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Das große Leuchten: Lumineszenz

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Vorlesung<br />

Anorganische Chemie V-A<br />

Vom Molekül zum Material<br />

Thema heute:<br />

<strong>Das</strong> <strong>große</strong> <strong>Leuchten</strong>: <strong>Lumineszenz</strong><br />

Vorlesung Vom Molekül zum Material Prof. Dr. Martin Köckerling<br />

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Licht, <strong>Leuchten</strong>, <strong>Lumineszenz</strong><br />

Vorlesung Vom Molekül zum Material Prof. Dr. Martin Köckerling<br />

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<strong>Lumineszenz</strong><br />

ist die optische Strahlung eines physikalischen Systems, die beim Übergang<br />

von einem angeregten Zustand zum Grundzustand entsteht (strahlende<br />

Desaktivierung). Je nach Art der Anregung unterscheidet man verschiedene<br />

Arten der <strong>Lumineszenz</strong>.<br />

Zusätzlich zur <strong>Lumineszenz</strong> tritt immer auch Wärmestrahlung auf, die<br />

jeder j Körper p der Temperatur p emittiert.<br />

Die verschiedenen Arten der <strong>Lumineszenz</strong> können auch nach der Dauer<br />

des <strong>Leuchten</strong>s nach Ende der Erregung eingeteilt werden. Ein sehr<br />

kkurzes NNachleuchten hl ht ( (meist i t


Physikalische Aspekte<br />

• Licht: Elektromagnetische SStrahlung;<br />

Photonen<br />

charakterisiert durch die Wellenlänge λ und Frequenz ν<br />

• Sichtbares Licht: Elektromagnetische Strahlung ca. im<br />

Wellenlängenbereich λ = 380 – 700 nm<br />

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Wellenlänge �, Frequenz �:<br />

Göß Größen, Einheiten Eihit � �� � c<br />

c = 300.000 km/s<br />

Energie: g<br />

E = h �<br />

h = 6.62*10-34 Js<br />

1J=1Ws=1Nm<br />

1 J = 1 Ws = 1 Nm<br />

potentielle Energie, die beim Anheben einer<br />

Schokoladentafel (ca. ( 100 g) um 1 Meter in dieser<br />

gespeichert wird.<br />

3,6·106 J = 3600 kJ = 3600 kWs = 1 kWh<br />

Ab Abrechnungseinheit h i h it fü für St Strom, GGas usw. Ei Ein<br />

Europäischer Privathaushalt benötigt pro Jahr ca. 2000–<br />

4000 kWh an elektrischer Energie Energie.<br />

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Göß Größen, Einheiten Eihit Strahlungsleistung (Intensität), Einheit: Watt (W)<br />

Die von der Lichtquelle im charakteristischen Spektralbereich als<br />

Strahlung ausgesandte Energie pro Zeiteinheit Zeiteinheit.<br />

Lichtstrom, , Einheit : Lumen, ,( (lm) )<br />

Von der Strahlungsleistung nach Bewertung mit der spektralen<br />

HHellempfindlichkeit ll fi dli hk i des d menschlichen hli h Auges A abgeleitete b l i Größe G öß<br />

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Göß Größen, Einheiten Eihit Beleuchtungsstärke E, Einheit: Lux (lx)<br />

Die i Beleuchtungsstärke l h k bbezeichnet i h dden Lichtstrom ih pro<br />

Flächeneinheit. Dabei gilt: 1 lm/m2 = 1 lx. Die Beleuchtungsstärke<br />

gibt an an, wie hell ein Gegenstand beleuchtet ist ist. Ob die Lichtmenge<br />

ausreicht, damit wir den Gegenstand gut erkennen können, hängt<br />

allerdings g nicht von der Beleuchtungsstärke, g , sondern von der<br />

Leuchtdichte (s.u.) ab, also von der Lichtmenge, die der Gegenstand<br />

zu den Augen zurückwirft. Die Beleuchtungsstärke nimmt mit<br />

ddem QQuadrat d dder EEntfernung f zur Li Lichtquelle h ll ab b (d (doppelte l<br />

Entfernung: 4-fach geringere Beleuchtungsstärke). Die Beleuch-<br />

tungsstärke von Tageslicht (mittags) schwankt zwischen 100 000 lx<br />

an einem schönen Sommertag und 400 lx an einem trüben<br />

Wintertag. g<br />

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Farbtemperatur, Einheit: Kelvin (K)<br />

Die Farbtemperatur charakterisiert die Lichtfarbe einer realen<br />

Lampe im Vergleich mit der Lichtfarbe eines ideellen Schwarzen<br />

Strahlers (Planckscher Strahler) bei entsprechender Temperatur.<br />

Ei Ein Schwarzer S h Strahler St hl reflektiert fl kti t kein k i Licht, Li ht sondern d absorbiert b bi t im i<br />

gesamten Wellenlängenbereich alle Strahlung vollständig. Er<br />

erscheint daher im kalten Zustand schwarz. schwarz Ab einer Temperatur<br />

von ca. 1726° C (etwa 2000 K) glüht ein Schwarzer Strahler<br />

tiefrot, mit steigender Temperatur vollzieht sich ein Farbwechsel<br />

über rötliches und neutrales Weiß bis hin zu einem bläulichen<br />

Weiß. Wird die Farbtemperatur für eine Lichtquelle beispielsweise<br />

mit it 5000 K als<br />

tageslichtweiß.<br />

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Leuchtdichte L, Einheit: cd/m 2<br />

