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StadtRaum - Kompetenzzentrum Social Design - Hochschule ...

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<strong>StadtRaum</strong><br />

Präsentationsergebnisse<br />

<strong>Hochschule</strong> Niederrhein<br />

University of Applied Sciences<br />

<strong>Design</strong><br />

Faculty of <strong>Design</strong>


<strong>StadtRaum</strong><br />

Präsentationsergebnisse<br />

der Studierenden im<br />

Fachbereich <strong>Design</strong> im<br />

SS 2009<br />

Prof. Nicolas Beucker<br />

Wimi. Dipl. Des. Monika Dallmann<br />

teilnehmende Studierende:<br />

Dagmar Marsetz<br />

Gesa Höltje<br />

Verena Pütz<br />

Philipp Werner<br />

Nira Hermann<br />

Carlo Zanders<br />

Sonja Sawicki<br />

Sanam Mir Abedini<br />

Tatjana Chalykh<br />

Funda Bakir<br />

Melanie Nelskamp<br />

Thomas Walter<br />

Joshua Paulussen<br />

Didier Gehlen<br />

<strong>Hochschule</strong> Niederrhein<br />

Fachbereich <strong>Design</strong><br />

<strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>Social</strong> <strong>Design</strong><br />

Frankenring 20<br />

D-47798 Krefeld<br />

www.hs-niederrhein.de<br />

http://socialdesign.hs-niederrhein.de


Inhaltsverzeichnis<br />

Einleitung<br />

Projektergebnisse<br />

Große AufBruchstraße<br />

„Mein rechter, rechter Platz ist frei ...“<br />

Fassadenwettbewerb<br />

Kompetenz und Qualität<br />

Postgarten<br />

Entspannung im Postgarten<br />

Oberflächengestaltung<br />

Neue Große Bruchstraße<br />

Resümee


Einleitung<br />

Nach der erfolgreichen Projektarbeit in Viersen ist Stadt-<br />

Raum nun das dritte Projekt, das sich mit der Viersener<br />

Südstadt auseinandersetzt. Im Sommersemester 2009<br />

wurde dabei die Große Bruchstraße unter die Lupe<br />

genommen. Eine Straße, laut und immer nur als Grenze<br />

im Quartier empfunden, soll in naher Zukunft entlastet<br />

werden. Welche Möglichkeiten lassen sich entwickeln,<br />

den verkehrsbetonten Straßenraum zu einem erlebenswerten<br />

und identitätsstiftenden Straßenraum umzugestalten?<br />

Vor Ort sollten mögliche Zukünfte mit Bürgern und<br />

Stadtverwaltung diskutiert und mit kleinen Interventionen<br />

Perspektiven im Raum neu erschlossen werden.<br />

Der Zustand der Großen Bruchstraße ist bezeichnend für<br />

den Wandel in der Südstadt von Viersen. Die Wohn- und<br />

Einkaufsstraße ist auf dem absteigenden Ast. Der Handel<br />

hat sich längst in den besser situierten Norden aufgemacht.<br />

Übrig geblieben sind einzelne Fachhändler, einige<br />

Ramschläden und verlassene Ladenlokale. Einst blühten<br />

hier die Geschäfte und deren Inhaber veranstalteten jährlich<br />

ein Straßenfest mit der anwohnenden Bevölkerung.<br />

Doch auch die wird zunehmend unzufriedener. Das hohe<br />

Verkehrsaufkommen<br />

und das Erscheinungsbild der Straße<br />

erzeugen unzureichende Lebensqualität. Als eine der<br />

zentralen Straßen der Südstadt ist ihre Entwicklung<br />

ausschlaggebend für das gesamte Viertel. So muss auch<br />

hier die Frage nach neuer Identität gestellt werden.<br />

Dies taten 13 Studentinnen und Studenten und erarbeiteten<br />

ganz unterschiedliche Entwürfe zur Zukunft der Großen<br />

Bruchstraße. Mit der Überschrift „Was wäre wenn ...“<br />

erstellten die Studierenden Szenarien von einer<br />

ganzheitlichen Neugestaltung der Straße bis hin zu Aktionen,<br />

die sich mehr auf das Unmittelbare beziehen und<br />

den benötigten Aufbruch begleiten.<br />

Die vorliegende Dokumentation stellt die Projektergebnisse<br />

vor und resümiert über die gewonnenen<br />

Erfahrungen, mit deren Hilfe ein weiterer Stein für die<br />

Identitätsfindung der Südstadt gelegt worden ist.


