Geschäftsbericht 2001 - Marc-Beutner
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Erdgas<br />
Wasser<br />
Abwasser<br />
Hafen<br />
Service <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2001</strong><br />
Wir bringen Sie auf den richtigen Weg
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Inhalt<br />
Bericht des Aufsichtsrats 4<br />
Gremien 5<br />
Historie 6<br />
Titelgeschichte 8<br />
Lagebericht 12<br />
Aus den Sparten<br />
Erdgas – Wärme 18<br />
Messdienstleistungen 22<br />
Wärmelieferung 23<br />
Trinkwasser – Versorgung 24<br />
Sammelbrunnensanierung 28<br />
Biotopgestaltung 29<br />
Abwasser – Entsorgung 30<br />
Entwarnung im Untergrund 32<br />
Hafen – Logistik 34<br />
Spundwandsanierung / Sohlenbefestigung 37<br />
Kombi-Modell 38<br />
Marketing, Generation: e 40<br />
Planung, Bau und Betrieb 42<br />
Mitarbeiter und Soziales 46<br />
Tarifvertrag / Jubilare 47<br />
Investitionen und Finanzierung 48<br />
Kapitalflussrechnung 50<br />
Gewinn- und Verlustrechnung 51<br />
Bilanz 52<br />
Anlagevermögen 54<br />
Anhang 56<br />
Bericht der Abschlussprüfer 61<br />
-3-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Bericht des Aufsichtsrats<br />
Der Aufsichtsrat hat sich während des Geschäftsjahres<br />
in regelmäßigen Sitzungen vom Vorstand über den<br />
Geschäftsverlauf unterrichten lassen. Lage und<br />
Entwicklung der Gesellschaft sowie alle wesentlichen<br />
Geschäftsvorfälle wurden eingehend beraten.<br />
Der vom Vorstand aufgestellte Jahresabschluss<br />
zum 31. Dezember <strong>2001</strong> und der Lagebericht für<br />
das Geschäftsjahr <strong>2001</strong> wurden von der durch<br />
die Hauptversammlung am 21. August <strong>2001</strong><br />
als Abschlussprüfer gewählten WIBERA, Wirtschaftsberatung<br />
AG, Wirtschaftsprüfungsgesellschaft,<br />
Steuerberatungsgesellschaft, Düsseldorf, geprüft und<br />
mit dem uneingeschränkten Bestätigungsvermerk<br />
versehen.<br />
Der Jahresabschluss und der Lagebericht wurden vom<br />
Aufsichtsrat eingehend geprüft. Der Bericht des<br />
Abschlussprüfers wurde zustimmend zur Kenntnis<br />
genommen. Nach dem abschließenden Ergebnis seiner<br />
Prüfung sind Einwendungen nicht zu erheben.<br />
Der Gewinn wird aufgrund des Gewinnabführungsvertrags<br />
mit 11,4 Mio. € an die Essener Versorgungsund<br />
Verkehrsgesellschaft mbH und mit 3,4 Mio. € als<br />
Ausgleichszahlung an die außen stehenden Aktionäre<br />
gem. § 304 AktG vollständig abgeführt.<br />
-4-<br />
Der Aufsichtsrat billigt den vom Vorstand aufgestellten<br />
Jahresabschluss für das Geschäftsjahr <strong>2001</strong>.<br />
Der Jahresabschluss ist damit in der vorliegenden Form<br />
festgestellt. Der Aufsichtsrat spricht dem Vorstand und<br />
allen Mitarbeitern für die geleistete Arbeit seinen<br />
Dank aus. Ein besonderer Dank gilt dem langjährigen<br />
technischen Vorstand der Stadtwerke Essen AG,<br />
Herrn Dipl.-Ing. Gerhard Höper, der zum 31. Dezember<br />
<strong>2001</strong> in den Ruhestand verabschiedet wurde. Seinem<br />
Nachfolger, Herrn Dipl.-Ing. Dietmar Bückemeyer,<br />
wünscht der Aufsichtsrat viel Erfolg.<br />
Essen, im Juli 2002<br />
Der Aufsichtsrat<br />
Dr. Görgens<br />
Vorsitzender
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Gremien<br />
Der Aufsichtsrat besteht aus den<br />
Damen und Herren<br />
Dr. Bernhard Görgens<br />
Stadtdirektor<br />
Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Friedhelm Mittmann*<br />
Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Essen AG<br />
1. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Dr. Ing. Rainer von Courbière (bis 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />
Leiter Vertrieb Energieservice der RWE Power AG, Essen<br />
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Dr. Ingo Westen (seit 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />
Mitglied des Vorstands der RWE Gas AG<br />
2. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats (seit 28. Juni <strong>2001</strong>)<br />
Werner Dieker<br />
Rentner<br />
3. stellv. Vorsitzender des Aufsichtsrats<br />
Dipl.-Kfm. Volker Bernstorff (seit 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />
Mitglied des Vorstands der RWE Gas AG<br />
Franz-Josef Britz<br />
Mitglied des Landtags NRW<br />
Jutta Eckenbach<br />
Hausfrau<br />
Hans-Willi Frohn<br />
Geschäftsführer der Frohn Immobilien GmbH, Essen<br />
Horst Klein*<br />
Stellv. Vorsitzender des Betriebsrats der Stadtwerke Essen AG<br />
Dr. Gerd Mahler<br />
Akademischer Oberrat der GH Essen<br />
Wolfgang Müntjes*<br />
Rohrnetzbauer<br />
-5-<br />
Arno Reintjes<br />
Geschäftsführer der ruhrgas direkt GmbH, Essen<br />
Herbert Seiferheldt*<br />
Sachgebietsleiter Anlageninstandhaltung<br />
Ulrich Orlik*<br />
Kaufm. Angestellter<br />
Stellv. Abteilungsleiter<br />
Dipl.-Ök. Jürgen Schneider<br />
Mitglied des Vorstands der Ruhrgas<br />
Energie Beteiligungs-AG, Essen<br />
Dipl.-Ing. Paul Waning (bis 21. Juni <strong>2001</strong>)<br />
Leiter der Betriebsniederlassung Essen der<br />
RWE Power AG, Essen<br />
* Arbeitnehmervertreter<br />
Der Vorstand besteht aus den Herren<br />
Manfred Arenz<br />
Kaufmännischer Vorstand,<br />
seit 1. Januar 2002:<br />
Vorstandsvorsitzender<br />
Dietmar Bückemeyer<br />
Technischer Vorstand<br />
(seit 1. Januar 2002)<br />
Gerhard Höper<br />
Technischer Vorstand<br />
(bis 31. Dezember <strong>2001</strong>)
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Historie<br />
Historischer Überblick<br />
1867 Zusammenschluss des Gas- und Wasserwerks unter dem Namen<br />
„Städtisches Gas- und Wasserwerk“<br />
1938 Einführung der Eigenbetriebsverordnung und Änderung des Namens in „Städtische Werke Essen“<br />
1978 Änderung der Betriebssatzung und Änderung des Namens in „Stadtwerke Essen“<br />
1979 Umwandlung des Eigenbetriebs in eine Aktiengesellschaft<br />
1984 Einweihung des neuen Betriebshofs Nord<br />
1989 Übernahme der Gas- und Wasserversorgung Krupp<br />
1995 Übernahme der Gas- und Wasserversorgung im Stadtteil Kettwig<br />
1997 Gründung der Tochtergesellschaft Entwässerung Essen GmbH (EEG) und Übernahme der<br />
Abwasserentsorgung von der Stadt Essen zum 1. Januar 1998<br />
1998 Kaufvertrag über die Beteiligung der RWE Energie AG und Ruhrgas Energie Beteiligungs-AG<br />
an den Stadtwerken Essen AG (zusammen 49 %)<br />
<strong>2001</strong> Gewinnabführungsvertrag mit der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft mbH (EVV)<br />
Erdgas<br />
1855 Gründung der „Essener Gas-Aktiengesellschaft“<br />
1855 Vertrag zwischen der Stadt Essen und der „Essener Gas-Aktiengesellschaft“<br />
zur Übernahme der Beleuchtung der öffentlichen Straßen und Plätze durch die Gesellschaft<br />
1865 Übernahme der „Essener Gas-Aktiengesellschaft“ durch die Stadt Essen unter der neuen<br />
Bezeichnung „Städtische Gasanstalt zu Essen“<br />
1905-1910 Übergang von der Gas-Eigenerzeugung zum Gasbezug von Essener Kokereien<br />
1979 Umstellung der Gasversorgung von Kokereigas auf Erdgas abgeschlossen<br />
1989 Übernahme der Gasversorgung des Stadtteils Burgaltendorf<br />
-6-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Trinkwasser<br />
bis 1864 Wasserversorgung durch öffentliche und private Brunnen<br />
1863 Beschluss der Stadtverordnetenversammlung, ein Wasserwerk<br />
auf der rechten Ruhrseite zu bauen<br />
1864 Inbetriebnahme des Städtischen Wasserwerks<br />
1899 Verlegung der Wassergewinnung von der rechten an die linke Ruhrseite<br />
1938 Übernahme der Wasserversorgung im Stadtteil Borbeck<br />
1956 Übernahme der Wasserversorgung in den Stadtteilen Altenessen,<br />
Freisenbruch und Eiberg<br />
1966-1972 Übernahme der Wasserversorgung in den Stadtteilen Katernberg, Horst,<br />
Königssteele und Kray<br />
1972 Wasserversorgung der gesamten Gemarkung Essen mit Ausnahme<br />
des Stadtteils Burgaltendorf und<br />
der Enklaven der Firma Krupp<br />
1972 Beginn der Wasserlieferung an die Rhenag (Stadtteil Kettwig)<br />
1976 Umstellung des Hauptpumpwerks von Dampf- auf Elektrobetrieb abgeschlossen<br />
1985 Beendigung des Probebetriebs und vollständiger betrieblicher Einsatz der neuen<br />
Wasseraufbereitungsanlage Essen-Überruhr<br />
1986 Übernahme der Wasserversorgung des Stadtteils Burgaltendorf<br />
Hafen<br />
1931 Vertrag mit der Wasserbaudirektion Münster über den Bau eines Stich- und Parallelhafens<br />
1934 Beginn der Geschäftstätigkeit des Städtischen Hafens Essen<br />
1934 Anschlussvertrag mit der Reichsbahn<br />
1987 Einbringungsvertrag mit den Stadtwerken Essen AG<br />
-7-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Titelgeschichte<br />
Wir bringen Sie auf den richtigen Weg<br />
Fortschritt ist die Triebfeder unserer Gesellschaft.<br />
Fortschritt, das bedeutet Entwicklung und intellektuelle<br />
Herausforderung. Und nicht zuletzt auch Wohlstand.<br />
Fortschritt heißt auch Veränderung. Aber nicht jede<br />
Veränderung ist fortschrittlich. Wir befinden uns in<br />
einer Zeit des permanenten Wandels. So schnell, dass<br />
der Überblick schwerlich zu behalten ist. Moderne<br />
Kommunikationsmittel und Verkehrstechnologie haben<br />
die Welt zusammenwachsen lassen. „Global“ ist zum<br />
Modewort von Politik und Wirtschaft geworden.<br />
Längst ist man gewohnt, bei Wettbewerb in internationalen<br />
Dimensionen zu denken. Und allerorten wird das<br />
„Hohelied“ der Liberalisierung angestimmt. Dies gilt<br />
auch und in besonderem Maße für die Versorgungswirtschaft.<br />
Doch im „Höher-weiter-schneller-Wettstreit“<br />
verlieren die Unternehmen zunehmend ihre Kunden aus<br />
den Augen. Wo sich einst das regional verankerte<br />
Unternehmen um die Bedürfnisse der Menschen<br />
„vor Ort“ kümmerte, treten nun multinationale, weltweit<br />
tätige Konzerne auf den Plan und proklamieren die<br />
Vorzüge einer ökonomischen Weltanschauung.<br />
-8-<br />
Die Folge: Die Verunsicherung beim Bürger wächst.<br />
In diesem Meer von Versprechungen, Visionen,<br />
Hoffnungen und Informationen versuchen die Stadtwerke<br />
Essen AG, ihre Kunden auf den richtigen Weg zu<br />
bringen. Sicherlich unter dem Gebot der Wirtschaftlichkeit.<br />
Aber auch als der in und mit seiner Stadt verwurzelte<br />
Dienstleister, dessen Strategien weit über das<br />
Streben nach kurzfristiger Gewinnmaximierung hinausgehen<br />
(müssen). Wir sind der Überzeugung, dass<br />
Ökologie und Ökonomie keine Gegensätze sein müssen<br />
und dass sich eine nachhaltige Unternehmensführung<br />
langfristig und buchstäblich bezahlt macht. Wir wollen<br />
für unsere Kunden sein, was sonst kein Wettbewerber<br />
ist: ein guter Nachbar und Partner.<br />
Seit dem Wandel der Versorgungsbranche vom<br />
Angebots- zum Nachfragemarkt machte das<br />
Zauberwort vom „Kundenwunsch“ nach Wettbewerb<br />
ungeniert seine alles umfassende Runde. Dabei wird<br />
dieser Wunsch als Suche nach dem billigsten Lieferer<br />
(miss)verstanden.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Gegen diese eindimensionale Betrachtung des<br />
Wettbewerbsgedankens steht ein umfassendes<br />
„Sichmessen“ auf allen Ebenen. Ein verantwortungsvolles<br />
Unternehmen hat die Pflicht, über den<br />
pekuniären Horizont hinauszuschauen. Doch in Zeiten<br />
anhaltender Arbeitslosigkeit und Politikverdrossenheit<br />
nimmt die Sensibilität der Bürger für Fragen der<br />
Nachhaltigkeit ab.<br />
Eine gefährliche Entwicklung. Deshalb haben wir uns<br />
mit dem <strong>Geschäftsbericht</strong> <strong>2001</strong> zum Ziel gesetzt,<br />
unsere Kunden und Aktionäre auf die Notwendigkeit<br />
einer langfristig angelegten Unternehmenspolitik<br />
aufmerksam zu machen – selbstverständlich nicht,<br />
ohne die Interessen der Unternehmenseigentümer aus<br />
den Augen zu verlieren. Umweltschutzmaßnahmen, die<br />
Unternehmenswerte zerstören, finden trotz eines kurzzeitigen<br />
Imagezuwachses auf Dauer keine Akzeptanz.<br />
Unternehmen und seine „Shareholder“ sind zu Recht<br />
an einer angemessenen und ausschüttungsfähigen<br />
Kapitalverzinsung interessiert.<br />
-9-<br />
Gesucht sind deshalb Strategien, die durch<br />
gezielte Investitionen den Kapitalbedarf und das<br />
Unternehmensrisiko langfristig reduzieren.<br />
Mit der Unternehmenspolitik des abgelaufenen<br />
Geschäftsjahres ist es wie wir meinen gelungene, zu<br />
beweisen dass auch in den Anfängen eines liberalisierten<br />
Versorgungsmarktes eine verantwortungsvolle<br />
Unternehmensstrategie den Interessen der Anteilseigner<br />
gerechter wird. Durch ein Maßnahmenpaket,<br />
das Kunden zu dauerhaften Partnern macht, Planungssicherheit<br />
verschafft, das Image verbessert und auf<br />
diese Weise den Unternehmenswert auf lange Sicht<br />
erhöht. Dazu ist es notwendig, dass sich die Stadtwerke<br />
Essen ihrer Rolle noch bewusster werden. Die Zeiten<br />
machen es immer mehr notwendig, dass wir unsere<br />
Stärken nicht nur erkennen und ausbauen, sondern<br />
dass wir sie auch sehr viel deutlicher kommunizieren –<br />
und das intern wie auch extern.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Selbstbewusstsein ist gefordert. „Tue Gutes und<br />
rede darüber.“ Es ist die Aufgabe der Stadtwerke, sich<br />
als lokal verankerter Energiehändler stärker als jeder<br />
andere Wettbewerber an den Wünschen des Kunden<br />
zu orientieren. Marktgerechte Preise, permanente Verfügbarkeit<br />
und die technische Versorgungssicherheit<br />
sind Argumente, die die herausragende Rolle der<br />
Stadtwerke unterstützen. Diese Schlüsselposition muss<br />
mit allen Kräften in die Öffentlichkeit getragen werden<br />
zum Beispiel auch durch die sichtbare Integration des<br />
Unternehmens in die gesellschaftlichen Prozesse am<br />
Standort. Partnerschaft heißt auch, seine sozialen<br />
Verpflichtungen erkennen. Für uns sind unsere Kunden<br />
Partner, deren Gesichter wir noch kennen.<br />
Um jedoch als leistungsfähiges und wettbewerbsbeständiges<br />
Unternehmen wahrgenommen zu werden,<br />
ist es ständige Aufgabe, unsere Kundenbeziehungen<br />
zu intensivieren. Moderne Informationstechnologie ist<br />
dabei Mittel zum Zweck. Verbesserter Informationstransfer,<br />
umfassende Auswertung von Daten und<br />
optimierte Ablauforganisation helfen, die Kundenbedürfnisse<br />
noch besser als bisher zu befriedigen.<br />
-10-<br />
Im Wissen um diese Bedürfnisse schauen wir<br />
zuversichtlich auf den wachsenden Wettbewerb.<br />
Wenn es uns auch in der Zukunft gelingt, unseren<br />
Kunden den „Mehrwert“ des Partners Stadtwerke zu<br />
demonstrieren, werden wir die Reduzierung auf den<br />
Preis überwinden. Ganz abgesehen davon, dass<br />
ein vollständig liberalisierter Versorgungsmarkt<br />
nach unserer Überzeugung keineswegs billiger sein<br />
wird. Ein regelrechter Preiskampf kann nur dann<br />
Realität werden, wenn die Erdgasproduzenten<br />
in den Gas-zu-Gas-Wettbewerb eintreten. Doch bei<br />
begrenzten Pipelinekapazitäten ist der wirklich „freie“<br />
Warenmarkt Gas zu realistischen Kosten aus heutiger<br />
Sicht nicht machbar. Und die Importabhängigkeit<br />
Deutschlands (80 %) wird bis zum Jahr 2020 noch<br />
weiter ansteigen.<br />
Eine Preisdiskussion wird vor diesem Hintergrund zwar<br />
geführt, sie kann aber nur begrenzt wirken.<br />
Durch die erst vor wenigen Wochen unterzeichnete<br />
Verbändevereinbarung II trägt man jedoch auch diesem<br />
Umstand Rechnung.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Die im zweiten Anlauf gefundene Lösung lässt den<br />
betroffenen Unternehmen die notwendige Zeit zur<br />
Reaktion und bewahrt damit auch Planungssicherheit.<br />
Ungleich sensibler dürfte die Diskussion im Hinblick<br />
auf die Liberalisierung des Wassermarktes geführt<br />
werden. Weit stärker als Gas gehört die<br />
Wasserversorgung zur Daseinsvorsorge. Wasser ist<br />
nicht von ungefähr das am besten kontrollierte Produkt<br />
in unserem Land. Hier verbieten sich alle nur ökonomisch<br />
motivierten Gedankenspiele. Hier werden durch<br />
„Billiger-Jakob-Ideologien“ Händler auf den Plan gerufen,<br />
deren vorrangiges Ziel in einer kurzfristigen<br />
Gewinnabschöpfung liegt. Ohne Risiken abzusichern<br />
und Investitionen zu tätigen, führt eine solche Rosinenpickerei<br />
