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Zum erfolgreichen Plagiat in zehn einfachen Schritten - Eine ...

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fußnoten? Beim Streichen von Text fange man mit den unnötigen Wiederholungen und den<br />

allzu lehrbuchhaft-wissenschaftlichen Ausführungen an. Als nächstes trenne man sich von<br />

den Nebensätzen, Sätzen und Absätzen, die man selbst nicht recht verstanden hat. Wenn das<br />

nicht genügt, muss man selbst zusammenfassen und neuformulieren. Beim Neuformulieren ist<br />

besonders darauf zu achten, dass nicht versehentlich Fachterm<strong>in</strong>i durch ungenaue (Be<strong>in</strong>ahe-<br />

)Synonyme ersetzt werden.<br />

b) E<strong>in</strong>en Text „aufzupumpen“ kann dagegen sehr anstrengend se<strong>in</strong>. Um ihn <strong>in</strong>haltlich klüger<br />

und differenzierter, also erkenntnisreicher, zu machen, muss man sich mit dem Problem <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em<br />

Maß ause<strong>in</strong>andersetzen, das <strong>Plagiat</strong>e manchmal schon wieder unattraktiv ersche<strong>in</strong>en<br />

lässt.<br />

9. Formatierungen nicht übersehen<br />

Wer Textabschnitte aus dem Netz fischt, sollte tunlichst darauf achten, alle Formatierungen<br />

zu entfernen, bevor der Text weiterverarbeitet wird. Schon zwei nicht entfernte harte Zeilenumbrüche<br />

im Fließtext kurz h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>ander lassen den Leser stutzen. Überhaupt s<strong>in</strong>d abweichende<br />

Formatierungen immer gefährlich: Wie schnell Flattersatz statt Blocksatz für e<strong>in</strong>e<br />

Dreiviertelseite, abweichende Zeilenabstände ohne ersichtlichen Grund und ähnliche Kle<strong>in</strong>igkeiten<br />

45 e<strong>in</strong>em konzentrierten Leser auffallen, merken Sie erst, wenn es zu spät ist. E<strong>in</strong>e mit<br />

den Bordmitteln der Textverarbeitung erstellte Grafik mag im Ursprungsdokument toll aussehen,<br />

kann aber bei abweichender Formatierung <strong>in</strong> der Sem<strong>in</strong>ararbeit ziemlich durche<strong>in</strong>andergeraten.<br />

Das muss man kontrollieren. Denken Sie daran, dass bei aus dem Netz gefischten<br />

Textabschnitten Hyperl<strong>in</strong>ks meist durch unterstrichenen Text gekennzeichnet s<strong>in</strong>d. In der gedruckten<br />

Fassung wirken diese Unterstreichungen verräterisch.<br />

Unterschätzen Sie überhaupt die Grafiken nicht: Wenn alle selbsterstellten Grafiken e<strong>in</strong>en<br />

blassrosa H<strong>in</strong>tergrund aufweisen und <strong>in</strong> e<strong>in</strong>en Rahmen mit runden Ecken gesetzt s<strong>in</strong>d, fällt es<br />

höchstwahrsche<strong>in</strong>lich auf, dass zwei aus e<strong>in</strong>er fremden Arbeit übernommene Schaubilder ke<strong>in</strong>en<br />

Rahmen haben, dafür aber e<strong>in</strong>en babyblauen H<strong>in</strong>tergrund. Die Elemente <strong>in</strong>nerhalb der<br />

Schaubilder sollten e<strong>in</strong>heitlich verwendet werden. Hat etwa e<strong>in</strong> Pfeil e<strong>in</strong>mal die Bedeutung<br />

„rechtliche Anspruchsbeziehung“, e<strong>in</strong> andermal „Ursachenzusammenhang“ und an weiterer<br />

Stelle „Oberbegriff zerfällt <strong>in</strong> folgende Unterbegriffe“, wirft Ihnen der Leser m<strong>in</strong>destens fehlende<br />

Konsistenz vor. Vielleicht beg<strong>in</strong>nt er aber auch nach den nicht ausgewiesenen Quellen<br />

der Abbildungen zu suchen. Manchmal ist es auch nur e<strong>in</strong>e Ungeschicklichkeit bei der Übernahme:<br />

Wenn <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er schwarz/weiß gedruckten Arbeit <strong>in</strong> den Grafiken die ursprünglich farbigen<br />

Elemente alle gleich grau aussehen, ist das e<strong>in</strong> Indiz dafür, dass die Grafik nicht selbst<br />

erstellt ist. Fehlt e<strong>in</strong>e Quellenangabe, wird der Leser nachdenklich 46 .<br />

10. Kaschieren<br />

Wer nicht den e<strong>in</strong>fachen Weg des Totalplagiats wählt, wobei die eigene Arbeit komplett aus<br />

e<strong>in</strong>em fremden – möglichst orig<strong>in</strong>alen – Text übernommen wird, sollte über Maßnahmen<br />

nachdenken, die das <strong>Plagiat</strong> zu verbergen helfen. Der nächstliegende Ansatz ist das Reformulieren<br />

des betreffenden Textteils. Zwar sollten aus naheliegenden Gründen Fachausdrücke<br />

nicht durch sche<strong>in</strong>bare Synonyme ersetzt werden, aber schon durch Umstellen der Wortreihenfolge<br />

lässt sich e<strong>in</strong> erster Verfremdungseffekt erzielen. Man kann am Satzbau arbeiten,<br />

teils auch an der Satzreihenfolge. Nicht selten ist Anlass für s<strong>in</strong>nwahrende Kürzungen, gerade<br />

<strong>in</strong> den Fällen der Akademikergeschwätzigkeit im Ausgangstext. Mit e<strong>in</strong> wenig Glück und<br />

45<br />

Mancher typographisch <strong>in</strong>teressierte Leser kann sogar die Schriftarten Times und Times New Roman<br />

ause<strong>in</strong>anderhalten.<br />

46<br />

Vergessen Sie nicht: Selbst Google hat e<strong>in</strong>e Bildersuche. Die ist zwar noch nicht ganz so bee<strong>in</strong>druckend wie<br />

die allgeme<strong>in</strong>e Suchmasch<strong>in</strong>e, aber e<strong>in</strong> mißtrauischer Prüfer kompensiert diese Schwäche durch Geduld …<br />

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