30.11.2012 Aufrufe

Geschäftsbericht 2001 - Marc-Beutner

Geschäftsbericht 2001 - Marc-Beutner

Geschäftsbericht 2001 - Marc-Beutner

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Erdgas<br />

Wasser<br />

Abwasser<br />

Hafen<br />

Service <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2001</strong><br />

Wir bringen Sie auf den richtigen Weg


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Inhalt<br />

Bericht des Aufsichtsrats 4<br />

Gremien 5<br />

Historie 6<br />

Titelgeschichte 8<br />

Lagebericht 12<br />

Aus den Sparten<br />

Erdgas – Wärme 18<br />

Messdienstleistungen 22<br />

Wärmelieferung 23<br />

Trinkwasser – Versorgung 24<br />

Sammelbrunnensanierung 28<br />

Biotopgestaltung 29<br />

Abwasser – Entsorgung 30<br />

Entwarnung im Untergrund 32<br />

Hafen – Logistik 34<br />

Spundwandsanierung / Sohlenbefestigung 37<br />

Kombi-Modell 38<br />

Marketing, Generation: e 40<br />

Planung, Bau und Betrieb 42<br />

Mitarbeiter und Soziales 46<br />

Tarifvertrag / Jubilare 47<br />

Investitionen und Finanzierung 48<br />

Kapitalflussrechnung 50<br />

Gewinn- und Verlustrechnung 51<br />

Bilanz 52<br />

Anlagevermögen 54<br />

Anhang 56<br />

Bericht der Abschlussprüfer 61<br />

-3-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Bericht des Aufsichtsrats<br />

Der Aufsichtsrat hat sich während des Geschäftsjahres<br />

in regelmäßigen Sitzungen vom Vorstand über den<br />

Geschäftsverlauf unterrichten lassen. Lage und<br />

Entwicklung der Gesellschaft sowie alle wesentlichen<br />

Geschäftsvorfälle wurden eingehend beraten.<br />

Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss<br />

zum 31. Dezember <strong>2001</strong> und der Lagebericht für<br />

das Geschäftsjahr <strong>2001</strong> wurden von der durch<br />

die Hauptversammlung am 21. August <strong>2001</strong><br />

als Abschlussprüfer gewählten WIBERA, Wirtschaftsberatung<br />

AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />

Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und<br />

mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />

versehen.<br />

Der Jahresabschluss und der Lagebericht wurden vom<br />

Aufsichtsrat eingehend geprüft. Der Bericht des<br />

Abschlussprüfers wurde zustimmend zur Kenntnis<br />

genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner<br />

Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben.<br />

Der Gewinn wird aufgrund des Gewinnabführungsvertrags<br />

mit 11,4 Mio. € an die Essener Versorgungsund<br />

Verkehrsgesellschaft mbH und mit 3,4 Mio. € als<br />

Ausgleichszahlung an die außen stehenden Aktionäre<br />

gem. § 304 AktG vollständig abgeführt.<br />

-4-<br />

Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten<br />

Jahresabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2001</strong>.<br />

Der Jahresabschluss ist damit in der vorliegenden Form<br />

festgestellt. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und<br />

allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit seinen<br />

Dank aus. Ein besonderer Dank gilt dem langjährigen<br />

technischen Vorstand der Stadtwerke Essen AG,<br />

Herrn Dipl.-Ing. Gerhard Höper, der zum 31. Dezember<br />

<strong>2001</strong> in den Ruhestand verabschiedet wurde. Seinem<br />

Nachfolger, Herrn Dipl.-Ing. Dietmar Bückemeyer,<br />

wünscht der Aufsichtsrat viel Erfolg.<br />

Essen, im Juli 2002<br />

Der Aufsichtsrat<br />

Dr. Görgens<br />

Vorsitzender


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Gremien<br />

Der Aufsichtsrat besteht aus den<br />

Damen und Herren<br />

Dr. Bernhard Görgens<br />

Stadtdirektor<br />

Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Friedhelm Mittmann*<br />

Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Essen AG<br />

1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Dr. Ing. Rainer von Courbière (bis 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />

Leiter Vertrieb Energieservice der RWE Power AG, Essen<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Dr. Ingo Westen (seit 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />

Mitglied des Vorstands der RWE Gas AG<br />

2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 28. Juni <strong>2001</strong>)<br />

Werner Dieker<br />

Rentner<br />

3. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />

Dipl.-Kfm. Volker Bernstorff (seit 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />

Mitglied des Vorstands der RWE Gas AG<br />

Franz-Josef Britz<br />

Mitglied des Landtags NRW<br />

Jutta Eckenbach<br />

Hausfrau<br />

Hans-Willi Frohn<br />

Geschäftsführer der Frohn Immobilien GmbH, Essen<br />

Horst Klein*<br />

Stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Essen AG<br />

Dr. Gerd Mahler<br />

Akademischer Oberrat der GH Essen<br />

Wolfgang Müntjes*<br />

Rohrnetzbauer<br />

-5-<br />

Arno Reintjes<br />

Geschäftsführer der ruhrgas direkt GmbH, Essen<br />

Herbert Seiferheldt*<br />

Sachgebietsleiter Anlageninstandhaltung<br />

Ulrich Orlik*<br />

Kaufm. Angestellter<br />

Stellv. Abteilungsleiter<br />

Dipl.-Ök. Jürgen Schneider<br />

Mitglied des Vorstands der Ruhrgas<br />

Energie Beteiligungs-AG, Essen<br />

Dipl.-Ing. Paul Waning (bis 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />

Leiter der Betriebsniederlassung Essen der<br />

RWE Power AG, Essen<br />

* Arbeitnehmervertreter<br />

Der Vorstand besteht aus den Herren<br />

Manfred Arenz<br />

Kaufmännischer Vorstand,<br />

seit 1. Januar 2002:<br />

Vorstandsvorsitzender<br />

Dietmar Bückemeyer<br />

Technischer Vorstand<br />

(seit 1. Januar 2002)<br />

Gerhard Höper<br />

Technischer Vorstand<br />

(bis 31. Dezember <strong>2001</strong>)


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Historie<br />

Historischer Überblick<br />

1867 Zusammenschluss des Gas- und Wasserwerks unter dem Namen<br />

„Städtisches Gas- und Wasserwerk“<br />

1938 Einführung der Eigenbetriebsverordnung und Änderung des Namens in „Städtische Werke Essen“<br />

1978 Änderung der Betriebssatzung und Änderung des Namens in „Stadtwerke Essen“<br />

1979 Umwandlung des Eigenbetriebs in eine Aktiengesellschaft<br />

1984 Einweihung des neuen Betriebshofs Nord<br />

1989 Übernahme der Gas- und Wasserversorgung Krupp<br />

1995 Übernahme der Gas- und Wasserversorgung im Stadtteil Kettwig<br />

1997 Gründung der Tochtergesellschaft Entwässerung Essen GmbH (EEG) und Übernahme der<br />

Abwasserentsorgung von der Stadt Essen zum 1. Januar 1998<br />

1998 Kaufvertrag über die Beteiligung der RWE Energie AG und Ruhrgas Energie Beteiligungs-AG<br />

an den Stadtwerken Essen AG (zusammen 49 %)<br />

<strong>2001</strong> Gewinnabführungsvertrag mit der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (EVV)<br />

Erdgas<br />

1855 Gründung der „Essener Gas-Aktiengesellschaft“<br />

1855 Vertrag zwischen der Stadt Essen und der „Essener Gas-Aktiengesellschaft“<br />

zur Übernahme der Beleuchtung der öffentlichen Straßen und Plätze durch die Gesellschaft<br />

1865 Übernahme der „Essener Gas-Aktiengesellschaft“ durch die Stadt Essen unter der neuen<br />

Bezeichnung „Städtische Gasanstalt zu Essen“<br />

1905-1910 Übergang von der Gas-Eigenerzeugung zum Gasbezug von Essener Kokereien<br />

1979 Umstellung der Gasversorgung von Kokereigas auf Erdgas abgeschlossen<br />

1989 Übernahme der Gasversorgung des Stadtteils Burgaltendorf<br />

-6-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Trinkwasser<br />

bis 1864 Wasserversorgung durch öffentliche und private Brunnen<br />

1863 Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, ein Wasserwerk<br />

auf der rechten Ruhrseite zu bauen<br />

1864 Inbetriebnahme des Städtischen Wasserwerks<br />

1899 Verlegung der Wassergewinnung von der rechten an die linke Ruhrseite<br />

1938 Übernahme der Wasserversorgung im Stadtteil Borbeck<br />

1956 Übernahme der Wasserversorgung in den Stadtteilen Altenessen,<br />

Freisenbruch und Eiberg<br />

1966-1972 Übernahme der Wasserversorgung in den Stadtteilen Katernberg, Horst,<br />

Königssteele und Kray<br />

1972 Wasserversorgung der gesamten Gemarkung Essen mit Ausnahme<br />

des Stadtteils Burgaltendorf und<br />

der Enklaven der Firma Krupp<br />

1972 Beginn der Wasserlieferung an die Rhenag (Stadtteil Kettwig)<br />

1976 Umstellung des Hauptpumpwerks von Dampf- auf Elektrobetrieb abgeschlossen<br />

1985 Beendigung des Probebetriebs und vollständiger betrieblicher Einsatz der neuen<br />

Wasseraufbereitungsanlage Essen-Überruhr<br />

1986 Übernahme der Wasserversorgung des Stadtteils Burgaltendorf<br />

Hafen<br />

1931 Vertrag mit der Wasserbaudirektion Münster über den Bau eines Stich- und Parallelhafens<br />

1934 Beginn der Geschäftstätigkeit des Städtischen Hafens Essen<br />

1934 Anschlussvertrag mit der Reichsbahn<br />

1987 Einbringungsvertrag mit den Stadtwerken Essen AG<br />

-7-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Titelgeschichte<br />

Wir bringen Sie auf den richtigen Weg<br />

Fortschritt ist die Triebfeder unserer Gesellschaft.<br />

Fortschritt, das bedeutet Entwicklung und intellektuelle<br />

Herausforderung. Und nicht zuletzt auch Wohlstand.<br />

Fortschritt heißt auch Veränderung. Aber nicht jede<br />

Veränderung ist fortschrittlich. Wir befinden uns in<br />

einer Zeit des permanenten Wandels. So schnell, dass<br />

der Überblick schwerlich zu behalten ist. Moderne<br />

Kommunikationsmittel und Verkehrstechnologie haben<br />

die Welt zusammenwachsen lassen. „Global“ ist zum<br />

Modewort von Politik und Wirtschaft geworden.<br />

Längst ist man gewohnt, bei Wettbewerb in internationalen<br />

Dimensionen zu denken. Und allerorten wird das<br />

„Hohelied“ der Liberalisierung angestimmt. Dies gilt<br />

auch und in besonderem Maße für die Versorgungswirtschaft.<br />

Doch im „Höher-weiter-schneller-Wettstreit“<br />

verlieren die Unternehmen zunehmend ihre Kunden aus<br />

den Augen. Wo sich einst das regional verankerte<br />

Unternehmen um die Bedürfnisse der Menschen<br />

„vor Ort“ kümmerte, treten nun multinationale, weltweit<br />

tätige Konzerne auf den Plan und proklamieren die<br />

Vorzüge einer ökonomischen Weltanschauung.<br />

-8-<br />

Die Folge: Die Verunsicherung beim Bürger wächst.<br />

In diesem Meer von Versprechungen, Visionen,<br />

Hoffnungen und Informationen versuchen die Stadtwerke<br />

Essen AG, ihre Kunden auf den richtigen Weg zu<br />

bringen. Sicherlich unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit.<br />

Aber auch als der in und mit seiner Stadt verwurzelte<br />

Dienstleister, dessen Strategien weit über das<br />

Streben nach kurzfristiger Gewinnmaximierung hinausgehen<br />

(müssen). Wir sind der Überzeugung, dass<br />

Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sein müssen<br />

und dass sich eine nachhaltige Unternehmensführung<br />

langfristig und buchstäblich bezahlt macht. Wir wollen<br />

für unsere Kunden sein, was sonst kein Wettbewerber<br />

ist: ein guter Nachbar und Partner.<br />

Seit dem Wandel der Versorgungsbranche vom<br />

Angebots- zum Nachfragemarkt machte das<br />

Zauberwort vom „Kundenwunsch“ nach Wettbewerb<br />

ungeniert seine alles umfassende Runde. Dabei wird<br />

dieser Wunsch als Suche nach dem billigsten Lieferer<br />

(miss)verstanden.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Gegen diese eindimensionale Betrachtung des<br />

Wettbewerbsgedankens steht ein umfassendes<br />

„Sichmessen“ auf allen Ebenen. Ein verantwortungsvolles<br />

Unternehmen hat die Pflicht, über den<br />

pekuniären Horizont hinauszuschauen. Doch in Zeiten<br />

anhaltender Arbeitslosigkeit und Politikverdrossenheit<br />

nimmt die Sensibilität der Bürger für Fragen der<br />

Nachhaltigkeit ab.<br />

Eine gefährliche Entwicklung. Deshalb haben wir uns<br />

mit dem <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2001</strong> zum Ziel gesetzt,<br />

unsere Kunden und Aktionäre auf die Notwendigkeit<br />

einer langfristig angelegten Unternehmenspolitik<br />

aufmerksam zu machen – selbstverständlich nicht,<br />

ohne die Interessen der Unternehmenseigentümer aus<br />

den Augen zu verlieren. Umweltschutzmaßnahmen, die<br />

Unternehmenswerte zerstören, finden trotz eines kurzzeitigen<br />

Imagezuwachses auf Dauer keine Akzeptanz.<br />

Unternehmen und seine „Shareholder“ sind zu Recht<br />

an einer angemessenen und ausschüttungsfähigen<br />

Kapitalverzinsung interessiert.<br />

-9-<br />

Gesucht sind deshalb Strategien, die durch<br />

gezielte Investitionen den Kapitalbedarf und das<br />

Unternehmensrisiko langfristig reduzieren.<br />

Mit der Unternehmenspolitik des abgelaufenen<br />

Geschäftsjahres ist es wie wir meinen gelungene, zu<br />

beweisen dass auch in den Anfängen eines liberalisierten<br />

Versorgungsmarktes eine verantwortungsvolle<br />

Unternehmensstrategie den Interessen der Anteilseigner<br />

gerechter wird. Durch ein Maßnahmenpaket,<br />

das Kunden zu dauerhaften Partnern macht, Planungssicherheit<br />

verschafft, das Image verbessert und auf<br />

diese Weise den Unternehmenswert auf lange Sicht<br />

erhöht. Dazu ist es notwendig, dass sich die Stadtwerke<br />

Essen ihrer Rolle noch bewusster werden. Die Zeiten<br />

machen es immer mehr notwendig, dass wir unsere<br />

Stärken nicht nur erkennen und ausbauen, sondern<br />

dass wir sie auch sehr viel deutlicher kommunizieren –<br />

und das intern wie auch extern.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Selbstbewusstsein ist gefordert. „Tue Gutes und<br />

rede darüber.“ Es ist die Aufgabe der Stadtwerke, sich<br />

als lokal verankerter Energiehändler stärker als jeder<br />

andere Wettbewerber an den Wünschen des Kunden<br />

zu orientieren. Marktgerechte Preise, permanente Verfügbarkeit<br />

und die technische Versorgungssicherheit<br />

sind Argumente, die die herausragende Rolle der<br />

Stadtwerke unterstützen. Diese Schlüsselposition muss<br />

mit allen Kräften in die Öffentlichkeit getragen werden<br />

zum Beispiel auch durch die sichtbare Integration des<br />

Unternehmens in die gesellschaftlichen Prozesse am<br />

Standort. Partnerschaft heißt auch, seine sozialen<br />

Verpflichtungen erkennen. Für uns sind unsere Kunden<br />

Partner, deren Gesichter wir noch kennen.<br />

Um jedoch als leistungsfähiges und wettbewerbsbeständiges<br />

Unternehmen wahrgenommen zu werden,<br />

ist es ständige Aufgabe, unsere Kundenbeziehungen<br />

zu intensivieren. Moderne Informationstechnologie ist<br />

dabei Mittel zum Zweck. Verbesserter Informationstransfer,<br />

umfassende Auswertung von Daten und<br />

optimierte Ablauforganisation helfen, die Kundenbedürfnisse<br />

noch besser als bisher zu befriedigen.<br />

-10-<br />

Im Wissen um diese Bedürfnisse schauen wir<br />

zuversichtlich auf den wachsenden Wettbewerb.<br />

Wenn es uns auch in der Zukunft gelingt, unseren<br />

Kunden den „Mehrwert“ des Partners Stadtwerke zu<br />

demonstrieren, werden wir die Reduzierung auf den<br />

Preis überwinden. Ganz abgesehen davon, dass<br />

ein vollständig liberalisierter Versorgungsmarkt<br />

nach unserer Überzeugung keineswegs billiger sein<br />

wird. Ein regelrechter Preiskampf kann nur dann<br />

Realität werden, wenn die Erdgasproduzenten<br />

in den Gas-zu-Gas-Wettbewerb eintreten. Doch bei<br />

begrenzten Pipelinekapazitäten ist der wirklich „freie“<br />

Warenmarkt Gas zu realistischen Kosten aus heutiger<br />

Sicht nicht machbar. Und die Importabhängigkeit<br />

Deutschlands (80 %) wird bis zum Jahr 2020 noch<br />

weiter ansteigen.<br />

Eine Preisdiskussion wird vor diesem Hintergrund zwar<br />

geführt, sie kann aber nur begrenzt wirken.<br />

Durch die erst vor wenigen Wochen unterzeichnete<br />

Verbändevereinbarung II trägt man jedoch auch diesem<br />

Umstand Rechnung.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Die im zweiten Anlauf gefundene Lösung lässt den<br />

betroffenen Unternehmen die notwendige Zeit zur<br />

Reaktion und bewahrt damit auch Planungssicherheit.<br />

Ungleich sensibler dürfte die Diskussion im Hinblick<br />

auf die Liberalisierung des Wassermarktes geführt<br />

werden. Weit stärker als Gas gehört die<br />

Wasserversorgung zur Daseinsvorsorge. Wasser ist<br />

nicht von ungefähr das am besten kontrollierte Produkt<br />

in unserem Land. Hier verbieten sich alle nur ökonomisch<br />

motivierten Gedankenspiele. Hier werden durch<br />

„Billiger-Jakob-Ideologien“ Händler auf den Plan gerufen,<br />

deren vorrangiges Ziel in einer kurzfristigen<br />

Gewinnabschöpfung liegt. Ohne Risiken abzusichern<br />

und Investitionen zu tätigen, führt eine solche Rosinenpickerei<br />

dazu, dass es künftig neben den Gewinnern<br />

eben auch Verlierer geben wird – auf Seiten der Bürger.<br />

Eine solche „Las-Vegas-Kultur“ gilt es dauerhaft zu<br />

verhindern – durch Sensibilisierung, Argumentation<br />

und selbstverständlich durch den Beweis, dass das<br />

derzeitige System die bessere Lösung ist.<br />

-11-<br />

Wenn es uns auch in den kommenden Jahren gelingt,<br />

immer wieder auf die veränderten Bedingungen angemessen<br />

zu reagieren und Flexibilität zu demonstrieren,<br />

dann werden wir unsere Kunden und damit<br />

auch unsere Anteilseigner von den Wettbewerbsvorteilen<br />

der Stadtwerke überzeugen.<br />

Dienstbar, zuverlässig, unbürokratisch und verantwortungsvoll<br />

– die Stadtwerke der Zukunft sind mehr als<br />

Gas und Wasser. Sie weiter zu einem Netzwerk guter<br />

Ideen, engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und<br />

zufriedener Kunden zu entwickeln ist eine der<br />

Schlüsselaufgaben.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Lagebericht<br />

Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />

Das abgelaufene Geschäftsjahr <strong>2001</strong> ist von einer deutlichen<br />

Wachstumsverlangsamung gekennzeichnet,<br />

die bereits im zweiten Halbjahr 2000 einsetzte, als der<br />

kräftige Anstieg der Ölpreise die Dynamik des<br />

privaten Konsums negativ beeinflusste. Die Konjunkturschwäche<br />

wurde durch die psychologischen Wirkungen<br />

des Anschlags vom 11. September <strong>2001</strong> noch weiter<br />

verschärft. Zwischenzeitlich sind die Hoffnungen auf<br />

einen konjunkturellen Aufschwung auf das zweite<br />

Halbjahr 2002 verschoben worden.<br />

Der im Vorjahr zu beobachtende starke Anstieg<br />

der Ölpreise setzte sich im laufenden Geschäftsjahr<br />

nicht fort. Dies eröffnete nach den zum Jahresbeginn<br />

notwendigen Preisanhebungen beim Erdgas auch<br />

Spielräume zur Preissenkung in der zweiten<br />

Jahreshälfte.<br />

Überblick<br />

Die Stadtwerke Essen können auch <strong>2001</strong> wieder auf<br />

ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.<br />

Damit bestätigt sich erneut die seit Jahren<br />

anhaltende positive Entwicklung des Unternehmens.<br />

Der Gasabsatz lag mit 3.455,5 Mio. kWh über dem<br />

Niveau des Vorjahres. Es war eine Absatzsteigerung<br />

um 141,5 Mio. kWh oder 4,3 % zu verzeichnen.<br />

Der Mengenzuwachs ist hauptsächlich auf die<br />

im Jahresdurchschnitt niedrigeren Temperaturen<br />

zurückzuführen. Mit 927 neuen Anschlüssen wurde ein<br />

beachtlicher Neukundenzuwachs erreicht. Hier wurden<br />

45 Hausanschlüsse mehr als im Vorjahr verlegt.<br />

Der Wasserabsatz nahm um 2,5 % auf 39,11 Mio. m 3<br />

ab. Bei rückläufiger Einwohnerzahl setzte sich der langfristige<br />

Trend sinkender Verbrauchsmengen, der im<br />

Vorjahr vorübergehend unterbrochen wurde, verstärkt<br />

fort. Durch das Schaltjahr beinhaltete die Wasserabgabe<br />

im Jahr 2000 einen zusätzlichen Verbrauchstag.<br />

-12-<br />

Umsatzanteil der Sparten in Prozent<br />

49,46 Erdgas 28,29 Wasser<br />

20,49 Abwasserentsorgung 1,76 Hafen<br />

Zum 1. Januar 1998 haben die Stadtwerke die<br />

Betriebsführung des städtischen Abwasserkanalnetzes<br />

übernommen. Im Zuge der Übernahme wurde das<br />

Eigentum an dem Kanalnetz auf die neu gegründete<br />

Entwässerung Essen GmbH (EEG) übertragen.<br />

Die EEG ist eine Tochtergesellschaft im Alleineigentum<br />

der Stadtwerke. Zwischen der EEG und<br />

den Stadtwerken wurde im Jahr <strong>2001</strong> ein Gewinnabführungsvertrag<br />

geschlossen.<br />

Die Dienstleistungen des Hafens entwickelten sich<br />

im Jahr <strong>2001</strong> unterschiedlich. Einem leicht gestiegenen<br />

Schiffsgüterumschlag stehen rückläufige Waggonbeförderungen<br />

der Hafenbahn und eine geringere<br />

Anzahl von Fahrzeugfremdverwiegungen gegenüber.<br />

Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle<br />

Vermögensgegenstände umfassen auch die Betriebsund<br />

Geschäftsausstattung der Sparte Abwasser.<br />

Mit 36,2 Mio. € erreicht das Investitionsvolumen des<br />

Geschäftsjahres <strong>2001</strong> nicht mehr das außerordentlich<br />

hohe Niveau des Vorjahres. Die Investitionen beliefen<br />

sich 2000 auf 42,6 Mio. €.<br />

Neben verstärkten Rohrnetzinvestitionen trug<br />

das Erdgasröhrensystem, das der Bezugskostenoptimierung<br />

dient, zum hohen Investitionsvolumen<br />

des Vorjahres bei.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Das wirtschaftliche Gesamtergebnis im Geschäftsjahr<br />

<strong>2001</strong> ist als erfreulich zu bezeichnen. Die bei<br />

der Aufstellung des Wirtschaftsplans gesetzten<br />

Erwartungen wurden übertroffen. Das Ergebnis erlaubt<br />

die Zahlung von Konzessionsabgaben an die Stadt<br />

Essen in Höhe von 13,7 Mio. € (im Vorjahr 17,9 Mio. €).<br />

Die hohen Konzessionsabgaben des Vorjahres sind auf<br />

die letztmalige Ausschöpfung von nachholbaren<br />

Beträgen zurückzuführen.<br />

Die Stadtwerke haben im Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />

mit ihrer Muttergesellschaft, der Essener Versorgungsund<br />

Verkehrsgesellschaft mbH (EVV), einen Gewinnabführungsvertrag<br />

abgeschlossen. Aufgrund dieses<br />

Vertrages wird der Gewinn in Höhe von 11,4 Mio. €<br />

an die EVV abgeführt. Weiterhin erhalten die außen<br />

stehenden Aktionäre gemäß § 304 AktG eine versteuerte<br />

Ausgleichszahlung in Höhe von 3,4 Mio. €.<br />

Danach schließt das Geschäftsjahr <strong>2001</strong> mit einem<br />

ausgeglichenen Ergebnis ab.<br />

Anteilseigner der Stadtwerke Essen AG sind zum<br />

31. Dezember <strong>2001</strong> gemäß Aktienbuch die EVV mit<br />

insgesamt 55.550 Aktien (50,5 %), die RWE Gas AG<br />

mit 31.900 Aktien (29,0 %), die Ruhrgas Energie<br />

Beteiligungs-AG mit 22.000 Aktien (20,0 %) sowie die<br />

Stadt Essen mit 550 Aktien (0,5 %). Die Stadt Essen<br />

hat ihre Aktien zum 1. Januar 2002 auf die EVV übertragen.<br />

Der Bericht nach § 108 Abs. 2 Nr. 2 GO NW über die<br />

Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung der<br />

Stadtwerke Essen AG wurde gesondert erstellt.<br />

-13-<br />

Zu den einzelnen Sparten<br />

Beim Erdgas konnten die Stadtwerke Essen den positiven<br />

Trend fortsetzen. Mit 927 Anschlüssen wurde<br />

wiederum ein beachtlicher Neukundenzuwachs erzielt.<br />

Der Mengenzuwachs um 141,5 Mio. kWh war<br />

hauptsächlich auf die im Jahresdurchschnitt kühleren<br />

Temperaturen zurückzuführen.<br />

Die Gaspreise passten sich aufgrund der vertraglichen<br />

Bindung den schwankenden Heizölpreisen an.<br />

So wurden die Preise der Sondervertragskunden auf<br />

der Grundlage der überwiegend an das leichte Heizöl<br />

gebundenen Preisänderungsklauseln angepasst.<br />

Auf die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres wirkten sich<br />

die Preiserhöhung von linear 0,35 ct/kWh zum<br />

1. Januar <strong>2001</strong> sowie die Preissenkung von linear<br />

0,26 ct/kWh zum 1. Oktober <strong>2001</strong> auf die Arbeitspreise<br />

der Tarif- und Sonderkunden aus. Der Mengenzuwachs<br />

von 4,3 % und das per Saldo höhere Preisniveau<br />

bewirkten eine Zunahme der Umsatzerlöse aus der<br />

Gasversorgung von 102,9 Mio. € auf 131,8 Mio. €.<br />

Der langfristige Trend sinkender Verbrauchsmengen<br />

konnte bei der Wasserversorgung im Jahr 2000 zwar<br />

vorübergehend unterbrochen werden, im Berichtsjahr<br />

setzte er sich jedoch wieder fort. Bei rückläufiger<br />

Einwohnerzahl im Versorgungsgebiet nahm die<br />

Wassernutzabgabe im Vergleich zum Vorjahr um<br />

1,02 Mio. m 3 auf 39,11 Mio. m 3 ab. Durch das Schaltjahr<br />

beinhaltete die Wasserabgabe im Vorjahr einen zusätzlichen<br />

Verbrauchstag.<br />

Der Mengenpreis blieb im Berichtsjahr mit 1,585 ct/ m 3<br />

unverändert. Auch die Grundpreise der Zähler haben<br />

sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Lagebericht<br />

Der leichte Mengenrückgang bewirkte bei unveränderten<br />

Preisen eine Minderung der Umsatzerlöse<br />

um 1,5 Mio. € auf 75,4 Mio. €.<br />

Mit der Übernahme des Betriebs und Ausbaus des<br />

städtischen Abwassernetzes haben die Stadtwerke<br />

Essen einen wichtigen Schritt zur Sicherung und<br />

Ausweitung der Unternehmensaktivitäten getan.<br />

Im vierten Jahr der Betriebsführung der Abwasserentsorgung<br />

konnten die Stadtwerke Essen in<br />

dieser Sparte Umsatzerlöse von 54,6 Mio. €<br />

(Vorjahr 49,7 Mio. €) generieren. Darin enthalten ist<br />

mit 32,8 Mio. € (Vorjahr 30,1 Mio. €) das an die<br />

EEG weitergeleitete Pachtentgelt.<br />

Die Stadtwerke haben sich im Rahmen der Entwässerungsübernahme<br />

das Ziel gesetzt, den derzeitigen<br />

Bestand des Abwassernetzes zu sichern,<br />

zu verbessern und zu erweitern. Im Zuge der ständig<br />

durchzuführenden Anlagensanierungen und -erweiterungen<br />

konnten die Stadtwerke Essen eine deutliche<br />

Steigerung des Investitionsrahmens der EEG für<br />

das Abwassernetz bewirken. Durch die Zusammenführung<br />

der Gas- und Wasserversorgung und<br />

Abwasserentsorgung werden ferner Erschließungen<br />

von Neubaugebieten kostengünstiger und bürgernäher<br />

geplant, als dies bei der Beibehaltung der<br />

Aufgabentrennung möglich wäre.<br />

Ein hohes Investitionsvolumen hat zudem positive<br />

Auswirkungen auf die Beschäftigung in der<br />

Bauwirtschaft. Die Abwasserentsorgung ist eine unternehmerische<br />

Aufgabe, bei der es darum geht,<br />

alle technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen<br />

Maßnahmen auszuschöpfen, um die Kosten<br />

der Abwasserentsorgung so gering wie möglich zu<br />

gestalten.<br />

-14-<br />

Effizientere und wirtschaftlichere Betriebsabläufe,<br />

zum Beispiel Synergien und Rationalisierungen<br />

in den technischen Bereichen der Wasserverteilung<br />

und Abwasserableitung (gemeinsame Planung<br />

und Bau von Rohrnetzen, gemeinsamer Fuhrpark,<br />

bessere Netzdokumentation und rationellere<br />

Unternehmensführung), führen zu Einsparungen<br />

auf der Ausgabenseite, von denen künftig der<br />

Essener Bürger profitieren wird.<br />

Bei den Leistungsbereichen des Hafenbetriebs war im<br />

zurückliegenden Geschäftsjahr eine differenzierte<br />

Entwicklung zu beobachten. Der Schiffsgüterumschlag<br />

konnte stabilisiert werden. Im Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />

wurde ein leichter Zuwachs von 2.559 t oder 0,4 % auf<br />

620.434 t verzeichnet. Dagegen entwickelten sich<br />

das Transportaufkommen der Hafenbahn und die<br />

Anzahl der Fahrzeugfremdverwiegungen rückläufig.<br />

Die Umsatzerlöse blieben mit 4,7 Mio. € im Vergleich<br />

zum Vorjahr nahezu unverändert.<br />

Investitionen<br />

Mit 36,2 Mio. € erreichten die Investitionen in<br />

Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />

nicht mehr das hohe Niveau des Vorjahres.<br />

Verglichen mit den Investitionen des Jahres 2000<br />

in Höhe von 42,6 Mio. € war ein Rückgang von<br />

6,4 Mio. € zu verzeichnen. Die Minderung<br />

der Investitionen betrifft in erster Linie den Gasbereich.<br />

Sie ist hauptsächlich auf den Bau eines<br />

Erdgasröhrensystems zur Bezugskostenoptimierung<br />

zurückzuführen, der den Investitionsaufwand<br />

des Vorjahres maßgeblich beeinflusst hat.<br />

Zusätzlich wurden im Rahmen des Betriebsführungsvertrages<br />

für die EEG Baumaßnahmen mit einem<br />

Investitionsvolumen von 19,5 Mio. € abgewickelt.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Mitarbeiter<br />

Die Stadtwerke Essen beschäftigten 984 Mitarbeiter,<br />

das sind 3 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr.<br />

Einer vermehrten Beschäftigtenzahl im Angestelltenbereich<br />

bei zusätzlicher Schaffung von Ausbildungsplätzen<br />

steht eine rückläufige Anzahl von Lohnempfängern<br />

entgegen.<br />

Risikomanagement<br />

Durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im<br />

Unternehmensbereich (KonTraG) wird der Vorstand<br />

verpflichtet, ein System zur frühzeitigen Erkennung<br />

bestandsgefährdender Entwicklungen für das Unternehmen<br />

einzurichten, sofern dies noch nicht vorhanden<br />

ist. Zu diesem Zweck wurde ein Risikohandbuch erstellt<br />

und in Kraft gesetzt. Sämtliche bestandsgefährdenden<br />

Risiken sind in einer Risikomappe zusammengefasst<br />

und werden einer fortlaufenden Kontrolle unterzogen.<br />

Risiken ergeben sich aus der Energierechtsliberalisierung.<br />

Die EG-Gasrichtlinie wurde in<br />

Deutschland mit der Verbändevereinbarung zum<br />

Netzzugang beim Erdgas umgesetzt. Im Gegensatz<br />

zu seinen europäischen Nachbarländern setzt<br />

Deutschland bei der Öffnung des Marktes auf den<br />

verhandelten Netzzugang und nicht auf staatliche<br />

Regulierung.<br />

Die fortgesetzten Verhandlungen der Verbände<br />

sind mit der Verbändevereinbarung II zu einem vorläufigen<br />

Abschluss gebracht worden, so dass die bereits<br />

drohende staatliche Regulierung vermieden wurde.<br />

Die bei den Stadtwerken zu entrichtenden Durchleitungsentgelte<br />

sind im Internet veröffentlicht.<br />

Nach den heute vorliegenden Erkenntnissen ist nicht<br />

zu erwarten, dass die Marktposition der Stadtwerke<br />

in naher Zukunft ernsthaft infrage gestellt wird.<br />

-15-<br />

Der Schwerpunkt des Gasabsatzes der Stadtwerke liegt<br />

im Gaswärmemarkt. Es bestehen keine einseitigen<br />

Abhängigkeiten durch einzelne Großkunden. Zusätzliche<br />

Angebote, wie beispielsweise die Haus- und Betriebskostenabrechnung,<br />

tragen zu einer Verstärkung der<br />

Kundenbindung bei. Unterstützung findet diese<br />

Strategie durch die <strong>2001</strong> eingeführte CityPower-Card.<br />

Mit der Karte erhält der Erdgaskunde einen exklusiven<br />

Zusatznutzen in Form von Vergünstigungen bei<br />

Partnerunternehmen. Zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit<br />

und damit langfristigen Existenzsicherung<br />

müssen die Orientierung an den Bedürfnissen<br />

des Kunden sowie ein effizientes Kostenmanagement<br />

im Vordergrund stehen.<br />

Eine im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> begonnene steuerliche<br />

Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 1996 bis 1999<br />

konnte zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses<br />

<strong>2001</strong> noch nicht beendet werden.<br />

Nach den der Geschäftsführung vorliegenden<br />

Erkenntnissen ist die Finanzverwaltung bestrebt, die<br />

gewerbesteuerliche Organschaft zwischen SWE und<br />

EEG nicht anzuerkennen. Folglich besteht das Risiko,<br />

dass die EEG selbstständig gewerbesteuerpflichtig wird.<br />

Für die Geschäftsjahre 1998 bis <strong>2001</strong> würden<br />

im Fall der Versagung der Organschaft bei der EEG<br />

Gewerbesteuerzahlungen in Höhe von 5,8 Mio. €<br />

ausgelöst. Die Ergebnisauswirkung wäre aufgrund<br />

des Ergebnisabführungsvertrages von den Stadtwerken<br />

zu tragen.<br />

Darüber hinaus erwägt die Finanzverwaltung auch die<br />

zwischen SWE und EVV bestehende gewerbesteuerliche<br />

Organschaft nicht anzuerkennen. Für die risikobehafteten<br />

Geschäftsjahre 1999 bis <strong>2001</strong> würden im Fall der<br />

Versagung der Organschaft bei den Stadtwerken Gewerbesteuerzahlungen<br />

in Höhe von 8,7 Mio. € ausgelöst.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Lagebericht<br />

