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WIR IN VADUZ- ergreifen Sie Partei!

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<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong>Das Magazin der VU Ortsgruppe.01/2013


<strong>IN</strong>HALT EDITORIAL THEMA3LUXUSBAU NE<strong>IN</strong>!Nein zum Projekt Haberfeld4WO LERNT <strong>VADUZ</strong> <strong>IN</strong> ZUKUNFTEine Chronologie11KOSTENVERGLEICHVarianten UNO,DUE und Haberfeld12ME<strong>IN</strong>UNGEN ...... zum Thema14<strong>WIR</strong> WOLLEN MITREDENInterview Josef Feurl16VON DER STADT <strong>IN</strong>S STÄDTLEAnne Hagen Lindgreen18VOM STÄDTLE <strong>IN</strong> DIE STADTIsabella Maria Wohlwend20JETZT ERST RECHT!Interview Orlando Wannerund Sebastian HagenSponsoring macht Freude!Die Ortsgruppe freut sich, wenn sieauch finanziell unterstützt wird, damitdas Magazin bald wieder erscheinenkann.Bankverbindung:VU Ortsgruppe VaduzLiechtensteinische LandesbankIBAN LI9308800000021588975ImpressumVerantwortlicher Herausgeber:VU Ortsgruppe VaduzTitelbild: Emmi WohlwendDruck: BVD VaduzErscheinen im März 2013<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong>Liebe Leserin, lieber LeserHerzlich willkommen beim neuen Magazin der VU-Vaduz. Mit «<strong>WIR</strong> inVaduz» sind alle Menschen in unserer Gemeinde gemeint. In dieserGemeinschaft ist es die Aufgabe der Politik, das Zusammenleben derMenschen möglichst gerecht und nachhaltig zu organisieren. Sich daranzu beteiligen und über das Schicksal selber zu bestimmen, ist dabeidas Recht jeder Bürgerin und jedes Bürgers. Auf dieses Recht solltenwir stolz sein und dazu Sorge tragen!In diesem Sinne finden sich in der VU-Ortsgruppe Vaduz Einwohnermit ähnlichen Interessen und Ideen, um das Leben in Vaduz mit zu gestalten.Dieses Magazin soll die VaduzerInnen über unsere <strong>Partei</strong> undPolitik informieren und unter uns Einwohnern als Forum dienen, umAnsichten darzulegen und Meinungen auszutauschen. Und wir wollenauch von Menschen berichten. Weil es sind immer die Menschen, welcheeine <strong>Partei</strong> und deren Politik bestimmen.Und sollte man Politik auch nicht mögen: Jede und Jeder ist Teil einerGemeinschaft und hat Einfluss auf das Zusammenleben. Dabei zähltjede Handlung, jedes Wort. Achtung - auch über Politik und Politikerschimpfen ist schon politisch. Andere werden hiervon beeinflusst!Und wir alle wissen, PolitikerInnen drängen gerne in die Öffentlichkeit.Nicht immer zur Freude der Bürger, denen es auch oft zu viel desEigenlobes und des Gezänkes ist. Und unbeabsichtigt stellen sich PolitikerInnenauch selber in Frage. Zum Beispiel, wenn sie einander <strong>Partei</strong>politikvorwerfen und zur Sachpolitik aufrufen. Dabei sind sie selberTeil einer <strong>Partei</strong> und machen Politik. Das Ergebnis ist normalerweise<strong>Partei</strong>politik.Sachpolitik? Was soll das sein? Dieses Schlagwort lässt die freie EnzyklopädieWikipedia ziemlich ratlos. Wollen wir Experten bestimmenlassen? Wo doch schon bei zwei Experten drei verschiedene Meinungenaufeinander treffen können! Aufgabe der Politik muss es sein denÜberblick zu behalten und die verschiedensten Interessen, Ansichten,Bedürfnisse und Wünsche möglichst unter einen Hut zu bringen. Wasmeist nicht ganz gelingt. Trotzdem – was ist die Alternative?Auf alle Fälle, liebe Mitbürgerin und Mitbürger – seien sie gewarnt.Alles in unserem Magazin ist aus dem Leben gegriffen und damit politisch.Wir haben eine Meinung, wir haben eine Haltung, wir <strong>ergreifen</strong><strong>Partei</strong>. Mit ihrem Interesse und Engagement nehmen auch <strong>Sie</strong> <strong>Partei</strong>– nicht unbedingt für eine Farbe – sondern für Vaduz und das Zusammenleben.Martin GassnerObmann VU VaduzTAGESSTRUKTUREN JA!TAGESSCHULE JA!LUXUSBAU NE<strong>IN</strong>!Vaduz braucht Räume für nebenschulische Bertreuung, das istunbestritten. Das Projekt Haberfeld, in dem auch die Tagesschuleuntergebracht werden soll, ist aber in der vom Gemeinderat beschlossenenForm nicht die richtige Lösung.Nachdem das Referendum von Josef Feurlemit grosser Unterschriftenzahl zustande gekommenist, steht uns nun mit der Abstimmungzum 3. Schulstandort im Haberfeldbereits das nächste politische Ereignis bevor.Unsere Ortsgruppe, insbesondere die Gemeideratsfraktion,beschäftigt sich seit der Vorlageder Schulprojekte UNO/DUE Ende 2012intensiv mit dem Thema. Dabei ist klar, wiewichtig und dringlich heutzutage die nebenschulischeBetreuung von Kindern ist.Bis 2015 befindet sich die Tagesschule nochim Probebetrieb und die Tagesstrukturenwerden erst eingeführt. Der Bedarf und dieAuslastung bei beiden Betreuungsformen istnoch unsicher. Daher sollen vorerst schnelle,flexible und unkomplizierte Lösungen umgesetztwerden. Es muss kein 3. Schulstandortfür insgesamt 22 Millionen gebaut werden.Insbesondere als das Projekt