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Innenarchitektur zwischen Anspruch und Wirklichkeit

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Alles gewohnt anders?<strong>Innenarchitektur</strong> <strong>zwischen</strong> <strong>Anspruch</strong> <strong>und</strong> <strong>Wirklichkeit</strong>Alles im Fluss?Gravierende Veränderungenan den HochschulenMärz 07Alles in Ordnung?Quantensprünge im Verbands-ManagementJuni 07Alles gewohnt anders?<strong>Innenarchitektur</strong> <strong>zwischen</strong><strong>Anspruch</strong> <strong>und</strong><strong>Wirklichkeit</strong>September 07Alles klar?Ziele, Visionen, Perspektiven– Veränderung als ChanceDezember 07Die Alltäglichkeit menschlichen Daseins in Räumenformuliert längst neue Formen von Raumkultur<strong>und</strong> die Planung, beziehungsweise dieGestaltung dieser Räume, samt der sich darinbefindlichen Menschen; sprich: man sollte dievielfältigen Beziehungen aus der WechselwirkungMenschen <strong>und</strong> Raum nicht verhindern,sondern einfach nur zulassen.In einer von Wohlstand <strong>und</strong> Freiheit geprägtenGesellschaft dienen Normen <strong>und</strong> Vorschriften,mit denen sich viele sicherheitshalber häufigbeschränken, bestenfalls der allgemeinenGr<strong>und</strong>sicherung; individuelle Bedürfnisse, diesich in ihrer Unterschiedlichkeit nicht in eine allgemeineForm pressen lassen, taugen selten perVerordnung. Die Räume sollten die Veränderungen,die Menschen gewissermaßen natürlichdurchlaufen, ebenfalls erfahren können. Lebenist Veränderung. Wir stehen an der Bewusstseinsschwelle,an der klar wird, dass eine unveränderliche<strong>Innenarchitektur</strong> stets auf unbelebterMaterie basiert, zumindest so lange, wiees sich dabei um eine theoretische, intellektuelleVorstellung davon handelt; eine Doktrin gewissermaßen;mit einem gleichmachenden allgemeinenMenschenbild vor Augen.Rudolf SchrickerNichts bleibt wie es war; alles verändertsich. Was bleibt, ist die Freude andiesem sehr schönen Beruf, die Motivation<strong>und</strong> das Engagement, <strong>und</strong> dasGefühl Sinnvolles zu tun.Natürlich haben sich die Berufsinhaltein den Jahrzehnten verändert; sie sindvielfältiger, interessanter, aufregender,fordernder <strong>und</strong> Sinn stiftend geworden.Nicht die <strong>Innenarchitektur</strong> per se verändertsich; es sind die Menschen <strong>und</strong>deren Erwartungen. Die stärker in dasöffentliche Bewusstsein geratenenBedürfnisse der Menschen definierenmittlerweile die Vorstellungen, wann<strong>und</strong> in welcher Form das Innere vonArchitektur für Menschen eine tiefereBedeutung hat. Innen ist gleich human.Raum ist Ausdruck von Menschen.Das Innere von Architektur muss, will es denMenschen dienen <strong>und</strong> diese erreichen, sich jedochverändern können, will es lebendig, <strong>und</strong>damit in Koexistenz mit den Menschen bleiben.In früheren Zeiten stand manchmal das individuelleSchicksal von Menschen in Räumen wenigerhoch in Kurs; ein Idealbild von Mensch determiniertejedes Standardwerk; die Akademisierungder Gestaltung forderte ihren Preis, <strong>und</strong>der ging nur über die Verallgemeinerung frei vonEmotionen.Und ähnlich der Art, wie nun durch die Umstellungauf Bachelor <strong>und</strong> Master im Studium derFokus der Betrachtung wechselt von der ursprünglichenSicht der Professoren jetzt auf dieEinschätzung der Studierenden, um deren Zukunft<strong>und</strong> um deren individuelle Stärken geht esletztlich, wird sich das Selbstverständnis vonGestaltern <strong>und</strong> Planern ändern. Es geht zuvorderstnicht um das Wohl der Planer <strong>und</strong> Gestaltervon Räumen; es geht im Gr<strong>und</strong>e um dasWohlbefinden <strong>und</strong> die Zukunft der Menschen indiesen Räumen.Dies ist mehr als nur eine nuancierte Veränderung.Menschen, mit einem Gestaltungsproblembehaftet, suchen vermehrt Begleiter <strong>und</strong> Vertraute,die ihnen womöglich bei der Findung vonLösungen ihres speziellen Problems helfen können.Formale Voraussetzungen sind in diesemZusammenhang wenig hilfreich. Dringend erforderlicheQualitätskriterien, die dieses Vertrauen<strong>zwischen</strong> Menschen mit Problemen <strong>und</strong> Menschenmit Problemlösenden Fähigkeiten unterstreichenkönnten, existieren bislang eher unzureichend.Den meisten Auftraggebern sind bei der Auswahleines Vertrauten, der ihnen bei der Gestaltung<strong>und</strong> Planung ihrer räumlichen Situation behilflichsein soll, vorsichtig geworden. Titel <strong>und</strong>formale Grade spielen häufig kaum mehr dieentscheidende Rolle. Dort, wo Individualität dieVerallgemeinerung ablöst, scheint es keine Patentrezeptemehr zu geben. Die Grenzen der Disziplinenverwischen in gleicher Weise wie dieBedürfniskategorien. Gestaltung <strong>und</strong> Planungvon Innenräumen ähneln immer weniger nur derallgemeinen Gestaltung vom Inneren der umhüllendenArchitektur. Überall dort, wo Menschenin unterschiedlichster Art zum Ausdruck kommenwollen, finden wir räumliche Echtzeit-Situationen,die stets anders konfiguriert sind. Mal istes ein Lichtproblem, dann eher ein akustischesPhänomen; oft sind es Wechselwirkungen derklimatischen Bedingungen <strong>und</strong> der mentalenBedingtheit; häufig differieren die Zeitfaktoren<strong>und</strong> die Budgets; aber stets sind es die synergetischen<strong>und</strong> die synästhetischen Interpretationender räumlichen Situation, denen Menschen Bedeutungbeimessen. Der Charakter eines Raumeskorreliert mit den menschlichen Charakteren.Sicher, früher, als diese Differenzierung der Gestaltungsdisziplinennoch nicht in der Form ausgeprägtwar, war scheinbar alles einfacher; vorallem glaubten sich einige Wenige firm in derGestaltungskompetenz all dieser verschiedenenräumlichen Herausforderungen. Heute ist allesso komplex geworden, dass das gestiegene Haftungsrisikoeine größere Verteilung von Verantwortungsinnvoll erscheinen lässt. Der Generalistalter Schule ist seltener zu finden, zumindestin Deutschland.Trotzdem ist andererseits ein Trend zur Bündelungvon Vertrauen zu verzeichnen, allerdingsmit wechselnden Vorzeichen. Die Zahl der Räu-