Für den Helligkeitseindruck maßgebliche Größe, definiert als<br />

Lichtstärke pro Flächeneinheit (Candela/m2 ). Sie ist die Größe,<br />

die entscheidet, ob eine Fläche uns hell oder dunkel erscheint.<br />

Die Leuchtdichte hängt nicht allein von der Beleuchtungsstärke<br />

und dem Einstrahlwinkel des Lichts ab sondern auch vom<br />

Reflexionsgrad der Fläche (ob die Fläche schwarz oder weiß<br />

ist). ) Ein dunkles Gemälde benötigt g daher stärkere Beleuchtung, g,<br />

damit wir es gut erkennen können.<br />

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Lichtfarbe<br />

• SSpektrale kt l ZZusammensetzung: t TTemperaturstrahler t t hl<br />

ät<br />

tensitä<br />

Int<br />

Modell: Schwarzer Strahler<br />

Wellenlänge [nm]<br />

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Lichterzeugungsarten:<br />

Li ht t<br />

Künstliche Lichtquellen<br />

Temperaturstrahler <strong>Lumineszenz</strong>strahler<br />

Halogenlampen<br />

Glühlampen<br />

Niederdruck<br />

EEntladungs tl d<br />

lampen<br />

Hochdruck<br />

LED<br />

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<strong>Lumineszenz</strong><br />

Anregung <strong>Lumineszenz</strong> Verwendung<br />

elektrischer Strom Elektrolumineszenz LED, Laser, EL-<br />

FFolien li<br />

Photonen Photolumineszenz Photolumineszenz -<br />

Spektroskopie<br />

chemische Reaktion Chemolumineszenz Kriminalistik,<br />

Knicklichter<br />

Elektronenstrahlen Kathodolumineszenz Leuchtschirme<br />

radioaktive Strahlung Radiolumineszenz Detektion von<br />

Radioaktivität<br />

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te - thermische Äquilibrierung<br />

ic - internal conversion<br />

isc - intersystem crossing<br />

Jablonski Termschema<br />

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Elektrolumineszenz<br />

- 1936 vom franz. Physiker y Georges g Destiau entdeckt<br />

- Untersuchung der Leitfähigkeit von Metalllegierungen<br />

- ZnS:Cu / beim Anlegen starker elektrischer Felder ��<br />

Lichtemission<br />

- Weiterentwicklung zur EL EL-Folie Folie �� Beleuchtung von<br />

Cockpits oder Armaturenbrettern<br />

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EL - Folien<br />

- ZnS: Cu, Ga, Mn<br />

- lichtdurchlässige Elektrode ITO (indium tin oxide)<br />

- durch Wechselfeld werden e- in EL – Schicht<br />

beschleunigt � Anregung durch Zusammenstöße<br />

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‐ Anode (ITO)<br />

‐ Kathode (Ca, Al, Ba, Ru)<br />

OLED<br />

‐ Farbstoff (Aluminium‐tris(8‐hydroxychinolin)<br />

‐ Löcher und Elektronen driften aufeinander zu � Idealfall<br />

Treffpunkt in Rekombinationsschicht<br />

‐ Bildung von Exziton ≡ angeregter Zustand des Farbstoffmoleküls<br />

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Chemolumineszenz<br />

-erste t Chemolumineszenz-Reaktion Ch l i R kti -1669 1669 HHeinrich i i h HHennig i BBrand d<br />

- <strong>Leuchten</strong> von Phosphordämpfen bei Oxidation mit Luftsauerstoff<br />

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Luminol<br />

- Oxidation von Luminol durch H 2<br />

2O2 in Gegenwart von Fe2+ - Kriminalistik (Blutspuren)<br />

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Knicklichter<br />

- Oxalsäureester, Farbstoff und Glasröhrchen<br />

mit H2O2 - wenn Röhrchen mit Wasserstoffperoxid p zerbrochen wird, , startet<br />

die Chemolumineszenz<br />

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Biolumineszenz<br />

- spezielle Form der Chemolumineszenz<br />

-Fähigkeit von Lebewesen, selbst Licht zu erzeugen<br />

Funktion<br />

- Anlocken von Beute oder Partnern<br />

- Kommunikation<br />

- Warn- oder Drohfunktion<br />

- Abschreckungs- Abschreckungs oder Ablenkungsfunktion<br />

- Tarnung durch Anpassung an Licht der Umgebung<br />

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- Oxidation von Luciferin<br />

Glühwürmchen<br />

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weitere Vertreter<br />

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