in Zukunft auchden Weiterbestand der bewährten SchulhäuserÄule, dessen Neubau 1997 eingeweihtwurde und Ebenholz, das bereits 1938 erbautwurde, gefährden kann.Einfacher, schneller und günstigerBei der Abstimmung am 24. März geht esnicht um die Frage Tagesschule und TagesstrukturenJA oder NE<strong>IN</strong>. Es geht darum, obes Sinn macht, zum gegenwärtigen Zeitpunktund mit den bekannten Unsicherheiten einkostspieliges Gebäude für gegen 22 Millionenzu erstellen. Tagesschule und Tagesstrukturenkönnen auch einfacher, schnellerund günstiger betrieben werden.Ein NE<strong>IN</strong> zum Projekt Haberfeld am 24. Märzist ein JA für einen Fortschritt mit Vernunft.Wir sollten wieder lernen, anstehende Aufgabennicht nur mit Geld, sondern auch mitHerz und Verstand anzugehen.<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe3


THEMAVERSCHLUNGENE SCHULWEGE– WO LERNT <strong>VADUZ</strong> <strong>IN</strong> ZUKUNFT?Zentraler Diskussionspunkt in der Vaduzer Bildungspolitik ist seit Jahren die Erweiterungdes Schulangebots: Tagesschule oder Tagesstruktur? Äule und Ebenholz oder Haberfeld?Oder: Äule, Ebenholz und Haberfeld? Bei der Klärung dieser Fragen sollte das Wohl derSchüler im Zentrum stehen, gefolgt von wirtschaftlich sinnvollem Handeln. Die Wege,auf denen die Vaduzer Bildungspolitik seit 2009 wandelt, sind verschlungen.2008Kontroverse Diskussionen im Vaduzer Gemeinderat und Gemeindeschulratzur Einführung von Tagesschule oder Tagesstrukturen. Es besteht eingrosses Bedürfnis nach Schülerbetreuung ausserhalb der Unterrichtszeiten,hinsichtlich Machbarkeit und Kosten divergieren die Meinungen. Politischheikel: Eine Tagesschule fällt in den Bereich des Schulamtes, füreine Tagesstruktur hingegen ist das Amt für Soziale Dienste zuständig.Februar 2009Auf Antrag des Gemeindeschulrates unter Führung der FBP GemeinderätinSusanne Eberle-Strub beschliesst der Gemeinderat die Einführungeines auf drei Jahre befristeten Tagesschul-Projektes. Laut Schulamtdeckt eine Tagesschule die Bedürfnisse einer nebenschulischen Betreuungab.In der gleichen Sitzung fordert die VU die Ausarbeitung eines Tagesschul-Konzeptes. Wichtig dabei: Die Kinder der Tagesschule sollen sich mitKindern der Regelschule austauschen können, die Kosten für Umbautenmüssen sich auf ein Minimum beschränken. Wenn irgend möglich, istauf bestehende Infrastrukturen der Regelschule zurückzugreifen.März 2009Der Gemeinderat legt als Standort für die Tagesschule sowie für den Beginnder Tagesschul-Testphase (Schuljahr 2010/11) das Schulhaus Äulefest. Die VU hatte aufgrund des «Betreuungsnotstandes» für einen früherenBeginn der Testphase votiert.Gemeinderat Frank Konrad und Martin Gassner(Obmann VU Vaduz) vor dem 1938 erbautenSchulhaus Ebenholz. Foto: Daniel OspeltJuni 2010Die Testphase der Tagesschule ist noch nicht gestartet; die FBP stelltim Gemeinderat einen Antrag auf Errichtung von Tagesstrukturen per 1.Januar 2011. VU und FL verlangen vorab eine entsprechende Bedarfsabklärung.Tagesstrukturen sollen frühestens auf das Schuljahr 2011/12eingeführt werden. Mit den Stimmen von VU und FL wird dieser Gegenantragangenommen.November 2010Die Bedarfsabklärung von Tagesstrukturen und Tagesschule in Vaduz erfolgtmittels Fragebogen an alle Haushalte der Gemeinde.Februar 2011Die Ergebnisse der Bedarfsabklärung liegen vor: 58 Prozent der Elternmöchten Tagesstrukturen, 16 Prozent eine Tagesschule, 23 Prozent bevorzugenprivate Lösungen. Die Realisierung von Tagesstrukturen ist inVaduz laut Gemeindeverwaltung nicht möglich, da das Amt für SozialeDienste solche Angebote nicht mehr subventioniert. Das Schulamt beginntmit der Evaluation der seit einem halben Jahr in Betrieb stehendenTagesschule.Gleichzeitig entsteht in der Vaduzer Bildungspolitik ein zweiter Brennpunkt:die Diskussion um die Zahl der Primarschul-Standorte. Ohne dassdie VU-Fraktion Kenntnis davon hat, beschäftigt sich ab Frühjahr 2011eine gemeindeinterne Arbeitsgruppe mit dem Projekt UNO/DUE.November 2011Die Universität Liechtenstein bekundet Interesse an der Nutzung desSchulhauses Ebenholz.Am 21. November lädt die Arbeitsgruppe UNO/DUE Gemeinderat undElternvereinigung zu einer Informationsveranstaltung. Dabei erfährt dieVU-Gemeinderats-Fraktion erstmals von Plänen zur Schliessung derbeiden Primarschulen Äule und Ebenholz. Bei der Variante UNO sollensämtliche Vaduzer Primarschulen an einem zentralen Standort zusammengeführtwerden. Geschätzte Gesamtkosten: 46.5 Millionen Franken– die Sanierung der bestehenden Gebäude nicht eingeschlossen. DasPrimarschulhaus Äule wurde erst vor 14 Jahren für insgesamt 20 Mio.Franken komplett neu gebaut und soll laut Projekt als Verwaltungsgebäudedienen.Dezember 2011Bürgermeister und FBP beantragen im Gemeinderat die Bildung einerArbeitsgruppe zur Weiterentwicklung des Projektes UNO/DUE; beide favorisierendie Variante UNO. Die VU bekennt