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(Evaluation des Modellprojektes Vernetzte Pflegeberatung _K\205)

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<strong>Evaluation</strong> <strong>des</strong> <strong>Modellprojektes</strong> <strong>Vernetzte</strong> <strong>Pflegeberatung</strong> in den Regionen Lan<strong>des</strong>-<br />

hauptstadt Magdeburg und Landkreis Harz<br />

Kurztitel<br />

• <strong>Vernetzte</strong> <strong>Pflegeberatung</strong> in Sachsen-Anhalt<br />

Zeitraum<br />

• 01.01.2009 – 30.06.2009<br />

Leitung<br />

• Vertr.-Prof. Dr. Peter Rudolph (wiss. Projektleitung)<br />

• Jeanette de la Barré, Diplom-Gesundheitswirtin (FH)<br />

Mitarbeiter<br />

• Hardy Groß, Diplom-Informatiker (FH)<br />

• Susanne Wasgien, B.A. Gesundheitsförderung und -management<br />

• Denny Isensee, B.A. Gesundheitsförderung und -management<br />

Partner<br />

• Ministerium für Gesundheit und Soziales Sachsen-Anhalt<br />

• Lan<strong>des</strong>verbände der Krankenkassen:<br />

o AOK Sachsen-Anhalt Die Gesundheitskasse<br />

o BKK Lan<strong>des</strong>verband Ost, Lan<strong>des</strong>repräsentanz Sachsen-Anhalt<br />

o IKK Lan<strong>des</strong>verband Sachsen-Anhalt<br />

o LKK Mittel - und Ostdeutschland<br />

o Knappschaft Regionaldirektion Cottbus<br />

• Verband der Ersatzkassen e.V. (vdek):<br />

o Barmer Ersatzkasse (BARMER)<br />

o Techniker Krankenkasse (TK)<br />

o Deutsche Angestellten Krankenkasse (Ersatzkasse)<br />

o KKH-Allianz (Ersatzkasse)<br />

o Gmünder Ersatzkasse (GEK)<br />

o Hanseatische Krankenkasse (HEK)<br />

o Hamburg Münchner Krankenkasse<br />

o hkk<br />

• Kommunen<br />

o Lan<strong>des</strong>hauptstadt Magdeburg<br />

o Landkreis Harz


Zusammenfassung<br />

Hintergrund<br />

Mit der aktuell erfolgten Reform der Pflegeversicherung gemäß Pflege-Weiterentwicklungs-<br />

Gesetz (PfWG) soll eine bessere Beratung und Hilfestellung zur Bewältigung der Lebens-<br />

situation und zur Sicherung der Versorgung bei Pflegebedürftigkeit eingeführt werden<br />

(Frommelt 2008).<br />

Alle Versicherten der Pflegeversicherung haben demgemäß ab 1. Januar 2009 einen<br />

Rechtsanspruch auf eine umfassende <strong>Pflegeberatung</strong> im Sinne eines individuellen Fall-<br />

managements. Dieses reicht von der Feststellung und systematischen Erfassung <strong>des</strong> Hilfe-<br />

bedarfs über die Erstellung eines individuellen Versorgungsplans mit allen erforderlichen<br />

Leistungen bis hin zur Überwachung der Durchführung <strong>des</strong> Versorgungsplans. Des Weiteren<br />

geht das Fallmanagement über die Beratung im Leistungsrecht der Kranken- und Pflege-<br />

versicherung hinaus (§ 7a SGB XI).<br />

Die Aufgaben der <strong>Pflegeberatung</strong> umfassen im Einzelnen:<br />

• Ermittlung <strong>des</strong> Hilfebedarfs unter Berücksichtigung eines Gutachtens <strong>des</strong> medizini-<br />

schen Dienstes der Krankenversicherung<br />

• Erstellung eines individuellen Versorgungsplans<br />

• Hinwirkung auf die Durchführung und Genehmigung <strong>des</strong> Versorgungsplans samt<br />

erforderlichen Maßnahmen<br />

• Überwachung der Durchführung <strong>des</strong> Versorgungsplans<br />

• Auswertung und Dokumentation der Hilfestellung bei komplexen Fällen<br />

(SGB XI § 7a <strong>Pflegeberatung</strong>)<br />

Gemäß § 92c SGB XI werden zur wohnortnahen Beratung, Versorgung und Betreuung<br />

Pflegestützpunkte von den Pflege- und Krankenkassen eingerichtet, sofern nicht andere<br />

Strukturen von der obersten Lan<strong>des</strong>behörde festgelegt werden.<br />

Alternativ wurde in Sachsen-Anhalt das Konzept der <strong>Vernetzte</strong>n <strong>Pflegeberatung</strong> entwickelt.<br />

Dieses greift die vorhandene Struktur der rund 200 Beratungsstellen von Kassen und<br />

Kommunen auf und vernetzt diese miteinander. Die Kassenzugehörigkeit <strong>des</strong> zu Beratenen<br />

spielt in diesem Zusammenhang kein Rolle.<br />

Fragestellung<br />

Die <strong>Evaluation</strong> <strong>des</strong> <strong>Modellprojektes</strong> <strong>Vernetzte</strong> <strong>Pflegeberatung</strong> soll zeigen, ob die Pflegebera-<br />

tung den Ansprüchen <strong>des</strong> Gesetzgebers an die gemäß § 92c SGB XI zu errichtenden<br />

Pflegestützpunkte Rechnung trägt.


