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Exakte Diagnose erleichtert Wahl der ... - Klinik Fleetinsel

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N EWSLETTER ORTHOPÄDIE, ALLGEMEIN- UND GEFÄSSCHIRURGIE FEBRUAR 2005<br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Ballenzeh...<br />

erklärt Dr. Haesen. Noch erfolgreicher ist allerdings<br />

die Behandlung mit <strong>der</strong> so genannten<br />

winkelstabilen Platte, die maßgeblich von<br />

Dr. Haesen entwickelt wurde und auch seinen<br />

Namen trägt. „Die Platte ermöglicht es uns,<br />

den Knochen noch wesentlich weiter im Fuß-<br />

Dr. Diedrich Haesen, leiten<strong>der</strong> Orthopäde <strong>der</strong><br />

<strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong><br />

Fortsetzung von Seite 1<br />

Künstliches<br />

Kniegelenk…<br />

schleißerkrankungen sollte mit <strong>der</strong> Operation<br />

nicht zu lange gewartet werden, wenn die<br />

Schmerzen zunehmen und den Tagesablauf<br />

bestimmen“, sagt Dr. Sellckau.<br />

Je nach Schwere <strong>der</strong> Beeinträchtigung kommen<br />

drei OP-Verfahren zum Einsatz: Die häufigste<br />

Behandlungsform ist das Einsetzen einer<br />

Oberflächenersatzprothese. Hierbei wird die<br />

zerstörte Knorpel-Knochenschicht an Oberund<br />

Unterschenkel so gering wie möglich<br />

abgetragen und durch gewebeverträgliche<br />

Metall-Kunststoffimplantate ersetzt – die<br />

Knochenenden werden praktisch überkront.<br />

Die Implantate werden entwe<strong>der</strong> mit speziellem<br />

Kunststoffkleber („Knochenzement“) verankert<br />

o<strong>der</strong> zementfrei zum Einwachsen direkt auf<br />

zentrum zu durchtrennen, also dort, wo die<br />

Fehlstellung ihre eigentliche Ursache hat. Hier<br />

lässt sich <strong>der</strong> Knochen nicht mehr mit Schrauben<br />

allein belastbar stabilisieren. Mit <strong>der</strong> neuen<br />

winkelstabilen Platte jedoch gelingt eine extrem<br />

sichere Fixierung des behandelten Knochens,<br />

so dass <strong>der</strong> Patient seinen Fuß sofort voll<br />

belasten kann.“ Die Platte ist etwa 3 cm lang,<br />

1,7 mm dick und wird mit vier Schrauben auf<br />

dem Knochen befestigt. Sie besteht aus<br />

gewebeverträglichem Titan und kann in <strong>der</strong><br />

Regel am Knochen bleiben.<br />

Ohne Entlastungsschuh o<strong>der</strong><br />

Gips wie<strong>der</strong> gehen<br />

„Gegenüber herkömmlichen Methoden stellt<br />

die neue Titanplatte eine deutliche Verbesserung<br />

dar. Die Patienten können bereits am<br />

OP-Tag ohne Vorfußentlastungsschuh o<strong>der</strong><br />

Gips wie<strong>der</strong> aufstehen und gehen“, sagt<br />

Dr. Haesen. Bereits wenige Tage nach dem Eingriff<br />

ist es möglich, dass sie Fahrrad o<strong>der</strong> Auto<br />

fahren – zum einen, weil die Platte den behan-<br />

den Knochen gesetzt. Dr. Sellckau: „Wichtig<br />

ist hierbei <strong>der</strong> größtmögliche Erhalt von<br />

Knochensubstanz, um bei eventuell notwendigen<br />

Wechseloperationen ein neues Implantat<br />

verankern zu können.“ Eine solche Wechseloperation<br />

wird erfor<strong>der</strong>lich, wenn das künst-<br />

Leben mit dem künstlichen Gelenk<br />

Meist können die Patienten bereits am Tag<br />

nach <strong>der</strong> Operation das neue Gelenk belasten.<br />

Mit Ende <strong>der</strong> Wundheilung geht es für<br />

weitere drei Wochen in eine Rehaklinik. Dort<br />

beginnt auch die (Unterwasser-)Gymnastik.<br />