me, die nicht von Architekten oder Innenarchitektengeplant werden, steigt. Vielleicht ist eseine Schwierigkeit des begrifflichen Verständnisses.Früher war der Begriff „Gestalter“ Synonymfür die Gestaltung von Architektur <strong>und</strong>Räumen <strong>und</strong> Produkten gleichermaßen. Unterdem Einfluss materieller Existenzsicherung sindBegriffe in gesetzlich relevante Formen gepresstworden, ohne gleichzeitig die inhaltliche Qualitätals Vertrauensbildende Maßnahme zu verdeutlichen.Die Folge: die Zeiten, in denen derBaumeister vom Gartentor über das Gebäude bishin zur Türklinke alles gestaltete <strong>und</strong> seinemBauherrn ein zweites Kleid auf den Leib gezimmerthat, sind längst vorbei; was man einem„Architekten“ heute zutrauen darf <strong>und</strong> kann, istungewisser denn je. Ein nicht gesetzlich verankerterBegriff „Designer“ ist zwar interessant,aber keineswegs aufschlussreicher. Und wieverhält es sich mit dem seit den fünfziger Jahrenjuristisch geltenden Begriff „Innenarchitekt“?In Fachkreisen ist die Reputation von <strong>Innenarchitektur</strong>gewaltig gestiegen. Bei Wirtschaft <strong>und</strong>Medien steht das Innere von Architektur mächtighoch im Kurs. Allerdings wird der Begriff „<strong>Innenarchitektur</strong>“durch die Vielfalt der Inhaltekräftig gedehnt <strong>und</strong> oftmals auch zum Korsett.Um das Vertrauen in die <strong>Innenarchitektur</strong> weiterzu stärken, sollten neue Qualitätskriterien entwickeltwerden: Notwendige Innenraumgestaltung,<strong>Innenarchitektur</strong>, die nützt; das Innere, dasgebraucht wird; diejenigen, die sich mit denRäumen identifizieren können, umschreiben einauthentisches <strong>und</strong> glaubwürdiges Berufsbild.Und so, wie sich Philosophen <strong>und</strong> Geistliche umdas seelische Gleichgewicht der Menschenkümmern, <strong>und</strong> gleichfalls zu der Art, wie Medizinersich um Ges<strong>und</strong>heit <strong>und</strong> körperliches Wohlergehenverantworten, in gleicher Weise wärees notwendig, dass Menschen gegenüber Planern<strong>und</strong> Gestaltern Vertrauen entwickeln, wennes um ihre räumliche Situation geht.Trotz aller Veränderung – die Zeit spielt für dasInnere. Blicken wir positiv in die Zukunft. UnserBeruf ist allemal zukunftsträchtig. Die Gesellschaftfordert schon heute Planer <strong>und</strong> Gestalter,die sich um die Alten ebenso kümmern wie umdie Jungen, um die Kranken wie um die Menschenmit Handikap, die Erlebnishungrigen wieum die Kulturschaffenden- um Menschen eben.Die Veränderung imBerufbild desInnenarchitektenin den letzten 25 Jahren ausganz persönlicher Sicht.Peter JoehnkAls ich 1982 mein Studium der <strong>Innenarchitektur</strong>an der FH in Mainz abgeschlossen hatte, wardas Berufsbild des Innenarchitekten in der Gesellschaftdiffus <strong>und</strong> unbekannt einerseits, dennes gab noch nicht so viele Innenarchitekten. Andererseitswar mein Berufsbild für mich als jungerAbsolvent auch sonnenklar, ich wollte dieWelt mit Design verbessern. Ich war völlig überzeugt,dass ich eine gesellschaftliche Aufgabezu erfüllen hatte, die darin bestand den Mief<strong>und</strong> den schlechten Geschmack der Elterngenerationzu vertreiben <strong>und</strong> die armen Seelen mitDesign zu „erleuchten“.Ich sah mein Problem nicht darin, eventuell keinGeld zu verdienen, oder keinen Job zu finden,denn Geld war in meiner Generation der verspäteten`68er nicht nur nicht erstrebenswert, sondernsogar anrüchig. Mein Problem war eher diegeringe gesellschaftliche Durchschlagskraft von<strong>Innenarchitektur</strong> – ich wollte damals ganz unbescheidenneue Städte entwickeln wie Le Corbusierin Indien oder Oskar Niemeyer in Brasilien.Damals gab es nur wenige Tätigkeitsfelder fürInnenarchitekten – aus meiner damaligen Perspektivereduzierte sich das auf Möbeldesign,Ladenbau, Messebau <strong>und</strong> für einige Auserwähltedie Planung von Wohnbereichen für den Jetset(was man nicht wollte). Die allermeistenlandeten jedoch im Möbelhandel.Nichts davon entsprach jedoch meinem Sendungsbewusstsein.Aus heutiger Perspektive mag das arrogant klingen,aber es war mehr eine gesellschaftspolitischeGeisteshaltung <strong>und</strong> der Drang in meinemLeben Spuren in der Gesellschaft zu hinterlassen,als irgendein Snobismus.Dieser war mir auch fremd, denn um mir meinenLebensunterhalt zu verdienen jobbte ich nebendem Studium als Tischler, als Bauarbeiter, in einerAutolackiererei, pflanzte Bäume im Wald,fegte bei der Stadtreinigung die Strassen meinerHeimatstadt, pflasterte im Straßenbau Gehwege,stapelte Düngemittelsäcke in Eisenbahnwagons<strong>und</strong> arbeitete am Fließband bei der Auspufftopfmontage….Der vermeintlichen Enge <strong>und</strong> „Kleinkariertheit“der <strong>Innenarchitektur</strong> wollte ich durch ein Zweitstudiumder Architektur an einer Kunsthochschuleentfliehen – da ich jedoch arbeiten mussteum mir das Studium zu finanzieren arbeitete ichschon mal als Innenarchitekt <strong>und</strong> machte auchnoch ein Fernstudium zum Baubiologen - <strong>und</strong>dann blieb ich dabei hängen.Die Welt ist in den letzten 23 Jahren seit meinemhoffnungsvollen <strong>Innenarchitektur</strong> – Abschlussnicht stehen geblieben – <strong>und</strong> der Berufdes Innenarchitekten ist heute nicht mehr ausunserer Welt weg zu denken. Wir haben in<strong>zwischen</strong>jede Menge Aufgaben in denen wir wichtigegesellschaftliche Aufgaben <strong>zwischen</strong> denMenschen <strong>und</strong> den Architekten erfüllen müssen,wo wir das Lebensumfeld der Menschenmenschlich machen müssen, wo wir Design alsWerkzeug der Identitätsstiftung sehen dürfen,wo Design das Leben lebenswerter macht <strong>und</strong>wo unserem Beruf insbesondere auch die Bedeutungzugemessen wird, die er verdient.Über einige Umwege wurde ich zum „Hotelplaner“– damals wie heute eigentlich ein Feld welchesziemlich fest in der Hand von „Einrichtern“<strong>und</strong> angelsächsischen Designern liegt. Hier sindwir die „Emotionalisierer“ (als Künstler habe ichmich nie gesehen <strong>und</strong> will mich auch nicht alssolcher sehen), die die menschliche Komponentein oftmals ziemlich unmenschliche Kopfgeburtenvon Architekten aus Beton, Stahl <strong>und</strong> Glas einhauchen.Unser heutiges Tätigkeitsfeld der Planung fürHotellerie, Gastronomie <strong>und</strong> Wellness betrifftimmer Bereiche, in die Menschen gr<strong>und</strong>sätzlichfreiwillig gehen <strong>und</strong> wo sie nur konsumieren <strong>und</strong>wiederkommen wenn sie sich wohl fühlen. Wirhelfen unseren Bauherren <strong>und</strong> den HotelbetreibernErfolg zu haben, dadurch dass deren Gästesich wohl fühlen. Diese verdienen dadurch zwarGeld, aber das finde ich heute (dem Zeitgeistfolgend) auch nicht mehr verwerflich.