dazu, dass es künftig neben den Gewinnern<br />
eben auch Verlierer geben wird – auf Seiten der Bürger.<br />
Eine solche „Las-Vegas-Kultur“ gilt es dauerhaft zu<br />
verhindern – durch Sensibilisierung, Argumentation<br />
und selbstverständlich durch den Beweis, dass das<br />
derzeitige System die bessere Lösung ist.<br />
-11-<br />
Wenn es uns auch in den kommenden Jahren gelingt,<br />
immer wieder auf die veränderten Bedingungen angemessen<br />
zu reagieren und Flexibilität zu demonstrieren,<br />
dann werden wir unsere Kunden und damit<br />
auch unsere Anteilseigner von den Wettbewerbsvorteilen<br />
der Stadtwerke überzeugen.<br />
Dienstbar, zuverlässig, unbürokratisch und verantwortungsvoll<br />
– die Stadtwerke der Zukunft sind mehr als<br />
Gas und Wasser. Sie weiter zu einem Netzwerk guter<br />
Ideen, engagierter Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und<br />
zufriedener Kunden zu entwickeln ist eine der<br />
Schlüsselaufgaben.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Lagebericht<br />
Gesamtwirtschaftliche Entwicklung<br />
Das abgelaufene Geschäftsjahr <strong>2001</strong> ist von einer deutlichen<br />
Wachstumsverlangsamung gekennzeichnet,<br />
die bereits im zweiten Halbjahr 2000 einsetzte, als der<br />
kräftige Anstieg der Ölpreise die Dynamik des<br />
privaten Konsums negativ beeinflusste. Die Konjunkturschwäche<br />
wurde durch die psychologischen Wirkungen<br />
des Anschlags vom 11. September <strong>2001</strong> noch weiter<br />
verschärft. Zwischenzeitlich sind die Hoffnungen auf<br />
einen konjunkturellen Aufschwung auf das zweite<br />
Halbjahr 2002 verschoben worden.<br />
Der im Vorjahr zu beobachtende starke Anstieg<br />
der Ölpreise setzte sich im laufenden Geschäftsjahr<br />
nicht fort. Dies eröffnete nach den zum Jahresbeginn<br />
notwendigen Preisanhebungen beim Erdgas auch<br />
Spielräume zur Preissenkung in der zweiten<br />
Jahreshälfte.<br />
Überblick<br />
Die Stadtwerke Essen können auch <strong>2001</strong> wieder auf<br />
ein insgesamt erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken.<br />
Damit bestätigt sich erneut die seit Jahren<br />
anhaltende positive Entwicklung des Unternehmens.<br />
Der Gasabsatz lag mit 3.455,5 Mio. kWh über dem<br />
Niveau des Vorjahres. Es war eine Absatzsteigerung<br />
um 141,5 Mio. kWh oder 4,3 % zu verzeichnen.<br />
Der Mengenzuwachs ist hauptsächlich auf die<br />
im Jahresdurchschnitt niedrigeren Temperaturen<br />
zurückzuführen. Mit 927 neuen Anschlüssen wurde ein<br />
beachtlicher Neukundenzuwachs erreicht. Hier wurden<br />
45 Hausanschlüsse mehr als im Vorjahr verlegt.<br />
Der Wasserabsatz nahm um 2,5 % auf 39,11 Mio. m 3<br />
ab. Bei rückläufiger Einwohnerzahl setzte sich der langfristige<br />
Trend sinkender Verbrauchsmengen, der im<br />
Vorjahr vorübergehend unterbrochen wurde, verstärkt<br />
fort. Durch das Schaltjahr beinhaltete die Wasserabgabe<br />
im Jahr 2000 einen zusätzlichen Verbrauchstag.<br />
-12-<br />
Umsatzanteil der Sparten in Prozent<br />
49,46 Erdgas 28,29 Wasser<br />
20,49 Abwasserentsorgung 1,76 Hafen<br />
Zum 1. Januar 1998 haben die Stadtwerke die<br />
Betriebsführung des städtischen Abwasserkanalnetzes<br />
übernommen. Im Zuge der Übernahme wurde das<br />
Eigentum an dem Kanalnetz auf die neu gegründete<br />
Entwässerung Essen GmbH (EEG) übertragen.<br />
Die EEG ist eine Tochtergesellschaft im Alleineigentum<br />
der Stadtwerke. Zwischen der EEG und<br />
den Stadtwerken wurde im Jahr <strong>2001</strong> ein Gewinnabführungsvertrag<br />
geschlossen.<br />
Die Dienstleistungen des Hafens entwickelten sich<br />
im Jahr <strong>2001</strong> unterschiedlich. Einem leicht gestiegenen<br />
Schiffsgüterumschlag stehen rückläufige Waggonbeförderungen<br />
der Hafenbahn und eine geringere<br />
Anzahl von Fahrzeugfremdverwiegungen gegenüber.<br />
Die Investitionen in Sachanlagen und immaterielle<br />
Vermögensgegenstände umfassen auch die Betriebsund<br />
Geschäftsausstattung der Sparte Abwasser.<br />
Mit 36,2 Mio. € erreicht das Investitionsvolumen des<br />
Geschäftsjahres <strong>2001</strong> nicht mehr das außerordentlich<br />
hohe Niveau des Vorjahres. Die Investitionen beliefen<br />
sich 2000 auf 42,6 Mio. €.<br />
Neben verstärkten Rohrnetzinvestitionen trug<br />
das Erdgasröhrensystem, das der Bezugskostenoptimierung<br />
dient, zum hohen Investitionsvolumen<br />
des Vorjahres bei.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Das wirtschaftliche Gesamtergebnis im Geschäftsjahr<br />
<strong>2001</strong> ist als erfreulich zu bezeichnen. Die bei<br />
der Aufstellung des Wirtschaftsplans gesetzten<br />
Erwartungen wurden übertroffen. Das Ergebnis erlaubt<br />
die Zahlung von Konzessionsabgaben an die Stadt<br />
Essen in Höhe von 13,7 Mio. € (im Vorjahr 17,9 Mio. €).<br />
Die hohen Konzessionsabgaben des Vorjahres sind auf<br />
die letztmalige Ausschöpfung von nachholbaren<br />
Beträgen zurückzuführen.<br />
Die Stadtwerke haben im Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />
mit ihrer Muttergesellschaft, der Essener Versorgungsund<br />
Verkehrsgesellschaft mbH (EVV), einen Gewinnabführungsvertrag<br />
abgeschlossen. Aufgrund dieses<br />
Vertrages wird der Gewinn in Höhe von 11,4 Mio. €<br />
an die EVV abgeführt. Weiterhin erhalten die außen<br />
stehenden Aktionäre gemäß § 304 AktG eine versteuerte<br />
Ausgleichszahlung in Höhe von 3,4 Mio. €.<br />
Danach schließt das Geschäftsjahr <strong>2001</strong> mit einem<br />
ausgeglichenen Ergebnis ab.<br />
Anteilseigner der Stadtwerke Essen AG sind zum<br />
31. Dezember <strong>2001</strong> gemäß Aktienbuch die EVV mit<br />
insgesamt 55.550 Aktien (50,5 %), die RWE Gas AG<br />
mit 31.900 Aktien (29,0 %), die Ruhrgas Energie<br />
Beteiligungs-AG mit 22.000 Aktien (20,0 %) sowie die<br />
Stadt Essen mit 550 Aktien (0,5 %). Die Stadt Essen<br />
hat ihre Aktien zum 1. Januar 2002 auf die EVV übertragen.<br />
Der Bericht nach § 108 Abs. 2 Nr. 2 GO NW über die<br />
Einhaltung der öffentlichen Zwecksetzung der<br />
Stadtwerke Essen AG wurde gesondert erstellt.<br />
-13-<br />
Zu den einzelnen Sparten<br />
Beim Erdgas konnten die Stadtwerke Essen den positiven<br />
Trend fortsetzen. Mit 927 Anschlüssen wurde<br />
wiederum ein beachtlicher Neukundenzuwachs erzielt.<br />
Der Mengenzuwachs um 141,5 Mio. kWh war<br />
hauptsächlich auf die im Jahresdurchschnitt kühleren<br />
Temperaturen zurückzuführen.<br />
Die Gaspreise passten sich aufgrund der vertraglichen<br />
Bindung den schwankenden Heizölpreisen an.<br />
So wurden die Preise der Sondervertragskunden auf<br />
der Grundlage der überwiegend an das leichte Heizöl<br />
gebundenen Preisänderungsklauseln angepasst.<br />
Auf die Umsatzerlöse des Geschäftsjahres wirkten sich<br />
die Preiserhöhung von linear 0,35 ct/kWh zum<br />
1. Januar <strong>2001</strong> sowie die Preissenkung von linear<br />
0,26 ct/kWh zum 1. Oktober <strong>2001</strong> auf die Arbeitspreise<br />
der Tarif- und Sonderkunden aus. Der Mengenzuwachs<br />
von 4,3 % und das per Saldo höhere Preisniveau<br />
bewirkten eine Zunahme der Umsatzerlöse aus der<br />
Gasversorgung von 102,9 Mio. € auf 131,8 Mio. €.<br />
Der langfristige Trend sinkender Verbrauchsmengen<br />
konnte bei der Wasserversorgung im Jahr 2000 zwar<br />
vorübergehend unterbrochen werden, im Berichtsjahr<br />
setzte er sich jedoch wieder fort. Bei rückläufiger<br />
Einwohnerzahl im Versorgungsgebiet nahm die<br />
Wassernutzabgabe im Vergleich zum Vorjahr um<br />
1,02 Mio. m 3 auf 39,11 Mio. m 3 ab. Durch das Schaltjahr<br />
beinhaltete die Wasserabgabe im Vorjahr einen zusätzlichen<br />
Verbrauchstag.<br />
Der Mengenpreis blieb im Berichtsjahr mit 1,585 ct/ m 3<br />
unverändert. Auch die Grundpreise der Zähler haben<br />
sich im Vergleich zum Vorjahr nicht verändert.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Lagebericht<br />
Der leichte Mengenrückgang bewirkte bei unveränderten<br />
Preisen eine Minderung der Umsatzerlöse<br />
um 1,5 Mio. € auf 75,4 Mio. €.<br />
Mit der Übernahme des Betriebs und Ausbaus des<br />
städtischen Abwassernetzes haben die Stadtwerke<br />
Essen einen wichtigen Schritt zur Sicherung und<br />
Ausweitung der Unternehmensaktivitäten getan.<br />
Im vierten Jahr der Betriebsführung der Abwasserentsorgung<br />
konnten die Stadtwerke Essen in<br />
dieser Sparte Umsatzerlöse von 54,6 Mio. €<br />
(Vorjahr 49,7 Mio. €) generieren. Darin enthalten ist<br />
mit 32,8 Mio. € (Vorjahr 30,1 Mio. €) das an die<br />
EEG weitergeleitete Pachtentgelt.<br />
Die Stadtwerke haben sich im Rahmen der Entwässerungsübernahme<br />
das Ziel gesetzt, den derzeitigen<br />
Bestand des Abwassernetzes zu sichern,<br />
zu verbessern und zu erweitern. Im Zuge der ständig<br />
durchzuführenden Anlagensanierungen und -erweiterungen<br />
konnten die Stadtwerke Essen eine deutliche<br />
Steigerung des Investitionsrahmens der EEG für<br />
das Abwassernetz bewirken. Durch die Zusammenführung<br />
der Gas- und Wasserversorgung und<br />
Abwasserentsorgung werden ferner Erschließungen<br />
von Neubaugebieten kostengünstiger und bürgernäher<br />
geplant, als dies bei der Beibehaltung der<br />
Aufgabentrennung möglich wäre.<br />
Ein hohes Investitionsvolumen hat zudem positive<br />
Auswirkungen auf die Beschäftigung in der<br />
Bauwirtschaft. Die Abwasserentsorgung ist eine unternehmerische<br />
Aufgabe, bei der es darum geht,<br />
alle technischen, wirtschaftlichen und organisatorischen<br />
Maßnahmen auszuschöpfen, um die Kosten<br />
der Abwasserentsorgung so gering wie möglich zu<br />
gestalten.<br />
-14-<br />
Effizientere und wirtschaftlichere Betriebsabläufe,<br />
zum Beispiel Synergien und Rationalisierungen<br />
in den technischen Bereichen der Wasserverteilung<br />
und Abwasserableitung (gemeinsame Planung<br />
und Bau von Rohrnetzen, gemeinsamer Fuhrpark,<br />
bessere Netzdokumentation und rationellere<br />
Unternehmensführung), führen zu Einsparungen<br />
auf der Ausgabenseite, von denen künftig der<br />
Essener Bürger profitieren wird.<br />
Bei den Leistungsbereichen des Hafenbetriebs war im<br />
zurückliegenden Geschäftsjahr eine differenzierte<br />
Entwicklung zu beobachten. Der Schiffsgüterumschlag<br />
konnte stabilisiert werden. Im Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />
wurde ein leichter Zuwachs von 2.559 t oder 0,4 % auf<br />
620.434 t verzeichnet. Dagegen entwickelten sich<br />
das Transportaufkommen der Hafenbahn und die<br />
Anzahl der Fahrzeugfremdverwiegungen rückläufig.<br />
Die Umsatzerlöse blieben mit 4,7 Mio. € im Vergleich<br />
zum Vorjahr nahezu unverändert.<br />
Investitionen<br />
Mit 36,2 Mio. € erreichten die Investitionen in<br />
Sachanlagen und immaterielle Vermögensgegenstände<br />
nicht mehr das hohe Niveau des Vorjahres.<br />
Verglichen mit den Investitionen des Jahres 2000<br />
in Höhe von 42,6 Mio. € war ein Rückgang von<br />
6,4 Mio. € zu verzeichnen. Die Minderung<br />
der Investitionen betrifft in erster Linie den Gasbereich.<br />
Sie ist hauptsächlich auf den Bau eines<br />
Erdgasröhrensystems zur Bezugskostenoptimierung<br />
zurückzuführen, der den Investitionsaufwand<br />
des Vorjahres maßgeblich beeinflusst hat.<br />
Zusätzlich wurden im Rahmen des Betriebsführungsvertrages<br />
für die EEG Baumaßnahmen mit einem<br />
Investitionsvolumen von 19,5 Mio. € abgewickelt.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Mitarbeiter<br />
Die Stadtwerke Essen beschäftigten 984 Mitarbeiter,<br />
das sind 3 Mitarbeiter weniger als im Vorjahr.<br />
Einer vermehrten Beschäftigtenzahl im Angestelltenbereich<br />
bei zusätzlicher Schaffung von Ausbildungsplätzen<br />
steht eine rückläufige Anzahl von Lohnempfängern<br />
entgegen.<br />
Risikomanagement<br />
Durch das Gesetz zur Kontrolle und Transparenz im<br />
Unternehmensbereich (KonTraG) wird der Vorstand<br />
verpflichtet, ein System zur frühzeitigen Erkennung<br />
bestandsgefährdender Entwicklungen für das Unternehmen<br />
einzurichten, sofern dies noch nicht vorhanden<br />
ist. Zu diesem Zweck wurde ein Risikohandbuch erstellt<br />
und in Kraft gesetzt. Sämtliche bestandsgefährdenden<br />
Risiken sind in einer Risikomappe zusammengefasst<br />
und werden einer fortlaufenden Kontrolle unterzogen.<br />
Risiken ergeben sich aus der Energierechtsliberalisierung.<br />
Die EG-Gasrichtlinie wurde in<br />
Deutschland mit der Verbändevereinbarung zum<br />
Netzzugang beim Erdgas umgesetzt. Im Gegensatz<br />
zu seinen europäischen Nachbarländern setzt<br />
Deutschland bei der Öffnung des Marktes auf den<br />
verhandelten Netzzugang und nicht auf staatliche<br />
Regulierung.<br />
Die fortgesetzten Verhandlungen der Verbände<br />
sind mit der Verbändevereinbarung II zu einem vorläufigen<br />
Abschluss gebracht worden, so dass die bereits<br />
drohende staatliche Regulierung vermieden wurde.<br />
Die bei den Stadtwerken zu entrichtenden Durchleitungsentgelte<br />
sind im Internet veröffentlicht.<br />
Nach den heute vorliegenden Erkenntnissen ist nicht<br />
zu erwarten, dass die Marktposition der Stadtwerke<br />
in naher Zukunft ernsthaft infrage gestellt wird.<br />
-15-<br />
Der Schwerpunkt des Gasabsatzes der Stadtwerke liegt<br />
im Gaswärmemarkt. Es bestehen keine einseitigen<br />
Abhängigkeiten durch einzelne Großkunden. Zusätzliche<br />
Angebote, wie beispielsweise die Haus- und Betriebskostenabrechnung,<br />
tragen zu einer Verstärkung der<br />
Kundenbindung bei. Unterstützung findet diese<br />
Strategie durch die <strong>2001</strong> eingeführte CityPower-Card.<br />
Mit der Karte erhält der Erdgaskunde einen exklusiven<br />
Zusatznutzen in Form von Vergünstigungen bei<br />
Partnerunternehmen. Zur Sicherstellung der Wettbewerbsfähigkeit<br />
und damit langfristigen Existenzsicherung<br />
müssen die Orientierung an den Bedürfnissen<br />
des Kunden sowie ein effizientes Kostenmanagement<br />
im Vordergrund stehen.<br />
Eine im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> begonnene steuerliche<br />
Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 1996 bis 1999<br />
konnte zum Zeitpunkt der Aufstellung des Jahresabschlusses<br />
<strong>2001</strong> noch nicht beendet werden.<br />
Nach den der Geschäftsführung vorliegenden<br />
Erkenntnissen ist die Finanzverwaltung bestrebt, die<br />
gewerbesteuerliche Organschaft zwischen SWE und<br />
EEG nicht anzuerkennen. Folglich besteht das Risiko,<br />
dass die EEG selbstständig gewerbesteuerpflichtig wird.<br />
Für die Geschäftsjahre 1998 bis <strong>2001</strong> würden<br />
im Fall der Versagung der Organschaft bei der EEG<br />
Gewerbesteuerzahlungen in Höhe von 5,8 Mio. €<br />
ausgelöst. Die Ergebnisauswirkung wäre aufgrund<br />
des Ergebnisabführungsvertrages von den Stadtwerken<br />
zu tragen.<br />
Darüber hinaus erwägt die Finanzverwaltung auch die<br />
zwischen SWE und EVV bestehende gewerbesteuerliche<br />
Organschaft nicht anzuerkennen. Für die risikobehafteten<br />
Geschäftsjahre 1999 bis <strong>2001</strong> würden im Fall der<br />
Versagung der Organschaft bei den Stadtwerken Gewerbesteuerzahlungen<br />
in Höhe von 8,7 Mio. € ausgelöst.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Lagebericht<br />
Ausblick<br />
Das erste Quartal des neuen Geschäftsjahres verlief für<br />
die Stadtwerke weniger erfreulich, da der Absatz der<br />
Versorgungssparten wie auch die Leistungen des<br />
Hafenbetriebs rückläufig waren.<br />
Erdgas<br />
Der Gasverbrauch lag im ersten Quartal 2002 um<br />
100,0 Mio. kWh oder 7,0 % unter der Menge des<br />
gleichen Vorjahreszeitraums. Der Absatzrückgang<br />
ist hauptsächlich auf die Witterungsverhältnisse<br />
zurückzuführen. Es war im ersten Quartal 2002 wesentlich<br />
wärmer als im Vergleichszeitraum des Vorjahres.<br />
Die Gaspreise konnten zum 1. Januar 2002 konstant<br />
gehalten werden. Die Entwicklung der Heizölpreise<br />
erlaubte sogar eine Preissenkung zum 1. April 2002<br />
um linear 0,15 ct/kWh auf den Arbeitspreis für<br />
Tarif- und Sondervertragskunden.<br />
Trinkwasser<br />
Die Trinkwasserabgabe nahm im ersten Quartal um<br />
0,244 Mio. m 3 oder 2,5 % ab. Damit setzte sich der<br />
langfristige Trend leicht rückläufiger Absatzmengen,<br />
hervorgerufen durch den Bevölkerungsrückgang und<br />