Ausblick<br />

Das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres verlief für<br />

die Stadtwerke weniger erfreulich, da der Absatz der<br />

Versorgungssparten wie auch die Leistungen des<br />

Hafenbetriebs rückläufig waren.<br />

Erdgas<br />

Der Gasverbrauch lag im ersten Quartal 2002 um<br />

100,0 Mio. kWh oder 7,0 % unter der Menge des<br />

gleichen Vorjahreszeitraums. Der Absatzrückgang<br />

ist hauptsächlich auf die Witterungsverhältnisse<br />

zurückzuführen. Es war im ersten Quartal 2002 wesentlich<br />

wärmer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />

Die Gaspreise konnten zum 1. Januar 2002 konstant<br />

gehalten werden. Die Entwicklung der Heizölpreise<br />

erlaubte sogar eine Preissenkung zum 1. April 2002<br />

um linear 0,15 ct/kWh auf den Arbeitspreis für<br />

Tarif- und Sondervertragskunden.<br />

Trinkwasser<br />

Die Trinkwasserabgabe nahm im ersten Quartal um<br />

0,244 Mio. m 3 oder 2,5 % ab. Damit setzte sich der<br />

langfristige Trend leicht rückläufiger Absatzmengen,<br />

hervorgerufen durch den Bevölkerungsrückgang und<br />

den sparsamen Umgang mit Wasser, weiter fort.<br />

Die Grundpreise für Wasser blieben gegenüber<br />

dem Vorjahr unverändert. Der Mengenpreis<br />

für Tarifabnehmer wurde zum 1. Januar 2002 geringfügig<br />

um 2,5 ct/m 3 auf 1,61 €/m 3 angehoben.<br />

Die Preisanpassung reichte nicht aus, um den durch<br />

Mengenrückgänge verursachten Umsatzausfall auszugleichen.<br />

Eine künftige Verschärfung der Trinkwasserverordnung<br />

könnte hohe Zusatzinvestitionen im Bereich der<br />

Wassergewinnung erforderlich machen.<br />

-16-<br />

Dem potenziellen Risiko, dass dadurch ausgelöste<br />

Kostensteigerungen auf eine geringer werdende<br />

Absatzmenge zu verteilen wären, versucht der Vorstand<br />

durch Kooperationsverhandlungen mit benachbarten<br />

Wasserwerken zu begegnen.<br />

Hafen<br />

Die einzelnen Leistungsbereiche des Hafens veränderten<br />

sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überwiegend<br />

rückläufig. Der Schiffsgüterumschlag nahm<br />

im 1. Quartal um 5.000 t auf 142.000 t ab. Auch im<br />

Bahnbetrieb und bei den Fahrzeugfremdverwiegungen<br />

konnten die Stückzahlen des Vergleichszeitraums<br />

des Vorjahres nicht erreicht werden.<br />

Investitionsplanung<br />

Ein langfristiges Investitionsprogramm ist Voraussetzung<br />

für den Erhalt und den Ausbau einer störungsfreien<br />

Versorgung.<br />

Fortlaufende Pflege und Erneuerung, vor allem der<br />

Rohrnetze in der Gas- und Wasserversorgung, sind<br />

bei der Anlageintensität der Branche geboten.<br />

Die Rohrnetzpflege wird deshalb auch in Zukunft ein<br />

Investitionsschwerpunkt sein.<br />

Für das Geschäftsjahr 2002 sieht der Wirtschaftsplan<br />

der Stadtwerke ein Investitionsvolumen von<br />

35,6 Mio. € vor. Für die Jahre 2003 bis 2006<br />

beträgt die geplante Investitionssumme insgesamt<br />

109,5 Mio. €. Die Investitionsschwerpunkte werden<br />

in der Erneuerung von Versorgungs- und Anschlussleitungen<br />

bei Erdgas und Wasser und in der<br />

Verdichtung des Erdgasnetzes liegen.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Der so entstehende umfangreiche Finanzierungsbedarf<br />

erfordert eine geordnete Eigenkapitalpflege und die<br />

Ausschöpfung aller Innenfinanzierungsmittel. Nur so<br />

können solide Bilanzstrukturen gesichert und die<br />

Substanz erhalten werden.<br />

Neben der eigenen Investitionstätigkeit ist für die Jahre<br />

2002 bis 2006 die Abwicklung von Baumaßnahmen<br />

für die EEG mit einer Investitionssumme von<br />

131,6 Mio. € geplant.<br />

Euro und IS/U<br />

Die Stadtwerke haben sich entschlossen, nicht erst auf<br />

die Bargeldeinführung des Euros zum 1. Januar 2002<br />

zu warten. Um einen besseren Übergang in die Eurozeit<br />

zu gewährleisten, wurde der Kernbereich<br />

des Rechnungswesens bereits im Mai <strong>2001</strong> mit<br />

Rückwirkung auf den 1. Januar <strong>2001</strong> auf die neue<br />

Währung umgestellt. Die sog. Zulaufgebiete wurden<br />

anschließend schrittweise transformiert.<br />

Der hierzu gehörende wesentlichste Teilbereich ist die<br />

Abrechnung der Gas- und Wasserverbräuche<br />

mit unseren Kunden. Hierzu wird die Verbrauchsabrechnung<br />

auf das Modul IS/U der SAP umgestellt.<br />

Begonnen wurde mit dem produktiven Einsatz durch<br />

die im Oktober <strong>2001</strong> vollzogene Umstellung der<br />

Monatsabrechnung. Mit Einführung des Euros<br />

zum 1. Januar 2002 erfolgte die Programmeinführung<br />

für unsere Tarif- und Sondervertragskunden.<br />

-17-<br />

TV-V<br />

Am 5. Oktober 2000 wurde der Tarifvertrag<br />

Versorgungsbetriebe (TV-V) abgeschlossen.<br />

Da die Stadtwerke wegen der Mitarbeiter des Hafens<br />

und der Entwässerung nicht unmittelbar dem<br />

TV-V unterliegen, wurde mit Zustimmung des<br />

Betriebsrates beim Kommunalen Arbeitgeberverband<br />

(KAV) die Einbeziehung in den Geltungsbereich des<br />

TV-V und die Einführung zum 1. Januar 2002<br />

beantragt. Am 18. Dezember <strong>2001</strong> haben der<br />

KAV und die Gewerkschaft ver.di einen entsprechenden<br />

bezirklichen Tarifvertrag abgeschlossen, der die<br />

Einführung des TV-V bei den SWE zulässt.<br />

Für die Einführung des Tarifvertrages waren erhebliche<br />

Vorarbeiten notwendig. Da alle Mitarbeiter mit ihren<br />

persönlichen Daten in den neuen Tarifvertrag übergeleitet<br />

werden mussten, haben die entsprechenden<br />

Arbeiten im Mai <strong>2001</strong> begonnen. Ab September <strong>2001</strong><br />

wurden mit dem Betriebsrat insgesamt etwa<br />

20 Informationsveranstaltungen durchgeführt, bei<br />

denen jeder Mitarbeiter Gelegenheit hatte, sich über<br />

die Neuerungen des TV-V allgemein und insbesondere<br />

über seine persönliche Überleitung zu informieren.<br />

Am 1. Januar 2002 wurde der TV-V erfolgreich<br />

eingeführt.<br />

Positive Unternehmensentwicklung<br />

Der Vorstand erwartet auch künftig eine weiterhin<br />

positive Entwicklung des Unternehmens. Auch im Jahr<br />

2002 wird von einem angemessenen Ergebnis aus der<br />

regulären Geschäftstätigkeit ausgegangen.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Erdgas<br />

Wärme<br />

-18-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

-19-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Aus den Sparten – Erdgas<br />

Gasabsatz<br />

Die Gasabgabe der Stadtwerke ist gegenüber dem<br />

Vorjahr um 141,6 Mio. kWh auf 3.455,5 Mio. kWh<br />

gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von<br />

4,3 %. Der bisherige Abgaberekord aus dem Jahr 1996<br />

(3.910,0 Mio. kWh) bleibt damit weiterhin bestehen.<br />

Der Absatzanstieg ist auf die im Durchschnitt etwas<br />

kühlere Witterung zurückzuführen. Die Jahressumme<br />

der so genannten Gradtagszahlen (die Differenz<br />

zwischen einer Raumtemperatur von 20 °C und<br />

den Außentemperaturen) lag im Jahr <strong>2001</strong> mit 3.410<br />

um 290 und damit 9,3 % über den Vorjahreszahlen.<br />

Die stetig wachsende Bedeutung der Energiequelle<br />

Gas schlägt sich einmal mehr auch im Neukundengeschäft<br />

nieder. Mit 927 Neuanschlüssen wurde<br />

der erfreulich hohe Vorjahreswert von 882 noch<br />

einmal übertroffen. Eine Entwicklung, die sich in künftig<br />

steigenden Absatzzahlen widerspiegeln wird, auch<br />

wenn der Gasverbrauch im ersten Quartal 2002<br />

um 100,0 Mio. kWh oder 7 % unter die Menge des<br />

gleichen Vorjahreszeitraums zurückfiel.<br />

Der Absatzrückgang ist hauptsächlich auf die wesentlich<br />

milderen Witterungsverhältnisse zurückzuführen.<br />

Gasabgabe<br />

<strong>2001</strong> Vorjahr<br />

Tarifabnehmer und<br />

Sonderabkommen<br />

Sonder- und<br />

Mio. kWh 2.273,7 2.139,4<br />

Individualverträge Mio. kWh 1.181,8 1.174,5<br />

Berechnete Gesamtabgabe Mio. kWh 3.455,5 3.313,9<br />

Jahresdurchschnittstemperatur °C +10,2 +10,6<br />

Umsatzerlöse aus Gasabgabe Mio. € 131,8 102,9<br />

-20-<br />

Gasbeschaffung<br />

Die Stadtwerke beziehen ihr gesamtes Erdgas von<br />

Vorlieferanten. Die höchste Tagesmenge <strong>2001</strong> wurde<br />

im Januar bezogen. Sie lag geringfügig über dem<br />

Spitzenwert des Vorjahres, der ebenfalls im Januar<br />

gemessen wurde. Die gesamte bezogene Gasmenge<br />

lag rund 7 % über der des Jahres 2000. Die störungsfreie<br />

Gasversorgung war im Berichtsjahr jederzeit<br />

gesichert.<br />

Gasbezug <strong>2001</strong> in Mio. kWh<br />

Berechnete Gasabgabe in Mio. kWh<br />

Gesamt<br />

Tarifabnehmer und<br />

Sonderabkommen<br />

Sonder- und<br />

Individualverträge


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Gaspreisentwicklung<br />

Das Jahr 2000 war durch einen ständig ansteigenden<br />

Ölpreis gekennzeichnet. Dieser Anstieg wurde durch<br />

mehrere Preiserhöhungen auch an die Stadtwerke-<br />

Kunden weitergegeben. Bedingt durch das so genannte<br />

„Time-Lag“, die um drei Monate verzögerte Reaktion<br />

der Gaspreise auf den Heizölpreis, mussten die Tarifund<br />

Sonderpreise auch am 1. Januar <strong>2001</strong> noch einmal<br />

um 0,35 ct/kWh angehoben werden.<br />

Die Entspannung bei den Ölpreisen konnte dann<br />

zum 1. Oktober <strong>2001</strong> durch eine Preissenkung von<br />

0,26 ct/kWh an die Endverbraucher weitergereicht<br />

werden. Nachdem die Gaspreise zum 1. Januar 2002<br />

konstant gehalten werden konnten, erlaubte die<br />

Entwicklung der Heizölpreise zum 1. April 2002 sogar<br />

eine Preissenkung um linear 0,15 ct/kWh auf den<br />

Arbeitspreis für Tarif- und Sondervertragskunden.<br />

Die Umsatzerlöse nahmen von 102,9 Mio. € auf<br />

131,8 Mio. € zu. Dies entspricht einer Steigerung<br />

von 28,9 Mio. € oder 28 %. Die um 4,3 %<br />

vergrößerte Absatzmenge und das deutlich höhere<br />

Preisniveau für das an den Ölpreis gebundene Erdgas<br />

sind für die im Vergleich zum Vorjahr noch einmal<br />

gewachsenen Umsatzerlöse verantwortlich.<br />

Gastankstelle<br />

Einen kleinen, aber beharrlich zunehmenden Anteil an<br />

den Umsatzerlösen hat der Bereich der Erdgastankstellen.<br />

Durch finanzielle Unterstützung und<br />

überzeugende Aufklärungsarbeit ist es gelungen, den<br />

Bestand an erdgasbetriebenen Fahrzeugen in Essen<br />

von 128 auf 151 zu erhöhen. Gut die Hälfte davon befindet<br />

sich im Besitz der Stadtwerke. In den folgenden<br />

Jahren sollen auch die noch verbleibenden rund 60<br />

SWE-Fahrzeuge auf den umweltfreundlichen Kraftstoff<br />

umgerüstet werden. Der kontinuierliche Anstieg der<br />

-21-<br />

Gasabgabe durch Erdgasfahrzeuge wird sich nach<br />

derzeitiger Sachlage auch weiterhin fortsetzen.<br />

Zum einen haben mit Volvo, Opel und Fiat drei<br />

namhafte Vertreter der Automobilindustrie gerade<br />

im Berichtsjahr eine Vielzahl an neuen, serienmäßigen<br />

Erdgasfahrzeugen auf den Markt gebracht.<br />

Zum anderen haben die Stadtwerke im Mai 2002<br />

auf dem Gelände an der Twentmannstraße ihre<br />

zweite Erdgastankstelle in Betrieb genommen.<br />

Dank der verbesserten Infrastruktur sieht die Planung<br />

eine Gasabgabe von ca. 3 Mio. kWh vor.<br />

Gasabgabe Erdgastankstelle<br />

1997 0,6 Mio. kWh<br />

1998 1,1 Mio. kWh<br />

1999 1,4 Mio. kWh<br />

2000 2,1 Mio. kWh<br />

<strong>2001</strong> 2,4 Mio. kWh<br />

Prognose 2002 3,0 Mio. kWh


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Messdienstleistungen<br />

Vom Lieferanten zum Dienstleister<br />

Neue Absatzmärkte erschließen, die vorhandenen<br />

Kunden noch stärker an das Unternehmen binden<br />

und potenzielle Interessenten mit attraktiven Angeboten<br />

zum Wechsel animieren – das sind die Rezepte, mit<br />

denen sich die Stadtwerke in einem zunehmend<br />

liberalisierten Markt gegen den Wettbewerb<br />

behaupten können. Der Bereich der so genannten<br />

„Messdienstleistungen“ vereint diese Attribute auf geradezu<br />

perfekte Art.<br />

Der „Alles-aus-einer-Hand-Gedanke“ findet zunehmend<br />

Anhänger. Längst sieht der Kunde im Gaslieferanten<br />

bestenfalls auch einen kompetenten Ansprechpartner<br />

für alle Fragen rund um die Versorgung mit Energie<br />

und Wasser. Dazu gehört mehr und mehr auch die<br />

Abrechnung der entstandenen Kosten auf Nutzerebene.<br />

Der Kundenwunsch ist eindeutig formuliert: Gas-,<br />

Wasser- und Heizkosten werden in einer gemeinsamen<br />

Rechnung zusammengefasst. Idealerweise werden die<br />

notwendigen Daten per Funkverbindung abgelesen –<br />

eine „Vision“, die schon heute zu realisieren ist, zumal<br />

eine Vielzahl der in Frage kommenden Objekte<br />

bereits von den Stadtwerken betreut werden. Fakt ist:<br />

Eine Differenzierung vom Wettbewerber ist im liberalisierten<br />

Energiemarkt nur noch über das angebotene<br />

Dienstleistungsspektrum zu erreichen. Das Angebot<br />

einer „Heiz- und Nebenkostenabrechnung“ durch die<br />

Stadtwerke ist eine unternehmensstrategische Antwort<br />

auf die Fragen und Bedürfnisse der Kunden.<br />

Insgesamt 160 Aufträge für 1265 Wohneinheiten<br />

gingen im Berichtsjahr bei den Stadtwerken ein. Weitaus<br />

höher lagen Anfragen (451) und Angebotsabgaben<br />

(367). Die Zahlen belegen das große Interesse, zeigen<br />

aber auch, dass viele Kunden über langfristige Verträge<br />

an spezialisierte Messdienstleister gebunden sind.<br />

-22-<br />

Diese traditionelle Bindung gilt es zu überwinden.<br />

Die geringe Bautätigkeit wirkt sich objektiv hemmend<br />

auf das neue Serviceangebot aus. Obwohl der Anteil<br />

an Privatkunden nach wie vor das Gros der Aufträge<br />

bildet, greifen zunehmend auch Architekten und Wohnungsbaugesellschaften<br />

auf die innovative Dienstleistung<br />

zurück. Besonders reizvoll ist dabei die<br />

Feststellung, dass nahezu alle Objekte, bei denen<br />

Verträge zur Wärmelieferung abgeschlossen wurden,<br />

auch die Messdienstleistungen beauftragt haben.<br />

Hier hat sich eine „In-House-Allianz“ gebildet, die eine<br />

erfolgreiche Anpassung an die veränderten Marktbedingungen<br />

demonstriert. Auf Basis einer Übereinkunft<br />

zur Vereinheitlichung der eingesetzten Gerätetechnik<br />

mit dem Vorlieferanten wurden im Jahr <strong>2001</strong><br />

rund 4000 Heizkostenverteiler älterer Bauart ausgetauscht.<br />

Damit sind nun alle von den Stadtwerken<br />

mit Messdienstleistungen betreuten Liegenschaften<br />

mit modernster Erfassungstechnik ausgerüstet.<br />

Im Rahmen des Projektes SPIN werden weitere<br />

427 Heizkostenverteiler, 79 Kaltwasserzähler und<br />

78 Warmwasserzähler per Datenfernübertragung<br />

ohne ein Betreten der Wohnungen abgelesen.<br />

Die Ergebnisse aus einem umfangreichen Test mit<br />

einem 20 Wohneinheiten umfassenden Probeobjekt der<br />

ThyssenKrupp-Immobilien werden für 2002 erwartet.<br />

Ebenfalls noch in der Testphase befindet sich die<br />

Fernüberwachung von Gas- und Wärmezählern im<br />

Heizwerk der Humboldt-Siedlung. Durch das innovative<br />

Angebot „Messdienstleistung“ untermauern die<br />

Stadtwerke ihr Bestreben, im Wettbewerb neue<br />

Wege einzuschlagen – mit einer offensiven Dienstleistung,<br />

die dem Kunden den „Mehrwert“<br />

des Unternehmens aufzuzeigen vermag.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Wärmelieferung<br />

Mehr als „warme Worte“<br />

Der umweltgerechte und damit letztlich auch wirtschaftliche<br />

Einsatz von Energie hat in Deutschland<br />

eine neue Qualität erreicht. Die Novellierung<br />

der Bundes-Immissionsschutzverordnung oder die<br />

Verordnung zur Energieeinsparung haben es sich<br />

zur Aufgabe gemacht, die CO 2 -Emissionen spürbar<br />

zu senken. Auch und besonders durch den gesetzlich<br />

vorgeschriebenen Austausch alter Verbrennungskessel<br />

will die Bundesregierung diesem Ziel gerecht werden.<br />

Damit kommen auf die Eigentümer alter Kesselanlagen<br />

unter Umständen enorme Investitionen zu.<br />

Vor diesem Hintergrund hat sich mit der so genannten<br />

„Wärmelieferung“ eine Dienstleistung der Stadtwerke<br />

etabliert, die dem Kunden nicht nur dabei hilfreich<br />

sein kann, diese Investitionskosten einzusparen.<br />

Durch eine effiziente Ausnutzung modernster<br />

Anlagentechnik lassen sich auch die Verbrauchskosten<br />

deutlich reduzieren.<br />

-23-<br />

Statt Erdgas bezieht der Kunde in diesem Fall gleich<br />

das fertige Produkt „Wärme“. Die notwendige Technik<br />

kommt komplett von den Stadtwerken. Ausgaben für<br />

Wartung, Reparatur und Ersatzteile für eine eigene<br />

Heizungsanlage entfallen. Im Extremfall geht die<br />

Kostenersparnis sogar bis zur Vermeidung sämtlicher<br />

Investitionen im Zusammenhang mit der Erneuerung<br />

einer veralteten Heizungsanlage.<br />

Während der Kunde das „Rundum-sorglos-Paket“<br />

genießt, erreichen die Stadtwerke ein neues<br />

Niveau der Kundenorientierung. Aus dem traditionellen<br />

Gaslieferanten wird der alleinige, kompetente und<br />

zuverlässige Partner in allen Versorgungsfragen.<br />

Potenziellen Kunden, die eine Warmwasserbereitung<br />

bisher auf Grund der hohen Investitionskosten gescheut<br />

und stattdessen zur Stromlösung gegriffen haben,<br />

können wir die umfassenden Vorzüge der Wärmelieferung<br />

objektiv darlegen und uns als der lokale<br />

Problemlöser präsentieren. Für den Energiedienstleister<br />

Stadtwerke ergeben sich noch intensivere Kundenkontakte<br />

und die Möglichkeit, uns weiter und noch<br />

stärker als bisher als fähiger Partner zu positionieren.<br />

Das neueste Vorzeigeprojekt in Sachen Wärmelieferung<br />

ist der Neubau des Betriebshofes der Essener<br />

Entsorgungsbetriebe an der Pferdebahn. 2.770 kW<br />

Kesselleistung mit einem Jahresenergiebedarf von 5,3<br />

Mio. kWh Gas und eine Warmwasserbereitung mit<br />

8.000 Liter Speichervolumen werden hier nach<br />

Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2002 von den<br />

Stadtwerken „zur Verfügung“ gestellt.<br />

Durch die im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossenen<br />

Wärmelieferungsverträge hat sich die<br />

Anzahl der zu betreuenden Objekte auf 70 erhöht.<br />

Insgesamt werden hier rund 30 Mio. kWh Gas per anno<br />

als Primärenergie eingesetzt.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Trinkwasser<br />