Unsere Arbeit lässt sich am besten vergleichenmit der Arbeit einer Marketingagentur.Wir analysieren, wer die von uns zu gestaltendenRäume nutzen soll, wir klären, wie sichBauherr <strong>und</strong> Betreiber selbst sehen wollen <strong>und</strong>ob diese Selbstwahrnehmung zur Außenwahrnehmungpasst <strong>und</strong> ob wir daraus Gestaltungskonzeptentwickeln können, welches der Erwartungshaltungder Nutzer entspricht. Unser Berufsbildheute dreht sich mindestens genausoviel um emotionale Prägungen von Gästen, umMarketingstatements, um die emotionale Erschließungvon Räumen (Schwellenängste ??),aber auch um Funktionalität <strong>und</strong> Kosten wie umdie „klassischen“ Schwerpunkte der <strong>Innenarchitektur</strong>,wie Raumwirkung, Farbgebung, Formen,Akustik, Materialität, Ökologie, Baubiologie, Geruch,Haptik, Belichtung/Beleuchtung, …Unser „neues“ Berufsbild besteht darin mit dem„Werkzeug“ <strong>Innenarchitektur</strong>/Design Räume sozu „verpacken“, dass sie Menschen berühren<strong>und</strong> sie zum Bleiben veranlassen, dass sie aberauch funktionieren <strong>und</strong> bezahlbar sind. Hierbeiist die Spezialisierung unumgänglich, um für unsereK<strong>und</strong>en ein kompetenter Partner sein zukönnen. Wir sind heute von unserem Wissen umdie Zusammenhänge nur noch zum kleinen Teil„Innenarchitekten“, denn wir mussten uns auchdie Kompetenz aneignen Hotelliers, Gastronomen<strong>und</strong> die Betreiber von Wellnessanlagenhinsichtlich der spezifischen Funktionalität zuberaten, Betreiberkonzepte mitzuentwickeln,Aussagen zur Wirtschaftlichkeit von Konzeptentreffen zu können, technische Lösungen für Bars,Buffets <strong>und</strong> Showküchen zu finden, Abdichtungsebenen<strong>und</strong> Dampfsperren in Wellnessbereichendetaillieren zu können <strong>und</strong> insbesonderesich in die Menschen einfühlen zu können, die indie Räume „gelockt“ werden sollen.Wir arbeiten in<strong>zwischen</strong> auch für den „Klassenfeind“von damals <strong>und</strong> haben zum Beispiel fürMcDonald´s die McCafés entwickelt, an denenbesonders deutlich wird, dass <strong>Innenarchitektur</strong>weit über die Gestaltung eines Raumes hinausgeht, denn mit den McCafés will McDonald´sein Image ändern! <strong>Innenarchitektur</strong> ist hier ganzoffensichtlich als dreidimensionales Marketingzu verstehen, welches die Wahrnehmung einerMarke durch deren Gäste (<strong>und</strong> denen die eswerden sollen) ändern soll. Deutlich wird dabeiauch, dass <strong>Innenarchitektur</strong> dabei zwar einwichtiges <strong>und</strong> offensichtliches Puzzleteilchenist, aber zur Glaubwürdigkeit einer Imageänderunggehört auch ein anderes Produktangebot,ein neues Selbstbild, geänderte Werbung, neueZielgruppen, andere Uniformen ….Hotels sind natürlich komplexer, weil es dort vieleFunktionsbereiche gibt, die manchmal auchgegensätzliche Zielgruppen ansprechen – wiezum Beispiel Wellnessbereich <strong>und</strong> Konferenzräume.Dies sind aber andererseits wichtige,sich ergänzende Komponenten eines Hotels, dader Konferenzbereich für eine Auslastung desHotels mit Businessgästen innerhalb der Wochesorgt, während am Wochenende der Wellness<strong>und</strong>Beautybereich notwendig ist um Individualreisende/Freizeitgästeanzusprechen.Das gestalterische Dilemma dabei ist, dass dieZielgruppen kaum unterschiedlicher sein könnten<strong>und</strong> Hotels deshalb oft gerne eine „EverybodysDarling – Lösung“ suchen, die zwar niemandemweh tut, aber auch niemanden vom Hockerreißen kann. Der kleinste gemeinsame Nennerhat wenig Faszination! Bei der Gestaltungsaufgabe„Hotel“ muss das Design nicht nur freizeithungrigeWellnessgäste erreichen (Tendenznoch immer weiblich), oder den Erwartungen einesgestressten, funktional orientierten Geschäftsreisendenentsprechen (Tendenz nochimmer männlich), sondern Hotels internationalerKetten müssen für Deutsche, Engländer, Japaner,Amerikaner, Chinesen, Russen <strong>und</strong> Südafrikanergleichermaßen akzeptabel sein.Eine neue gestalterische Lösung im ansonstenhoteltypischen Einheitslook zeigten erstmals dieindividuellen Hotelikonen in New York von IanSchrager, der sich dazu der persönlichen Handschriftvon Stardesignern wie André Putmann<strong>und</strong> Philip Starck bediente.Das sich daraus entwickelnde „Designhotel“ istheute längst wieder „Mainstream“ <strong>und</strong> auchwenn das heutige Hoteldesign durchaus alsTrendsetter der <strong>Innenarchitektur</strong> gesehen werdenkann, gilt es für uns nach wie vor zielgruppenorientierteLösungen zu finden, die ihreMarktnische finden.Spezialisierung <strong>und</strong> zusätzliche Fachkompetenzauf Gebieten außerhalb der <strong>Innenarchitektur</strong>sind für mich der Königsweg für Innenarchitekten(wie in den meisten anderen Berufen auch),der Erfolg verspricht.Es wird immer das Quäntchen mehr an Know-How sein, das unsere K<strong>und</strong>en bei uns im Bereichder Hotellerie, Gastronomie <strong>und</strong> Wellness vermuten,was uns neue Aufträge bringen wird.Spezialisierung können aber neben den klassischenAufgaben aus dem Ladenbau (z.B. Möbelhäuser,Buchläden, Lebensmittelgeschäfte,Schmuckgeschäfte, Modeboutiquen,..) Messebau(Stände für die Automobilindustrie, fürSoftwarefirmen, Armaturenhersteller, Süßwarenproduzenten,…) oder dem Bürobereich mitden verschiedenen Raumfunktionen auch abstraktereSpezialisierungen sein, wie Raumpsychologie,Akustik, Raumbeduftung, Farbberatung,Feng Shui, Baubiologie, Ökologie, Marketing,Betriebsberatung, Projektsteuerung, Kostenmanagement,Umzugsplanung, Facility Management,Styling, Journalismus, Fotographie,Kunstberatung, Visualisierung,Wesentlich ist für mich, dass man das Studiumso begreift, dass man in dieser Ausbildung nurWerkzeuge zu gebrauchen lernt, deren Anwendungaber kein Selbstzweck ist, sondern derenAnwendung einem Ziel folgen muss, das dannerst Design <strong>und</strong> <strong>Innenarchitektur</strong> genannt werdenkann <strong>und</strong> sich keinesfalls auf den schönenSchein beschränkt.Verständlich ist dies vielleicht mit dem Vergleichzum lesen <strong>und</strong> schreiben – nur Buchstaben <strong>und</strong>Wörter zu kennen macht noch keinen Dichter!Blau schöner als grün zu finden <strong>und</strong> R<strong>und</strong>ungenlieber zu mögen als spitze Formen, hat nichts mit<strong>Innenarchitektur</strong> zu tun, noch nicht einmal mitgutem oder schlechtem Geschmack, sondern dasist doof <strong>und</strong> entspricht der banalen „Kissenknickermentalität“die unser Beruf als Hypothek mitsich herumträgt.Ich bin der Überzeugung, dass der Wandel unseresBerufsbildes von 1982 bis heute nicht wenigergesellschaftliche Verantwortung für unserenBeruf gebracht hat, sondern eher mehr!Damals war die politische motivierte gesellschaftlicheVerantwortung genauso modisch,wie es heute inhaltsleere Designkulissen sind.Schöner Schein, der uns heute mit Millionen vonBildern <strong>und</strong> Sinneseindrücken überflutet (auchmit Architektur- <strong>und</strong> Designfotos in Fach- <strong>und</strong>Publikumsmagazinen) ist beliebig. Das gesteigerteInteresse der Öffentlichkeit an unseremBeruf geht einher mit einer Flut neuer Möglichkeitender Berufsausübung, da Design als Qualitätin allen Lebensbereichen geschätzt <strong>und</strong> gesuchtwird.Dieses Interesse der Allgemeinheit trägt an unsProfis aber auch die Verantwortung heran mitDesign etwas Sinnstiftendes zu gestalten!Die Möglichkeiten waren noch nie so vielfältigwie heute <strong>und</strong> ich würde mich freuen, wenn allejungen Kollegen diese Möglichkeiten für sich individuellentdecken würden, um unseren Berufweiter zu stärken <strong>und</strong> das Berufsbild weiter wegvom Kissenknicker zu entwickeln, hin zu gesellschaftlich/kulturellunverzichtbaren Tätigkeiten,die auch eine entsprechende Wertschätzung erfahren.


