)<br />
oder Elektromyographie (Lambert-Eaton-Syndrom), bei der<br />
Diagnosestellung zum Tragen.<br />
22 1/2009<br />
Die Behandlung neurogenerSchluckstörungen<br />
kann u. a. durch<br />
operative (chirurgische<br />
Tracheotomie) und medikamentöseVerfahren<br />
erfolgen. Parkinson-Patienten,<br />
die<br />
einen Speichelausfluss<br />
im Lippenbereich aufweisen,<br />
können <strong>von</strong><br />
der Gabe der neurotoxischen<br />
Proteine Botulinum<br />
A oder B profitieren.<br />
Im Rahmen der medikamentösen Therapie wird jedoch<br />
zunächst immer die Behandlung der Grunderkrankung im<br />
Vordergrund stehen. Außerhalb der pharmakologischen<br />
Intervention gibt es in jeder Schluckphase Ansatzpunkte für<br />
eine gezielte Sprach- und Schlucktherapie. Hierbei stehen –<br />
soweit möglich – der Wiederaufbau der Schluckreflexe<br />
sowie der Mundraum-Empfindlichkeit im Vordergrund. Massagen,<br />
Training einzelner Muskelpartien sowie eine Veränderung<br />
der Nahrungskonsistenz (ggf. durch Pürieren) können<br />
dabei probate Methoden sein. ■<br />
msf<br />
Foto: Fotolia