Große AufBruchstraße<br />

Gesa Höltje und Dagmar Marsetz<br />

Die Abwandlung des Namens der Großen Bruchstraße<br />

soll eine positive Veränderung auf der Straße<br />

signalisieren und Anwohner zu einem gemeinsamen<br />

Aufbruch ermutigen. Durch angebrachte Sprechblasen an<br />

den Straßenschildern wird diese Aussage kommuniziert.<br />

Das in diesem Zusammenhang entstandene Aufbruchmännchen<br />

kann sich jeder an die Fensterscheibe oder ins<br />

Auto kleben, um zu zeigen, dass man Teil dieser Aktion<br />

ist und sie begleiten möchte, was bereits während des<br />

Semesters Bürger taten.<br />

2


„Mein rechter,<br />

rechter Platz ist frei.<br />

Konzept von Gesa Höltje und Dagmar Marsetz<br />

Realisierung innerhalb einer Projektwoche von<br />

einzelnen Studierenden<br />

Mit der Aktion „Mein rechter, rechter Platz ist frei ...“ soll<br />

mit Hilfe der Bewohner der Großen Bruchstrasse eine<br />

mögliche Zukunft für die leerstehenden Ladenlokale<br />

skizziert werden. Grüne Stühle mit der Aufschrift „ Mein<br />

rechter, rechter Platz ist frei“ werden jeweils links neben<br />

den Lokalen aufgestellt. Die aufgreifende Frage „ Was<br />

wünschen Sie sich herbei?“ wird an den Fassaden der<br />

Leerstände angebracht, um in einer spielerischen Art und<br />

Weise auf die Situation aufmerksam zu machen.<br />

Die Stühle verbunden mit wegweisenden grünen Punkten<br />

führen die Passanten von den leerstehenden Ladenlokalen<br />

in ein von der <strong>Hochschule</strong> bespieltes Infolokal.<br />

Dort können die Bürger ihre Wünsche zu der Zukunft ihrer<br />

Straße äußern. So werden die Bürger in den Prozess der<br />

Veränderung auf der Großen Bruchstraße einbezogen<br />

und wirken an der Gestaltung neuer Quartiersperspektiven<br />

mit.<br />

Beim Dialog mit Bürgern fließen die Vorstellungen der<br />

Bevölkerung in die Arbeit der Studenten ein. Das Einbeziehen<br />

von interessierten Bürgergruppen in den<br />

Gestaltungsprozess stärkt darüber hinaus den Zusammenhalt<br />

und Austausch der Bewohner.<br />

Im Infolokal der <strong>Hochschule</strong> sollen in Zukunft die<br />

Ergebnisse der Zusammenarbeit von <strong>Hochschule</strong> und<br />

Stadtteilbüro Südstadt ausgestellt werden. Auf diese<br />

Weise kann die Bevölkerung der Großen Bruchstraße von<br />

Anfang an in Planungsprozesse aktiv mit eingebunden<br />

werden und Entwicklungen nachvollziehen. Durch die<br />

Visualisierung der bei dieser Aktion entstandenen Ideen<br />

und Wünsche wird der Zukunft der Straße ein Gesicht<br />

gegeben.<br />

Für die Realisierung der entwickelten Visionen spielt<br />

eine intensive Öffentlichkeitsarbeit eine besondere Rolle.<br />

Politische Entscheidungen hängen u.a. vom öffentlichen<br />

Meinungsbild ab. Berichtet wurde von der Rheinischen<br />

Post und dem regionalen TV-Sender City Vision.


