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Grünspiegel Ausgabe 36 - Kreisverband Ludwigsburg

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Juli/August/September 2008<br />

<strong>Ausgabe</strong> <strong>36</strong><br />

GRÜNSPIEGEL<br />

Informationen zur grünen Kommunalpolitik in Stadt und Kreis <strong>Ludwigsburg</strong><br />

informativ • parteilich • aktuell<br />

GEMEINDERATSFRAKTION UND PROJEKTGRUPPE DER GRÜNEN PRÄSENTIEREN IHR MODELL FÜR DEN SCHILLER- UND ARSENALPLATZ<br />

VON DIRK WERHAHN<br />

„Wollen Sie mal sehen, wie <strong>Ludwigsburg</strong><br />

in ein paar Jahren aussieht?“.<br />

Neugierig lassen sich BürgerInnen<br />

auf eine Zeitreise mitnehmen:<br />

Wer vom Bahnhof die<br />

Stadt betritt, erlebt <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Plätze - Inseln im Häusermeer<br />

Schillerplatzfest ein voller Erfolg / Die Ideen stoßen auf große Zustimmung<br />

als weltoffen, geschäftig und mit<br />

„Schiller“ voller Kultur. Ein lebendiges<br />

Portal für die Schlossfestspiele,<br />

für die Film- und die Theaterakademie.<br />

Die neue Gestaltung des<br />

Schillerplatzes läd Gäste und EinwohnerInnen<br />

zum Shopping ein.<br />

Weiter auf dem Weg zum Markt-<br />

platz, zum Blühenden Barock<br />

schafft der Arsenalplatz Raum für<br />

Jung und Alt zum Verweilen, Ausruhen,<br />

„Luft tanken“, Kaffetrinken,<br />

Spielen; Bäume spenden<br />

Schatten und Wasserspiele sorgen<br />

für Abkühlung. „<strong>Ludwigsburg</strong> atmet.“<br />

(Plan siehe Seite 2)<br />

Grüner Besuch bei den Stadtwerken Tübingen<br />

VON CLAUS LANGBEIN<br />

Auch das Reizthema Kohlekraftwerk wurde angesprochen<br />

Boris Palmer hatte es ihnen durch<br />

sein Lob der Tübinger Stadtwerke<br />

angetan. Aus diesem Grund fuhr<br />

am 27. Juni eine fünfköpfige Delegation,<br />

bestehend aus Kreisvorstandsmitglied<br />

und Organisator<br />

Max Bleif, Grünen-Mitglied Kathrin<br />

Voigt, dem <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />

Stadtrat Markus Gericke, seinem<br />

Kornwestheimer Kollegen und<br />

Kreisrat Claus Langbein sowie einem<br />

weiteren Gast nach Tübingen.<br />

Empfangen wurden sie dort<br />

vom Vertriebsleiter Reiner Zinser<br />

und vom technischen Leiter<br />

Wilfried Kannenberg, die umfas-<br />

send und gut über die Arbeitsweise<br />

der Stadtwerke informierten.<br />

Zentrale Themen waren Strom und<br />

Wärme. Während der Stromsektor<br />

dem freien Wettbewerb unterliegt,<br />

kommt im Wärmesektor der eingeschränkte<br />

Wettbewerb zum Tragen.<br />

Kritisch angemerkt wurde die<br />

Monopolstellung der vier großen<br />

Stromerzeuger in Deutschland. Die<br />

Stadtwerke Tübingen würden sich<br />

hier für eine Regulierung stark machen,<br />

schließlich vertreibe man unter<br />

den Namen „energreen“ und<br />

„bluegreen“ eigenen Ökostrom,<br />

letzteren zu 100% aus Wasser. Insgesamt<br />

ergebe sich bei den Stadtwerken<br />

Tübingen ein Strommix,<br />

REINER ZINSER UND WILFRIED KANNENBERG GEHEN AUF DIE FRAGEN IHRER GRÜNEN GÄSTE EIN<br />

der zu 58% aus fossilen, zu 22%<br />

aus nuklearen und zu 20% aus erneuerbaren<br />

Energieträgern bestehe.<br />

Somit ist der Ökostromanteil<br />

fast doppelt so hoch wie im Bundesdurchschnitt<br />

und soll noch weiter<br />

ausgebaut werden. Noch bevor<br />

die Frage nach dem Kohlekraftwerk<br />

Brunsbüttel – an dem sich die<br />

Stadtwerke Tübingen beteiligen –<br />

gestellt werden konnte, gab es eine<br />

Antwort: Ein neues Kohlekraftwerk<br />

sorge dafür, dass ein altes<br />

überflüssig werde und somit durch<br />

die modernere Technik CO2 verringert<br />

würde. Ob es dafür auch<br />

andere Alternativen gebe, darauf<br />

wurde nicht weiter eingegangen.<br />

Datenschutz ist Grundrecht<br />

Wir haben das Recht, in Ruhe gelassen zu werden<br />

VON CEM ÖZDEMIR<br />

Freiheitsrechte sind das Fundament<br />

unserer Demokratie. Der<br />

Staat muss nicht nur die Sicherheit<br />

seiner Bevölkerung schützen, sondern<br />

auch deren Grundrechte achten.<br />

Nicht die Geltung der Freiheitsrechte<br />

muss begründet werden,<br />

sondern immer deren Einschränkung.<br />

Vorratsdatenspeicherung, Online-<br />

Durchsuchung, Verwertung von<br />

Mautdaten zur Strafverfolgung,<br />

Anti-Terror-Datei, Weitergabe von<br />

Flugpassagierdaten: Die Maßnahmen<br />

der Großen Koalition und des<br />

Innenministers führen direkten<br />

