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Wie erstelle ich eine Seminar- oder Abschlussarbeit?

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<strong>Wie</strong> <strong>erstelle</strong> <strong>ich</strong> <strong>eine</strong> <strong>Seminar</strong>- <strong>oder</strong> <strong>Abschlussarbeit</strong>?Prof. Dr. Rudolf BerrendorfFachhochschule Bonn-Rhein-SiegFachbere<strong>ich</strong> Angewandte InformatikGrantham-Allee 2053757 Sankt AugustinRudolf.Berrendorf@FH-Bonn-Rhein-Sieg.de16. März 2003i


iiZusammenfassungDieser kurze Artikel gibt <strong>eine</strong> systematische Anleitung zur Erstellung <strong>eine</strong>r<strong>Seminar</strong>- <strong>oder</strong> <strong>Abschlussarbeit</strong>. Dabei wird auf relevante Fragestellungen eingegangen,die auf dem Weg von der gezielten Themensuche bis hin zur Gestaltungder Ausarbeitung und des Vortrages aufkommen.


INHALTSVERZEICHNISiiiInhaltsverze<strong>ich</strong>nis1 Einleitung 12 Auswahl des Themas 13 Vorbereitung 14 Anfertigung der Ausarbeitung 24.1 Vorgehen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.2 Inhalt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 24.3 Dokumentgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.3.1 Überschriften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 44.3.2 Tabellen und Bilder . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54.3.3 Aufzählungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 54.3.4 Literaturangaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64.4 Typografie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64.4.1 Schriftarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 64.4.2 Regeln zur Textgestaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 75 Präsentation der Ergebnisse 76 Zusammenfassung 8Literatur 9


1 EINLEITUNG 11 EinleitungErfahrungsgemäß stellen die in <strong>Seminar</strong>en und <strong>Abschlussarbeit</strong>en zu erbringen eigenenLeistungen in Form von Fachvortrag und schriftl<strong>ich</strong>er Ausarbeitung viele Studierendevor ein Problem: Die geeignete Präsentation <strong>eine</strong>s inhaltl<strong>ich</strong> anspruchsvollenThemas <strong>eine</strong>m Publikum gegenüber.Diese kurze Anleitung soll dazu dienen, Ihnen <strong>eine</strong>n Leitfaden für die Erstellung von<strong>Seminar</strong>- und <strong>Abschlussarbeit</strong>en – Ausarbeitung wie Vortrag – zu geben. Dabei werdenSie schrittweise geführt von der Auswahl <strong>eine</strong>s für Sie geeigneten Themas über dier<strong>ich</strong>tige Vorbereitung bis hin zur Anfertigung der Ausarbeitung und der PräsentationIhrer Ergebnisse vor <strong>eine</strong>m Publikum.2 Auswahl des ThemasZu Beginn <strong>eine</strong>s <strong>Seminar</strong>s wird übl<strong>ich</strong>erweise <strong>eine</strong> Liste zu bearbeitender Themenvorgestellt und entsprechende Literaturstellen angegeben. Informieren Sie s<strong>ich</strong> beimBetreuer in der Vorbesprechung über die einzelnen Themen. Der Titel ist (hoffentl<strong>ich</strong>)aussagekräftig, aber Zusatzinformationen sind oft sehr hilfre<strong>ich</strong>. Manches Thema, dasvom Titel her für Sie wenig ansprechend war, kann durchaus bei näherem Hinsehenfür Sie interessant werden, und umgekehrt. Seien Sie aufgeschlossen gegenüber neuenThemengebieten. Auch wenn es sinnvoll ist s<strong>ich</strong> zu spezialisieren, so bietet ein<strong>Seminar</strong> auch Gelegenheit, s<strong>ich</strong> mit <strong>eine</strong>m Randgebiet intensiv auseinanderzusetzen.In <strong>eine</strong>r <strong>Seminar</strong>beit beschäftigt man s<strong>ich</strong> übl<strong>ich</strong>erweise mit <strong>eine</strong>m eng eingegrenztenThemengebiet. Hier ist also von Ihnen n<strong>ich</strong>t <strong>eine</strong> Arbeit in die Breite sondern in dieTiefe gefragt.Während bei <strong>eine</strong>r <strong>Seminar</strong>arbeit durchaus auch Neuland betreten werden kann, istdies bei <strong>eine</strong>r <strong>Abschlussarbeit</strong> generell n<strong>ich</strong>t der Fall. Eine solche Arbeit ist die natürl<strong>ich</strong>eFortsetzung ihres Studiums in dem von Ihnen gewählten Schwerpunkt. Das Themawird anspruchsvoll sein und <strong>eine</strong> Bearbeitung setzt voraus, dass Sie die Grundlagen aufdem entsprechenden Teilgebiet der Informatik bereits beherrschen.3 VorbereitungPlanen Sie die Zeit von der Auswahl des Themas bis zur Abgabe der Ausarbeitungund Ihrem Vortrag sehr gründl<strong>ich</strong>. Fassen Sie dies als Projekt mit <strong>eine</strong>r entsprechendenPlanung auf. Entwerfen Sie zusammen mit dem Betreuer der Arbeit <strong>eine</strong>n Zeitplan, indem realistische Meilenst<strong>eine</strong> (Literaturrecherche, Gliederung, Konzeptentwurf, Realisierung,usw.) in n<strong>ich</strong>t zu großen Zeitabständen notiert sind, anhand derer Sie (und derBetreuer) den Fortschritt der Arbeit kontrollieren können. Wählen Sie die Zeitschritten<strong>ich</strong>t zu groß; nehmen Sie z.B. <strong>eine</strong>n zweiwöchigen Zeitraum als Basiszeiteinheit. Bei<strong>eine</strong>r dreimonatigen <strong>Abschlussarbeit</strong> sollte nach jedem Monat ein Meilenstein eingeplantwerden. Es sollte natürl<strong>ich</strong> ihr Ziel sein diese Meilenst<strong>eine</strong> einzuhalten. BekommenSie aber k<strong>eine</strong> Panik, wenn ein Meilenstein n<strong>ich</strong>t eingehalten werden kann. Solltedieser Ausnahmefall auftreten <strong>oder</strong> absehbar sein, so beraten Sie umgehend mit ihremBetreuer das weitere Vorgehen.