Bis die Patienten wie<strong>der</strong> alltagstauglich belastbar<br />

sind, vergehen etwa sechs bis acht Wochen.<br />

Denn bei einem Gelenkersatz handelt<br />

es sich trotz aller Fortschritte in <strong>der</strong> Chirurgie<br />

nicht um einen Eingriff, den man „im Vorbeigehen“<br />

machen lässt. Viel Geduld und<br />

Ausdauer sowie Energie und Training sind erfor<strong>der</strong>lich,<br />

bis man wie<strong>der</strong> vollends hergestellt<br />

ist. Gelingt dies, sind <strong>der</strong> „neuen Beweglichkeit“<br />

allerdings kaum Grenzen gesetzt: Selbst<br />

Golf spielen, Ski laufen o<strong>der</strong> Nordic Walking<br />

2<br />

delten Knochen absolut sicher stabilisiert und<br />

die sonst mögliche Bruchgefahr praktisch ausschließt.<br />

Zum an<strong>der</strong>en, weil die Patienten nicht<br />

den üblichen Schuh mit spezieller Hackenerhöhung<br />

tragen, son<strong>der</strong>n einen einfachen,<br />

flachen Verbandsschuh. „Einige Patienten sind<br />

bereits nach 14 Tagen in <strong>der</strong> Lage, ohne Hilfsmittel<br />

den Zehenspitzenstand zu üben.“ Wer<br />

im Büro arbeitet, kann zügig seine gewohnte<br />

Tätigkeit wie<strong>der</strong> aufnehmen; wer allerdings in<br />

seinem Job viel stehen o<strong>der</strong> gehen muss, sollte<br />

die Belastungen über einige Wochen deutlich<br />

reduzieren.<br />

Die winkelstabile Platte wird seit Sommer<br />

2003 in zahlreichen <strong>Klinik</strong>en in Deutschland,<br />

Österreich, den Nie<strong>der</strong>landen und Dänemark<br />

genutzt. Dr. Diedrich Haesen hat die neue<br />

Behandlungsmethode inzwischen weit über<br />

400 Mal in <strong>der</strong> <strong>Klinik</strong> <strong>Fleetinsel</strong> Hamburg<br />

angewandt: Bei allen Patienten verlief die<br />

Operation erfolgreich; sie waren schnell<br />

schmerzfrei und konnten ihren Fuß wie<strong>der</strong> alltagstauglich<br />

belasten.<br />

Röntgenaufnahme eines künstlichen Kniegelenks:<br />

Viele Patienten können sich mit einem solchen<br />

Gelenkersatz wie<strong>der</strong> schmerzfrei bewegen<br />

liche Gelenk infolge starker Belastung locker<br />

und instabil wird. Dies kann nach 15 bis 20<br />

Jahren <strong>der</strong> Fall sein.<br />

Ist <strong>der</strong> Knorpeldefekt nur auf Innen- o<strong>der</strong><br />

Außenseite des Gelenks beschränkt, bevorzugt<br />

<strong>der</strong> Chirurg eine so genannte Schlittenprothese.<br />

„Dieses Verfahren eignet sich vor allem<br />

für Patienten mit stabilen Seiten- und Kreuzbän<strong>der</strong>n,<br />

also bei intakten sonstigen Gelenkanteilen“,<br />

erläutert Dr. Sellckau. Dagegen sind<br />

für Patienten, <strong>der</strong>en Bän<strong>der</strong> ausgeleiert o<strong>der</strong><br />

verletzt sind und die großformatige Knorpeldefekte<br />

aufweisen, stabilisierende Endoprothesen<br />

notwendig. Diese sind ähnlich wie ein<br />

künstliches Hüftgelenk mit einem Schaft versehen,<br />

<strong>der</strong> in den Knochen eingelassen und<br />

dort zementiert wird.<br />

sind nach Absprache mit dem behandelnden<br />

Arzt erlaubt. Ideal: Schwimmen und Rad fahren.<br />

Hierbei werden die Gelenke entlastet,<br />

Muskeln, Herz und Kreislauf dagegen ausdauernd<br />

trainiert. Ganz wichtig: Regelmäßig<br />

Kontrolluntersuchungen durchführen lassen,<br />

um mögliche Gelenklockerungen frühzeitig<br />

zu erkennen.

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