Weges von einem Rechtsstaat, in<br />

dem die Unschuldsvermutung gilt,<br />

zu einem Präventionsstaat, in dem<br />

jeder potenziell verdächtig ist. Das<br />

Gesetz zur Vorratsdatenspeicherung<br />

ist am 1. Januar 2008 in Kraft<br />

getreten. Kommunikationsdienste<br />

sind seither verpflichtet, die Verbindungsdaten<br />

aller ihrer Kundinnen<br />

und Kunden sechs Monate zu<br />

speichern. Ganz gleich, ob wir eine<br />

SMS verschicken, im Internet surfen,<br />

im Festnetz oder mobil telefonieren<br />

– wir hinterlassen Spuren,<br />

die gespeichert werden und den<br />

Strafverfolgungsbehörden zur Verfügung<br />

stehen. Das reicht Innenminister<br />

Schäuble jedoch nicht, er<br />

möchte auch noch heimlich auf<br />

Grüne Marktwirtschaft<br />

Fritz Kuhn im Gespräch mit Firma Ziemann<br />

INTERESSANTE GESPÄCHE MIT FITZ KUHN IN LUDWISGBURG<br />

Fritz Kuhn besuchte in <strong>Ludwigsburg</strong><br />

die Firma Ziemann, weltweit<br />

größter Hersteller und Lieferant<br />

von Brauereianlagen. Begleitet<br />

wurde er dabei von Ingrid Hönlinger,<br />

Kreisvorstand von BÜND-<br />

NIS90/DIE GRÜNEN, sowie Siegfried<br />

Rapp, Stadtrat <strong>Ludwigsburg</strong>.<br />

Die Delegation informierte sich<br />

über das weltweit tätige Unternehmen<br />

und dessen innovativen<br />

Produktions- und Umwelttechnologien.<br />

Die Firma Ziemann ist zum<br />

Computer-Festplatten zugreifen.<br />

Durch Online-Durchsuchung und<br />

Vorratsdatenspeicherung werden<br />

jedoch elementare Grundrechte ei-<br />

CEM BEI SEINEM BESUCH AM 27. JUNI<br />

ner freiheitliche Gesellschaft massiv<br />

entwertet. Es findet ein präventiver<br />

Grundrechtseingriff statt, der<br />

das Prinzip der Verhältnismäßigkeit,<br />

nachdem staatliche Eingriffe<br />

in einem ausgewogenen Verhältnis<br />

zu den verfolgten Zielen stehen<br />

müssen, außer Acht lässt.<br />

Welchen Sinn haben Menschenwürde<br />

und freie Entfaltung der<br />

Persönlichkeit, wenn das Recht des<br />

Einzelnen, in Ruhe gelassen zu<br />

werden, derart beschnitten wird?<br />

dritten Mal in Folge unter die bundesweit<br />

100 innovativsten mittelständischen<br />

Unternehmen gewählt<br />

worden.<br />

Abends bestand für Intressesierte<br />

die Möglichkeit mit Fritz Kuhn im<br />

Ratskeller zum Thema „Grüne<br />

Marktwirtschaft“ ins Gespräch zu<br />

kommen.<br />

Auf dem Bild ist zu sehen v.l.n.r. Klaus Müller<br />

(Büro Kuhn), Ingrid Hönlinger, Oliver Wüst (Leiter<br />

Energie und Umwelt), Fritz Kuhn, Siegfried<br />

Rapp, Andreas Weinlein (Geschäftsführung),<br />

Tobias Becher (Braumeister und Innovationsmanager),<br />

Klaus Gehrig (Geschäftsführung).


2 STADT LUDWIGSBURG<br />

Grüne Pläne für Schiller- und Arsenalplatz<br />

Die Plätze sollen bürgerfreundlicher, erholsamer und lebendiger werden<br />

SCHILLERPLATZ UND ARSENALPLATZ SOLLEN WIEDER GANZ IM ZEICHEN DER DIAGONALE STEHEN<br />

Grüne informieren über Radverkehrsnetz<br />

Noch blockiert der Gemeinderat von <strong>Ludwigsburg</strong> Ausbau des Radwegenetzes<br />

VON MARKUS GERICKE<br />

Den AOK-Radsonntag am 15. Juni<br />

hat die Gemeinderatsfraktion<br />

von Bündnis 90/Die Grünen genutzt,<br />

um an der Seeschlossallee<br />

über den „langen Weg zum <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Radwegenetz“ zu informieren.<br />

Trotz regnerischem Wetter<br />

nutzten zahlreiche Radler und<br />

Spaziergänger die Gelegenheit,<br />

sich beim angebotenen Imbiss zur<br />

<strong>Ludwigsburg</strong>er Verkehrspolitik zu<br />

äußern.<br />

Bereits vor 10 Jahren hat ein Verkehrsbüro<br />

im Rahmen des Verkehrsentwicklungsplans<br />

dem <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />

Gemeinderat dringenden<br />

Handlungsbedarf aufgezeigt,<br />

wenn man den Radverkehrsanteil<br />

in <strong>Ludwigsburg</strong> erhöhen will.<br />

2003 hat die Stadt ein „Radverkehrszielnetz<br />

2010“ vorgelegt,<br />

RADLER INFORMIEREN SICH ÜBER DIE GRÜNEN FORDERUNGEN<br />

das vom Gemeinderat beschlossen<br />

wurde. Gerade einmal drei<br />

Maßnahmen sind bis heute aus<br />

diesem Maßnahmenkatalog umgesetzt.<br />

Für die Sicherheit der Radler werde<br />

in <strong>Ludwigsburg</strong> zu wenig getan,<br />

war die einhellige Meinung.<br />

Stadträtin Roswitha Matschiner:<br />

„Wenn wir den Fahrradanteil in<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> erhöhen wollen,<br />