den sparsamen Umgang mit Wasser, weiter fort.<br />
Die Grundpreise für Wasser blieben gegenüber<br />
dem Vorjahr unverändert. Der Mengenpreis<br />
für Tarifabnehmer wurde zum 1. Januar 2002 geringfügig<br />
um 2,5 ct/m 3 auf 1,61 €/m 3 angehoben.<br />
Die Preisanpassung reichte nicht aus, um den durch<br />
Mengenrückgänge verursachten Umsatzausfall auszugleichen.<br />
Eine künftige Verschärfung der Trinkwasserverordnung<br />
könnte hohe Zusatzinvestitionen im Bereich der<br />
Wassergewinnung erforderlich machen.<br />
-16-<br />
Dem potenziellen Risiko, dass dadurch ausgelöste<br />
Kostensteigerungen auf eine geringer werdende<br />
Absatzmenge zu verteilen wären, versucht der Vorstand<br />
durch Kooperationsverhandlungen mit benachbarten<br />
Wasserwerken zu begegnen.<br />
Hafen<br />
Die einzelnen Leistungsbereiche des Hafens veränderten<br />
sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum überwiegend<br />
rückläufig. Der Schiffsgüterumschlag nahm<br />
im 1. Quartal um 5.000 t auf 142.000 t ab. Auch im<br />
Bahnbetrieb und bei den Fahrzeugfremdverwiegungen<br />
konnten die Stückzahlen des Vergleichszeitraums<br />
des Vorjahres nicht erreicht werden.<br />
Investitionsplanung<br />
Ein langfristiges Investitionsprogramm ist Voraussetzung<br />
für den Erhalt und den Ausbau einer störungsfreien<br />
Versorgung.<br />
Fortlaufende Pflege und Erneuerung, vor allem der<br />
Rohrnetze in der Gas- und Wasserversorgung, sind<br />
bei der Anlageintensität der Branche geboten.<br />
Die Rohrnetzpflege wird deshalb auch in Zukunft ein<br />
Investitionsschwerpunkt sein.<br />
Für das Geschäftsjahr 2002 sieht der Wirtschaftsplan<br />
der Stadtwerke ein Investitionsvolumen von<br />
35,6 Mio. € vor. Für die Jahre 2003 bis 2006<br />
beträgt die geplante Investitionssumme insgesamt<br />
109,5 Mio. €. Die Investitionsschwerpunkte werden<br />
in der Erneuerung von Versorgungs- und Anschlussleitungen<br />
bei Erdgas und Wasser und in der<br />
Verdichtung des Erdgasnetzes liegen.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Der so entstehende umfangreiche Finanzierungsbedarf<br />
erfordert eine geordnete Eigenkapitalpflege und die<br />
Ausschöpfung aller Innenfinanzierungsmittel. Nur so<br />
können solide Bilanzstrukturen gesichert und die<br />
Substanz erhalten werden.<br />
Neben der eigenen Investitionstätigkeit ist für die Jahre<br />
2002 bis 2006 die Abwicklung von Baumaßnahmen<br />
für die EEG mit einer Investitionssumme von<br />
131,6 Mio. € geplant.<br />
Euro und IS/U<br />
Die Stadtwerke haben sich entschlossen, nicht erst auf<br />
die Bargeldeinführung des Euros zum 1. Januar 2002<br />
zu warten. Um einen besseren Übergang in die Eurozeit<br />
zu gewährleisten, wurde der Kernbereich<br />
des Rechnungswesens bereits im Mai <strong>2001</strong> mit<br />
Rückwirkung auf den 1. Januar <strong>2001</strong> auf die neue<br />
Währung umgestellt. Die sog. Zulaufgebiete wurden<br />
anschließend schrittweise transformiert.<br />
Der hierzu gehörende wesentlichste Teilbereich ist die<br />
Abrechnung der Gas- und Wasserverbräuche<br />
mit unseren Kunden. Hierzu wird die Verbrauchsabrechnung<br />
auf das Modul IS/U der SAP umgestellt.<br />
Begonnen wurde mit dem produktiven Einsatz durch<br />
die im Oktober <strong>2001</strong> vollzogene Umstellung der<br />
Monatsabrechnung. Mit Einführung des Euros<br />
zum 1. Januar 2002 erfolgte die Programmeinführung<br />
für unsere Tarif- und Sondervertragskunden.<br />
-17-<br />
TV-V<br />
Am 5. Oktober 2000 wurde der Tarifvertrag<br />
Versorgungsbetriebe (TV-V) abgeschlossen.<br />
Da die Stadtwerke wegen der Mitarbeiter des Hafens<br />
und der Entwässerung nicht unmittelbar dem<br />
TV-V unterliegen, wurde mit Zustimmung des<br />
Betriebsrates beim Kommunalen Arbeitgeberverband<br />
(KAV) die Einbeziehung in den Geltungsbereich des<br />
TV-V und die Einführung zum 1. Januar 2002<br />
beantragt. Am 18. Dezember <strong>2001</strong> haben der<br />
KAV und die Gewerkschaft ver.di einen entsprechenden<br />
bezirklichen Tarifvertrag abgeschlossen, der die<br />
Einführung des TV-V bei den SWE zulässt.<br />
Für die Einführung des Tarifvertrages waren erhebliche<br />
Vorarbeiten notwendig. Da alle Mitarbeiter mit ihren<br />
persönlichen Daten in den neuen Tarifvertrag übergeleitet<br />
werden mussten, haben die entsprechenden<br />
Arbeiten im Mai <strong>2001</strong> begonnen. Ab September <strong>2001</strong><br />
wurden mit dem Betriebsrat insgesamt etwa<br />
20 Informationsveranstaltungen durchgeführt, bei<br />
denen jeder Mitarbeiter Gelegenheit hatte, sich über<br />
die Neuerungen des TV-V allgemein und insbesondere<br />
über seine persönliche Überleitung zu informieren.<br />
Am 1. Januar 2002 wurde der TV-V erfolgreich<br />
eingeführt.<br />
Positive Unternehmensentwicklung<br />
Der Vorstand erwartet auch künftig eine weiterhin<br />
positive Entwicklung des Unternehmens. Auch im Jahr<br />
2002 wird von einem angemessenen Ergebnis aus der<br />
regulären Geschäftstätigkeit ausgegangen.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Erdgas<br />
Wärme<br />
-18-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
-19-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Aus den Sparten – Erdgas<br />
Gasabsatz<br />
Die Gasabgabe der Stadtwerke ist gegenüber dem<br />
Vorjahr um 141,6 Mio. kWh auf 3.455,5 Mio. kWh<br />
gestiegen. Dies entspricht einem Zuwachs von<br />
4,3 %. Der bisherige Abgaberekord aus dem Jahr 1996<br />
(3.910,0 Mio. kWh) bleibt damit weiterhin bestehen.<br />
Der Absatzanstieg ist auf die im Durchschnitt etwas<br />
kühlere Witterung zurückzuführen. Die Jahressumme<br />
der so genannten Gradtagszahlen (die Differenz<br />
zwischen einer Raumtemperatur von 20 °C und<br />
den Außentemperaturen) lag im Jahr <strong>2001</strong> mit 3.410<br />
um 290 und damit 9,3 % über den Vorjahreszahlen.<br />
Die stetig wachsende Bedeutung der Energiequelle<br />
Gas schlägt sich einmal mehr auch im Neukundengeschäft<br />
nieder. Mit 927 Neuanschlüssen wurde<br />
der erfreulich hohe Vorjahreswert von 882 noch<br />
einmal übertroffen. Eine Entwicklung, die sich in künftig<br />
steigenden Absatzzahlen widerspiegeln wird, auch<br />
wenn der Gasverbrauch im ersten Quartal 2002<br />
um 100,0 Mio. kWh oder 7 % unter die Menge des<br />
gleichen Vorjahreszeitraums zurückfiel.<br />
Der Absatzrückgang ist hauptsächlich auf die wesentlich<br />
milderen Witterungsverhältnisse zurückzuführen.<br />
Gasabgabe<br />
<strong>2001</strong> Vorjahr<br />
Tarifabnehmer und<br />
Sonderabkommen<br />
Sonder- und<br />
Mio. kWh 2.273,7 2.139,4<br />
Individualverträge Mio. kWh 1.181,8 1.174,5<br />
Berechnete Gesamtabgabe Mio. kWh 3.455,5 3.313,9<br />
Jahresdurchschnittstemperatur °C +10,2 +10,6<br />
Umsatzerlöse aus Gasabgabe Mio. € 131,8 102,9<br />
-20-<br />
Gasbeschaffung<br />
Die Stadtwerke beziehen ihr gesamtes Erdgas von<br />
Vorlieferanten. Die höchste Tagesmenge <strong>2001</strong> wurde<br />
im Januar bezogen. Sie lag geringfügig über dem<br />
Spitzenwert des Vorjahres, der ebenfalls im Januar<br />
gemessen wurde. Die gesamte bezogene Gasmenge<br />
lag rund 7 % über der des Jahres 2000. Die störungsfreie<br />
Gasversorgung war im Berichtsjahr jederzeit<br />
gesichert.<br />
Gasbezug <strong>2001</strong> in Mio. kWh<br />
Berechnete Gasabgabe in Mio. kWh<br />
Gesamt<br />
Tarifabnehmer und<br />
Sonderabkommen<br />
Sonder- und<br />
Individualverträge
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Gaspreisentwicklung<br />
Das Jahr 2000 war durch einen ständig ansteigenden<br />
Ölpreis gekennzeichnet. Dieser Anstieg wurde durch<br />
mehrere Preiserhöhungen auch an die Stadtwerke-<br />
Kunden weitergegeben. Bedingt durch das so genannte<br />
„Time-Lag“, die um drei Monate verzögerte Reaktion<br />
der Gaspreise auf den Heizölpreis, mussten die Tarifund<br />
Sonderpreise auch am 1. Januar <strong>2001</strong> noch einmal<br />
um 0,35 ct/kWh angehoben werden.<br />
Die Entspannung bei den Ölpreisen konnte dann<br />
zum 1. Oktober <strong>2001</strong> durch eine Preissenkung von<br />
0,26 ct/kWh an die Endverbraucher weitergereicht<br />
werden. Nachdem die Gaspreise zum 1. Januar 2002<br />
konstant gehalten werden konnten, erlaubte die<br />
Entwicklung der Heizölpreise zum 1. April 2002 sogar<br />
eine Preissenkung um linear 0,15 ct/kWh auf den<br />
Arbeitspreis für Tarif- und Sondervertragskunden.<br />
Die Umsatzerlöse nahmen von 102,9 Mio. € auf<br />
131,8 Mio. € zu. Dies entspricht einer Steigerung<br />
von 28,9 Mio. € oder 28 %. Die um 4,3 %<br />
vergrößerte Absatzmenge und das deutlich höhere<br />
Preisniveau für das an den Ölpreis gebundene Erdgas<br />
sind für die im Vergleich zum Vorjahr noch einmal<br />
gewachsenen Umsatzerlöse verantwortlich.<br />
Gastankstelle<br />
Einen kleinen, aber beharrlich zunehmenden Anteil an<br />
den Umsatzerlösen hat der Bereich der Erdgastankstellen.<br />
Durch finanzielle Unterstützung und<br />
überzeugende Aufklärungsarbeit ist es gelungen, den<br />
Bestand an erdgasbetriebenen Fahrzeugen in Essen<br />
von 128 auf 151 zu erhöhen. Gut die Hälfte davon befindet<br />
sich im Besitz der Stadtwerke. In den folgenden<br />
Jahren sollen auch die noch verbleibenden rund 60<br />
SWE-Fahrzeuge auf den umweltfreundlichen Kraftstoff<br />
umgerüstet werden. Der kontinuierliche Anstieg der<br />
-21-<br />
Gasabgabe durch Erdgasfahrzeuge wird sich nach<br />
derzeitiger Sachlage auch weiterhin fortsetzen.<br />
Zum einen haben mit Volvo, Opel und Fiat drei<br />
namhafte Vertreter der Automobilindustrie gerade<br />
im Berichtsjahr eine Vielzahl an neuen, serienmäßigen<br />
Erdgasfahrzeugen auf den Markt gebracht.<br />
Zum anderen haben die Stadtwerke im Mai 2002<br />
auf dem Gelände an der Twentmannstraße ihre<br />
zweite Erdgastankstelle in Betrieb genommen.<br />
Dank der verbesserten Infrastruktur sieht die Planung<br />
eine Gasabgabe von ca. 3 Mio. kWh vor.<br />
Gasabgabe Erdgastankstelle<br />
1997 0,6 Mio. kWh<br />
1998 1,1 Mio. kWh<br />
1999 1,4 Mio. kWh<br />
2000 2,1 Mio. kWh<br />
<strong>2001</strong> 2,4 Mio. kWh<br />
Prognose 2002 3,0 Mio. kWh
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Messdienstleistungen<br />
Vom Lieferanten zum Dienstleister<br />
Neue Absatzmärkte erschließen, die vorhandenen<br />
Kunden noch stärker an das Unternehmen binden<br />
und potenzielle Interessenten mit attraktiven Angeboten<br />
zum Wechsel animieren – das sind die Rezepte, mit<br />
denen sich die Stadtwerke in einem zunehmend<br />
liberalisierten Markt gegen den Wettbewerb<br />
behaupten können. Der Bereich der so genannten<br />
„Messdienstleistungen“ vereint diese Attribute auf geradezu<br />
perfekte Art.<br />
Der „Alles-aus-einer-Hand-Gedanke“ findet zunehmend<br />
Anhänger. Längst sieht der Kunde im Gaslieferanten<br />
bestenfalls auch einen kompetenten Ansprechpartner<br />
für alle Fragen rund um die Versorgung mit Energie<br />
und Wasser. Dazu gehört mehr und mehr auch die<br />
Abrechnung der entstandenen Kosten auf Nutzerebene.<br />
Der Kundenwunsch ist eindeutig formuliert: Gas-,<br />
Wasser- und Heizkosten werden in einer gemeinsamen<br />
Rechnung zusammengefasst. Idealerweise werden die<br />
notwendigen Daten per Funkverbindung abgelesen –<br />
eine „Vision“, die schon heute zu realisieren ist, zumal<br />
eine Vielzahl der in Frage kommenden Objekte<br />
bereits von den Stadtwerken betreut werden. Fakt ist:<br />
Eine Differenzierung vom Wettbewerber ist im liberalisierten<br />
Energiemarkt nur noch über das angebotene<br />
Dienstleistungsspektrum zu erreichen. Das Angebot<br />
einer „Heiz- und Nebenkostenabrechnung“ durch die<br />
Stadtwerke ist eine unternehmensstrategische Antwort<br />
auf die Fragen und Bedürfnisse der Kunden.<br />
Insgesamt 160 Aufträge für 1265 Wohneinheiten<br />
gingen im Berichtsjahr bei den Stadtwerken ein. Weitaus<br />
höher lagen Anfragen (451) und Angebotsabgaben<br />
(367). Die Zahlen belegen das große Interesse, zeigen<br />
aber auch, dass viele Kunden über langfristige Verträge<br />
an spezialisierte Messdienstleister gebunden sind.<br />
-22-<br />
Diese traditionelle Bindung gilt es zu überwinden.<br />
Die geringe Bautätigkeit wirkt sich objektiv hemmend<br />
auf das neue Serviceangebot aus. Obwohl der Anteil<br />
an Privatkunden nach wie vor das Gros der Aufträge<br />
bildet, greifen zunehmend auch Architekten und Wohnungsbaugesellschaften<br />
auf die innovative Dienstleistung<br />
zurück. Besonders reizvoll ist dabei die<br />
Feststellung, dass nahezu alle Objekte, bei denen<br />
Verträge zur Wärmelieferung abgeschlossen wurden,<br />
auch die Messdienstleistungen beauftragt haben.<br />
Hier hat sich eine „In-House-Allianz“ gebildet, die eine<br />
erfolgreiche Anpassung an die veränderten Marktbedingungen<br />
demonstriert. Auf Basis einer Übereinkunft<br />
zur Vereinheitlichung der eingesetzten Gerätetechnik<br />
mit dem Vorlieferanten wurden im Jahr <strong>2001</strong><br />
rund 4000 Heizkostenverteiler älterer Bauart ausgetauscht.<br />
Damit sind nun alle von den Stadtwerken<br />
mit Messdienstleistungen betreuten Liegenschaften<br />
mit modernster Erfassungstechnik ausgerüstet.<br />
Im Rahmen des Projektes SPIN werden weitere<br />
427 Heizkostenverteiler, 79 Kaltwasserzähler und<br />
78 Warmwasserzähler per Datenfernübertragung<br />
ohne ein Betreten der Wohnungen abgelesen.<br />
Die Ergebnisse aus einem umfangreichen Test mit<br />
einem 20 Wohneinheiten umfassenden Probeobjekt der<br />
ThyssenKrupp-Immobilien werden für 2002 erwartet.<br />
Ebenfalls noch in der Testphase befindet sich die<br />
Fernüberwachung von Gas- und Wärmezählern im<br />
Heizwerk der Humboldt-Siedlung. Durch das innovative<br />
Angebot „Messdienstleistung“ untermauern die<br />
Stadtwerke ihr Bestreben, im Wettbewerb neue<br />
Wege einzuschlagen – mit einer offensiven Dienstleistung,<br />
die dem Kunden den „Mehrwert“<br />
des Unternehmens aufzuzeigen vermag.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Wärmelieferung<br />
Mehr als „warme Worte“<br />
Der umweltgerechte und damit letztlich auch wirtschaftliche<br />
Einsatz von Energie hat in Deutschland<br />
eine neue Qualität erreicht. Die Novellierung<br />
der Bundes-Immissionsschutzverordnung oder die<br />
Verordnung zur Energieeinsparung haben es sich<br />
zur Aufgabe gemacht, die CO 2 -Emissionen spürbar<br />
zu senken. Auch und besonders durch den gesetzlich<br />
vorgeschriebenen Austausch alter Verbrennungskessel<br />
will die Bundesregierung diesem Ziel gerecht werden.<br />
Damit kommen auf die Eigentümer alter Kesselanlagen<br />
unter Umständen enorme Investitionen zu.<br />
Vor diesem Hintergrund hat sich mit der so genannten<br />
„Wärmelieferung“ eine Dienstleistung der Stadtwerke<br />
etabliert, die dem Kunden nicht nur dabei hilfreich<br />
sein kann, diese Investitionskosten einzusparen.<br />
Durch eine effiziente Ausnutzung modernster<br />
Anlagentechnik lassen sich auch die Verbrauchskosten<br />
deutlich reduzieren.<br />
-23-<br />
Statt Erdgas bezieht der Kunde in diesem Fall gleich<br />
das fertige Produkt „Wärme“. Die notwendige Technik<br />
kommt komplett von den Stadtwerken. Ausgaben für<br />
Wartung, Reparatur und Ersatzteile für eine eigene<br />
Heizungsanlage entfallen. Im Extremfall geht die<br />
Kostenersparnis sogar bis zur Vermeidung sämtlicher<br />
Investitionen im Zusammenhang mit der Erneuerung<br />
einer veralteten Heizungsanlage.<br />
Während der Kunde das „Rundum-sorglos-Paket“<br />
genießt, erreichen die Stadtwerke ein neues<br />
Niveau der Kundenorientierung. Aus dem traditionellen<br />
Gaslieferanten wird der alleinige, kompetente und<br />
zuverlässige Partner in allen Versorgungsfragen.<br />
Potenziellen Kunden, die eine Warmwasserbereitung<br />
bisher auf Grund der hohen Investitionskosten gescheut<br />
und stattdessen zur Stromlösung gegriffen haben,<br />
können wir die umfassenden Vorzüge der Wärmelieferung<br />
objektiv darlegen und uns als der lokale<br />
Problemlöser präsentieren. Für den Energiedienstleister<br />
Stadtwerke ergeben sich noch intensivere Kundenkontakte<br />
und die Möglichkeit, uns weiter und noch<br />