Die gesetzlichen Vorgaben umfassen:<br />

• wohnortnahe Beratung, Versorgung und Betreuung,<br />

• unabhängige Auskunft und Beratung zu den Rechten und Pflichten nach dem Sozial-<br />

gesetzbuch und zur Auswahl und Inanspruchnahme der bun<strong>des</strong>- oder lan<strong>des</strong>rechtlich<br />

vorgesehenen Sozialleistungen und sonstigen Hilfsangebote,<br />

• Koordinierung aller für die wohnortnahe Versorgung und Betreuung in Betracht kom-<br />

menden gesundheitsfördernden, präventiven, kurativen, rehabilitativen und sonstigen<br />

medizinischen sowie pflegerischen und sozialen Hilfs- und Unterstützungsangebote<br />

einschließlich der Hilfestellung bei der Inanspruchnahme der Leistungen,<br />

• Vernetzung aufeinander abgestimmter pflegerischer und sozialer Versorgungs- und<br />

Betreuungsangebote.<br />

Das Forschungsprojekt untersucht in diesem Zusammenhang drei Fragestellungen:<br />

• Wie stellt sich die Inanspruchnahme der <strong>Pflegeberatung</strong> in den Modellregionen dar?<br />

• Welche inhaltliche Schwerpunkte können festgestellt werden?<br />

• Wird das Modellprojekt der <strong>Vernetzte</strong>n <strong>Pflegeberatung</strong> in Hinblick auf Qualität und<br />

Methode<br />

Vernetzung den Anforderungen <strong>des</strong> Gesetzgebers gerecht?<br />

Dem <strong>Evaluation</strong>s<strong>des</strong>ign liegt ein quantitativer Forschungsansatz zugrunde. Die empirische<br />

Erhebung wurde mittels einer schriftlichen Querschnittstudie realisiert.<br />

Als Datenbasis diente ein standardisierter Fragebogen, anhand <strong>des</strong>sen die Umsetzung,<br />

Vernetzung, Qualität und Effektivität der <strong>Pflegeberatung</strong> im Land Sachsen-Anhalt erfasst<br />

wurden. Die Lan<strong>des</strong>hauptstadt Magdeburg und der Landkreis Harz wurden als Modell-<br />

regionen für die Studie ausgewählt. In diesen Modellregionen befinden sich 44 Beratungs-<br />

stellen, die alle in die <strong>Evaluation</strong> einbezogen wurden. Der Fragebogen ist von den Pflege-<br />

und Kundenberatern der Kassen und den Beratern der Kommunen bei jeder persönlichen,<br />

telefonischen oder schriftlichen Beratung zum Thema Pflege ausgefüllt worden. Die Sicht der<br />

beratenen Personen fand dabei ebenso Berücksichtigung wie die professionelle Ein-<br />

schätzung durch die Berater. Um einen methodisch einwandfreien Einsatz der Erhebungsin-<br />

strumente zu gewährleisten und das Erhebungsthema angemessen vorzubereiten, erhielten<br />

die Berater gezielte Informationen und schriftliche Hinweise zu den einzelnen Frage-<br />

stellungen.


Diskussion<br />

Die Inanspruchnahme der <strong>Pflegeberatung</strong> und die inhaltlichen Schwerpunkte zeigen, dass<br />

eine umfassende Koordinierung aller für die wohnortnahe Versorgung und Betreuung in<br />

Betracht kommenden gesundheitsfördernden, präventiven, kurativen, rehabilitativen und<br />

sonstigen medizinischen sowie pflegerischen und sozialen Hilfs- und Unterstützungs-<br />

angebote, einschließlich der Hilfestellung bei der Inanspruchnahme der Leistungen, gewähr-<br />

leistet ist und auch übergreifend stattfindet. Grundsätzlich zeigt die <strong>Evaluation</strong> <strong>des</strong><br />

<strong>Modellprojektes</strong>, dass die „<strong>Vernetzte</strong> <strong>Pflegeberatung</strong>“ in Sachsen-Anhalt den Ansprüchen<br />

<strong>des</strong> Gesetzgebers gemäß § 92c SGB XI gerecht wird.<br />

Publikation<br />

Rudolph, P.; de la Barré, J. (2009): <strong>Evaluation</strong> <strong>des</strong> <strong>Modellprojektes</strong> <strong>Vernetzte</strong> <strong>Pflegeberatung</strong><br />

in den Regionen Lan<strong>des</strong>hauptstadt Magdeburg und Landkreis Harz. Magdeburg: EUMEDIAS<br />

Heilberufe AG

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