Flyer Zierenber Jever (Jo?rn)
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voll in die westliche Politik des „Kalten Kriegs“ und damit<br />
zwangsläufig in die Unterstützung des auf gleicher Seite<br />
agierenden Apartheidregimes eigebunden.<br />
Vom Kolonialehrenmal zum<br />
Anti-Kolonial-Denk-mal<br />
Zwischen den beiden Weltkriegen<br />
sammelten sich in der<br />
Freien Hansestadt Bremen konservative<br />
Kräfte zum Rückerhalt<br />
der Kolonien, was sich 1975 radikal<br />
änderte. Im Gegensatz zum<br />
Bund kämpften die Bremer Politik<br />
und engagierte Bürger gemeinsam<br />
gegen die Apartheid.<br />
1990 wurde Nelson Mandela nach<br />
27 Jahren aus dem Gefängnis entlassen<br />
und 1994 bei den ersten<br />
freien Wahlen zum Präsidenten<br />
gewählt. 1995 gilt als Wiederbelebung der traditionell guten<br />
Beziehung zwischen beiden Staaten, als Bundeskanzler Helmut<br />
Kohl Südafrika mit einer hochrangigen Delegation besuchte<br />
und Nelson Mandela im Folgejahr vor dem Plenum<br />
des Bundestags sprach. Mehrere Bundesländer schlossen Kooperationsverträge<br />
mit südafrikanischen Provinzen ab. 1999<br />
übe<strong>rn</strong>ahm Thabo Mbeki das Präsidentenamt. Gegenseitige<br />
Besuche hochrangiger Personen aus allen Lebensbereichen<br />
rundeten das hervorragende Verhältnis mit weitreichenden<br />
Verträgen ab. Am 9. Mai 2009 wurde Jacob Zuma zum Präsidenten<br />
gewählt.<br />
Über den Autoren<br />
Heinz <strong>Jo</strong>achim Gustafsson wurde<br />
1939 in Neumünster/Holstein<br />
geboren. Nach Abschluss des Betriebswirtschaftsstudiumsarbeitete<br />
er mehr als dreißig Jahre in<br />
kaufmännischen Führungspositionen<br />
deutscher Bau-Aktiengesellschaften.<br />
Geschäftliche Aufgaben<br />
und persönliche Interessen<br />
führten ihn während dieser Zeit<br />
quer durch Westeuropa, das nördliche<br />
und südliche Afrika, China<br />
und den Orient sowie in die USA<br />
und nach Südamerika. 2000 trat er in den beruflichen Ruhestand.<br />
Seitdem hielt er sich oft in Südafrika auf. Heute lebt er<br />
mit seiner Frau im niedersächsischen Seckenhausen.<br />
Heinz Gustafsson<br />
Südafrika<br />
und<br />
Deutschland<br />
Auf der Suche nach<br />
gemeinsamen Spuren<br />
632 – 2009<br />
Im Buchhandel erhältlich!<br />
Heinz Gustafsson<br />
Südafrika<br />
und<br />
Deutschland<br />
Ca. 700 Seiten mit 396 farbigen und<br />
100 S/W-Abb. sowie 10 far bigen Land-<br />
Grafiken, Festeinband, Fadenheftung,<br />
ISBN 978-3-89995-694-8,<br />
78,- Euro<br />
Erleben Sie auf ca. 700 Seiten mit 396 farbigen und 100 S/W-Abbildungen<br />
sowie 10 farbigen Land-Grafiken und einer historischen<br />
Landkarte von 1675 Südafrikas aufregende Geschichte mit<br />
deutscher Beteiligung. 342 Jahre bestimmten Fremdherrschaft,<br />
blutige Auseindersetzungen, Kriege, Machtbestrebungen, Unterdrückungen,<br />
Rassenprobleme und Gewinnsucht das Leben<br />
am Kap der Guten Hoffnung, bevor es 1994 seine langersehnte<br />
Selbstbestimmung fand.<br />
Weitere Informationen über den Autor und seine Bücher<br />
finden Sie auf der Webseite www.gustafsson-books.de.<br />
Hiermit bestelle ich Exemplar(e) des Buches<br />
SÜDAFRIKA UND DEUTSCHLAND<br />
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Tel. 0441/3614240 · Fax 0441/17872<br />
verlag@isensee.de · www.isensee.de<br />
Heinz Gustafsson<br />
Südafrika<br />
und<br />
Deutschland<br />
Auf der Suche<br />
nach gemeinsamen Spuren<br />
632 – 2009
„Für mich entscheidet sich die Menschlichkeit<br />
unserer Welt am Schicksal Afrikas. Ist es nicht<br />
eine Frage der Selbstachtung Europas, sich mit<br />
Blick auf unsere eigenen Fundamente, unsere<br />
Werte und Geschichte in Afrika ehrlich und<br />
großzügig zu engagieren?“<br />
Bundespräsident Horst Köhler<br />
Zitat aus seiner Antrittsrede im<br />
Deutschen Bundestag vom 1. Juli 2004<br />
Jan van Riebeeck Georg Schmidt Xhosa Chef Sandile<br />
Im Mai 1639 erreichte der junge deutsche Edelmann Albrecht<br />
von Mandelslo aus Schönberg bei Lübeck das „Kap der Guten<br />
Hoffnung“. In seinem Reisetagebuch schrieb er einen inte -<br />
r essan ten Artikel darüber, den sein väterlicher Freund Adam<br />
Olearius aufnahm, in seinem 1658 erschienenen Buch „Morgenländische<br />
Reysebeschrei bung“ publizierte und die deutsche<br />