stärker als bisher als fähiger Partner zu positionieren.<br />
Das neueste Vorzeigeprojekt in Sachen Wärmelieferung<br />
ist der Neubau des Betriebshofes der Essener<br />
Entsorgungsbetriebe an der Pferdebahn. 2.770 kW<br />
Kesselleistung mit einem Jahresenergiebedarf von 5,3<br />
Mio. kWh Gas und eine Warmwasserbereitung mit<br />
8.000 Liter Speichervolumen werden hier nach<br />
Abschluss der Bauarbeiten im Jahr 2002 von den<br />
Stadtwerken „zur Verfügung“ gestellt.<br />
Durch die im abgelaufenen Geschäftsjahr abgeschlossenen<br />
Wärmelieferungsverträge hat sich die<br />
Anzahl der zu betreuenden Objekte auf 70 erhöht.<br />
Insgesamt werden hier rund 30 Mio. kWh Gas per anno<br />
als Primärenergie eingesetzt.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Trinkwasser<br />
Versorgung<br />
-24-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
-25-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Aus den Sparten – Trinkwasser<br />
Wasserabsatz<br />
Die Trinkwasserabgabe der Stadtwerke ist gegenüber<br />
dem Vorjahr (40,13 Mio. m 3 ) um 1,02 Mio. m 3<br />
auf 39,11 Mio. m 3 gefallen. Dies entspricht einem<br />
Rückgang von 2,5 %.<br />
Verantwortlich für diese Entwicklung ist die schon<br />
traditionell sinkende Einwohnerzahl in Essen. Mit einem<br />
Minus von nur noch 1.673 konnte der Trend zwar<br />
leicht aufgehalten werden, bleibt aber in seiner Tendenz<br />
unverändert. Langsam, aber unaufhaltsam hat sich<br />
die Stadt damit von der magischen 600.000-Marke<br />
entfernt. Zum Jahresanfang zählte die größte Metropole<br />
des Ruhrgebietes 594.494 Einwohner. Eine Zahl, die<br />
sich nach Aussagen führender Wirtschaftsinstitute aber<br />
weiter verringern wird. Rückläufige Einwohnerzahlen,<br />
Wasser sparende Haushaltsgeräte und eine in der<br />
Bevölkerung immer stärker verbreitete Sensibilität beim<br />
Umgang mit dem Lebensmittel Wasser sorgen<br />
langfristig für verringerten Absatz.<br />
Jährlicher Verlust an Einwohner in Essen<br />
1998 6.038<br />
1999 4.367<br />
2000 2.801<br />
<strong>2001</strong> 1.673<br />
-26-<br />
Erfreulicherweise konnte dieses Defizit zumindest zu einem<br />
kleinen Teil durch gestiegene Mengen bei den Sonderabnehmern<br />
ausgeglichen werden.<br />
Beim Vergleich der beiden letzten Jahre ist quasi als<br />
Sondereffekt auch der zusätzliche Verbrauchstag des<br />
Schaltjahres 2000 zu berücksichtigen.<br />
Die Trinkwasserabgabe nahm auch im ersten Quartal<br />
2002 um 0,244 Mio. m 3 oder 2,5 % ab und bestätigt so<br />
die oben bereits erwähnte Entwicklung.<br />
Kundengruppe<br />
Abgabe Erlöse<br />
Mio. m3 Mio.<br />
<strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000<br />
Tarifabnehmer<br />
und Industrie 36,858 37,934 73,3 74,9<br />
Sonderabnehmer<br />
Berechnete<br />
2,251 2,192 2,1 2,0<br />
Abgabe 39,109 40,126 75,4 76,9
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Trinkwasserbeschaffung<br />
Das unternehmenseigene Wasserwerk in Überruhr<br />
stellte auch im Berichtsjahr die gesamte benötigte<br />
Wassermenge zur Verfügung. Lediglich für den seit<br />
1986 durch die Stadtwerke versorgten Stadtteil<br />
Burgaltendorf wird das Trinkwasser weiterhin von der<br />
Gelsenwasser AG bezogen. Die größte Tagesmenge<br />
wurde <strong>2001</strong> mit 149.100 m 3 am 15. Juli gefördert.<br />
Sie lag rund 6.000 m 3 unter dem Spitzenwert des<br />
Vorjahres. Die stündliche Wasserhöchstmenge floss<br />
am 25. August durch das Rohrnetz. Mit 9.783 m 3 wurde<br />
das 2000-Ergebnis von 10.073 m 3 unterschritten.<br />
Im Zuge einer kontinuierlichen Dichtheitsüberwachung<br />
wurden im Geschäftsjahr 3.127 km des Rohrleitungsnetzes<br />
überprüft. Das im Stadtgebiet benötigte<br />
Trinkwasser stand jederzeit in hygienisch und<br />
chemisch-physikalisch einwandfreier Qualität und ausreichender<br />
Menge zur Verfügung.<br />
-27-<br />
Trinkwasserpreise<br />
Gesamt<br />
Seit der letzten Erhöhung im Januar 2000 wurde der<br />
Mengenpreis konstant gehalten. Auch im Berichtsjahr<br />
blieb er mit 1,585 ct/m 3 unverändert. Da sich die<br />
Grundpreise der Zähler im Vergleich zum Vorjahr<br />
ebenfalls nicht verändert haben, ist die Minderung<br />
der Umsatzerlöse um 1,5 Mio. € auf 75,4 Mio. €<br />
(2 %) ausschließlich auf die Verringerung der Abgabemengen<br />
zurückzuführen.<br />
2002 bleiben die Grundpreise für Wasser unverändert.<br />
Der Mengenpreis für Tarifabnehmer wurde zum<br />
1. Januar 2002 jedoch geringfügig um 2,5 ct/m 3<br />
auf 1,61 €/m 3 angehoben. Bei Eintreffen des zu<br />
erwartenden Mengenrückgangs wird die Preisanpassung<br />
allerdings nicht ausreichen, um den<br />
Umsatzausfall auszugleichen.<br />
Tarifabnehmer und<br />
Sonstige (Industrie)<br />
Sonderabnehmer
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Sammelbrunnensanierung<br />
Auf Sand gebaut<br />
Eine große bautechnische Herausforderung wirft<br />
ihre Schatten voraus. Als das vielleicht wichtigste<br />
Planungsvorhaben des Jahres 2002 steht der Wassergewinnung<br />
in Überruhr die dringend gebotene<br />
Sanierung ihrer Sammelbrunnenschächte ins Haus.<br />
Spätestens ab 2003 will man beginnen, die neun in die<br />
Jahre gekommenen Schachtbauwerke entweder<br />
auf modernen Stand zu bringen oder gleich ganz<br />
neu zu bauen.<br />
Zwischen 1912 und 1915 wurden die gemauerten<br />
Schächte zur Gewinnung des Grundwassers bis<br />
auf eine Tiefe von ca. acht Metern abgesenkt.<br />
Wahrscheinlich aus der Schwierigkeit, das beim<br />
Abteufen eindringende Wasser nicht zurückhalten<br />
zu können, wurden die Brunnen nicht mit<br />
Betonsohlen ausgerüstet, sondern lediglich mit einer<br />
Kiessohle versehen. Genau dieser Umstand macht die<br />
Sanierung der rund 90 Jahre alten Schächte nun<br />
umso problematischer.<br />
-28-<br />
Durch die großen nachströmenden Wasser-, Sand- und<br />
Kiesmengen konnten notwendige Ausbesserungsmaßnahmen<br />
bisher gar nicht oder nur unter erheblichen<br />
Anstrengungen durchgeführt werden. Um eine<br />
gesicherte Entleerung zu garantieren, sollen nun alle<br />
Brunnen mit einer solchen Betonsohle nachgerüstet<br />
werden. Ein bautechnisch ausgesprochen anspruchsvolles<br />
Vorhaben, für das umfangreiche Planungsmaßnahmen<br />
benötigt werden. Die fertige Konstruktion<br />
muss eine wasserundurchlässige Sohle besitzen, das<br />
Bauwerk gegen Auftrieb sichern und für alle Rohranschlüsse<br />
zugänglich sein. Zudem dürfen die Baumaßnahmen<br />
in keiner Weise das umliegende Grundwasser<br />
beeinflussen. Noch befinden sich Stadtwerke-<br />
Ingenieure und externe Spezialisten in der Findungsphase.<br />
Allerdings haben bereits die ersten<br />
Überlegungen gezeigt, dass die technischen Anforderungen<br />
einer Sanierung unter Umständen Kosten nach<br />
sich ziehen, die sogar einen Neubau wirtschaftlicher<br />
erscheinen lassen.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Biotopgestaltung<br />
Eine Öko-Investition,<br />
die sich rechnet<br />
Dass Naturschutz und Wassergewinnung grundsätzlich<br />
ähnliche Interessen verfolgen, liegt auf der Hand.<br />
Dass ökologische Anstrengungen aber auch einen<br />
ökonomischen Nutzen erzielen können, wird anhand<br />
der Biotopgestaltung der Ruhraue in Essen-Überruhr<br />
eindrucksvoll unter Beweis gestellt.<br />
Die Stadtwerke sind Eigentümer einer rund sechs<br />
Hektar großen Grundstücksfläche in der Ruhraue an<br />
der Langenberger Straße im direkten Einzugsbereich<br />
der unternehmenseigenen Wassergewinnungsanlage.<br />
Die Flächen dienen dem vorbeugenden Gewässerschutz<br />
und sind im Landschaftsplan der Stadt<br />
ein Bestandteil von großflächig ausgewiesenen<br />
Landschaftsschutzgebieten.<br />
Die ursprüngliche Nutzung als Hundetrainings- und<br />
Sportplatz war mit dem Wasser- und Landschaftsschutz<br />
kaum vereinbar. Da das Gelände darüber hinaus immer<br />
wieder zu Autoreparaturen samt Ölwechsel<br />
zweckentfremdet wurde, bestand die permanente<br />
Gefahr des Schadstoffeintrags in Boden und<br />
Grundwasser. Aus diesem Grund wurde 1996 ein<br />
Biotopgestaltungskonzept entwickelt, das dieses<br />
Gelände in den Folgejahren naturraumspezifisch entwickeln<br />
sollte. Dieses Konzept wurde 1998 vorgestellt<br />
und von den zuständigen Behörden genehmigt.<br />
Die Umbaumaßnahmen wurden im Dezember 2000<br />
abgeschlossen. Das Gelände wird dauerhaft gepflegt<br />
und durch eine Umzäunung vor unbefugten Zutritten<br />
gesichert.<br />
-29-<br />
<strong>2001</strong> erfolgte von Seiten der Behörden die offizielle<br />
Abnahme. Damit dient das ursprünglich als freiwilliger<br />
Beitrag zum Umweltschutz zu interpretierende<br />
Engagement der Stadtwerke auch als so genannter<br />
Kompensationsflächenpool. Dieser greift überall dort,<br />
wo im Zuge von Baumaßnahmen trotz Vermeidung und<br />
Verminderung Umweltbeeinträchtigungen nicht ausgeschlossen<br />
werden konnten. Können diese Eingriffe nicht<br />
an Ort und Stelle ausgeglichen werden, tritt der<br />
Kompensationsflächenpool in Aktion.<br />
Um den „Umwelt-Wert“ der Fläche zu quantifizieren,<br />
wurden der Zustand des Geländes vor Beginn der<br />
Maßnahme und die Wertigkeit nach Durchführung der<br />
Umgestaltung in einer Ökobilanz gegenübergestellt.<br />
Der so ermittelte ökologische Wertzuwachs ist festgeschrieben<br />
und kann künftig von den Stadtwerken<br />
in Anspruch genommen werden. Mit den Gesamtwertzahlen<br />
des Biotops können demnach folgende<br />
Flächengrößen wahlweise ausgeglichen werden:<br />
22.000 m 2 Hartholz-Auewald<br />
26.000 m 2 kleinflächiges Feldgehölz<br />
37.000 m 2 Glatthaferwiese
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Sevice<br />
Abwasser<br />
-30-<br />
Entsorgung
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Sevice<br />
-31-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Aus den Sparten – Abwasser<br />
Entwarnung im Untergrund<br />
„Risiko Rohrnetz“ titelten die Gazetten im Anschluss an<br />
das 16. Oldenburger Rohrleitungsforum, bei dem sich<br />
zu Jahresanfang 2002 rund 2.000 Experten der<br />
Gas-, Wasser- und Abwasserwirtschaft Gedanken über<br />
die Zukunft des bundesdeutschen Leitungssystems<br />
machten. Insbesondere der Blick auf die teils<br />
maroden Abwasserkanäle ließ die Fachleute akuten<br />
Handlungsbedarf formulieren. Quasi als abschreckendes<br />
Beispiel in der Diskussion um den Zustand der<br />
nationalen Ver- und Entsorgungswege dient dabei<br />
schon traditionell die Hauptstadt. Knappe Kassen<br />
bescheren Berlin einen Mitteleinsatz, der eine<br />
Leitungslebenszeit von rund 230 Jahren voraussetzt.<br />
Die Folge: eine Steigerung der Rohrbrüche von 900 auf<br />
1.300 pro Jahr. Ausnahme oder Regel? Auch der<br />
Blick in die Essener „Unterwelt“ zeigt beileibe keine<br />
paradiesischen Zustände, aber vom allgemeinen<br />
Zusammenbruch ist das 1.536 km lange Abwassernetz<br />
weit entfernt.<br />
Auf vier Säulen ruht die Abwasserentsorgung in Essen.<br />
Rechtlich unabdingbar ist dabei die hoheitliche Rolle<br />
der Stadt selbst. In einem Betriebsaufspaltungsmodell<br />
wurde das wirtschaftliche Eigentum am Rohrnetz 1998<br />
an die Entwässerung Essen GmbH (EEG), eine<br />
Stadtwerke-Tochter, übertragen. Die Abwasserbehandlung<br />
wird durch Emschergenossenschaft und<br />
Ruhrverband sichergestellt, und der eigentliche<br />
Netzbetrieb schließlich obliegt den Abteilungen<br />
Planung, Bau und Betrieb der Stadtwerke AG.<br />
Darunter fällt neben der Reinigung der Sinkkästen, der<br />
Gewässerunterhaltung, der Benzin- und Ölabscheiderreinigung<br />
und der Kleinkläranlagenreinigung für die<br />
Stadt Essen auch der Unterhalt von:<br />
-32-<br />
12 Regenrückhaltebecken<br />
2 Regenüberlaufbecken<br />
3 Regenrückhaltekanälen<br />
84 Regenüberläufen<br />
1 Hochwasserpumpwerk<br />
11 Abwasserpumpwerken<br />
Moderne Technik macht es möglich, dass auch tief<br />
unter der Erde nichts im Verborgenen bleibt.<br />
Allein im Berichtsjahr wurden 679,5 km des Essener<br />
Kanalnetzes durch Spiegelung, Begehung oder<br />
Kamerauntersuchung inspiziert. 316 Schäden, von<br />
denen 272 als so genannte Akutmaßnahmen sofort<br />
beseitigt wurden, bestätigen das vorhandene Bild:<br />
Mit einem Schadensbestand von 25 bis 30 % liegt das<br />
Essener Abwassersystem absolut im Schnitt bundesdeutscher<br />
Großstädte, deren Netze zum Teil<br />
schon im vorigen Jahrhundert gebaut wurden.<br />
Und auch das Abwasserbeseitigungskonzept der<br />
Stadtwerke wird durch die aktuellen Werte bestätigt.<br />
Wurzeleinwuchs, Längsriss, Haarriss oder falscher<br />
Hausanschluss – die Liste der möglichen Schäden<br />
ist lang und von unterschiedlich gravierenden<br />
Konsequenzen. Verschiedene Materialien reagieren<br />
unterschiedlich anfällig. Dabei setzte man in Essen fast<br />
ausschließlich auf Steinzeug (63 %) und Beton (36 %).<br />
Beim heutigen Einsatz von modernen Materialien<br />
wie PE oder GFK fehlen noch aussagekräftige<br />
Erfahrungswerte. So steht zum Beispiel den Vorteilen<br />
des leichteren Handlings von Kunststoffen eine<br />
zum Teil fehlende und damit verstopfungsanfällige<br />
„Spurtreue“ gegenüber. Bauphysikalisches Verhalten<br />
und Wirtschaftlichkeit dieser Werkstoffe werden derzeit<br />
aufmerksam beobachtet.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Bei einer Rohrleitungs-Lebensdauer von 60 bis 80<br />
Jahren entfällt der Löwenanteil in der Schadensstatistik<br />
naturgemäß auf „Altersschwächen"“. Ausnahme dieser<br />
„goldenen Regel“ bilden lediglich die Nachkriegszeit-<br />
Rohre. Bei Abwasserleitungen, die in den Jahren<br />
1920 bzw. 1950 erstellt wurden, finden sich auffällig<br />
häufig Schäden, die auf mangelhaften Beton zurückzuführen<br />
sind. Mit Schließung der letzten Zeche im<br />
Stadtgebiet 1986 nahm die Rolle des Bergbaus in der<br />
Schadensstatistik kontinuierlich ab und spielt heute<br />
keine Rolle mehr.<br />
Altersaufbau des Essener Kanalnetzes:<br />
Bau vor 1925 18 %<br />
Bau bis 1950 17 %<br />
Bau bis 1975 41 %<br />
Bau ab 1976 24 %<br />
Der älteste noch im Betrieb befindliche Kanal erledigt<br />
seine Arbeit allerdings noch immer zur allgemeinen<br />
Zufriedenheit. In der nördlichen Innenstadt, auf Höhe<br />
des Gänsemarktes, leistet ein gemauertes Relikt des<br />
letzten Jahrhunderts seine Dienste: ein kleiner Kanal,<br />
der aber immerhin aus dem Jahr 1869 stammt.<br />
Unangefochten der „Größte“ ist dagegen der<br />
Hauptsammler der Innenstadt. Mit einem Durchmesser<br />
von 3,80 m ist der Koloss geräumig genug, um einem<br />
Pkw die Durchfahrt zu ermöglichen. Am anderen Ende<br />
der Skala rangieren zahllose Kanäle mit einem<br />
Durchmesser von 30 Zentimetern. Kleiner arbeitet man<br />
in Essen nicht.<br />
-33-<br />
6,85 Mrd. € wurden <strong>2001</strong> deutschlandweit<br />
in das 450.000 km lange Abwassernetz investiert,<br />
75 Mrd. € sollen nach Angaben des Umweltbundesministeriums<br />
auch in den kommenden zehn<br />
Jahren nötig sein. Mit einem Anschlussgrad<br />
von 99 Prozent rangiert Essen dabei deutlich vor<br />
dem landesweiten Schnitt von 93 Prozent. Auch bei der<br />
Trennung von Schmutz- und Regenwasser besitzt<br />
die Stadt eine Vorreiterrolle. Während national<br />
erst 57 % der Bürger Gebührenbescheide erhalten,<br />
in denen Niederschlag und Schmutzwasser getrennt<br />
abgerechnet werden, rechnet man in Essen<br />
bereits seit 20 Jahren nach dieser gerechteren Formel.<br />
Eine Neubewertung der Kostenanteile im Jahr 2000<br />
hat dabei eine leichte Veränderung zu Lasten des<br />
Schmutzwassers ergeben. Wurden die Gebühren<br />
bisher zu 65 % auf Schmutzwasser und 35 % auf<br />
Regenwasser verteilt, gilt nun ein Verhältnis<br />
von 71/29.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
-34-<br />
Hafen<br />
Logistik
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
-35-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Aus den Sparten – Hafen<br />
Hafen – Logistik<br />
Die Verkehrs- und Umschlagsleistungen im Essener<br />
Hafen haben sich <strong>2001</strong> im Vergleich zum Vorjahr sehr<br />
unterschiedlich entwickelt. Der Schiffsgüterumschlag<br />
stellte sich überraschend positiv dar. Mit 620.434 t<br />
nahm die Leistung gegenüber dem Vorjahr um rund<br />