sich zur Variante DUE undzum Beibehalt der bewährten Schulstandorte Äule und Ebenholz – kürzereund sicherere Schulwege, tiefere Kosten und weniger Verkehr sprechendafür. Exponenten von Schulamt und Gemeindeschulrat versuchenüber die Elternvereinigung Einfluss auf die Haltung der VU zu nehmen.Die VU bleibt standhaft, verweigert unter den gegebenen Umständeneine Mitarbeit in der Arbeitsgruppe Erweiterung Schulangebot.In der gleichen Gemeinderatssitzung wird das Tagesschul-Projekt thematisiert.Die FBP spricht von «durchwegs positiven Erfahrungen»,die VU verneint und verweist auf Stellenprozenterhöhungen, Personalfluktuationen,gesundheitliche Belastungen von Lehrpersonen sowieerhebliche Mehrkosten.Februar 2012Der Evaluationsbericht zum Projekt Tagesschule wird im Gemeinderatvorgestellt. Dieser stösst bei VU und FL auf Kritik, da das Schulamt negativePunkte nicht erwähnt. Trotzdem genehmigt der Gemeinderat eineVerlängerung des Tagesschul-Projektes bis Juli 2015 einstimmig.In einer nächsten Sitzung beschliesst der Gemeinderat einstimmig dieEinführung von Tagesstrukturen. Eine Machbarkeitsstudie zur Realisierungeiner zentralen Einrichtung für Tagesstrukturen, Tagesschule, KiTaund Kindergarten auf dem Areal des ehemaligen Wasserwerks im Haberfeldwird in Auftrag gegeben. Die VU hält gleichzeitig an der Projekt-Variante DUE fest und will weiters abklären lassen, ob mit provisorischenMassnahmen die Tagesstrukturen rascher eingeführt und die Tagesschuleim Schulhaus Ebenholz realisiert werden könnte. Zudem soll geprüftwerden, ob der Unterricht der Tagesschule weiterhin im Äule stattfindenund die nebenschulische Betreuung in der Nähe – oder aber an die Tagesstrukturenangegliedert im Haberfeld – gewährleistet werden könnte.Mai 2012Die FBP propagiert in ihrem Infoblatt die Variante UNO im Haberfeld.Juni 2012Ohne die Stimmen der VU genehmigt der Gemeinderat zwei Machbarkeitsstudienfür einen dritten, zentralen Schulstandort Haberfeld, welcherzugleich der erste Schritt in Richtung Variante UNO darstellt undspricht den dafür notwendigen Nachtragskredit von 80‘000 Franken. DieVU scheitert mit ihrem Antrag auf gleichzeitige Prüfung einer mindestensteilweisen Anbindung von Tagesschule und Tagesstrukturen an diebestehenden Schulhäuser Äule und Ebenholz.Oktober 2012Nur mit den Stimmen von FBP und FL genehmigt der Gemeinderat einenVerpflichtungskredit über 21.64 Millionen Franken für die geplanteErweiterung des Schulangebots im Haberfeld. Damit soll Variante B derMachbarkeitsstudie in Planung und Realisierung überführt werden. DieVU möchte ebenfalls schnellstmöglich Tagesstrukturen einführen, dasich die Tagesschule noch in der Probephase befindet, für diese aberkeinen Neubau initieren, sondern alternative Lösungen finden. In einemGegenantrag forderte die VU Neubauten zur Einführung von Tagesstrukturenund den Verzicht von Schulbauten, welche einen dritten Schulstandortbedeuten. Dieser Antrag wird von FBP und FL abgelehnt.Der Verpflichtungskredit stösst in der Bevölkerung auf Widerstand, einunabhängiger Bürger initiiert ein Referendum.November 2012Bürgermeister Ewald Ospelt und FBP-Schulratspräsidentin SusanneEberle-Strub informieren im Vaduzer Saal über die Projekt-Variante UNO.Dabei wird bekannt, dass die Kosten dafür bis zu 60 Millionen Frankenbetragen werden – ohne Umnutzungssanierung der bestehenden Schulhäuser.Drei Tage nach der Veranstaltung hält Susanne Eberle-Strub in einemZeitungsinterview fest, dass die Realisierung des dritten Schulstandortesnicht der erste Schritt zur Umsetzung der Projekt-Variante UNO sei.Dezember 2012Das Referendum über den Verpflichtungskredit von 21.64 MillionenFranken zur Erstellung eines dritten Schulstandortes im Haberfeldkommt zustande. Ein Viertel aller Stimmberechtigten der Gemeinde habenunterschrieben.24. März 2013Bei der Referendumsabstimmung über den Verpflichtungskredit von2.64 Millionen Franken weisen die Vaduzer Stimmbürgerinnen undStimmbürger den Weg in der Bildungs- und Ausgabenpolitik der Gemeinde.Quo vadis, Schule Vaduz?<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe5


THEMATHEMASCHULSTANDORT HABERFELDTAGESSCHULE / TAGESSTRUKTUREN<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe 7


THEMATHEMAÜBERDIMENSIONIERTE PLANUNGPLATZBEDARF LEHRPERSONALLEHRERLEHRERLEHRERLEHRERLEHRERTagesschuleTagesstrukturTagesschuleTagesstrukturPlatzbedarfLehrpersonal TagesschuleBesprechungSchulleitungLehrerzimmerLehrerkücheLehrmittel20m225m295m215m218m2TOTAL173m2<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe 9