... Was wünschen Sie<br />

sich herbei?“


Fassadenwettbewerb<br />

Gesa Höltje und Dagmar Marsetz<br />

Beim Fassadenwettbewerb können alle Bewohner der<br />

Großen Bruchstraße ihre Häuserfassaden gestalten und<br />

ihrer Straße ein neues Gesicht geben. Durch kleine<br />

Veränderungen, die jeder erreichen kann, soll jedes Haus<br />

für ein paar Tage im Jahr aufgewertet werden.<br />

Die Bewohner werden in die Gestaltung ihrer Straße einbezogen<br />

und werden motiviert in Austausch miteinander<br />

zu treten. Durch das Schmücken ihrer Häuser schaffen<br />

die Anwohner ein Symbol für ein starkes Gemeinschaftsgefühl.<br />

Der Wettbewerb soll jährlich wiederholt werden, so<br />

dass er zu einem Ritual werden kann.<br />

Die Aktion kann beispielsweise an das Kunstfest auf dem<br />

Gereonsplatz gekoppelt werden. Das Kunstfest bietet<br />

als lokales Ereignis einen Anlass in einem feierlichen<br />

Rahmen. Die Anwohner können mit Vote-Stickern, die an<br />

den jeweiligen Hausfassaden aufgeklebt werden, selber<br />

abstimmen, welches Haus die schönste Veränderung<br />

erzielt hat. Die eindrucksvollste Idee soll auf dem Kunstfest<br />

gekürt werden.<br />

Um die Bürger zu informieren sollte ein Crossmedialer<br />

Ansatz verfolgt werden. Dabei kann die Zeitung, das<br />

lokale Fernsehen und das Radio einbezogen werden.<br />

Zudem soll rechtzeitig eine Interpersonale Kommunikation<br />

stattfinden um die Anwohner zu erreichen. Plakate und<br />

Flyer machen auf den Wettbewerb aufmerksam.


Qualität und Kompetenz<br />

Viersener Spezialisten<br />

Verena Pütz<br />

Diesem Entwurf liegt die Tatsache zugrunde, dass sich<br />

auf der Großen Bruchstraße vor allem spezialisierte Fachhändler<br />

befinden. Dies soll betont werden. Es soll eine<br />

Gesamtatmosphäre entstehen, die vermittelt, dass man<br />

hier einen Service erwarten kann, den man in<br />

modernen Shopping-Centern und großen Einzelhandelsketten<br />

vermisst. Damit eine solche Atmosphäre entstehen<br />

kann, muss der Durchgangsverkehr umgeleitet werden.<br />

Die Große Bruchstraße muss für Laufkundschaft<br />

wieder attraktiver werden. Das Wichtigste aber werden<br />

die Stammkunden sein, die die spezialisierten Ladenbesitzer<br />

aufsuchen. Es sollten ausreichend Parkplätze zur<br />

Verfügung stehen, die möglichst kostengünstig zu<br />

nutzen sind. Die Große Bruchstraße verfügt über zahlreiche<br />

Gebäude mit sehr ansprechenden Fassaden.<br />

Leider sind erst wenige aufgearbeitet und modernisiert<br />

worden. Die Erneuerung der Fassaden ist für ein neues,<br />

qualitativ hochwertiges Gesamtbild unumgänglich.<br />

Damit das Straßenbild beruhigt wird, werden alle<br />

bestehenden Beschilderungen, die von der Fassade<br />

abstehen und in den Straßenraum hineinragen, entfernt<br />

und durch einheitliche, schlichte Schilder ersetzt. Diese<br />

Schilder sind in der Grundanfertigung weiß mit einer<br />

geradlinigen, goldfarbenen Wandhalterung. Die<br />

Typografie ist einheitlich festgelegt und variiert nur durch<br />

einen schmaleren Schriftschnitt für Eigennamen und<br />

eine breitere Dickte bei sehr kurzen Bezeichnungen. Die<br />

spezialisierten Ladenlokale werden durch einen goldenen<br />

Rahmen kenntlich gemacht, der auch nachträglich um das<br />

weiße Schild gelegt werden kann. Der goldene Rahmen<br />

ist nur den Spezialisten vorbehalten und ist verbunden mit<br />

einer Auszeichnung, der goldenen Mispel, die für Qualität<br />

und Kompetenz steht.