4 ANFERTIGUNG DER AUSARBEITUNG 2Falls Sie wie z.B. bei <strong>Seminar</strong>arbeiten während des Semesters n<strong>ich</strong>t ihre gesamte Zeitfür die Arbeit investieren können, reservieren Sie wöchentl<strong>ich</strong> <strong>eine</strong>n <strong>oder</strong> eventuellmehrere zusammenhängende Zeitabschnitte, in denen Sie intensiv und ungestört andem Thema arbeiten. Vermeiden Sie unbedingt die Strategie, Wochen vor Abgabemit der Bearbeitung zu beginnen, weil noch soooo viele w<strong>ich</strong>tige Dinge vorher erledigtwerden müssen.Lesen Sie s<strong>ich</strong> in das Thema ein. Primär dient dazu die Literatur, die Sie bei Ausgabedes Themas angegeben bekommen haben. Bei <strong>Seminar</strong>arbeiten wird dies z.B. einFachartikel <strong>oder</strong> ein Kapitelauszug aus <strong>eine</strong>m Buch sein. Bei <strong>Seminar</strong>arbeiten kannes sinnvoll sein, bei <strong>Abschlussarbeit</strong>en ist es zwingend erforderl<strong>ich</strong>, dass Sie zusätzl<strong>ich</strong>eLiteratur s<strong>ich</strong>ten. Die Kenntnis aktueller Literatur zu dem Themengebiet der <strong>Abschlussarbeit</strong>ist zwingende Voraussetzung für <strong>eine</strong> erfolgre<strong>ich</strong>e Bearbeitung und <strong>eine</strong>n<strong>ich</strong>t zu unterschätzende Grundlage, auf die Sie bauen können.Nachdem Sie s<strong>ich</strong> in das Thema eingelesen haben und die die Thematik verstandenhaben <strong>erstelle</strong>n Sie <strong>eine</strong> Gliederung. Diskutieren Sie mit Ihrem Betreuer die GliederungIhrer Ausarbeitung (und später des Vortrags). Notieren Sie jeweils neben <strong>eine</strong>mGliederungspunkt, wieviele Seiten bzw. Folien Sie dafür vorsehen wollen. Statt <strong>eine</strong>rAbsolutzahl kann auch <strong>eine</strong> relative Angabe genommen werden. Dies soll auch dazudienen, dass Sie s<strong>ich</strong> an diesem Punkt schon Gedanken über die konkrete inhaltl<strong>ich</strong>eGestaltung Ihrer Arbeit machen und die Gliederungspunkte n<strong>ich</strong>t leere Worthülsensind. Erst nachdem die Gliederung fertig ist, beginnen Sie mit den weiteren Schritten.4 Anfertigung der AusarbeitungNachdem die Gliederung abgeschlossen ist, beginnen Sie mit der schriftl<strong>ich</strong>en Ausarbeitung.Beginnen Sie erst im Anschluss daran mit der Anfertigung des Vortrags!4.1 Vorgehen<strong>Wie</strong> bereits oben erwähnt sollten Sie <strong>eine</strong>n Projektplan mit Meilenst<strong>eine</strong>n entwickeln.Beginnen Sie mit dem Motivations- und Grundlagenteil, schreiben Sie Einleitung undZusammenfassung zuletzt. Achten Sie darauf, dass die Seitenanzahlvorgaben für dieeinzelnen Teile n<strong>ich</strong>t überschritten werden. Oft ist man versucht, all die w<strong>ich</strong>tigenDinge aus der Literatur hinre<strong>ich</strong>end zu würdigen und aufzuführen, hier müssen Siekonsequent sinnvoll zusammenfassen.4.2 InhaltDer Gesamtumfang der Arbeit sollte bei <strong>Seminar</strong>arbeiten ca. 15 Seiten betragen, bei<strong>Abschlussarbeit</strong>en 80 Seiten (ohne Anhang) n<strong>ich</strong>t übersteigen. Für <strong>Seminar</strong>arbeitenwird s<strong>ich</strong> die Strutur und der Inhalt des vorgegebenen Textes auch in der <strong>Seminar</strong>ausarbeitungwieder finden. Eine <strong>Abschlussarbeit</strong> könnte allgemein wie folgt grob gegliedertwerden:1. Titelblatt mit Titel der Arbeit, Namen der Erstellerin / des Erstellers, Name derHochschule, des Fachbere<strong>ich</strong>s <strong>oder</strong> der Firma, ggfs. ein Logo, Datum, Name derBetreuerin / des Betreuers


