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Isolationsüberwachung in Hochvolt-Bordnetzen von ... - Bender-DE

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HARDWARE<br />

kuperations-Generatoren und damit<br />

der größte Teil des <strong>Hochvolt</strong>systems<br />

unüberwacht.<br />

– Durch Beschleunigen oder Abbremsen<br />

werden hohe Spannungsgradienten<br />

verursacht. Diese br<strong>in</strong>gen die<br />

meisten e<strong>in</strong>fach aufgebauten <strong>Isolationsüberwachung</strong>en<br />

während des Betriebes<br />

des Fahrzeugs zum „Aussteigen“,<br />

das heißt, während der Fahrt<br />

wird nicht überwacht, was ebenfalls<br />

unbed<strong>in</strong>gt verh<strong>in</strong>dert werden muss.<br />

2 Ungeerdete (IT)-Systeme:<br />

Industrieanwendung für das Fahrzeug<br />

Wie bereits beschrieben, handelt es sich<br />

bei der „Drei-Voltmeter-Methode“ um<br />

e<strong>in</strong>e sehr alte und bewährte Messmethode,<br />

die <strong>in</strong> den Anfängen der isoliert aufgebauten<br />

Versorgungsnetzsysteme, den<br />

sogenannten ungeerdeten (IT)-Systemen,<br />

ihren E<strong>in</strong>satz fand. Diese IT-Systeme<br />

wurden und werden wegen der besonderen<br />

Eigenschaft e<strong>in</strong>gesetzt, dass der<br />

erste (Isolations-)Fehler im DC-Netz noch<br />

ke<strong>in</strong>en Fehlerstrom generieren kann.<br />

Denn die Verb<strong>in</strong>dung der aktiven Leiter<br />

zum Potenzialausgleich <strong>in</strong> der Spannungsquelle<br />

fehlt hier. Dies führt zu e<strong>in</strong>er<br />

deutlich erhöhten Verfügbarkeit<br />

dieses Netzsystems: Das Netz muss im<br />

Fehlerfall nicht abgeschaltet werden. Es<br />

genügt, diesen Isolationsfehler zu erkennen<br />

und zu melden. Das Netz sollte<br />

jedoch nur solange weiter betrieben<br />

werden wie unbed<strong>in</strong>gt notwendig, und<br />

nach der Abschaltung der Fehler durch<br />

e<strong>in</strong>en Fachmann lokalisiert und behoben<br />

werden.<br />

Um den Begriff „IT-System“ verwenden<br />

zu können gilt: Der Schutzleiter<br />

muss absichtlich geerdet se<strong>in</strong>. Bei e<strong>in</strong>em<br />

elektrisch angetriebenen Fahrzeug ist<br />

die Erdung jedoch undef<strong>in</strong>iert und,<br />

wenn überhaupt vorhanden, stark witterungsabhängig.<br />

E<strong>in</strong> Erdungskabel<br />

kommt aus naheliegenden Gründen<br />

ebenfalls nicht <strong>in</strong> Betracht. In diesem<br />

Anwendungsfall sollte man deshalb besser<br />

<strong>von</strong> e<strong>in</strong>er Schutztrennung (mit fest<br />

angeschlossenen Verbrauchern) als <strong>von</strong><br />

e<strong>in</strong>em IT-System sprechen. Der Vorteil<br />

Bild 1: E<strong>in</strong>satz des <strong>Isolationsüberwachung</strong>sgerätes für ungeerdete DC-Stromversorgung<br />

(IT_Systeme) <strong>in</strong> Elektro- und Hybridfahrzeugen: überwacht das gesamte Antriebssystem,<br />

schützt vor Stomunfällen und m<strong>in</strong>dert Brandgefahr<br />

48<br />

ATZelektronik 06I2009 Jahrgang 4<br />

<strong>Hochvolt</strong>-Bordnetze<br />

ist jedoch der gleiche: Der Antrieb muss<br />

im ersten Fehlerfall nicht abgeschaltet<br />

werden. E<strong>in</strong>e Abschaltung würde unter<br />

Umständen e<strong>in</strong>e viel größere Gefährdung<br />

der Insassen des Fahrzeuges zur<br />

Folge haben.<br />

3 Entwicklung der Messtechnik<br />

Da sich der E<strong>in</strong>satz des IT-Systems bewährt<br />

hat und immense Vorteile br<strong>in</strong>gt,<br />

hat sich diese Form der Installation immer<br />

weiter verbreitet. Die Anforderungen<br />

an die Überwachungsgeräte wurden immer<br />

komplexer und technologisch anspruchsvoller.<br />

In der Industrie f<strong>in</strong>den<br />

schon seit Jahrzehnten Umrichter- oder<br />

Wechselrichter <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit Antrieben<br />

und Generatoren ihren E<strong>in</strong>satz.<br />

Diese werden auch <strong>in</strong> den hochverfügbaren<br />

IT-Systemen <strong>in</strong>stalliert.<br />

Zu den obersten Zielen der Unternehmensgruppe<br />

<strong>Bender</strong> zählt die Entwicklung<br />

neuester <strong>in</strong>novativer Messtechnik<br />

für die <strong>in</strong> den verschiedenen Netzformen<br />

zu <strong>in</strong>stallierenden Schutzmaßnahmen.<br />

So gel<strong>in</strong>gt es immer wieder, für noch sehr<br />

junge Entwicklungen <strong>in</strong> sehr frühen Projektphasen<br />

die passende messtechnische<br />

Lösung zur <strong>Isolationsüberwachung</strong> anbieten<br />

zu können. Die Erfahrungen, die <strong>in</strong><br />

der Vergangenheit im Non-Automotive-<br />

Bereich gemacht wurden, helfen heute,<br />

die <strong>Hochvolt</strong>sicherheit <strong>in</strong> Hybrid- und<br />

Elektrofahrzeuge zu erhöhen.<br />

E<strong>in</strong> kurzer Rückblick: E<strong>in</strong>e der ersten<br />

Anforderung war, mit e<strong>in</strong>er aktiven Messspannung<br />

re<strong>in</strong>e AC-Netze zu überwachen.<br />

Hier konnte Herr Walther <strong>Bender</strong> bereits<br />

1939 e<strong>in</strong>e gerätetechnische Lösung zum<br />

Patent anmelden. Mit dem E<strong>in</strong>satz der<br />

Umrichtertechnik konnte dann auch<br />

Gleichspannung aus dem DC-Zwischenkreis<br />

dem Messsignal überlagert se<strong>in</strong>. Dieser<br />

Umstand erforderte die Messspannung<br />

so zu verändern, dass man sie <strong>von</strong> der<br />

„Fremdgleichspannung“ unterscheiden<br />

konnte. Nun war man <strong>in</strong> der Lage Isolationsfehler<br />

h<strong>in</strong>ter direkt angeschlossenen<br />

Gleichrichtern wertrichtig zu erfassen,<br />

wenn durch die Gleichrichterventile e<strong>in</strong><br />

Laststrom <strong>von</strong> 5 bis 10 mA bei Isolationsfehlern<br />

> 10 kΩ und rund 100 mA bei Isolationsfehlern<br />

< 10 kΩ fliest. Mit immer<br />

ausgedehnteren Netzsystemen tauchte<br />

die Herausforderung der größer werdenden<br />

Netzableitkapazitäten auf. Durch

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