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Sortierhilfen und Erläuterungen zur Anwendung der DIN 4074 in der ...

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HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 9<strong>Sortierhilfen</strong> <strong>und</strong> Erläuterungen<strong>zur</strong> <strong>Anwendung</strong> <strong>der</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> PraxisSortierung von NadelschnittholzN1 Sortierung von KanthölzernN1.1 Allgeme<strong>in</strong>es N1 / 10N1.2 Sortiermerkmale N1 / 11N1.2.1 Äste N1 / 11N1.2.2 Faserneigung N1 / 12N1.2.3 Markröhre N1 / 13N1.2.4 Jahrr<strong>in</strong>gbreite N1 / 14N1.2.5 Risse N1 / 15N1.2.6 Baumkante N1 / 17N1.2.7 Krümmung N1 / 18N1.2.8 Verfärbungen, Fäule N1 / 20N1.2.9 Druckholz N1 / 21N1.2.10 Insektenfraß durch Frischholz<strong>in</strong>sekten N1 / 22N1.2.11 Sonstige Merkmale N1 / 23


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 10N1 Sortierung von Kanthölzern <strong>und</strong> vorwiegend hochkant biegebeanspruchtenBrettern <strong>und</strong> Bohlen (K) nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> Teil 1N1.1 Allgeme<strong>in</strong>esAls Kantholz im S<strong>in</strong>ne dieser Norm geltenalle hochkant auf Biegung beanspruchtenBauteile. Deshalb müssen auch hochkantbiegebeanspruchte Bretter <strong>und</strong> Bohlen wieKanthölzer sortiert werden.Im mo<strong>der</strong>nen Holzbau werden als Wandriegel,Decken- o<strong>der</strong> Dachträger zunehmendschlankere Querschnitte e<strong>in</strong>gesetzt,die nach ihren geometrischen Abmessungenals Bretter o<strong>der</strong> Bohlen gelten, aberhochkant wie Kanthölzer beanspruchtwerden. Dabei wirken sich die auf denSchmalseiten ersche<strong>in</strong>enden Äste sehrviel stärker festigkeitsm<strong>in</strong><strong>der</strong>nd aus als beie<strong>in</strong>er Flachkant-Biegebeanspruchung, wiesie zum Beispiel bei Gerüstdielen vorliegt.Dieser E<strong>in</strong>fluss wird zuverlässig durch dieKantholzsortierung erfasst, bei <strong>der</strong> Ästeauf den Schmalseiten stärker berücksichtigtwerden. Weil sich dementsprechend jenach Art <strong>der</strong> Sortierung - Kantholzsortierungbzw. Brettsortierung - für Bretter <strong>und</strong>Bohlen e<strong>in</strong>e unterschiedliche Sortierklasseergeben kann, muss die Sortierung imÜbere<strong>in</strong>stimmungsnachweis (Ü-Zeichen)erkennbar se<strong>in</strong>. Deshalb muss die Sortierklassevon Brettern <strong>und</strong> Bohlen, die wieKanthölzer sortiert wurden, zusätzlich mitdem Buchstaben "K" gekennzeichnet werden,also S 7K, S 10K, S 13K.Bei <strong>der</strong> Festigkeitssortierung von Kanthölzern<strong>und</strong> vorwiegend hochkant biegebeanspruchtenBretten <strong>und</strong> Bohlen, im weiterenVerlauf zusammenfassend als Kanthölzerbezeichnet, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>sgesamt 11 Sortiermerkmalebzw. -kriterien zu beachten(Kapitel N1.2.1 bis N1.2.11).Kanthölzer dürfen e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> drei SortierklassenS 7, S 10, S 13 zugeordnet werden,wenn die jeweils zugehörigen Grenzwertealler 11 Sortierkriterien gleichzeitige<strong>in</strong>gehalten werden. Im Normalfall s<strong>in</strong>djedoch nur wenige dieser Kriterien <strong>in</strong> <strong>der</strong>Praxis sortierentscheidend. Dadurch wirddie praktische Sortierung wesentlich vere<strong>in</strong>facht:So s<strong>in</strong>d z.B. die Grenzwerte für die Faserneigung,die Jahrr<strong>in</strong>gbreite, die Schw<strong>in</strong>drisse<strong>und</strong> für Druckholz so festgelegt worden,dass sie von e<strong>in</strong>heimischem Nadelholzüblicher Qualität <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel automatische<strong>in</strong>gehalten werden. Mit diesenGrenzwerten soll lediglich Holz ausschnellwachsenden, weitständig begründetenBeständen ausgeschlossen werden,weil dieses im Allgeme<strong>in</strong>en deutlich niedrigereFestigkeitseigenschaften aufweist.Die an<strong>der</strong>en Sortiermerkmale wie z.B. dieBaumkante o<strong>der</strong> die Verfärbungen werden<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durch die optischen Ansprüchean das Holz stärker begrenzt als von<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> gefor<strong>der</strong>t wird. Damit bleibenaußer den Son<strong>der</strong>fällen Blitzrisse, R<strong>in</strong>gschäle,Insektenfraß <strong>und</strong> den sonstigenMerkmalen wie z.B. Mistelbefall, R<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>schlüsse,Wipfelbrüche etc. als sortierentscheidendeMerkmale die Ästigkeit, dieMarkröhre <strong>und</strong> die Krümmung, die <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>ebei druckbeanspruchtem Schnittholzdie Festigkeit bee<strong>in</strong>flussen kann, übrig.Anmerkung:Die holzfeuchteabhängigen SortiermerkmaleSchw<strong>in</strong>drisse <strong>und</strong> Krümmung bleibenbei <strong>der</strong> Sortierung von nicht getrocknetenKanthölzern, die <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel e<strong>in</strong>e Holzfeuchtevon > 20 % aufweisen, unberücksichtigt.Diese Hölzer dürfen nicht mit "TS"für trockensortiert gekennzeichnet werden<strong>und</strong> müssen gegebenenfalls vor <strong>der</strong> Verwendungnachsortiert werden, um sicherzustellen,dass sie auch bezüglich <strong>der</strong>Sortiermerkmale Schw<strong>in</strong>drisse <strong>und</strong> Krümmungden Anfor<strong>der</strong>ungen an Bauschnittholzfür tragende Zwecke entsprechen.


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 11N1.2 SortiermerkmaleN1.2.1 ÄsteMessung:Zwischen Lebend- <strong>und</strong> Totästen wirdnicht unterschieden. Astlöcher werden mitÄsten gleichgesetzt. E<strong>in</strong>gewachsene Astr<strong>in</strong>dewird dem Ast h<strong>in</strong>zugerechnet. Maßgebendist <strong>der</strong> kle<strong>in</strong>ste sichtbare Durchmessera des größten Astes. Bei so genanntenKantenästen gilt die Bogenhöhe(vgl. Bild 1, a 1 ), wenn diese kle<strong>in</strong>er als <strong>der</strong>Durchmesser ist. Äste mit e<strong>in</strong>em Durchmesserkle<strong>in</strong>er 5 mm werden nicht berücksichtigt.KantenasthBild 1:bAstmessung an KanthölzernKriterium:Die Ästigkeit A wird berechnet als relativeBezugsgröße aus:w A = a/h bei e<strong>in</strong>em Ast auf <strong>der</strong>größeren Seite bzw. ausa 3a 1a 2a 4iÄste s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die sortierentscheidendenMerkmale <strong>der</strong> Gütesortierungvon Schnittholz.Bei <strong>der</strong> Sortierung von Kanthölzernist wegen des üblichen Seitenverhältnissesh > b im Allgeme<strong>in</strong>en <strong>der</strong>jeweils größte Ast auf e<strong>in</strong>er <strong>der</strong>Schmalseiten für die E<strong>in</strong>stufung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e<strong>der</strong> drei Sortierklassen maßgebend.Der für die Berechnung des Astkriteriumsmaßgebende kle<strong>in</strong>ste Astdurchmesser<strong>der</strong> Astfläche entsprichtnäherungsweise dem tatsächlichenAstdurchmesser. Deshalb kann beimE<strong>in</strong>schnitt von Kanthölzern bereitsdurch e<strong>in</strong>e geeignete R<strong>und</strong>holzauswahlsichergestellt werden, dass dieKanthölzer <strong>der</strong> gewünschten Sortierklasseentsprechen. Sollen z.B. Kanthölzermit dem Querschnitt 8/18 cm 2<strong>der</strong> Sortierklasse S 10 erzeugt werden,dann ergibt sich aus demGrenzwert 2/5 e<strong>in</strong> maximal zulässigerAstdurchmesser von 2/5 * 8 = 3,2 cm.Wird also e<strong>in</strong> Stammabschnitt gewähltmit Ästen ≤ 3,2 cm, dann ist sichergestellt,dass alle Kanthölzer unabhängigvom E<strong>in</strong>schnittbild bezüglich<strong>der</strong> Ästigkeit m<strong>in</strong>destens <strong>der</strong> SortierklasseS 10 entsprechen.w A = a/b bei e<strong>in</strong>em Ast auf <strong>der</strong>SchmalseiteDer ungünstigste Wert ist maßgebend.Grenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Ästigkeit für Kanthölzer s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: ÄsteSortierklasse S 7, S 7K S 10, S 10K S 13, S 13KGrenzwert A ≤ 3/5 A ≤ 2/5 A ≤ 1/5


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 12N1.2.2 FaserneigungDef<strong>in</strong>ition:Als Faserneigung gilt die Abweichung<strong>der</strong> Faserrichtung des Holzes von <strong>der</strong>Längsachse des Schnittholzes.Messung:Auf <strong>der</strong> Messstrecke y [mm] wird dieAbweichung x [mm] des Faserverlaufsvon <strong>der</strong> Schnittholzachse rechtw<strong>in</strong>klig zuden Längskanten gemessen (Bild 2).Bild 2:Messung <strong>der</strong> FaserneigungKriterium:Die Faserneigung F wird als Abweichungx <strong>der</strong> Fasern bezogen auf dieMessstrecke y berechnet <strong>und</strong> als Prozentsatzangegeben.xw F = ⋅100 [%]yyxiMit zunehmen<strong>der</strong> Faserneigungnehmen die elastomechanischen Eigenschaftendes Holzes ab.Faserabweichungen im Schnittholzentstehen durch Drehwuchs, Abholzigkeito<strong>der</strong> schiefen E<strong>in</strong>schnitt. Bei<strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Faserneigungbleiben örtlich begrenzte Faserabweichungen,die z. B. von Ästen hervorgerufenwerden, unberücksichtigt.Die Faserneigung wird nach denSchw<strong>in</strong>drissen o<strong>der</strong> nach dem Jahrr<strong>in</strong>gverlaufgemessen. An frisch e<strong>in</strong>geschnittenem,sägerauem Schnittholzist die Faserabweichung nurschwer zu bestimmen. In <strong>der</strong> Regellässt sich diese erst am trockenenHolz anhand dem Verlauf <strong>der</strong>Schw<strong>in</strong>drisse, die im Allgeme<strong>in</strong>en <strong>in</strong>Richtung <strong>der</strong> Faserneigung verlaufen,erkennen. Das <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> EN 1310 genannteRitzgerät <strong>zur</strong> Feststellung desFaserverlaufs hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> praktischen<strong>Anwendung</strong> nicht bewährt.Anmerkung:Die <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> angegebenenGrenzwerte werden bei e<strong>in</strong>heimischemNadelholz üblicher Qualitätnur sehr selten erreicht o<strong>der</strong> überschritten.Da Nadelholz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendgenerell L<strong>in</strong>ksdrehwuchs aufweist,lassen sich aus Stammabschnitten,die an <strong>der</strong> Oberfläche rechtsdrehwüchsigs<strong>in</strong>d, Kanthölzer mit im Mittelger<strong>in</strong>gerer Faserabweichung gew<strong>in</strong>nen.Grenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Faserneigung für Kanthölzer s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von<strong>der</strong> Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: FaserneigungSortierklasse S 7, S 7K S 10, S 10K S 13, S 13KGrenzwert F ≤ 16 % F ≤ 12 % F ≤ 7 %