Qualität & Kompetenz<br />

Die goldene Mispel. Diese Auszeichnung ist in Analogie<br />

zum Viersener Stadtwappen entstanden, das von der<br />

Mispelblüte geziert wird. Die goldene Farbe betont ihre<br />

Symbolik für höchste Qualität und Kompetenz. Die Vergabe<br />

der Auszeichnung obliegt einem Spezialistenausschuss,<br />

der sich aus bereitwilligen erfahrenen Ladenbesitzern<br />

der Großen Bruchstraße zusammensetzt.<br />

Voraussetzungen für die goldene Mispel sind Erfahrung,<br />

die Spezialisierung auf ein Fachgebiet und ein besonderer<br />

Service. Die Anwärter sollten mindestens zwei Jahre ihr<br />

Geschäft erfolgreich geführt und mindestens zehn<br />

Empfehlungsschreiben von zufriedenen Kunden vorzu-<br />

weisen haben. Ausnahmeregelungen sind dem Ausschuss<br />

vorbehalten. Sollte sich die Qualität negativ<br />

ändern oder der Service nachlassen, kann einem die<br />

goldene Mispel auch wieder aberkannt werden.<br />

Um die Wertigkeit der Spezialisten für die Kunden noch<br />

weiter zu steigern, werden die Türgriffe golden eingefärbt.<br />

So wird die besondere Qualität bereits beim Eintreten<br />

spürbar.<br />

0


Die Spezialisten sollten als Gemeinschaft angesehen<br />

werden und auch zusammen um Neukunden werben. Es<br />

soll ein gemeinsamer guter Ruf entstehen, der auch über<br />

die Grenzen von Viersen hinaus bekannt ist. Besonders<br />

wichtig ist dabei ein Auftritt im Internet. Des Weiteren sind<br />

kollektive Werbekampagnen, beispielsweise auf Plakaten,<br />

zu empfehlen. Im besten Falle etablieren sich die<br />

Spezialisten so sehr, dass weitere Fachgeschäfte sich<br />

in dem Gebiet ansiedeln. Das Konzept ist hier nun nicht<br />

mehr auf die Große Bruchstraße beschränkt, sondern<br />

bezieht auch das umliegende Gebiet mit ein.