Versorgung<br />

-24-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

-25-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Aus den Sparten – Trinkwasser<br />

Wasserabsatz<br />

Die Trinkwasserabgabe der Stadtwerke ist gegenüber<br />

dem Vorjahr (40,13 Mio. m 3 ) um 1,02 Mio. m 3<br />

auf 39,11 Mio. m 3 gefallen. Dies entspricht einem<br />

Rückgang von 2,5 %.<br />

Verantwortlich für diese Entwicklung ist die schon<br />

traditionell sinkende Einwohnerzahl in Essen. Mit einem<br />

Minus von nur noch 1.673 konnte der Trend zwar<br />

leicht aufgehalten werden, bleibt aber in seiner Tendenz<br />

unverändert. Langsam, aber unaufhaltsam hat sich<br />

die Stadt damit von der magischen 600.000-Marke<br />

entfernt. Zum Jahresanfang zählte die größte Metropole<br />

des Ruhrgebietes 594.494 Einwohner. Eine Zahl, die<br />

sich nach Aussagen führender Wirtschaftsinstitute aber<br />

weiter verringern wird. Rückläufige Einwohnerzahlen,<br />

Wasser sparende Haushaltsgeräte und eine in der<br />

Bevölkerung immer stärker verbreitete Sensibilität beim<br />

Umgang mit dem Lebensmittel Wasser sorgen<br />

langfristig für verringerten Absatz.<br />

Jährlicher Verlust an Einwohner in Essen<br />

1998 6.038<br />

1999 4.367<br />

2000 2.801<br />

<strong>2001</strong> 1.673<br />

-26-<br />

Erfreulicherweise konnte dieses Defizit zumindest zu einem<br />

kleinen Teil durch gestiegene Mengen bei den Sonderabnehmern<br />

ausgeglichen werden.<br />

Beim Vergleich der beiden letzten Jahre ist quasi als<br />

Sondereffekt auch der zusätzliche Verbrauchstag des<br />

Schaltjahres 2000 zu berücksichtigen.<br />

Die Trinkwasserabgabe nahm auch im ersten Quartal<br />

2002 um 0,244 Mio. m 3 oder 2,5 % ab und bestätigt so<br />

die oben bereits erwähnte Entwicklung.<br />

Kundengruppe<br />

Abgabe Erlöse<br />

Mio. m3 Mio.<br />

<strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000<br />

Tarifabnehmer<br />

und Industrie 36,858 37,934 73,3 74,9<br />

Sonderabnehmer<br />

Berechnete<br />

2,251 2,192 2,1 2,0<br />

Abgabe 39,109 40,126 75,4 76,9


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Trinkwasserbeschaffung<br />

Das unternehmenseigene Wasserwerk in Überruhr<br />

stellte auch im Berichtsjahr die gesamte benötigte<br />

Wassermenge zur Verfügung. Lediglich für den seit<br />

1986 durch die Stadtwerke versorgten Stadtteil<br />

Burgaltendorf wird das Trinkwasser weiterhin von der<br />

Gelsenwasser AG bezogen. Die größte Tagesmenge<br />

wurde <strong>2001</strong> mit 149.100 m 3 am 15. Juli gefördert.<br />

Sie lag rund 6.000 m 3 unter dem Spitzenwert des<br />

Vorjahres. Die stündliche Wasserhöchstmenge floss<br />

am 25. August durch das Rohrnetz. Mit 9.783 m 3 wurde<br />

das 2000-Ergebnis von 10.073 m 3 unterschritten.<br />

Im Zuge einer kontinuierlichen Dichtheitsüberwachung<br />

wurden im Geschäftsjahr 3.127 km des Rohrleitungsnetzes<br />

überprüft. Das im Stadtgebiet benötigte<br />

Trinkwasser stand jederzeit in hygienisch und<br />

chemisch-physikalisch einwandfreier Qualität und ausreichender<br />

Menge zur Verfügung.<br />

-27-<br />

Trinkwasserpreise<br />

Gesamt<br />

Seit der letzten Erhöhung im Januar 2000 wurde der<br />

Mengenpreis konstant gehalten. Auch im Berichtsjahr<br />

blieb er mit 1,585 ct/m 3 unverändert. Da sich die<br />

Grundpreise der Zähler im Vergleich zum Vorjahr<br />

ebenfalls nicht verändert haben, ist die Minderung<br />

der Umsatzerlöse um 1,5 Mio. € auf 75,4 Mio. €<br />

(2 %) ausschließlich auf die Verringerung der Abgabemengen<br />

zurückzuführen.<br />

2002 bleiben die Grundpreise für Wasser unverändert.<br />

Der Mengenpreis für Tarifabnehmer wurde zum<br />

1. Januar 2002 jedoch geringfügig um 2,5 ct/m 3<br />

auf 1,61 €/m 3 angehoben. Bei Eintreffen des zu<br />

erwartenden Mengenrückgangs wird die Preisanpassung<br />

allerdings nicht ausreichen, um den<br />

Umsatzausfall auszugleichen.<br />

Tarifabnehmer und<br />

Sonstige (Industrie)<br />

Sonderabnehmer


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Sammelbrunnensanierung<br />

Auf Sand gebaut<br />

Eine große bautechnische Herausforderung wirft<br />

ihre Schatten voraus. Als das vielleicht wichtigste<br />

Planungsvorhaben des Jahres 2002 steht der Wassergewinnung<br />

in Überruhr die dringend gebotene<br />

Sanierung ihrer Sammelbrunnenschächte ins Haus.<br />

Spätestens ab 2003 will man beginnen, die neun in die<br />

Jahre gekommenen Schachtbauwerke entweder<br />

auf modernen Stand zu bringen oder gleich ganz<br />

neu zu bauen.<br />

Zwischen 1912 und 1915 wurden die gemauerten<br />

Schächte zur Gewinnung des Grundwassers bis<br />

auf eine Tiefe von ca. acht Metern abgesenkt.<br />

Wahrscheinlich aus der Schwierigkeit, das beim<br />

Abteufen eindringende Wasser nicht zurückhalten<br />

zu können, wurden die Brunnen nicht mit<br />

Betonsohlen ausgerüstet, sondern lediglich mit einer<br />

Kiessohle versehen. Genau dieser Umstand macht die<br />

Sanierung der rund 90 Jahre alten Schächte nun<br />

umso problematischer.<br />

-28-<br />

Durch die großen nachströmenden Wasser-, Sand- und<br />

Kiesmengen konnten notwendige Ausbesserungsmaßnahmen<br />

bisher gar nicht oder nur unter erheblichen<br />

Anstrengungen durchgeführt werden. Um eine<br />

gesicherte Entleerung zu garantieren, sollen nun alle<br />

Brunnen mit einer solchen Betonsohle nachgerüstet<br />

werden. Ein bautechnisch ausgesprochen anspruchsvolles<br />

Vorhaben, für das umfangreiche Planungsmaßnahmen<br />

benötigt werden. Die fertige Konstruktion<br />

muss eine wasserundurchlässige Sohle besitzen, das<br />

Bauwerk gegen Auftrieb sichern und für alle Rohranschlüsse<br />

zugänglich sein. Zudem dürfen die Baumaßnahmen<br />

in keiner Weise das umliegende Grundwasser<br />

beeinflussen. Noch befinden sich Stadtwerke-<br />

Ingenieure und externe Spezialisten in der Findungsphase.<br />

Allerdings haben bereits die ersten<br />

Überlegungen gezeigt, dass die technischen Anforderungen<br />

einer Sanierung unter Umständen Kosten nach<br />

sich ziehen, die sogar einen Neubau wirtschaftlicher<br />

erscheinen lassen.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Biotopgestaltung<br />

Eine Öko-Investition,<br />

die sich rechnet<br />

Dass Naturschutz und Wassergewinnung grundsätzlich<br />

ähnliche Interessen verfolgen, liegt auf der Hand.<br />

Dass ökologische Anstrengungen aber auch einen<br />

ökonomischen Nutzen erzielen können, wird anhand<br />

der Biotopgestaltung der Ruhraue in Essen-Überruhr<br />

eindrucksvoll unter Beweis gestellt.<br />

Die Stadtwerke sind Eigentümer einer rund sechs<br />

Hektar großen Grundstücksfläche in der Ruhraue an<br />

der Langenberger Straße im direkten Einzugsbereich<br />

der unternehmenseigenen Wassergewinnungsanlage.<br />

Die Flächen dienen dem vorbeugenden Gewässerschutz<br />

und sind im Landschaftsplan der Stadt<br />

ein Bestandteil von großflächig ausgewiesenen<br />

Landschaftsschutzgebieten.<br />

Die ursprüngliche Nutzung als Hundetrainings- und<br />

Sportplatz war mit dem Wasser- und Landschaftsschutz<br />

kaum vereinbar. Da das Gelände darüber hinaus immer<br />

wieder zu Autoreparaturen samt Ölwechsel<br />

zweckentfremdet wurde, bestand die permanente<br />

Gefahr des Schadstoffeintrags in Boden und<br />

Grundwasser. Aus diesem Grund wurde 1996 ein<br />

Biotopgestaltungskonzept entwickelt, das dieses<br />

Gelände in den Folgejahren naturraumspezifisch entwickeln<br />

sollte. Dieses Konzept wurde 1998 vorgestellt<br />

und von den zuständigen Behörden genehmigt.<br />

Die Umbaumaßnahmen wurden im Dezember 2000<br />

abgeschlossen. Das Gelände wird dauerhaft gepflegt<br />

und durch eine Umzäunung vor unbefugten Zutritten<br />

gesichert.<br />

-29-<br />

<strong>2001</strong> erfolgte von Seiten der Behörden die offizielle<br />

Abnahme. Damit dient das ursprünglich als freiwilliger<br />

Beitrag zum Umweltschutz zu interpretierende<br />

Engagement der Stadtwerke auch als so genannter<br />

Kompensationsflächenpool. Dieser greift überall dort,<br />

wo im Zuge von Baumaßnahmen trotz Vermeidung und<br />

Verminderung Umweltbeeinträchtigungen nicht ausgeschlossen<br />

werden konnten. Können diese Eingriffe nicht<br />

an Ort und Stelle ausgeglichen werden, tritt der<br />

Kompensationsflächenpool in Aktion.<br />

Um den „Umwelt-Wert“ der Fläche zu quantifizieren,<br />

wurden der Zustand des Geländes vor Beginn der<br />

Maßnahme und die Wertigkeit nach Durchführung der<br />

Umgestaltung in einer Ökobilanz gegenübergestellt.<br />

Der so ermittelte ökologische Wertzuwachs ist festgeschrieben<br />

und kann künftig von den Stadtwerken<br />

in Anspruch genommen werden. Mit den Gesamtwertzahlen<br />

des Biotops können demnach folgende<br />

Flächengrößen wahlweise ausgeglichen werden:<br />

22.000 m 2 Hartholz-Auewald<br />

26.000 m 2 kleinflächiges Feldgehölz<br />

37.000 m 2 Glatthaferwiese


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Sevice<br />

Abwasser<br />

-30-<br />

Entsorgung


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Sevice<br />

-31-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Aus den Sparten – Abwasser<br />

Entwarnung im Untergrund<br />

„Risiko Rohrnetz“ titelten die Gazetten im Anschluss an<br />

das 16. Oldenburger Rohrleitungsforum, bei dem sich<br />

zu Jahresanfang 2002 rund 2.000 Experten der<br />

Gas-, Wasser- und Abwasserwirtschaft Gedanken über<br />

die Zukunft des bundesdeutschen Leitungssystems<br />

machten. Insbesondere der Blick auf die teils<br />

maroden Abwasserkanäle ließ die Fachleute akuten<br />

Handlungsbedarf formulieren. Quasi als abschreckendes<br />

Beispiel in der Diskussion um den Zustand der<br />

nationalen Ver- und Entsorgungswege dient dabei<br />

schon traditionell die Hauptstadt. Knappe Kassen<br />

bescheren Berlin einen Mitteleinsatz, der eine<br />

Leitungslebenszeit von rund 230 Jahren voraussetzt.<br />

Die Folge: eine Steigerung der Rohrbrüche von 900 auf<br />

1.300 pro Jahr. Ausnahme oder Regel? Auch der<br />

Blick in die Essener „Unterwelt“ zeigt beileibe keine<br />

paradiesischen Zustände, aber vom allgemeinen<br />

Zusammenbruch ist das 1.536 km lange Abwassernetz<br />

weit entfernt.<br />

Auf vier Säulen ruht die Abwasserentsorgung in Essen.<br />

Rechtlich unabdingbar ist dabei die hoheitliche Rolle<br />

der Stadt selbst. In einem Betriebsaufspaltungsmodell<br />

wurde das wirtschaftliche Eigentum am Rohrnetz 1998<br />

an die Entwässerung Essen GmbH (EEG), eine<br />

Stadtwerke-Tochter, übertragen. Die Abwasserbehandlung<br />

wird durch Emschergenossenschaft und<br />

Ruhrverband sichergestellt, und der eigentliche<br />

Netzbetrieb schließlich obliegt den Abteilungen<br />

Planung, Bau und Betrieb der Stadtwerke AG.<br />

Darunter fällt neben der Reinigung der Sinkkästen, der<br />

Gewässerunterhaltung, der Benzin- und Ölabscheiderreinigung<br />

und der Kleinkläranlagenreinigung für die<br />

Stadt Essen auch der Unterhalt von:<br />

-32-<br />

12 Regenrückhaltebecken<br />

2 Regenüberlaufbecken<br />

3 Regenrückhaltekanälen<br />

84 Regenüberläufen<br />

1 Hochwasserpumpwerk<br />

11 Abwasserpumpwerken<br />

Moderne Technik macht es möglich, dass auch tief<br />

unter der Erde nichts im Verborgenen bleibt.<br />

Allein im Berichtsjahr wurden 679,5 km des Essener<br />

Kanalnetzes durch Spiegelung, Begehung oder<br />

Kamerauntersuchung inspiziert. 316 Schäden, von<br />

denen 272 als so genannte Akutmaßnahmen sofort<br />

beseitigt wurden, bestätigen das vorhandene Bild:<br />

Mit einem Schadensbestand von 25 bis 30 % liegt das<br />

Essener Abwassersystem absolut im Schnitt bundesdeutscher<br />

Großstädte, deren Netze zum Teil<br />

schon im vorigen Jahrhundert gebaut wurden.<br />

Und auch das Abwasserbeseitigungskonzept der<br />

Stadtwerke wird durch die aktuellen Werte bestätigt.<br />

Wurzeleinwuchs, Längsriss, Haarriss oder falscher<br />

Hausanschluss – die Liste der möglichen Schäden<br />

ist lang und von unterschiedlich gravierenden<br />

Konsequenzen. Verschiedene Materialien reagieren<br />

unterschiedlich anfällig. Dabei setzte man in Essen fast<br />

ausschließlich auf Steinzeug (63 %) und Beton (36 %).<br />

Beim heutigen Einsatz von modernen Materialien<br />

wie PE oder GFK fehlen noch aussagekräftige<br />

Erfahrungswerte. So steht zum Beispiel den Vorteilen<br />

des leichteren Handlings von Kunststoffen eine<br />

zum Teil fehlende und damit verstopfungsanfällige<br />

„Spurtreue“ gegenüber. Bauphysikalisches Verhalten<br />

und Wirtschaftlichkeit dieser Werkstoffe werden derzeit<br />

aufmerksam beobachtet.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Bei einer Rohrleitungs-Lebensdauer von 60 bis 80<br />

Jahren entfällt der Löwenanteil in der Schadensstatistik<br />

naturgemäß auf „Altersschwächen"“. Ausnahme dieser<br />

„goldenen Regel“ bilden lediglich die Nachkriegszeit-<br />

Rohre. Bei Abwasserleitungen, die in den Jahren<br />

1920 bzw. 1950 erstellt wurden, finden sich auffällig<br />

häufig Schäden, die auf mangelhaften Beton zurückzuführen<br />

sind. Mit Schließung der letzten Zeche im<br />

Stadtgebiet 1986 nahm die Rolle des Bergbaus in der<br />

Schadensstatistik kontinuierlich ab und spielt heute<br />

keine Rolle mehr.<br />

Altersaufbau des Essener Kanalnetzes:<br />

Bau vor 1925 18 %<br />

Bau bis 1950 17 %<br />

Bau bis 1975 41 %<br />

Bau ab 1976 24 %<br />

Der älteste noch im Betrieb befindliche Kanal erledigt<br />

seine Arbeit allerdings noch immer zur allgemeinen<br />

Zufriedenheit. In der nördlichen Innenstadt, auf Höhe<br />

des Gänsemarktes, leistet ein gemauertes Relikt des<br />

letzten Jahrhunderts seine Dienste: ein kleiner Kanal,<br />

der aber immerhin aus dem Jahr 1869 stammt.<br />

Unangefochten der „Größte“ ist dagegen der<br />

Hauptsammler der Innenstadt. Mit einem Durchmesser<br />

von 3,80 m ist der Koloss geräumig genug, um einem<br />

Pkw die Durchfahrt zu ermöglichen. Am anderen Ende<br />

der Skala rangieren zahllose Kanäle mit einem<br />

Durchmesser von 30 Zentimetern. Kleiner arbeitet man<br />

in Essen nicht.<br />

-33-<br />

6,85 Mrd. € wurden <strong>2001</strong> deutschlandweit<br />

in das 450.000 km lange Abwassernetz investiert,<br />

75 Mrd. € sollen nach Angaben des Umweltbundesministeriums<br />

auch in den kommenden zehn<br />

Jahren nötig sein. Mit einem Anschlussgrad<br />

von 99 Prozent rangiert Essen dabei deutlich vor<br />

dem landesweiten Schnitt von 93 Prozent. Auch bei der<br />

Trennung von Schmutz- und Regenwasser besitzt<br />

die Stadt eine Vorreiterrolle. Während national<br />

erst 57 % der Bürger Gebührenbescheide erhalten,<br />

in denen Niederschlag und Schmutzwasser getrennt<br />

abgerechnet werden, rechnet man in Essen<br />

bereits seit 20 Jahren nach dieser gerechteren Formel.<br />

Eine Neubewertung der Kostenanteile im Jahr 2000<br />

hat dabei eine leichte Veränderung zu Lasten des<br />

Schmutzwassers ergeben. Wurden die Gebühren<br />

bisher zu 65 % auf Schmutzwasser und 35 % auf<br />

Regenwasser verteilt, gilt nun ein Verhältnis<br />

von 71/29.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

-34-<br />

Hafen<br />

Logistik


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

-35-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Aus den Sparten – Hafen<br />