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 18N1.2.7 KrümmungDef<strong>in</strong>ition:Bei <strong>der</strong> Kantholzsortierung werden zweiArten von Krümmungen unterschieden:w Längskrümmungist die Verformung <strong>der</strong> Kantholzlängsachse<strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Kantholzbreitebzw. <strong>der</strong> Kantholzdicke.w Verdrehungist die Verformung des Kantholzquerschnittsum die Kantholzlängsachse.Messung:Die Längskrümmung <strong>und</strong> die Verdrehungdes Kantholzes wird an <strong>der</strong> Stelle<strong>der</strong> augensche<strong>in</strong>lich größten Verformungüber e<strong>in</strong>e Messlänge l von 2 mals Pfeilhöhe h <strong>in</strong> Millimeter gemessen(Bild 10a bzw. 10b, Seite 19).Bei <strong>der</strong> Verdrehungsmessung ist dabeials Messwert h <strong>der</strong> Höhenunterschied<strong>der</strong> gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verdrehten Kantholzunterkanten<strong>der</strong> um die Messlänge lause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> liegenden Querschnitte zumessen (Bild 10 c, Seite 19).Kriterium:Der Messwert h [mm] ist das Kriteriumfür die Krümmung.iNicht faserparalleler E<strong>in</strong>schnitt sowieFaserneigung <strong>in</strong>folge Drehwuchs führenzu e<strong>in</strong>em unterschiedlichenLängsschw<strong>in</strong>dverhalten im Kantholzquerschnitt.Druckholz schw<strong>in</strong>det biszu dreimal so stark wie normalesHolz. Dies führt bei exzentrischemAuftreten im Kantholzquerschnitt mitzunehmen<strong>der</strong> Trocknung zu e<strong>in</strong>eransteigenden Längskrümmung desKantholzes.Im R<strong>und</strong>holz vorhandene Wuchsspannungenkönnen unmittelbar nachdem E<strong>in</strong>schnitt ebenfalls e<strong>in</strong>e gewisseKrümmung des Schnittholzeshervorrufen. Das volle Ausmaß <strong>der</strong>Krümmung ist jedoch erst erreicht,wenn das Holz getrocknet ist. Deswegenkann das SortiermerkmalKrümmung bei <strong>der</strong> Sortierung von frischemHolz nicht verb<strong>in</strong>dlich beurteiltwerden <strong>und</strong> bleibt bei nicht trockensortierten Kanthölzern (Holzfeuchte> 20 %) zunächst unberücksichtigt.Diese Hölzer müssen gegebenenfallsnach dem Trocknen <strong>und</strong> vor demE<strong>in</strong>bau nachsortiert werden.Anmerkung:Holz mit Markröhre sowie marknahe<strong>in</strong>geschnittenes Holz neigt <strong>in</strong> <strong>der</strong>Regel zu stärkeren Verkrümmungenals kernfrei e<strong>in</strong>geschnittenes Holz!Grenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Krümmung für Kanthölzer s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: KrümmungSortierklasse S 7, S 7K S 10, S 10K S 13, S 13Kw Längskrümmung h ≤ 12 mm / 2 m h ≤ 8 mm / 2 m h ≤ 8 mm / 2 mw Verdrehungh ≤ 2 mmpro 25 mmKantholzbreiteh ≤ 1 mmpro 25 mmKantholzbreiteh ≤ 1 mmpro 25 mmKantholzbreite


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 19Pfeilhöhe hl = 2000 mma) Längskrümmung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> KantholzdickePfeilhöhe hl = 2000 mmb) Längskrümmung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> KantholzbreitePfeilhöhe hl = 2000 mmc) Verdrehung von KanthölzernBild 10:Verschiedene Verformungen (Krümmung) von Kanthölzern


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 20N1.2.8 Verfärbungen, FäuleDef<strong>in</strong>ition:Als Verfärbung gelten alle Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> natürlichen, spezifischen Holzfarbe.<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 unterscheidet zweiArten von Holzverfärbungen <strong>und</strong> Fäule:w Bläue (generell zulässig)w nagelfeste braune <strong>und</strong> rote Streifenw Braun- o<strong>der</strong> Weißfäule (generellnicht zulässig)Messung:Verfärbungen an <strong>der</strong> Schnittholzoberfläche<strong>in</strong>folge nagelfester brauner o<strong>der</strong>roter Streifen werden an <strong>der</strong> Stelle mit<strong>der</strong> größten Ausdehnung gemessen. DieBreiten v i aller verfärbten Streifen werdenrechtw<strong>in</strong>klig <strong>zur</strong> Längsachse desSchnittholzes gemessen <strong>und</strong> über denKantholzumfang u aufaddiert.Kriterium:Die Verfärbung wird als Bruchteil V f aus<strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Breiten v i aller verfärbtenStreifen <strong>und</strong> dem Kantholzumfang uangegeben.v 1vw∑ iVf=uv 2v 3Bild 11:hbMessung <strong>der</strong> VerfärbungenGrenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> zulässigen Verfärbungen <strong>und</strong> Fäule für Kanthölzer s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1<strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sortierklasse wie folgt festgelegt:iBläue entsteht durch Befall mit Bläuepilzen.Diese leben ausschließlich vonden Zell<strong>in</strong>haltsstoffen. Sie greifen dieZellwände nicht an <strong>und</strong> haben somitke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf die Festigkeit desSchnittholzes. Deshalb ist Bläue unbegrenztzulässig.Rotstreifigkeit (nagelfeste rote <strong>und</strong>braune Streifen) wird durch Pilze verursacht,die zunächst von den Zell<strong>in</strong>haltsstoffenleben. Erst im fortgeschrittenenZustand greifen dieseauch die Zellwände an. Im Rahmen<strong>der</strong> unten aufgeführten zulässigenGrenzwerte führt die Rotstreifigkeit zuke<strong>in</strong>er signifikanten Festigkeitsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung,solange die Verfärbungen nagelfests<strong>in</strong>d. In trockenem Holz ist e<strong>in</strong>eweitere Ausdehnung des Befalls<strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Verfärbungen ausgeschlossen.Braun- <strong>und</strong> Weißfäule stellen e<strong>in</strong>enfortgeschrittenen Befall durch holzzerstörendePilze dar. Fäule ist an e<strong>in</strong>erreduzierten Härte <strong>der</strong> Holzoberflächesowie e<strong>in</strong>em fleckigen Ersche<strong>in</strong>ungsbildzu erkennen. Fäule bee<strong>in</strong>trächtigt<strong>in</strong>folge des Zellwandabbaus die Festigkeitdes Holzes <strong>und</strong> ist deshalb generellnicht zulässig.Sortierkriterium: Verfärbungen <strong>und</strong> FäuleSortierklasse S 7, S 7K S 10, S 10K S 13, S 13Kw Bläue zulässig zulässig zulässigw braune <strong>und</strong>rote Streifenw Braun- o<strong>der</strong>WeißfäuleV f ≤ 3/5 V f ≤ 2/5 V f ≤ 1/5nicht zulässig nicht zulässig nicht zulässig


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 21N1.2.9 DruckholzDef<strong>in</strong>ition:Druckholz ist gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>egegenüber normalen Zellen verän<strong>der</strong>teZellstruktur mit im Allgeme<strong>in</strong>en dickerenZellwänden. Visuell ist es an e<strong>in</strong>er örtlichenVerbreiterung des Jahrr<strong>in</strong>gs <strong>und</strong>an se<strong>in</strong>er dunklen Färbung zu erkennen.Messung:Druckholz wird wie das Merkmal Verfärbungenan <strong>der</strong> Schnittholzoberfläche an<strong>der</strong> Stelle mit <strong>der</strong> größten Ausdehnunggemessen. Die Breiten v i aller druckholzhaltigenStreifen werden senkrecht<strong>zur</strong> Längsachse des Schnittholzes gemessen<strong>und</strong> über den Kantholzumfang uaufaddiert.Kriterium:Der Druckholzanteil wird als Bruchteil D haus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Breiten aller druckholzhaltigenStreifen v i <strong>und</strong> dem Kantholzumfangu angegeben.iDruckholz entsteht im lebendenBaum als Reaktion auf häufig sichwie<strong>der</strong>holende o<strong>der</strong> ständig wirkendeBiegebeanspruchung des Baumes.Diese kann z.B. durch W<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong>Schneebelastung o<strong>der</strong> durch Hangabtriebverursacht werden. DasDruckholz wird auf <strong>der</strong> druckbeanspruchtenSeite des Baumstammesausgebildet.Druckholz kann die Zug- <strong>und</strong> Biegefestigkeitdes Holzes bee<strong>in</strong>trächtigen.In den angegebenen Grenzen istDruckholz ohne wesentlichen E<strong>in</strong>flussauf die Festigkeit. Auf Gr<strong>und</strong> des wesentlichungünstigeren, deutlich erhöhtenLängsschw<strong>in</strong>dverhaltens kannes jedoch erhebliche Verkrümmungen<strong>der</strong> Kanthölzer verursachen.wDh=∑vuiv 1v 2v 3hBild 12:bMessung des DruckholzanteilsGrenzwerte:Nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 s<strong>in</strong>d für Kanthölzer folgende Grenzwerte für den Druckholzanteil festgelegt:Sortiermerkmal: DruckholzSortierklasse S 7, S 7K S 10, S 10K S 13, S 13KGrenzwert D h ≤ 3/5 D h ≤ 2/5 D h ≤ 1/5


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 22N1.2.10 InsektenfraßDef<strong>in</strong>ition:Stehende Bäume <strong>und</strong> frisch e<strong>in</strong>geschnittenesR<strong>und</strong>holz können von so genanntenFrischholz<strong>in</strong>sekten befallen werden.Dieser Befall ist nach dem E<strong>in</strong>schnitt an<strong>der</strong> Schnittholzoberfläche anhand <strong>der</strong>Bohrlöcher bzw. <strong>der</strong> Fraßgänge zu erkennen.Messung:Bohrlochdurchmesser a <strong>in</strong> [mm].Kriterium:Der Bohrlochdurchmesser a [mm] ist dasKriterium für den Insektenfraß.<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 trifft ke<strong>in</strong>e Aussage über dieBefalls<strong>in</strong>tensität, also über die Häufigkeit<strong>der</strong> Bohrlöcher.aiInsektenfraß am stehenden Baum<strong>und</strong> an frischem R<strong>und</strong>holz kann durchverschiedene Arten von Frischholz<strong>in</strong>sektenverursacht werden.Bohrlöcher bis zu e<strong>in</strong>er Größe von2 mm s<strong>in</strong>d auf den holzbrütendenBorkenkäfer (Xyloterus l<strong>in</strong>eatus) <strong>zur</strong>ückzuführen.Diese Bohrlöcher bee<strong>in</strong>trächtigen<strong>in</strong> dem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis vorkommendenAusmaß die Festigkeitseigenschaftendes Holzes nicht <strong>und</strong>s<strong>in</strong>d daher unbegrenzt zulässig. E<strong>in</strong>ezunehmende Ausdehnung des Befallsist <strong>in</strong> trockenem Holz nicht möglich.Die an<strong>der</strong>en Frischholz<strong>in</strong>sekten, wiez.B. <strong>der</strong> Fichtenbock (Tetropiumspec.) o<strong>der</strong> die Holzwespe (sirexspec.) verursachen deutlich größereBohrlöcher von 4 mm bis 8 mmDurchmesser. Diese größeren Bohrlöcherkönnen die Festigkeit desSchnittholzes m<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d deshalbgenerell nicht zulässig.Bild 13:Fraßgänge von HolzwespeGrenzwerte:Die Grenzwerte für die Bohrlochgröße <strong>in</strong>folge Insektenfraß s<strong>in</strong>d für Kanthölzer nach<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: DruckholzSortierklasse S 7, S 7K S 10, S 10K S 13, S 13KGrenzwert a ≤ 2 mm a ≤ 2 mm a ≤ 2 mm


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil1 - Sortierung von Kanthölzern N1 / 23N1.2.11 Sonstige MerkmaleDef<strong>in</strong>ition:Bei den sonstigen Merkmalen wird z.B. unterschieden zwischen:w Mistelbefallw mechanische Schädenw R<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>schlussw überwallte Stammverletzungenw WipfelbruchMessung:In Anlehnung an die übrigen Sortiermerkmale.Grenzwerte: In Anlehnung an die übrigen Sortiermerkmale, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Grenzwertefür Äste.iDie Mistel (Viscum album) ist e<strong>in</strong>e auf Bäumen wachsende Halbschmarotzerpflanze.Sie bildet spezifische Senkerwurzeln aus, die <strong>in</strong> die Holzstruktur des Baumese<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen. Dieser Vorgang verursacht e<strong>in</strong>e entsprechende Häufung von Löchern imHolz, die e<strong>in</strong>e Größe bis zu 5 mm erreichen können (vgl. Kapitel N2, Bild 15, Seite39). Mistelbefall kommt nur äußerst selten vor.Sonstige am Schnittholz vorhandene Beson<strong>der</strong>heiten, die dessen Festigkeit bee<strong>in</strong>trächtigenkönnen, müssen - wenn diese nicht unmittelbar zum Ausschluss desSchnittholzes führen - <strong>in</strong> Anlehnung an die Grenzwerte <strong>der</strong> übrigen Sortiermerkmales<strong>in</strong>ngemäß berücksichtigt werden. Hierzu gehören <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mechanische Beschädigungen,starker R<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>schluss, überwallte Stammverletzungen o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>eextreme örtliche Faserabweichung, wie sie beispielsweise <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>er stark gekrümmtenMarkröhre aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es früheren Wipfelbruches auftreten kann (vgl.Kapitel N2, Bild 16, Seite 39).