<strong>IN</strong>TERVIEW<strong>WIR</strong> WOLLEN MITREDEN!Der Familienvater Josef Feurle will sich dem Gemeinderatsbeschlusszum Projekt Haberfeld nicht kampflos beugen.Der engagierte Vaduzer hat im vergangenen Herbst dasReferendum gegen diesen Beschluss ergriffen und in kurzerZeit 630 gültige Unterschriften gesammelt. Wir haben unsmit Josef Feurle über seine Erfahrungen beim Sammelnder Unterschriften und seine persönlichen Ansichten zumgeplanten Schulhausneubau unterhalten.«Josef Feurle, wann haben <strong>Sie</strong> beschlossen,gegen den Gemeinderatsbeschluss das Referendumzu <strong>ergreifen</strong>?»«Ich habe aus dem ‹Vaterland› erfahren,dass VU-Gemeinderat Frank Konrad undVU-Obmann Martin Gassner mit dem vomGemeinderat beschlossenen Kredit in Höhevon 21.6 Millionen Franken für die Errichtungeines dritten Schulstandortes in Vaduz nichteinverstanden sind und lediglich die Vertreterder FBP und die der Freien Liste dem zugestimmthaben. Der Artikel hat mich neugieriggemacht und ich habe begonnen, Gesprächezu diesem Thema zu führen. Bald habe ich gemerkt,dass allgemein eine grosse Unsicherheitherrscht und dass die meisten meinerMitbürgerInnen nicht wirklich im Bilde sind.Die Elternvereinigungen haben das Themazwar diskutiert, aber sie wollen sich politischnicht engagieren, was ich auch verstehe. Ichmusste mich relativ schnell für die Ergreifungdes Referendums entscheiden, da die Herbstferienbereits vor der Tür standen.»«Was hat <strong>Sie</strong> am ProjektHaberfeld gestört?»«Zuerst war es vor allem die mangelhafteInformationspolitik der Gemeindeverantwortlichen.Was sie Projekt Haberfeld nennen,bezeichne ich als einen dritten Schulstandort,denn das Projekt sieht die vollumfänglicheInfrastruktur eines Schulhauses vor. Michhat auch gestört, dass keine wirklichen Alternativenernsthaft geprüft wurden, sich dieTagschule noch in der Projektphase befindetund nach wie vor die Möglichkeit besteht,dass sich das Schulamt für eine ganz andereLösung entscheidet. Unbestritten ist, dassVaduz eine Kindertagesstätte und gute Tagesstrukturenbenötigt. Hierfür erweist sich dasProjekt Haberfeld allerdings nicht als die geeigneteLösung. Vielmehr sollten wir uns aufden Ausbau von soliden Tagesstrukturen fürdie beiden bestehenden Schulhäuser konzentrieren,so wie es die Mehrheit der Eltern inVaduz auch wünscht. Den Neubau der Kindertagesstätteund der Kindergärten des ProjektesHaberfeld kann ich durchaus unterstützen,allerdings könnte durch bauliche Änderungenauch nachhaltig Betreuungsplatz für die Kinderder Tagesschule geschaffen werden. Daszweite Haus des Projektes Haberfeld, in demdie Tagesschule angesiedelt werden soll, istvor allem in den Bereichen nur für die Lehrerschaftextrem grosszügig geplant. So sindfür die Lehrerräumlichkeiten über 160m2geplant, was einer sehr grösszügigen 4.5Zimmer-Wohnung entspricht. Zu den extremhohen Baukosten von über 21 Millionen Frankenwürden sich aufgrund zweier Gebäude imHaberfeld auch entsprechend höhere Unterhaltskostengesellen, welche auf die Gemeindezukommen würden.»«Welche Erfahrungen haben <strong>Sie</strong> beim Sammelnder Unterschriften gemacht?»«Als ich das Referendum angemeldet habe,ist die Vaduzer VU-Fraktion auf mich zugekommen,hat sich bei mir für mein Engagementbedankt und mir ihre Unterstützungangeboten. Das hat mich sehr gefreut undnatürlich war ich auch froh um zusätzlicheMithilfe, denn ich hatte ja nur 30 Tage Zeit.Zu Beginn lief die Unterschriftensammlungsehr gut, dann wurde es etwas harziger. VieleInteressierte trauten sich nicht so recht zuunterschreiben. Am Ende kamen dann aberbis zur letzten Minute noch genügend Unterschriftsbögenzusammen, die das Referendumermöglichten. Schulhausbauten beeinflussennicht nur die Schüler, sondern auchden Alltag der Familien sehr. Deshalb wollenviele bei solch eingreifenden Veränderungenintensiv mitdiskutieren und mitentscheiden.Während der Unterschriftensammlung konnteich durch Gespräche mit Eltern zahlreicheMeinungen, Ansichten und Anregungen zumProjekt Haberfeld und zu weiteren aktuellenschulischen Fragen und Themen in Erfahrungbringen. Mir ist beispielsweise aufgefallen,dass sich Familien im Ebenholz grosse Sorgenum ihr Quartierschulhaus machen, weil sieeine Konkurrenzsituation zwischen dem ProjektHaberfeld und ihrem Schulhaus fürchten.Die Lebensqualität des Ebenholzquartiers istmassgeblich vom eigenen Primarschulhausabhängig. Würde, was in den Gesprächenauch immer wieder befürchtet wird, das Primarschulhaus– wie schon das Vereinshaus –an die Universität vermietet werden, würdensich Verkehrsbelastung und Parkplatzproblemeim und rund um das Quartier voraussichtlichzunehmend erhöhen. Und auch bei dieserLösung stünde die Gemeinde in der Verantwortung,das Schulhaus Ebenholz zeitgemässzu renovieren.»«Was erhoffen <strong>Sie</strong> sich durch dieAbstimmung über das Projekt Haberfeld?»«Ich hoffe natürlich, dass die StimmbürgerInnenden Kredit ablehnen und uns der GemeinderatAlternativen anbietet, die einen Fortbestandder beiden Schulhäuser im Äule und imEbenholz für die Zukunft gewähren. MeinerMeinung nach birgt die bauliche Erweiterungder beiden Schulhäuser genügend Potenzial.Die Kinder könnten zum Beispiel im Kindergarten/KITANeubau im Haberfeld die unterrichtsfreieZeit verbringen. Der kurze Spaziergangzwischen den beiden Schulstandorten wäreeine wichtige Abwechslung und ausserdemauch noch gesund.» Josef und Andrea Feurle mit ihrenbeiden Söhnen Silvan und Florian.Foto: Emmi Wohlwend<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe15


