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Die Nibelungen. - Mira Voigt

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Aufstieg ins Nichtsein.Treue, Ehre, Untergang.


DIE NIBELUNGENText: Friedrich HebbelKunsthoschschule Berlin WeißenseeStudienpojekt<strong>Mira</strong> <strong>Voigt</strong>I „Der gehörnte Siegfried“König Gunther lebt mit seinen Brüdern Gieselheer und Gerenot, seinem Beraterund Ziehvater Hagen, seiner Mutter Ute und Schwester Kriemhild ins seiner Burg inWorms.Siegfried trifft unangekündigt in Worms ein. Ihm eilt der Ruf des unverwundbarenDrachentöters und Räuber des <strong>Nibelungen</strong>hortes voraus.Siegfried bietet Gunther Hilfe bei der Eroberung der Walküre Brunhild an, wenndieser ihm seine schöne Schwester Kriemhild verspricht.II „Siegfrieds Tod“Gunther, Siegfried, Hagen und die zwei Brüder ziehen ins Isenland. Dort besiegtSiegfried Brunhild. Sie muß nun Gunthers Frau werden und zieht mit nach Worms.Eine Doppelhochzeit (Gunther-Brunhild/Siegfried-Kriemhild) wird gefeiert. Hagenüberredet Siegfried Gunther in der Hochzeitsnacht ein letztes Mal beizustehen.Siegfried ringt Brunhild den Keuschheitsgürtel ab. Der Betrug wird offenbar, alsKriemhild Brunhild im Streit den Keuschheitsgürtel präsentiert Angeblich umBrunhilds Ehre zu retten, heckt Hagen den Mordplan gegen Siegfried aus. Er nutztdie Sorge Kriemhilds um Siegfried verwundbare Stelle zu ermitteln.<strong>Die</strong> Burgunderbrüder ziehen mit Siegfried zu einer inszenierten Jagd, Hagendurchbohrt Siegfried mit seinem Speer und stiehlt dessen Schwert.Kriemhild verfällt in tiefe Trauer und zieht sich aus dem Hofleben zurück.III „Kriemhilds Rache“Der Hunnenkönig Etzel wirbt durch Markgraf Rüdeger um Kriemhild. Kriemhildwittert die Chance zur Rache. Sie verlangt Rüdeger einen Treueeid ab und ziehtmit ihm zu Etzel.Den mitgebrachten Teil des <strong>Nibelungen</strong>schatzes verwendet sie daraufHunnenkrieger anzukaufen. Kriemhild lädt die Burgunder auf die Etzelburg ein.Trotz schlechter Träume, Donauhochwasser und Untergangsprophezeiung derNixen kommen sie.Kriemhild veranlasst die Ermordung des Fußvolkes der Burgunder. Als dieNachricht davon das Feierbankett erreicht, enthauptet Hagen Etzels Sohn. Nunschlägt Etzel zurück. Hunnen und Burgunder kämpfen bis auf den letzten Mann.


Kriemhild will den <strong>Nibelungen</strong>schatz zurück. Hagen opfert Gunther und Verrät denOrt nicht. Kriemhild enthauptet Hagen woraufhin Ritter Hildebrand sie erschlägt.Etzel gibt die Königskrone an <strong>Die</strong>trich von Bern ab auf das dieser besser regiere.ArbeitsansatzDer Schwerpunkt des Kurses „<strong>Nibelungen</strong>“ lag auf der Arbeit an der Zeichnung alsAusdrucksmittel des freien Entwurfs. Das Gewicht liegt auf Bildkomposition und Stileinerseits und der Darstellung der Figurenkonstellationen und atmosphärischenSituationen andererseits. Der Kurs dauert noch an.Es ist eine Gratwanderung zwischen Mythos und Wirklichkeit, die durch vier Zeitenführt: <strong>Die</strong> Zeit, in der die zugrunde liegenden ursprünglichen Sagenspielen(Völkerwanderungszeit), die Lebenszeit des <strong>Nibelungen</strong>lieddichters(Zeit der Rivalität des Königshauses der Staufer gegen das der Welfen), HebbelsZeit ( Restauration/ deutsche Großmannssucht) und schließlich die Zeit, in der wirleben (Glaubensansichten und Weltmodelle stoßen aufeinander).<strong>Die</strong> Charaktere folgen unterschiedlichen Glaubensgrundsätzen und Vorstellungenvon Ehre, Recht und Moral.Siegfried als naiver, naturnaher Heldentyp, der nur im Moment lebt steht gegenHagen, der den Rittercodex hochhält und Siegfried als unverwundbaren„Superman“ nicht akzeptieren kann.Kriemhild, die Schöne, bleibt ihrem Ehemann treu im Herzen bis ans Lebensende.Brunhild, die nach Verlust ihrer männermordenden Kraft an den Hofintrigen unddem enttäuschenden Schicksal den einzigen ihr ebenbürtigen Mann nicht gekriegtzu haben, zerbricht, wird schwach und unbedeutend. Kriemhild zieht aus ihremLeid eine Stärke und verwandelt sich zur berechnenden, unmenschlichen Rächerin.Gunther, der König, der ohne seinen mächtigen Berater Hagen weder entscheiden,noch handeln kann, bleibt doch König.Alle Charaktere werden trotz des Anspruchs der wirklichkeitsnahen Erzählweiseimmer wieder von mystischen Träumen heimgesucht, die ihnen ihr Schicksalprophezeien.<strong>Die</strong> Träume aber haben keinen Einfluß auf die realen Entscheidungen.Immer wieder klingen alte Mären und Heldenträume an doch spielen sie im Dramakeine Rolle. <strong>Die</strong> menschlichen Konflikte sind das eigentlich Spannende.Der Konflikt zwischen machtbewussten Männern: Intrigen, Ehrempfinden (Hagen)und Gewissenszwiste zwischen Weisung und eigenem Gerechtigkeitsempfinden(Markgraf Rüdeger), Standhaftigkeit bis zum bitteren Ende.

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