müssen wir uns an den Wünschen<br />

derer orientieren, die sich heute<br />

im Stadtverkehr zu unsicher fühlen.<br />

Als Stadträtin habe ich besonders<br />

die schwachen Verkehrsteilnehmer<br />

im Blick.“ Zumindest die<br />

wichtigsten Schulwege müssten<br />

auf verkehrsreichen Straßen separate<br />

Spuren für Radler aufweisen.<br />

Das Beispiel Hoferstraße habe gezeigt,<br />

dass Eltern Ihre Kinder nicht<br />

mit dem Rad in die Schule schi-<br />

cken, wenn kein eigener Weg für<br />

Radler ausgewiesen ist. „Die Seestraße<br />

hätte man längst als Fahrradstraße<br />

ausweisen müssen, um<br />

die Südstadt besser an die Innenstadt<br />

anzubinden“, bedauert<br />

Stadträtin Elfriede Steinwand den<br />

mangelnden politischen Willen<br />

für Verbesserungen. Die Pläne<br />

dazu würden seit 1992 in den<br />

Schubladen der Stadt liegen. Das<br />

Beispiel in der Friedrich-Ebert-<br />

Straße mache deutlich, wie der<br />

Anteil der Radfahrer am Gesamtverkehrsaufkommen<br />

gesteigert<br />

werden kann, wenn ein attraktives<br />

Angebot vorhanden ist. „In<br />

einer Anfrage an die Stadtverwaltung<br />

haben wir nach dem Stand<br />

der Radwegeplanung und nach<br />

Maßnahmen zur Förderung des<br />

Radverkehrs gefragt,“ so Stadtrat<br />

Markus Gericke. Die Antwort von<br />

Oberbürgermeister Spec mache<br />

deutlich, dass für ein stärkeres Engagement<br />

der Stadt das Wohlwollen<br />

der Kommunalpolitiker<br />

auch aus den anderen Gemeinderatsfraktionen<br />

notwendig sei. Dabei<br />

ist die Förderung des Radverkehrs<br />

doch explizit Ziel des Stadtentwicklungskonzeptes.<br />

Die Grünen wollen sich gemeinsam<br />

mit allen, die auch mit der<br />

Radfahrsituation in <strong>Ludwigsburg</strong><br />

unzufrieden sind, für Verbesserungen<br />

einsetzen.<br />

Ziel ist, dass sich möglichst viele<br />

an einer Aktion zur „Mobilen<br />

Woche“ beteiligen, die im September<br />

europaweit unter dem<br />

Motto „Saubere Luft für alle“<br />

stattfinden wird.<br />

Infos unter 07141-688651.<br />

Gemeinderat: Stadtbahn<br />

Machbarkeitsstudie zeigt: Stadtbahn lohnt sich<br />

VON MARKUS GERICKE<br />

<strong>Ludwigsburg</strong>. Man könnte geradezu<br />

in Euphorie verfallen, wenn<br />

man die Machbarkeitsstudie liest,<br />

die der Landkreis und die beteiligten<br />

Kommunen beauftragt haben.<br />

Eindeutiges Ergebnis: Die<br />

Stadtbahn ist machbar! Die Linienführung<br />

durch die Stadt <strong>Ludwigsburg</strong><br />

hat zwar einzelne Engstellen<br />

beispielsweise am Schillerdurchlass<br />

oder in Oßweil, trotzdem<br />

haben die Ingenieure Vorschläge<br />

erarbeitet, die auf die<br />

sensiblen Punkte eingehen und<br />

sich als gute Lösung erweisen. Es<br />

kann ein attraktives Angebot im<br />

öffentlichen Nahverkehr geschaffen<br />

werden.<br />

Fazit: Die Fahrgastzahlen werden<br />

sich nahezu verdoppeln – eine<br />

Verdreifachung Richtung Aldingen<br />

scheint möglich – und die<br />

Experten haben dabei nach eigener<br />

Aussage noch konservativ gerechnet.<br />

Begeisterung ist auch den Leserbriefen<br />

in der LKZ zu entnehmen.<br />

Das Abstimmungsergebnis mit<br />

Dreiviertelmehrheit spricht für<br />

sich. Nur wenige Bedenkenträger<br />

melden sich zu Wort und fürchten<br />

unter anderem negative Auswirkungen<br />

auf das barocke Stadtbild.<br />

Als ob die vielen auf dem Arsenalplatz<br />

geparkten Fahrzeuge das<br />

Stadtbild verschönern! Die Planer<br />

dagegen zeigen, wie die Bahnlinie<br />

gut eingefügt werden kann. Die<br />

Stadtverwaltung und der Gemeinderat<br />

müssen nun überlegen,<br />

was das für die tangierten Straßenzüge<br />

und Plätze in der Innenstadt<br />

bedeutet.<br />

Die breite Wilhelmstraße kann<br />

endlich sinnvoll genutzt werden.<br />

Einbahnstraßenregelung in der<br />

Schillerstraße und am Schillerdurchlass<br />

erfordern eine alternative<br />

Radwegeführung. Wird in diesem<br />

Zusammenhang der Bau des<br />

Bahntunnels für Radfahrer von<br />

der Wilhelmstraße zur Weststadt<br />

hin nun realistischer? Außerhalb<br />

der Innenstadt ist die Linienführung<br />

recht unproblematisch. Nur<br />

in Oßweil würde es sehr eng werden.<br />

Aber die besonders lohnende<br />

Linie über Grünbühl und Pattonville<br />

nach Aldingen soll bereits<br />

am Schorndorfer Torhaus abzweigen<br />

und könnte auf der breiten<br />

Aldinger Straße und quer durch<br />

Pattonville gut geführt werden.<br />

Umso mehr verwundert es, warum<br />

die bürgerlichen Fraktionen<br />

im Gemeinderat weiterhin äußerst<br />

zurückhaltend sind und bei der<br />

ersten Beratung im Ausschuss für<br />

Bauen, Technik und Umwelt am<br />

3. Juli bei erschreckender Unkenntnis<br />

Wasser in den Wein geschüttet<br />

haben. Bei manchen<br />

Aussagen frage ich mich, ob die<br />

Betreffenden denn schon einmal<br />

mit einer Niederflurbahn gefahren<br />

sind und den Unterschied<br />

überhaupt kennen.<br />

Wir werden uns jedenfalls weiterhin<br />

mit allen Kräften dafür einsetzen,<br />

dass die Stadtwerke-Kunden<br />

über ihre Gasrechnung nicht nur<br />

Parkplätze subventionieren. Die<br />

Stadtbahn wird vielen nutzen und<br />

Im Waldeck<br />

gerade denjenigen, die – aus welchen<br />

Gründen auch immer – kein<br />

Auto zur Verfügung haben. Bei<br />

der Multifunktionshalle waren<br />

viele Gemeinderatskollegen ohne<br />

Wimperzucken bereit, eine beachtliche<br />

Finanzierung zu stemmen.<br />

Wir setzen auf das Wort von<br />

Oberbürgermeister Spec, dass unter<br />

dem Bau der Multifunktionshalle<br />

andere sinnvolle Projekte<br />

nicht leiden werden. Die Stadtbahn<br />

wird <strong>Ludwigsburg</strong> positiv<br />