2.500 t oder 0,5 % zu. Die Beförderungsleistung der<br />
Hafenbahn lag mit rund 418.000 t ca. 6.000 t oder<br />
1,4 % nur unwesentlich unter dem 2000er Ergebnis.<br />
Trotz eines Rückgangs von 29.000 t oder 9,4 % auf<br />
280.600 t ist das Ergebnis des Kranumschlagsbetriebes<br />
positiv zu bewerten.<br />
Die Anzahl der Verwiegungen über die öffentliche<br />
Fahrzeugwaage nahm von 54.491 im Jahr 2000<br />
um 8.129 auf 46.362 ab. Die Gesamtmenge teilt sich<br />
dabei in 20.940 (- 3.163) Fremdverwiegungen und<br />
25.422 (- 4.966) Eigenverwiegungen auf. Der starke<br />
Rückgang bei den externen Verwiegungen ist<br />
ausschließlich auf den Konkurs der vormals im<br />
Hafen ansässigen Firma Kleinholz zurückzuführen.<br />
Die Umsatzerlöse lagen mit 4,736 Mio. € geringfügig<br />
über dem Vorjahreswert von 4,669 Mio. €.<br />
Auf Grund der heterogenen Branchenstruktur aus<br />
Produktions-, Speditions- und Handelsunternehmen<br />
konnten ungünstige konjunkturelle Rahmenbedingungen<br />
(darunter auch die Folgen des 11. September) im<br />
Bereich der Eisen- und Stahlindustrie und im Bausektor<br />
durch andere Massenstückgüter kompensiert werden.<br />
-36-<br />
So wurde der seit 1997 anhaltende Rückgang beim<br />
Mineralöl <strong>2001</strong> nicht nur gestoppt, sondern die<br />
Umschlagszahlen nahmen sogar wieder leicht zu.<br />
Das gesamte Verkehrsaufkommen über Wasser und<br />
Schiene summierte sich auf 1,407 Mio. t.<br />
Dies ist eine Steigerung von rund 70.000 t oder 5,3 %,<br />
die allerdings im Wesentlichen auf einem hohen<br />
Tonerdeumschlag basiert.<br />
Insgesamt wurden 611 Schiffe (Vorjahr 617) und 7.968<br />
Waggons (Vorjahr 8.726) abgefertigt.<br />
Beim Eigen- und Fremdumschlag ist 2002 durch den<br />
Wegfall von Petrolkoks mit niedrigeren Zahlen zu<br />
rechnen. Bei den anderen Hauptumschlagsgütern<br />
Tonerde, Glas, Anodenkohle, Kies und Sand ist von<br />
gleich bleibenden Mengen auszugehen. Der Eisenbahngüterverkehr<br />
wird nach konservativen Schätzungen<br />
günstigenfalls das Vorjahresniveau erreichen.<br />
Leistungen <strong>2001</strong> 2000<br />
Schiffsgüterumschlag t 620.400 618.000<br />
Kranleistung t 280.600 310.000<br />
Schiffsbelader t 93.000 71.300<br />
Saugheberanlage t 342.700 263.600<br />
Fahrzeugverwiegungen Stück 20.940 24.100<br />
Waggonbeförderungen Stück 8.000 8.700<br />
Bahnumschlag t 418.400 424.000<br />
Rangierfahrten Stück 2.700 3.100<br />
Umsatzerlöse Mio. € 4,7 4,7
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Spundwandsanierung / Sohlenbefestigung<br />
Zukunftweisende Modernisierung<br />
Als deutliches „Ja“ des Unternehmens für einen langfristigen<br />
Betrieb des Essener Hafens sind die<br />
Investitionen im Jahr <strong>2001</strong> zu werten. Nachdem die<br />
Stadtwerke bereits 1992 rund 3,3 Mio. € in die<br />
Errichtung der neuen Krananlagen investiert hatten,<br />
wurden nun <strong>2001</strong> wieder einmal große Summen<br />
bewegt. Mit 1,3 Mio. € lagen die zur Verfügung gestellten<br />
Mittel fast um das Dreifache über denen des<br />
Vorjahres.<br />
Im Rahmen des Üblichen bewegten sich dabei die rund<br />
200.000 €, die zur Erneuerung der Gleistrassen<br />
aufgewendet wurden. Ebenfalls ohne großes Aufsehen<br />
und wie schon in den Jahren zuvor wurden rund<br />
230.000 € in die Oberflächenbefestigung der vorhandenen<br />
Lagerplätze investiert. So können künftig<br />
noch größere Mengen von Sand, Kies oder<br />
Kohlenprodukten ohne Fremdstoffbeimischung und nach<br />
heutigem Umweltschutzstand umgeschlagen werden.<br />
Die weitaus größte Summe indes fand bei<br />
der Sanierung des Hafenbeckens ihren Einsatz.<br />
Ungewöhnlich hoch waren die Kosten auch deshalb,<br />
weil das angewendete Konzept auf die Zukunft<br />
orientiert ist und weitere Pflegemaßnahmen im<br />
Hafenbecken im Idealfall auf Jahrzehnte überflüssig<br />
werden lässt. Begonnen haben die umfangreichen<br />
Erneuerungsschritte mit dem vollständigen Neubau der<br />
Spundwände am Südufer.<br />
-37-<br />
Die rund 80 m lange neue Stahlbarriere am Kopf des<br />
Stichhafens kostete rund 435.000 €. Es folgte die<br />
vergleichsweise unspektakuläre Sanierung der<br />
Spundwände am West- und Ostufer. Nachdem auch<br />
diese Arbeiten abgeschlossen waren, begann der<br />
ungleich aufwendigere Teil der insgesamt 400.000 €<br />
teuren Hafenmodernisierung.<br />
Zunächst wurde das Hafenbecken eingehend untersucht,<br />
ausgelotet und entsprechend eingeebnet.<br />
Nachdem alle Untiefen beseitigt waren, brachte eine<br />
Spezialfirma rund fünf Meter breite Vliesbahnen<br />
auf den Hafengrund. Mit Felsbrocken beschwert, verhindern<br />
die Unterwasserteppiche, dass die Schiffsschrauben<br />
beim Anlegen Sand und Schlamm aufwirbeln.<br />
Auf diese Weise will man Abtragungen im<br />
Spundwandbereich vorbeugen. War es bisher notwendig,<br />
alle fünf Jahre die geforderte Tiefe<br />
von 3,50 m durch aufwendige Ausbaggerungen<br />
herzustellen, sollen die neuen Geo-Textilfilter auf der<br />
Hafensohle diese Intervalle deutlich verlängern.<br />
Sämtliche Maßnahmen konnten Anfang 2002<br />
planmäßig beendet werden. Durch eine enge<br />
Abstimmung zwischen der Hafenmeisterei und den<br />
beauftragten Unternehmen konnten alle Schiffsbewegungen<br />
so koordiniert werden, dass ein<br />
Anlieferstopp während der gesamten Bautätigkeit<br />
vermieden wurde.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Aus den Sparten – Hafen<br />
„Kombi-Modell“ gegen Verkehrsinfarkt<br />
„Quo vadis, Binnenschifffahrt.“ Als Bestandteil<br />
einer leistungsfähigen Verkehrsinfrastruktur ist<br />
die heimische Binnenschifffahrt Voraussetzung für<br />
einen starken und dynamischen Wirtschaftsstandort<br />
Deutschland und besitzt damit zentrale Bedeutung für<br />
Wachstum und Beschäftigung. Zu diesem Schluss ist<br />
die Bundesregierung gekommen, die für Ausbau-<br />
und Ersatzmaßnahmen an Bundeswasserstraßen<br />
in den kommenden Jahren jeweils 500 Mio. € im<br />
Haushaltsplan vorgesehen hat.<br />
Mit diesen Investitionen sollen unter anderem die<br />
Unterschiede zwischen den Wasserstraßen in den alten<br />
und neuen Bundesländern ausgeglichen werden.<br />
Sofern es die äußeren Bedingungen zulassen, werden<br />
Fahrrinnenabmessungen angestrebt, die einen Verkehr<br />
mit modernen, leistungsfähigen und damit wirtschaftlichen<br />
Binnenschiffen ermöglichen.<br />
Unterstützung bei dem Versuch, die Binnenschifffahrt<br />
als echte Alternative zum Straßenverkehr zu etablieren,<br />
erhält die Bundesregierung dabei auch von der<br />
Europäischen Union. Nach einer Änderung der Leitlinien<br />
für das Transeuropäische Netz sind nunmehr alle<br />
Binnenhäfen mit einem jährlichen Umschlagsvolumen<br />
von mehr als 500.000 t von übergeordneter Bedeutung.<br />
Hafenzufahrten und Hafeninfrastruktur gelten als<br />
„Vorhaben von gemeinsamem Interesse“ und werden<br />
entsprechend gefördert.<br />
-38-<br />
Hintergrund aller Bemühungen ist ein schon heute<br />
absehbarer Verkehrskollaps auf bundesdeutschen<br />
Straßen. Während der Personenverkehr in den<br />
nächsten zehn Jahren um ca. 20 % ansteigen wird,<br />
prognostizieren Experten das Wachstum im<br />
Güterverkehr auf mehr als 60 %.<br />
Derzeitige Schätzungen sehen für die Binnenschifffahrt<br />
zwar ein unterproportionales Wachstum. Dennoch wird<br />
das Transportaufkommen auch in diesem Sektor um<br />
fast 30 % steigen.<br />
Die mit zunehmendem Verkehrsaufkommen zusammenhängenden<br />
Probleme lassen sich nicht allein<br />
durch Anstrengungen im Verkehrswegebau lösen.<br />
Nur die Vernetzung der vorhandenen Verkehrswege<br />
von Bahn, Straße und Wasser ist in der Lage,<br />
den Wirtschaftsstandort Deutschland in einem vereinten<br />
Europa dauerhaft wettbewerbsfähig zu halten.<br />
Als zentrale Schnittstelle, zumeist inmitten industrieller<br />
Ballungsräume gelegen, gebührt den deutschen<br />
Binnenhäfen dabei zunehmende Bedeutung.<br />
Über ordnungs- und steuerpolitische Erleichterungen<br />
oder durch zinslose Darlehen und Baukostenzuschüsse<br />
hat die Bundesregierung dabei allein im Berichtsjahr<br />
60 Mio. € für den Ausbau vom „kombinierten Verkehr“<br />
zur Verfügung gestellt.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Mit Einführung der geplanten streckenbezogenen<br />
Autobahnbenutzungsgebühr für LKW im kommenden<br />
Jahr wird der Wettbewerb im Güterverkehr aus Sicht<br />
der Schifffahrt weiter harmonisiert. Die zusätzlichen<br />
Kosten beim Güterverkehr über deutsche Autobahnen<br />
werden einen zunehmenden Teil des Transportes auf<br />
die Wasserstraßen verlagern.<br />
Auf Grund seiner zentralen Lage im Schnittpunkt<br />
der internationalen Verkehrsachsen Nord-Süd und<br />
Ost-West kommt dem Ruhrgebiet dabei eine ganz<br />
besondere Bedeutung zu. Bei steigendem Transitaufkommen<br />
im globalisierten Europa entwickelt sich die<br />
Rhein-Ruhr-Region zunehmend zu einer Drehscheibe<br />
der internationalen Verkehrsbeziehungen. Rund 40 %<br />
der Umschlagsleistung aller öffentlichen Häfen in<br />
Deutschland stammen allein aus dem Ruhrgebiet. Der<br />
Ausbau der Kanalnetze, die geplante Niederrheinvertiefung,<br />
die Förderung von Forschungsprojekten<br />
zur Entwicklung von Informationsnetzen und<br />
die Öffnung der Förderrichtlinien für private Terminals<br />
sind Beispiele dafür, dass auch die Landesregierung<br />
gewillt ist, in leistungsverbessernde Infrastruktur zu<br />
investieren. Vor diesem Hintergrund sind die großen<br />
Anstrengungen der Stadtwerke zu sehen, die im<br />
Berichtsjahr außerordentlich viele Mittel in den Ausbau<br />
der Hafeninfrastruktur investiert haben.<br />
-39-<br />
Nach der grundsatzpolitischen Aussage zum Fortbestand<br />
des Hafens waren die <strong>2001</strong> vollzogenen<br />
Maßnahmen die logische Konsequenz, um den<br />
Schifffahrtsbetrieb dauerhaft und wirtschaftlich an den<br />
Standort Essen zu binden.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Marketing – Generation: e<br />
Geballte Power im Scheckkartenformat<br />
Wer das Marketing eines Unternehmens einzig auf den<br />
Begriff „Werbung“ reduziert, wird der Vielfältigkeit und<br />
der hohen Verantwortung dieses Bereiches kaum<br />
gerecht. Über das Instrument Marktforschung liefert<br />
das Marketing die Basisdaten für alle weiteren unternehmerischen<br />
Maßnahmen, entwickelt Vertriebsstrukturen,<br />
schafft Kundenbindung und kümmert sich<br />
um die Akquisition von Neukunden. Das Ganze selbstverständlich<br />
auch mit den Mitteln der Werbung.<br />
Auf die gesunde Mischung kommt es eben an.<br />
Bereits seit 1993 gehört die regelmäßige Befragung<br />
von Neu- und Altkunden zum festen Repertoire<br />
des Stadtwerke-Marketings. Untersucht wird Kundenzufriedenheit,<br />
das Produktimage von Erdgas,<br />
das Unternehmensimage, die Wahrnehmung von<br />
Werbemaßnahmen und das Informations- bzw.<br />
Entscheidungsverhalten der Stadtwerke-Kunden.<br />
Die Auswertung der Neukunden-Befragung von 1999<br />
bis <strong>2001</strong> hat dabei folgendes Bild ergeben: Generelle<br />
Zufriedenheit mit den Leistungen des Unternehmens,<br />
wenngleich mit einer leicht sinkenden Tendenz.<br />
Stabilisierung des Produktimages von Gas, insbesondere<br />
auch durch die Bewertung von Erdgas<br />
als preiswerter Energiequelle. Und bessere Noten für<br />
die Informations- und Beratungsarbeit.<br />
-40-<br />
Im Bereich der Kundeninformation haben die Stadtwerke<br />
im Jahr <strong>2001</strong> ein neues Medium entwickelt:<br />
Das Geschäftskundenmagazin „Connect“. Aufgabe der<br />
Zeitschrift ist es, dem Geschäftskunden konkrete<br />
Einsparpotenziale aufzuzeigen, ihn über neue<br />
gesetzliche Regelungen zu unterrichten und technische<br />
Neuerungen vorzustellen. Ziel ist es, eine noch<br />
stärkere Bindung zwischen Kunde und Betreuer zu<br />
ermöglichen. Gleiches wurde auch durch die<br />
Einladung zu insgesamt vier Sondervertrags-Kundenveranstaltungen<br />
angestrebt. Mit fast 100 Besuchern<br />
avancierte der „Tanz auf dem Eis“ dabei zur bestbesuchten<br />
Veranstaltung des Jahres im Geschäftskundensegment.<br />
Gut 400 Schaulustige fanden sich<br />
beim Tag der offenen Tür in der Wasseraufbereitungsanlage<br />
ein. Mit einem neuen Standkonzept präsentierten<br />
sich die Stadtwerke auf den beiden Essener Messen<br />
„Mode-Heim-Handwerk“ und „Haus und Garten“.<br />
Unter dem Titel „Des Kaisers neue Kleider“ wurde insbesondere<br />
auf die Problematik von veralteten<br />
Heizkesselanlagen hingewiesen, die im Zuge der geänderten<br />
gesetzlichen Vorschriften erneuert werden<br />
müssen. Vor diesem Hintergrund wurde auch das<br />
Förderprogramm zur Modernisierung bereits vorhandener<br />
Erdgasanlagen bzw. die Umstellung von<br />
anderen Energieformen auf Erdgas weiter intensiviert.<br />
Insgesamt nahmen 224 Kunden eines der zahlreichen<br />
Bonuspakete in Anspruch.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Absolutes Highlight – auch beim Messe-Auftritt –<br />
war hingegen die Einführung der City-PowerCard. Fast<br />
5000 dieser Kundenkarten, mit denen sich der Besitzer<br />
zahlreiche Preisvorteile bei Freizeitaktivitäten und<br />
Dienstleistern der Region sichern kann, wurden im<br />
Berichtsjahr ausgegeben. Und der große Erfolg hat im<br />
eigenen Haus bereits einen Nachahmer gefunden.<br />
In der Jahresmitte 2002 bekam die Privatkunden-Karte<br />
Familienzuwachs auf dem Geschäftskunden-Sektor.<br />
Die City-PowerBusinessCard. Die übrigens gleich unter<br />
einem neuen „Image-Dach“ vorgestellt wurde.<br />
Denn nach der Entwicklung einer neuen Werbekampagne<br />
präsentieren sich die Stadtwerke 2002 im<br />
modernen Erscheinungsbild als „Generation e“.<br />
Neben den erwähnt umfangreichen Maßnahmen mit<br />
offenkundiger Außenwirkung haben die Stadtwerke<br />
auch strukturell auf die Anforderungen eines<br />
liberalisierten Marktes reagiert. Um eine bessere<br />
Kundenbetreuung und verstärkte Neuakquisition<br />
gewährleisten zu können, wurde die Abteilung<br />
personell aufgestockt. Mit insgesamt sechs Kunden<br />
wurden Gaslieferungs-Sonderverträge vom Typ CsoA<br />
oder EsoA, so genannte Bündelkundenverträge,<br />
abgeschlossen. Dieser Weg soll auch 2002 noch<br />
stärker beschritten werden. Darüber hinaus wurde<br />
ein Key-Account-Management eingerichtet, das die<br />
Zusammenarbeit zwischen den Stadtwerke-Großkunden<br />
und einem auf ihre individuellen Bedürfnisse<br />
ausgerichteten Ansprechpartner optimiert.<br />
-41-<br />
City-PowerBusinessCard
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Planung, Bau und Betrieb<br />
Investitionen auf hohem Niveau<br />
Die Abteilung Planung und Bau blickt auf ein Rekordjahr<br />
zurück. Im Bereich der Gas- und Wasserversorgung<br />
erreichten die eingesetzten Mittel auf Grund<br />
der ungewöhnlich regen Bautätigkeit ihren bisherigen<br />
Höchststand. Im Bereich der Abwasserentsorgung<br />
war indes eine gegenläufige Entwicklung zu<br />
beobachten. Insbesondere durch noch ausstehende<br />
Gestattungsverträge oder die Verzögerung von<br />
öffentlich-rechtlichen Genehmigungsverfahren konnten<br />
weniger Maßnahmen als ursprünglich geplant durchgeführt<br />
werden. Beispielhaft dafür sind die Projekte<br />
„Hexbachsammler“mit einem Investitionsvolumen von<br />
rund 6 Mio. € und der nördliche Zulaufsammler<br />
Burgaltendorf, der entgegen der Planung bisher erst<br />
zur Hälfte fertig gestellt werden konnte. Im Zuge der<br />
Instandhaltung und Erneuerung des Abwassernetzes<br />
wurden insgesamt 679,5 km Kanalnetz durch<br />
Spiegelung, Begehung oder Kamerabefahrung untersucht.<br />
Dabei wurden 316 Akutmaßnahmen festgestellt.<br />
272 Schäden konnten sofort beseitigt werden.<br />
Die turnusmäßige Kanalreinigung umfasste 334,1 km<br />
Kanalnetz.<br />
Mit 260 (Vorjahr 440) nahm die Zahl der Störmeldungen<br />
deutlich ab. An 45 unterirdischen Bauwerken und<br />
Schächten wurden bei laufenden Inspektionen Schäden<br />
festgestellt und beseitigt. Mit dem Ende des<br />
Berichtsjahres endete auch die bisherige Organisationsstruktur<br />
der Abteilung. Die ehemals eigenständigen<br />
Abteilungen 5A „Generelle Planung und grafische<br />