Hafen – Logistik<br />

Die Verkehrs- und Umschlagsleistungen im Essener<br />

Hafen haben sich <strong>2001</strong> im Vergleich zum Vorjahr sehr<br />

unterschiedlich entwickelt. Der Schiffsgüterumschlag<br />

stellte sich überraschend positiv dar. Mit 620.434 t<br />

nahm die Leistung gegenüber dem Vorjahr um rund<br />

2.500 t oder 0,5 % zu. Die Beförderungsleistung der<br />

Hafenbahn lag mit rund 418.000 t ca. 6.000 t oder<br />

1,4 % nur unwesentlich unter dem 2000er Ergebnis.<br />

Trotz eines Rückgangs von 29.000 t oder 9,4 % auf<br />

280.600 t ist das Ergebnis des Kranumschlagsbetriebes<br />

positiv zu bewerten.<br />

Die Anzahl der Verwiegungen über die öffentliche<br />

Fahrzeugwaage nahm von 54.491 im Jahr 2000<br />

um 8.129 auf 46.362 ab. Die Gesamtmenge teilt sich<br />

dabei in 20.940 (- 3.163) Fremdverwiegungen und<br />

25.422 (- 4.966) Eigenverwiegungen auf. Der starke<br />

Rückgang bei den externen Verwiegungen ist<br />

ausschließlich auf den Konkurs der vormals im<br />

Hafen ansässigen Firma Kleinholz zurückzuführen.<br />

Die Umsatzerlöse lagen mit 4,736 Mio. € geringfügig<br />

über dem Vorjahreswert von 4,669 Mio. €.<br />

Auf Grund der heterogenen Branchenstruktur aus<br />

Produktions-, Speditions- und Handelsunternehmen<br />

konnten ungünstige konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />

(darunter auch die Folgen des 11. September) im<br />

Bereich der Eisen- und Stahlindustrie und im Bausektor<br />

durch andere Massenstückgüter kompensiert werden.<br />

-36-<br />

So wurde der seit 1997 anhaltende Rückgang beim<br />

Mineralöl <strong>2001</strong> nicht nur gestoppt, sondern die<br />

Umschlagszahlen nahmen sogar wieder leicht zu.<br />

Das gesamte Verkehrsaufkommen über Wasser und<br />

Schiene summierte sich auf 1,407 Mio. t.<br />

Dies ist eine Steigerung von rund 70.000 t oder 5,3 %,<br />

die allerdings im Wesentlichen auf einem hohen<br />

Tonerdeumschlag basiert.<br />

Insgesamt wurden 611 Schiffe (Vorjahr 617) und 7.968<br />

Waggons (Vorjahr 8.726) abgefertigt.<br />

Beim Eigen- und Fremdumschlag ist 2002 durch den<br />

Wegfall von Petrolkoks mit niedrigeren Zahlen zu<br />

rechnen. Bei den anderen Hauptumschlagsgütern<br />

Tonerde, Glas, Anodenkohle, Kies und Sand ist von<br />

gleich bleibenden Mengen auszugehen. Der Eisenbahngüterverkehr<br />

wird nach konservativen Schätzungen<br />

günstigenfalls das Vorjahresniveau erreichen.<br />

Leistungen <strong>2001</strong> 2000<br />

Schiffsgüterumschlag t 620.400 618.000<br />

Kranleistung t 280.600 310.000<br />

Schiffsbelader t 93.000 71.300<br />

Saugheberanlage t 342.700 263.600<br />

Fahrzeugverwiegungen Stück 20.940 24.100<br />

Waggonbeförderungen Stück 8.000 8.700<br />

Bahnumschlag t 418.400 424.000<br />

Rangierfahrten Stück 2.700 3.100<br />

Umsatzerlöse Mio. € 4,7 4,7


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Spundwandsanierung / Sohlenbefestigung<br />

Zukunftweisende Modernisierung<br />

Als deutliches „Ja“ des Unternehmens für einen langfristigen<br />

Betrieb des Essener Hafens sind die<br />

Investitionen im Jahr <strong>2001</strong> zu werten. Nachdem die<br />

Stadtwerke bereits 1992 rund 3,3 Mio. € in die<br />

Errichtung der neuen Krananlagen investiert hatten,<br />

wurden nun <strong>2001</strong> wieder einmal große Summen<br />

bewegt. Mit 1,3 Mio. € lagen die zur Verfügung gestellten<br />

Mittel fast um das Dreifache über denen des<br />

Vorjahres.<br />

Im Rahmen des Üblichen bewegten sich dabei die rund<br />

200.000 €, die zur Erneuerung der Gleistrassen<br />

aufgewendet wurden. Ebenfalls ohne großes Aufsehen<br />

und wie schon in den Jahren zuvor wurden rund<br />

230.000 € in die Oberflächenbefestigung der vorhandenen<br />

Lagerplätze investiert. So können künftig<br />

noch größere Mengen von Sand, Kies oder<br />

Kohlenprodukten ohne Fremdstoffbeimischung und nach<br />

heutigem Umweltschutzstand umgeschlagen werden.<br />

Die weitaus größte Summe indes fand bei<br />

der Sanierung des Hafenbeckens ihren Einsatz.<br />

Ungewöhnlich hoch waren die Kosten auch deshalb,<br />

weil das angewendete Konzept auf die Zukunft<br />

orientiert ist und weitere Pflegemaßnahmen im<br />

Hafenbecken im Idealfall auf Jahrzehnte überflüssig<br />

werden lässt. Begonnen haben die umfangreichen<br />

Erneuerungsschritte mit dem vollständigen Neubau der<br />

Spundwände am Südufer.<br />

-37-<br />

Die rund 80 m lange neue Stahlbarriere am Kopf des<br />

Stichhafens kostete rund 435.000 €. Es folgte die<br />

vergleichsweise unspektakuläre Sanierung der<br />

Spundwände am West- und Ostufer. Nachdem auch<br />

diese Arbeiten abgeschlossen waren, begann der<br />

ungleich aufwendigere Teil der insgesamt 400.000 €<br />

teuren Hafenmodernisierung.<br />

Zunächst wurde das Hafenbecken eingehend untersucht,<br />

ausgelotet und entsprechend eingeebnet.<br />

Nachdem alle Untiefen beseitigt waren, brachte eine<br />

Spezialfirma rund fünf Meter breite Vliesbahnen<br />

auf den Hafengrund. Mit Felsbrocken beschwert, verhindern<br />

die Unterwasserteppiche, dass die Schiffsschrauben<br />

beim Anlegen Sand und Schlamm aufwirbeln.<br />

Auf diese Weise will man Abtragungen im<br />

Spundwandbereich vorbeugen. War es bisher notwendig,<br />

alle fünf Jahre die geforderte Tiefe<br />

von 3,50 m durch aufwendige Ausbaggerungen<br />

herzustellen, sollen die neuen Geo-Textilfilter auf der<br />

Hafensohle diese Intervalle deutlich verlängern.<br />

Sämtliche Maßnahmen konnten Anfang 2002<br />

planmäßig beendet werden. Durch eine enge<br />

Abstimmung zwischen der Hafenmeisterei und den<br />

beauftragten Unternehmen konnten alle Schiffsbewegungen<br />

so koordiniert werden, dass ein<br />

Anlieferstopp während der gesamten Bautätigkeit<br />

vermieden wurde.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Aus den Sparten – Hafen<br />

„Kombi-Modell“ gegen Verkehrsinfarkt<br />

„Quo vadis, Binnenschifffahrt.“ Als Bestandteil<br />

einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur ist<br />

die heimische Binnenschifffahrt Voraussetzung für<br />

einen starken und dynamischen Wirtschaftsstandort<br />

Deutschland und besitzt damit zentrale Bedeutung für<br />

Wachstum und Beschäftigung. Zu diesem Schluss ist<br />

die Bundesregierung gekommen, die für Ausbau-<br />

und Ersatzmaßnahmen an Bundeswasserstraßen<br />

in den kommenden Jahren jeweils 500 Mio. € im<br />

Haushaltsplan vorgesehen hat.<br />

Mit diesen Investitionen sollen unter anderem die<br />

Unterschiede zwischen den Wasserstraßen in den alten<br />

und neuen Bundesländern ausgeglichen werden.<br />

Sofern es die äußeren Bedingungen zulassen, werden<br />

Fahrrinnenabmessungen angestrebt, die einen Verkehr<br />

mit modernen, leistungsfähigen und damit wirtschaftlichen<br />

Binnenschiffen ermöglichen.<br />

Unterstützung bei dem Versuch, die Binnenschifffahrt<br />

als echte Alternative zum Straßenverkehr zu etablieren,<br />

erhält die Bundesregierung dabei auch von der<br />

Europäischen Union. Nach einer Änderung der Leitlinien<br />

für das Transeuropäische Netz sind nunmehr alle<br />

Binnenhäfen mit einem jährlichen Umschlagsvolumen<br />

von mehr als 500.000 t von übergeordneter Bedeutung.<br />

Hafenzufahrten und Hafeninfrastruktur gelten als<br />

„Vorhaben von gemeinsamem Interesse“ und werden<br />

entsprechend gefördert.<br />

-38-<br />

Hintergrund aller Bemühungen ist ein schon heute<br />

absehbarer Verkehrskollaps auf bundesdeutschen<br />

Straßen. Während der Personenverkehr in den<br />

nächsten zehn Jahren um ca. 20 % ansteigen wird,<br />

prognostizieren Experten das Wachstum im<br />

Güterverkehr auf mehr als 60 %.<br />

Derzeitige Schätzungen sehen für die Binnenschifffahrt<br />

zwar ein unterproportionales Wachstum. Dennoch wird<br />

das Transportaufkommen auch in diesem Sektor um<br />

fast 30 % steigen.<br />

Die mit zunehmendem Verkehrsaufkommen zusammenhängenden<br />

Probleme lassen sich nicht allein<br />

durch Anstrengungen im Verkehrswegebau lösen.<br />

Nur die Vernetzung der vorhandenen Verkehrswege<br />

von Bahn, Straße und Wasser ist in der Lage,<br />

den Wirtschaftsstandort Deutschland in einem vereinten<br />

Europa dauerhaft wettbewerbsfähig zu halten.<br />

Als zentrale Schnittstelle, zumeist inmitten industrieller<br />

Ballungsräume gelegen, gebührt den deutschen<br />

Binnenhäfen dabei zunehmende Bedeutung.<br />

Über ordnungs- und steuerpolitische Erleichterungen<br />

oder durch zinslose Darlehen und Baukostenzuschüsse<br />

hat die Bundesregierung dabei allein im Berichtsjahr<br />

60 Mio. € für den Ausbau vom „kombinierten Verkehr“<br />

zur Verfügung gestellt.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Mit Einführung der geplanten streckenbezogenen<br />

Autobahnbenutzungsgebühr für LKW im kommenden<br />

Jahr wird der Wettbewerb im Güterverkehr aus Sicht<br />

der Schifffahrt weiter harmonisiert. Die zusätzlichen<br />

Kosten beim Güterverkehr über deutsche Autobahnen<br />

werden einen zunehmenden Teil des Transportes auf<br />

die Wasserstraßen verlagern.<br />

Auf Grund seiner zentralen Lage im Schnittpunkt<br />

der internationalen Verkehrsachsen Nord-Süd und<br />

Ost-West kommt dem Ruhrgebiet dabei eine ganz<br />

besondere Bedeutung zu. Bei steigendem Transitaufkommen<br />

im globalisierten Europa entwickelt sich die<br />

Rhein-Ruhr-Region zunehmend zu einer Drehscheibe<br />

der internationalen Verkehrsbeziehungen. Rund 40 %<br />

der Umschlagsleistung aller öffentlichen Häfen in<br />

Deutschland stammen allein aus dem Ruhrgebiet. Der<br />

Ausbau der Kanalnetze, die geplante Niederrheinvertiefung,<br />

die Förderung von Forschungsprojekten<br />

zur Entwicklung von Informationsnetzen und<br />

die Öffnung der Förderrichtlinien für private Terminals<br />

sind Beispiele dafür, dass auch die Landesregierung<br />

gewillt ist, in leistungsverbessernde Infrastruktur zu<br />

investieren. Vor diesem Hintergrund sind die großen<br />

Anstrengungen der Stadtwerke zu sehen, die im<br />

Berichtsjahr außerordentlich viele Mittel in den Ausbau<br />

der Hafeninfrastruktur investiert haben.<br />

-39-<br />

Nach der grundsatzpolitischen Aussage zum Fortbestand<br />

des Hafens waren die <strong>2001</strong> vollzogenen<br />

Maßnahmen die logische Konsequenz, um den<br />

Schifffahrtsbetrieb dauerhaft und wirtschaftlich an den<br />

Standort Essen zu binden.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Marketing – Generation: e<br />

Geballte Power im Scheckkartenformat<br />

Wer das Marketing eines Unternehmens einzig auf den<br />

Begriff „Werbung“ reduziert, wird der Vielfältigkeit und<br />

der hohen Verantwortung dieses Bereiches kaum<br />

gerecht. Über das Instrument Marktforschung liefert<br />

das Marketing die Basisdaten für alle weiteren unternehmerischen<br />

Maßnahmen, entwickelt Vertriebsstrukturen,<br />

schafft Kundenbindung und kümmert sich<br />

um die Akquisition von Neukunden. Das Ganze selbstverständlich<br />

auch mit den Mitteln der Werbung.<br />

Auf die gesunde Mischung kommt es eben an.<br />

Bereits seit 1993 gehört die regelmäßige Befragung<br />

von Neu- und Altkunden zum festen Repertoire<br />

des Stadtwerke-Marketings. Untersucht wird Kundenzufriedenheit,<br />

das Produktimage von Erdgas,<br />

das Unternehmensimage, die Wahrnehmung von<br />

Werbemaßnahmen und das Informations- bzw.<br />

Entscheidungsverhalten der Stadtwerke-Kunden.<br />

Die Auswertung der Neukunden-Befragung von 1999<br />

bis <strong>2001</strong> hat dabei folgendes Bild ergeben: Generelle<br />

Zufriedenheit mit den Leistungen des Unternehmens,<br />

wenngleich mit einer leicht sinkenden Tendenz.<br />

Stabilisierung des Produktimages von Gas, insbesondere<br />

auch durch die Bewertung von Erdgas<br />

als preiswerter Energiequelle. Und bessere Noten für<br />

die Informations- und Beratungsarbeit.<br />

-40-<br />

Im Bereich der Kundeninformation haben die Stadtwerke<br />

im Jahr <strong>2001</strong> ein neues Medium entwickelt:<br />

Das Geschäftskundenmagazin „Connect“. Aufgabe der<br />

Zeitschrift ist es, dem Geschäftskunden konkrete<br />

Einsparpotenziale aufzuzeigen, ihn über neue<br />

gesetzliche Regelungen zu unterrichten und technische<br />

Neuerungen vorzustellen. Ziel ist es, eine noch<br />

stärkere Bindung zwischen Kunde und Betreuer zu<br />

ermöglichen. Gleiches wurde auch durch die<br />

Einladung zu insgesamt vier Sondervertrags-Kundenveranstaltungen<br />

angestrebt. Mit fast 100 Besuchern<br />

avancierte der „Tanz auf dem Eis“ dabei zur bestbesuchten<br />

Veranstaltung des Jahres im Geschäftskundensegment.<br />

Gut 400 Schaulustige fanden sich<br />

beim Tag der offenen Tür in der Wasseraufbereitungsanlage<br />

ein. Mit einem neuen Standkonzept präsentierten<br />

sich die Stadtwerke auf den beiden Essener Messen<br />

„Mode-Heim-Handwerk“ und „Haus und Garten“.<br />

Unter dem Titel „Des Kaisers neue Kleider“ wurde insbesondere<br />

auf die Problematik von veralteten<br />

Heizkesselanlagen hingewiesen, die im Zuge der geänderten<br />

gesetzlichen Vorschriften erneuert werden<br />

müssen. Vor diesem Hintergrund wurde auch das<br />

Förderprogramm zur Modernisierung bereits vorhandener<br />

Erdgasanlagen bzw. die Umstellung von<br />

anderen Energieformen auf Erdgas weiter intensiviert.<br />

Insgesamt nahmen 224 Kunden eines der zahlreichen<br />

Bonuspakete in Anspruch.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Absolutes Highlight – auch beim Messe-Auftritt –<br />

war hingegen die Einführung der City-PowerCard. Fast<br />

5000 dieser Kundenkarten, mit denen sich der Besitzer<br />

zahlreiche Preisvorteile bei Freizeitaktivitäten und<br />

Dienstleistern der Region sichern kann, wurden im<br />

Berichtsjahr ausgegeben. Und der große Erfolg hat im<br />

eigenen Haus bereits einen Nachahmer gefunden.<br />

In der Jahresmitte 2002 bekam die Privatkunden-Karte<br />

Familienzuwachs auf dem Geschäftskunden-Sektor.<br />

Die City-PowerBusinessCard. Die übrigens gleich unter<br />

einem neuen „Image-Dach“ vorgestellt wurde.<br />

Denn nach der Entwicklung einer neuen Werbekampagne<br />

präsentieren sich die Stadtwerke 2002 im<br />

modernen Erscheinungsbild als „Generation e“.<br />

Neben den erwähnt umfangreichen Maßnahmen mit<br />

offenkundiger Außenwirkung haben die Stadtwerke<br />

auch strukturell auf die Anforderungen eines<br />

liberalisierten Marktes reagiert. Um eine bessere<br />

Kundenbetreuung und verstärkte Neuakquisition<br />

gewährleisten zu können, wurde die Abteilung<br />

personell aufgestockt. Mit insgesamt sechs Kunden<br />

wurden Gaslieferungs-Sonderverträge vom Typ CsoA<br />

oder EsoA, so genannte Bündelkundenverträge,<br />

abgeschlossen. Dieser Weg soll auch 2002 noch<br />

stärker beschritten werden. Darüber hinaus wurde<br />

ein Key-Account-Management eingerichtet, das die<br />

Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerke-Großkunden<br />

und einem auf ihre individuellen Bedürfnisse<br />

ausgerichteten Ansprechpartner optimiert.<br />

-41-<br />

City-PowerBusinessCard


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Planung, Bau und Betrieb<br />