Immer ist Anfang.Kommunikation im Raum.Sabine KeggenhoffKreative, konzeptionelle Leistung zählt nach unseremErmessen mehr denn je. Ihre Bedeutungfür die gesellschaftliche <strong>und</strong> wirtschaftlicheEntwicklung <strong>und</strong> Vermarktung wird aufgr<strong>und</strong>sich wandelnder Rahmenbedingungen weiterzunehmen. Besonders in Aufgabenkreisen, diedas ausgedehnte Tätigkeitsspektrum der <strong>Innenarchitektur</strong>,mit all seinen gestalterischen Mitteln<strong>und</strong> Optionen, betreffen.Wir stehen am Anfang einer neuen Form derWahrnehmung.Es geht um Glaubwürdigkeit, Psychologie <strong>und</strong>Identität.Wie nimmst Du dich selbst wahr?Welchen Eindruck willst Du zukünftig hinterlassen?Was sind Deine Stärken, Deine Schwächen?Die zentralen Fragen unseres täglichen Schaffens.Dabei Abstand finden, analytisch strukturiertan die Aufgaben herantreten, den Marktkennen, Möglichkeiten für die räumliche Umsetzungfiltern, werten <strong>und</strong> nutzen.Raum wird im Zusammenhang mit gesellschaftlichen<strong>und</strong> kulturellen Prozessen deutlich intensiverwahrgenommen Das Wissen darum führtuns weiter als jemals zuvor. Wir sind in der LageZiele erlebbar zu gestalten, das geschieht aufkonzeptionell hohem Niveau <strong>und</strong> mit Stil. Wirbewegen uns konstant im Spannungsfeld vonKonzeption, Gestaltung <strong>und</strong> technischer Umsetzung.Wir sind es, die Kommunikation im Raumführen. Kommunikation <strong>zwischen</strong> Boden, Wand,Decke mit sämtlichen, angrenzenden Disziplinen.Die Zukunft, das Hier <strong>und</strong> Jetzt ermöglichenalles. Es gibt Informationen <strong>und</strong> Inspirationen,egal an welchem Ort man sich befindet.Es gibt keine Grenzen, man muss lediglich in derLage sein, ruhig <strong>und</strong> gelassen für das jeweiligeProjekt zu filtern - Zeit zu haben.Wo will ich hin?Was wird die Kernaussage?Was ist der Punkt?Wir befinden uns stets auf der Suche nach Qualität.Wir sind rastlos <strong>und</strong> statisch zugleich. Wirstellen Fragen nach räumlichen Werten.Worin zeichnet sich Raumqualität aus?Welche Charakteristika überdauern?Welche Kraft hat eine Gesamtkomposition?Welche Einflüsse lassen wir zu?Welche Zeichen, welchen Code?Wir sind fortwährend auf der Suche nachdem konsequenten Weg. Auftraggeber verlassensich auf unsere Aussagen <strong>und</strong> unsere Orientierung,wir haben Verantwortung <strong>und</strong> das gerne!Veränderung ist demzufolge Bestandteil des Alltags- kaum etwas kann einerseits so viel Freudemachen <strong>und</strong> andererseits so viel Skepsis hervorrufen.Wir sind der Überzeugung, dass es gilt,die „Lust am Übergang“ als Impulsgeber zu nutzen.Immer ist Anfang.Das ist die Kernaussage zu den Veränderungenin unserem Berufs - <strong>und</strong> Tätigkeitsfeld.Es gibt kein Ankommen, alle Türen stehen offen- unabhängig welcher Aufgabe. Voraussetzungzur Lösung ist Neugier <strong>und</strong> die Leidenschaft, ander Entwicklung beteiligt sein zu wollen.Wir sind der Überzeugung, dass InnenarchitektenManager von Veränderungen sind. Gebe eskeine Veränderungen, gebe es keine Innenarchitekten.Wir werden dauernd mit unterschiedlichstenProzessen konfrontiert, mit wechselnden Anforderungen.Diese Strömungen zielorientiert zumanagen, den absoluten Gestaltungswillen zuverfolgen, wird dazu führen, Neues hervorzubringen.Entscheidend ist, konsequent ein Themazu verfolgen. Hierbei ist es nach meinem Ermessenunerlässlich, permanent in alternativenLösungsansätzen zu denken. Wir disziplinierenuns täglich neu. Wir erarbeiten gr<strong>und</strong>sätzlichdrei bis vier verschiedene Alternativen zu einemThema, - diese Methodik bereichert unser kreativesSchaffen: Sich im Kopf nicht festlegen zulassen, den Weg zum Ziel aus unterschiedlichenBlickwinkeln betrachten zu können, die geistigeFreiheit zu genießen. Schlicht, nicht statisch zuverharren.Den Kontakt zum Beginn eines Entwicklungsprozessesdarf man nicht verlieren. Analytisch <strong>und</strong>distanziert ein Ergebnis zu betrachten scheintmir das Wichtigste zu sein. Kritisch zu sichselbst sein zu können, wertneutral die Balance<strong>zwischen</strong> Zielorientierung <strong>und</strong> Zielerreichung zubewahren. Wir haben die Erfahrung gemacht,bewusst der Phantasie mehr Raum zu geben,nicht zu früh einen Entwurfsprozess abzuschließen- bei all dem Druck, zügig Entscheidungenzu treffen <strong>und</strong> Prozesse voranzutreiben. Gedankenabzuschließen brauchen Zeit.Unsere Auftraggeber entdecken die Qualität fürsich - dass motiviert!Generalist oder Spezialist?Brigitte SchöpfIn einer Zeit, in der Schnelllebigkeit im Vordergr<strong>und</strong>steht, gibt es ständig Neuerungen, Veränderungen<strong>und</strong> Weiterentwicklungen. Diese Bewegungenin Wirtschaft, Technik <strong>und</strong> Gesellschaftverändern auch unmittelbar unser Tätigkeitsfeld.Andere Schwerpunkte werden gesetzt,es gibt neue Herausforderungen <strong>und</strong> erweiterteAufgaben. Und weitere Spezialisierungen sinderforderlich. Trotz Spezialisierung ist der Innenarchitektals Generalist erforderlicher denn je.Technische Veränderungen in der Gebäudeplanungstellen deutlich veränderte Anforderungenan den Innenarchitekten.Bei der Erstellung von Gebäuden - seien es Verwaltungsgebäude,Krankenhäuser, Einkaufszentren- stehen immer stärker energetische <strong>und</strong> ö-kologische Aspekte im Vordergr<strong>und</strong>. So entstehenGebäude nach bestem Stand der Technik,zusammengesetzt aus vielen technischen Einzelthemen,in denen der Mensch aber nur sehr eingeschränktarbeiten oder leben kann.Nehmen wir als Beispiel die immer beliebterwerdende, energetisch sicher sinnvolle Betonkerntemperierung,die jedoch keinerlei akustischeMaßnahme an der Decke zulässt. Dazuraumhohe, schallharte Fenster <strong>und</strong> Großraumbüros,<strong>und</strong> die Akustik <strong>und</strong> Reflexion in den Räumenwird für die Menschen unerträglich. AlleOberflächen, die der Innenarchitekt im Raumsinnvoll für akustische Maßnahmen nutzenkönnte, stehen nicht