verändern. Ich selbst konnte dies<br />

am Beispiel der Stadt Bordeaux in<br />

Frankreich erleben. Während<br />

meines einjährigen Auslandsstudiums<br />

1996/1997 dominierte<br />

dort noch das Auto die Innenstadt.<br />

Vor drei Jahren war ich erneut<br />

zu einem Besuch in der<br />

Stadt. Sie war kaum wiederzuerkennen.<br />

Statt lärmender und dieselnder<br />

Autos summte die Stadtbahn,<br />

die auf mehreren Linien die<br />

Stadt erschließt. Und statt der Autos<br />

waren nun die Menschen in<br />

den Straßen unterwegs. Ein erheblicher<br />

Kraftakt war gelungen.<br />

Das Argument der noch ungeklärten<br />

Finanzierung ist nachvollziehbar.<br />

Konsequenterweise wurde der<br />

nächste Schritt der Kosten-Nutzen-Analyse<br />

mit großer Mehrheit<br />

im Ausschuss beauftragt. Die zusätzlichen<br />

Prüfaufträge werden<br />

dazu führen, dass wir einer Realisierung<br />

näher kommen. Nun<br />

heißt es dranbleiben, um von<br />

noch vorhandenen Fördertöpfen<br />

zu profitieren, und um endlich<br />

dem Luftreinhalteplan gerecht zu<br />

werden. Die Linienführung von<br />

Markgröningen nach Aldingen<br />

bietet sich an, um die Stadtbahn<br />

für <strong>Ludwigsburg</strong> Realität werden<br />

zu lassen.<br />

DIE STADTBAHN IN BORDEAUX KOMMT OHNE OBERLEITUNG AUS<br />

U<br />

U<br />

Jenischstraße<br />

Gänsfußallee<br />

U<br />

U<br />

Bahnhof/Schillerd


urchlass<br />

VON DANIEL RENKONEN<br />

Kreistag: Stadtbahn<br />

Kreistag <strong>Ludwigsburg</strong>. Jetzt haben<br />

wir es schriftlich: Die Stadtbahn<br />

von Markgröningen bis<br />

nach Waiblingen wäre nicht nur<br />

technisch, sondern auch finanziell<br />

machbar. Das hat das Gutachten<br />

des Büros DE-Consult eindeutig<br />

ergeben. Damit könnte eine uralte<br />

politische Forderung der Grünen<br />

endlich in Erfüllung gehen,<br />

den Schienenverkehr im Landkreis<br />

besser auszubauen. Angesichts<br />

der steigenden Luftbelastung und<br />

verstopfter Straßen brauchen wir<br />

diese Stadtbahn. Wir müssen da-<br />

her politisch mit einer<br />

Stimme sprechen und alles<br />

tun, damit das Projekt U<br />

schnellstmöglich auf die<br />

Gleise gebracht wird. Noch<br />

sind einige Hürden zu nehmen.<br />

Zum einen müssen wir<br />

uns auf einen genauen Trassenverlauf<br />

festlegen. Momentan<br />

sind drei Varianten<br />

im Spiel: Die kleine Lösung<br />

von Schwieberdingen/Markgröningen<br />

nach Neckargrö-<br />

U<br />

ningen; die zweite Variante<br />

wäre eine Stadtbahn bis<br />

nach Aldingen und der große<br />

Wurf die Durchbindung bis<br />

zum Waiblinger Bahnhof quer<br />

durch die Innenstadt von<br />

U<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> über die Arse- U<br />

nalstraße und Sternkreuzung.<br />

Nach dem ersten Gutachen<br />

wäre die Verbindung bis<br />

Aldingen die mit Abstand<br />

wirtschaftlichste Lösung. Die<br />

Investitionskosten lägen unter<br />

200 Millionen Euro und<br />

U<br />

das jährliche Defizit bei prognostizierten<br />

3,3 Millionen Euro. Diesen<br />

Betrag müssten Kreis und Kommunen<br />

alleine schultern. Die große<br />

Lösung nach Waiblingen wäre<br />

zugleich die Teuerste. Der Invest<br />

beliefe sich auf über 220 Millionen<br />

Euro und das Defizit auf über<br />

4 Millionen Euro, trotz riesiger<br />

Fahrgastpotenziale.<br />

Die zweite Frage lautet: Was passiert<br />

mit Schwieberdingen? Die<br />

Gutachter haben vorgeschlagen,<br />

die Stadtbahn vorerst nur bis<br />

Markgröningen zu führen, weil<br />

KREIS LUDWIGSBURG 3<br />

eine Verlängerung nach Schwieberdingen<br />

wegen der hohen Kosten<br />

im Vergleich zum geschätzten<br />

Fahrgastaufkommen nicht wirtschaftlich<br />

wäre. Das hätte zur Folge,<br />

dass die Mitarbeiter der Firma<br />

Bosch sich weiterhin ins Auto setzen<br />

würden. Wir Grünen im Kreistag<br />

haben uns mit den anderen<br />

Fraktionen darauf verständigt,<br />

uns die Option Schwieberdingen<br />

offen zu lassen. Außerdem sollen<br />

die Gutachter klären, ob die<br />

Hochflurtechnik der Stuttgarter<br />

Straßenbahnen (SSB) technisch<br />

auch in Frage kommt. Bislang<br />

wurde das Gutachten nur auf der<br />

Basis des Niederflursystems nach<br />

dem Vorbild<br />

der KarlsruherStraßen-<br />

bahn untersucht, weil die Stadt<br />

<strong>Ludwigsburg</strong> deutlich erklärt hat,<br />

dass nur die Niederflurfahrzeuge<br />

die engen Kurvenradien<br />

im<br />

Stadtgebiet nehmen können. Dieses<br />

System hätte allerdings den<br />

Nachteil, dass kein Fahrzeug-Ausfallverbund<br />

mit der<br />

SSB stattfinden<br />

könnte. Wir im<br />

Kreistag neigen<br />

momentan weiterhin zur großen<br />

Lösung bis zum Waiblinger Bahn-<br />

hof, weil sie unseres<br />

Erachtens völlig neue<br />

Fahrgastpotenziale er-<br />

schließen kann. Entscheidend ist<br />

jetzt aber die Finanzierung. Es<br />

wird letztlich nicht ohne Landes-<br />

und Bundeszuschüsse<br />

gehen. Daher brauchen<br />

wir schnellstmög-<br />

lich eine Kosten-Nutzen-Untersuchung,<br />

die Aussagen zur grundsätzlichen<br />

Förderfähigkeit trifft.<br />

Nach Aussagen des Gutachters<br />

dauert diese tiefergehende Untersuchung<br />

im besten Fall nur einen<br />

Monat. Erst dann kann beim Land<br />

ein Zuschussantrag gestellt werden.<br />

Die Zeit drängt, weil die so<br />

genannte GVFG-Förderung meines<br />

Wissens nach im Jahr 2013<br />

ausläuft. Wir sollten uns daher<br />

baldmöglichst gemeinsam auf eine<br />

Variante (mit oder ohne<br />

Schwieberdingen?) verständigen.<br />

„Ich gestehe, ich war in China“<br />

Gutachten bestätigt finanzielle Machbarkeit Chinareise des Kreistags vom 6. – 14. April 2008<br />