4 ANFERTIGUNG DER AUSARBEITUNG 32. Bei <strong>Abschlussarbeit</strong>en <strong>eine</strong> Erklärung, dass Sie die Arbeit selbstständig verfassthaben3. Abstract4. Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis5. Einleitung6. Motivation7. Thematische Grundlagen8. Ihr Konzept9. Ihre Realisierung10. Zusammenfassung und eventuell Ausblick auf weitere eigene Arbeiten11. Literaturverze<strong>ich</strong>nis12. Optional <strong>eine</strong> Danksagung13. Optional ein (technischer) Anhang14. Optional ein Index (bei umfangre<strong>ich</strong>en Werken)Für <strong>Abschlussarbeit</strong>en ist das Titelblatt vorgegeben. Tabellenverze<strong>ich</strong>nis <strong>oder</strong> Bildverze<strong>ich</strong>nisnach dem Inhaltsverze<strong>ich</strong>nis verwirren meist den Leser mehr als sie nützen.Der Abstract ist <strong>eine</strong> Kurzzusammenfassung von ca. <strong>eine</strong>r halben DIN A4 Seite, maximal<strong>eine</strong>r Seite.Einleitung und Zusammenfassung sind gewissermassen Gegenpole, die beide die Arbeitmotivieren und wesentl<strong>ich</strong>e Ergebnisse beschreiben sollen. Da die Einleitung dererste Teil der Ausarbeitung ist, mit der der Leser auch beginnen wird zu lesen, sollteSie hier dem Leser Geschmack auf Ihre Arbeit machen. Dazu gehören die Motivationfür die Arbeit sowie ein Ausblick auf w<strong>ich</strong>tige Ergebnisse, die Sie erzielt haben.Demgegenüber können Sie in der Zusammenfassung davon ausgehen, dass der Leserdie Arbeit kennt, hier sollten also die Arbeit noch einmal kurz motiviert und im Wesentl<strong>ich</strong>endie w<strong>ich</strong>tigsten Ergebnisse zusammengefasst werden. Ggfs. können Sie indie Zusammenfassung auch Konsequenzen aus Ihren Ergebnissen ziehen <strong>oder</strong> <strong>eine</strong>nAusblick auf daraus resultierende weitere Ansätze geben.In den Kapiteln Motivation und Thematische Grundlagen, die eventuell auch zu <strong>eine</strong>mKapitel zusammengefasst werden können, führen Sie den Leser in die Problematik ein,weshalb die Beschäftigung mit diesem Thema w<strong>ich</strong>tig ist und beschreiben im Detailden aktuellen Stand auf dem Gebiet mit den w<strong>ich</strong>tigsten vorhandenen Ansätzen inklusivederen Vor- und Nachteilen. In dieser Beschreibung des “state of the art“ ist k<strong>eine</strong>Gribzusammenfassung mit aktuellen Schlagwörtern für N<strong>ich</strong>texperten gefragt, sondernhier müssen Sie detailliert Grundlagen des Themas inklusive technischer Aspektehohen Detailgrades beschreiben und ggfs. werten.In den beiden Kapiteln Konzept und Realisierung gehen Sie im Detail auf Ihren Ansatzein. Das Konzept beschreibt generell Ihren Ansatz, in der Realisierung wird die


