10 + 1 - Kunstverein Hockenheim
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Diese Ausstellung gibt Einblick in die Arbeit und Konzeption<br />
des <strong>Kunstverein</strong>s <strong>Hockenheim</strong> während der vergangenen<br />
<strong>10</strong> Jahre. Das Ziel, möglichst breiten Bevölkerungsschichten<br />
bildende Kunst als eine der wesentlichen<br />
Ausdrucksformen des Menschen zu vermitteln, wird weiterhin<br />
mit einem facettenreichen Kunstvermittlungsprogramm<br />
verfolgt. Dazu gehören Ausstellungen von etablierten<br />
Künstlern, entwicklungsstarken jungen Künstlern<br />
sowie künstlerisch arbeitenden Mitgliedern. Kunstprojekte<br />
in unterschiedlichen Räumen sowie im öffentlichen<br />
Raum, Kooperationen mit anderen <strong>Kunstverein</strong>en und<br />
Galerien gehören genauso zum Programm wie Kunstworkshops<br />
für Jung und Alt, Projekte mit Schulen und<br />
Partnerstädten oder Kunstfahrten und Atelierbesuche.<br />
Vor allem ist es die unendliche Vielfalt der künstlerischen<br />
Kreativität und ihre spartenübergreifenden Verbindungen,<br />
die bildende Kunst in alle Lebensbereiche<br />
hineinwachsen lässt.<br />
Hildegard Peetz Heidelberg, Installation<br />
Bei der 1. Ausstellung „Die Kunst der Verwandlung“ 2002<br />
gehört Hildegard Peetz mit Ihrer Installation „Schutzraum“<br />
zu den raumbestimmenden Künstlerinnen.<br />
Decolletierte<br />
„Hemdchen“ aus<br />
wachsgetränktem<br />
Haushaltspapier<br />
schweben in<br />
der Luft.<br />
Assoziation an Licht<br />
und Wärme.<br />
In ihrer Schlichtheit<br />
lassen sie vergessen,<br />
daß sie aus<br />
simplen<br />
Wegwerfmaterial<br />
gefertigt sind -<br />
Kunst der Verwandlung<br />
- Aschenbrödel<br />
wird<br />
Königin...<br />
Hildegard Peetz, Installation<br />
Titel: Decolletierte Hemdchen<br />
Zum Thema „Stillleben“ präsentieren zwei deutsche Realisten<br />
2003 ihre Werke. Professor Dieter Kraemer und sein<br />
Meisterschüler Dirk Schmitt aus Köln hinterlassen auch mit<br />
ihrem mehrtägigen Malworkshop einen nachhaltigen Erfolg.<br />
Dieter Kraemer,<br />
Köln, Malerei<br />
Vogelkäfig<br />
Reste und Spuren des Lebens<br />
Dieter Kraemer<br />
ins Bild transportiert.<br />
Titel: Vogelkäfig<br />
In einem leeren Ambiente –<br />
2011, Öl auf Leinwand,<br />
96x85 cm<br />
ein meditativ ästhetisches Gebilde.<br />
So das Vergängliche, und Banale<br />
außerhalb der Wirklichkeit verewigt<br />
zum Stillen Leben für die Wahrnehmung.<br />
Dirk Schmitt, Köln, Malerei<br />
Dirk Schmitt, Titel: Scham, 2012, Tryptichon, Öl auf Leinwand, 140x300cm<br />
Der Mensch in Isolation, dem Geschehen abgewandt,<br />
doch immer in seinem Ausdruck Erlebtes widerspiegelnd,<br />
wird aufgrund seiner Haltung, seiner Gestik und Kleidung<br />
zum Informationsträger. Ralph Giordano schreibt 2000 zu<br />
seinen Bildern: Ich habe bei der Malerei Dirk Schmitts immer<br />
das Gefühl, als wenn der erstarrte Augenblick in der<br />
nächsten Sekunde in Bewegung gerät, sich sogleich aktiv<br />
fortsetzen wird. Das heißt, seine Bilder bringen mich in<br />