U<br />

Rathaus<br />

Schorndorfer Tor<br />

U<br />

Kreisvorstand gewählt<br />

Mit viel Elan und Engagement ins Wahljahr 2009<br />

Auf der letzten Mitgliederversammlung<br />

hat der <strong>Ludwigsburg</strong>er<br />

<strong>Kreisverband</strong> von Bündnis 90/Die<br />

Grünen seinen Vorstand neu gewählt.<br />

In ihren Ämtern bestätigt<br />

wurden Petra Heinle-Hettig<br />

(Freudental), Ingrid Hönlinger<br />

DIRK, PETRA, SUSANNE, INGRID, MAX<br />

U<br />

Comburgstraße<br />

U<br />

Neckarstraße<br />

U<br />

Friesenstraße<br />

Friedrich-Ebert-Straße<br />

Rotbäumlesfeld<br />

Aldinger Straße<br />

Grünbühl<br />

Aldingen<br />

Wettemarkt<br />

U<br />

(<strong>Ludwigsburg</strong>) und Max Bleif<br />

(<strong>Ludwigsburg</strong>) sowie die Kreiskassiererin<br />

Susanne Schwarz-Zeeb<br />

(Vaihingen). Julia Schweizer hat<br />

aus Zeitgründen nicht erneut kandidiert.<br />

An ihrer Stelle wurde Dirk<br />

Werhahn (<strong>Ludwigsburg</strong>) gewählt.<br />

U<br />

Mauserstraße<br />

VON BARBARA BADER<br />

„Du reist morgen?! Und? Hast du<br />

ein schlechtes Gewissen?!“ Ich<br />

reiste und hatte so ziemlich alles<br />

im Gepäck, nur kein schlechtes<br />

Gewissen: Vorfreude, Reisefieber,<br />

Fragen, auch Zweifel, Neugier<br />

und Respekt, und die Idee, kritische<br />

Gespräche führen zu können.<br />

Eine 20-köpfige Delegation<br />

mit Landrat Dr. Haas folgte einer<br />

Einladung der Stadt Yichang. Der<br />

Landkreis <strong>Ludwigsburg</strong> pflegt seit<br />

fast 20 Jahren eine freundschaftliche<br />

Beziehung zu Yichang am<br />

Yangtse. Austausch gibt es vor allem<br />

im Bereich der Kliniken, der<br />

Kunst und den Schulen. Die wirtschaftliche<br />

Zusammenarbeit funktionierte<br />

bisher nicht.<br />

In Yichang erwartete uns ein<br />

kompaktes Besucherprogramm.<br />

Eine Busstunde von Yichang entfernt<br />

präsentierte man uns das<br />

Jahrhundertbauwerk der Region:<br />

den Drei-Schluchten-Staudamm.<br />

Der Strom, der in diesem Staudamm<br />

produziert wird, soll 21<br />

Atomkraftwerke ersetzen. Wunderschöne<br />

Flusstäler, kulturgeschichtliche<br />

Kostbarkeiten und<br />

Millionen von menschlichen Existenzen<br />

wurden dem technischen<br />

Tempel geopfert. Die Kraftwerksbetreiber<br />

priesen die gelungene<br />

Harmonie zwischen Mensch, Natur<br />

und Technik. Westliche Wissenschaftler<br />

beschwören das Gefahrenpotential.<br />

Das Kraftwerk<br />

des Staudamms erwirtschaftet<br />

Milliarden. Doch der Reichtum<br />

scheint bei den Bewohnern der<br />

umliegenden Städte nicht anzukommen.<br />

Das Lohnniveau in China<br />

beträgt ein Elftel des unseren.<br />

Man wohnt in einfachen, winzigen<br />

Wohnungen. Abends trifft<br />

man sich zum öffentlichen Tanzen<br />

auf dem Volksplatz. Um 22 Uhr<br />

gehen Musik und Lichter aus.<br />

Beim Besuch der städtischen Kliniken<br />

beeindruckte, dass traditionelle<br />

Methoden chinesischer Heilkunst<br />

eine effektive Koexistenz<br />

mit höchst modernen Methoden<br />

der Medizin eingehen. Die hygienischen<br />

Zustände und die Versorgung<br />

der Patienten waren für unsere<br />

Begriffe völlig unzureichend.<br />

Die Yiling Middle School, Partnerschule<br />

des Friedrich-Schiller-Gymnasiums<br />

in Marbach, führte uns<br />

VON CLAUS LANGBEIN<br />

„Es werden nur Produkte gekauft,<br />

die ohne Kinderarbeit hergestellt<br />

wurden.“ So stand es in der Beschlussvorlage<br />

223/2008, die der<br />

Verwaltungs- und Finanzausschuss<br />

am 29. Mai 2008 zu behandeln<br />

hatte:<br />

„Dem Gemeinderat sei zu empfehlen,<br />

dass im Beschaffungswesen<br />

und bei Ausschreibungen<br />

künftig nur noch Produkte Berücksichtigung<br />

finden, die ohne<br />

ausbeuterische Kinderarbeit im<br />

Sinne der ILO-Konvention 182<br />

hergestellt wurden.“<br />

Hintergrund dieses Vorschlags<br />

war ein Antrag der Fraktion<br />

GRÜNE/Bürger, der bereits in den<br />

Haushaltsberatungen vergangenen<br />

Herbst gestellt wurde. Die<br />

Stadtverwaltung unter Federführung<br />

von Frau Oberbürgermeiste-<br />

eine ungemein positive Stimmung<br />

vor Augen, die fast überall im<br />

Land zu spüren ist. Die Klassenzimmer<br />

platzen schier aus allen<br />

