Download - Gedenkstätte Deutscher Widerstand
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Familie<br />
und<br />
Kindheit<br />
4<br />
Der Großvater, Fürst Philipp Eulenburg zu Hertefeld,<br />
genießt als Jugendfreund des Kaisers lange Zeit dessen<br />
Vertrauen und gilt am Hofe als sehr einflussreich.<br />
Nach öffentlichen Anwürfen wegen angeblicher<br />
homosexueller Neigungen lebt der Fürst seit 1908<br />
zurückgezogen in Liebenberg. Aus der Ehe mit der<br />
schwedischen Gräfin Auguste von Sandeln gehen<br />
sechs Kinder hervor. 1909 heiratet die jüngste Tochter<br />
Victoria den Modegestalter Otto Haas-Heye, einen<br />
Mann mit großer Ausstrahlung. Die Familie Haas-<br />
Heye lebt zunächst in Garmisch, dann in London und<br />
seit 1911 in Paris. Nach Ottora und Johannes kommt<br />
Libertas am 20. November 1913 in Paris zur Welt. Ihr<br />
Vorname ist dem „Märchen von der Freiheit“ entnommen,<br />
das Philipp Eulenburg zu Hertefeld geschrieben<br />
hat. Die Mutter wohnt in den Kriegsjahren mit den<br />
Kindern in Liebenberg.<br />
1921 stirbt der Großvater, und die Eltern lassen sich<br />
scheiden. Nach Privatunterricht in Liebenberg besucht<br />
Libertas seit 1922 eine Schule in Berlin. Ihr Vater leitet<br />
die Modeabteilung des Staatlichen Kunstgewerbemuseums<br />
in der Prinz-Albrecht-Straße 8. Auf den weiten<br />
Fluren spielen die Kinder. 1933 wird dieses Gebäude<br />
Sitz der Gestapozentrale. Die Zeichenlehrerin Valerie<br />
Wolffenstein, eine Mitarbeiterin des Vaters, nimmt sich<br />
der Kinder an und verbringt mit ihnen den Sommer<br />
1924 in der Schweiz.