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 27Beim Son<strong>der</strong>fall Flügelast gilt:Der angeschnittene sichtbare Teil desFlügelastes auf <strong>der</strong> dem Mark zugewandtenSeite a 1 (Bild 3) bleibt unberücksichtigt,wenna 2 / d ≤ 1/2 bei Sortierklasse S 7a 2 / d ≤ 1/3 bei Sortierklasse S 10a 2 / d ≤ 1/5 bei Sortierklasse S 13In diesem Fall gilta2w a =2An<strong>der</strong>enfalls müssen für das Astmaß awie beim Standardfall Seitenast beideAstwerte a 1 + a 2 berücksichtigt werden.dBild 3:Flügelasta 1a 2Beim Son<strong>der</strong>fall Schmalseitenast ist zusätzlichdie Länge e [mm], auf <strong>der</strong> sich<strong>der</strong> Ast bzw. die Äste auf <strong>der</strong> Brettbreiteerstrecken, zu berücksichtigen.a 1a 2iFlügelast E<strong>in</strong> annähernd parallel zu se<strong>in</strong>erLängsachse aufgeschnittener Ast; er kann vonDie annähernd parallel zu ihrer<strong>der</strong> Markröhre bis zum Brettrand reichen (sieheauch Ast, R<strong>und</strong>er Ast).Längsachse angeschnittenen Flügelästekönnen von <strong>der</strong> Markröhre(Brettmitte) bis zum Brettrand reichen.Trotz ihrer großen Ausdehnungan <strong>der</strong> Breitseitenoberfläche schwächendiese, wenn sie nur schwachangeschnitten s<strong>in</strong>d, den Brettquerschnittnur wenig <strong>und</strong> würden <strong>in</strong> ihrerWirkung überbewertet (Bild 3, a 1 ).Schmalseitenäste dagegen, die vone<strong>in</strong>er Schmalseite <strong>zur</strong> Breitseitedurch den Querschnitt verlaufen(Bild 4), können wegen <strong>der</strong> dadurchhervorgerufenen örtlichen Faserabweichungdie Festigkeit erheblich bee<strong>in</strong>trächtigen.Diese Äste würden beie<strong>in</strong>er formalen <strong>Anwendung</strong> <strong>der</strong> Sortierregela = (a 1 + a 2 ) / 2 stark unterbewertetwerden.Deswegen wurde <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> dasAstkriterium für Flügeläste ergänztsowie e<strong>in</strong> zusätzliches Kriterium fürSchmalseitenäste e<strong>in</strong>geführt.Demnach bleibt bei Flügelästen dasAstmaß a 1 (Bild 3) unberücksichtigt,wenn das Astmaß a 2 e<strong>in</strong>en vorgegebenenGrenzwert nicht überschreitet.Bei Schmalseitenästen muss zusätzlichdie E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gtiefe e des Astes berücksichtigtwerden.Anhand durchgeführter Untersuchungenkonnte gezeigt werden, dass dasKriterium Schmalseitenast bei Bretternfür Brettschichtholz entfallenkann.a)be 2e 1e 1bb)c)bBild 4:Schmalseitenast


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 28Kriterium Ästigkeit:Es s<strong>in</strong>d drei Astkriterien zu berücksichtigen!150 mma 1 a 2a 4a 34 E<strong>in</strong>zelastDie Ästigkeit des größten Astes wird alsrelative Größe des Astwertes a <strong>zur</strong>Brettbreite b berechnet.aw A =bda 1 a 3ba 2a 44 AstansammlungAlle Äste <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Brettlänge vonl = 150 mm müssen berücksichtigt werden.Astmaße, die sich überlappen (vgl.Bild 5, Bereich a 2 <strong>und</strong> a 4 ), werden nure<strong>in</strong>fach gerechnet.Die Ästigkeit berechnet sich aus <strong>der</strong>Summe aller Astwerte a bezogen auf dieBrettbreite b (Bild 5).waA = ∑b∑a / 2= ib4 SchmalseitenastBei Schmalseitenästen ist zusätzlich zubeurteilen, über welchen Anteil E <strong>der</strong>Brettbreite sich <strong>der</strong> Ast bzw. die Ästeerstrecken.e1e1 e2w E = bzw. E =+bbBild 5:a 5 a 6a 7Astansammlungi Vorgehen bei <strong>der</strong> Sortierung:1. Überprüfen, ob kritische Schmalseitenästevorhanden s<strong>in</strong>d, diee<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>stufung <strong>in</strong> die SortierklassenS 10 o<strong>der</strong> S 13 ausschließen.1. Überprüfen, ob Flügeläste vorhandens<strong>in</strong>d , die <strong>in</strong> vollem Umfangmit beiden Astflächen a 1 <strong>und</strong>a 2 zu berücksichtigen s<strong>in</strong>d (Bild 3).1. Überprüfen, ob die Astwerte a desgrößten Astes <strong>und</strong> <strong>der</strong> größtenAstansammlung die zulässigenGrenzwerte e<strong>in</strong>er Sortierklassee<strong>in</strong>halten bzw. überschreiten.Grenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Astkriterien für Bretter s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: ÄsteSortierklasse S 7 S 10 S 13w E<strong>in</strong>zelast A ≤ 1/2 A ≤ 1/3 A ≤ 1/5w Astansammlung A ≤ 2/3 A ≤ 1/2 A ≤ 1/3w Schmalseitenast 1) - E ≤ 2/3 E ≤ 1/31) Das Kriterium Schmalseitenast entfällt bei Brettern für Brettschichtholz!


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 29N2.2.2 FaserneigungDef<strong>in</strong>ition:Als Faserneigung gilt die Abweichung<strong>der</strong> Faserrichtung des Holzes von <strong>der</strong>Längsachse des e<strong>in</strong>geschnittenen Holzes.Messung:Auf e<strong>in</strong>er Messstrecke y [mm] wird dieAbweichung x [mm] des Faserverlaufsvon <strong>der</strong> Schnittholzachse sowohl auf <strong>der</strong>Breitseite als auch auf <strong>der</strong> Schmalseitedes Brettes rechtw<strong>in</strong>klig zu den Längskantengemessen (Bild 6).Kriterium:Die Faserneigung F wird als Abweichungx <strong>der</strong> Fasern bezogen auf dieMessstrecke y berechnet <strong>und</strong> als Prozentsatzangegeben.xw F = ⋅100 [%]yyBild 6: Messung <strong>der</strong> FaserneigungxiMit zunehmen<strong>der</strong> Faserneigungnehmen die elastomechanischen Eigenschaftendes Holzes ab.Faserabweichungen im Schnittholzentstehen durch Drehwuchs, Abholzigkeito<strong>der</strong> schiefen E<strong>in</strong>schnitt. Bei<strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Faserneigungbleiben örtlich begrenzte Faserabweichungen,die z.B. von Ästen hervorgerufenwerden, unberücksichtigt.Die Faserneigung wird nach denSchw<strong>in</strong>drissen o<strong>der</strong> nach dem Jahrr<strong>in</strong>gverlaufgemessen. An frisch e<strong>in</strong>geschnittenem,sägerauem Schnittholzist die Faserabweichung nurschwer zu bestimmen. In <strong>der</strong> Regellässt sich diese erst am trockenenHolz anhand dem Verlauf <strong>der</strong>Schw<strong>in</strong>drisse, die im Allgeme<strong>in</strong>en <strong>in</strong>Richtung <strong>der</strong> Faserneigung verlaufen,erkennen. Das <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> EN 1310 genannteRitzgerät <strong>zur</strong> Feststellung desFaserverlaufs hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> praktischen<strong>Anwendung</strong> nicht bewährt.Anmerkung:Die <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> angegebenenGrenzwerte werden bei e<strong>in</strong>heimischemNadelholz üblicher Qualitätnur sehr selten erreicht o<strong>der</strong> überschritten.Da Nadelholz <strong>in</strong> <strong>der</strong> Jugendgenerell L<strong>in</strong>ksdrehwuchs aufweist,lassen sich aus Stammabschnitten,die an <strong>der</strong> Oberfläche rechtsdrehwüchsigs<strong>in</strong>d, Bretter mit im Mittel ger<strong>in</strong>gererFaserabweichung gew<strong>in</strong>nen.Grenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Faserneigung für Bretter s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: FaserneigungSortierklasse S 7 S 10 S 13Grenzwert F ≤ 16 % F ≤ 12 % F ≤ 7 %


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 30N2.2.3 MarkröhreDef<strong>in</strong>ition:Die Markröhre, auch Mark genannt, ist diezentrale Röhre im Baumstamm <strong>in</strong>nerhalbdes ersten Jahrr<strong>in</strong>gs. Sie weicht <strong>in</strong> Farbe<strong>und</strong> Struktur vom umgebenden Holz ab<strong>und</strong> ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel deutlich zu erkennen.Messung:Beurteilung <strong>der</strong> Marklage im Brettquerschnittan den beiden Stirnseiten bzw. an<strong>der</strong> Brettoberfläche.Kriterium:Als Kriterium gilt das Vorhanden- bzw.Nichtvorhandense<strong>in</strong> <strong>der</strong> Markröhre <strong>in</strong>nerhalbdes Brettquerschnitts. Die Markröhregilt auch als vorhanden, wenn sie nur teilweiseim Schnittholz verläuft.Existenz ja o<strong>der</strong> ne<strong>in</strong>!Bild 7:Brettquerschnitt mit MarkröhreiDie Markröhre ist e<strong>in</strong> Holzmerkmal,das neben se<strong>in</strong>er optischen Auffälligkeitauch H<strong>in</strong>weise über bestimmteHolzeigenschaften gibt.Marknah e<strong>in</strong>geschnittenes Holz weistim Mittel e<strong>in</strong>e deutlich niedrigereFestigkeit auf als markfernes Holz.Dies ist auf den anatomisch bed<strong>in</strong>gtenstrukturellen Aufbau des Jugendholzes,welches die Markröhre im Bereich<strong>der</strong> <strong>in</strong>neren 20 Jahrr<strong>in</strong>ge umgibt,die dort vorhandenen größerenJahrr<strong>in</strong>gbreiten <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>geren Rohdichten<strong>zur</strong>ückzuführen. Deshalb s<strong>in</strong>dBretter mit Markröhre <strong>in</strong> <strong>der</strong> SortierklasseS 13 gr<strong>und</strong>sätzlich nicht zulässig.Die im Schnittholz vorhandene Markröhrehat des weiteren e<strong>in</strong>en erheblichenE<strong>in</strong>fluss auf die Ausbildung vonSchw<strong>in</strong>drissen während <strong>der</strong> Trocknung.Untersuchungen zeigen, dassHölzer mit Markröhre dazu neigen,deutlich mehr <strong>und</strong> größere Risseauszubilden als Hölzer ohne Markröhre.Des weiteren neigen Hölzermit Markröhre zu beson<strong>der</strong>s augenfälligennicht gewünschten Verformungen(Krümmung, Verdrehung).Daher sollte nach Möglichkeit auf denE<strong>in</strong>satz von Brettern mit Markröhreverzichtet werden.Grenzwerte:Bezüglich Markröhre <strong>in</strong> Brettern ist <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sortierklasse folgendesfestgelegt:Sortierkriterium: MarkröhreSortierklasse S 7 S 10 S 13Grenzwert zulässig zulässig nicht zulässig