Nähten. Ungefähr 70 SchülerInnen<br />

teilen sich die kargen Holzbänke,<br />

die drückende Enge, einen<br />

einzigen Computer und eine Lehrerin.<br />

Der Stundenplan sorgt für<br />

ganztägiges Lernen bis tief in die<br />

Nacht hinein. Die 3000 Schüler<br />

und Schülerinnen dieser Schule<br />

wetteifern um die begehrten Studien-<br />

und Ausbildungsplätze. Alle<br />

wollen am Aufschwung teilhaben.<br />

Dafür ist kein Schultag zu<br />

lang, keine Mühe zu groß. Und<br />

alle wollen mal ins Ausland. Kein<br />

Land schickt mehr Studenten ins<br />

Ausland als China. Den Künstlern<br />

geht es ähnlich. Der Wunsch nach<br />

internationalem Anschluss und<br />

Austausch ist riesengroß. Man ist<br />

interessiert an allem, was woanders<br />

läuft, wie es die anderen so<br />

machen, doch Einblicke ins eigene<br />

Treiben gewährt man nicht so<br />

gern.<br />

Bedauert habe ich, dass sich die<br />

chinesischen Funktionäre beim<br />

Thema städtische Politik nicht in<br />

die Karten gucken ließen.<br />

Gespräche waren auch aufgrund<br />

der Sprachprobleme sehr schwierig,<br />

sehr höflich, – aber eben an<br />

der Oberfläche. Politischer Austausch<br />

beschränkte sich auf<br />

Freundschaftsbekundungen. Was<br />

hat die Reise nach China nun gebracht?<br />

Eine Reise in das Land der<br />

Kornwestheim wird faire Stadt<br />

rin Keck hat umfassend recherchiert<br />

und dem Ausschuss ein<br />

umfangreiches Papier vorgelegt,<br />

dessen Quintessenz wie folgt ausgedrückt<br />

wurde:<br />

„Berücksichtigung (bei der Ausschreibung<br />

von „gefährdeten“<br />

Produkten) finden nur Produkte,<br />

die ohne schädliche Kinderarbeit<br />

im Sinne der ILO-Konvention 182<br />

hergestellt sind, bzw. Produkte,<br />

deren Hersteller oder Verkäufer<br />

aktive zielführende Maßnahmen<br />

zum Ausstieg aus der ausbeuterischenKinderarbeit<br />

eingeleitet<br />

haben.<br />

Bei Produkten<br />

oder<br />

Teilen von<br />

Produkten,<br />

die in Asien,<br />

Afrika<br />

Gegensätze, das Land der Superlative,<br />

das Land wo Unterentwicklung<br />

und Hochtechnologie,<br />

Armut und Reichtum so eng zusammen<br />

liegen und der Fortschritt<br />

förmlich explodiert. Die Reise<br />

diente in erster Linie der Völkerverständigung.<br />

Wir bekamen einen Eindruck von<br />

chinesischen Wertvorstellungen,<br />

Alltag, Traditionen und Kultur.<br />

Wir konnten selbst erfahren, wie<br />

sehr das Nachrichtensystem in<br />

China manipuliert und zensiert<br />

wird. Wir haben Menschen getroffen,<br />

die stolz auf ihr Land sind.<br />

Junge Leute, die sich mit den Ereignissen<br />

und Entwicklungen ihres<br />

Landes solidarisieren. Vermisst<br />

BARBARA, GAO YA, SHI WENTING, YANG BIJUN (YILING SCHOOL)<br />

habe ich die kritischen Töne. Sehen<br />

konnte man sie in den Augen<br />

manch älterer Menschen. Gehört<br />

habe ich sie nie. Ich gestehe, ich<br />

war in China. Meine Eindrücke<br />

waren überwältigend. Und ich<br />

habe die Hoffnung, dass durch<br />

zahlreiche Kontakte in China eine<br />

selbstbewusste Zivilgesellschaft<br />

entstehen kann, die ihre Probleme<br />

eigenständig und auf demokratischem<br />

Weg lösen wird.<br />

Ich denke, wir sind dazu verpflichtet,<br />

im Hinblick auf unsere globalisierten<br />

Lebensumstände und im<br />

Interesse nachfolgender Generationen<br />

näher zusammenzurücken<br />

und Probleme gemeinsam zu lösen.<br />

Die Städtepartnerschaften<br />

liefern dazu einen wichtigen Beitrag.<br />

Der Antrag der Grünen hat das Ziel „weniger Kinderarbeit“ erreicht<br />

oder Mittel- und Südamerika hergestellt<br />

oder verarbeitet worden<br />

sind, ist dies durch die Zertifizierung<br />

einer unabhängigen Organisation<br />

oder eine entsprechende<br />

Selbstverpflichtung nachzuweisen.“<br />

Konkret betrifft es folgende Produkte:<br />

- Sportartikel<br />

- Lederprodukte<br />

- Dienst- und Schutzkleidung<br />

- Natursteine (Grabsteine) und<br />

Pflastersteine<br />

- Kakaoprodukte<br />

- Kaffee, Tee und Orangensaft<br />

- Schnittblumen<br />

Der Verwaltungs- und Finanzausschuss<br />

stimmte dem Verwaltungsvorschlag<br />

einstimmig zu.<br />

Am 24. Juni 2008 folgte dann der<br />

endgültige Beschluss des Plenums,<br />

ebenfalls einstimmig.