mehr zur Verfügung.Schlechte Raumakustik führt zu den bekanntenSymptomen wie Unkonzentriertheit, Müdigkeitoder sogar Krankheit.Hier erhöht sich die Verantwortung des Innenarchitekten.Neue Anforderungen an den Raumentstehen, die Entwicklung neuer Akustikmöbel<strong>und</strong> Schall absorbierender Fläche schaffen neueEntwurfsaufgaben. Viel Detailwissen ist erforderlich.Und genauso wichtig ist wieder der IA als Generalist,der einen Schritt zurücktritt <strong>und</strong>, wennmöglich, die Verbindung <strong>zwischen</strong> den Gebäudetechnik-Fachplanern,die jeweils nur ihren Spezialbereichsehen <strong>und</strong> den Nutzern herstellt, umdie Nutzerqualität zu erhöhen.Wirtschaftliche Entwicklungen verändern dasTätigkeitsfeld des IA ebenfalls in erheblichemMasse. Die Verbindung Bauherr – Planer in direkterAbstimmung ist nicht mehr häufig anzutreffen.Dies beginnt in der Industrie, in der dieTendenz ganz klar weg vom inhabergeführtenUnternehmen, das langfristig investiert, hin zuGroßkonzernen geht, deren Hauptaufgabe in der


kurzfristigen Gewinnmaximierung liegt.Der Bauherr ist also meistens nicht mehr derNutzer, sondern ein Investor, der eigene, oft nutzerunabhängigeSchwerpunkte <strong>und</strong> Zwänge hat.Dieser Investor ist unser Ansprechpartner, erentscheidet über Planung <strong>und</strong> Geld, der Nutzerkommt häufig erst viel später ins Spiel.Gefragt ist das doing, schnell, kostengünstig,wirtschaftlich. Die Frage, für wen gebaut wird,was die Menschen in den Räumen tun, ob dieRäume so beschaffen sind, dass sie für den Nutzeroptimal sind, wird zu dem Zeitpunkt der Planungoft nicht gestellt. Im Vordergr<strong>und</strong> stehendie Wirtschaftlichkeit des Gebäudes <strong>und</strong> Energieverbrauch,Einhaltung aller Auflagen <strong>und</strong> Vorschriften.Soft facts, die den Menschen im Raum <strong>und</strong> natürlichuns Innenarchitekten wichtig sind, könnenfinanziell nicht bewertet werden <strong>und</strong> geltendaher häufig als nicht wichtig. Für uns Planer,die sich zu Beginn des Entwurfes erst intensivmit dem Anforderungsprofil <strong>und</strong> den Bedürfnissender Nutzer auseinandersetzen <strong>und</strong> dann eineindividuelle Planung erstellen, ist dies eine großeVeränderung <strong>und</strong> Herausforderung in der Arbeitsweise.Nicht nur in der Industrie, sondern auch im Handelnimmt die Individualisierung weiter ab. DenBoutiquebesitzer mit 1 oder 2 Läden gibt es immerseltener. Dafür finden wir zunehmend Flagshipstoresmit einem häufig europa- oder weltweitfestgelegtem Marketing <strong>und</strong> detailliert vorgegebenemCorporate Design. Durch diese Entwicklungverändert sich nicht nur unsere Bauaufgabe.Entweder, wir planen nur die Bauausführunganhand eines bereits festgelegten Entwurfesoder wir entwickeln die Stores selbst.Diese Aufgabe können wir aber nicht nur mit reiner<strong>Innenarchitektur</strong> leisten. Der Innenarchitektmuss ein Team aus Spezialisten bilden, das ander Entstehung eines solchen Designs mitwirkt:Marketingagentur, Produktentwickler, Innenarchitekten,Designer.Komplexere Projekte werden in größeren Projektgruppenabgewickelt. Hier ist gerade seitensder <strong>Innenarchitektur</strong> nicht nur ein guter Entwurf,sondern vor allem auch professionelle Abwicklung,Kosten- <strong>und</strong> Terminmanagement gefragt.Das Thema Komplettlösung wurde durch starkenWettbewerb in der Wirtschaft schon früh durchdie Büromöbelindustrie aufgegriffen. Galt esfrüher, gemäß Planung des Innenarchitekten nurdie Büromöbel an den Bauherrn zu verkaufen,sind in den letzten Jahren professionelle Konstellationenzur Planung <strong>und</strong> Gesamtabwicklungvon raumbildendem Ausbau entstanden. DieKomplettlösungen der Büromöbelindustrieschließen den gesamten Planungs- <strong>und</strong> Ausführungsumfangin Boden, Licht, Farbe mit ein, dieInnenarchitektenleistung ist im Umfang (vermeintlich)enthalten.Hochbauarchitekten greifen diese Komplettangebotegerne auf, <strong>und</strong> so kommt es dazu, dassgerade bei Neubauten Projekte häufig komplettohne unabhängige, Marken ungeb<strong>und</strong>ene Innenarchitektendurchgeführt werden. Und derBauherr glaubt sich bei einem „richtigen“ Spezialistengut aufgehoben.Diese Konzepte, die Planungsleistung über denVerkauf zu finanzieren, finden wir in vielen anderenBranchen: Generalunternehmer, Bauträger,Investoren etc.Veränderungen im Ges<strong>und</strong>heitswesen, politischeEntscheidungen <strong>und</strong> Budgetierungen im Ges<strong>und</strong>heitsbereichhaben auch unmittelbareAuswirkungen auf unser Aufgabenfeld. Die Einzel-oder Gemeinschaftsarztpraxis, die in einegute Gestaltung zum Wohl ihrer (Kassen)Patienteninvestiert, wird immer seltener.Zusammenschlüsse von Praxen zu Ges<strong>und</strong>heitszentren,teilweise an Kliniken angeschlossen,bieten mit groß angelegtem Marketingkonzeptihre Leistungen auf dem Markt an. Somit ändertsich für uns die Zielgruppe.Nicht mehr der Einzelarzt entscheidet, sonderndie Geschäftsführung der Ges<strong>und</strong>heitszentren.Professioneller Auftritt, Spezial-Knowhow <strong>und</strong>generalistische Abwicklung werden von uns erwartet.Die Veränderungen zeigen, dass Komplettlösungenmit größerer Komplexität <strong>und</strong> erhöhter Spezialisierunggefragt sind. Es ist dabei nicht ausden Augen zu verlieren, dass unsere Kernkompetenzdie Ganzheitlichkeit ist, die Umsetzung derGesamtidee.Kann man Spezialist <strong>und</strong> Generalist gleichzeitigsein? Vor- <strong>und</strong> Nachteil einer Spezialisierungmöchte ich am Beispiel der Schulmedizin aufzeigen,die gewisse Parallelen in der Komplexitäthat.Gab es in der Schulmedizin früher den Arzt, dersich für Körper, Geist <strong>und</strong> Seele des Patientenals Einheit interessierte, findet man diesen heuteeigentlich nur noch als Landarzt oder als Heilpraktiker.Alle anderen Ärzte haben eine klareAufgabenverteilung: der eine kümmert sich umden gebrochenen Arm, der nächste um die Magenschmerzen,der dritte verschreibt Tablettengegen Depressionen.Hier