Investitionen auf hohem Niveau<br />

Die Abteilung Planung und Bau blickt auf ein Rekordjahr<br />

zurück. Im Bereich der Gas- und Wasserversorgung<br />

erreichten die eingesetzten Mittel auf Grund<br />

der ungewöhnlich regen Bautätigkeit ihren bisherigen<br />

Höchststand. Im Bereich der Abwasserentsorgung<br />

war indes eine gegenläufige Entwicklung zu<br />

beobachten. Insbesondere durch noch ausstehende<br />

Gestattungsverträge oder die Verzögerung von<br />

öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahren konnten<br />

weniger Maßnahmen als ursprünglich geplant durchgeführt<br />

werden. Beispielhaft dafür sind die Projekte<br />

„Hexbachsammler“mit einem Investitionsvolumen von<br />

rund 6 Mio. € und der nördliche Zulaufsammler<br />

Burgaltendorf, der entgegen der Planung bisher erst<br />

zur Hälfte fertig gestellt werden konnte. Im Zuge der<br />

Instandhaltung und Erneuerung des Abwassernetzes<br />

wurden insgesamt 679,5 km Kanalnetz durch<br />

Spiegelung, Begehung oder Kamerabefahrung untersucht.<br />

Dabei wurden 316 Akutmaßnahmen festgestellt.<br />

272 Schäden konnten sofort beseitigt werden.<br />

Die turnusmäßige Kanalreinigung umfasste 334,1 km<br />

Kanalnetz.<br />

Mit 260 (Vorjahr 440) nahm die Zahl der Störmeldungen<br />

deutlich ab. An 45 unterirdischen Bauwerken und<br />

Schächten wurden bei laufenden Inspektionen Schäden<br />

festgestellt und beseitigt. Mit dem Ende des<br />

Berichtsjahres endete auch die bisherige Organisationsstruktur<br />

der Abteilung. Die ehemals eigenständigen<br />

Abteilungen 5A „Generelle Planung und grafische<br />

Datenverarbeitung" und Abteilung 5 „Planung und Bau“<br />

sind seit dem 1. Januar 2002 unter einem gemeinsamen<br />

Dach und mit dem Namen „Planung und Bau“<br />

vereint.<br />

-42-<br />

Als besonders herausragendes Ereignis im Jahr <strong>2001</strong><br />

ist die Beauftragung der Stadtwerke Essen im Rahmen<br />

eines internationalen Kennzahlenprojektes für die<br />

Wasserversorgung zu nennen. Ziel ist es, ein standardisiertes<br />

Zahlenwerk zu erstellen, das im Sinne eines<br />

„Benchmarkings“ den weltweiten Vergleich von<br />

Wasserversorgungsunternehmen ermöglicht. An dem<br />

in Deutschland vom IWW Mülheim geleiteten<br />

Team sind neben den Stadtwerken noch 13 weitere<br />

Wasserversorger beteiligt. Bis 2004 sollen alle<br />

erforderlichen Daten gesammelt und das daraus resultierende<br />

Kennzahlenhandbuch veröffentlicht werden.<br />

Erdgas - Investitionen<br />

Im Berichtsjahr haben die Stadtwerke insgesamt<br />

14,9 Mio. € in die Anlagen der Gasversorgung<br />

investiert. Dies sind 4,2 Mio. € weniger als im Vorjahr.<br />

Investitionsschwerpunkt waren einmal mehr die<br />

Verteilungsanlagen. 12,2 Mio. € entfielen allein auf<br />

Erneuerung und Erweiterung des Gasrohrnetzes.<br />

Der deutliche Investitionsrückgang ist ursächlich<br />

auf den 2000 begonnenen und <strong>2001</strong> fertig<br />

gestellten Bau eines Erdgasröhrensystems zur<br />

Bezugskostenoptimierung zurückzuführen. Bei den<br />

Gashausanschlüssen standen im Geschäftsjahr 1.371<br />

Neuzugängen 552 Abgänge gegenüber.<br />

Bestand<br />

31.12.<strong>2001</strong> 31.12.2000 31.12.1999<br />

Rohrnetz<br />

-km- 1.329 1.325 1.317<br />

Hochdruck 122 121 121<br />

Mitteldruck 62 60 1.138<br />

Niederdruck<br />

Abnehmeranschlüsse<br />

1.145 1.144<br />

- Stück -<br />

Zähler<br />

46.930 46.111 45.192<br />

- Stück - 90.261 89.692 89.106


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Trinkwasser - Investitionen<br />

Die Stadtwerke haben im Berichtsjahr 17,1 Mio. € in<br />

die Anlagen der Trinkwasserversorgung investiert.<br />

Mit 16,3 Mio. € entfielen dabei mehr als 95 %<br />

auf die Verteilungsanlagen. Die Erneuerung der<br />

Versorgungsleitungen bewegte sich auf gewohnt<br />

hohem Niveau.<br />

Insgesamt 31.823 m Wasserversorgungsleitungen sind<br />

erneuert oder neu verlegt worden. Dieser Wert<br />

liegt leicht unter dem des Vorjahres (32.431 m).<br />

Die auf einer Länge von 31.386 m stillgelegten<br />

Leitungen wurden fast gänzlich durch neue ersetzt.<br />

Bestand<br />

31.12.<strong>2001</strong> 31.12.2000 31.12.1999<br />

Rohrnetz<br />

-km-<br />

Abnehmeranschlüsse<br />

1.811 1.810 1.807<br />

- Stück - 87.980 87.541 87.147<br />

Zähler<br />

- Stück - 90.051 89.627 88.951<br />

-43-<br />

Investitionen Abwasserentsorgung<br />

Am 1. Januar 1998 haben die Stadtwerke Essen AG<br />

(SWE) die Durchführung der Abwasserbeseitigung von<br />

der Stadt Essen übernommen. Eigentümerin des<br />

Kanalnetzes wurde die SWE-Tochtergesellschaft<br />

Entwässerung Essen GmbH (EEG). Die Betriebsführung<br />

durch die von der Stadt übernommenen Mitarbeiter<br />

umfasste <strong>2001</strong> ein Kanalnetz von 1.536 km Länge.<br />

Die Investitionen in Höhe von 19,5 Mio. € wurden<br />

durch die EEG vorgenommen.<br />

Zusätzlich wurden 3,8 Mio. € für die Sanierung und<br />

Unterhaltung des Kanalnetzes an Fremdleistungen<br />

aufgewendet. Weitere Investitionen in Höhe von<br />

0,6 Mio. € sind im Bereich der Betriebsführung<br />

bei den Stadtwerken angefallen.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Planung, Bau und Betrieb<br />

Aus Schaden wird man klug<br />

Gegensätze ziehen sich an. Während die Ver- und<br />

Entsorgungsnetze der Stadt in der Regel auf<br />

eine Jahrzehnte währende Vergangenheit zurückblicken,<br />

stehen die Stadtwerke durch ihre modernste<br />

Rohrnetzüberwachung mit mehr als einem Bein im<br />

21. Jahrhundert. Digitalisierung ist das Gebot der<br />

Stunde, wenn es darum geht, das Leitungssystem<br />

noch sicherer und seine Pflege effektiver zu machen.<br />

Das Ziel ist ehrgeizig, aber realistisch. In spätestens<br />

drei Jahren wollen die Stadtwerke-Verantwortlichen<br />

der Abteilung Planung und Bau das komplette<br />

Versorgungsplanwerk in digitalisierter Form vorlegen.<br />

Komplett heißt dabei, inklusive aller rund 132.000<br />

Standardhausanschlüsse. Im November 2000 hat das<br />

Projekt begonnen und lief <strong>2001</strong> unter „Volllast“.<br />

Dass die Anstrengungen mehr als einen konkreten und<br />

aktuellen Hintergrund besitzen, zeigt allein der Blick<br />

auf die ausgeprägte Schadensdokumentation der<br />

Stadtwerke.<br />

-44-<br />

Auf dem Weg von einer zustandsorientierten<br />

Instandhaltung zu einer bedarfsorientierten Instandhaltung<br />

sind Bits und Bytes unerlässliches Hilfsmittel<br />

geworden. Dank einer Datenbasis, die weit über<br />

Schema „F“ hinausgeht, konnten Überprüfungszeiträume<br />

optimiert und Erneuerungsmaßnahmen auf<br />

besonders anfällige Gebiete konzentriert werden.<br />

Eckpunkt dieser Strategie ist unter anderem<br />

die seit 1995 durchgeführte Kamerabefahrung<br />

aller Abwasserkanäle im Stadtgebiet, die bis 2005<br />

ebenfalls in die vollständige Digitalisierung einfließt.<br />

Auf Grund der baulichen Anforderungen sind<br />

exakte Informationen über Längen, Lage und Höhenunterschied<br />

hier noch ungleich bedeutsamer als im<br />

Versorgungsbereich.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Da Leitungsschäden exponentiell wachsen, kann nur<br />

ein schnelles, umfassendes und automatisiertes<br />

Berichtswesen den sicheren und wirtschaftlichen<br />

Netzbetrieb aufrechterhalten. Und die Realität gibt<br />

dem Konzept Recht. Seit Durchführung des dezidierten<br />

Erneuerungsprogramms sind die von Witterungseinflüssen<br />

bereinigten Störmeldungen rückläufig.<br />

Getreu dem Motto: „Aus Schaden wird man klug.“<br />

„Fit für ein neues Jahrtausend“ – das kostet die<br />

Stadtwerke rund 5 Mio. € jährlich für operative<br />

Tätigkeiten und die Pflege von Hard- und Software.<br />

Doch letztlich betrachtet man diese Summen<br />

nicht als Ausgaben, sondern als Investitionen in<br />

Einsparpotenziale. So können die ständig wachsenden<br />

Datenmengen dank der permanent modernisierten<br />

EDV-Technologie ohne zusätzlichen Personalaufwand<br />

bewältigt werden.<br />

Ermutigendes Beispiel für die Richtigkeit einer weitsichtigen<br />

Unternehmenspolitik ist dabei der „Fall<br />

Hausanschlussschieber“. Bereits in den 80er Jahren<br />

entschieden sich die Stadtwerke, alle neu verlegten<br />

Gas- oder Wasser-Hausanschlüsse mit Schiebern<br />

auszurüsten, die den jeweiligen Verbraucher bei Bedarf<br />

in Sekundenschnelle vom Netz trennen können.<br />

Der Wunsch nach einem höheren Sicherheitsniveau<br />

bewegte die Unternehmensführung zu<br />

dieser freiwilligen und beachtlichen Investition.<br />

-45-<br />

Der „ökonomische Lohn“ der Aktion folgte im Juli<br />

1998. Unter dem Kürzel „G 459/1“ fand sich im<br />

DVGW-Regelwerk eine Verordnung, die diesen<br />

Sicherheitsaspekt zum neuen Standard ausrief.<br />

Die Anforderungen an eine zeitgemäße EDV wurden<br />

erkannt, entsprechende Maßnahmen sind initiiert<br />

oder laufen bereits auf Hochtouren. Doch die Tücken<br />

liegen bekanntlich im Detail. So ist eine der derzeit<br />

größten Herausforderungen mit der Vereinheitlichung<br />

einer Vielzahl unterschiedlicher Programme verbunden.<br />

Insbesondere die Unvereinbarkeit der 1998 übernommenen<br />

Entwässerungs-EDV mit den Versorgungsprogrammen<br />

bereitet Mühe.<br />

Da beide Systeme seit Jahren etabliert und bewährt<br />

arbeiten und Mengen an Datenmaterial gesammelt<br />

haben, war der Fortbestand beider Systeme<br />

unerlässlich. Stattdessen sorgt seit <strong>2001</strong> eine<br />

eigens entwickelte gemeinsame Nutzeroberfläche<br />

für Kompatibilität und Klarheit im Datendschungel.<br />

PROMAP heißt der Problemlöser, über den nun rund<br />

90 % der anfallenden Sachfragen der gesamten<br />

Belegschaft schnell und einfach beantwortet werden.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Mitarbeiter und Soziales<br />

Mitarbeiterzahl<br />

Am 31. Dezember <strong>2001</strong> hatten die Stadtwerke<br />

984 Mitarbeiter (Vorjahr 987). Die Abnahme ist<br />

dabei ausschließlich auf den Bereich der Lohnempfänger<br />

konzentriert. Hier ist ein Rückgang von 443<br />

auf 435 Mitarbeiter zu verzeichnen. Dieser Entwicklung<br />

gegenüber stehen leichte Zuwächse bei den<br />

Gehaltsempfängern (+2) und der seit Jahren kontinuierlich<br />

zu beobachtende Anstieg der Mitarbeiter in<br />

Ausbildung von 41 auf 44. Insgesamt wurde die auf<br />

rationellen Personaleinsatz ausgerichtete Personalpolitik<br />

in ihren Grundzügen weitergeführt.<br />

Personalkosten<br />

Trotz der leicht gesunkenen Mitarbeiterzahl nahmen die<br />

Lohn- und Gehaltskosten im Vergleich zum Vorjahr<br />

leicht um 1,8 Prozent zu. Grund für die gestiegenen<br />

Aufwendungen ist in erster Linie die zum 1. September<br />

<strong>2001</strong> in Kraft getretene Tarifanhebung um 2,4 Prozent.<br />

Überproportional gestiegen sind die sozialen Abgaben<br />

und die Aufwendungen zur Altersversorgung und<br />

Unterstützung. Hintergrund sind die hohen Zuführungen<br />

zu den Rückstellungen für Pensionen und<br />

die Einführung der Altersteilzeit. Insgesamt stiegen die<br />

Kosten hier um 0,9 Mio. € oder 9 %.<br />

Wie schon im Vorjahr wurde der Anstieg der<br />

Sozialversicherungsbeiträge trotz Anhebung der<br />

Beitragsbemessungsgrenzen durch die Senkung des<br />

Beitragssatzes zur Rentenversicherung von 19,3 auf<br />

19,1 % gebremst.<br />

-46-<br />

Aus- und Weiterbildung<br />

Die 44 Auszubildenden der Stadtwerke Essen AG<br />

verteilen sich auf die Berufe Industriekauffrau/mann,<br />

Kauffrau/mann für Bürokommunikation, Bürokauffrau/mann,<br />

Anlagenmechaniker und Ver- und<br />

Entsorger. In Kooperation mit der Innung für<br />

Gas-, Wasser-, Heizungs- und Lüftungstechnik wurden<br />

insgesamt 25 Auszubildende von Fremdfirmen durch<br />

Mitarbeiter der Stadtwerke unterwiesen.<br />

Durch die konsequente Verlagerung von externen<br />

Weiterbildungsmaßnahmen in den internen Bereich<br />

konnte die Anzahl der Freistellungstage deutlich<br />

reduziert werden. 130 externen Seminaren<br />

(390 Teilnehmer) standen im Geschäftsjahr<br />

zehn interne Weiterbildungsmaßnahmen mit 120<br />

Mitarbeitern gegenüber. Dazu kamen acht hausinterne<br />

EDV-Schulungen für 175 Mitarbeiter, unter anderem<br />

mit den Themen Auto-Cad <strong>2001</strong> und Internet.<br />

Das Betriebliche Vorschlagswesen hat gegenüber dem<br />

Vorjahr einen erfreulichen Zuwachs zu verzeichnen.<br />

35 Verbesserungsanregungen wurden von insgesamt<br />

43 Mitarbeitern eingereicht. 25 dieser Vorschläge<br />

wurden anerkannt und mit einer Prämie honoriert.<br />

Mitarbeiter <strong>2001</strong> Vorjahr<br />

Lohnempfänger<br />

Vollzeitbeschäftigte 426 434<br />

Teilzeitbeschäftigte 3 3<br />

Beschäftigte ohne Bezüge 6 6<br />

Lohnempfänger gesamt 435 443<br />

Gehaltsempfänger<br />

Vollzeitbeschäftigte 443 443<br />

Teilzeitbeschäftigte 41 38<br />

Beschäftigte ohne Bezüge 21 22<br />

Gehaltsempfänger gesamt 505 503<br />

Auszubildende 44 41<br />

Mitarbeiter gesamt 984 987


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Tarifvertrag / Jubilare<br />

Konstruktive Zusammenarbeit<br />

Das Arbeitsklima bei den Stadtwerken Essen kann<br />

als positiv bezeichnet werden. Auch die<br />

Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat war im<br />

Berichtsjahr – wie in den Vorjahren – wieder äußerst<br />

konstruktiv. Die Stadtwerke Essen danken allen<br />

Mitarbeitern und dem Betriebsrat für ein<br />

Engagement, ohne das die Ergebnisse des<br />

Berichtsjahres nicht denkbar gewesen wären.<br />

Ein ganz besonderer Dank gilt den Mitarbeitern,<br />

die im Berichtsjahr ihr 25-jähriges bzw. 40-jähriges<br />

Dienstjubiläum begehen konnten. Wer seinem<br />

Unternehmen so lange die Treue hält, sorgt für die<br />

so wichtige Kontinuität des Hauses.<br />

Leistung soll sich lohnen<br />

Aus Sicht der Personalabteilung stand das Jahr <strong>2001</strong><br />

ganz im Zeichen eines neuen Tarifvertrages. Bereits am<br />

5. Oktober 2000 wurde der Tarifvertrag Versorgungsbetriebe<br />

(TV-V) unterzeichnet. Da die Stadtwerke<br />

auf Grund der Mitarbeiter des Hafens und der<br />

Entwässerung nicht unmittelbar dem TV-V unterliegen,<br />

wurde mit Zustimmung des Betriebsrates beim<br />

Kommunalen Arbeitgeberverband eine Erweiterung<br />

des Geltungsbereiches beantragt. Am 18. Dezember<br />

<strong>2001</strong> wurde diesem Antrag entsprochen. Die neue<br />

Vereinbarung konnte am 1. Januar 2002 in Kraft treten.<br />

Leistung soll sich lohnen. Unter diesem Motto<br />

haben die Stadtwerke mit dem neuen Tarifvertrag<br />

die konsequente Weiterentwicklung vom städtischen<br />

Eigenbetrieb zu einer modernen, marktkonformen<br />

Aktiengesellschaft vorangetrieben.<br />

Mit dem TV-V werden erstmals Arbeiter und Angestellte<br />

vertraglich gleichgestellt. In den nun für alle einheitlich<br />

gültigen 15 Entgeltgruppierungen finden sich die zuvor<br />

in BMT-G und BAT getrennten „Stadtwerker“ geschlossen<br />

wieder. Ziel der neuen Vereinbarung ist es, mehr<br />

Flexibilität zum Beispiel bei der Arbeitszeitregelung zu<br />

ermöglichen und die vorhandene Motivation besser fördern<br />

zu können.<br />

-47-<br />

25 Jahre<br />

Acker, Manfred Rohrnetzbauer<br />

Barsuhn, Hartmut Angestellter<br />

Bodenstedt, Detlef Angestellter<br />

Bohnenkamp, Susanne Angestellte<br />

Däsler, Rosemarie Angestellte<br />

Dittmar, Anita Angestellte<br />

Ganser, Gerd Angestellter<br />

Kaufmann,Theodor Angestellter<br />

Kochanski,Wolfgang Kanalunterhaltungsarbeiter<br />

Königsfeld-Koßmann, Ursula Angestellte<br />

Lindackers, Ulrich Angestellter<br />

Löffler, Harald Kanalunterhaltungsarbeiter<br />

Olbertz, Axel Angestellter<br />

Otto, Andreas Elektriker<br />

Pahnke, Karl-Heinz Pförtner<br />

Schirm, Petra Angestellte<br />

Smok, Michael Angestellter<br />

Stieldorf, Uwe Rohrnetzbauer<br />

40 Jahre<br />

Koch, Hans-Rolf Angestellter<br />

Küter-Luks, Günter Schlosser<br />

Stimper, Horst Pförtner<br />

Wagner, Rolf Pförtner<br />

Der Personalabteilung stand eine Mammutaufgabe<br />

ins Haus. Alle persönlichen Daten der Stadtwerke-<br />

Mitarbeiter mussten in den neuen Vertrag transferiert<br />

werden. Bereits im Mai haben diese Arbeiten<br />

begonnen. In enger Abstimmung mit dem Betriebsrat<br />

wurden die Mitarbeiter dann seit September in rund<br />

20 Informationsveranstaltungen über die Neuerungen,<br />

Chancen und Anforderungen des TV-V unterrichtet.<br />

Besonders erfreulich war dabei die hohe Bereitschaft<br />

der Belegschaft, sich einem sehr viel stärker leistungsorientierten<br />

System anzuschließen. Die von der<br />

Personalabteilung und dem Betriebsrat vorgelegten<br />

Argumente und Zahlen wussten die Mitarbeiter schnell<br />

zu überzeugen. An die Einführung des neuen<br />

Tarifvertrages zum 1. Januar 2002 gebunden, einigten<br />

sich die Tarifparteien auf eine außerordentliche<br />

Lohnerhöhung in Höhe von 2 bis 6 %.<br />

Die Personalabteilung sieht im Aufbruch in das neue<br />

Tarifzeitalter die große Chance, das Wettbewerbs-Plus<br />

der Stadtwerke – erstklassig ausgebildete Mitarbeiter,<br />

die sich stark mit dem Unternehmen, ihrer Stadt<br />

und den Kunden identifizieren – langfristig an das Haus<br />

zu binden.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Investitionen und Finanzierung<br />

