Prof. Dr. Roland SturmProseminar: B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> britisches Parlament im Vergleich(Modul Pol 3 / LAGY III / LARS III)Montag, 14:15 - 15:45 Uhr, KH, R. 0.024Beginn: 14.10.2013Anmeldung per E-mail: Roland.Sturm@fau.deIn der politikwissenschaftlichen Literatur werden B<strong>und</strong>estag <strong>und</strong> britisches Parlament oft alsGegenpole dargestellt. Der B<strong>und</strong>estag sei ein „Arbeitsparlament“, das britische Parlament seiein „Redeparlament“. Dies ist eine überholte Sichtweise. Das Proseminar wird dietatsächlichen Arbeitsweisen beider Parlamente verdeutlichen <strong>und</strong> vergleichen. UnserAugenmerk liegt dabei auch auf dem Zusammenspiel von Regierung <strong>und</strong> Parlament <strong>und</strong> derRolle der Abgeordneten als Repräsentanten.Literatur:Heinrich Oberreuter (Hrsg.): Macht <strong>und</strong> Ohnmacht der Parlamente, Baden-Baden 2013.
Christian Thuselt, M.A.Proseminar: <strong>Politische</strong>r Konfessionalismus als Anachronismus? Die Beispiele Syriens<strong>und</strong> des Libanon(Modul Pol 5)Mittwoch, 10:15 - 11:45 Uhr, Kochstr. 6a, R. 00.3 PSGBeginn: 16.10.2013Anmeldung über StudOn.Zu den „Evergreens“ der meisten Philosophen des 19./frühen 20. Jahrh<strong>und</strong>erts gehörte dieVermutung, die Bedeutung der Religion werde in der Moderne abnehmen, wenn nicht gar ganzgegen Null gehen. Darüber hinaus sind sich v.a. westliche Beobachter in einem Punkterstaunlich einig: Der Prozess der Errichtung eines modernen Nationalstaates beinhalte ganzmaßgeblich die Egalisierung der „(...) Menschen in der Peripherie zu Untertanen (...)“ (SteinRokkan), also die „Deprivilegierung von Gruppenrechten“ (Thomas Scheffler).Umso verstörender wirkt die Betrachtung der scheinbar ungebrochen aktuellen Rolle, dieReligion <strong>und</strong> konfessionelle Gemeinschaft im Nahen Osten genießen. Insbesondere, da es auchnachgerade besonders „modern“ wirkende Organisationen sind, die religiöskonfessionalistischeSymboliken verwenden. Der Umgang mit diesem Phänomen reicht dabeivom immerwährenden Versuch diese Identitäten einzuebnen, bis hin zur Wahrnehmung derKonfessionen als alles überragende Bestimmgrößen politischen Handelns.Dieses Seminar will nun jenseits dieser beiden Schnellschüsse versuchen, das Spannungsfeldvon Konfessionszugehörigkeit <strong>und</strong> Politikformulierung in zwei Ländern näher zu beleuchten,in denen dieses zuletzt besondere internationale Beachtung fand. Dabei geht es auch darum,die vollkommen unterschiedlichen Strategien des Umganges mit einer heterogenenBevölkerung, einerseits in einem fast schon anarchischen Konkordanzsystem (Libanon),andererseits in einer autoritären Entwicklungsdiktatur (Syrien) zu beleuchten.Scheinvergabe erfolgt auf der Basis eines Referats <strong>und</strong> einer Hausarbeit. Sowie regelmäßigerTeilnahme am Seminar.Literaturempfehlungen:Salibi, Kamal: A House of Many Mansions. The History of Lebanon Reconsidered. London,I. B. Tauris, 1988;Hanf, Theodor: Koexistenz im Krieg. Staatszerfall <strong>und</strong> Entstehen einer Nation im Libanon.Baden-Baden, Nomos, 1990;Perthes, Volker: Staat <strong>und</strong> Gesellschaft in Syrien 1970-1989, Hamburg, DOI, 1990;Khalaf, Samir: Civil and uncivil violence in Lebanon: a history of the internationalization ofcommunal conflict, New York, Columbia University Press, 2002;Haugbolle, Sune: War and Memory in Lebanon. Cambridge, Cambridge University Press,2010;Wieland, Carsten: Syria – A Decade of Lost Chances. Repression and Revolution fromDamascus Spring to Arab Spring. Seattle, Cune, 2012.