verzichtet man schlichtweg auf den Generalisten.Was fehlt, ist natürlich die ganzheitlicheBetrachtung, Ursache <strong>und</strong> Wirkung. Das kann füruns keine zufrieden stellende Lösung sein.Für uns muss gelten, wirtschaftliche, technische<strong>und</strong> gesellschaftliche Veränderungen zu erkennen,die Strömungen am Markt betrachten, eigenewirtschaftliche Tätigkeitsfelder erschließen,andere wieder zurückgewinnen. Agierenstatt reagieren.Die stark ausgeprägte Schnelllebigkeit in unsererGesellschaft hat einen erheblichen Einflussauf die Abwicklungsgeschwindigkeit unsererProjekte. Nichts geht schnell genug, es ist kaumZeit, die Phase 1-4 abzuschließen, da wird eigentlichschon gebaut. Prozesse laufen häufignicht in einer Reihenfolge ab, sondern parallel.Die zum Planen <strong>und</strong> Durchdenken erforderlicheRuhe, das Überprüfen, evtl. noch einmal umwerfen,ist oft gar nicht mehr drin.Umso mehr ist eine gute Büroorganisation gefordert,die auch in stürmischen Zeiten eine klareAbwicklung gewährleistet.Dass der Innenarchitekt sehr viele unterschiedlicheFähigkeiten in sich vereinen muss, Planer,Psychologe, Berater, Vertrauter, Künstler <strong>und</strong>Praktiker in einem ist, ist bekannt <strong>und</strong> wird sichnicht verändern. Und genau diese Komplexitätist unsere Kernkompetenz. Man kann diesenimmer komplexer werdenden Aufgaben nicht ineiner Person begegnen. Der sensible Entwerferist selten gleichzeitig der coole Finanzmanager,der durchsetzungsstarke Bauleiter, derjenige,der Kosten- <strong>und</strong> Terminpläne liebt.Veränderung ist die einzige Sicherheit im Leben.Das wusste schon George Sand, das sagt derDalai Lama, <strong>und</strong> die Verinnerlichung dieses Satzesgibt die Freiheit, alle Veränderungen alsNeuerungen <strong>und</strong> Herausforderungen zu sehen.Es bleibt spannend.


„What’s new,interior architect?“Der Versuch einer Analyseanhand von Stichproben.Claudia Schütz-HelmstreitWenn wir von Veränderungen sprechen, kommtes natürlich auf den betrachteten Zeitraum an.Da es sich hier um einen Beitrag im Rahmen derBDIA-Impulse handelt <strong>und</strong> im Hinblick auf dieAbhandlungen 01/07 <strong>und</strong> 02/07, liegt nahe, dievergangenen 55 Jahre, seit es den Berufsverbandgibt, unter die Lupe zu nehmen. Unzweifelhafthat sich seither eine Menge verändert,nicht nur im Berufs- <strong>und</strong> Tätigkeitsfeld von Innenarchitekten!Änderungen, die auch unserenBerufsstand selbstverständlich beeinflussen.Wir leben heute im so genannten Informationszeitalter,was nichts anderes heißt: wenn ichetwas wissen will, klicke ich ins Internet.Google <strong>und</strong> unzählige andere Suchmaschinenmachen es möglich, in kurzer Zeit Wissen abzurufen<strong>und</strong> zeigen andererseits genauso deutlichdie Lücken. Möchte ich mit Zahlen <strong>und</strong> Faktenbezüglich Veränderungen aufwarten, stoße ichschnell an die Grenzen. 1952, Gründungsjahr desBDIA, fanden die ersten Olympischen Spielenach dem Zweiten Weltkrieg statt, an denenauch deutsche Sportler wieder teilnehmen durften.Unter „Wirtschaft“ erscheint als einzig erwähnenswertesEreignis das erstmalige Erscheinender „Bild“-Zeitung! Der Friedensnobelpreiswurde an Albert Schweitzer verliehen <strong>und</strong>ab Weihnachten gab es regelmäßige Fernsehsendungenin der BRD, die vom NordwestdeutschenR<strong>und</strong>funk ausgestrahlt wurden. 1000 Anschlüssesind registriert. Allein diese vierSchlagzeilen machen fühlbar, dass mittlerweilemehr als ein halbes Jahrh<strong>und</strong>ert vergangen ist.Speziell zur Situation der Innenarchitekten desJahres findet sich dagegen keine Information<strong>und</strong> das ist auch nicht weiter verw<strong>und</strong>erlich. DasDeutschland der Nachkriegszeit hatte andereProbleme als Statistiken zu erstellen: das Dachüber dem Kopf hatte höhere Priorität als dieGestaltung des Interieurs. Insofern scheint esaus heutiger Sicht fast verwegen, dass sich siebenJahre nach Kriegsende in einem noch ingroßen Teilen zerstörten <strong>und</strong> geteilten Land einigeKollegen zusammenfanden mit dem gemeinsamenWunsch nach einem b<strong>und</strong>esweitenberufsständischen Zusammenschluss.Den gesetzlich geschützten Titel „Innenarchitekt“gab es noch genauso wenig wie Architektenkammern.Es lässt sich erahnen, wie viel engagierteArbeit erforderlich war, um für den BerufsstandStrukturen herzustellen in Form einesVerbandes mit Satzung <strong>und</strong> Ordnungen. Dies geschahsicher nicht mit der Absicht einer Reglementierung<strong>und</strong> Beschneidung der künstlerischenFreiheit der Innenarchitekten, sondern e-her um nach innen Orientierung zu bieten <strong>und</strong>nach außen Vertrauen zu schaffen, bis heute dieunentbehrliche Basis für das Miteinander vonPlaner <strong>und</strong> Bauherr. Daran hat sich nichts geändert!In jedem nachfolgenden Jahrzehnt orientiertensich die Leistungen von Innenarchitekten an densich ständig verändernden Werten <strong>und</strong> Erfordernissender Gesellschaft. Waren die Sechziger-Jahre noch beflügelt vom Wirtschaftsw<strong>und</strong>er, indem die Beschäftigung eines Innenarchitektengleichzusetzen war mit Demonstration des erreichtenWohlstandes, folgten die Siebziger mitden Auswirkungen von Ölkrise <strong>und</strong> RAF-Terror.Auch dies hinterließ Spuren: die Auftragslagewar angespannt, die Anforderungen vor allemvon Auftraggebern aus der Wirtschaft standenbis weit in die Achtziger hinein unter einem extremenSicherheitsbedürfnis. Daneben war derBegriff CI in aller M<strong>und</strong>e <strong>und</strong> musste natürlichauch im äußeren Erscheinungsbild Umsetzungfinden, was sich wiederum bei der Beauftragungvon Innenarchitekten niederschlug.Der Fall der Mauer läutete ein aus heutigerSicht nahezu goldenes Jahrzehnt ein, was dieAuftragslage betrifft: im Zeichen des AufbausOst wurden Projekte in den neuen B<strong>und</strong>esländern<strong>und</strong> im angrenzenden östlichen Ausland,vielfach von Kollegen aus den alten B<strong>und</strong>esländern,in nahezu