Öffentlichkeit somit erst ma lig auf das Leben in der weit<br />
entfe<strong>rn</strong>ten Region aufmerksam machte.<br />
1652 siedelten sich Holländer, Deutsche und Franzosen unter<br />
dem Koloniegründer Jan van Riebeeck an der afrikanischen<br />
Südspitze an. Vier Jahre später e<strong>rn</strong>annte er den deutschen VOC-<br />
Angehörigen Hermann Rehemagen aus Köln 1657 zum ersten<br />
Frei bürger am Kap und setzte damit ein Symbol für den Beginn<br />
einer engen deutsch-südafrika ni schen Beziehung.<br />
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts hielten sich mehr Deutsche als<br />
Angehörige anderer europäischer Nationen im südlichen Afrika<br />
auf und bildeten einen starken Ke<strong>rn</strong> im neu entstandenen Volk<br />
der Buren. Heute beherrschen etwa 300.000 Bewohner Südafrikas<br />
Deutsch als Mutter spra che, an die 500.000 nutzen sie<br />
erfolgreich als Fremd sprache und insgesamt 1,5 Mio Menschen<br />
berufen sich auf deutsche Wurzeln.<br />
1847 warb der in Ulm geborene <strong>Jo</strong>nas Berg theil weitere Siedler<br />
aus dem Osnabrücker Raum an, die ein Jahr später in der Hafenstadt<br />
Durban den Stadtteil ‚Neu Deutschland‘ gründeten.<br />
Nach den 1853 eintreffenden Hermannsburger Missionaren führte<br />
der deut sche Offizier Richard von Stutterheim 1857 deutschbritische<br />
Soldatensiedler in die heu tige Ostkap-Provinz, denen<br />
bis 1883 viele Aussiedlungswillige auf den schnellen Hamburger<br />
Go deffroy-Segle<strong>rn</strong> folgten.<br />
1866 begann westlich der Drakensberge ein unglaublicher Diamantenboom,<br />
der den Bri ten Ba<strong>rn</strong>ey Bar nato und Cecil Rhodes<br />
sowie mehreren Deut schen um Alfred Beit aus Ham burg, Julius<br />
We<strong>rn</strong>her aus Darmstadt und Max Michaelis aus Eisfeld herum<br />
zu sagenhaftem Reich tum verhalf.<br />
1877 vereinnahmten die Briten den 1854 gegründeten Burenstaat<br />
Trans vaal und lösten damit 1880 den ersten Anglo-Burenkrieg<br />
mit der Entscheidungs schlacht am Berg Majuba aus.<br />
Zwei Jahre später drangen britische Truppen in das bis da hin<br />
noch freie Königreich der Zulu in Natal ein und entzündeten die<br />
berühmte Schlacht am Berg Isandhlwana, die zur größten Nie -<br />
derlage ihrer Kolonial ge schichte führte.<br />
Zulukönig Cetshwayo Alfred Beit Nelson Mandela<br />
1884 betrat das „Deutsche Kaiserreich“ die koloniale Bühne.<br />
Bereits ein Jahr später ver suchte der Bremer Kaufmann Adolf<br />
Lüderitz die St. Lucia- Bay am Indischen Ozean zu erwerben,<br />
was ihm aber nicht gelang. Reichs kanzler Bismarck unterstützte<br />
seine Pläne nicht.<br />
Transvaaler Goldfunde nährten weitere britische Begehrlichkeiten<br />
auf die Burenstaaten. Über ihren missglückten „Jameson<br />
Raid“ von 1895 auf <strong>Jo</strong>hannesburg und die versuchte<br />
Krüger-Entführung durch einen deutschen Abenteurer schlidderten<br />
sie 1899 in den zweiten Anglo-Burenkrieg hinein, der<br />
bis Mai 1902 dauerte.<br />
Ohne Teilnahme der schwarzen Bevölkerung erfolgte 1910<br />
der politische Zusammenschluss des Landes zur „Südafrikanischen<br />
Union“. 1912 wurde der ANC gegründet und 1914<br />
wogte die erste Welle rassendiskri mi nieren der Gesetze durch<br />
das Land. Ab 1924 wurde die Apartheid bis zur gesetzlichen<br />
Verankerung von 1948 immer deutlicher zugunsten der weißen<br />
Bevölkerung ausgelegt. 1955 ver ab schiedete der ANC in<br />
Kliptown seine legen däre Freiheitscharta. 1960 wurde die<br />
Partei verboten und 1964 Nelson Mandela mit anderen Führe<strong>rn</strong><br />
der um ihre Freiheit kämpfenden Apartheids gegner zu<br />
lang jährigen Freiheitsstrafen ver urteilt. 1974 wurde Südafrika<br />
aus der UN ausgeschlossen. Vier Jahre später begann Pieter<br />
Willem Bothas Regierungszeit und mit ihm das große Chaos<br />
der 80er-Jahre. 1989 erklärte sein Amtsnachfolger Frederik<br />
Willem de Clerk die Apartheidpolitik für gescheitert.<br />
Deutschland steuerte zu Beginn des 20. Jahrhunderts über<br />
den Boxer-Krieg in China (1900 bis 1901), den Eingeborenenaufstand<br />
in Südwestafrika (1903 bis 1908) und der Maji-Maji-<br />
Revolte in Ostafrika (1905 bis 1907) auf den Ersten Weltkrieg<br />
zu. Von 1949 bis 1990 war die gegründete Bundesrepublik