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 31N2.2.4 Jahrr<strong>in</strong>gbreiteDef<strong>in</strong>ition:Der Jahrr<strong>in</strong>g ist kennzeichnend für denZuwachs an Früh- <strong>und</strong> Spätholz e<strong>in</strong>esBaumstammes <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Vegetationsperiode.Die Jahrr<strong>in</strong>ggrenze ist beiNadelhölzern im Holzquerschnitt durchdie unterschiedliche Färbung des Früh<strong>und</strong>Spätholzes leicht zu erkennen.Messung:Die Jahrr<strong>in</strong>gbreite wird an <strong>der</strong> Stirnflächedes Brettes <strong>in</strong> radialer Richtunggemessen. Dabei wird vom markfernstenbis zum marknächsten Jahrr<strong>in</strong>grechtw<strong>in</strong>klig zu den Jahrr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>eMessstrecke l angelegt <strong>und</strong> entlang dieserdie Anzahl n <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>ge gezählt.Bei vorhandener Markröhre bleibt e<strong>in</strong>Bereich von 25 mm um diese gegebenenfallsausgeschlossen. Die Messstreckekann auch aus mehreren Teilstreckenzusammengesetzt se<strong>in</strong> (Bild 8 a).Kriterium:Die Jahrr<strong>in</strong>gbreite J br wird als Mittelwertberechnet aus:wlJ br= [mm]niDie Rohdichte ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigstenE<strong>in</strong>flussgrößen auf die Festigkeit desSchnittholzes. Da diese bei <strong>der</strong> visuellenSortierung nicht ermittelt werdenkann, wird sie über die Jahrr<strong>in</strong>gbreite<strong>in</strong>direkt abgeschätzt. Mitsteigen<strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gbreite nehmen dieRohdichte <strong>und</strong> mit ihr die elastomechanischenEigenschaften des Holzes<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel ab. Das Verhältniszwischen Jahrr<strong>in</strong>gbreite <strong>und</strong> Rohdichtehängt jedoch auch vomWuchsgebiet ab. So kann Gebirgsholz<strong>und</strong> nordisches Holz trotz ger<strong>in</strong>gererJahrr<strong>in</strong>gbreiten e<strong>in</strong>e relativniedrige Rohdichte aufweisen.Das Messverfahren <strong>zur</strong> Bestimmung<strong>der</strong> mittleren Jahrr<strong>in</strong>gbreite ist europäisch<strong>in</strong> <strong>DIN</strong> EN 1310 genormt. DieGrenzwerte <strong>der</strong> mittleren Jahrr<strong>in</strong>gbreites<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 so festgelegt,dass sie von e<strong>in</strong>heimischemNadelholz üblicher Qualität im Allgeme<strong>in</strong>ene<strong>in</strong>gehalten werden. Mit diesenGrenzwerten wird lediglich Holzaus schnellwachsenden, weitständigbegründeten Beständen ausgeschlossen,weil dieses wegen <strong>der</strong> imAllgeme<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Rohdichtedeutlich niedrigere Festigkeitseigenschaftenaufweist.l 1l 225a)l = l 1 + l 2b)Bild 8: Jahrr<strong>in</strong>gmessungGrenzwerte:lDie Grenzwerte <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gbreite für Bretter s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: Jahrr<strong>in</strong>gbreiteSortierklasse S 7 S 10 S 13GrenzwertJ br ≤ 6 mm allgeme<strong>in</strong>J br ≤ 8 mm bei DouglasieJ br ≤ 4 mm allgeme<strong>in</strong>J br ≤ 6 mm bei Douglasie


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 32N2.2.5 RisseDef<strong>in</strong>ition:Bei Rissen werden zwei Arten unterschieden:w Blitzrisse <strong>und</strong> R<strong>in</strong>gschäle, die bereitsam R<strong>und</strong>holz vorhanden s<strong>in</strong>d (generellnicht zulässig), sowiew Schw<strong>in</strong>drisse, die im Verlauf <strong>der</strong>Holztrocknung am Schnittholz entstehen.Diese verlaufen im Allgeme<strong>in</strong>enradial auf die Markröhre zu(generell zulässig).Messung:Ist nicht erfor<strong>der</strong>lich, e<strong>in</strong>e augensche<strong>in</strong>licheFeststellung <strong>der</strong> Tatsache genügt.Kriterium:Existenz ja o<strong>der</strong> ne<strong>in</strong>.Bild 9:Grenzwerte:R<strong>in</strong>gschäleBezüglich Schw<strong>in</strong>drisse, Blitzrisse <strong>und</strong> R<strong>in</strong>gschäle <strong>in</strong> Brettern ist <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeitvon <strong>der</strong> Sortierklasse folgendes festgelegt:iR<strong>in</strong>gschäle s<strong>in</strong>d den Jahrr<strong>in</strong>gen folgendeRisse, die den ganzen Jahrr<strong>in</strong>go<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong>en Teil des Jahrr<strong>in</strong>gserfassen können. Sie verlaufen meist<strong>in</strong> den ersten Schichten des Frühholzes<strong>und</strong> werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durchWuchsspannungen im stehendenBaum o<strong>der</strong> starke mechanische Beanspruchungendes Baumes hervorgerufen.Diese Risse trennen die ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>liegenden Jahrr<strong>in</strong>ge ganzbzw. partiell vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong> (Bild 9).Blitzrisse entstehen ebenfalls amstehenden Stamm, s<strong>in</strong>d radial gerichtet<strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel an e<strong>in</strong>emNachdunkeln (Verkohlen) des angrenzendenHolzes zu erkennen.Blitzrisse <strong>und</strong> R<strong>in</strong>gschäle s<strong>in</strong>d imSchnittholz gr<strong>und</strong>sätzlich nicht zulässig,weil sie je nach Lage im Stamm<strong>und</strong> E<strong>in</strong>schnitt im Schnittholzquerschnitt<strong>in</strong> unbegrenztem Ausmaß auftreten<strong>und</strong> dadurch die Tragfähigkeitdes Brettes erheblich bee<strong>in</strong>trächtigenkönnen.Schw<strong>in</strong>drisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Brettern unbegrenztzulässig <strong>und</strong> müssen somit bei<strong>der</strong> Sortierung nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> nichtberücksichtigt werden. Aus langjährigerErfahrung <strong>und</strong> umfangreichenUntersuchungen ist bekannt, dassSchw<strong>in</strong>drisse <strong>in</strong> dem bei üblicherTrocknung auftretenden Ausmaß dieFestigkeitseigenschaften nicht bee<strong>in</strong>trächtigen(Frech, 1988). Das Ausmaß<strong>der</strong> Rissbildung kann durch geeignetenE<strong>in</strong>schnitt (kernfrei) erheblichreduziert werden (Glos, Richter2002).Sortierkriterium: RisseSortierklasse S 7 S 10 S 13w Blitzrisse, R<strong>in</strong>gschäle nicht zulässig nicht zulässig nicht zulässigw Schw<strong>in</strong>drisse zulässig zulässig zulässig


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 33N2.2.6 BaumkanteDef<strong>in</strong>ition:Unter Baumkante wird <strong>der</strong> an e<strong>in</strong>emSchnittholz verbliebene, vom Schneidwerkzeugnicht tangierte Teil <strong>der</strong> natürlichenR<strong>und</strong>holzoberfläche verstanden.Messung:Die Breite <strong>der</strong> Baumkante k b wird auf diejeweilige Querschnittsseite projiziert gemessen(Bild 10).Bild 10:k b = b - b 1 ; d - d 1 ; d - d 2Messung <strong>der</strong> BaumkanteKriterium:Der Baumkantenanteil K wird als Verhältniswert<strong>der</strong> Baumkantenbreite k b zu<strong>der</strong> zugehörigen Querschnittsseite angegeben:wkbK =bb 1d 1 d 2dbzw.Maßgebend ist <strong>der</strong> maximaleBaumkantenanteil K.bkK =dbiDie Def<strong>in</strong>ition <strong>und</strong> Messung <strong>der</strong>Baumkante ist an die europäischenNormen angepasst worden. Dementsprechendwird die Baumkante nichtmehr schräg gemessen <strong>und</strong> alsBruchteil <strong>der</strong> größten Querschnittsseiteangegeben (vgl. <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> Ausgabe1989), son<strong>der</strong>n als Verhältniswert,um den die jeweilige betroffeneQuerschnittsseite durch die Baumkantegeschwächt wird (Bild 10).Baumkante im zulässigen Umfangbee<strong>in</strong>trächtigt die Festigkeit nicht, dadie durchlaufenden Randfasern entlang<strong>der</strong> Baumkante die Festigkeit desHolzquerschnitts positiv bee<strong>in</strong>flussen<strong>und</strong> dadurch <strong>der</strong> Querschnittsverlustausgeglichen wird. Außerdem liegenim Bereich <strong>der</strong> Baumkante bei Nadelholz<strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die kle<strong>in</strong>sten Jahrr<strong>in</strong>gbreiten<strong>und</strong> <strong>der</strong> größte Spätholzanteil<strong>und</strong> somit e<strong>in</strong>e höhere Rohdichtevor, die wie<strong>der</strong>um die Festigkeitseigenschaftenpositiv bee<strong>in</strong>flussen.Deswegen dürfen bei E<strong>in</strong>haltung<strong>der</strong> Grenzwerte die zulässigen Spannungennach <strong>DIN</strong> 1052-1 voll ausgeschöpftwerden. Aus Holzschutzgründenmuss die Baumkante frei vonBorke se<strong>in</strong>.Beispiel:Der Grenzwert <strong>der</strong> Baumkante bei e<strong>in</strong>emWert von 1/3 bei SortierklasseS 10 bedeutet, dass m<strong>in</strong>destens 2/3je<strong>der</strong> Querschnittsseite frei vonBaumkante se<strong>in</strong> muss.Grenzwerte:Die Grenzwerte des Baumkantenanteils für Bretter s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeitvon <strong>der</strong> Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: BaumkanteSortierklasse S 7 S 10 S 13Grenzwert K ≤ 1/3 K ≤ 1/3 K ≤ 1/4