Datenverarbeitung" und Abteilung 5 „Planung und Bau“<br />
sind seit dem 1. Januar 2002 unter einem gemeinsamen<br />
Dach und mit dem Namen „Planung und Bau“<br />
vereint.<br />
-42-<br />
Als besonders herausragendes Ereignis im Jahr <strong>2001</strong><br />
ist die Beauftragung der Stadtwerke Essen im Rahmen<br />
eines internationalen Kennzahlenprojektes für die<br />
Wasserversorgung zu nennen. Ziel ist es, ein standardisiertes<br />
Zahlenwerk zu erstellen, das im Sinne eines<br />
„Benchmarkings“ den weltweiten Vergleich von<br />
Wasserversorgungsunternehmen ermöglicht. An dem<br />
in Deutschland vom IWW Mülheim geleiteten<br />
Team sind neben den Stadtwerken noch 13 weitere<br />
Wasserversorger beteiligt. Bis 2004 sollen alle<br />
erforderlichen Daten gesammelt und das daraus resultierende<br />
Kennzahlenhandbuch veröffentlicht werden.<br />
Erdgas - Investitionen<br />
Im Berichtsjahr haben die Stadtwerke insgesamt<br />
14,9 Mio. € in die Anlagen der Gasversorgung<br />
investiert. Dies sind 4,2 Mio. € weniger als im Vorjahr.<br />
Investitionsschwerpunkt waren einmal mehr die<br />
Verteilungsanlagen. 12,2 Mio. € entfielen allein auf<br />
Erneuerung und Erweiterung des Gasrohrnetzes.<br />
Der deutliche Investitionsrückgang ist ursächlich<br />
auf den 2000 begonnenen und <strong>2001</strong> fertig<br />
gestellten Bau eines Erdgasröhrensystems zur<br />
Bezugskostenoptimierung zurückzuführen. Bei den<br />
Gashausanschlüssen standen im Geschäftsjahr 1.371<br />
Neuzugängen 552 Abgänge gegenüber.<br />
Bestand<br />
31.12.<strong>2001</strong> 31.12.2000 31.12.1999<br />
Rohrnetz<br />
-km- 1.329 1.325 1.317<br />
Hochdruck 122 121 121<br />
Mitteldruck 62 60 1.138<br />
Niederdruck<br />
Abnehmeranschlüsse<br />
1.145 1.144<br />
- Stück -<br />
Zähler<br />
46.930 46.111 45.192<br />
- Stück - 90.261 89.692 89.106
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Trinkwasser - Investitionen<br />
Die Stadtwerke haben im Berichtsjahr 17,1 Mio. € in<br />
die Anlagen der Trinkwasserversorgung investiert.<br />
Mit 16,3 Mio. € entfielen dabei mehr als 95 %<br />
auf die Verteilungsanlagen. Die Erneuerung der<br />
Versorgungsleitungen bewegte sich auf gewohnt<br />
hohem Niveau.<br />
Insgesamt 31.823 m Wasserversorgungsleitungen sind<br />
erneuert oder neu verlegt worden. Dieser Wert<br />
liegt leicht unter dem des Vorjahres (32.431 m).<br />
Die auf einer Länge von 31.386 m stillgelegten<br />
Leitungen wurden fast gänzlich durch neue ersetzt.<br />
Bestand<br />
31.12.<strong>2001</strong> 31.12.2000 31.12.1999<br />
Rohrnetz<br />
-km-<br />
Abnehmeranschlüsse<br />
1.811 1.810 1.807<br />
- Stück - 87.980 87.541 87.147<br />
Zähler<br />
- Stück - 90.051 89.627 88.951<br />
-43-<br />
Investitionen Abwasserentsorgung<br />
Am 1. Januar 1998 haben die Stadtwerke Essen AG<br />
(SWE) die Durchführung der Abwasserbeseitigung von<br />
der Stadt Essen übernommen. Eigentümerin des<br />
Kanalnetzes wurde die SWE-Tochtergesellschaft<br />
Entwässerung Essen GmbH (EEG). Die Betriebsführung<br />
durch die von der Stadt übernommenen Mitarbeiter<br />
umfasste <strong>2001</strong> ein Kanalnetz von 1.536 km Länge.<br />
Die Investitionen in Höhe von 19,5 Mio. € wurden<br />
durch die EEG vorgenommen.<br />
Zusätzlich wurden 3,8 Mio. € für die Sanierung und<br />
Unterhaltung des Kanalnetzes an Fremdleistungen<br />
aufgewendet. Weitere Investitionen in Höhe von<br />
0,6 Mio. € sind im Bereich der Betriebsführung<br />
bei den Stadtwerken angefallen.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Planung, Bau und Betrieb<br />
Aus Schaden wird man klug<br />
Gegensätze ziehen sich an. Während die Ver- und<br />
Entsorgungsnetze der Stadt in der Regel auf<br />
eine Jahrzehnte währende Vergangenheit zurückblicken,<br />
stehen die Stadtwerke durch ihre modernste<br />
Rohrnetzüberwachung mit mehr als einem Bein im<br />
21. Jahrhundert. Digitalisierung ist das Gebot der<br />
Stunde, wenn es darum geht, das Leitungssystem<br />
noch sicherer und seine Pflege effektiver zu machen.<br />
Das Ziel ist ehrgeizig, aber realistisch. In spätestens<br />
drei Jahren wollen die Stadtwerke-Verantwortlichen<br />
der Abteilung Planung und Bau das komplette<br />
Versorgungsplanwerk in digitalisierter Form vorlegen.<br />
Komplett heißt dabei, inklusive aller rund 132.000<br />
Standardhausanschlüsse. Im November 2000 hat das<br />
Projekt begonnen und lief <strong>2001</strong> unter „Volllast“.<br />
Dass die Anstrengungen mehr als einen konkreten und<br />
aktuellen Hintergrund besitzen, zeigt allein der Blick<br />
auf die ausgeprägte Schadensdokumentation der<br />
Stadtwerke.<br />
-44-<br />
Auf dem Weg von einer zustandsorientierten<br />
Instandhaltung zu einer bedarfsorientierten Instandhaltung<br />
sind Bits und Bytes unerlässliches Hilfsmittel<br />
geworden. Dank einer Datenbasis, die weit über<br />
Schema „F“ hinausgeht, konnten Überprüfungszeiträume<br />
optimiert und Erneuerungsmaßnahmen auf<br />
besonders anfällige Gebiete konzentriert werden.<br />
Eckpunkt dieser Strategie ist unter anderem<br />
die seit 1995 durchgeführte Kamerabefahrung<br />
aller Abwasserkanäle im Stadtgebiet, die bis 2005<br />
ebenfalls in die vollständige Digitalisierung einfließt.<br />
Auf Grund der baulichen Anforderungen sind<br />
exakte Informationen über Längen, Lage und Höhenunterschied<br />
hier noch ungleich bedeutsamer als im<br />
Versorgungsbereich.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Da Leitungsschäden exponentiell wachsen, kann nur<br />
ein schnelles, umfassendes und automatisiertes<br />
Berichtswesen den sicheren und wirtschaftlichen<br />
Netzbetrieb aufrechterhalten. Und die Realität gibt<br />
dem Konzept Recht. Seit Durchführung des dezidierten<br />
Erneuerungsprogramms sind die von Witterungseinflüssen<br />
bereinigten Störmeldungen rückläufig.<br />
Getreu dem Motto: „Aus Schaden wird man klug.“<br />
„Fit für ein neues Jahrtausend“ – das kostet die<br />
Stadtwerke rund 5 Mio. € jährlich für operative<br />
Tätigkeiten und die Pflege von Hard- und Software.<br />
Doch letztlich betrachtet man diese Summen<br />
nicht als Ausgaben, sondern als Investitionen in<br />
Einsparpotenziale. So können die ständig wachsenden<br />
Datenmengen dank der permanent modernisierten<br />
EDV-Technologie ohne zusätzlichen Personalaufwand<br />
bewältigt werden.<br />
Ermutigendes Beispiel für die Richtigkeit einer weitsichtigen<br />
Unternehmenspolitik ist dabei der „Fall<br />
Hausanschlussschieber“. Bereits in den 80er Jahren<br />
entschieden sich die Stadtwerke, alle neu verlegten<br />
Gas- oder Wasser-Hausanschlüsse mit Schiebern<br />
auszurüsten, die den jeweiligen Verbraucher bei Bedarf<br />
in Sekundenschnelle vom Netz trennen können.<br />
Der Wunsch nach einem höheren Sicherheitsniveau<br />
bewegte die Unternehmensführung zu<br />
dieser freiwilligen und beachtlichen Investition.<br />
-45-<br />
Der „ökonomische Lohn“ der Aktion folgte im Juli<br />
1998. Unter dem Kürzel „G 459/1“ fand sich im<br />
DVGW-Regelwerk eine Verordnung, die diesen<br />
Sicherheitsaspekt zum neuen Standard ausrief.<br />
Die Anforderungen an eine zeitgemäße EDV wurden<br />
erkannt, entsprechende Maßnahmen sind initiiert<br />
oder laufen bereits auf Hochtouren. Doch die Tücken<br />
liegen bekanntlich im Detail. So ist eine der derzeit<br />
größten Herausforderungen mit der Vereinheitlichung<br />
einer Vielzahl unterschiedlicher Programme verbunden.<br />
Insbesondere die Unvereinbarkeit der 1998 übernommenen<br />
Entwässerungs-EDV mit den Versorgungsprogrammen<br />
bereitet Mühe.<br />
Da beide Systeme seit Jahren etabliert und bewährt<br />
arbeiten und Mengen an Datenmaterial gesammelt<br />
haben, war der Fortbestand beider Systeme<br />
unerlässlich. Stattdessen sorgt seit <strong>2001</strong> eine<br />
eigens entwickelte gemeinsame Nutzeroberfläche<br />
für Kompatibilität und Klarheit im Datendschungel.<br />
PROMAP heißt der Problemlöser, über den nun rund<br />
90 % der anfallenden Sachfragen der gesamten<br />
Belegschaft schnell und einfach beantwortet werden.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Mitarbeiter und Soziales<br />
Mitarbeiterzahl<br />
Am 31. Dezember <strong>2001</strong> hatten die Stadtwerke<br />
984 Mitarbeiter (Vorjahr 987). Die Abnahme ist<br />
dabei ausschließlich auf den Bereich der Lohnempfänger<br />
konzentriert. Hier ist ein Rückgang von 443<br />
auf 435 Mitarbeiter zu verzeichnen. Dieser Entwicklung<br />
gegenüber stehen leichte Zuwächse bei den<br />
Gehaltsempfängern (+2) und der seit Jahren kontinuierlich<br />
zu beobachtende Anstieg der Mitarbeiter in<br />
Ausbildung von 41 auf 44. Insgesamt wurde die auf<br />
rationellen Personaleinsatz ausgerichtete Personalpolitik<br />
in ihren Grundzügen weitergeführt.<br />
Personalkosten<br />
Trotz der leicht gesunkenen Mitarbeiterzahl nahmen die<br />
Lohn- und Gehaltskosten im Vergleich zum Vorjahr<br />
leicht um 1,8 Prozent zu. Grund für die gestiegenen<br />
Aufwendungen ist in erster Linie die zum 1. September<br />
<strong>2001</strong> in Kraft getretene Tarifanhebung um 2,4 Prozent.<br />
Überproportional gestiegen sind die sozialen Abgaben<br />
und die Aufwendungen zur Altersversorgung und<br />
Unterstützung. Hintergrund sind die hohen Zuführungen<br />
zu den Rückstellungen für Pensionen und<br />
die Einführung der Altersteilzeit. Insgesamt stiegen die<br />
Kosten hier um 0,9 Mio. € oder 9 %.<br />
Wie schon im Vorjahr wurde der Anstieg der<br />
Sozialversicherungsbeiträge trotz Anhebung der<br />
Beitragsbemessungsgrenzen durch die Senkung des<br />
Beitragssatzes zur Rentenversicherung von 19,3 auf<br />
19,1 % gebremst.<br />
-46-<br />
Aus- und Weiterbildung<br />
Die 44 Auszubildenden der Stadtwerke Essen AG<br />
verteilen sich auf die Berufe Industriekauffrau/mann,<br />
Kauffrau/mann für Bürokommunikation, Bürokauffrau/mann,<br />
Anlagenmechaniker und Ver- und<br />
Entsorger. In Kooperation mit der Innung für<br />
Gas-, Wasser-, Heizungs- und Lüftungstechnik wurden<br />
insgesamt 25 Auszubildende von Fremdfirmen durch<br />
Mitarbeiter der Stadtwerke unterwiesen.<br />
Durch die konsequente Verlagerung von externen<br />
Weiterbildungsmaßnahmen in den internen Bereich<br />
konnte die Anzahl der Freistellungstage deutlich<br />
reduziert werden. 130 externen Seminaren<br />
(390 Teilnehmer) standen im Geschäftsjahr<br />
zehn interne Weiterbildungsmaßnahmen mit 120<br />
Mitarbeitern gegenüber. Dazu kamen acht hausinterne<br />
EDV-Schulungen für 175 Mitarbeiter, unter anderem<br />
mit den Themen Auto-Cad <strong>2001</strong> und Internet.<br />
Das Betriebliche Vorschlagswesen hat gegenüber dem<br />
Vorjahr einen erfreulichen Zuwachs zu verzeichnen.<br />
35 Verbesserungsanregungen wurden von insgesamt<br />
43 Mitarbeitern eingereicht. 25 dieser Vorschläge<br />
wurden anerkannt und mit einer Prämie honoriert.<br />
Mitarbeiter <strong>2001</strong> Vorjahr<br />
Lohnempfänger<br />
Vollzeitbeschäftigte 426 434<br />
Teilzeitbeschäftigte 3 3<br />
Beschäftigte ohne Bezüge 6 6<br />
Lohnempfänger gesamt 435 443<br />
Gehaltsempfänger<br />
Vollzeitbeschäftigte 443 443<br />
Teilzeitbeschäftigte 41 38<br />
Beschäftigte ohne Bezüge 21 22<br />
Gehaltsempfänger gesamt 505 503<br />
Auszubildende 44 41<br />
Mitarbeiter gesamt 984 987
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Tarifvertrag / Jubilare<br />
Konstruktive Zusammenarbeit<br />
Das Arbeitsklima bei den Stadtwerken Essen kann<br />
als positiv bezeichnet werden. Auch die<br />
Zusammenarbeit mit dem Betriebsrat war im<br />
Berichtsjahr – wie in den Vorjahren – wieder äußerst<br />
konstruktiv. Die Stadtwerke Essen danken allen<br />
Mitarbeitern und dem Betriebsrat für ein<br />
Engagement, ohne das die Ergebnisse des<br />
Berichtsjahres nicht denkbar gewesen wären.<br />
Ein ganz besonderer Dank gilt den Mitarbeitern,<br />
die im Berichtsjahr ihr 25-jähriges bzw. 40-jähriges<br />
Dienstjubiläum begehen konnten. Wer seinem<br />
Unternehmen so lange die Treue hält, sorgt für die<br />
so wichtige Kontinuität des Hauses.<br />
Leistung soll sich lohnen<br />
Aus Sicht der Personalabteilung stand das Jahr <strong>2001</strong><br />
ganz im Zeichen eines neuen Tarifvertrages. Bereits am<br />
5. Oktober 2000 wurde der Tarifvertrag Versorgungsbetriebe<br />
(TV-V) unterzeichnet. Da die Stadtwerke<br />
auf Grund der Mitarbeiter des Hafens und der<br />
Entwässerung nicht unmittelbar dem TV-V unterliegen,<br />
wurde mit Zustimmung des Betriebsrates beim<br />
Kommunalen Arbeitgeberverband eine Erweiterung<br />
des Geltungsbereiches beantragt. Am 18. Dezember<br />
<strong>2001</strong> wurde diesem Antrag entsprochen. Die neue<br />
Vereinbarung konnte am 1. Januar 2002 in Kraft treten.<br />
Leistung soll sich lohnen. Unter diesem Motto<br />
haben die Stadtwerke mit dem neuen Tarifvertrag<br />
die konsequente Weiterentwicklung vom städtischen<br />
Eigenbetrieb zu einer modernen, marktkonformen<br />
Aktiengesellschaft vorangetrieben.<br />
Mit dem TV-V werden erstmals Arbeiter und Angestellte<br />
vertraglich gleichgestellt. In den nun für alle einheitlich<br />
gültigen 15 Entgeltgruppierungen finden sich die zuvor<br />
in BMT-G und BAT getrennten „Stadtwerker“ geschlossen<br />
wieder. Ziel der neuen Vereinbarung ist es, mehr<br />
Flexibilität zum Beispiel bei der Arbeitszeitregelung zu<br />
ermöglichen und die vorhandene Motivation besser fördern<br />
zu können.<br />
-47-<br />
25 Jahre<br />
Acker, Manfred Rohrnetzbauer<br />
Barsuhn, Hartmut Angestellter<br />
Bodenstedt, Detlef Angestellter<br />
Bohnenkamp, Susanne Angestellte<br />
Däsler, Rosemarie Angestellte<br />
Dittmar, Anita Angestellte<br />
Ganser, Gerd Angestellter<br />
Kaufmann,Theodor Angestellter<br />
Kochanski,Wolfgang Kanalunterhaltungsarbeiter<br />
Königsfeld-Koßmann, Ursula Angestellte<br />
Lindackers, Ulrich Angestellter<br />
Löffler, Harald Kanalunterhaltungsarbeiter<br />
Olbertz, Axel Angestellter<br />
Otto, Andreas Elektriker<br />
Pahnke, Karl-Heinz Pförtner<br />
Schirm, Petra Angestellte<br />
Smok, Michael Angestellter<br />
Stieldorf, Uwe Rohrnetzbauer<br />
40 Jahre<br />
Koch, Hans-Rolf Angestellter<br />
Küter-Luks, Günter Schlosser<br />
Stimper, Horst Pförtner<br />
Wagner, Rolf Pförtner<br />
Der Personalabteilung stand eine Mammutaufgabe<br />
ins Haus. Alle persönlichen Daten der Stadtwerke-<br />
Mitarbeiter mussten in den neuen Vertrag transferiert<br />
werden. Bereits im Mai haben diese Arbeiten<br />
begonnen. In enger Abstimmung mit dem Betriebsrat<br />
wurden die Mitarbeiter dann seit September in rund<br />
20 Informationsveranstaltungen über die Neuerungen,<br />
Chancen und Anforderungen des TV-V unterrichtet.<br />
Besonders erfreulich war dabei die hohe Bereitschaft<br />
der Belegschaft, sich einem sehr viel stärker leistungsorientierten<br />
System anzuschließen. Die von der<br />
Personalabteilung und dem Betriebsrat vorgelegten<br />
Argumente und Zahlen wussten die Mitarbeiter schnell<br />
zu überzeugen. An die Einführung des neuen<br />
Tarifvertrages zum 1. Januar 2002 gebunden, einigten<br />
sich die Tarifparteien auf eine außerordentliche<br />
Lohnerhöhung in Höhe von 2 bis 6 %.<br />
Die Personalabteilung sieht im Aufbruch in das neue<br />
Tarifzeitalter die große Chance, das Wettbewerbs-Plus<br />
der Stadtwerke – erstklassig ausgebildete Mitarbeiter,<br />
die sich stark mit dem Unternehmen, ihrer Stadt<br />
und den Kunden identifizieren – langfristig an das Haus<br />
zu binden.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Investitionen und Finanzierung<br />
Investitionen und Finanzierung<br />
Unter Investition versteht man die zielgerichtete, langfristige<br />
Kapitalbindung zur Erwirtschaftung zukünftiger<br />
autonomer Erträge. Damit ist das Investitionsvolumen<br />
auch Spiegel der Unternehmensstrategie. Langfristiger<br />
Erfolg setzt Substanz voraus. Diese Substanz ist auf<br />
lange Sicht nur durch einen hohen und gezielten<br />
Mitteleinsatz zu garantieren. So erklärt sich das<br />
traditionell bemerkenswerte Investitionsniveau der<br />
Stadtwerke.<br />
Mit 36,2 Mio. € lagen die Investitionen in immaterielle<br />
Vermögensgegenstände und Sachanlagen für das<br />