PORTRAITVON DER STADT <strong>IN</strong>S STÄDTLEEin kleines Inserat in einer dänischen Tageszeitung war derBeginn einer romantischen Liebesgeschichte. Anne HagenLindgreen begann 1994 als Serviceangestellte in der VaduzerVanini Bar zu arbeiten.Ferien in Dänemark:Anne Hagen Lindgreenmit ihrer Tochter Marlene.Roskilde ist eine dänische Stadt, die 30 Kilometervon Kopenhagen entfernt liegt undvor allem durch den Dom, der 1995 von derUNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde,berühmt ist. In dieser wunderschönen Umgebungwuchs Anne Hagen Lindgreen mit ihrenEltern, ihren zwei älteren Brüdern und ihrerZwillingsschwester auf. Nach der Grundschulebesuchte sie das Gymnasium mit SchwerpunktDeutsch und Französisch. Danacharbeitete sie für ein Jahr in einem renommiertenInnendekorationsgeschäft in Kopenhagenund schloss dann eine einjährige Handelsschuleab. «Eigentlich war es mein Plan,später ein Studium zu beginnen. Aber vorherwollte ich noch einige Zeit im deutschsprachigenAusland verbringen. Das Inserat, in demeine Servicekraft in Vaduz gesucht wurde, hatmich neugierig gemacht. Ich wusste zuerstnicht viel über Liechtenstein, habe mich dannaber informiert. So wusste ich, dass ich in einganz kleines Land reiste. Aber ich war trotzdemüberrascht, wie winzig das Residenzstädtchenvor fast 20 Jahren war. Anfangshatte ich auch Probleme mit dem hiesigenDialekt und musste meine Gäste in der VaniniBar bitten Schriftdeutsch zu sprechen», erinnertsich Anne Hagen Lindgreen an die ersteZeit in Liechtenstein. Ein bisschen Heimwehnach ihrer Familie hatte sie schon, vor allemdann, wenn sie alleine in ihrer kleinen Wohnungam Schrägen Weg war.Die Liebe geht seltsame WegeSchon nach kurzer Zeit ging die fröhlicheDänin mit Herzklopfen zur Arbeit. Zwischenihr und ihrem Chef Walter Hagen hatte esgefunkt. Doch trotz der jungen Liebe reisteAnne Hagen Lindgreen im Mai 1994 wiederin ihre Heimat zurück, wo sie aber baldmerkte, dass sie dort Sehnsucht nach Walterhatte. Im Sommer packte sie ihre Koffer,um erneut nach Vaduz zu ziehen. Im Handgepäckhatte sie einen Plan: <strong>Sie</strong> wollte ihreDeutschkenntnisse intensiv verbessern. Soarbeitete sie nicht nur an der Vanini Bar, sondernfuhr auch ein Jahr lang jeden Tag nachSt. Gallen, um an der Benedikt Schule zu büffeln.Leider verging das verflixte Heimwehnach ihrer Familie nicht ganz und Anne HagenLindgreen beschloss, doch wieder nachDänemark zurück zu kehren und sich an derUniversität Kopenhagen einzuschreiben. IhrPlan ging aber nicht auf: Schon bald war diejunge Frau wieder in Vaduz bei ihrem Walterund begann ein gut dreijähriges Studium ander Hotel- und Tourismusfachschule in Chur.Als diplomierte Gastronomiefachfrau war sienatürlich im Familienbetreib Hagen eine wertvolleMitarbeiterin. «Bis zur Geburt unseresersten Kindes habe ich 100% mitgearbeitetund mit viel Freude Menus und Offerten geschrieben,Mitarbeitergespräche geführt oderEvents organisiert», sagt sie.Hochzeit in DänemarkAm 9. September 2000 heirateten Walter undAnne in der Heimat der Braut, bald wurdeMarlene und zwei Jahre später Niels geboren.Heute arbeitet Anne Hagen Lindgreen stundenweisenoch in der Brasserie Burg und imRistorante Cesar im 1. Stock mit. «In den erstenJahren in Liechtenstein kam es mir schoneigenartig vor, dass hier die meisten Mütternicht berufstätig sind. Die Frauen in Dänemarkleben anders: <strong>Sie</strong> sind meist berufstätigund die Väter sind intensiv in die Familien- undHausarbeit mit einbezogen. Die ausserhäuslicheKinderbetreuung ist gut organisiert undniemand wundert sich, wenn Zweijährige denTag in der Krippe verbringen. In den vergangenenJahren in Vaduz ist mir aber aufgefallen,dass es auch hier in eine ähnliche Richtunggeht. Viele junge Paare wünschen sich einebessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf.Ich denke, dass hier auch die Politik in einegute Richtung zielt.»Das Heimweh nach Dänemark ist inzwischenfast verflogen. Anne Hagen Lindgreen ist inVaduz Zuhause. Auch wenn sie noch alle paarMonate nach Roskilde fliegt, um ihre Familiezu besuchen, kommt sie immer wieder gernenach Vaduz zurück und lädt ihre Lieben zu Besuchenin der Wahlheimat ein. Ihr Alltag in derResidenz ist ausgefüllt mit Familie, Haushaltund Arbeit. Die Freizeit nutzt sie zum Joggenoder um Freundinnen zu treffen. So bleibtwenig Zeit und Interesse sich um dänischeZeitungslektüre oder Politik zu kümmern. Einbisschen wehmütig wird sie nur, wenn siean die wundervollen dänischen Backwarendenkt: «Wir essen in Dänemark sehr gerneZimtschnecken und als ich hier in Liechtensteinzum ersten mal etwas probierte, dasähnlich aussah, war ich etwas enttäuscht.Aber ich backe leidenschaftlich gerne. Sokommt das süsse Backwerk aus dem Nordenbei uns halt aus Mutters Küche!»Anne Hagen Lindgreen mit ihrem Ehemann Walter und den Kindern Marlene und Niels.<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe 17