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 34N2.2.7 KrümmungDef<strong>in</strong>ition:Bei Brettern werden drei Arten vonKrümmungen unterschieden:w Längskrümmungist die Verformung <strong>der</strong> Brettlängsachse<strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Brettbreitebzw. <strong>der</strong> Brettdicke.w Verdrehungist die Verformung des Brettquerschnittsum die Brettlängsachse.w Querkrümmung,auch "Schüsselung" genannt, ist dieVerformung des Brettquerschnittsüber die Brettbreite.Messung:Die Längskrümmung <strong>und</strong> die Verdrehungdes Brettes werden an <strong>der</strong> Stelle<strong>der</strong> augensche<strong>in</strong>lich größten Verformungüber e<strong>in</strong>e Messlänge l von 2 m alsPfeilhöhe h [mm] gemessen. (Bild 11abzw. 11b, Seite 35).Bei <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Verdrehung ist alsMesswert h <strong>der</strong> Höhenunterschied <strong>der</strong>gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verdrehten Brettunterkanten<strong>der</strong> um die Messlänge l ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>liegenden Querschnitte zu messen(Bild 11c, Seite 35).iNicht faserparalleler E<strong>in</strong>schnitt sowieFaserneigung <strong>in</strong>folge Drehwuchs führenzu e<strong>in</strong>em unterschiedlichenLängsschw<strong>in</strong>dverhalten im Brettquerschnitt.Druckholz schw<strong>in</strong>det bis zudreimal so stark wie normales Holz.Dies führt bei exzentrischem Auftretenim Brettquerschnitt mit zunehmen<strong>der</strong>Trocknung zu e<strong>in</strong>er ansteigendenLängskrümmung des Brettes.Im R<strong>und</strong>holz vorhandene Wuchsspannungenkönnen unmittelbar nachdem E<strong>in</strong>schnitt ebenfalls e<strong>in</strong>e gewisseKrümmung des Schnittholzeshervorrufen. Das volle Ausmaß <strong>der</strong>Krümmung ist jedoch erst erreicht,wenn das Holz getrocknet ist. Deswegenkann das SortiermerkmalKrümmung bei e<strong>in</strong>er Sortierung imfrischen Zustand nicht verb<strong>in</strong>dlichbeurteilt werden <strong>und</strong> bleibt bei nichttrocken sortierten Brettern (Holzfeuchte> 20 %) zunächst unberücksichtigt.Diese Hölzer müssen gegebenenfallsnach dem Trocknen <strong>und</strong>vor dem E<strong>in</strong>bau nachsortiert werden.Anmerkung:Holz mit Markröhre sowie marknahe<strong>in</strong>geschnittenes Holz neigt <strong>in</strong> <strong>der</strong>Regel zu stärkeren Verkrümmungenals kernfrei e<strong>in</strong>geschnittenes Holz!Die Querkrümmung wird über die Brettbreiteebenfalls an <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong> größtenVerformung als Pfeilhöhe h [mm]gemessen (Bild 11d, Seite 35).Kriterium:Für die Längskrümmung sowie Verdrehunggilt:w Messwert h [mm/2m]für die Querkrümmung gilt:whk Q =b


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 35a) b)c) d)Bild 11:Verschiedene Verformungen (Krümmung) von Bretterna) Längskrümmung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Brettdickeb) Längskrümmung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Brettbreitec) Verdrehung von Bretternd) Querkrümmung von BretternGrenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Krümmung für Bretter s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: KrümmungSortierklasse S 7 S 10 S 13w Längskrümmung h ≤ 12 mm h ≤ 8 mm h ≤ 8 mmw Verdrehungh ≤ 2 mmpro 25 mmBrettbreiteh ≤ 1 mmpro 25 mmBrettbreiteh ≤ 1 mmpro 25 mmBrettbreitew Querkrümmung k Q ≤ 1/20 k Q ≤ 1/30 k Q ≤ 1/50


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 36N2.2.8 Verfärbungen, FäuleDef<strong>in</strong>ition:Als Verfärbung gelten alle Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> natürlichen, spezifischen Holzfarbe.<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 unterscheidet zwischenzwei Arten von Holzverfärbungen<strong>und</strong> Fäule:w Bläue (generell zulässig)w nagelfeste braune <strong>und</strong> rote Streifenw Braun- o<strong>der</strong> Weißfäule (generell nichtzulässig)Messung:Die Verfärbungen an <strong>der</strong> Schnittholzoberfläche<strong>in</strong>folge nagelfester braunero<strong>der</strong> roter Streifen werden an <strong>der</strong> Stellemit <strong>der</strong> größten Ausdehnung gemessen.Die Breiten aller verfärbten Streifen v iwerden rechtw<strong>in</strong>klig <strong>zur</strong> Längsachse desSchnittholzes gemessen <strong>und</strong> über denBrettumfang u aufaddiert.Kriterium:Die Verfärbung wird als Bruchteil V f aus<strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Breiten v i aller verfärbtenStreifen <strong>und</strong> dem Brettumfang u angegeben.whVf∑v=uBild 12:iv 3v 2v 1bMessung <strong>der</strong> VerfärbungeniBläue entsteht durch Befall mitBläuepilzen. Diese leben ausschließlichvon den Zell<strong>in</strong>haltsstoffen. Siegreifen die Zellwände nicht an <strong>und</strong>haben somit ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf dieFestigkeit des Schnittholzes. Deshalbist Bläue unbegrenzt zulässig.Rotstreifigkeit (nagelfeste braune<strong>und</strong> rote Streifen) wird durch Pilzeverursacht, die zunächst von denZell<strong>in</strong>haltsstoffen leben. Erst im fortgeschrittenenZustand greifen dieseauch die Zellwände an. Im Rahmen<strong>der</strong> unten aufgeführten zulässigenGrenzwerte führt die Rotstreifigkeit zuke<strong>in</strong>er signifikanten Festigkeitsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung,solange die Verfärbungen nagelfests<strong>in</strong>d. In trockenem Holz ist e<strong>in</strong>eweitere Ausdehnung des Befalls<strong>und</strong> damit <strong>der</strong> Verfärbungen ausgeschlossen.Braun- <strong>und</strong> Weißfäule stellen e<strong>in</strong>enfortgeschrittenen Befall durch holzzerstörendePilze dar. Fäule ist an e<strong>in</strong>erreduzierten Härte <strong>der</strong> Holzoberflächesowie e<strong>in</strong>em fleckigen Ersche<strong>in</strong>ungsbildzu erkennen. Fäule bee<strong>in</strong>trächtigt<strong>in</strong>folge des Zellwandabbausdie Festigkeit des Holzes <strong>und</strong> ist deshalbgenerell nicht zulässig.Grenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> zulässigen Verfärbungen <strong>und</strong> Fäule für Bretter s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong>Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: Verfärbungen <strong>und</strong> FäuleSortierklasse S 7 S 10 S 13w Bläue zulässig zulässig zulässigw braune <strong>und</strong>rote Streifenw Braun- o<strong>der</strong>WeißfäuleV f ≤ 3/5 V f ≤ 2/5 V f ≤ 1/5nicht zulässig nicht zulässig nicht zulässig


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 37N2.2.9 DruckholzDef<strong>in</strong>ition:Druckholz ist gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>egegenüber normalen Zellen verän<strong>der</strong>teZellstruktur mit im Allgeme<strong>in</strong>en dickerenZellwänden. Visuell ist es an e<strong>in</strong>er örtlichenVerbreiterung des Jahrr<strong>in</strong>gs <strong>und</strong>an se<strong>in</strong>er dunklen Färbung zu erkennen.Messung:Druckholz wird wie das Merkmal "Verfärbungen"an <strong>der</strong> Schnittholzoberflächean <strong>der</strong> Stelle mit <strong>der</strong> größten Ausdehnunggemessen. Die Breiten v i allerdruckholzhaltigen Streifen werden senkrecht<strong>zur</strong> Längsachse des Schnittholzesgemessen <strong>und</strong> über den Brettumfang uaufaddiert.Kriterium:Der Druckholzanteil wird als Bruchteil D haus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Breiten aller druckholzhaltigenStreifen v i <strong>und</strong> dem Brettumfangu angegeben.iDruckholz entsteht im lebendenBaum als Reaktion auf häufig sichwie<strong>der</strong>holende o<strong>der</strong> ständig wirkendeBiegebeanspruchung des Baumes.Diese kann z.B. durch W<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong>Schneebelastung o<strong>der</strong> durch Hangabtriebverursacht werden. DasDruckholz wird auf <strong>der</strong> druckbeanspruchtenSeite des Baumstammesausgebildet.Druckholz kann die Zug- <strong>und</strong> Biegefestigkeitdes Holzes bee<strong>in</strong>trächtigen.In den angegebenen Grenzen istDruckholz ohne wesentlichen E<strong>in</strong>flussauf die Festigkeit. Auf Gr<strong>und</strong> des wesentlichungünstigeren, deutlich erhöhtenLängsschw<strong>in</strong>dverhaltens kannes jedoch erhebliche Verkrümmungen<strong>der</strong> Bretter verursachen.wDh=∑vuiv 3v 2hv 1bBild 13:Messung des DruckholzanteilsGrenzwerte:Nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 s<strong>in</strong>d für Bretter folgende Grenzwerte für die Druckholzanteile festgelegt:Sortiermerkmal: DruckholzSortierklasse S 7 S 10 S 13Grenzwert D h ≤ 3/5 D h ≤ 2/5 D h ≤ 1/5


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 38N2.2.10 InsektenfraßDef<strong>in</strong>ition:Stehende Bäume <strong>und</strong> frisch e<strong>in</strong>geschnittenesR<strong>und</strong>holz können von so genanntenFrischholz<strong>in</strong>sekten befallen werden.Dieser Befall ist nach dem E<strong>in</strong>schnitt anden Schnittholzflächen anhand <strong>der</strong> Bohrlöcherbzw. <strong>der</strong> Fraßgänge zu erkennen.Messung:Bohrlochdurchmesser a <strong>in</strong> [mm].Kriterium:Der Bohrlochdurchmesser a [mm] ist dasKriterium für Insektenfraß.<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 trifft ke<strong>in</strong>e Aussage über dieBefalls<strong>in</strong>tensität, also über die Häufigkeit<strong>der</strong> Bohrlöcher.aiInsektenfraß am stehenden Baum<strong>und</strong> an frischem R<strong>und</strong>holz kann durchverschiedene Arten von Frischholz<strong>in</strong>sektenverursacht werden.Bohrlöcher bis zu e<strong>in</strong>er Größe von2 mm s<strong>in</strong>d auf den holzbrütendenBorkenkäfer (Xyloterus l<strong>in</strong>eatus) <strong>zur</strong>ückzuführen.Diese Bohrlöcher bee<strong>in</strong>trächtigen<strong>in</strong> dem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis vorkommendenAusmaß die Festigkeitseigenschaftendes Holzes nicht <strong>und</strong>s<strong>in</strong>d daher unbegrenzt zulässig. E<strong>in</strong>ezunehmende Ausdehnung des Befallsist <strong>in</strong> trockenem Holz nicht möglich.Die an<strong>der</strong>en Frischholz<strong>in</strong>sekten, wiez.B. <strong>der</strong> Fichtenbock (Tetropiumspec.) o<strong>der</strong> die Holzwespe (sirexspec.) verursachen deutlich größereBohrlöcher von 4 mm bis 8 mmDurchmesser. Diese größeren Bohrlöcherkönnen die Festigkeit desSchnittholzes m<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d deshalbgenerell nicht zulässig.Bild 14:Fraßgänge von HolzwespeGrenzwerte:Die Grenzwerte für die Bohrlochgröße <strong>in</strong>folge Insektenfraß s<strong>in</strong>d für Bretter nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: InsektenfraßSortierklasse S 7 S 10 S 13Grenzwert a ≤ 2 mm a ≤ 2 mm a ≤ 2 mm


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - Teil 1 - Sortierung von Brettern <strong>und</strong> Bohlen N2 / 39N2.2.11 Sonstige MerkmaleDef<strong>in</strong>ition:Bei den sonstigen Merkmalen wird z.B.unterschieden zwischen:w Mistelbefallw mechanische Schädenw R<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>schlussw überwallte Stammverletzungenw WipfelbruchMessung:In Anlehnung an die übrigen Sortiermerkmale.Grenzwerte:In Anlehnung an die übrigen Sortiermerkmale,<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Grenzwerte fürÄste.Beispiele:iDie Mistel (Viscum album) ist e<strong>in</strong>eauf Bäumen wachsende Halbschmarotzerpflanze.Sie bildet spezifischeSenkerwurzeln aus, die <strong>in</strong> die Holzstrukturdes Baumes e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen. DieserVorgang verursacht entsprechendeLöcher im Holz, die e<strong>in</strong>e Größebis zu 5 mm erreichen können(Bild 15). Mistelbefall kommt nur äußerstselten vor.Sonstige am Schnittholz vorhandeneBeson<strong>der</strong>heiten, die dessen Festigkeitbee<strong>in</strong>trächtigen können müssen,wenn diese nicht unmittelbar zumAusschluss des Schnittholzes führen<strong>in</strong> Anlehnung an die Grenzwerte <strong>der</strong>übrigen Sortiermerkmale s<strong>in</strong>ngemäßberücksichtigt werden. Hierzu gehören<strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e. mechanische Beschädigungen,starker R<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>schluss,überwallte Stammverletzungeno<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e extreme örtliche Faserabweichung,wie sie z.B. <strong>in</strong>folgee<strong>in</strong>er stark gekrümmten Markröhreaufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es früheren Wipfelbruchesauftreten kann (Bild 16).Bild 15:MistelbefallBild 16:Wipfelbruch