Investitionen und Finanzierung<br />

Unter Investition versteht man die zielgerichtete, langfristige<br />

Kapitalbindung zur Erwirtschaftung zukünftiger<br />

autonomer Erträge. Damit ist das Investitionsvolumen<br />

auch Spiegel der Unternehmensstrategie. Langfristiger<br />

Erfolg setzt Substanz voraus. Diese Substanz ist auf<br />

lange Sicht nur durch einen hohen und gezielten<br />

Mitteleinsatz zu garantieren. So erklärt sich das<br />

traditionell bemerkenswerte Investitionsniveau der<br />

Stadtwerke.<br />

Mit 36,2 Mio. € lagen die Investitionen in immaterielle<br />

Vermögensgegenstände und Sachanlagen für das<br />

Geschäftsjahr <strong>2001</strong> in der Größenordnung des<br />

Durchschnittswertes der vergangenen zehn Jahre<br />

(34,56 Mio. €). Der deutliche Rückgang im Vergleich<br />

zum Vorjahr liegt demnach weniger an einem<br />

geringeren Investitionsvolumen im Jahre <strong>2001</strong> als vielmehr<br />

in dem außergewöhnlich hohen Kapitaleinsatz im<br />

Jahre 2000. Für die Differenz von 6,4 Mio. € zeigt sich<br />

dabei hauptsächlich der Gasbereich verantwortlich. Hier<br />

lag das Investitionsniveau 2000 durch den Bau eines<br />

Erdgasröhrensystems zur Bezugskostenoptimierung<br />

weit über dem üblichen Wert.<br />

Während in den Sparten Gas und Abwasser Rückgänge<br />

zu verzeichnen waren, erreichte der Hafenbetrieb<br />

mit 1,3 Mio. € beinahe eine Verdreifachung des<br />

Investitionsvolumens. Maßgeblich hierfür waren unter<br />

anderem aufwendige Sanierungsmaßnahmen an<br />

Spundwänden und Hafensohle.<br />

-48-<br />

Es liegt in der Struktur eines Ver- und Entsorgers, dass<br />

auf das Anlagevermögen der Großteil des Gesamtvermögens<br />

entfällt. Der langfristige wirtschaftliche<br />

Erfolg des Unternehmens ist unmittelbar mit dem<br />

Zustand seiner Anlagen verknüpft. Durch kontinuierliche<br />

Investitionen muss hier ein wettbewerbsfähiger<br />

Standard dauerhaft aufrechterhalten werden. Ein Blick<br />

auf die Versorgung mit Trinkwasser zeigt, wie buchstäblich<br />

„elementar“ die Aufrechterhaltung von Lieferund<br />

Leistungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt ist. Insofern<br />

gehören die Investitionen in das Anlagennetz mehr als<br />

bei jedem anderen Unternehmen zu den grundsätzlichen<br />

Aufgaben der Stadtwerke.<br />

Rein ökonomisch jedoch bedeuten Investitionen in<br />

Anlagen eine Kapitalbindung. Dieses Vermögen steht<br />

seinem Eigentümer zumindest kurzfristig nicht zur<br />

Verfügung. Aus diesem Grund ist der prozentuale<br />

Rückgang des Anlagevermögens im abgelaufenen<br />

Geschäftsjahr positiv zu bewerten. Mit einem Anteil von<br />

74 % (Vorjahr 76 %) am Gesamtvermögen hatte das<br />

Anlagevermögen zum 31. Dezember <strong>2001</strong> einen<br />

Restbuchwert von 310,6 Mio. €. Mit mehr als<br />

78 % bilden die netzspezifischen Investitionen, und hier<br />

ganz besonders die Erneuerungsmaßnahmen der<br />

Versorgungs- und Anschlussleitungen, den Löwenanteil.<br />

Der in der Position „Sonstiges“ auffällige<br />

Rückgang von 9,6 Mio. € auf 5,8 Mio. € ist hauptsächlich<br />

auf den bereits erwähnten Bau des<br />

Erdgasröhrensystems zurückzuführen.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Investitionen 1992 bis <strong>2001</strong> in Mio. €<br />

Mio. € 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />

Gas 10,9 11,1 10,5 18,8 13,5 13,7 14,2 12,5 19,1 14,9<br />

Trinkwasser 13,3 12,9 14,1 25,1 15,6 16,2 14,0 13,7 17,1 17,1<br />

Abwasser 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 1,9 1,6 0,6<br />

Hafen 0,5 2,8 0,9 1,4 0,2 0,4 1,0 0,4 0,5 1,3<br />

Gemeinsame 2,2 1,4 1,8 2,0 2,2 6,5 4,8 5,0 4,3 2,3<br />

Gesamt 26,9 28,2 27,3 47,3 31,5 36,8 35,3 33,5 42,6 36,2<br />

Ausblick<br />

Für das Geschäftsjahr 2002 sieht der Wirtschaftsplan<br />

der Stadtwerke ein Investitionsvolumen von 35,6 Mio. €<br />

vor. Für die Jahre 2003 bis 2006 beträgt die<br />

geplante Investitionssumme insgesamt 109,5 Mio. €.<br />

Die Investitionsschwerpunkte werden in der Erneuerung<br />

von Versorgungs- und Anschlussleitungen bei<br />

Erdgas und Wasser und in der Verdichtung des<br />

Erdgasnetzes liegen.<br />

Der so entstehende umfangreiche Finanzierungsbedarf<br />

erfordert eine geordnete Eigenkapitalpflege und<br />

die Ausschöpfung aller Innenfinanzierungsmittel.<br />

Nur so können solide Bilanzstrukturen gesichert und<br />

die Substanz erhalten werden. Neben der eigenen<br />

Investitionstätigkeit ist für die Jahre 2002 bis 2006<br />

die Abwicklung von Baumaßnahmen für die<br />

EEG mit einer Investitionssumme von 131,6 Mio. €<br />

geplant.<br />

Das Kanalvermögen findet an dieser Stelle<br />

keine Berücksichtigung, sondern wird über die<br />

Tochtergesellschaft der Stadtwerke Essen AG,<br />

die Entwässerung Essen GmbH (EEG), ausgewiesen.<br />

-49-<br />

Investitionen<br />

<strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000<br />

Mio. € Mio. € % %<br />

ErdgasversorgungWasser-<br />

14,9 19,1 41,2 44,8<br />

versorgungAbwasser-<br />

17,1 17,1 47,2 40,1<br />

entsorgung 0,6 1,6 1,7 3,8<br />

Hafen<br />

Gemeinsame<br />

1,3 0,5 3,6 1,1<br />

Anlagen 2,3 4,3 6,3 10,2<br />

Gesamt 36,2 42,6 100,0 100,0<br />

Netzspezifische<br />

Investitionen<br />

<strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000<br />

Mio.€ Mio. € % %<br />

Erneuerung Vers.- u.<br />

Anschlussleitungen<br />

Neuverlegung Vers.- u.<br />

22,5 24,6 62,1 57,7<br />

Anschlussleitungen<br />

Netzspezifische<br />

6,0 6,3 16,6 14,7<br />

Investitionen 28,5 30,9 78,7 72,4<br />

Abwasser 0,6 1,6 1,7 3,8<br />

Hafen 1,3 0,5 3,6 1,1<br />

Sonstiges 5,8 9,6 16,0 22,7<br />

Gesamt 36,2 42,6 100,0 100,0


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Kapitalflussrechnung<br />

Dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />

von 41,3 Mio. € steht ein Mittelabfluss aus der<br />

Investitionstätigkeit von 35,8 Mio. € entgegen.<br />

Die Investitionen des Geschäftsjahres wurden demnach<br />

in voller Höhe durch die Mittel aus der laufenden<br />

Geschäftstätigkeit gedeckt.<br />

Die Überdeckung wird durch den Mittelzufluss aus<br />

der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 0,9 Mio. €<br />

zusätzlich erhöht. Der daraus resultierende Anstieg des<br />

Finanzmittelfonds auf 6,4 Mio. € führt letztlich<br />

zu einer Zunahme der flüssigen Mittel von 0,6 Mio. €<br />

auf 7,0 Mio. €.<br />

Durch die verbesserten Finanzverhältnisse konnte die<br />

Unterdeckung an langfristigem Kapital auch unter<br />

Berücksichtigung aller sonstigen Veränderungen im<br />

kurzfristigen Bereich von 22,4 Mio. € auf 20,7 Mio. €<br />

reduziert werden. Das in dieser Höhe langfristig bereitstehende<br />

Vermögen ist nicht durch gleichfristige<br />

Mittel gedeckt. Die ausgewiesene Unterdeckung ist<br />

rein rechnerisch zu betrachten.<br />

Eigenkapitalquote<br />

Auf Grund des mit der Essener Versorgungs- und<br />

Verkehrsgesellschaft abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrages<br />

wird der Gewinn in Höhe von<br />

11,4 Mio. € an das Mutterunternehmen abgeführt.<br />

Nach § 304 AktG erhalten die außen stehenden<br />

Aktionäre eine Ausgleichszahlung von 3,4 Mio. €.<br />

Das Eigenkapital der Stadtwerke blieb mit 113,5 Mio. €<br />

unverändert. Bei einer gegenüber dem Vorjahr um<br />

3,5 Prozent gestiegenen Bilanzsumme ging der<br />

Eigenkapitalanteil mangels Rücklagendotierung von<br />

28,1 % auf 27,2 % zurück.<br />

Die Liquidität der Stadtwerke Essen AG war während<br />

des gesamten Geschäftsjahres gesichert.<br />

-50-<br />

Mio. €<br />

Gewinnabführung 14,8<br />

Abschreibung 31,1<br />

Aufstockung von Rückstellungen 0,4<br />

Auflösung Ertragszuschüsse - 2,9<br />

Auflösung pass. Rechnungsabgrenzung - 1,1<br />

Zunahme sonst. kurfristiger Aktiva - 1,2<br />

Zunahme sonst. kurzfristiger Passiva 0,2<br />

Mittelzufluss aus der<br />

laufenden Geschäftstätigkeit 41,3<br />

Investitionen in immaterielle<br />

Vermögensgegenstände<br />

und Sachanlagen - 36,2<br />

Abgänge des Anlagevermögens 0,4<br />

Mittelabfluss aus<br />

der Investitionstätigkeit - 35,8<br />

Auszahlung des<br />

Jahresüberschusses 2000 - 9,4<br />

Darlehensaufnahme 10,2<br />

Folgekosten und Kapitalzuschüsse 0,8<br />

Zuführung Ertragszuschüsse 3,5<br />

Darlehenstilgung - 4,2<br />

Mittelzufluss aus der<br />

Finanzierungstätigkeit 0,9<br />

Veränderung des Finanzmittelfonds 6,4<br />

Zunahme sonst. kurzfristiger Aktiva 1,2<br />

Zunahme sonst. kurzfristiger Passiva - 5,9<br />

Minderung des langfristigen<br />

Liquiditätsfehlbetrages 1,7


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft<br />

Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2001</strong><br />

-51-<br />

<strong>2001</strong> Vorjahr<br />

€ € T€<br />

1. Umsatzerlöse 270.534.030,78 237.579<br />

2. Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen - 164.773,33 229<br />

3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.767.746,95 1.661<br />

4. Sonstige betriebliche Erträge 4.954.708,14 5.919<br />

5. Materialaufwand<br />

a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />

und für bezogene Waren 92.632.962,39 66.697<br />

b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 56.843.210,51 149.476.172,90 50.572<br />

6. Personalaufwand<br />

a) Löhne und Gehälter 36.404.443,36 35.756<br />

b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />

Altersversorgung und für Unterstützung, 11.136.732,29 47.541.175,65 10.215<br />

davon für Altersversorgung 3.735 T€<br />

(im Vorjahr 2.972 T€)<br />

7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />

des Anlagevermögens und Sachanlagen 31.809.230,63 31.472<br />

8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 27.529.351,92 32.055<br />

9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 2.324.296,87 0<br />

10. Erträge aus Beteiligungen, 15.880,54 3.475<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 0 T€<br />

(im Vorjahr 3.459 T€)<br />

11. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />

Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 69.163,27 75<br />

12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, 305.776,56 161<br />

davon aus verbundenen Unternehmen 32 T€<br />

(im Vorjahr 24 T€)<br />

13. Abschreibungen auf Finanzanlagen 20.702,66 17<br />

14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, 8.124.283,97 7.511<br />

davon an verbundene Unternehmen 47 T€<br />

(im Vorjahr 51 T€)<br />

15. Finanzergebnis - 5.429.869,39 - 3.817<br />

16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + 15.305.912,05 + 14.804<br />

17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.223.331,87 5.090<br />

18. Sonstige Steuern - 727.276,78 266<br />

19. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />

abgeführte Gewinne 11.415.891,87 0<br />

20. Ausgleichszahlung an außen stehende<br />

Aktionäre gem. § 304 AktG 3.393.965,09 0<br />

21. Bilanzgewinn 0,00 9.448


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft<br />

Bilanz zum 31. Dezember <strong>2001</strong><br />

Bilanz – Aktivseite<br />

A. Anlagevermögen<br />

31.12.<strong>2001</strong> Vorjahr<br />

€ € T€<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.929.760,51 2.368<br />

II. Sachanlagen 307.515.941,29 302.759<br />

III. Finanzanlagen 1.168.057,45 1.443<br />

310.613.759,25 306.570<br />

B. Umlaufvermögen<br />

I. Vorräte<br />

1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.745.198,61 2.729<br />

2. Unfertige Leistungen 67.847,04 2.813.045,65 232<br />

II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 91.498.430,99 83.853<br />

2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.386.772,13 5.960<br />

3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.459,87 5<br />

4. Sonstige Vermögensgegenstände 1.981.737,96 96.871.400,95 1.545<br />

III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben,<br />

Guthaben bei Kreditinstituten 7.049.089,26 2.404<br />

C. Rechnungsabgrenzungsposten 229.718,12 270<br />

-52-<br />

417.577.013,23 403.568


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Bilanz – Passivseite<br />

A. Eigenkapital<br />

31.12.<strong>2001</strong> Vorjahr<br />

€ € T€<br />

I. Gezeichnetes Kapital 56.242.106,93 56.242<br />

II. Kapitalrücklage 41.838.615,21 39.872<br />

III. Andere Gewinnrücklagen 15.372.920,69 17.340<br />

IV. Bilanzgewinn 0,00 9.448<br />

113.453.642,83 122.902<br />

B. Sonderposten mit Rücklagenanteil 0,00 56<br />

C. Empfangene Ertragszuschüsse 28.907.466,48 28.257<br />

D. Rückstellungen<br />

1. Rückstellungen für Pensionen<br />

und ähnliche Verpflichtungen 6.434.376,00 6.015<br />

2. Steuerrückstellungen 141.442,74 0<br />

3. Sonstige Rückstellungen 7.329.057,55 13.904.876,29 6.480<br />

E. Verbindlichkeiten<br />

1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 140.196.362,70 135.938<br />

2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />

Leistungen 15.103.637,84 14.232<br />

3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />

Unternehmen 10.591.334,25 25<br />

4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit<br />

denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 16.607.215,35 10.994<br />

5. Erhaltene Anzahlungen auf den noch nicht<br />

abgerechneten Energie- und Wasserverkauf 66.396.952,26 59.589<br />

6. Sonstige Verbindlichkeiten, davon aus<br />

Steuern 587 T€ 7.993.515,14 256.889.017,54 13.593<br />

(im Vorjahr 565 T€)<br />

F. Rechnungsabgrenzungsposten 4.422.010,09 5.487<br />

417.577.013,23 403.568<br />

-53-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Anlagevermögen – Anlage zum Anhang<br />

Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />

Stand Zugänge Umbuchungen Abgänge<br />

01.01.<strong>2001</strong><br />

T€ T€ T€ T€<br />

I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />

1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3.417 158 216<br />

2. Geleistete Anzahlungen 1.433 - 216<br />

4.850 158 0 0<br />

II. Sachanlagen<br />

1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten<br />

auf fremden Grundstücken<br />

a) Grundstücke 7.534 595 20<br />

b) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 44.105 719 330<br />

2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />

Sicherungsanlagen 3.540 214<br />

3. Fahrzeuge für Güterverkehr 1.456<br />

4. Technische Anlagen und Maschinen<br />

a) Gewinnungs- und Bezugsanlagen 46.529 163 22<br />

b) Speicherungs- und Druckregelungsanlagen 19.877 2.023 4.831<br />

c) Verteilungsanlagen 659.379 18.493 7.239 1.488<br />

d) Sonstige Anlagen 13.399 393 20<br />

5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 30.765 2.018 189 871<br />

6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 14.468 11.456 - 12.629<br />