Postgarten<br />

Philipp Werner<br />

In dem Entwurf für die Gestaltung des Postgartens<br />

wurde Wert darauf gelegt, eine visuelle Eingliederung des<br />

Platzes in die Große Bruchstraße zu erreichen. Der Weg<br />

in die Straße ist nun nicht mehr versperrt, stattdessen<br />

wird der Fußgänger durch die geänderte Wegführung in<br />

die Große Bruchstraße geleitet.<br />

Ein großes Problem des Platzes in seinem jetzigen<br />

Zustand ist der durch die Hauptstraße verursachte<br />

Verkehrslärm. Dieses Problem wird durch eine, den<br />

gesamten Platz umschließende, blickdichte Hecke gelöst.<br />

Lediglich an den Durchgängen zu den Fußgängerampeln<br />

befinden sich bogenförmige Öffnungen.<br />

In der Mitte des Postgartens befindet sich nun ein großzügiger<br />

öffentlicher Grillplatz mit einer Sitzgruppe, die<br />

Platz für sechs bis acht Personen bietet. Den Bewohnern<br />

der Großen Bruchstraße wird so ein Ort geboten, an dem<br />

man sich bei gutem Wetter treffen kann. Bisher wird dem<br />

Besucher kein Grund gegeben zu verweilen. So bekommt<br />

der Platz den dringend nötigen „Ankerpunkt“.<br />

Bogenförmig über den Platz erstreckt sich ein Wasserlauf.<br />

Er entspringt auf einem Gras bewachsenen Hügel und<br />

mündet in einem Becken unmittelbar am Grillplatz.<br />

Zusätzlich dient das Becken als bauliche Trennung zum<br />

Fußgängerweg. So bleibt trotz zentraler Lage des<br />

Grillplatzes die Intimsphäre gewahrt. Das Geräusch des<br />

Springbrunnens hat eine beruhigende Wirkung auf den<br />

Besucher.<br />

Für die Beleuchtung des Parks sorgen Leuchten der<br />

Firma Hess. Es wurde bewusst darauf geachtet, dass ein<br />

formaler Bezug zu den Laternen auf der Großen Bruchstraße<br />

besteht. Die Leuchten bestehen aus einem Schirm,<br />

der von unten angestrahlt wird. Im Wasserlauf sind<br />

unterhalb der Wasseroberfläche mehrere LED-Leuchten<br />

angebracht.<br />

2


er umgestaltete Platz in der Draufsicht<br />

Die Grundfläche des Grillplatzes ist mit den gleichen<br />

Natursteinen ausgelegt wie auch der Wasserlauf. Des<br />

Weiteren sind im Park zwei Sitzbänke samt Mülleimern<br />

aufgestellt.<br />

Durch diese weitreichenden Veränderungen im Postgarten<br />

wird die Aufenthaltsqualität des Platzes gesteigert.<br />

Die Anwohner und Besucher bekommen einen Ort, der<br />

dank des Lärmschutzes und der freiflächigen Gestaltung<br />

einen offenen Charakter besitzt. Trotz der Nähe zur<br />

Straße verschwinden PKW größtenteils aus dem Sichtfeld.<br />

Nächtliche Beleuchtung des Postgartens.


Entspannung<br />

im Postgarten<br />

Nira Hermann,Carlo Zanders, Sonja Sawicki und<br />

Sanam Mir Abedini<br />

Der Platz ist so gestaltet, dass er als Rückzugsort dient<br />

und zum Entspannen einlädt.<br />

Die Aufteilung verfolgt das Ziel einen sogenannten Relaxbereich<br />

zu schaffen, der nicht als Durchgang dient. Auch<br />

die Material- und Farbauswahl wurde bewusst gewählt,<br />

um den Erholungseffekt zu unterstützen. Auf Qualität und<br />

langlebige Materialien wurde besonderen Wert gelegt.<br />

Die Sitzlounge bietet den Besuchern viel Ruhe, da sie<br />

weitmöglichst entfernt von der Straße angelegt ist. Die<br />

umliegenden Bäume reduzieren den Geräuschpegel<br />

zusätzlich. Die Sitzecke steht auf einem Podest aus<br />

Thermoesche. Beleuchtet durch moderne Parklampen<br />

und kniehohe Bodenleuchten entsteht besonders in den<br />

Abendstunden eine ruhige und harmonische Atmosphäre.<br />

In der Mitte des Parks trennt ein kleiner Teich Rad- und<br />

Fußweg vom Sitzbereich. Die Wege bestehen aus gepflastertem<br />

Naturstein. Die Oberfläche der Steine ist sehr<br />

eben und daher auch für ältere Menschen, Radfahrer und<br />

Inlineskater gut geeignet. Vor dem Teich ist ein Grünstreifen<br />

angelegt, der im Sommer zum Ausruhen, Lesen und<br />

Träumen einlädt.<br />

Das Mobiliar des Parks sollte den Raum gliedern und in<br />

seiner Gesamtheit ein harmonisches Zusammenspiel<br />

ergeben. Das Sitz-O bietet den Parkbesuchern einen<br />

interessanten und lässigen Rückzugsort. Durch seine<br />

runde Form eignet es sich sowohl zum Sitzen als auch<br />

zum Liegen. Die runde Form und die Materialität spiegeln<br />

den Charakter des Parks wider und ordnen sich dem<br />

Thema Entspannung unter.