PORTRAITVOM STÄDTLE <strong>IN</strong> DIE STADTMeine Kindheit und Jugend in Vaduz möchte ich nicht missen. Wohlbehütet und glücklich, spannend und aufregend erlebte ich dieseZeit. In unserem Quartier habe ich nicht nur Freunde fürs Lebengefunden, sondern auch einiges an Schabernack angestellt: Alles zuFuss, denn meine kleine Welt drehte sich zwischen dem SchulhausEbenholz und dem Pfadiheim Vaduz.Isabella als Zweitklässlerin im Ebenholz-Quartier.Ganz speziell erinnere ich mich an die Momenteim Wald, wo wir uns im KindesalterBaumhütten und andere geheime Versteckebauten, in denen wir unbesorgt spielen konnten.Auch später erwies sich die Natur alsgünstige Plattform, wenn es darum ging, sichim Geheimen mit dem Schulschatz zu treffen.Dank meiner Pfadfinder-Zugehörigkeit konnteich erstmals über den Tellerrand hinausblickenund die Welt ausserhalb von Vaduz erkunden:Von der Steiermark bis in die Innerschweiz.Später ging es sogar nach Chile, wo wir amJamboree, dem alle vier Jahre stattfindendenWeltpfadfindertreffen, teilnahmen. Dafür hattenwir «mengs» selbstgebackene Kuchenvor dem Rathaus im Vaduzer Städtle verkaufenmüssen.Noch heute wohnen Eltern und die Hälftemeiner Geschwister in meiner Lieblingsgemeinde,und auch mich zieht es immer wiederzurück in meine Heimat – von der dänischenin die Liechtensteiner Hauptstadt. Nach wievor verspürte ich eine enge Verbundenheit mitLiechtenstein. Täglich informiere ich mich onlinemittels der hiesigen Zeitungen über daspolitische Geschehen, Wirtschaft, Land undLeute. Moderne Kommunikationsmittel wiefacebook, twitter und skype ermöglichen mirden schnellen und unkomplizierten Kontaktmit Freunden und Familie. Als Ausland-Liechtensteinerinbleibt mir das Stimm- und Wahlrechtleider verwehrt, was ich sehr bedaure.Schliesslich war, bin und werde ich in meinemHerzen immer Liechtensteinerin sein, auchwenn ich mich zurzeit in Skandinavien einfachwohlfühle.Ein besonderes Gefühl von zu HauseSeit 2005 lebe ich weg von Liechtenstein, unteranderem in Kopenhagen. Als Austauschstudentinbin ich über die Universität Luzernim hohen Norden gelandet und durch Liebeund Beruf auch dort geblieben. Zwischenetappenwährend meiner Studienzeit waren auchnoch Hamburg und Amsterdam. Mittlerweilesind es sieben Jahre, also gut ein Viertel meinesbisherigen Lebens, seitdem ich das Fürstentumverlassen habe. Trotzdem habe ichden Bezug zu Land, Menschen, Familie undmeinen Freunden nie verloren. Immer und immerwieder erlebe ich ein besonderes Gefühlvon zu Hause, wenn ich über die Rheinbrückeins Ländle fahre und in die Einfahrt derkleinen Strasse, in der meine Eltern wohnen,abbiege. Will aber nicht heissen, dass es mirin Kopenhagen nicht gefällt, ganz im Gegenteil:Mein Leben bewegt sich quasi zwischenmeinen zwei Lieblingshauptstädten. An meinemWohnort gefällt mir besonders, dass eseine richtige Stadt ist, mit allem, was dazugehört.Im Prinzip kann ich 24 Stunden rund umdie Uhr alles machen, worauf ich Lust habe.Auch wenn Kopenhagen keine Gross- oderWeltstadt ist, schläft die Stadt nur selten.Der Däne an sich ist ein unglaublich angenehmer«Mitbewohner», verlässlich und fröhlich.Wenn erst einmal die kühle Nordwanddurchbrochen ist, wird man bedingungslosaufgenommen – in der Stadt wie auch imHerzen. Was mir besonders gefällt, ist, dassich alles mit dem Fahrrad bewältigen kann, seies meinen Arbeitsweg oder den nächtlichenAusgang. Selbstverständlich ist das auch inVaduz möglich, aber Kopenhagen ist die Velostadtschlechthin! Ausserdem bietet die Stadteine Vielfalt an Möglichkeiten, die Freizeit zugestalten. Ich gehe gerne ins Ballett, besucheregelmässig das Theater und mag vieleMenschen um mich. Kurzum: Ich liebe denGrossstadtdschungel, die pulsierende Lebendigkeitund ich geniesse den Lärm der Stadt.Und was für ein Gefühl ist es erst, mit demFahrrad direkt ans Meer, an den Strand zu radeln,um dort ein wenig zu relaxen und abzuschalten. Klar haben wirin Liechtenstein unseren Rhein, den wir alle sehr schätzen, aber malganz ehrlich: Meer und Rhein sind doch zwei Paar Schuhe. Und wennich dann wieder einmal in Liechtenstein bin, schätze ich die Ruhe, diewundervolle Bergwelt und die herrlich frische Luft. Ach ja, und nirgendsauf der Welt sind die Toastbrot-Sülzli-Sandwiches so gut wie inVaduz. Vielleicht auch deshalb, weil ich sie bisher in keinem anderenLand entdeckt habe.Zum Schluss bleibt die Erkenntnis: Heimat ist für mich der Ort, der mirimmer wieder das Gefühl von Zuhause gibt, egal wie lange ich wegwar: Heimat ist in meinem Kopf und sie ist in meiner Seele. Heimat istfür mich Familie, Freunde, die faszinierende Bergwelt, der im Sonnenlichtglitzernde Rhein, die vielen unvergesslichen Erinnerungen an dasLeben und wohl am wichtigsten: Heimat ist Liebe – eine unendlicheLiebe, die nie vergeht! Von Isabella Maria WohlwendIn Kopenhagen ist das Fahrrad IsabellaWohlwends bevorzugtes Fortbewegungsmittel.<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe19