841.052 36.074 0 2.381<br />

Gesamt I und II 845.902 36.232 0 2.381<br />

III. Finanzanlagen<br />

1. Anteile an verbundenen Unternehmen 26<br />

2. Beteiligungen 684 234<br />

3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />

ein Beteiligungsverhältnis besteht 153<br />

4. Wertpapiere des Anlagevermögens 6<br />

5. Sonstige Ausleihungen 1.290 165 242<br />

2.159 165 476<br />

Anlagevermögen gesamt 848.061 36.397 0 2.857<br />

-54-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Abschreibungen Buchrestwerte<br />

Stand Stand Zugänge Abgänge Stand Stand Vorjahr<br />

31.12.<strong>2001</strong> 01.01.<strong>2001</strong> 31.12.<strong>2001</strong> 31.12.<strong>2001</strong><br />

T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />

3.791 2.482 596 3.078 713 935<br />

1.217 0 0 1.217 1.433<br />

5.008 2.482 596 0 3.078 1.930 2.368<br />

8.149 4.048 79 4.127 4.022 3.486<br />

45.154 26.224 1.120 27.344 17.810 17.881<br />

3.754 2.845 100 2.945 809 695<br />

1.456 1.185 43 1.228 228 271<br />

46.670 41.190 621 22 41.789 4.881 5.339<br />

26.731 14.433 1.054 15.487 11.244 5.444<br />

683.623 415.539 24.772 1.402 438.909 244.714 243.840<br />

13.812 9.468 708 10.176 3.636 3.931<br />

32.101 23.361 2.716 852 25.225 6.876 7.404<br />

13.295 0 0 13.295 14.468<br />

874.745 538.293 31.213 2.276 567.230 307.515 302.759<br />

879.753 540.775 31.809 2.276 570.308 309.445 305.127<br />

26 0 0 26 26<br />

450 402 402 48 282<br />

153 0 0 153 153<br />

6 0 0 6 6<br />

1.213 314 21 58 277 936 976<br />

1.848 716 21 58 679 1.169 1.443<br />

881.601 541.491 31.830 2.334 570.987 310.614 306.570<br />

-55-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Anhang<br />

Anhang der Stadtwerke Essen AG<br />

für das Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />

I. Angaben zur Form und Darstellung von<br />

Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />

Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften<br />

des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes<br />

aufgestellt.<br />

Um den Besonderheiten der Versorgungswirtschaft<br />

gerecht zu werden, wurde der Bilanzposten „Technische<br />

Anlagen und Maschinen“ weiter untergliedert.<br />

Durch die Hafenbahn bedingt, wurde die Darstellung<br />

der Sachanlagen entsprechend der Verordnung<br />

über die Gliederung des Jahresabschlusses von<br />

Verkehrsunternehmen erweitert.<br />

Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />

wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.<br />

Das Rechnungswesen der Gesellschaft wurde zum<br />

1. Januar <strong>2001</strong> von DM auf € als Hauswährung umgestellt.<br />

Der Jahresabschluss wurde nach Ergebnisverwendung<br />

und der Vorjahresabschluss wurde vor Ergebnisverwendung<br />

aufgestellt.<br />

II.Erläuterungen zu den Positionen der<br />

Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />

bezüglich Ausweis, Bilanzierung und<br />

Bewertung<br />

1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />

Die immateriellen Vermögensgegenstände und die<br />

Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />

bewertet. Für eigene Leistungen sind Personalund<br />

Materialkosten zuzüglich angemessener Gemeinkostenanteile<br />

angesetzt.<br />

-56-<br />

Die planmäßig verrechneten Abschreibungen richten<br />

sich nach der in den steuerrechtlichen Abschreibungstabellen<br />

jeweils vorgegebenen Nutzungsdauer.<br />

Anlagenzugänge werden – wenn steuerlich zulässig –<br />

degressiv, ansonsten linear abgeschrieben.<br />

Geringwertige Vermögensgegenstände werden voll<br />

abgeschrieben. Anlagenzugänge der Sparte Abwasser<br />

werden linear abgeschrieben. Erneuerungen von<br />

Gas- und Wasserversorgungsleitungen mit einer Länge<br />

unter 200 m werden als Unterhaltungsaufwand<br />

verrechnet.<br />

Die Finanzanlagen betreffen überwiegend unverzinsliche<br />

Darlehen. Diese werden unter Anwendung eines<br />

Rechnungszinsfußes von 5,5 % mit den Barwerten ausgewiesen.<br />

Darüber hinaus enthalten die Finanzanlagen zum<br />

Nominalwert ausgewiesene verzinsliche Darlehen an<br />

Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />

besteht. Wertpapiere des Anlagevermögens sowie<br />

Beteiligungen sind mit ihren Anschaffungskosten oder<br />

ihrem niedrigeren Börsenkurs ausgewiesen.<br />

Die Beteiligung an der Betriebsgesellschaft Radio Essen<br />

mbH & Co KG, Essen, wird wegen der voraussichtlich<br />

dauernden Wertminderung mit dem niedrigeren<br />

beizulegenden Wert ausgewiesen. Die Vorräte an Roh-,<br />

Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu fortgeschriebenen<br />

durchschnittlichen Anschaffungskosten oder einem niedrigeren<br />

aktuellen Stichtagswert angesetzt. Die unfertigen<br />

Leistungen sind mit ihren Herstellungskosten<br />

bewertet.<br />

Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />

werden zum Nennwert unter Berücksichtigung von<br />

Ausfallrisiken ausgewiesen. Der Sonderposten mit<br />

Rücklageanteil, der nach den Vorschriften des § 6 b<br />

EStG gebildet wurde, ist auf ein <strong>2001</strong> zugegangenes<br />

Grundstück übertragen worden. Die empfangenen<br />

Ertragszuschüsse betreffen Baukostenzuschüsse für<br />

die Herstellung von Hausanschlüssen, die mit 5 % ihres<br />

Ursprungswertes aufgelöst werden.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />

Verpflichtungen sind nach den Grundsätzen des § 6 a<br />

EStG bewertet. Abweichend hiervon wird handelsrechtlich<br />

ein Rechnungszinsfuß von 5,5 % angesetzt.<br />

Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle<br />

Risiken in angemessener Höhe.<br />

Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag und<br />

Leibrentenverpflichtungen zum Barwert mit dem<br />

Rechnungszinsfuß von 5,5 % angesetzt.<br />

Bilanzstruktur <strong>2001</strong> in Prozent<br />

74,4 Anlagevermögen<br />

1,7 Flüssige Mittel<br />

33,6 Langfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

27,2 Eigenkapital<br />

3,3 Rückstellungen<br />

23,2 Forderungen<br />

0,7 Vorräte<br />

29,0 Kurzfristige<br />

Verbindlichkeiten<br />

6,9 Empfangene<br />

Ertragszuschüsse<br />

-57-<br />

2. Angaben zu Positionen der Bilanz<br />

Die Entwicklung des Anlagevermögens wird in der<br />

Anlage dargestellt.<br />

Das im Erdgasröhrensystem zur Bezugskostenoptimierung<br />

vorhandene Erdgas wird zum Bilanzstichtag<br />

unter den Vorräten ausgewiesen.<br />

In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist<br />

auch der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und<br />

Bilanzstichtag in Höhe von 78,1 Mio. € enthalten.<br />

Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem<br />

Jahr bestehen nicht.<br />

Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt<br />

56.242.106,93 € und ist eingeteilt in 110.000 auf den<br />

Namen lautende Stückaktien.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2001</strong> halten gemäß Aktienbuch<br />

die EVV insgesamt 55.550 Aktien (50,5 %), die<br />

RWE Gas AG 31.900 Aktien (29,0 %), die Ruhrgas<br />

Energie Beteiligungs-AG 22.000 Aktien (20,0 %) sowie<br />

die Stadt Essen 550 Aktien (0,5 %). Die Stadt Essen hat<br />

ihre Aktien zum 1. Januar 2002 auf die EVV übertragen.<br />

Gemäß Aufsichtsratsbeschluss wurden der Gewinnrücklage<br />

im Geschäftsjahr 1.967 T€ entnommen und<br />

an die Aktionäre ausgeschüttet.<br />

Die im Wege des „Schütt-aus-hol-zurück-Verfahrens“<br />

erfolgte Einlage von 1.967 T€ wurde der Kapitalrücklage<br />

zugeführt, so dass das Eigenkapital<br />

insgesamt unverändert blieb. Die Rückstellungen<br />

für Pensionen entsprechen dem Teilwert aller<br />

Versorgungsverpflichtungen. Mit 67 T€ sind<br />

hier pensionsähnliche Verpflichtungen aus der<br />

Altersteilzeitregelung enthalten. Im Rahmen der Zusatzversorgung<br />

der Arbeitnehmer besteht eine zusätzliche<br />

Alters- und Hinterbliebenenversorgung gemäß<br />

Versorgungstarifvertrag für den öffentlichen Dienst.<br />

Zur Erfüllung dieser Versorgungsverpflichtung sind die<br />

Stadtwerke Essen AG Mitglied der Zusatzversorgungskasse<br />

der Stadt Essen. Der Umlagesatz<br />

beläuft sich <strong>2001</strong> auf 7,3 %, wovon 0,65 % vom<br />

Arbeitnehmer zu tragen sind.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Anhang<br />

In Zukunft wird mit einem weiteren<br />

Ansteigen des Umlagesatzes gerechnet.<br />

Die umlagepflichtigen Beträge beliefen<br />

sich auf 14,2 Mio. € (Löhne) und<br />

19,0 Mio. € (Gehälter). Sonstige<br />

Rückstellungen mit einem größeren<br />

Umfang betreffen Verpflichtungen<br />

gegenüber Mitarbeitern aus Urlaubs- und<br />

Jubiläumsansprüchen, Aufwendungen<br />

für die Erstellung und Prüfung des<br />

Jahresabschlusses sowie Aufwendungen<br />

für die Beseitigung von Altlasten<br />

und unterlassene Instandhaltungen.<br />

Für sämtliche bereits eingegangenen<br />

und auch für erwartete künftige<br />

Verpflichtungen aus der Altersteilzeitregelung<br />

wurden entsprechende<br />

Rückstellungen gebildet.<br />

3. Angaben zu Positionen der Gewinn- und<br />

Verlustrechnung<br />

Von den Umsatzerlösen entfallen 131,8 Mio. € auf<br />

Gaslieferungen, 75,4 Mio. € auf Wasserlieferungen,<br />

54,6 Mio. € auf die Abwasserentsorgung, 4,7 Mio. €<br />

auf Leistungen des Hafenbetriebs sowie 4,0 Mio. € auf<br />

sonstige Leistungen. Die Abschreibungen enthalten<br />

außerplanmäßige Beträge in Höhe von 0,7 Mio. € aus<br />

erfolgsneutral behandelten Folgekostenerstattungen.<br />

Außerdem werden steuerrechtliche Abschreibungen<br />

gemäß § 6 b EStG von 0,1 Mio. € aus der Übertragung<br />

von Veräußerungsgewinnen ausgewiesen.<br />

Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />

davon mit einer Restlaufzeit<br />

Verbindlichkeiten Insgesamt bis 1 von 1 bis von mehr<br />

Jahr 5 Jahren als 5 Jahren<br />

T€ T€ T€ T€<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Kreditinstituten 140.196 4.653 24.669 110.874<br />

Verbindlichkeiten aus<br />

Lieferungen und Leistungen 15.104 14.991 113<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

verbundenen Unternehmen 10.591 10.591<br />

Verbindlichkeiten gegenüber<br />

Unternehmen, mit denen ein<br />

Beteiligungsverhältnis besteht 16.607 16.607<br />

Erhaltene Anzahlungen auf<br />

den noch nicht abgerechneten<br />

Energie- und Wasserverkauf 66.397 66.397<br />

Sonstige Verbindlichkeiten 7.994 7.948 12 34<br />

Summe 256.889 121.187 24.794 110.908<br />

-58-<br />

Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sind<br />

aufgrund des mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2001</strong><br />

abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrags mit der<br />

EEG entstanden. Im Vorjahr sind diese Erträge noch als<br />

Erträge aus Beteiligungen (3.459 T€) ausgewiesen.<br />

Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen die<br />

Ertragsteuerbelastung der Ausgleichszahlung an die<br />

außen stehenden Aktionäre.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Bei den sonstigen Steuern handelt es sich überwiegend<br />

um den Grund- und Kraftfahrzeugsteueraufwand.<br />

Dem steht die Erstattung von Vermögensteuern des<br />

Hafenbetriebs für die Jahre 1987 bis 1996 (1.075 T€)<br />

entgegen, so dass der Posten per Saldo mit einem<br />

Ertrag abschließt.<br />

Eine im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> begonnene steuerliche<br />

Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 1996 bis<br />

1999 konnte zum Zeitpunkt der Aufstellung des<br />

Jahresabschlusses <strong>2001</strong> noch nicht beendet werden.<br />

Nach den der Geschäftsführung vorliegenden Erkenntnissen<br />

ist die Finanzverwaltung bestrebt, die gewerbesteuerliche<br />

Organschaft zwischen SWE und EEG<br />

nicht anzuerkennen. Folglich besteht das Risiko, dass<br />

die EEG selbstständig gewerbesteuerpflichtig wird.<br />

Für die Geschäftsjahre 1998 bis <strong>2001</strong> würden im Fall<br />

der Versagung der Organschaft bei der EEG Gewerbesteuerzahlungen<br />

in Höhe von 5,8 Mio. € ausgelöst.<br />

Die Ergebnisauswirkung wäre aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages<br />

von den Stadtwerken zu tragen.<br />

Darüber hinaus erwägt die Finanzverwaltung,<br />

auch die zwischen SWE und EVV bestehende<br />

gewerbesteuerliche Organschaft nicht anzuerkennen.<br />

Für die risikobehafteten Geschäftsjahre 1999 bis <strong>2001</strong><br />

würden im Fall der Versagung der Organschaft bei den<br />

Stadtwerken Gewerbesteuerzahlungen in Höhe von<br />

8,7 Mio. € ausgelöst.<br />

III. Angaben zum Jahresergebnis<br />

Aufgrund des mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2001</strong><br />

mit der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

mbH (EVV), Essen, abgeschlossenen<br />

Gewinnabführungsvertrages wird der Gewinn von<br />

11.415.891,87 € an das Mutterunternehmen abgeführt.<br />

Die außen stehenden Aktionäre erhalten gemäß<br />

§ 304 AktG eine Ausgleichszahlung in Höhe von<br />

3.393.965,09 €. Danach schließt das Geschäftsjahr<br />

<strong>2001</strong> mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab.<br />

-59-<br />

Erträge in Prozent<br />

47,1 Gasverkauf 27,0 Wasserverkauf<br />

19,5 Abwasserentsorgung<br />

4,7 Sonstige<br />

Aufwendungen in Prozent<br />

53,5 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,<br />

bezogene Waren<br />

und Fremdleistungen<br />

5,3 Jahresüberschuss<br />

1,7 Hafenbetrieb<br />

17,0 Personalkosten<br />

11,3 Abschreibungen<br />

0,2 Steuern<br />

2,9 Zinsen 9,8 Sonstige


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Anhang<br />

IV. Ergänzende Angaben<br />

1. Beteiligungsunternehmen<br />

Unternehmensbeteiligungen der Stadtwerke Essen AG<br />

mit Anteilsbesitz von mindestens 20 %:<br />

Eigenkapital Nominal- letztes<br />

anteile Jahresergebnis<br />

T€ T€ % Jahr T€<br />

Entwässerung Essen GmbH<br />

(EEG), Essen 25,56 25,56 100 <strong>2001</strong> 0<br />

RGE Servicegesellschaft<br />

Essen mbH, Essen 25,56 6,24 24,4 2000 68<br />

Das Ergebnis der EEG vor Gewinnabführung<br />

beträgt 2.324 T€.<br />

Essen, 28. März 2002<br />

Der Vorstand<br />

Arenz Bückemeyer<br />

-60-<br />

2. Zusammensetzung der Organe, Aufwendungen für<br />

Organe und Organkredite<br />

Die Zusammensetzung der Organe Aufsichtsrat und<br />

Vorstand ist unter „Gremien“ auf Seite 5 dargestellt.<br />

Den Aufsichtsratsmitgliedern wurden 33.080,60 €<br />

vergütet.<br />

An frühere Mitglieder des Vorstandes und Hinterbliebene<br />

wurden 210.479,80 € gezahlt. Der Betrag<br />

der für diese Personengruppe gebildeten Pensionsrückstellungen<br />

beträgt 1.893.579 €.<br />

Zum 31. Dezember <strong>2001</strong> werden zinslose hypothekarisch<br />

gesicherte Kredite an Mitglieder des Vorstandes<br />

von nominal 7.771,64 € ausgewiesen, auf die im<br />

Geschäftsjahr 1.186,20 € planmäßig getilgt wurden.<br />

3. Angaben zum Konzernabschluss<br />

Die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />

mbH (EVV) mit Sitz in Essen hat als Mutterunternehmen<br />

einen Konzernabschluss aufgestellt, der beim Amtsgericht<br />

Essen, HRB 4308, einsehbar ist.<br />

4. Arbeitnehmer<br />

Von der durchschnittlichen Zahl der Arbeitnehmer<br />

waren 435 Lohn- und 505 Gehaltsempfänger.


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Bericht der Abschlussprüfer<br />

Bericht der Abschlussprüfer<br />

Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung<br />

haben wir mit Datum vom 6. Juni 2002 den folgenden<br />

uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:<br />

„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />

Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />

der Buchführung und den Lagebericht der Stadtwerke<br />

Essen AG für das zum 31. Dezember <strong>2001</strong> endende<br />

Geschäftsjahr geprüft. Die Buchführung und die<br />

Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach<br />

den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den<br />

ergänzenden Regelungen in der Satzung liegen in der<br />

Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />

Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />

durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />

Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung<br />

und über den Lagebericht abzugeben.<br />

Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach<br />

§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut<br />

der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />

Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />

vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />

und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />

die sich auf die Darstellung des durch<br />

den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />

vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />

Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />

Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der<br />

Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />

Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />

und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />

Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />

Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />

rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />

sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />

Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />

der Basis von Stichproben beurteilt.<br />

-61-<br />

Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />

Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />

des Vorstands sowie die Würdigung der<br />

Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des<br />

Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />

Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />

Beurteilung bildet.<br />

Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />

Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss<br />

unter Beachtung der Grundsätze<br />

ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />

Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />

Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht<br />

gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von<br />

der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der<br />

künftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />

Düsseldorf, am 6. Juni 2002<br />

WIBERA<br />

Wirtschaftsberatung Aktiengesellschaft<br />

Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />

Steuerberatungsgesellschaft<br />

Dahl ppa. Beckmann<br />

Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />

Herausgeber<br />

Herausgeber:<br />

–<br />

Stadtwerke Essen AG<br />

Rüttenscheider Str. 27-37<br />

45128 Essen<br />

Telefon: 0201 800-0<br />

www.stadtwerke-essen.de<br />

info@stadtwerke-essen.de<br />

Gesamtrealisation:<br />

mpm werbeagentur<br />

heinz-bäcker-str. 25<br />

45356 essen<br />

telefon: 0201 86625-0<br />

telefax: 0201 8662525<br />

www.mpm-werbeagentur.de<br />

info@mpm-werbeagentur.de<br />

-62-


Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!