Oberflächengestaltung<br />

Tatjana Chalykh, Funda Bakir und Melanie Nelskamp<br />

Der Schwerpunkt des Konzepts liegt auf der<br />

Oberflächengestaltung der gesamten Straße sowie des<br />

Rintgenplatzes.<br />

Die Stilanalyse hat gezeigt, dass die Straße viel Potential<br />

besitzt und Vielseitigkeit durch die prachtvollen Hausfassaden<br />

aufweist. Auf der anderen Seite zeigen<br />

unschöne Ecken, dass hier viel Veränderungspotential<br />

benötigt wird.<br />

In der Formanalyse wurde eines der Muster von den<br />

Fassaden auf den Straßenbelag übertragen. Die zwei<br />

Varianten der entwickelten Pflastersteine sind Granit weiß<br />

und dunkelgrau. Somit hält sich die Straße farblich zurück<br />

und die Musterung tritt in den Vordergrund. Durch die Art<br />

und Weise des Verlegens der Pflastersteine entsteht eine<br />

ruhige geordnete Atmosphäre und ein sanfter Übergang<br />

von einem Muster zum anderen. Um dies zu erreichen, ist<br />

der Bodenbelag ebenerdig gestaltet. Das Streifenmuster<br />

auf der Straße hält die Autofahrer zum langsamen Fahren<br />

an.


Rintgenplatz<br />

Optisch soll der kleine Platz gegenüber der Königsallee<br />

eingegrenzt werden mit einer einfarbig hellen<br />

Pflasterung.<br />

Mit der Aufwertung der Wände durch eine farbige<br />

Gestaltung soll der Platz zum Verweilen einladen. Die<br />

große Wand ziert ein Bild mit einer Straßenfestszene,<br />

die Erinnerungen an die vergangenen Sommerfeste<br />

hervorruft, die auf der Großen Bruchstraße vor wenigen<br />

Jahren stattfanden. Der Tisch, der aus dem Gemälde<br />

zu ragen scheint, lädt dazu ein sich zur Menschengruppen<br />

zu setzen.


neue Große Bruchstraße<br />

Thomas Walter, Joshua Paulussen und Didier Gehlen<br />

Mit dem Konzept soll die ganze Straße zu einem<br />

großen Raum zusammengefasst werden. Neben der<br />

Straße selbst sollen für eine erkennbare Ganzheitlichkeit<br />

auch die Übergänge bzw. Grenzbereiche zu anderen<br />

Straßen bzw. Gassen einbezogen werden. Es sollen<br />

unterscheidbare Atmosphären entstehen, die die Frage<br />

von Straße oder Platz immer wieder aufwerfen. Dafür wird<br />

es keine raumbegrenzende Bordsteine und keine Höhenunterschiede<br />

geben. Die Pflasterung ist einheitlich und<br />

einfarbig. Sie verläuft quer zu den Häuserreihen, um den<br />

Raum zwischen den Fassaden optisch breiter erscheinen<br />

zu lassen.<br />

Durch den offenen Raum und die wegfallende<br />

Begrenzung zwischen Straße und Gehweg wird der Autoverkehr<br />

zum vorsichtigen Fahren angehalten. Fußgänger<br />

haben Vorfahrt – ist die Regel auf der Großen<br />

Bruchstraße, die mit dem Konzept Shared Space bereits<br />

in anderen Städten erfolgreich umgesetzt wurde. Durch<br />

das Rinnchen (angelehnt an das alte Rintgen), das sich<br />

über die gesamte Straße zieht, entsteht eine Leitlinie<br />

– eine Verbindung zwischen den einzelnen Plätzen der<br />

Straße. Das Bild der gesamten Fläche ist klar und linear<br />

gestaltet. Sich wiederholende Elemente wie Bänke und<br />

Rinnchen sind parallel zu den Häuserreihen angeordnet,<br />

sodass der Fluss der Fläche nicht<br />

unterbrochen wird.<br />

Im Zentrum der Straße wurde neuer Raum für Aufenthalt,<br />

Gemeinschaft und Aktion geschaffen. Menschen<br />

können sich draußen aufhalten und ihre Straße prägen<br />

und mitgestalten. Eine entspannte, aber lebhafte<br />

Atmosphäre entsteht durch Elemente aus der Natur, wie<br />

Wasser und Grünflächen.<br />

Die grauen Betonwände der umliegenden Häuser werden<br />

von Efeu o.ä. bewachsen, was neben atmosphärischen<br />

Zugewinnen auch den Schall dämmt.


