12.07.2015 Aufrufe

Kurzvortrag alte Berufe

Kurzvortrag alte Berufe

Kurzvortrag alte Berufe

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN
  • Keine Tags gefunden...

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

SpielmannEin Spielmann ist jemand der an Festen, Hochzeiten oder Taufen spielte, aber manchmalunterhielten sie auch Leute auf dem Gasthof mit ihrer Musik. Seit dem 15. Jahrhundertentstanden in vielen Städten Kaufleute der Stadtpfeifer oder Kunstpfeifer. Jeder derinteressiert war, war natürlich gespannt wer Gildenmitglieder wird, und der, der siegte,musste sich vom Stadtmusikus als Lehrling verpflichten und nach der Lehrzeit ordentlichlossprechen lassen.


TuchschererTuchscherer erhielten das Tuch nach der Walke in feuchtem Zustand und spannten es inHolzrahmen, um es in Länge und Breite zurecht zu ziehen. Beim Walken ging das Tuch ein,bis zu einem Drittel der in der Länge und bis zur Hälfte in der Breite und verlor auch seinegleichmässige Form. Nach dem Spanntrocknen wurde das Tuch mit der Distelkarde angeraut,Eine Distelkarde ist ein stacheliger eigrosser Blütenkopf. Danach wurde das Tuch auf demSchertisch ausgelegt und glatt geschoren. Das Scheren der überstehenden Faserenden erfolgtemit der Tuchschere. Das ist eine Spezialschere mit breiten, langen Blättern, deren unterer TeilLieger und der obere Läufer genannt wurde. Die Tuchschere war anfänglich als einteiligeBügelschere ausgebildet, wie sie auch bei der Schafschur Verwendung fand.


WaffenschmiedEtwa 1500 vor Christus hatte sich die Bearbeitung des Eisens gegen Bronze durchgesetzt, undseit dem hören wir vom Waffenschmied. Zu den Herstellern von Waffen gehörten Plattneroder Planner und Panzerschmied (Harnischmacher) und Eisenhuter stellten die Helme, Pickelund Sturmhauben her. Halsberger fertigten den Teil der Rüstung welcher den Hals schütztegenannt Etzmaler. Klingner waren Schwert und Degenschmiede. Das im Urzustand in Formvon Barren und Luppen relativ weiche Eisen wurde erst beim Schmiedvorgang durch Zugabevon Kohlenstoff zu Stahl. Durch Glühen und Hämmern wurde die Dichte der Klinge,Festigkeit und Elastzitität erhöht. Der erhitzte Stahl wurde in k<strong>alte</strong>s Wasser, Blut, Talg oderUrin getaucht. Je nach Art der Flüssigkeit und der Dauer des Abschreckens wurde die Qualitätbestimmt.Nach dem 30-jährigen Krieg ging die Herstellung von Blankwaffen zurück. Gleichzeitignahm die Produktion von Messern einen Aufschwung, da die Erzeugnisse bis nach Amerika,Afrika und Indonesien exportiert wurde.


WasserträgerDas Sternzeichen Wassermann kommt vom Beruf Wasserträger. Der Wasserträger trugHolzeimer vom Brunnen zu den Häusern mit Wasser gefüllt. Dadurch wurden Holzeimerverwandt, deren zwei an einer hölzernen Tragetasche befestigt waren. Die HandelswareFrischwasser war durchaus kein Billigartikel. In Hannover kostete 1352 eine „Tonne“ 200L.ab dem Schöpfrad an der Leine 8 Pfennige, was etwas dem Taglohn eines Ungelernten imSommer entsprach: dazu kam der Lohn des Wasserträgers.In einem Dorf hatte es ca. 4 Brunnen. Manche Häuser hatten sogar selber einen Brunnen.Nachdem die Zahl der Wasserträger ständig zunahm, regelten die Jüdischen Gemeinden dasGewerbe und liess nur noch Wasserträger zu, die von ihnen eingestellt wurden. Wasserträgerwar ein äusserst schlecht bezahlter, sowie auch gesellschaftlich schlecht angesehener Beruf.Die Wasserträger gehörten zu den niedrigsten Gemeindeangestellten.


ZöllnerDa Zöllner oder Zollpächter über ihre Einnahmen Buch zu führen hatten, mussten sie lesenund schreiben können. Im frühen Mittel<strong>alte</strong>r wurden Zölle zum Teil in Naturalien, Bruchteileder jeweiligen Ware erhoben; im 14. und 15. Jh. wurde Naturalzölle gänzlich vom Geldzollabgelöst. Der festgesetzte Zollbetrag wurde im Beisein des Zollpflichtigen in einer starkarmierten und mehrfach verschlossenen Truhe eingelegt und in einem Register vermerkt.


BarbierErst seit dem 14. Jh. konnte Barbiere auch zünftig werden Von frz. barbier aus lt. Barbitonsor,Barbarius = Bartscherer auch Scherer, Die Kunst des Bartscherens entwickelt sich in denKlöstern und an den Sitzen der hohen Geistlichkeit erst vom 13. Jh. Der „Barbier“ kommt vonfrz. „Barbe“ (=Bart). Der Barbier und der Bader arbeiteten zusammen in der Badestube. ZumBarbier gehörte aber auch das Zähneziehen und Aderlass. Der Barbier hatte einenumfangreichen Arbeitsbereich. Barbiere konnten auch ausserhalb der Barbierstube arbeiten.Der Barbier konnte auch Amputationen, Steinschnitte, Starstiche und sogar operativeGeburtshilfe machen. Im frühen 19. Jh. spezialisierten sich die Barbiere immer mehr aufsBartschneiden und Haarschneiden. Es gibt im Land und in der Stadt öffentliche Badestuben.