halsbrecherischem Tempodurchgezogen. Eine Welle, die um die Jahrtausendwendewieder abebbte, waren die finanziellenMittel doch aufgebraucht <strong>und</strong> die Landschaftenblühten nicht so richtig, was die erwartetenRenditen betraf.Der Sinkflug in der gesamten Baubranche entwickeltesich mit dem 11. September 2001 zumSturzflug. Diffuse Angst <strong>und</strong> Unsicherheit bei öffentlichen<strong>und</strong> vielen großen privaten Auftraggeberntrieben zahlreiche Büros an den Rand derExistenz oder sogar in die Insolvenz. Mittlerweilehat sich eine zart spürbare Erholung eingestellt.Der Fokus richtet sich im Zeichen des demografischenWandels neu aus auf eine immerälter werdende Gesellschaft <strong>und</strong> deren Anforderungen.Eine Herausforderung <strong>und</strong> Chance für unserenBerufsstand. Nicht zuletzt gilt es, den Kuchen„Bauen im Bestand“, seit jeher eine Domäne derInnenarchitekten, zu verteidigen, gegen den nahezuungezügelten Appetit der Kollegen Architekten.Der Ruf nach einer wie auch immer geartetendiesbezüglichen Reglementierung verhalltgewiss, die Demonstration von Kompetenz aufdiesem Gebiet in Form entsprechender Öffentlichkeitsarbeiterscheint mir wesentlich sinnvoller.Dringend erforderlich ist es, richtig zu stellen,was im Medienhype auf allen TV-Kanälenso neuerdings als <strong>Innenarchitektur</strong> präsentiertwird, doch im Wesentlichen Dekoration ist, vorzugsweisezum Nulltarif <strong>und</strong> bemäntelt mit dem<strong>Anspruch</strong> auf Wohltätigkeit! Seriöse Werbungfür die eigenen Leistungen zählt sicher zu denEntwicklungen neuerer Zeit, an denen auch dieKammern nicht mehr vorbeikommen.Wie sieht es aus bei der Ausbildung? Bis heutekonnten leider keine b<strong>und</strong>esweit einheitlichenRegelungen gef<strong>und</strong>en werden. Unter dem Druckder Europäisierung <strong>und</strong> dem Zwang zur Umsetzungder Beschlüsse von Bologna bis 2010 hatsich vieles bewegt, ob zum Positiven wird dieZukunft zeigen.Eine Erleichterung in der Wirkung nach Außenwird sich sicher nicht einstellen. War es schonbisher mühselig, das Berufsbild des Innenarchitektenzurechtzurücken, so wird nicht einfacher,wenn der solide Dipl.-Ing. bald vom „Bachelor“<strong>und</strong> „Master“ of Arts (?) abgelöst wird. Verwirrungbeim Verbraucher, dessen Interessen ja perGesetz geschützt werden sollen, wird noch dasgeringste Problem sein. Wir werden vielfachdem Generalverdacht ausgesetzt sein, dass diese„Interior Architects“ jetzt völlig abgehobenhaben, wenn nicht mit massiver Aufklärungs<strong>und</strong>Öffentlichkeitsarbeit mehr denn je dagegengehalten wird.Sicher eine schwierige Aufgabe angesichts desFlickenteppichs an Ausbildungsvarianten <strong>und</strong>Abschlüssen die in diesem Lande möglich sindsowie den damit verb<strong>und</strong>enen Chancen, in dieKammern eingetragen zu werden <strong>und</strong> Bauvorlagerechtzu erhalten. Steigt einem nicht heuteschon die Schamesröte ins Gesicht, bei dem Gedanken,wie man das einem Laien mit „Europäisierung“,sprich Vereinheitlichung mit dem Zielvon mehr Transparenz, erklären soll? Einheitlichverteilt ist lediglich die Konfusion!Nicht zu vergessen: Ausbildung kostet erstmalsStudiengebühren <strong>und</strong> logisch, auch hier suchtman, vergeblich nach einheitlichen Regelungen!Einen exzellenten Überblick über den Status Quoin der Ausbildung verschafft der Beitrag vonProf. Rudolf Schricker in den Impulsen der März-Ausgabe „Alles im Fluss?!“Der Weg in die Selbständigkeit? Brachen vieleder älteren Kollegen noch mit Bleistift, Zeichenbrett<strong>und</strong> Telefon, zur Not auch im umgewidmetenKinderzimmer, in die Selbständigkeit auf, soist heute zunächst fast der Gang zu einem Kreditinstitutnotwendig. Ohne entsprechendes E-quipment an Hard- <strong>und</strong> Software schrumpfen dieChancen beträchtlich, sich auf dem heiß umkämpftenMarkt zu behaupten. Die Entwicklungauf diesem Gebiet in den letzten dreißig Jahrenist ebenso atemberaubend wie irreversibel. Alleinder Blick auf die Anzahl <strong>und</strong> Dicke der Büromittelkatalogezeigt, dass dahinter ein milliardenschwererWirtschaftszweig steht, dessen vitalesInteresse die Veränderung ist: wer sich


dem Upgrade <strong>und</strong> Update verweigert, muss sicheine Marktnische suchen oder hat den Anschlussbald verloren!Fortbildung? Die Pflicht zur „Fortbildung über dieEntwicklungen auf seinem Fachgebiet“ ist in denmeisten Architektengesetzen der Länder, das z.B. in Bayern ganz neu seit 01.Juli Baukammerngesetzheißt, festgeschrieben. Auch ohne dieseVerpflichtung ist es für den Innenarchitekten vonexistentieller Bedeutung, sich zu informieren.In rasantem Tempo ändern sich nicht nur gesetzlicheBestimmungen <strong>und</strong> Vorschriften, Normen<strong>und</strong> Regelungen. Neue Entwicklungen auf demSektor der zur Verfügung stehenden Produkte<strong>und</strong> Materialien sowie deren Be- <strong>und</strong> Verarbeitungbieten auch enorme Chancen, die es zu nutzengilt. Die große Schwierigkeit besteht heutesicher darin, sich in der zunehmenden Flut derInformationen, die täglich mittels unterschiedlichsterMedien über einen hereinbrechen zurechtzu finden <strong>und</strong> die Kunst der Selektion zubeherrschen. Nicht jeder Newsletter ist würdig,gelesen zu werden <strong>und</strong> nicht alle Seminare <strong>und</strong>Workshops sind die Zeit <strong>und</strong> das Geld wert, dasman investiert.Kommunikation ist heutzutage unerlässlich! Langevorbei sind die Zeiten, als im stillen Kämmerleindie Muse küsste, geniale Entwürfe zu Papiergebracht wurden <strong>und</strong> der Postweg eine festeGröße beim Austausch von Informationen war.Wer erinnert sich noch daran, als die ohnehinnur wenigen Telexgeräte vom Fax abgelöst wurden.Dass diesen ebenfalls nur eine kurze Blütezeitgewährt sein würde, ahnte niemand. Heuteist eine Büroexistenz ohne E-Mailadresse <strong>und</strong>enkbar:unglaubliche Datenmengen, egal obTexte, Bilder, Pläne, können in ebenfalls unglaublichkurzer Zeit an jeden Ort der Welt geschicktwerden.Diesem