einen Zustand der Neugierde auf das „Vorher“ und das<br />
„Nachher“...<br />
Den Charakter des Materials sensibel erspüren und bis an<br />
die Grenzen ausloten, das zeigen Armin Göhringer 2005<br />
am Beispiel Holz und Gerd Winter in der Malerei. Während<br />
der Ausstellung wird ein aktuell gefällter Baum mit der Kettensäge<br />
in ein Kunstwerk verwandelt und in einem Künstlergespräch<br />
der Weg zur Farbfeldmalerei mit Gerd Winter<br />
erörtert.<br />
Armin Göhringer, Zell/Hamersbach, Skulptur<br />
Der Bildhauer Armin Göhringer<br />
bearbeitet Holz. Er schneidet<br />
sich mit der Kettensäge<br />
kompakte Stämme und spürt<br />
dabei sensibel dem Druck und<br />
Zug nach, die als gewachsene<br />
Kräfte den Charakter des Materials<br />
bestimmen.<br />
Er sägt zum einen aus dem organischen<br />
Material kubische<br />
Formen heraus und ist dabei<br />
figurativ ohne figürlich zu<br />
sein, zum anderen reduziert<br />
er die raumverdrängende<br />
Kompaktheit des Materials bis<br />
an die Grenze des Machbaren<br />
auf filigrane Trägerelemente<br />
und schafft damit Skulpturen,<br />
deren Spannung von Tragen<br />
und Stützen, berühren und<br />
Distanz, Bewegung und Ruhe<br />
den Betrachter nachhaltig beeindrucken.<br />
Ernst Schneider<br />
Armin Göhringer<br />
Skulptur: o.T. Holz geschwärzt, Eisen, 2009, 178x24x28 cm<br />
Gerd Winter, Roßdorf, Malerei<br />
Farbfeldmalerei, Schrift, Ornament stehen gleichwertig<br />
nebeneinander. Ruhe, Sanftheit und Klarheit, eine Malerei<br />
der vielen Farbschichten, der Gesten, Schwingungen und<br />
Vibrationen innerhalb und zwischen den Farbfeldern kennzeichnen<br />
seine Bilder.<br />
Gerd Winter<br />
Titel: Farbstück, 20<strong>10</strong>/2011, Öl auf Leinwand, 120x<strong>10</strong>0 cm<br />
Jörg Bach, Mühlheim/Donau, Skulptur<br />
2006 sind es Poesie, Musik und Tanz, die eine enge Verbindung<br />
zu den ausgestellten Stahlskulpturen von Jörg Bach<br />
und den Bildern von Konrad Hummel mit Titeln wie „Concerto<br />
grosso“ eingehen. Es entstehen Texte und Gedichte in<br />
einem Lyrikworkshop, in einem Konzert treten Klangfarben<br />
und Farbklänge in einen Dialog, und eine Tanzperformerin<br />
entlockt den Kunstwerken ihre Dynamik und Ruhe.<br />
Von innen nach außen entfaltet sich die Kraft von Jörg<br />
Bachs Skulpturen …<br />
Ausgangpunkt sind kompakte Grundformen:<br />
Kugel, Würfel, Quader. Durch eine verborgene innere Kraft<br />
bewegt, werden diese kompakten Formen aufgebrochen.<br />
Sie teilen sich, blähen sich auf, verzweigen sich und strecken<br />
sich ins Überdimensionale. Zugleich krümmen sie sich<br />
immer wieder zurück zu jener Energie, aus der sie hervorgegangen<br />
sind. Positiver und negativer Raum, ein Hinein<br />
und Hinaus, ein Hindurch und Drumherum, ein sich Öffnen<br />
zum Raum entsteht. Wie von selbst nehmen dabei die<br />
abstrakten Formen seiner Objekte Gegenständliches auf,<br />
die sich in den Titeln spiegeln. …<br />
Rudolf Greiner, Tübingen<br />
Jörg Bach<br />
Titel: Begegnung, 2003,39, Corten Lack, 21x24x24 cm