Geschäftsjahr <strong>2001</strong> in der Größenordnung des<br />
Durchschnittswertes der vergangenen zehn Jahre<br />
(34,56 Mio. €). Der deutliche Rückgang im Vergleich<br />
zum Vorjahr liegt demnach weniger an einem<br />
geringeren Investitionsvolumen im Jahre <strong>2001</strong> als vielmehr<br />
in dem außergewöhnlich hohen Kapitaleinsatz im<br />
Jahre 2000. Für die Differenz von 6,4 Mio. € zeigt sich<br />
dabei hauptsächlich der Gasbereich verantwortlich. Hier<br />
lag das Investitionsniveau 2000 durch den Bau eines<br />
Erdgasröhrensystems zur Bezugskostenoptimierung<br />
weit über dem üblichen Wert.<br />
Während in den Sparten Gas und Abwasser Rückgänge<br />
zu verzeichnen waren, erreichte der Hafenbetrieb<br />
mit 1,3 Mio. € beinahe eine Verdreifachung des<br />
Investitionsvolumens. Maßgeblich hierfür waren unter<br />
anderem aufwendige Sanierungsmaßnahmen an<br />
Spundwänden und Hafensohle.<br />
-48-<br />
Es liegt in der Struktur eines Ver- und Entsorgers, dass<br />
auf das Anlagevermögen der Großteil des Gesamtvermögens<br />
entfällt. Der langfristige wirtschaftliche<br />
Erfolg des Unternehmens ist unmittelbar mit dem<br />
Zustand seiner Anlagen verknüpft. Durch kontinuierliche<br />
Investitionen muss hier ein wettbewerbsfähiger<br />
Standard dauerhaft aufrechterhalten werden. Ein Blick<br />
auf die Versorgung mit Trinkwasser zeigt, wie buchstäblich<br />
„elementar“ die Aufrechterhaltung von Lieferund<br />
Leistungsfähigkeit zu jedem Zeitpunkt ist. Insofern<br />
gehören die Investitionen in das Anlagennetz mehr als<br />
bei jedem anderen Unternehmen zu den grundsätzlichen<br />
Aufgaben der Stadtwerke.<br />
Rein ökonomisch jedoch bedeuten Investitionen in<br />
Anlagen eine Kapitalbindung. Dieses Vermögen steht<br />
seinem Eigentümer zumindest kurzfristig nicht zur<br />
Verfügung. Aus diesem Grund ist der prozentuale<br />
Rückgang des Anlagevermögens im abgelaufenen<br />
Geschäftsjahr positiv zu bewerten. Mit einem Anteil von<br />
74 % (Vorjahr 76 %) am Gesamtvermögen hatte das<br />
Anlagevermögen zum 31. Dezember <strong>2001</strong> einen<br />
Restbuchwert von 310,6 Mio. €. Mit mehr als<br />
78 % bilden die netzspezifischen Investitionen, und hier<br />
ganz besonders die Erneuerungsmaßnahmen der<br />
Versorgungs- und Anschlussleitungen, den Löwenanteil.<br />
Der in der Position „Sonstiges“ auffällige<br />
Rückgang von 9,6 Mio. € auf 5,8 Mio. € ist hauptsächlich<br />
auf den bereits erwähnten Bau des<br />
Erdgasröhrensystems zurückzuführen.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Investitionen 1992 bis <strong>2001</strong> in Mio. €<br />
Mio. € 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 <strong>2001</strong><br />
Gas 10,9 11,1 10,5 18,8 13,5 13,7 14,2 12,5 19,1 14,9<br />
Trinkwasser 13,3 12,9 14,1 25,1 15,6 16,2 14,0 13,7 17,1 17,1<br />
Abwasser 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 0,0 1,3 1,9 1,6 0,6<br />
Hafen 0,5 2,8 0,9 1,4 0,2 0,4 1,0 0,4 0,5 1,3<br />
Gemeinsame 2,2 1,4 1,8 2,0 2,2 6,5 4,8 5,0 4,3 2,3<br />
Gesamt 26,9 28,2 27,3 47,3 31,5 36,8 35,3 33,5 42,6 36,2<br />
Ausblick<br />
Für das Geschäftsjahr 2002 sieht der Wirtschaftsplan<br />
der Stadtwerke ein Investitionsvolumen von 35,6 Mio. €<br />
vor. Für die Jahre 2003 bis 2006 beträgt die<br />
geplante Investitionssumme insgesamt 109,5 Mio. €.<br />
Die Investitionsschwerpunkte werden in der Erneuerung<br />
von Versorgungs- und Anschlussleitungen bei<br />
Erdgas und Wasser und in der Verdichtung des<br />
Erdgasnetzes liegen.<br />
Der so entstehende umfangreiche Finanzierungsbedarf<br />
erfordert eine geordnete Eigenkapitalpflege und<br />
die Ausschöpfung aller Innenfinanzierungsmittel.<br />
Nur so können solide Bilanzstrukturen gesichert und<br />
die Substanz erhalten werden. Neben der eigenen<br />
Investitionstätigkeit ist für die Jahre 2002 bis 2006<br />
die Abwicklung von Baumaßnahmen für die<br />
EEG mit einer Investitionssumme von 131,6 Mio. €<br />
geplant.<br />
Das Kanalvermögen findet an dieser Stelle<br />
keine Berücksichtigung, sondern wird über die<br />
Tochtergesellschaft der Stadtwerke Essen AG,<br />
die Entwässerung Essen GmbH (EEG), ausgewiesen.<br />
-49-<br />
Investitionen<br />
<strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000<br />
Mio. € Mio. € % %<br />
ErdgasversorgungWasser-<br />
14,9 19,1 41,2 44,8<br />
versorgungAbwasser-<br />
17,1 17,1 47,2 40,1<br />
entsorgung 0,6 1,6 1,7 3,8<br />
Hafen<br />
Gemeinsame<br />
1,3 0,5 3,6 1,1<br />
Anlagen 2,3 4,3 6,3 10,2<br />
Gesamt 36,2 42,6 100,0 100,0<br />
Netzspezifische<br />
Investitionen<br />
<strong>2001</strong> 2000 <strong>2001</strong> 2000<br />
Mio.€ Mio. € % %<br />
Erneuerung Vers.- u.<br />
Anschlussleitungen<br />
Neuverlegung Vers.- u.<br />
22,5 24,6 62,1 57,7<br />
Anschlussleitungen<br />
Netzspezifische<br />
6,0 6,3 16,6 14,7<br />
Investitionen 28,5 30,9 78,7 72,4<br />
Abwasser 0,6 1,6 1,7 3,8<br />
Hafen 1,3 0,5 3,6 1,1<br />
Sonstiges 5,8 9,6 16,0 22,7<br />
Gesamt 36,2 42,6 100,0 100,0
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Kapitalflussrechnung<br />
Dem Mittelzufluss aus der laufenden Geschäftstätigkeit<br />
von 41,3 Mio. € steht ein Mittelabfluss aus der<br />
Investitionstätigkeit von 35,8 Mio. € entgegen.<br />
Die Investitionen des Geschäftsjahres wurden demnach<br />
in voller Höhe durch die Mittel aus der laufenden<br />
Geschäftstätigkeit gedeckt.<br />
Die Überdeckung wird durch den Mittelzufluss aus<br />
der Finanzierungstätigkeit in Höhe von 0,9 Mio. €<br />
zusätzlich erhöht. Der daraus resultierende Anstieg des<br />
Finanzmittelfonds auf 6,4 Mio. € führt letztlich<br />
zu einer Zunahme der flüssigen Mittel von 0,6 Mio. €<br />
auf 7,0 Mio. €.<br />
Durch die verbesserten Finanzverhältnisse konnte die<br />
Unterdeckung an langfristigem Kapital auch unter<br />
Berücksichtigung aller sonstigen Veränderungen im<br />
kurzfristigen Bereich von 22,4 Mio. € auf 20,7 Mio. €<br />
reduziert werden. Das in dieser Höhe langfristig bereitstehende<br />
Vermögen ist nicht durch gleichfristige<br />
Mittel gedeckt. Die ausgewiesene Unterdeckung ist<br />
rein rechnerisch zu betrachten.<br />
Eigenkapitalquote<br />
Auf Grund des mit der Essener Versorgungs- und<br />
Verkehrsgesellschaft abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrages<br />
wird der Gewinn in Höhe von<br />
11,4 Mio. € an das Mutterunternehmen abgeführt.<br />
Nach § 304 AktG erhalten die außen stehenden<br />
Aktionäre eine Ausgleichszahlung von 3,4 Mio. €.<br />
Das Eigenkapital der Stadtwerke blieb mit 113,5 Mio. €<br />
unverändert. Bei einer gegenüber dem Vorjahr um<br />
3,5 Prozent gestiegenen Bilanzsumme ging der<br />
Eigenkapitalanteil mangels Rücklagendotierung von<br />
28,1 % auf 27,2 % zurück.<br />
Die Liquidität der Stadtwerke Essen AG war während<br />
des gesamten Geschäftsjahres gesichert.<br />
-50-<br />
Mio. €<br />
Gewinnabführung 14,8<br />
Abschreibung 31,1<br />
Aufstockung von Rückstellungen 0,4<br />
Auflösung Ertragszuschüsse - 2,9<br />
Auflösung pass. Rechnungsabgrenzung - 1,1<br />
Zunahme sonst. kurfristiger Aktiva - 1,2<br />
Zunahme sonst. kurzfristiger Passiva 0,2<br />
Mittelzufluss aus der<br />
laufenden Geschäftstätigkeit 41,3<br />
Investitionen in immaterielle<br />
Vermögensgegenstände<br />
und Sachanlagen - 36,2<br />
Abgänge des Anlagevermögens 0,4<br />
Mittelabfluss aus<br />
der Investitionstätigkeit - 35,8<br />
Auszahlung des<br />
Jahresüberschusses 2000 - 9,4<br />
Darlehensaufnahme 10,2<br />
Folgekosten und Kapitalzuschüsse 0,8<br />
Zuführung Ertragszuschüsse 3,5<br />
Darlehenstilgung - 4,2<br />
Mittelzufluss aus der<br />
Finanzierungstätigkeit 0,9<br />
Veränderung des Finanzmittelfonds 6,4<br />
Zunahme sonst. kurzfristiger Aktiva 1,2<br />
Zunahme sonst. kurzfristiger Passiva - 5,9<br />
Minderung des langfristigen<br />
Liquiditätsfehlbetrages 1,7
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft<br />
Gewinn- und Verlustrechnung für das Geschäftsjahr 1. Januar bis 31. Dezember <strong>2001</strong><br />
Gewinn- und Verlustrechnung <strong>2001</strong><br />
-51-<br />
<strong>2001</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
1. Umsatzerlöse 270.534.030,78 237.579<br />
2. Veränderung des Bestands an unfertigen Leistungen - 164.773,33 229<br />
3. Andere aktivierte Eigenleistungen 1.767.746,95 1.661<br />
4. Sonstige betriebliche Erträge 4.954.708,14 5.919<br />
5. Materialaufwand<br />
a) Aufwendungen für Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe<br />
und für bezogene Waren 92.632.962,39 66.697<br />
b) Aufwendungen für bezogene Leistungen 56.843.210,51 149.476.172,90 50.572<br />
6. Personalaufwand<br />
a) Löhne und Gehälter 36.404.443,36 35.756<br />
b) Soziale Abgaben und Aufwendungen für<br />
Altersversorgung und für Unterstützung, 11.136.732,29 47.541.175,65 10.215<br />
davon für Altersversorgung 3.735 T€<br />
(im Vorjahr 2.972 T€)<br />
7. Abschreibungen auf immaterielle Vermögensgegenstände<br />
des Anlagevermögens und Sachanlagen 31.809.230,63 31.472<br />
8. Sonstige betriebliche Aufwendungen 27.529.351,92 32.055<br />
9. Erträge aus Gewinnabführungsverträgen 2.324.296,87 0<br />
10. Erträge aus Beteiligungen, 15.880,54 3.475<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 0 T€<br />
(im Vorjahr 3.459 T€)<br />
11. Erträge aus anderen Wertpapieren und<br />
Ausleihungen des Finanzanlagevermögens 69.163,27 75<br />
12. Sonstige Zinsen und ähnliche Erträge, 305.776,56 161<br />
davon aus verbundenen Unternehmen 32 T€<br />
(im Vorjahr 24 T€)<br />
13. Abschreibungen auf Finanzanlagen 20.702,66 17<br />
14. Zinsen und ähnliche Aufwendungen, 8.124.283,97 7.511<br />
davon an verbundene Unternehmen 47 T€<br />
(im Vorjahr 51 T€)<br />
15. Finanzergebnis - 5.429.869,39 - 3.817<br />
16. Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit + 15.305.912,05 + 14.804<br />
17. Steuern vom Einkommen und vom Ertrag 1.223.331,87 5.090<br />
18. Sonstige Steuern - 727.276,78 266<br />
19. Aufgrund eines Gewinnabführungsvertrags<br />
abgeführte Gewinne 11.415.891,87 0<br />
20. Ausgleichszahlung an außen stehende<br />
Aktionäre gem. § 304 AktG 3.393.965,09 0<br />
21. Bilanzgewinn 0,00 9.448
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Stadtwerke Essen Aktiengesellschaft<br />
Bilanz zum 31. Dezember <strong>2001</strong><br />
Bilanz – Aktivseite<br />
A. Anlagevermögen<br />
31.12.<strong>2001</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände 1.929.760,51 2.368<br />
II. Sachanlagen 307.515.941,29 302.759<br />
III. Finanzanlagen 1.168.057,45 1.443<br />
310.613.759,25 306.570<br />
B. Umlaufvermögen<br />
I. Vorräte<br />
1. Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe 2.745.198,61 2.729<br />
2. Unfertige Leistungen 67.847,04 2.813.045,65 232<br />
II. Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
1. Forderungen aus Lieferungen und Leistungen 91.498.430,99 83.853<br />
2. Forderungen gegen verbundene Unternehmen 3.386.772,13 5.960<br />
3. Forderungen gegen Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 4.459,87 5<br />
4. Sonstige Vermögensgegenstände 1.981.737,96 96.871.400,95 1.545<br />
III. Kassenbestand, Bundesbankguthaben,<br />
Guthaben bei Kreditinstituten 7.049.089,26 2.404<br />
C. Rechnungsabgrenzungsposten 229.718,12 270<br />
-52-<br />
417.577.013,23 403.568
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Bilanz – Passivseite<br />
A. Eigenkapital<br />
31.12.<strong>2001</strong> Vorjahr<br />
€ € T€<br />
I. Gezeichnetes Kapital 56.242.106,93 56.242<br />
II. Kapitalrücklage 41.838.615,21 39.872<br />
III. Andere Gewinnrücklagen 15.372.920,69 17.340<br />
IV. Bilanzgewinn 0,00 9.448<br />
113.453.642,83 122.902<br />
B. Sonderposten mit Rücklagenanteil 0,00 56<br />
C. Empfangene Ertragszuschüsse 28.907.466,48 28.257<br />
D. Rückstellungen<br />
1. Rückstellungen für Pensionen<br />
und ähnliche Verpflichtungen 6.434.376,00 6.015<br />
2. Steuerrückstellungen 141.442,74 0<br />
3. Sonstige Rückstellungen 7.329.057,55 13.904.876,29 6.480<br />
E. Verbindlichkeiten<br />
1. Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten 140.196.362,70 135.938<br />
2. Verbindlichkeiten aus Lieferungen und<br />
Leistungen 15.103.637,84 14.232<br />
3. Verbindlichkeiten gegenüber verbundenen<br />
Unternehmen 10.591.334,25 25<br />
4. Verbindlichkeiten gegenüber Unternehmen, mit<br />
denen ein Beteiligungsverhältnis besteht 16.607.215,35 10.994<br />
5. Erhaltene Anzahlungen auf den noch nicht<br />
abgerechneten Energie- und Wasserverkauf 66.396.952,26 59.589<br />
6. Sonstige Verbindlichkeiten, davon aus<br />
Steuern 587 T€ 7.993.515,14 256.889.017,54 13.593<br />
(im Vorjahr 565 T€)<br />
F. Rechnungsabgrenzungsposten 4.422.010,09 5.487<br />
417.577.013,23 403.568<br />
-53-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Anlagevermögen – Anlage zum Anhang<br />
Entwicklung des Anlagevermögens Anschaffungs- und Herstellungskosten<br />
Stand Zugänge Umbuchungen Abgänge<br />
01.01.<strong>2001</strong><br />
T€ T€ T€ T€<br />
I. Immaterielle Vermögensgegenstände<br />
1. Gewerbliche Schutzrechte und ähnliche Rechte 3.417 158 216<br />
2. Geleistete Anzahlungen 1.433 - 216<br />
4.850 158 0 0<br />
II. Sachanlagen<br />
1. Grundstücke und Bauten einschließlich der Bauten<br />
auf fremden Grundstücken<br />
a) Grundstücke 7.534 595 20<br />
b) Geschäfts-, Betriebs- und andere Bauten 44.105 719 330<br />
2. Gleisanlagen, Streckenausrüstung und<br />
Sicherungsanlagen 3.540 214<br />
3. Fahrzeuge für Güterverkehr 1.456<br />
4. Technische Anlagen und Maschinen<br />
a) Gewinnungs- und Bezugsanlagen 46.529 163 22<br />
b) Speicherungs- und Druckregelungsanlagen 19.877 2.023 4.831<br />
c) Verteilungsanlagen 659.379 18.493 7.239 1.488<br />
d) Sonstige Anlagen 13.399 393 20<br />
5. Betriebs- und Geschäftsausstattung 30.765 2.018 189 871<br />
6. Geleistete Anzahlungen und Anlagen im Bau 14.468 11.456 - 12.629<br />
841.052 36.074 0 2.381<br />
Gesamt I und II 845.902 36.232 0 2.381<br />
III. Finanzanlagen<br />
1. Anteile an verbundenen Unternehmen 26<br />
2. Beteiligungen 684 234<br />
3. Ausleihungen an Unternehmen, mit denen<br />
ein Beteiligungsverhältnis besteht 153<br />
4. Wertpapiere des Anlagevermögens 6<br />
5. Sonstige Ausleihungen 1.290 165 242<br />
2.159 165 476<br />
Anlagevermögen gesamt 848.061 36.397 0 2.857<br />
-54-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Abschreibungen Buchrestwerte<br />
Stand Stand Zugänge Abgänge Stand Stand Vorjahr<br />
31.12.<strong>2001</strong> 01.01.<strong>2001</strong> 31.12.<strong>2001</strong> 31.12.<strong>2001</strong><br />
T€ T€ T€ T€ T€ T€ T€<br />
3.791 2.482 596 3.078 713 935<br />
1.217 0 0 1.217 1.433<br />
5.008 2.482 596 0 3.078 1.930 2.368<br />
8.149 4.048 79 4.127 4.022 3.486<br />
45.154 26.224 1.120 27.344 17.810 17.881<br />
3.754 2.845 100 2.945 809 695<br />
1.456 1.185 43 1.228 228 271<br />
46.670 41.190 621 22 41.789 4.881 5.339<br />
26.731 14.433 1.054 15.487 11.244 5.444<br />
683.623 415.539 24.772 1.402 438.909 244.714 243.840<br />
13.812 9.468 708 10.176 3.636 3.931<br />
32.101 23.361 2.716 852 25.225 6.876 7.404<br />
13.295 0 0 13.295 14.468<br />
874.745 538.293 31.213 2.276 567.230 307.515 302.759<br />
879.753 540.775 31.809 2.276 570.308 309.445 305.127<br />
26 0 0 26 26<br />
450 402 402 48 282<br />
153 0 0 153 153<br />
6 0 0 6 6<br />
1.213 314 21 58 277 936 976<br />
1.848 716 21 58 679 1.169 1.443<br />
881.601 541.491 31.830 2.334 570.987 310.614 306.570<br />
-55-
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Anhang<br />
Anhang der Stadtwerke Essen AG<br />
für das Geschäftsjahr <strong>2001</strong><br />
I. Angaben zur Form und Darstellung von<br />
Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />
Der Jahresabschluss wurde nach den Vorschriften<br />
des Handelsgesetzbuches und des Aktiengesetzes<br />
aufgestellt.<br />
Um den Besonderheiten der Versorgungswirtschaft<br />
gerecht zu werden, wurde der Bilanzposten „Technische<br />
Anlagen und Maschinen“ weiter untergliedert.<br />
Durch die Hafenbahn bedingt, wurde die Darstellung<br />
der Sachanlagen entsprechend der Verordnung<br />
über die Gliederung des Jahresabschlusses von<br />
Verkehrsunternehmen erweitert.<br />
Für die Gliederung der Gewinn- und Verlustrechnung<br />