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 40<strong>Sortierhilfen</strong> <strong>und</strong> Erläuterungen<strong>zur</strong> <strong>Anwendung</strong> <strong>der</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> PraxisSortierung von NadelschnittholzN3 Sortierung von LattenN3.1 Allgeme<strong>in</strong>es N3 / 41N3.2 Sortiermerkmale N3 / 42N3.2.1 Äste N3 / 42N3.2.2 Faserneigung N3 / 44N3.2.3 Markröhre N3 / 45N3.2.4 Jahrr<strong>in</strong>gbreite N3 / 46N3.2.5 Risse N3 / 47N3.2.6 Baumkante N3 / 48N3.2.7 Krümmung N3 / 49N3.2.8 Verfärbungen, Fäule N3 / 51N3.2.9 Druckholz N3 / 52N3.2.10 Insektenfraß durch Frischholz<strong>in</strong>sekten N3 / 53N3.2.11 Sonstige Merkmale N3 / 54


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 42N3.2 SortiermerkmaleN3.2.1 ÄsteMessung:Zwischen Lebend- <strong>und</strong> Totästen wirdnicht unterschieden. Astlöcher werden mitÄsten gleichgesetzt. E<strong>in</strong>gewachsene Astr<strong>in</strong>dewird dem Ast h<strong>in</strong>zugerechnet.Die Äste werden stets kantenparallel <strong>und</strong>nur auf den Breitseiten gemessen.Der für die Beurteilung entscheidendeAstwert a ergibt sich aus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong>Astmaße a i auf e<strong>in</strong>er Breitseite <strong>in</strong>nerhalbe<strong>in</strong>er Messlänge von 50 mm.w a = a 1 + a 2 bzw. a = a 3 + a 4Bild 1:50 mma1a3ba4a2a 1a 2Astmessung an LattenBei Kanten- <strong>und</strong> Schmalseitenästen ist zuprüfen, ob diese von e<strong>in</strong>er Schmalseite<strong>zur</strong> an<strong>der</strong>en durch den Querschnitt laufen(Bild 2). Bei Latten mit Markröhre (nurzulässig bei Fichte S 10) gelten beidseitigersche<strong>in</strong>ende Kanten- <strong>und</strong> Schmalseitenästeals e<strong>in</strong> durchlaufen<strong>der</strong> Ast.iÄste s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel die sortierentscheidendenMerkmale <strong>der</strong> Gütesortierungvon Schnittholz. Die Ästigkeitbee<strong>in</strong>flusst die Tragfähigkeit vonLatten <strong>in</strong> viel größerem Umfang alsdies bei größeren Querschnitten <strong>der</strong>Fall ist. Deshalb s<strong>in</strong>d bei Latten Äste,die von e<strong>in</strong>er Schmalseite <strong>zur</strong> an<strong>der</strong>endurchlaufen, nicht zulässig. SolcheÄste kommen jedoch nur <strong>in</strong> Lattenvor, die aus dem gesamtenStammquerschnitt o<strong>der</strong> aus Bohlene<strong>in</strong>geschnitten werden. Bei traditionellaus Seitenbrettern e<strong>in</strong>geschnittenenLatten treten solche Äste nichtauf. Unter Beachtung dieses Son<strong>der</strong>fallskonnte das Verfahren <strong>zur</strong> Bestimmung<strong>der</strong> Ästigkeit wesentlichvere<strong>in</strong>facht werden. Es muss nurnoch die Breitseite mit <strong>der</strong> größtenÄstigkeit beurteilt werden. Dabei istdie Summe <strong>der</strong> kantenparallelen Astdurchmesser<strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er Messlängevon 50 mm zu bestimmen. DieseMesslänge konnte im Vergleich zuBrettern <strong>und</strong> Bohlen von 150 mm auf50 mm verkle<strong>in</strong>ert werden, weil beiüblichen Lattendimensionen weiterentfernt liegende Äste sich nicht mehrgegenseitig bee<strong>in</strong>flussen. An Sortierversuchenkonnte festgestellt werden,dass bei <strong>der</strong> weit überwiegendenAnzahl von Latten <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>erMesslänge von 50 mm nur e<strong>in</strong>Ast vorhanden ist. Daher ist normalerweisenur zu beurteilen, über welchenAnteil <strong>der</strong> Breitseite sich <strong>der</strong>größte Ast erstreckt. Dies kann e<strong>in</strong>fach<strong>und</strong> schnell abgeschätzt werden.Des Weiteren ist aus umfangreichenFestigkeitsuntersuchungen bekannt,dass Latten aus Kiefernholz nur danngleich tragfähig wie Latten aus Fichtenholzs<strong>in</strong>d, wenn die Ästigkeit stärkerbegrenzt <strong>und</strong> die Markröhre ausgeschlossenwird. Deshalb wurdenfür Latten aus diesen beiden Holzartenunterschiedliche Sortierkriterienfestgelegt.


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 43Kriterium:Die Ästigkeit A wird berechnet als Verhältnisvom Astwert a <strong>zur</strong> Breitseite b.waA =bMaßgebend für die Sortierentscheidungist die maximale Ästigkeit auf e<strong>in</strong>er <strong>der</strong>beiden Breitseiten.Kanten- <strong>und</strong> Schmalseitenäste, die vone<strong>in</strong>er <strong>zur</strong> an<strong>der</strong>en Seite verlaufen, s<strong>in</strong>d <strong>in</strong>beiden Sortierklassen gr<strong>und</strong>sätzlich nichtzulässig (Bild 2).i Vorgehen bei <strong>der</strong> Sortierung:1. Überprüfen, aus welcher Holzartdie Latten s<strong>in</strong>d.2. Überprüfen, ob Äste, die von e<strong>in</strong>erSchmalseite <strong>zur</strong> an<strong>der</strong>endurchlaufen, <strong>in</strong> <strong>der</strong> Latte vorhandens<strong>in</strong>d.3. Überprüfen, auf welcher <strong>der</strong>Breitseiten <strong>der</strong> größte Ast bzw.die größte Astansammlung <strong>in</strong> e<strong>in</strong>emMessbereich von 50 mm ist.4. Überprüfen, ob <strong>der</strong> Astdurchmesserdes größten Astes o<strong>der</strong>die Summe <strong>der</strong> Astdurchmesser<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Bereich von 50 mmLänge die zulässigen Grenzwerte<strong>der</strong> jeweiligen Sortierklassee<strong>in</strong>hält.Bild 2:Nicht zulässige AsttypenGrenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Ästigkeit für Latten s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sortierklassewie folgt festgelegt:Sortierkriterium: ÄsteSortierklasse S 10 S 13Grenzwert allgeme<strong>in</strong> A ≤ 1/2 A ≤ 1/3Kiefer A ≤ 2/5 A ≤ 1/5Von e<strong>in</strong>er <strong>zur</strong> an<strong>der</strong>en Schmalseite durchlaufende Kanten- <strong>und</strong> Schmalseitenästes<strong>in</strong>d nicht zulässig!


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 44N3.2.2 FaserneigungDef<strong>in</strong>ition:Als Faserneigung gilt die Abweichung<strong>der</strong> Holzfaserrichtung von <strong>der</strong> Längsachsedes e<strong>in</strong>geschnittenen Holzes.Messung:Auf e<strong>in</strong>er Messstrecke y [mm] wird dieAbweichung x [mm] des Faserverlaufesvon <strong>der</strong> Schnittholzachse sowohl auf <strong>der</strong>Breitseite als auch auf <strong>der</strong> Schmalseite<strong>der</strong> Latte rechtw<strong>in</strong>klig zu den Längskantengemessen (Bild 3).Kriterium:Die Faserneigung F wird als Abweichungx <strong>der</strong> Fasern bezogen auf dieMessstrecke y berechnet <strong>und</strong> als Prozentsatzangegeben.xw F = ⋅100 [%]yyxiMit zunehmen<strong>der</strong> Faserneigungnehmen die elastomechanischen Eigenschaftendes Holzes ab.Faserabweichungen im Schnittholzentstehen durch Drehwuchs, Abholzigkeito<strong>der</strong> schiefen E<strong>in</strong>schnitt.Bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> Faserneigungbleiben örtlich begrenzte Faserabweichungen,die z.B. von Ästenhervorgerufen werden, unberücksichtigt.Die Faserneigung wird nach denSchw<strong>in</strong>drissen o<strong>der</strong> nach dem Jahrr<strong>in</strong>gverlaufgemessen. An frisch e<strong>in</strong>geschnittenem,sägerauem Schnittholzist die Faserabweichung nurschwer zu bestimmen. In <strong>der</strong> Regellässt sich diese erst am trockenenHolz anhand dem Verlauf <strong>der</strong>Schw<strong>in</strong>drisse, die im Allgeme<strong>in</strong>en <strong>in</strong>Richtung <strong>der</strong> Faserneigung verlaufen,erkennen. Das <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> EN 1310 genannteRitzgerät <strong>zur</strong> Feststellung desFaserverlaufs hat sich <strong>in</strong> <strong>der</strong> praktischen<strong>Anwendung</strong> nicht bewährt.Anmerkung:Die <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> angegebenenGrenzwerte werden von e<strong>in</strong>heimischemNadelholz üblicher Qualitätnur sehr selten erreicht o<strong>der</strong> überschritten.Bild 3: Messung <strong>der</strong> FaserneigungGrenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Faserneigung für Latten s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: FaserneigungSortierklasse S 10 S 13Grenzwert F ≤ 12 % F ≤ 7 %


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 45N3.2.3 MarkröhreDef<strong>in</strong>ition:Die Markröhre, im Allgeme<strong>in</strong>en auch Markgenannt, ist die zentrale Röhre im Baumstamm<strong>in</strong>nerhalb des ersten Jahrr<strong>in</strong>gs. Sieweicht <strong>in</strong> Farbe <strong>und</strong> Struktur vom umgebendenHolz ab <strong>und</strong> ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel deutlichzu erkennen.Messung:Beurteilung <strong>der</strong> Marklage im Lattenquerschnittan den beiden Stirnseiten bzw. an<strong>der</strong> Lattenoberfläche.Kriterium:Als Kriterium gilt das Vorhanden- bzw.Nichtvorhandense<strong>in</strong> <strong>der</strong> Markröhre <strong>in</strong>nerhalbdes Lattenquerschnitts. Die Markröhregilt auch als vorhanden, wenn sie nurteilweise im Schnittholz verläuft.Existenz ja o<strong>der</strong> ne<strong>in</strong>iDie Markröhre ist e<strong>in</strong> Holzmerkmal,das neben se<strong>in</strong>er optischen Auffälligkeitauch H<strong>in</strong>weise über bestimmteHolzeigenschaften gibt.Marknah e<strong>in</strong>geschnittenes Holz weistim Mittel e<strong>in</strong>e deutlich niedrigereFestigkeit auf als markfernes Holz.Dies ist auf den anatomisch bed<strong>in</strong>gtenstrukturellen Aufbau des Jugendholzes,welches die Markröhre im Bereich<strong>der</strong> <strong>in</strong>neren 20 Jahrr<strong>in</strong>ge umgibt,die dort vorhandenen größerenJahrr<strong>in</strong>gbreiten <strong>und</strong> ger<strong>in</strong>geren Rohdichten<strong>zur</strong>ückzuführen. Anhandumfangreicher Untersuchungen anLatten konnte festgestellt werden,dass die Markröhre die Festigkeit vonKiefernlatten wesentlich stärker bee<strong>in</strong>trächtigtals dies bei Latten ausFichte <strong>der</strong> Fall ist. Deshalb ist Markröhrebei Kiefernlatten gr<strong>und</strong>sätzlichnicht zulässig. Bei Fichtenlatten istMarkröhre <strong>in</strong> <strong>der</strong> Sortierklasse S 13nicht zulässig.Bild 4:Lattenquerschnitt mit MarkröhreAnmerkung:Da Hölzer mit Markröhre generell zubeson<strong>der</strong>s augenfälligen nicht gewünschtenVerformungen (Krümmung,Verdrehung) neigen, sollte aufden E<strong>in</strong>satz von Latten mit Markröhreauch bei Fichtenlatten <strong>in</strong> <strong>der</strong> SortierklasseS 10 verzichtet werden.Grenzwerte:Bezüglich Markröhre <strong>in</strong> Latten ist <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sortierklasse folgendesfestgelegt:Sortierkriterium: MarkröhreSortierklasse S 10 S 13Grenzwertallgeme<strong>in</strong> nicht zulässig nicht zulässigFichte zulässig nicht zulässig