4<br />

...UND DARÜBER HINAUS<br />

Ökomesse in Erdmannhausen<br />

... informiert kompetent über ökologisches Leben<br />

VON BARBARA BADER<br />

Nein, hinter dem Namen Haubensak<br />

steckt kein Hersteller von<br />

aus Jute gewobenen Ökosäcken.<br />

Auch sind wir weit entfernt von<br />

gefilzten Wollehauben für schöne<br />

Frauenköpfe. Nein, Herr Haubensak<br />

ist Ingenieur und er hat<br />

ein Ingenieurbüro für Bauphysik<br />

und Energieberatung. Auf der<br />

Ökomesse’08 macht er Energieberatung<br />

und hält einen Vortrag<br />

über Gebäudedämmung und Energiesparmaßnahmen.<br />

Neugierig? Herr Haubensak ist einer<br />

von vielen Ausstellern und<br />

Ausstellerinnen, die sich in diesem<br />

Jahr wieder in der Halle auf der<br />

Schray zu einer regionalen Verkaufs-<br />

und Leistungsschau unter<br />

dem Thema: „Ökologisch Leben<br />

– Bauen – Wohnen“ versammeln:<br />

Firma Huober, Layher Baubiologie,<br />

Schreinerei Klee, Biohöfe Bay<br />

und Trautwein, Wollstube Wollin,<br />

Holzbau Rikker, Das Gartenhaus,<br />

Aßmus, Elfis Naturseifen, Solarverein<br />

Marbach, Naturbaumarkt,<br />

Elektrizitätswerke Schönau, Shiveda,<br />

Eric Welte – ökologische Geld-<br />

anlagen, Treppenbau Martin,<br />

Schlafstatt uvw. Auf der Ökomesse’08<br />

geht es aber nicht nur um<br />

Kauf und Verkauf von Waren und<br />

Dienstleistungen, sondern vor allem<br />

auch um den Austausch von<br />

Informationen. Deshalb gilt sie in<br />

Fachkreisen schon als kleine regionale,<br />

ökologische Informationsbörse.<br />

Und darauf sind wir stolz.<br />

Wir, das sind die Macherinnen des<br />

Grünen OV’s in Erdmannhausen.<br />

Teilnehmen können alle Unternehmen<br />

und DienstleisterInnen<br />

mit ökologischer Firmenphilosophie.<br />

Möglichst aus dem Ort<br />

selbst oder aus der Region. Ein<br />

unterhaltsames Rahmenprogramm<br />

mit Musik und Leckeres<br />

aus der Bioküche sorgen für gute<br />

Stimmung und wohliges Befinden.<br />

Für die Kleinen gibt es<br />

Kunst- , Spiel- und Bastelaktionen.<br />

Infos und Anmeldungen: Dorothee<br />

Betz 07144/ 34158,<br />

dorothee.betz@gmx.net,<br />

Termin: 3. Oktober 2008, 11 bis<br />

18 Uhr, Halle auf der Schray , Ermannhausen.<br />

Stromfresser Heizpumpen<br />

Mit Gerhard Schick an den See<br />

Ein informativer Sommertag am Horrheimer See<br />

VON SIEGFRIED RAPP<br />

Im Rahmen des grünen Sommerprogramms<br />

führen Ingrid Hönlinger<br />

und Sigi Rapp uns mit dem<br />

Rad an einen ihrer Lieblings-Seen:<br />

nach Horrheim. Dort können wir<br />

Spaß haben beim Schwimmen,<br />

Planschen, Federball- und Frisbee<br />

spielen, Grillen und Quatschen.<br />

Auf dieser Radtour begleitet uns<br />

MdB Gerhard Schick, finanzpolitischer<br />

Sprecher der Bundestagsfraktion.<br />

Auf der Tour und am See<br />

gibt es dann reichlich Gelegenheit,<br />

mit ihm über dieses oder jenes,<br />

aber auch über politische<br />

Themen zu sprechen. Eine feste<br />

Tagesordnung ist in diesem Zusammenhang<br />

nicht vorgesehen.<br />

Wer kann mit? Alle, die 2 x 25km<br />

Rad fahren können (etwas hügelig)<br />

und Lust auf einen schönen<br />

Tag am See haben. Bitte mitbringen:<br />

Eigene Picknick-Verpflegung<br />

plus Zulage für die allgemeine Tafel<br />

(es gibt dort keinen Kiosk), Federball,<br />

Frisbee, Fußball, Badezeug,<br />

etc.<br />

Termin: Sonntag, 3. August 08;<br />

Abfahrt: 10.15 Uhr; Treffpunkt:<br />

Bahnhof <strong>Ludwigsburg</strong>. Bei<br />

schlechtem Wetter fällt die Tour<br />

aus. Damit wir abschätzen können,<br />

wie groß die Gruppe wird,<br />

bitten wir um Voranmeldung unter<br />

Telefon: 07141/6887999 oder<br />

info@likom.info<br />

Stellenausschreibung <strong>Kreisverband</strong><br />

Suchen engagierte Bürokraft für das Büro des <strong>Kreisverband</strong>es u.a. für Beitragseinzug. 200 Euro im Monat.<br />

Bewerbungen bitte bis 31.08. an das Büro des <strong>Kreisverband</strong>es,<br />

z.Hd. Susanne Schwarz-Zeeb, Uhlandstraße 21, 71638 <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Bei Fragen: Susanne Schwarz-Zeeb Tel.:07042/13253<br />

