12.07.2015 Aufrufe

Bericht vom ETHIK-FORUM "Mut zur Menschlichkeit" - AGAPLESION ...

Bericht vom ETHIK-FORUM "Mut zur Menschlichkeit" - AGAPLESION ...

Bericht vom ETHIK-FORUM "Mut zur Menschlichkeit" - AGAPLESION ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Wenn die Zeit des Sterbens gekommen istBeim Ethik-Forum am 14. März referierte Dr. Alois Deller, Chefarzt aus Trier, über dasThema „<strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> Menschlichkeit: Wann darf ein Leben auf der Intensivstation zu Endegehen?“. Er empfiehlt, rechtzeitig mit einer Person des Vertrauens über die eigenenWünsche am Lebensende zu sprechen und diese Person schriftlich in einer Vorsorgevollmachtzu beauftragen.STUTTGART-MITTE, 15.03.2012 – Auf Einladung von Dr. Johannes Müller, Chefarzt derKlinik für Anästhesie, Intensiv- und Notfallmedizin am <strong>AGAPLESION</strong> BETHESDA KRANKEN-HAUS STUTTGART, war Dr. Alois Deller, Chefarzt der Abteilung für Anästhesie undIntensivmedizin am Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Trier, zu Gast beim Ethik-Forumam 14. März zum Thema: <strong>Mut</strong> <strong>zur</strong> Menschlichkeit: Wann darf ein Leben auf der Intensivstationzu Ende gehen? Rund 150 Besucher interessierten sich für die ethischen Fragen amLebensende, darunter viele Experten aus Medizin, Pflege, Seelsorge und Hospizarbeit.Der erfahrene Intensivmediziner zeigte in seinem Vortrag die gesellschaftlichen Veränderungenin Bezug auf den Umgang mit dem Lebensende auf. Während früher das Wohl desPatienten für die ärztliche Entscheidung maßgebend war, gilt inzwischen der Wille desPatienten als der oberste Maßstab für die medizinische und pflegerische Therapie. Das heißt:Wenn in einer Patientenverfügung detaillierte Wünsche für eine bestimmte Situationfestgehalten sind und genau diese Situation eintritt, müssen die schriftlich fixierten Wünscheumgesetzt werden – sofern der Patient sich aktuell nicht dazu äußern kann. Dr. Dellerempfiehlt daher, nur dann eine Patientenverfügung mit genauen Angaben zu erstellen, wennman eine eindeutige Diagnose mit einem vorhersehbaren Krankheitsverlauf erhalten hat.Ansonsten plädiert er dafür, mit einer Person seines Vertrauens über die Wünsche amLebensende zu sprechen und diese Person schriftlich in einer Vorsorgevollmacht zubeauftragen. „Oft ist es besser, einen guten Freund darum zu bitten als den Ehepartner oderdie Angehörigen, da nahestehende Personen in einem Krisenfall zu sehr betroffen und in ihrerEntscheidung befangen sein können“, ist die Erfahrung des Referenten.Seite 1 von 2Unsere Werte verbinden


Manchmal besteht bei Patienten, Angehörigen, Pflegekräften und Medizinern keine Einigkeitdarüber, ob die Zeit des Sterbens schon gekommen ist. Dann kann eine Ethische Fallbesprechung<strong>zur</strong> strukturierten Entscheidungsfindung und Beratung in kritischen Situationenweiterhelfen. Denn: „Die Entscheidung, das Sterben zuzulassen, ist irreversibel“, so Dr. Deller,daher würde es sich in manchen Fällen anbieten, einen zeitlich begrenzten Therapieversuchzum Erhalt des Lebens anzudenken. Auch wenn für alle Beteiligten klar ist, dass der Sterbeprozessbegonnen hat, ist eine Basisbetreuung des Patienten wichtig: Körperpflege,Zuwendung, Linderung von Schmerzen sowie Stillen von Hunger und Durst, aber nichtunbedingt Nahrungs- und Flüssigkeitszufuhr, ist nach den Richtlinien der Bundesärztekammerunerlässlich.„Letztlich sind auch wir Mediziner keine Herren über Leben und Tod“, sagt Dr. Deller amSchluss seines Vortrags und zitiert aus der Bibel in Kohelet 3,14: „Alles, was Gott tut, ist fürimmer. Dem gibt es nichts hinzuzufügen und davon ist nichts wegzunehmen.“Die Folien des Vortrags von Dr. Deller können hier als pdf-Dateiheruntergeladen werden.Kontakt:<strong>AGAPLESION</strong> BETHESDA KRANKENHAUS STUTTGART gemeinnützige GmbHUnternehmenskommunikation, Christine Haag-MerzHohenheimer Str. 21, 70184 StuttgartT (07 11) 21 56 - 302, F (07 11) 21 56 - 393christine.haag-merz@bethesda-stuttgart.de, www.bethesda-stuttgart.deSeite 2 von 2Unsere Werte verbinden

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!