<strong>IN</strong>TERVIEWJETZT ERST RECHT!Orlando Wanner und Sebastian Hagen bringen seit Anfangdieses Jahres frischen Wind in den Vorstand der VaduzerVU-Ortsgruppe. Die beiden Jungpolitiker haben klare Vorstellungen,wie sie die Zukunft der Residenz mitgestaltenwollen. Wir haben uns mit den beiden jungen Männern überihre politischen Ansichten und ihr künftiges Engagementunterhalten.«Warum seid ihr als junge Menschengerade zum aktuellen Zeitpunkt in denVorstand der Ortsgruppe eingetreten?»Sebastian: «Vor zweieinhalb Jahren konnteich mein Studium beenden und seit Mitteletzten Jahres habe ich meinen festen Wohnsitzwieder in Vaduz. Somit bin ich näher amGeschehen. Ausserdem interessiere ich michsehr für Politik. Daher ist es naheliegend,mich diesbezüglich auch zu engagieren.»Orlando: «Ich denke nicht, dass der Zeitpunktentscheidend ist, sondern der Wille etwaseinzubringen und sich für aktuelle politischeund wirtschaftliche Themen zu interessieren.Mein erster Gedanke war, neue Erfahrungenzu sammeln, etwas zu lernen und meine Meinungzu vertreten. Ich bin davon überzeugt,dass gerade in den schwierigen Zeiten, in denenwir uns momentan befinden, jeder, alsoauch ich, einen Beitrag zur Verbesserung derLebenssituation anstreben und leisten kann.»«Wie seht ihr die aktuelle politischeund wirtschaftliche Situation im Lande?»Sebastian: «Die letzten vier bis fünf Jahrewaren geprägt von massiven Umbrüchen. Dieheutige wirtschaftliche wie auch politischeSituation ist eine völlig andere als noch vorwenigen Jahren. Es gilt nun, die Weichen indie richtige Richtung zu stellen. Die Landtagswahlen2013 haben gezeigt, dass die Menschenunzufrieden damit sind, wie die beidenGrossparteien unser Land in den letzten Jahrengeführt haben. Es wird sich weisen, ob esder neuen Regierung gelingt, bessere Wegeaufzuzeigen.»Orlando: «Ich denke, dass sich unser Land ineiner in dieser Form noch nie dagewesenenSituation befindet (z.B. erstmalig drei <strong>Partei</strong>enund ein Verein im Landtag vertreten, ein hohesausgewiesenes Staatsdefizit, eine massiveFinanzkrise etc.) Jede noch so schwierigeSituation kann aber auch als Chance verstandenwerden. Die Verantwortlichen müssenallerdings bereit sein, geeignete Rahmenbedingungenfür unser Land zu schaffen, damitneue innovative Ideen wachsen und Erfolgversprechend umgesetzt werden können.»«Euer Kommentar zurWahlniederlage der VU?»Sebastian: «Die Regierung der letzten vierJahre, unter Federführung der VU, musste aufdie veränderten Rahmenbedingungen reagieren.Dass radikale Veränderungen auch radikaleMassnahmen erfordern, liegt auf der Hand.Unpopuläre Entscheidungen mussten in sehrkurzer Zeit getroffen werden. Dass man dafürvom Wähler abgestraft wird, kommt für michkeineswegs überraschend.»Orlando: «Ich ging davon aus, dass die VUStimmen verlieren wird. Das Ausmass dermehr als deutlichen Verluste war hingegenauch für mich überraschend. Die Bevölkerungdarf sich jedoch nicht dem Trugschluss hingeben,dass unpopuläre Entscheidungen, wieSeabstian sie soeben genannt hat, mit einerneuen Regierung in Zukunft wegfallen werden.Ich denke das Gegenteilige ist der Fall. Die neugebildete Regierung muss weitere, weit tiefergehende, wegweisende Entscheidungen treffen,um unser Land in ruhigere Fahrwasser zuleiten. Dies geht unabdingbar einher mit einigenunpopulären Entscheidungen.»«Was ist eure Motivationnach so einer Wahlniederlage?»Sebastian: «Das Motto muss lauten: Jetzterst recht! Nach Niederlagen muss man wiederaufstehen und weiterkämpfen.»Orlando: «Jede Reaktion ruft immer eineGegenreaktion hervor und so sehe ich optimistischin die Zukunft für die VaterländischeUnion und für Liechtenstein.»Was wünscht Ihr euchfür die Zukunft von Vaduz?“Sebastian: «Für Vaduz wünsche ich mir das,was sich wohl jeder wünscht: eine Wiederbelebung.Die Menschen sollten animiert werden,wieder ins Städtle zu gehen.»Orlando: «Erstens wünsche ich mir, dassVaduz wieder ein Ort der Begegnung wird.Ein Platz, wo man zusammenkommt, sichaustauscht und etwas erlebt. Zweitens, dassVaduz, als Zentrum des Bankenplatzes Liechtenstein,gestärkt aus der Finanzkrise hervorgeht,neuen Mut schöpft und die zukünftigenGeschehnisse mit Elan und Tatkraft angeht– damit die bestehenden Arbeitsplätze fürLiechtensteiner erhalten werden können.»