Unsere Bundestagskandidaten<br />

Die Wahlkreisversammlungen haben gewählt<br />

LETZTE MELDUNG DER REDAKTION<br />

Andreas Roll wurde auf der Wahlkreisversammlung<br />

für Neckar-Zaber<br />

am 9. Juli und Ingrid Hönlinger<br />

am 18. Juli für den WK <strong>Ludwigsburg</strong><br />

gewählt. Sie treten bei<br />

der nächsten Bundestagswahl als<br />

DirektkandidatIn in unseren<br />

Wahlkreisen an und wollen in einem<br />

engagierten Wahlkampf<br />

deutlich Stimmen gewinnen.<br />

VON FRANZ UNTERSTELLER, MDL<br />

Geredet und geschrieben wird<br />

derzeit viel über die Notwendigkeit<br />

den Stromverbrauch zu reduzieren.<br />

Weithin unbekannt ist dabei,<br />

welches Einsparpotenzial<br />

auch stromseitig in unseren Heizungskellern<br />

schlummert. Wahre<br />

Stromfresser sind nämlich die im<br />

Gebäudebestand üblicherweise<br />

im Einsatz befindlichen ungeregelten<br />

Heizungspumpen. Während<br />

der rund 6000 Betriebsstunden<br />

pro Heizperiode wälzen die<br />

Für die nächste <strong>Ausgabe</strong> des<br />

<strong>Grünspiegel</strong>s werden Andreas<br />

und Ingrid von der Redaktion zu<br />

ihren Zielen und Inhalten für den<br />

anstehenden Bundestagswahlkampf<br />

befragt.<br />

Gerne nehmen wir Eure Fragen<br />

auf. Bitte schickt diese bis zum<br />

25. August an:<br />

gruenspiegel@gmx.de<br />

ANDREAS ROLL INGRID HÖNLINGER<br />

Stromsparen mit High-Tech-Pumpen<br />

Pumpen warmes Wasser durch<br />

das Heizungsrohrleitungsnetz –<br />

unnötigerweise stets mit voller<br />

Leistung. Veränderte Druckverhältnisse<br />

haben keinerlei Einfluss<br />

auf den Stromverbrauch. Die Folge:<br />

Eine Pumpe alter Bauart<br />

schlägt bei der jährlichen Stromrechung<br />

eines Einfamilienhauses<br />

mit vier Personen je nach Größe<br />

der Heizung mit 100€ bis 150€ zu<br />

Buche. Dabei sind zwischenzeitlich<br />

elektronisch geregelte und<br />

damit hoch energieeffiziente<br />

Pumpensysteme verschiedener<br />

Atomstrom ist nicht günstig<br />

Laufzeitenverlängerungen machen Reiche reicher<br />

VON FRANZ UNTERSTELLER, MDL<br />

In der von interessierten Kreisen<br />

aus Energiewirtschaft und CDU<br />

erneut entfachten Debatte um eine<br />

Laufzeitverlängerung von<br />

Atomkraftwerken wies ich als<br />

energiepolitischer Sprecher der<br />

Grünen im Landtag darauf hin,<br />

dass der Atomkraft energie- und<br />

klimapolitische Qualitäten angedichtet<br />

werden, die „nichts anderes<br />

sind als ein Popanz“. Atomkraft<br />

taugt nicht als Klimaretter,<br />

und billig ist sie nachgewiesenermaßen<br />

auch nicht. Alle 439 weltweit<br />

laufenden AKW erzeugten<br />

gerade einmal 2,5 Prozent des<br />

globalen Energieverbrauchs.<br />

Selbst die Horrorvorstellung einer<br />

Verdoppelung der AKW würde also<br />

nicht wesentlich zur Problemlösung<br />

beitragen. Preise und Gewinne<br />

bei den Energiekonzernen<br />

explodieren, und zwar insbesondere<br />

bei denen, die am meisten<br />

Atomstrom haben. Die EnBW hat<br />

beispielsweise ihren ‚Komfort-Ta-<br />

Hersteller auf dem Markt, die sich<br />

selbstständig den unterschiedlichen<br />

Druckverhältnissen im Heizungssystem<br />

anpassen. Bei reduziertem<br />

Heizbedarf verringern sie<br />

ihre Leistung und senken dadurch<br />

den Stromverbrauch im Umfang<br />

von 70 - 80%. Laut Wirtschaftsminister<br />

Pfister gehen jährlich<br />

bundesweit rund 14,2 Mrd kWh<br />

an Stromverbrauch auf das Konto<br />

der Heizungspumpen. Zum Vergleich:<br />

Neckarwestheim I hat im<br />

vergangenen Jahr nur wenig mehr<br />

als 5 Mrd. kWh produziert.<br />

rif’ seit 2000 um 62 Prozent erhöht.<br />

Nicht gerade ein gutes Argument<br />

für den angeblich so billigen<br />

Atomstrom. Bei einer Verlängerung<br />

der Laufzeiten der 17<br />

deutschen Atomkraftwerke um<br />

zehn Jahre könnten die vier<br />

marktbeherrschenden Energiekonzerne<br />

mit einem Mehrertrag<br />

von mindestens 30 Milliarden Euro<br />

rechnen. Davon kommt nichts<br />

beim Verbraucher an. Für die<br />

Laufzeitverlängerung ist weder<br />

die Preisgünstigkeit noch die Klimafreundlichkeit<br />

das Motiv.<br />

EON, RWE, EnBW und Co. haben<br />

drei Gründe, längere Laufzeiten<br />

für ihre AKW zu fordern: Geld,<br />

Geld und nochmals Geld. Wer<br />

glaubt, er könne für Laufzeitverlängerungen<br />

bei den Konzernen<br />

Gegenleistungen erwarten wie<br />

Preissenkungen oder Investition<br />

der Gewinne in regenerative Energien,<br />

täuscht sich gewaltig.<br />

Termine<br />

Mittwoch, 30.07.2008<br />

Bewohnernetzwerk<br />

Hartenecker Höhe<br />

19 Uhr, Gaststätte “Campus”, LB<br />

Sonntag, 03.08.08<br />

Radtour mit MdB Schick,<br />

10.15 Uhr, Bahnhof LB<br />

Sonntag, 24.08.08<br />

Trommeln im Grünen,<br />

Marbach, nähe Bootshaus<br />

Mittwoch, 17.09.08<br />

KMV, 20 Uhr, Ratskeller,<br />

<strong>Ludwigsburg</strong><br />

Freitag, 19.09.08<br />

Aktion „Radwegenetz <strong>Ludwigsburg</strong>“<br />

Treffpunkt: Forum, 16 Uhr<br />

Samstag, 20.09.08<br />

Tour de Städtle, 11 Uhr,<br />

Treff: Forum am Schlosspark, <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Montag, 29.09.08<br />

Besuch Kerstin Andreae<br />

Freitag, 03.10.08<br />

Ökomesse, 11 bis 18 Uhr,<br />

Halle auf der Schray,<br />

Erdmannshausen<br />

Termine und Beiträge an<br />

gruenspiegel@gmx.de<br />

Redaktionsschluss<br />

8. September 2008<br />

Impressum<br />

<strong>Grünspiegel</strong><br />

Zeitschrift des Kreis- und Ortsverbandes<br />

von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

Ludwigburg<br />

Der GRÜNSPIEGEL ist kostenlos erhältlich.<br />

Der Versand kostet für Nichtmitglieder<br />

im Jahr 18 Euro im Kreis, 26 Euro bundesweit.<br />

Für Mitglieder ist der Bezugspreis<br />

im Mitgliedsbeitrag enthalten.<br />

Herausgeber/Anschrift der Redaktion<br />

BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN<br />

<strong>Kreisverband</strong> <strong>Ludwigsburg</strong>,<br />

Ortsverband <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Im Uhland, Uhlandstraße 21<br />

71638 <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Tel: 07141-927926<br />

Fax 07141-905194<br />

buero@gruene-ludwigsburg.de<br />

www.gruene-ludwigsburg.de<br />

KV <strong>Ludwigsburg</strong><br />

KontoNr: 253074029,<br />

BLZ 604 901 50,<br />

Volksbank <strong>Ludwigsburg</strong><br />

Redaktion (ViSdP), Layout und<br />

Gestaltung, Anzeigenkoordination<br />

Uta Hermenau, Julia Schweizer,<br />

Max Bleif, Dirk Werhahn<br />

gruenspiegel@gmx.de<br />

Druck: Druckerei Ratz, Schönaich<br />

<strong>Ausgabe</strong>:Juli/August/September 2008<br />

Auflage: 700<br />

Namentlich gekennzeichnete Artikel geben<br />

nicht unbedingt die Meinung der Redaktion<br />

bzw. des Kreis- oder Ortsvorstandes wieder.<br />

Für den Inhalt der gekennzeichneten Artikel<br />

sind die AutorInnen verantwortlich.<br />

fünfmal Holland<br />

Sommerferien im Fahrradparadies<br />

... In seiner poetischen Reiseerzählung<br />

verwebt der Autor Erlebnisse aus fünf<br />

Hollandaufenthalten. Der Rote Faden sind<br />

Fahrradferien mit seinen Zwillingstöchtern<br />

im Polderland ... Ganz unspektakulär<br />

schildert er Begegnungen mit Orten und<br />

Menschen, der Natur, dem Meer ... Dass<br />

nebenbei auch anregende Tipps und<br />

Wissen zu Geschichte und Geografie des<br />

Landes anfallen, macht das charmante<br />

Buch nützlich ...<br />

(trekkingbike)<br />

- fünfmal Holland - Klaus Hoffmann ISBN 978-3-937280-40-1 120 S.; Hackenberg Verlag<br />

zahlreiche Abbildungen; 12.80 Euro erhältlich in allen Buchhandlungen oder beim Verlag

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