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Man kann keinen zwingen « - Ärztinnen und Ärzte für eine gesunde ...

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gründermedi.um | 02/09» <strong>Man</strong> <strong>kann</strong> <strong>k<strong>eine</strong>n</strong> <strong>zwingen</strong> «Rainer Unterrichter kam als Student 1989 zur ÄGU <strong>und</strong> führte etwas später die Arbeit derGründer fort. Heute lebt <strong>und</strong> arbeitet er im oberösterreichischen Mühlviertel,dem Verein ist er im Herzen immer noch verb<strong>und</strong>en.<strong>eine</strong>r Studentenzeitung gelesen, daswar auch so die Zeit um Tschernobyl,es gefiel mir gut <strong>und</strong> ich wurdedann auch sehr aktiv“.Relativ rasch nach s<strong>eine</strong>m Beitrittorganisierte Unterrichter <strong>eine</strong>umweltmedizinische Tagung mitKlaus Rhomberg.16Rainer Unterrichter STand in der 2. Generation der ägu an vorderSTerFronT. Was heute aus DDem Verein geworden iST, dasfindet er überaus lobenswerT.Credit: prIVatÄGU WAR KEIn VEREIn, in DEM THEO REtischabstrakt diskutiert wurde, sondern es gab auch„Die<strong>eine</strong>n ges<strong>und</strong>en Aktionismus“, sagt Rainer Unterrichter.Der Allgemeinmediziner, der heute im oberösterreichischenMühlviertel im psychosozialen Bereich arbeitet,war <strong>eine</strong>s der ersten Mitglieder der ÄGU. Damals noch alsjunger Student. „Ich habe den Aufruf zum Beitritt damals inS<strong>eine</strong> aktionistische Ader konnteUnterrichter bei drei Brenner-Blockaden ausleben, das Thema Verkehrwar schließlich der Startschusszur Gründung des Vereins überhauptgewesen. „Bei diesen mehr oderweniger symbolischen Blockadenwar ich ein paar Mal dabei. Wasmir besonders gefiel, war die immerpositive Zusammenarbeit mit derPolizei <strong>und</strong> Behörden“, erinnert sichUnterrichter heute über die Unterstützungvon ganz oben für die guteSache.An der ÄGU im speziellen faszinierteihn schon damals, dass durchden Verein ein wissenschaftlicherUnterbau für die Umweltbewegunggeschaffen wurde. Die Politik konntedie „Protestierer“ nicht mehr alslinke Träumer abtun, denn der Ver-


medi.um | 02/09 | Interview Rainer Unterrichtergründerein legte plötzlich wissenschaftlichf<strong>und</strong>ierte Argumente auf den Tisch.„Das Thema Diesel <strong>und</strong> Russ wolltesich damals k<strong>eine</strong>r schlechtreden lassen,Diesel war einfach in, daran solltenwir nicht rütteln. Heute ist daskein Thema mehr“, ist sich Unterrichterwohl der gesamtgesellschaftlicheBedeutung der Arbeit bewusst.Dass es r<strong>und</strong> zehn Jahre nach Vereinsgründungso manchen Konfliktzwischen der Tiroler Urzelle des Vereins<strong>und</strong> dem Wiener Zweig gegebenhat, sieht der Mediziner entspannt:„Diskussion, auch Streit, gehört sicherauch dazu“. Dass Unterrichter,der früher Vorstandsmitglied <strong>und</strong>Dass er s<strong>eine</strong> Aktivitäten heute ruhiger anlegt, hat auch mit<strong>eine</strong>r gewissen Ernüchterung zu tun, die im Laufe der JahreEinzug gehalten hat: „Ich war früher von dem Gedanken beseelt,dass man die Leute bekehren <strong>kann</strong>. Heute weiß ich, dassman niemanden <strong>zwingen</strong> <strong>kann</strong>.“Anlässlich der 10-Jahres-Feier der ÄGU im Jahr 1999 hieltUnterrichter gemeinsam mit Harald Büchele <strong>eine</strong>n Vortrag.Sein Schlusswort damals lautete: „Auch wenn ich selbermanchmal pessimistisch bin, was die Zukunft anbelangt,komme ich für mich persönlich doch zum Schluss: Es lohnttrotz allem, sich für <strong>eine</strong> lebenswerte Umwelt einzusetzen!“Das sieht er auch 2009 so.•»Diesel war einfachin, daran sollten wirnicht rütteln«Rainer Unterrichterauch Kassier der ÄGU war, heute nurmehr zahlendes Mitglied ist, hat damitjedenfalls nichts zu tun. Eher mits<strong>eine</strong>r Lebensplanung, die ihn ebenins Mühlviertel, weitab von Wien<strong>und</strong> Innsbruck, verschlagen hat.Trotzdem verfolgt er nach wie voraufmerksam alle Aktivitäten. „DieÄGU-Info-Broschüre ,Umwelt <strong>und</strong>Kinder’ habe ich beispielsweise anÄrzte <strong>und</strong> Bürgermeister verschickt,auch an Schuldirektoren.“ Nach wievor hält Unterrichter Kontakt zurÄGU, er ist auch voll des Lobes überdie Arbeit der jetzigen Vereinsführung:„Ich finde es toll, dass die ihreArbeit so konsequent machen“.Unser Medium17Die Jahre sind auch an Österreichserstem <strong>und</strong> einzigemumweltmedizinischenFachblatt nicht spurlos vorübergegangen. Das Ökobiotikum,anfangs eher einInformationsblatt, wuchssich zur Zeitung aus. Anfang2008 wurde aus demÖkobiotikum das medi.um. Der Name setzt sichaus „Medizin“ <strong>und</strong> „Umwelt“zusammen. Vier Malpro Jahr werden die Mitgliederder ÄGU über aktuelleThemen, Studien <strong>und</strong>Tagungen informiert.

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