Besen und BürstenbinderDie Bürsten waren früh bekannt. Für die Bürsten brauchten sie Schwanzhaare von Pferden,Dachs und Eichhörnchen. Zu den Arbeiten in einer Bürstenbinderwerkstatt gehörten dasSäubern, Sortieren und Ablängen der Borsten. In Städten gingen nur wenige dem Handwerknach. Bürsten und Besen wurden aus Schweineborste hergestellt. Die fertigen Bürsten undBesen wurden in einigen Ländern und Märkten verkauft. Der grösste Teil wurde durchHausierer vertrieben. Die Borsten werden eingeklebt mit heissem Pech.


DrechslerDer Beruf Drechsler wurde schon im Jahr 800 erwähnt, der lateinischeNamen für Drechsler ist Tornarii. Zur Produktplatte der Drechslergehören u.a. Stuhlbeine, Spinnräder, Teller, Knöpfe später auchUhrengehäuse. Material das Holz von Birke, Linde, Pflaume, Apfel,Nuss, Tanne, Kiefer und Eiche. Zum Schleifen, Polieren undDrechseln kannte man im Frühen Mittel<strong>alte</strong>r die Drehbank, bei der anden Enden einer Schnur gezogen wurde. Zwei Männer arbeitenzusammen, einer versetzt mit der Schnur das Werkzeug in Drehung.Der andere führt das jeweilige Werkzeug. Im 12. Jh. kam dieWippdrehbank auf. Zur Arbeit an der Drehbank verwendet manWerkzeuge wie: Drechslereisen von verschiedenen Größen undFormen, flache oder hohe Meißel, Schaber, Abstecheisen undMesslehren.


GlasbläserDie Kunst, mit der eisernen, 1- 1,5 m langen Glasbläserpfeife (deren hintere Hälfte aus Holzbestand, um sich die Hände nicht zu verbrennen.) Glas zu blasen, war ursprünglich auf dieKlosterhütten beschränkt und erlebte in der Mitte des 12. Jh. einen Aufschwung durch dieErfindung des Buntglases und durch den wachsenden Glasbedarf für bunte Kirchenfenster.Farblose Gläser wurden vom15. Jh. an auch zur Verglasung der Fenster von Häusern benutzt. Von den Ägyptern istbekannt, dass bereits um das Jahr 3500 vor Christus Glas hergestellt wurde.


HufschmiedEiserne auf den Huf genagelte U-förmigen Eisen kamen im FMA. in Gebrauch; vorher warenHufschutzeisen mit Riemenwerk befestigt worden. Der Hufschmied war überwiegendländlicher Handwerker, er besorgte neben dem Hufbeschlag auch die Herstellung undAusbesserung von bäuerlichem Arbeitsgerät (Beile, Äxte, Sicheln, Sensen, Hacken,Schaufeln.) Das Hufeisen (huofisen) kam wahrscheinlich im 9.Jh. auf und verbesserte diePferdenutzung durch Verminderung von Hufabnutzung und Erhöhung der Griffigkeit desHufrandes. Hufschmiede brachten zunächst mit Raspeln, Hufmesser, Hauklingen undHolzschlegel den Hornschuh in Form. Hufschmiede wurden auch als Tierheilkundige,besonders als Rossärzte gesucht. Die Lehrzeit dauert 2 bis 3 Jahre.


KorbflechterMaterial: Ruten von Hasel, Weide, Erle und Hainbuche. Aus dervorgeschichtlichen Zeit stammt die Fertigkeit, Flechtwerk ausverschiedenen Materialien zu unterschiedlichen Zwecken herzustellen.Vielzahl unterschiedlicher Transport- und Vorratskörbe, auchFischreusen oder Kinderwiegen gefertigt. Weiden und Haselrutenbenutzte man am meisten, weil sie biegsam sind. Kennzeichen vonKleinhändlern und bäuerlichen Marktbesuchern war derRückentragkorb (Klötzer, Höcker, Kiepe und Stiege). Körbe werdenzum Materialtransport auf Baustellen und im Warenverkehr, zumEinbringen von Laub und Heu, von Obst und Gemüse, zum Austragenvon Landwirtschaftlichen Erzeugnissen benutzt.


MünzprägerMünzpräger arbeiteten in den Werkstätten des Königs oder Münzherren. Die Münzprägerließen einen sogenannten Unterstempel in einen Amboss oder Holzblock ein. Dann legten sieein Stück Metall darauf. Das Metallklümpchen musste allerdings zuerst geschmolzen werden.Dann hielt man einen Oberstempel auf das Metallklümpchen und schlug mit dem Hammer aufden Oberstempel. Das Bild auf dem Oberstempel ist die Rückseite oder das Revers einerMünze. Die Vorderseite wird Avers genannt. Die Münzen wurden aus Silber, Gold undKupfer gemacht. Weil man noch keine chemische Härtung kannte, musste man nachhöchstens 10’000 Schlägen auch den Unterstempel auswechseln. Der Oberstempel, der denHammerschlag direkt abbekam, musste deutlich früher ersetzt werden.


NachtwächterDie Aufgabe des Nachtwächters war es nachts durch die Strassen und Gassen der Stadt zugehen und für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Er warnte auch, zum Beispiel vor Feuer, Feindenund Dieben. Er überwachte auch, ob die Haustüren und Stadttore abgeschlossen waren. DerNachtwächter durfte Leute, die in der Nacht herumspazierten, auch befragen und notfallssogar festnehmen. Die typische Ausrüstung des Nachtwächters war eine Hellebarade odereine Stangenwaffe eine Laterne und ein Horn. Der Nachtwächter gehörte zu den unehrlichen<strong>Berufe</strong>n. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts änderte sich die Aufgabe des Nachtwächters. Ermusste die Stunden nicht mehr schlagen, denn es gab mechanische Uhren.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!