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 46N3.2.4 Jahrr<strong>in</strong>gbreiteDef<strong>in</strong>ition:Der Jahrr<strong>in</strong>g ist kennzeichnend für denZuwachs an Früh- <strong>und</strong> Spätholz <strong>in</strong>nerhalbe<strong>in</strong>er Vegetationsperiode. Die Jahrr<strong>in</strong>ggrenzeist bei Nadelhölzern im Holzquerschnittdurch die unterschiedlicheFärbung des Früh- <strong>und</strong> Spätholzesleicht zu erkennen.Messung:Die Jahrr<strong>in</strong>gbreite wird an <strong>der</strong> Stirnfläche<strong>der</strong> Latte <strong>in</strong> radialer Richtung gemessen.Dabei wird vom markfernstenbis zum marknächsten Jahrr<strong>in</strong>g näherungsweiserechtw<strong>in</strong>klig zu den Jahrr<strong>in</strong>gene<strong>in</strong>e Messstrecke l angelegt. Entlangdieser wird die Anzahl n <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gegezählt. Die Messtrecke kannauch aus mehreren Teilstrecken zusammengesetztse<strong>in</strong> (Bild 5 rechts).Kriterium:Die Jahrr<strong>in</strong>gbreite J br wird als Mittelwertberechnet aus:wlJ br= [mm]nl 1l 2iDie Rohdichte ist e<strong>in</strong>e <strong>der</strong> wichtigstenE<strong>in</strong>flussgrößen auf die Festigkeit desSchnittholzes. Da diese bei <strong>der</strong> visuellenSortierung nicht ermittelt werdenkann, wird sie über die Jahrr<strong>in</strong>gbreite<strong>in</strong>direkt abgeschätzt. Mitsteigen<strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gbreite nehmen dieRohdichte <strong>und</strong> mit ihr die elastomechanischenEigenschaften <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regelab. Das Verhältnis zwischen Jahrr<strong>in</strong>gbreite<strong>und</strong> Rohdichte hängt jedochauch vom Wuchsgebiet ab. Sokann Gebirgsholz <strong>und</strong> nordischesHolz trotz ger<strong>in</strong>ger Jahrr<strong>in</strong>gbreiten e<strong>in</strong>erelativ niedrige Rohdichte aufweisen.Das Messverfahren <strong>zur</strong> Bestimmung<strong>der</strong> mittleren Jahrr<strong>in</strong>gbreite ist europäisch<strong>in</strong> <strong>DIN</strong> EN 1310 genormt.Die Grenzwerte <strong>der</strong> mittleren Jahrr<strong>in</strong>gbreites<strong>in</strong>d <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 sofestgelegt, dass sie von e<strong>in</strong>heimischemNadelholz üblicher Qualität imAllgeme<strong>in</strong>en. e<strong>in</strong>gehalten werden. Mitdiesen Grenzwerten wird lediglichHolz aus schnellwachsenden, weitständigbegründeten Beständen ausgeschlossen,weil dieses wegen <strong>der</strong>im Allgeme<strong>in</strong>en ger<strong>in</strong>geren Rohdichtedeutlich niedrigere Festigkeitseigenschaftenaufweist.ll = l 1 + l 2Bild 5:Jahrr<strong>in</strong>gmessung an LattenGrenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Jahrr<strong>in</strong>gbreite für Latten s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: Jahrr<strong>in</strong>gbreiteSortierklasse S 10 S 13GrenzwertJ br ≤ 6 mm allgeme<strong>in</strong>J br ≤ 8 mm bei DouglasieJ br ≤ 6 mm allgeme<strong>in</strong>J br ≤ 8 mm bei Douglasie


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 47N3.2.5 RisseDef<strong>in</strong>ition:Bei Rissen werden zwei Arten unterschieden:w Blitzrisse <strong>und</strong> R<strong>in</strong>gschäle, die bereitsam R<strong>und</strong>holz vorhanden s<strong>in</strong>d (generellnicht zulässig), sowiew Schw<strong>in</strong>drisse, die im Verlauf <strong>der</strong>Holztrocknung am Schnittholz entstehen.Diese verlaufen im Allgeme<strong>in</strong>enradial auf die Markröhre zu (generellzulässig).Messung:Ist nicht erfor<strong>der</strong>lich, e<strong>in</strong>e augensche<strong>in</strong>licheFeststellung <strong>der</strong> Tatsache genügt.Kriterium:Existenz ja o<strong>der</strong> ne<strong>in</strong>.Grenzwerte:Bezüglich Schw<strong>in</strong>drisse, Blitzrisse <strong>und</strong> R<strong>in</strong>gschäle <strong>in</strong> Latten ist <strong>in</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> - 1 <strong>in</strong> Abhängigkeitvon <strong>der</strong> Sortierklasse folgendes festgelegt:iR<strong>in</strong>gschäle s<strong>in</strong>d den Jahrr<strong>in</strong>gen folgendeRisse, die den ganzen Jahrr<strong>in</strong>go<strong>der</strong> nur e<strong>in</strong>en Teil des Jahrr<strong>in</strong>gserfassen können. Sie verlaufen meist<strong>in</strong> den ersten Schichten des Frühholzes<strong>und</strong> werden <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel durchWuchsspannungen im stehendenBaum o<strong>der</strong> starke mechanische Beanspruchungendes Baumes hervorgerufen.Diese Risse trennen die ane<strong>in</strong>an<strong>der</strong>liegenden Jahrr<strong>in</strong>ge ganzbzw. partiell vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong>. Blitzrisseentstehen ebenfalls am stehendenStamm, s<strong>in</strong>d radial gerichtet <strong>und</strong> <strong>in</strong><strong>der</strong> Regel an e<strong>in</strong>em Nachdunkeln(Verkohlen) des angrenzenden Holzeszu erkennen.Blitzrisse <strong>und</strong> R<strong>in</strong>gschäle s<strong>in</strong>d imSchnittholz gr<strong>und</strong>sätzlich nicht zulässig,weil sie je nach Lage im Stamm<strong>und</strong> E<strong>in</strong>schnitt im Schnittholzquerschnitt<strong>in</strong> unbegrenztem Ausmaß auftreten<strong>und</strong> dadurch die Tragfähigkeit<strong>der</strong> Latten erheblich bee<strong>in</strong>trächtigenkönnen.Schw<strong>in</strong>drisse <strong>in</strong> Latten s<strong>in</strong>d unbegrenztzulässig <strong>und</strong> müssen bei <strong>der</strong>Sortierung nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> nicht berücksichtigtwerden. Aus langjährigerErfahrung <strong>und</strong> umfangreichen Untersuchungenist bekannt, dassSchw<strong>in</strong>drisse bei den kle<strong>in</strong>en Lattenquerschnittennicht o<strong>der</strong> nur <strong>in</strong> e<strong>in</strong>erGröße auftreten, bei <strong>der</strong> die Festigkeitseigenschaftennicht bee<strong>in</strong>trächtigtwerden.Sortierkriterium: Verfärbungen <strong>und</strong> FäuleSortierklasse S 10 S 13w Blitzrisse, R<strong>in</strong>gschäle nicht zulässig nicht zulässigw Schw<strong>in</strong>drisse zulässig zulässig


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 48N3.2.6 BaumkanteDef<strong>in</strong>ition:Unter Baumkante wird <strong>der</strong> an e<strong>in</strong>emSchnittholz verbliebene, vom Schneidwerkzeugnicht tangierte Teil <strong>der</strong> natürlichenR<strong>und</strong>holzoberfläche verstanden.Messung:Die Breite <strong>der</strong> Baumkante k b wird auf diejeweilige Querschnittsseite projiziert gemessen(Bild 6).d 1Bild 6:k b = b - b 1 ; d - d 1 ; d - d 2b 1bMessung <strong>der</strong> BaumkanteKriterium:Der Baumkantenanteil K wird als Verhältniswert<strong>der</strong> Baumkantenbreite k b zu<strong>der</strong> zugehörigen Querschnittsseite angegeben:kwbkbK = bzw. K =bdDer ungünstigste Wert ist maßgebend.d 2diDie Def<strong>in</strong>ition <strong>und</strong> Messung <strong>der</strong>Baumkante ist an die europäischenNormen angepasst worden. Dementsprechendwird die Baumkante nichtmehr schräg gemessen <strong>und</strong> alsBruchteil <strong>der</strong> größten Querschnittsseiteangegeben (vgl. <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> Ausgabe1989), son<strong>der</strong>n als Verhältniswert,um den die jeweilige betroffeneQuerschnittsseite durch die Baumkantegeschwächt wird (Bild 6).Baumkante im zulässigen Umfangbee<strong>in</strong>trächtigt die Festigkeit nicht, dadie durchlaufenden Randfasern entlang<strong>der</strong> Baumkante die Festigkeit desHolzquerschnitts positiv bee<strong>in</strong>flussen<strong>und</strong> dadurch <strong>der</strong> Querschnittsverlustausgeglichen wird. Außerdem liegenim Bereich <strong>der</strong> Baumkante <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regeldie kle<strong>in</strong>sten Jahrr<strong>in</strong>gbreiten <strong>und</strong><strong>der</strong> größte Spätholzanteil <strong>und</strong> somite<strong>in</strong>e höhere Rohdichte vor, die wie<strong>der</strong>umdie Festigkeitseigenschaftenpositiv bee<strong>in</strong>flussen.Beispiel:Der Grenzwert <strong>der</strong> Baumkante bei <strong>der</strong>Sortierklasse S 10 von 1/3 bedeutet,dass m<strong>in</strong>destens 2/3 je<strong>der</strong> Querschnittsseitefrei von Baumkante se<strong>in</strong>muss.Grenzwerte:Die Grenzwerte des Baumkantenanteils für Latten s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von<strong>der</strong> Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: BaumkanteSortierklasse S 10 S 13Grenzwert K ≤ 1/3 K ≤ 1/4


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 49N3.2.7 KrümmungDef<strong>in</strong>ition:Bei <strong>der</strong> Sortierung von Latten werdenzwei Arten von Krümmungen unterschieden:w Längskrümmungist die Verformung <strong>der</strong> Lattenlängsachse<strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> Lattenbreitebzw. Lattendicke.w Verdrehungist die Verformung des Lattenquerschnittsum die Lattenlängsachse.Messung:Die Längskrümmung sowie die Verdrehung<strong>der</strong> Latte wird an <strong>der</strong> Stelle <strong>der</strong>augensche<strong>in</strong>lich größten Verformungüber e<strong>in</strong>e Messlänge l von 2 m als Pfeilhöheh <strong>in</strong> Millimeter gemessen (Bild 7abzw. 7b, Seite 50).Bei <strong>der</strong> Messung <strong>der</strong> Verdrehung ist alsMesswert h <strong>der</strong> Höhenunterschied <strong>der</strong>gegene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> verdrehten Lattenunterkanten<strong>der</strong> um die Messlänge l ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>liegenden Querschnitte zu messen(Bild 7 c, Seite 50).Kriterium:Der Messwert h [mm] ist das sortierentscheidendeKriterium für die Krümmung.iNicht faserparalleler E<strong>in</strong>schnitt sowieFaserneigung <strong>in</strong>folge Drehwuchs führenzu e<strong>in</strong>em unterschiedlichenLängsschw<strong>in</strong>dverhalten im Schnittholzquerschnitt.Druckholz schw<strong>in</strong>detbis zu dreimal so stark wie normalesHolz. Dies führt bei exzentrischemAuftreten im Lattenquerschnitt mitzunehmen<strong>der</strong> Trocknung zu e<strong>in</strong>eransteigenden Längskrümmung <strong>der</strong>Latte.Im R<strong>und</strong>holz vorhandene Wuchsspannungenkönnen unmittelbar nachdem E<strong>in</strong>schnitt ebenfalls e<strong>in</strong>e gewisseKrümmung des Schnittholzeshervorrufen. Das volle Ausmaß <strong>der</strong>Krümmung ist jedoch erst erreicht,wenn das Holz getrocknet ist. Deswegenkann das SortiermerkmalKrümmung bei e<strong>in</strong>er Sortierung imfrischen Zustand nicht verb<strong>in</strong>dlichbeurteilt werden <strong>und</strong> bleibt bei nichttrocken sortierten Latten (Holzfeuchte> 20 %) unberücksichtigt.Anmerkung:Holz mit Markröhre sowie marknahe<strong>in</strong>geschnittenes Holz neigt <strong>in</strong> <strong>der</strong>Regel zu stärkeren Verkrümmungenals markfern e<strong>in</strong>geschnittenes Holz!Grenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> Krümmung für Latten s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong>Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: KrümmungSortierklasse S 10 S 13w Längskrümmung h ≤ 12 mm h ≤ 8 mmw Verdrehungh ≤ 1 mmpro 25 mmLattenbreiteh ≤ 1 mmpro 25 mmLattenbreite