technischen Fortschritt folgt konsequentdie globale Öffnung der Märkte auch für Planungsleistungen.Fluch (man lässt in Billiglohnländernzeichnen, d. h. hierzulande werden viele,vor allem junge Kollegen keine Jobs mehr finden,in denen sie sich hocharbeiten können <strong>und</strong>es werden sicher auch viele ausländische Kollegenauf den deutschen Markt drängen <strong>und</strong> zugeringeren Honoraren arbeiten, wer kann dasletztendlich wirklich kontrollieren) oder Segen(die Masse potentieller Auftraggeber <strong>und</strong> Projektevervielfacht sich)? Es erübrigt sich darüberzu diskutieren, da die Möglichkeiten, die Entwicklungzu steuern, eher bescheiden sind, zuvielfältig sind die Interessenslagen, <strong>und</strong> umkehrbarschon gar nicht.Das Honorar: Die HOAI löste per 1. Januar 1977die GOA 1950 (Gebührenordnung für Architektenaus dem Jahr 1950) <strong>und</strong> die GOI 1956 (Gebührenordnungder Ingenieure aus dem Jahr 1956)ab. Sie wurde seither mehrfach geändert, zuletzt1996 <strong>und</strong> mit Umschreibung von DM auf Euro in2002. Seither verliefen ungezählte Anläufe zurNovellierung wieder im Sande – immerhin konntebisher auch eine Beerdigung vermieden werden.Ob dies von Vor- oder Nachteil ist, mag jederfür sich selbst beantworten <strong>und</strong> da scheidensich die Geister, wie immer, wenn es um Geldgeht, gewaltig. Unstrittig ist sicher, dass sichmit einer „Preisliste“, die mehr als zehn Jahrealt ist, keine auskömmlichen Honorare mehr erzielenlassen. Wen w<strong>und</strong>ert es, dass dazu in derso genannten Hommerich-Studie 2006 zur Kosten-<strong>und</strong> Ertragssituation in Architekturbüros, dievon der B<strong>und</strong>esarchitektenkammer in Auftraggegeben wurde, zu lesen ist: „Innenarchitektenerwirtschaften durchschnittlich erheblich niedrigereÜberschüsse als Architekten der anderenFachrichtungen. Sie liegen in den Überschüssendurchschnittlich 10.000 Euro jährlich niedrigerals ihre Kollegen“. Hier liegt der Wunsch nachVeränderung im Sinne einer Verbesserung sicherjedem Kollegen am Herzen. Ob er in absehbarerZeit erfüllt wird steht derzeit eher in den Sternen.Wen nun, dies besonders an die jüngeren Jahrgänge,die ihre Zukunft noch vor sich haben, angesichtsdieser Zusammenfassung, die keinen<strong>Anspruch</strong> auf Vollständigkeit erhebt, Unbehagenob des Mangels an Beständigkeit <strong>und</strong> Sicherheitbeschleicht, sollte sich indes in seiner natürlichenUmgebung umschauen. Veränderung ist dieNormalität, alles wechselt beständig, seien esdie Tages- <strong>und</strong> Jahreszeiten, das Wetter, die Gezeiten,etc.. Weltgeschichtlich gesehen folgtenden Eiszeiten wiederum Hitzeperioden, Blütezeitenvon Völkern <strong>und</strong> Kulturen wurden durch derenUntergang beendet. Es wechseln Regierungen<strong>und</strong> Moden, Sitten <strong>und</strong> Gebräuche, die Listeließe sich beliebig verlängern - eigentlich keinGr<strong>und</strong> zur Beunruhigung. Außerdem: wer würdeStagnation vorziehen? Stellen Veränderungennicht auch einen vitalen Reiz in unserem Lebendar – nicht immer einfach <strong>und</strong> angenehm, aberder Langeweile <strong>und</strong> den vom Alltagstrott ausgetretenenPfaden allemal vorzuziehen? Dies giltganz besonders für Menschen, die einen Berufgewählt haben, der sie in ihrer Kreativität jedenTag neu fordert!Es hat sich in den vergangenen 55 Jahren vieleszum Teil sogar radikal geändert an den Rahmenbedingungen,in denen Innenarchitekten ihrenBeruf ausüben.Nicht verändert hat sich meines Erachtens, wasRainer Hilf in einer Betrachtung anlässlich desJubiläums 2002 beschrieb: „Innenarchitektensind zwar vor allem, aber nicht nur, kreative Gestalter,innovative Konstrukteure, verantwortungsbewusstePlaner, gewissenhafte Organisatoren,kurzum die wahren Spezialisten für dasdirekte menschliche Umfeld“. Unabhängig derJahreszahl, auch in Zukunft wird der Innenarchitektmit seiner Leistung Antwort auf die Anforderungseiner Zeit geben <strong>und</strong> gut daran tun, denmenschlichen Maßstab als Wert zu bewahren!Rudolf SchrickerProfessor an der Hochschule Coburg, InnenarchitektVizepräsident BDIA,Vorsitzender Landesverband BDIA Baden-Württemberg,Publizist, Atelier in StuttgartPeter Joehnkstudierte bis 1981 Innenachitektur in Kaiserslautern<strong>und</strong> MainzEr betreibt seit 1984 als selbständiger Innenarchitektzusammen mit Corinna Kretschmar das Büro JOI-Design in HamburgSabine Keggenhoffstudierte nach einer Ausbildung zur Bauzeichnerin ander FH Lippe <strong>und</strong> Höxter in Detmold, sowie an der„University of New South Wales“ in Sydney/Australien.Sie arbeitete in verschiedenen Planungsbüros(Schwerpunkt Konzeption/Entwurf) inDeutschland <strong>und</strong> den Niederlanden <strong>und</strong> gründete1998 zusammen mit Michael Than KEGGENHOFF IPARTNER in Arnsberg-NeheimBrigitte Schöpfstudierte <strong>Innenarchitektur</strong> in Wuppertal <strong>und</strong> führtseit 1990 ihr eigenes <strong>Innenarchitektur</strong>büro.Seit 2000 unter dem Namen Architektur <strong>und</strong> DesignSchöpf+Partner mit Sitz in Wuppertal.Claudia Schütz-HelmstreitDipl.-Ing. (FH),freischaffende Innenarchitektin,Stellvertretende Vorsitzende BDIA LV BayernBDIA-IMPULSEImpressumHerausgeber BDIA-ImpulseB<strong>und</strong> Deutscher Innenarchitekten BDIA- PräsidiumKönigswinterer Strasse 675 · 53227 Bonntel 0228 442414fax 0228 444387Redaktion BDIA-ImpulseProf. Dipl.-Ing. Rudolf SchrickerLauterburgstrasse 7 · 70469 Stuttgarttel 0711 817153fax 0711 8179986email professor.schricker@t-online.deDie BDIA-Impulse <strong>und</strong> alle in ihr enthalteneneinzelnen Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzendes Urheberrechtsgesetzes ist ohne dieZustimmung des BDIA unzulässig <strong>und</strong> strafbar.Die Redaktion haftet nicht für unverlangt eingesandteBeiträge <strong>und</strong> behält sich Kürzungenbzw. Veränderungen vor. Ein gr<strong>und</strong>sätzlichesRecht auf Veröffentlichung gibt es nicht. 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