wurde das Gesamtkostenverfahren gewählt.<br />
Das Rechnungswesen der Gesellschaft wurde zum<br />
1. Januar <strong>2001</strong> von DM auf € als Hauswährung umgestellt.<br />
Der Jahresabschluss wurde nach Ergebnisverwendung<br />
und der Vorjahresabschluss wurde vor Ergebnisverwendung<br />
aufgestellt.<br />
II.Erläuterungen zu den Positionen der<br />
Bilanz und Gewinn- und Verlustrechnung<br />
bezüglich Ausweis, Bilanzierung und<br />
Bewertung<br />
1. Bilanzierungs- und Bewertungsmethoden<br />
Die immateriellen Vermögensgegenstände und die<br />
Sachanlagen sind zu Anschaffungs- oder Herstellungskosten<br />
bewertet. Für eigene Leistungen sind Personalund<br />
Materialkosten zuzüglich angemessener Gemeinkostenanteile<br />
angesetzt.<br />
-56-<br />
Die planmäßig verrechneten Abschreibungen richten<br />
sich nach der in den steuerrechtlichen Abschreibungstabellen<br />
jeweils vorgegebenen Nutzungsdauer.<br />
Anlagenzugänge werden – wenn steuerlich zulässig –<br />
degressiv, ansonsten linear abgeschrieben.<br />
Geringwertige Vermögensgegenstände werden voll<br />
abgeschrieben. Anlagenzugänge der Sparte Abwasser<br />
werden linear abgeschrieben. Erneuerungen von<br />
Gas- und Wasserversorgungsleitungen mit einer Länge<br />
unter 200 m werden als Unterhaltungsaufwand<br />
verrechnet.<br />
Die Finanzanlagen betreffen überwiegend unverzinsliche<br />
Darlehen. Diese werden unter Anwendung eines<br />
Rechnungszinsfußes von 5,5 % mit den Barwerten ausgewiesen.<br />
Darüber hinaus enthalten die Finanzanlagen zum<br />
Nominalwert ausgewiesene verzinsliche Darlehen an<br />
Unternehmen, mit denen ein Beteiligungsverhältnis<br />
besteht. Wertpapiere des Anlagevermögens sowie<br />
Beteiligungen sind mit ihren Anschaffungskosten oder<br />
ihrem niedrigeren Börsenkurs ausgewiesen.<br />
Die Beteiligung an der Betriebsgesellschaft Radio Essen<br />
mbH & Co KG, Essen, wird wegen der voraussichtlich<br />
dauernden Wertminderung mit dem niedrigeren<br />
beizulegenden Wert ausgewiesen. Die Vorräte an Roh-,<br />
Hilfs- und Betriebsstoffen sind zu fortgeschriebenen<br />
durchschnittlichen Anschaffungskosten oder einem niedrigeren<br />
aktuellen Stichtagswert angesetzt. Die unfertigen<br />
Leistungen sind mit ihren Herstellungskosten<br />
bewertet.<br />
Forderungen und sonstige Vermögensgegenstände<br />
werden zum Nennwert unter Berücksichtigung von<br />
Ausfallrisiken ausgewiesen. Der Sonderposten mit<br />
Rücklageanteil, der nach den Vorschriften des § 6 b<br />
EStG gebildet wurde, ist auf ein <strong>2001</strong> zugegangenes<br />
Grundstück übertragen worden. Die empfangenen<br />
Ertragszuschüsse betreffen Baukostenzuschüsse für<br />
die Herstellung von Hausanschlüssen, die mit 5 % ihres<br />
Ursprungswertes aufgelöst werden.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Die Rückstellungen für Pensionen und ähnliche<br />
Verpflichtungen sind nach den Grundsätzen des § 6 a<br />
EStG bewertet. Abweichend hiervon wird handelsrechtlich<br />
ein Rechnungszinsfuß von 5,5 % angesetzt.<br />
Die sonstigen Rückstellungen berücksichtigen alle<br />
Risiken in angemessener Höhe.<br />
Verbindlichkeiten sind zum Rückzahlungsbetrag und<br />
Leibrentenverpflichtungen zum Barwert mit dem<br />
Rechnungszinsfuß von 5,5 % angesetzt.<br />
Bilanzstruktur <strong>2001</strong> in Prozent<br />
74,4 Anlagevermögen<br />
1,7 Flüssige Mittel<br />
33,6 Langfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
27,2 Eigenkapital<br />
3,3 Rückstellungen<br />
23,2 Forderungen<br />
0,7 Vorräte<br />
29,0 Kurzfristige<br />
Verbindlichkeiten<br />
6,9 Empfangene<br />
Ertragszuschüsse<br />
-57-<br />
2. Angaben zu Positionen der Bilanz<br />
Die Entwicklung des Anlagevermögens wird in der<br />
Anlage dargestellt.<br />
Das im Erdgasröhrensystem zur Bezugskostenoptimierung<br />
vorhandene Erdgas wird zum Bilanzstichtag<br />
unter den Vorräten ausgewiesen.<br />
In den Forderungen aus Lieferungen und Leistungen ist<br />
auch der abgegrenzte Verbrauch zwischen Ablese- und<br />
Bilanzstichtag in Höhe von 78,1 Mio. € enthalten.<br />
Forderungen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem<br />
Jahr bestehen nicht.<br />
Das Grundkapital der Gesellschaft beträgt<br />
56.242.106,93 € und ist eingeteilt in 110.000 auf den<br />
Namen lautende Stückaktien.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2001</strong> halten gemäß Aktienbuch<br />
die EVV insgesamt 55.550 Aktien (50,5 %), die<br />
RWE Gas AG 31.900 Aktien (29,0 %), die Ruhrgas<br />
Energie Beteiligungs-AG 22.000 Aktien (20,0 %) sowie<br />
die Stadt Essen 550 Aktien (0,5 %). Die Stadt Essen hat<br />
ihre Aktien zum 1. Januar 2002 auf die EVV übertragen.<br />
Gemäß Aufsichtsratsbeschluss wurden der Gewinnrücklage<br />
im Geschäftsjahr 1.967 T€ entnommen und<br />
an die Aktionäre ausgeschüttet.<br />
Die im Wege des „Schütt-aus-hol-zurück-Verfahrens“<br />
erfolgte Einlage von 1.967 T€ wurde der Kapitalrücklage<br />
zugeführt, so dass das Eigenkapital<br />
insgesamt unverändert blieb. Die Rückstellungen<br />
für Pensionen entsprechen dem Teilwert aller<br />
Versorgungsverpflichtungen. Mit 67 T€ sind<br />
hier pensionsähnliche Verpflichtungen aus der<br />
Altersteilzeitregelung enthalten. Im Rahmen der Zusatzversorgung<br />
der Arbeitnehmer besteht eine zusätzliche<br />
Alters- und Hinterbliebenenversorgung gemäß<br />
Versorgungstarifvertrag für den öffentlichen Dienst.<br />
Zur Erfüllung dieser Versorgungsverpflichtung sind die<br />
Stadtwerke Essen AG Mitglied der Zusatzversorgungskasse<br />
der Stadt Essen. Der Umlagesatz<br />
beläuft sich <strong>2001</strong> auf 7,3 %, wovon 0,65 % vom<br />
Arbeitnehmer zu tragen sind.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Anhang<br />
In Zukunft wird mit einem weiteren<br />
Ansteigen des Umlagesatzes gerechnet.<br />
Die umlagepflichtigen Beträge beliefen<br />
sich auf 14,2 Mio. € (Löhne) und<br />
19,0 Mio. € (Gehälter). Sonstige<br />
Rückstellungen mit einem größeren<br />
Umfang betreffen Verpflichtungen<br />
gegenüber Mitarbeitern aus Urlaubs- und<br />
Jubiläumsansprüchen, Aufwendungen<br />
für die Erstellung und Prüfung des<br />
Jahresabschlusses sowie Aufwendungen<br />
für die Beseitigung von Altlasten<br />
und unterlassene Instandhaltungen.<br />
Für sämtliche bereits eingegangenen<br />
und auch für erwartete künftige<br />
Verpflichtungen aus der Altersteilzeitregelung<br />
wurden entsprechende<br />
Rückstellungen gebildet.<br />
3. Angaben zu Positionen der Gewinn- und<br />
Verlustrechnung<br />
Von den Umsatzerlösen entfallen 131,8 Mio. € auf<br />
Gaslieferungen, 75,4 Mio. € auf Wasserlieferungen,<br />
54,6 Mio. € auf die Abwasserentsorgung, 4,7 Mio. €<br />
auf Leistungen des Hafenbetriebs sowie 4,0 Mio. € auf<br />
sonstige Leistungen. Die Abschreibungen enthalten<br />
außerplanmäßige Beträge in Höhe von 0,7 Mio. € aus<br />
erfolgsneutral behandelten Folgekostenerstattungen.<br />
Außerdem werden steuerrechtliche Abschreibungen<br />
gemäß § 6 b EStG von 0,1 Mio. € aus der Übertragung<br />
von Veräußerungsgewinnen ausgewiesen.<br />
Für die Verbindlichkeiten bestehen folgende Restlaufzeiten:<br />
davon mit einer Restlaufzeit<br />
Verbindlichkeiten Insgesamt bis 1 von 1 bis von mehr<br />
Jahr 5 Jahren als 5 Jahren<br />
T€ T€ T€ T€<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Kreditinstituten 140.196 4.653 24.669 110.874<br />
Verbindlichkeiten aus<br />
Lieferungen und Leistungen 15.104 14.991 113<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
verbundenen Unternehmen 10.591 10.591<br />
Verbindlichkeiten gegenüber<br />
Unternehmen, mit denen ein<br />
Beteiligungsverhältnis besteht 16.607 16.607<br />
Erhaltene Anzahlungen auf<br />
den noch nicht abgerechneten<br />
Energie- und Wasserverkauf 66.397 66.397<br />
Sonstige Verbindlichkeiten 7.994 7.948 12 34<br />
Summe 256.889 121.187 24.794 110.908<br />
-58-<br />
Die Erträge aus Gewinnabführungsverträgen sind<br />
aufgrund des mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2001</strong><br />
abgeschlossenen Gewinnabführungsvertrags mit der<br />
EEG entstanden. Im Vorjahr sind diese Erträge noch als<br />
Erträge aus Beteiligungen (3.459 T€) ausgewiesen.<br />
Die Steuern vom Einkommen und Ertrag betreffen die<br />
Ertragsteuerbelastung der Ausgleichszahlung an die<br />
außen stehenden Aktionäre.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Bei den sonstigen Steuern handelt es sich überwiegend<br />
um den Grund- und Kraftfahrzeugsteueraufwand.<br />
Dem steht die Erstattung von Vermögensteuern des<br />
Hafenbetriebs für die Jahre 1987 bis 1996 (1.075 T€)<br />
entgegen, so dass der Posten per Saldo mit einem<br />
Ertrag abschließt.<br />
Eine im Geschäftsjahr <strong>2001</strong> begonnene steuerliche<br />
Betriebsprüfung für die Geschäftsjahre 1996 bis<br />
1999 konnte zum Zeitpunkt der Aufstellung des<br />
Jahresabschlusses <strong>2001</strong> noch nicht beendet werden.<br />
Nach den der Geschäftsführung vorliegenden Erkenntnissen<br />
ist die Finanzverwaltung bestrebt, die gewerbesteuerliche<br />
Organschaft zwischen SWE und EEG<br />
nicht anzuerkennen. Folglich besteht das Risiko, dass<br />
die EEG selbstständig gewerbesteuerpflichtig wird.<br />
Für die Geschäftsjahre 1998 bis <strong>2001</strong> würden im Fall<br />
der Versagung der Organschaft bei der EEG Gewerbesteuerzahlungen<br />
in Höhe von 5,8 Mio. € ausgelöst.<br />
Die Ergebnisauswirkung wäre aufgrund des Ergebnisabführungsvertrages<br />
von den Stadtwerken zu tragen.<br />
Darüber hinaus erwägt die Finanzverwaltung,<br />
auch die zwischen SWE und EVV bestehende<br />
gewerbesteuerliche Organschaft nicht anzuerkennen.<br />
Für die risikobehafteten Geschäftsjahre 1999 bis <strong>2001</strong><br />
würden im Fall der Versagung der Organschaft bei den<br />
Stadtwerken Gewerbesteuerzahlungen in Höhe von<br />
8,7 Mio. € ausgelöst.<br />
III. Angaben zum Jahresergebnis<br />
Aufgrund des mit Wirkung zum 1. Januar <strong>2001</strong><br />
mit der Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
mbH (EVV), Essen, abgeschlossenen<br />
Gewinnabführungsvertrages wird der Gewinn von<br />
11.415.891,87 € an das Mutterunternehmen abgeführt.<br />
Die außen stehenden Aktionäre erhalten gemäß<br />
§ 304 AktG eine Ausgleichszahlung in Höhe von<br />
3.393.965,09 €. Danach schließt das Geschäftsjahr<br />
<strong>2001</strong> mit einem ausgeglichenen Ergebnis ab.<br />
-59-<br />
Erträge in Prozent<br />
47,1 Gasverkauf 27,0 Wasserverkauf<br />
19,5 Abwasserentsorgung<br />
4,7 Sonstige<br />
Aufwendungen in Prozent<br />
53,5 Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe,<br />
bezogene Waren<br />
und Fremdleistungen<br />
5,3 Jahresüberschuss<br />
1,7 Hafenbetrieb<br />
17,0 Personalkosten<br />
11,3 Abschreibungen<br />
0,2 Steuern<br />
2,9 Zinsen 9,8 Sonstige
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Anhang<br />
IV. Ergänzende Angaben<br />
1. Beteiligungsunternehmen<br />
Unternehmensbeteiligungen der Stadtwerke Essen AG<br />
mit Anteilsbesitz von mindestens 20 %:<br />
Eigenkapital Nominal- letztes<br />
anteile Jahresergebnis<br />
T€ T€ % Jahr T€<br />
Entwässerung Essen GmbH<br />
(EEG), Essen 25,56 25,56 100 <strong>2001</strong> 0<br />
RGE Servicegesellschaft<br />
Essen mbH, Essen 25,56 6,24 24,4 2000 68<br />
Das Ergebnis der EEG vor Gewinnabführung<br />
beträgt 2.324 T€.<br />
Essen, 28. März 2002<br />
Der Vorstand<br />
Arenz Bückemeyer<br />
-60-<br />
2. Zusammensetzung der Organe, Aufwendungen für<br />
Organe und Organkredite<br />
Die Zusammensetzung der Organe Aufsichtsrat und<br />
Vorstand ist unter „Gremien“ auf Seite 5 dargestellt.<br />
Den Aufsichtsratsmitgliedern wurden 33.080,60 €<br />
vergütet.<br />
An frühere Mitglieder des Vorstandes und Hinterbliebene<br />
wurden 210.479,80 € gezahlt. Der Betrag<br />
der für diese Personengruppe gebildeten Pensionsrückstellungen<br />
beträgt 1.893.579 €.<br />
Zum 31. Dezember <strong>2001</strong> werden zinslose hypothekarisch<br />
gesicherte Kredite an Mitglieder des Vorstandes<br />
von nominal 7.771,64 € ausgewiesen, auf die im<br />
Geschäftsjahr 1.186,20 € planmäßig getilgt wurden.<br />
3. Angaben zum Konzernabschluss<br />
Die Essener Versorgungs- und Verkehrsgesellschaft<br />
mbH (EVV) mit Sitz in Essen hat als Mutterunternehmen<br />
einen Konzernabschluss aufgestellt, der beim Amtsgericht<br />
Essen, HRB 4308, einsehbar ist.<br />
4. Arbeitnehmer<br />
Von der durchschnittlichen Zahl der Arbeitnehmer<br />
waren 435 Lohn- und 505 Gehaltsempfänger.
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Bericht der Abschlussprüfer<br />
Bericht der Abschlussprüfer<br />
Nach dem abschließenden Ergebnis unserer Prüfung<br />
haben wir mit Datum vom 6. Juni 2002 den folgenden<br />
uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt:<br />
„Bestätigungsvermerk des Abschlussprüfers<br />
Wir haben den Jahresabschluss unter Einbeziehung<br />
der Buchführung und den Lagebericht der Stadtwerke<br />
Essen AG für das zum 31. Dezember <strong>2001</strong> endende<br />
Geschäftsjahr geprüft. Die Buchführung und die<br />
Aufstellung von Jahresabschluss und Lagebericht nach<br />
den deutschen handelsrechtlichen Vorschriften und den<br />
ergänzenden Regelungen in der Satzung liegen in der<br />
Verantwortung des Vorstands der Gesellschaft.<br />
Unsere Aufgabe ist es, auf der Grundlage der von uns<br />
durchgeführten Prüfung eine Beurteilung über den<br />
Jahresabschluss unter Einbeziehung der Buchführung<br />
und über den Lagebericht abzugeben.<br />
Wir haben unsere Jahresabschlussprüfung nach<br />
§ 317 HGB unter Beachtung der vom Institut<br />
der Wirtschaftsprüfer (IDW) festgestellten deutschen<br />
Grundsätze ordnungsmäßiger Abschlussprüfung<br />
vorgenommen. Danach ist die Prüfung so zu planen<br />
und durchzuführen, dass Unrichtigkeiten und Verstöße,<br />
die sich auf die Darstellung des durch<br />
den Jahresabschluss unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung und durch den Lagebericht<br />
vermittelten Bildes der Vermögens-, Finanz- und<br />
Ertragslage wesentlich auswirken, mit hinreichender<br />
Sicherheit erkannt werden. Bei der Festlegung der<br />
Prüfungshandlungen werden die Kenntnisse über die<br />
Geschäftstätigkeit und über das wirtschaftliche<br />
und rechtliche Umfeld der Gesellschaft sowie die<br />
Erwartungen über mögliche Fehler berücksichtigt.<br />
Im Rahmen der Prüfung werden die Wirksamkeit des<br />
rechnungslegungsbezogenen internen Kontrollsystems<br />
sowie Nachweise für die Angaben in Buchführung,<br />
Jahresabschluss und Lagebericht überwiegend auf<br />
der Basis von Stichproben beurteilt.<br />
-61-<br />
Die Prüfung umfasst die Beurteilung der angewandten<br />
Bilanzierungsgrundsätze und der wesentlichen Einschätzungen<br />
des Vorstands sowie die Würdigung der<br />
Gesamtdarstellung des Jahresabschlusses und des<br />
Lageberichts. Wir sind der Auffassung, dass unsere<br />
Prüfung eine hinreichend sichere Grundlage für unsere<br />
Beurteilung bildet.<br />
Unsere Prüfung hat zu keinen Einwendungen geführt.<br />
Nach unserer Überzeugung vermittelt der Jahresabschluss<br />
unter Beachtung der Grundsätze<br />
ordnungsmäßiger Buchführung ein den tatsächlichen<br />
Verhältnissen entsprechendes Bild der Vermögens-,<br />
Finanz- und Ertragslage der Gesellschaft. Der Lagebericht<br />
gibt insgesamt eine zutreffende Vorstellung von<br />
der Lage der Gesellschaft und stellt die Risiken der<br />
künftigen Entwicklung zutreffend dar.“<br />
Düsseldorf, am 6. Juni 2002<br />
WIBERA<br />
Wirtschaftsberatung Aktiengesellschaft<br />
Wirtschaftsprüfungsgesellschaft<br />
Steuerberatungsgesellschaft<br />
Dahl ppa. Beckmann<br />
Wirtschaftsprüfer Wirtschaftsprüferin
Erdgas Wasser Abwasser Hafen Service<br />
Herausgeber<br />
Herausgeber:<br />
–<br />
Stadtwerke Essen AG<br />
Rüttenscheider Str. 27-37<br />
45128 Essen<br />
Telefon: 0201 800-0<br />
www.stadtwerke-essen.de<br />
info@stadtwerke-essen.de<br />
Gesamtrealisation:<br />
mpm werbeagentur<br />
heinz-bäcker-str. 25<br />
45356 essen<br />
telefon: 0201 86625-0<br />
telefax: 0201 8662525<br />
www.mpm-werbeagentur.de<br />
info@mpm-werbeagentur.de<br />
-62-
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