9<br />

Ausfahrt Parkplatz


2<br />

Große Bruchstraße


Platz zum Spielen<br />

22


2<br />

Platz für Aufenthalt in der Straße


Große Bruchstraße<br />

2


2<br />

Parkplatz am Postgarten


Die Beleuchtung der Fläche ist in drei Bereiche unterteilt.<br />

Überspannungsleuchten für ein sicheres Verkehrslicht,<br />

Wandleuchten für ein angenehmes warmes Licht und<br />

Effektleuchten zum Ausleuchten der Rinnchen und<br />

Bäume. Diese einmalige Beleuchtungs- und Platzsituation<br />

macht die Große Bruchstraße zu einem herausragenden<br />

Ort von Viersen.<br />

2


2<br />

Resümee<br />

Das Quartier Südstadt befindet sich seit geraumer Zeit<br />

im Umbruch. Unter der Federführung des Stadtteilbüros<br />

Südstadt arbeiten verschiedene Experten an einem<br />

neuen Gesicht für die südliche Innenstadt von Viersen.<br />

Die Arbeit des <strong>Kompetenzzentrum</strong> <strong>Social</strong> <strong>Design</strong> versteht<br />

sich als ein Baustein vieler unterschiedlich agierender<br />

Kräfte, die an der Identitätsstiftung der Südstadt beteiligt<br />

sind. Das Projekt <strong>StadtRaum</strong> behandelt nicht nur einen<br />

Entwurf für die inmitten der Südstadt liegende Große<br />

Bruchstraße, es versucht auch Methoden zu generieren,<br />

die aus einer gestalterischen Perspektive Bürgerbeteiligung<br />

und Integration der Bevölkerung in den<br />

Gestaltungsprozess erzeugen. In der Vielfalt der<br />

einzelnen Kursergebnisse lässt sich dieses Anliegen<br />

ablesen.<br />

Für einen Entwurf im Öffentlichen Raum ist es wichtig,<br />

dass neben dem Gestalter, sich vor allem Teile der<br />

Bevölkerung mit Veränderungsideen identifizieren können.<br />

Die Errichtung eines Projektbüros vor Ort hatte neben der<br />

Möglichkeit, aktuelle Inhalte unkompliziert in die<br />

Bevölkerung zu tragen, auch den Vorteil, einen möglichst<br />

ungezwungenen Austausch mit den Anwohnern<br />

herzustellen. Die in diesem Kontext stattfindende Aktion<br />

zum Thema leerstehende Ladenlokale bot den Anlass<br />

und oft den ersten Auftakt für ein Gespräch, welches<br />

meist weit über den Aktionsinhalt hinaus ging. Das<br />

Gespräch als Methode ist etwas, das ebenso wie<br />

gestalterische Aktionen zum Identitätswandel beiträgt. So<br />

wurde der Dialog nicht nur zur Bevölkerung sondern auch<br />

zu Politik und Verwaltung gepflegt. Die Integration aller<br />

am Prozess Beteiligten ist ein wichtiger Bestandteil nachhaltiger<br />

Identitätsstiftung.<br />

<strong>Design</strong> hat die Kompetenz, die Inhalte, die es braucht, um<br />

einen Identitätswandel mit voran zu treiben, visuell darstellen<br />

und somit diskutierbar werden zu lassen. Daneben<br />

dienen temporäre Interventionen im Raum dazu,<br />

Potenziale aufzuzeigen, die sich nicht auf den ersten Blick<br />

erschließen. Missstände werden als Chancen gesehen<br />

und in temporären Interventionen auf ihre Gestaltungsmöglichkeiten<br />

hin überprüpft. Die Versuche sind<br />

Anzeichen für Veränderung und lenken auf lokaler Ebene<br />

die Aufmerksamkeit auf gewünschte Sachverhalte. In der<br />

Gesamtheit ist es letztlich die Anreihung vieler einzelner<br />

Bausteine, die den Identitätswandel erzeugen. Es gilt also<br />

weitere Impulse in die Straßen der Südstadt fließen zu<br />

lassen.

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