«Weshalb interessieren sich sowenige junge Menschen für die Politik?»Sebastian und Orlando: «Wir sind nicht derAnsicht, dass sich nur wenige junge Menschenfür Politik interessieren. Es gibt vieleBeispiele, die zeigen, dass sich zahlreichejunge Liechtensteinerinnen und Liechtensteinerin der Politik engagieren. Gute Beispielesind der neue Vorstand der Jugendunion, derJugendrat in Liechtenstein und die gemeindespezifischenJugendräte. Auch ein Vereinwie Benefactum, der zwar nicht politisch motiviertist, zieht junge Menschen an, die sichfür Veränderungen einsetzen und die Menschenzum Umdenken bewegen wollen.Ob politisch motiviert oder nicht, die Bereitschaft,sich einzubringen, sich zu engagieren,Dinge zu hinterfragen, Veränderungen anzustossen,eint die jungen Menschen aus Liechtenstein.Und das kann ja nur positiv sein.»«Eure Ziele in der Ortsgruppe Vaduz?»Sebastian und Orlando: «Wir wollen uns indie Ortsgruppe einbringen und mit politischgleichgesinnten unsere Freizeit verbringen.»<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe21


AKTUELLAKTUELLSCHLUSSPUNKT<strong>WIR</strong> S<strong>IN</strong>D STOLZ!WUSSTEN SIE,DASS ...WIE WERDEN GELDER<strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> VERTEILT?Bei den vergangenen Landtagswahlen wurde Frank Konradals einziger Vaduzer Kandidat mir grandiosem Erfolg gewählt.Herzliche Gratulation!Frank Konrad konnte die StimmbürgerInnen mit seinen «Handschlag-Qualitäten» überzeugen. Der humorvolle Unternehmer sagt über sichselbst: «Verantwortung trage ich täglich gegenüber meinen Mitarbeiternund meinen Kunden, indem ich meine Pflichten umsetze.» AlsGeschäftsführer der Friko Mechanik AG, Landtagsabgeordneter undVU-Gemeinderat wird es dem Familienvater bestimmt nie langweiligund viel Arbeit wartet auf den fröhlichen, gradlinigen Politier. Wir hoffen,dass er weiterhin Zeit findet zum Ski- und Radfahren und er auchin Zukunft zusammen mit seiner Frau Ilse und seiner Tochter Gioanaseinem Lieblingslaster frönen kann: Reichlich und gut essen!... die Alp Gaflei nicht nur als Ausflugsgebiet sehr beliebt ist, sondernauch von zahlreichen Wanderer als riesiges Freiluft-WC benutzt wird.Ist das nicht ein triftiger Grund für die öffentliche Hand umgehend zureagieren? Christian Konrad hat bereits eine Petition zur Behebungdieses unschönen Problems lanciert. Wer noch unterschreiben möchte,kann sich unter 00423 262 19 43 bei ihm melden.... im Verein Standortmarketing Vaduz kein Gemeinderatsmitglied derMehrheitspartei Einsitz hat, sondern ein Gemeindeangestellter delegiertwurde?... die Protokollierung im Gemeinderat so geregelt ist, dass Anträgedes Bürgermeisters, die vom Gemeinderat nicht angenommen werden,im Protokoll nicht veröffentlicht werden?... dass die Vorstandsmitglieder der VU-Vaduz Eltern von 36 Kindern sind?... dass es laut Google-Maps vom Mühleholz-Quartier Vaduz für erwachseneFussgänger zur Primarschule Ebenholz 950m und zwölf Minuten,ins Haberfeld mindestens 2300m und 27 Minuten, zum SchulhausResch in Schaan aber nur 1400m und 19 Minuten braucht?Folgendes Beispiel soll verdeutlichen, wie grosszügig der Bauim Haberfeld geplant ist, wie verschwenderisch und einseitighier mit Steuergeldern umgegangen würde, falls das ProjektHaberfeld vom Volk angenommen wird.Die Tageschule Vaduz wird von ungefähr 15 in Vaduz wohnhaftenFamilien in Anspruch genommen. Der Bereich für die Tagesschulekostet 15 Million Franken und die Unterhaltskosten, inklusive der Betreuungs-und Lehrpersonengehälter, werden sich auf drei MillionenFranken jährlich belaufen. Die Vaduzer SteuerzahlerInnen würden sogarnoch sparen, wenn sie jeder dieser 15 Familien eine Million überweisenwürde mit dem Auftrag, PrivatlehrerInnen und Betreuungspersoneneinzustellen und damit die Kinder zuhause zu unterrichten undzu betreuen.Für die drei Millionen Franken an jährlichen Unterhaltskosten könntenstattdessen jedes Jahr drei neue Familien mit der Million beglücktwerden. Drei Familien ist momentan auch der durchschnittliche jährlicheZulauf der Tagesschule. Zu befürchten bleibt einzig, dass sichdann die Zahl der Familien, welche dieses Angebot in Anspruch nehmenwollen, massiv steigern würde.... die VU Vaduz auch unterwww.vu-vaduz.li undwww.facebook.com/VU.Vaduzpräsent ist?Wie viel Steuergelder werden für Eltern aufgewendet, die ihre Kinderin den Regelbetrieb der beiden Schulhäuser schicken, die Erziehungselbst übernehmen und deshalb einen Einkommensverlust hinnehmen?WETTBEWERBMITMACHENUND GEW<strong>IN</strong>NEN!Wer das Wir in Vaduz – Magazin sorgfältigdurchgelesen hat, kann folgende Frage sicherleicht beantworten.Wann wurde das SchulhausEbenholz feierlich eröffnet?❏ 1929❏ 1938❏ 1943Zu gewinnen gibt eseine Flasche Vaduzer «Roten».Lösungen einsendenbis am 1. April 2013an: vu.vaduz@gmail.comoderVU-Ortsgruppe VaduzPostfach 962FL-9490 Vaduz(Der Gewinner wird ausgelost)<strong>WIR</strong> <strong>IN</strong> <strong>VADUZ</strong> – Das Magazin der VU Ortsgruppe23


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