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Riga - Exkursion in die lettische Hauptstadt (Juli 2008)

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Epoche, <strong>die</strong> <strong>die</strong> Enge der nationalen Welt noch nicht kannte. Sie ist e<strong>in</strong>e Geburt ausdem Geist des Handels“ (Karl Schlögel, Promenade <strong>in</strong> Jalta und andere Städtebilder.München 2001), der <strong>die</strong> Lage der Stadt zu nutzen wußte. Zuwanderung vonMenschen, <strong>die</strong> der Unternehmergeist trieb und nicht <strong>die</strong> Suche nach Heimat, wurdee<strong>in</strong> bestimmendes Merkmal der Stadt. Man war immer zuerst Rigenser, danach erstkam <strong>die</strong> landsmannschaftliche oder Volkszugehörigkeit.Aus spätmittelalterlicher und frühbürgerlicher Zeit stammen <strong>die</strong> meistenBaudenkmäler <strong>in</strong> der Altstadt, teilweise nach den Zerstörungen im Zweiten Weltkriegwieder errichtet wie das Schwarzhäupterhaus, des Haus der Zunft unverheirateterKaufleute. Weiter der Dom, <strong>die</strong> Petrikirche, <strong>die</strong> Große und Kle<strong>in</strong>e Gilde, <strong>die</strong>Jakobikirche sowie das Schloss, <strong>die</strong> ehemalige Burg der Ordensritter.Die Herren über <strong>Riga</strong> wechselten, vom Deutschen Orden, der Bürgerschaft, demSchwedenkönig zum russischen Zaren. Solange <strong>die</strong>se an Handel, Austausch undFortentwicklung festhielten, prosperierte <strong>die</strong> Stadt durch ihre Handelsbeziehungennach England und Skand<strong>in</strong>avien, nach Berl<strong>in</strong> und Odessa.„<strong>Riga</strong> lebte nicht bloß aus dem Selbstbewusstse<strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Bürgerschaft, sondern ausdem Gegensatz zu agrarischen Welt“. <strong>Riga</strong> war <strong>die</strong> Stadt als Konterpunkt zurBegrenztheit der Ländlichkeit - vielleicht e<strong>in</strong>e Erklärung dafür, dass sich mit demnationalen Erwachen der <strong>lettische</strong>n Bevölkerung im 19. Jahrhundert der Gegensatzzwischen kosmopolitischer Stadt und e<strong>in</strong>er mehr völkischen Sichtweise vertiefte, mitFolgen bis <strong>in</strong> <strong>die</strong> Gegenwart.Den Ordensrittern folgten für fast hundert Jahre <strong>die</strong> Schweden, wovon heute nochdas Schwedentor Zeugnis ablegt, gefolgt vom zaristischen Russland, dessendrittgrößter Hafen <strong>Riga</strong> wurde. Die zweite Stadtgründungsphase, <strong>die</strong> des modernen<strong>Riga</strong>s, begann. Anstelle der alten Befestigungsanlagen entstand <strong>die</strong> Neustadt mitihren unzähligen Jugendstilbauten, früher Wohnort von Künstlern und Intellektuellenwie Isiah Berl<strong>in</strong>, heute im freien und unabhängigen Lettland Sitz zahlreicherBotschaften.

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