5 PRÄSENTATION DER ERGEBNISSE 7der Zeilenbreite. Je breiter die Zeile, desto mehr Zeilenabstand ist erforderl<strong>ich</strong>. VersuchenSie n<strong>ich</strong>t, den Umfang Ihrer Arbeit (in Seiten) künstl<strong>ich</strong> zu erhöhen, indem SieZeilenabstände unnötig erhöhen <strong>oder</strong> Fonts groß wählen usw. N<strong>ich</strong>t nur, dass solcheDokumente schwer lesbar sind, sondern es fällt auch jedem sofort beim Durchblätternauf, was Ihre wahre Intention war.Verwenden Sie linken Flattersatz für Überschriften und Blocksatz für Textabschnitte.4.4.2 Regeln zur TextgestaltungEinige einzuhaltende typografische Regeln sind [Rec02]:1. Am Ende <strong>eine</strong>r Seite soll kein Absatz anfangen, von dem nur noch die ersteZeile auf der ersten Seite Platz findet (Schusterjunge).2. Am Anfang <strong>eine</strong>r Seite soll kein Absatz enden, von dem nur noch die letzte Zeileauf der Seite Platz findet (Hurenkind).3. Bei Worttrennungen am Zeilenende soll jeder Teil mindestens drei Buchstabenenthalten. Wörter mit weniger als sechs Ze<strong>ich</strong>en sollen deshalb n<strong>ich</strong>t getrenntwerden.4. Mehr als drei <strong>oder</strong> vier aufeinanderfolgende Zeilen mit Silbentrennung am Endesoll man vermeiden.5. Alle Seiten, ausser den letzten, sollen mögl<strong>ich</strong>st vollständig gefüllt werden, sodass sie gle<strong>ich</strong> lang sind.Gute Textverarbeitungsprogramme kennen diese Regeln und versuchen diese auch einzuhalten.Gelingt dieser Automatismus n<strong>ich</strong>t, so muss dies manuell erzwungen werden.Ist <strong>eine</strong> solche manuelle Bearbeitung notwendig, so führen Sie diese erst als allerletztenSchritt durch, wenn k<strong>eine</strong> inhaltl<strong>ich</strong>en <strong>oder</strong> Layoutänderungen am Dokumentmehr vorgenommen werden müssen.5 Präsentation der ErgebnisseNeben der Verfassung <strong>eine</strong>r schriftl<strong>ich</strong>en Arbeit ist es die zweite Aufgabe <strong>eine</strong>r<strong>Seminar</strong>- <strong>oder</strong> <strong>Abschlussarbeit</strong> <strong>eine</strong>n fachl<strong>ich</strong>en Vortrag zu halten. Eine Schwierigkeitbei solchen Vorträgen liegt darin, in relativ kurzer Zeit – meist zwischen 30 und 60Minuten – <strong>eine</strong>n anspruchsvollen Inhalt den Zuhörern so zu vermitteln, dass diese diewesentl<strong>ich</strong>en inhaltl<strong>ich</strong>en Punkte verstanden haben und sie in der Lage sind, diese thematischeinzuordnen. Ein Vortrag sollte mindestens die folgenden Gliederungspunktebesitzen:1. Titelfolie mit Titel des Vortrags und Namen des/der Vortragenden2. Gliederung des Vortrags3. Motivation4. Weitere bekannte Ansätze (Einordnung Ihrer Arbeit)


