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Wortprotokoll des Expertengesprächs findet Ihr hier

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Unterausschuss Neue Medien (22), 13. Sitzung, 19.09.2011zur Aussprache mit den Abgeordneten der Fraktionen. Bitte schön, Herr Hüppe.Hubert Hüppe (Beauftragter der Bun<strong>des</strong>regierung für die Belange behinderter Menschen): Sehrgeehrter Herr Vorsitzender, sehr geehrte Abtgeordnete und Sachverständige, meine Damen und Herren.Erst einmal herzlichen Dank für die Einladung und herzlichen Dank, dass heute diese Anhörungstatt<strong>findet</strong> und man die Sachverständigen fragt. Einige politische Forderungen sind bereits angeführt undauf eine sogenannte inklusive Gesellschaft und die daraus folgende Teilhabe für Menschen mitBehinderung verwiesen worden. Diese ist natürlich in vielfältiger Weise auch verbunden mit der Nutzungder neuen Medien und <strong>des</strong> Internets, den öffentlichen ebenso wie den privatrechtlichen Medien. Vielesvon dem, was ich sagen wollte, ist schon gesagt worden. Ich denke, neben der BITV 2.0, von der wir unsvieles erhoffen, geht es grundsätzlich um gesellschaftliche und auch politische Teilhabe. Wie kann manbeispielsweise, wenn man körperlich dazu kaum mehr in der Lage ist, zu irgendwelchen Veranstaltungenüber das Thema Inklusion gehen, um sich an der Diskussion zu beteiligen? Kann man über das Internetoder andere Dinge die Möglichkeit nutzen und sich dann doch beteiligen? Inklusive Gesellschaftbedeutet, dass auch Menschen mit sehr hohem Unterstützungsbedarf eine solche Chance habenmüssen.Was mir bislang noch ein bisschen zu kurz gekommen ist, ist die sogenannte einfache Sprache. Auch diegehört zur politischen Teilhabe. Ich habe immer die Forderung erhoben, dass wenigstens eine Sendungpro Tag in einfacher Sprache stattfinden sollte, am besten eine Nachrichtensendung, denn ich glaube,dass eine Vielzahl von Menschen die Fachsprache in den Nachrichten nicht versteht. Mich beeindruckteein Beispiel, das auch wieder zeigte, dass es nicht nur für Menschen mit Behinderung nützlich sein kann,wenn eine einfache Sprache gesprochen wird. Es handelte sich um den Evangelischen Kirchentag. Dortgab es einen Gottesdienst in einfacher Sprache, an dem nahezu 12.000 Menschen teilnahmen, die manlängst nicht als geistig behindert oder lernbehindert anzusehen hatte, sondern denen wahrscheinlich dieKomplexität der Sprache nicht so geläufig war und sie sie <strong>des</strong>halb nicht verstanden. Ich glaube, auch impolitischen Bereich gibt es die eine oder andere Möglichkeit einer verbesserten Teilhabe.Gestatten Sie, dass ich es an dieser Stelle auch noch einmal sage, Herr Hänsgen hat darübergesprochen, inwieweit kann ich Produkte einkaufen, Herr Wegge auch. Es gibt inzwischen vieleMenschen, das ist meine Lebenswirklichkeit, die nicht mehr mit der Bahn fahren, nicht, weil sie nicht aufden Bahnsteig gelangt oder nicht in den Zug einsteigen können, weil sie im Rollstuhl sitzen, nein,sondern weil sie nicht mehr wissen, wie sie an eine Fahrkarte gelangen sollen. Ich denke, es wird auchunsere Aufgabe sein, eine Lösung zu finden, wie wir die Menüführung so vereinfachen, dass mehr Leutesie nutzen können. Wie können wir Automaten vereinfachen und ebenso die Sprache vereinfachen. Mirwäre wichtig, die verschiedenen Aspekte der Barrierefreiheit zu betrachten. Es gibt Menschen, die blindsind, eine Sehbehinderung haben oder gehörlos sind. Immer wieder hört man dann in der Öffentlichkeit,wieso es Gebärdenvideos gebe muss, wo diese Menschen doch lesen könnten. Es ist so, dass dasstatt<strong>findet</strong>. Als ich so etwas einmal auf meiner Internetseite hatte, nämlich einen Film ohne Ton alsGebärdenvideo, war ich als dämlich hingestellt worden, weil man nicht erkannt hatte, dass es eine10

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