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 50Pfeilhöhe hl = 2000 mma) Längskrümmung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> LattendickePfeilhöhe hb) Längskrümmung <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> LattenbreitePfeilhöhe hl = 2000 mmc) Verdrehung von LattenBild 7:Verschiedene Arten <strong>der</strong> Verformung (Krümmung) von Latten


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 51N3.2.8 Verfärbungen, FäuleDef<strong>in</strong>ition:Als Verfärbung gelten alle Verän<strong>der</strong>ungen<strong>der</strong> natürlichen, spezifischen Holzfarbe.<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 unterscheidet zwischenzwei Arten von Holzverfärbungen<strong>und</strong> Fäule:w Bläue (generell zulässig)w nagelfeste braune <strong>und</strong> rote Streifenw Braun- o<strong>der</strong> Weißfäule (generell nichtzulässig)Messung:Die Verfärbungen an <strong>der</strong> Lattenoberfläche<strong>in</strong>folge nagelfester brauner o<strong>der</strong>roter Streifen werden an <strong>der</strong> Stelle mit<strong>der</strong> größten Ausdehnung gemessen. DieBreiten v i aller verfärbten Streifen werdenrechtw<strong>in</strong>klig <strong>zur</strong> Längsachse <strong>der</strong>Latte gemessen <strong>und</strong> über den Lattenumfangu aufaddiert.Kriterium:Die Verfärbung wird als Bruchteil V f aus<strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Breiten v i aller verfärbtenStreifen <strong>und</strong> dem Umfang u angegeben.iBläue entsteht durch Befall mitBläuepilzen. Diese leben ausschließlichvon den Zell<strong>in</strong>haltsstoffen. Siegreifen die Zellwände nicht an <strong>und</strong>haben somit ke<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf dieFestigkeit des Schnittholzes. Deshalbist Bläue unbegrenzt zulässig.Rotstreifigkeit (nagelfeste braune<strong>und</strong> rote Streifen) wird durch Pilzeverursacht, die zunächst von denZell<strong>in</strong>haltsstoffen leben. Erst im fortgeschrittenenZustand greifen dieseauch die Zellwände an. Weil die Pilzeihre Aktivität <strong>in</strong> trockenem Holz e<strong>in</strong>stellenführt die Rotstreifigkeit imRahmen <strong>der</strong> unten aufgeführten zulässigenGrenzwerte zu ke<strong>in</strong>er signifikantenFestigkeitsm<strong>in</strong><strong>der</strong>ung, solangedie Verfärbungen nagelfest s<strong>in</strong>d. Beitrockenem Holz ist e<strong>in</strong>e weitere Ausdehnung<strong>der</strong> braunen <strong>und</strong> rotenStreifen ausgeschlossen.Braun- <strong>und</strong> Weißfäule stellen e<strong>in</strong>enw Vf∑vi=vfortgeschrittenen Befall durch holzzerstörendePilze dar. Fäulen s<strong>in</strong>d an ei-3 v 2uner reduzierten Härte <strong>der</strong> Holzoberflächev 1sowie e<strong>in</strong>em fleckigen Erschei-nungsbild zu erkennen. Fäule bee<strong>in</strong>trächtigenh<strong>in</strong>folge des Zellwandab-baus die Festigkeit des Holzes <strong>und</strong> istbdeshalb generell nicht zulässigBild 8: Messung <strong>der</strong> VerfärbungenGrenzwerte:Die Grenzwerte <strong>der</strong> zulässigen Verfärbung <strong>und</strong> Fäule für Latten s<strong>in</strong>d nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 <strong>in</strong>Abhängigkeit von <strong>der</strong> Sortierklasse wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: Verfärbungen <strong>und</strong> FäuleSortierklasse S 10 S 13w Bläue zulässig zulässigw braune <strong>und</strong> roteStreifenw Braun- o<strong>der</strong>WeißfäuleV f ≤ 3/5 V f ≤ 2/5nicht zulässignicht zulässig


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 52N3.2.9 DruckholzDef<strong>in</strong>ition:Druckholz ist gekennzeichnet durch e<strong>in</strong>egegenüber normalen Zellen verän<strong>der</strong>teZellstruktur mit im Allgeme<strong>in</strong>en dickerenZellwänden. Visuell ist es an e<strong>in</strong>er örtlichenVerbreiterung des Jahrr<strong>in</strong>gs <strong>und</strong>an se<strong>in</strong>er dunklen Färbung zu erkennen.Messung:Druckholz wird wie das Merkmal "Verfärbungen"an <strong>der</strong> Lattenoberfläche an<strong>der</strong> Stelle mit <strong>der</strong> größten Ausdehnunggemessen. Die Breiten v i aller druckholzhaltigenStreifen werden senkrecht<strong>zur</strong> Längsachse des Schnittholzes gemessen<strong>und</strong> über den Lattenumfang uaufaddiert.Kriterium:Der Druckholzanteil wird als Bruchteil D haus <strong>der</strong> Summe <strong>der</strong> Breiten aller druckholzhaltigenStreifen v i <strong>und</strong> dem Umfangu angegeben.iDruckholz entsteht im lebendenBaum als Reaktion auf häufig sichwie<strong>der</strong>holende o<strong>der</strong> ständig wirkendeBiegebeanspruchung des Baumes.Diese kann z.B. durch W<strong>in</strong>d- o<strong>der</strong>Schneebelastung o<strong>der</strong> durch Hangabtriebverursacht werden. DasDruckholz wird auf <strong>der</strong> druckbeanspruchtenSeite des Baumstammesausgebildet.Druckholz kann die Zug- <strong>und</strong> Biegefestigkeitdes Holzes bee<strong>in</strong>trächtigen.In den angegebenen Grenzen istDruckholz ohne wesentlichen E<strong>in</strong>flussauf die Festigkeit. Auf Gr<strong>und</strong> des wesentlichungünstigeren, deutlich erhöhtenLängsschw<strong>in</strong>dverhaltens kannes jedoch erhebliche Verkrümmungen<strong>der</strong> Latten verursachen.wDh=∑vuiv 3 v 2v 1hbBild 9:Messung des DruckholzanteilsGrenzwerte:Nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 s<strong>in</strong>d für Latten folgende Grenzwerte für den Druckholzanteil festgelegt:Sortiermerkmal: DruckholzSortierklasse S 10 S 13Grenzwert D h ≤ 3/5 D h ≤ 2/5


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 53N3.2.10 InsektenfraßDef<strong>in</strong>ition:Stehende Bäume <strong>und</strong> frisch e<strong>in</strong>geschnittenesR<strong>und</strong>holz können von so genanntenFrischholz<strong>in</strong>sekten befallen werden.Dieser Befall ist nach dem E<strong>in</strong>schnitt anden Schnittholzflächen anhand <strong>der</strong> Bohrlöcherbzw. <strong>der</strong> Fraßgänge zu erkennen.Messung:Bohrlochdurchmesser a <strong>in</strong> [mm].Kriterium:Der Bohrlochdurchmesser a [mm] ist dasKriterium für Insektenfraß.<strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1 trifft ke<strong>in</strong>e Aussage über dieBefalls<strong>in</strong>tensität, also über die Häufigkeit<strong>der</strong> Bohrlöcher.aiInsektenfraß am stehenden Baum<strong>und</strong> an frischem R<strong>und</strong>holz kann durchverschiedene Arten von Frischholz<strong>in</strong>sektenverursacht werden.Bohrlöcher bis zu e<strong>in</strong>er Größe von2 mm s<strong>in</strong>d auf den holzbrütendenBorkenkäfer (Xyloterus l<strong>in</strong>eatus) <strong>zur</strong>ückzuführen.Diese Bohrlöcher bee<strong>in</strong>trächtigen<strong>in</strong> dem <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis vorkommendenAusmaß die Festigkeitseigenschaftendes Holzes nicht <strong>und</strong>s<strong>in</strong>d daher unbegrenzt zulässig. E<strong>in</strong>ezunehmende Ausdehnung des Befallsist <strong>in</strong> trockenem Holz nicht möglich.Die an<strong>der</strong>en Frischholz<strong>in</strong>sekten, wiez.B. <strong>der</strong> Fichtenbock (Tetropiumspec.) o<strong>der</strong> die Holzwespe (sirexspec.) verursachen deutlich größereBohrlöcher von 4 mm bis 8 mmDurchmesser. Diese größeren Bohrlöcherkönnen die Festigkeit desSchnittholzes m<strong>in</strong><strong>der</strong>n <strong>und</strong> s<strong>in</strong>d deshalbgenerell nicht zulässig.Bild 10:Fraßgänge von HolzwespeGrenzwerte:Die Grenzwerte für die Bohrlochgröße <strong>in</strong>folge Insektenfraß s<strong>in</strong>d für Latten nach <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong>-1wie folgt festgelegt:Sortierkriterium: InsektenfraßSortierklasse S 10 S 13Grenzwert a ≤ 2 mm a ≤ 2 mm


HFM Erläuterungen <strong>zur</strong> <strong>DIN</strong> <strong>4074</strong> -Teil 1 - Sortierung von Latten N3 / 54N3.2.11 Sonstige MerkmaleDef<strong>in</strong>ition:Bei den sonstigen Merkmalen wird z.B. unterschieden zwischen:w Mistelbefallw mechanische Schädenw R<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>schlussw überwallte Stammverletzungenw WipfelbruchMessung:In Anlehnung an die übrigen Sortiermerkmale.Grenzwerte: In Anlehnung an die übrigen Sortiermerkmale, <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e die Grenzwertefür Äste.iDie Mistel (Viscum album) ist e<strong>in</strong>e auf Bäumen wachsende Halbschmarotzerpflanze.Sie bildet spezifische Senkerwurzeln aus, die <strong>in</strong> die Holzstruktur desBaumes e<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen. Dieser Vorgang verursacht e<strong>in</strong>e entsprechende Häufung vonLöchern im Holz, die e<strong>in</strong>e Größe bis zu 5 mm erreichen können (vgl. Kapitel N2,Bild 15, Seite 39). Mistelbefall kommt nur äußerst selten vor.Sonstige am Schnittholz vorhandene Beson<strong>der</strong>heiten, die dessen Festigkeit bee<strong>in</strong>trächtigenkönnen, müssen - wenn diese nicht unmittelbar zum Ausschluss desSchnittholzes führen - <strong>in</strong> Anlehnung an die Grenzwerte <strong>der</strong> übrigen Sortiermerkmales<strong>in</strong>ngemäß berücksichtigt werden. Hierzu gehören <strong>in</strong>sbeson<strong>der</strong>e mechanischeBeschädigungen, starker R<strong>in</strong>dene<strong>in</strong>schluss, überwallte Stammverletzungeno<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e extreme örtliche Faserabweichung, wie sie beispielsweise <strong>in</strong>folge e<strong>in</strong>erstark gekrümmten Markröhre aufgr<strong>und</strong> e<strong>in</strong>es früheren Wipfelbruches auftretenkann.

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