6 ZUSAMMENFASSUNG 85. Ihre Arbeit6. Zusammenfassung und eventuell Ausblick auf weitere eigene ArbeitenDer größte Teil des Vortrags, vom Umfang wie von der Zeit, sollte natürl<strong>ich</strong> IhrenInhalten vorbehalten bleiben.Bauen Sie Ihre Folien so auf, dass diese n<strong>ich</strong>t zuviel Informationen enthalten, sondernbeschränken Sie s<strong>ich</strong> auf den Folien auf die wesentl<strong>ich</strong>en Punkte. In Ihrem Vortragwerden Sie weitere Erläuterungen geben und n<strong>ich</strong>t den auf den Folien präsentiertenText einfach vorlesen. Oft ist es hilfre<strong>ich</strong>, s<strong>ich</strong> einige wenige St<strong>ich</strong>worte auf <strong>eine</strong>mseparaten Notizzettel zu jeder Folie zu notieren, um so in der Aufregung <strong>eine</strong> Gedankenstützefür alle w<strong>ich</strong>tigen Anmerkungen zu haben, die Sie geben wollen.Verwenden Sie im geeigneten Umfang Farbe <strong>oder</strong> fette Schrift, um w<strong>ich</strong>tige Aussagenhervorzuheben. Setzen Sie dies aber nur gezielt ein. Die Verwendung vieler Fonts, derintensive Gebrauch von Farben, die Verwendung unruhiger Folienhintergründe <strong>oder</strong>der massive Einsatz multimedialer Elemente wird die Zuhörer von Ihren Kernaussagenauf den Folien nur ablenken.Versuchen Sie, die Zuhörer permanent für das Thema zu interessieren. Achten Sie darauf,dass es in Ihrem Vortrag <strong>eine</strong>n Roten Faden gibt, an dem s<strong>ich</strong> die Zuhörer orientierenkönnen. Trauen Sie s<strong>ich</strong> auch, während Ihres Vortrags von Zeit zu Zeit (n<strong>ich</strong>t zuschwierige) Fragen an das Publikum zu stellen. Sie erre<strong>ich</strong>en damit, dass die Zuhörerangeregt werden, über die von Ihnen vorher angesprochenen Inhalte nachzudenkenund diese in den Gesamtzusammenhang zu bringen.Bedenken Sie bitte, dass Sie durch die intensive Bearbeitung des <strong>Seminar</strong>themas denZuhörern stoffl<strong>ich</strong> (hoffentl<strong>ich</strong>) voraus sind, Sie also n<strong>ich</strong>t voraussetzen können, dassalle Zuhörer mit den gle<strong>ich</strong>en Voraussetzungen in den Vortrag gehen wie Sie. FührenSie die Zuhörer in der Anfangsphase Ihres Vortrages in die Thematik ein indem Siez.B. anhand <strong>eine</strong>s einfachen und le<strong>ich</strong>t nachvollziehbaren Beispiels das Thema motivieren.Lassen Sie s<strong>ich</strong> während des Vortrages n<strong>ich</strong>t von Zuhörern stören, die desinteressiertwirken. Schauen Sie denjenigen Zuhörer <strong>oder</strong> die Zuhörerin einfach n<strong>ich</strong>t mehr anund suchen Sie stattdessen Blickkontakt zu <strong>eine</strong>m Zuhörer/Zuhörerin, der bzw. dieinteressiert wirkt. Im Zweifelsfall wird dies Ihr Betreuer sein.Halten Sie den fertigen Vortrag vorher laut (!) zu Hause. Ermitteln Sie die Zeit, die Siefür den Vortrag benötigen und kalkulieren Sie eventuelle Zwischenfragen mit ein. Alsgrobe R<strong>ich</strong>tschnur können Sie vorab mit ca. 2 Minuten pro Folie rechnen. Wenn s<strong>ich</strong>jemand bereit erklärt Ihnen beim Probevortrag zuzuhören, umso besser. Er kann eventuellwertvolle Punkte zur Verbesserung des Vortrages Ihnen nach dem Probevortragmitteilen.6 ZusammenfassungEs gibt glückl<strong>ich</strong>erweise k<strong>eine</strong> Einheitsausarbeitung und k<strong>eine</strong>n Einheitsvortrag, dajeder Mensch s<strong>eine</strong>n eigenen Stil und auch s<strong>eine</strong> eigenen Fähigkeiten hat. Dieser kurzeArtikel sollte dazu dienen, Studierenden bei der Gestaltung von <strong>Seminar</strong>vorträgen undschriftl<strong>ich</strong>en Ausarbeiten <strong>eine</strong> R<strong>ich</strong>tschnur zu geben, um so die größten Klippen zuumschiffen.


LITERATUR 9Diese Anleitung ist ein Startpunkt. Anregungen zur Verbesserung nehme <strong>ich</strong> gerneentgegen (rudolf.berrendorf@fh-brs.de).Literatur[Kop00] Helmut Kopka. LaTeX – Eine Einführung. Addison-Wesley, München, 2000.[Paw92] Petra Pawletko. Layouten. Bruckmann, München, 1992.[Rec02] Peter Rechenberg. Technisches Schreiben. Hanser Verlag, München, 2002.[SUN]SUN Microsystems, http://java.sun.com/products/jdk/rmi/. Java Remote MethodInvocation Homepage.

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