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1. Begegnung mit Claude AnShin - Zaltho-Sangha

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einfacher <strong>mit</strong> den Kosten, da es ein<strong>Zaltho</strong> <strong>Sangha</strong> Retreat ist und grundsätzlichniemand wegen des Geldesabgewiesen wird. In der kurzen Zeitdes Retreats in diesem Zentrum,habe ich konkrete „spirituelleHilfs<strong>mit</strong>tel“, wie <strong>Claude</strong> <strong>AnShin</strong> esnennt, kennen gelernt und habe versucht,sie in meinen Alltag zu integrieren.Es begann zu wirken, wennauch nur in Ansätzen.Schon nach kurzer Zeit bin ichwieder „herausgefallen“. Ich machtemich dann also auf den Weg nachKöln und habe teilgenommen. Undfür mich war im nachhinein das Geldauch besser dort angelegt. Denn wasich dort gesehen habe, wofür Menschengekämpft haben, um die SSM(Sozialistische Selbsthilfe Mülheim,Anm. d. Red.) entstehen zu lassen,hat mich sehr beeindruckt und tiefbewegt.Ich stellte viele Parallelen in<strong>Claude</strong> <strong>AnShin</strong>s Lebensweg zu meinemfest und die Art, wie er sprichtund auf Fragen antwortet, hat michberührt, aber auch vieles in mir aufbrechenlassen. Das Schweigen warsehr hilfreich, um bei mir bleiben zukönnen. Mir wurde zum ersten Malbewusst, was es bewirkt, Dinge nichtzu zerreden. Allerdings ist es fürmich schwierig, <strong>mit</strong> dem was aufsteigtumzugehen, da ich nicht weiß,was ich da<strong>mit</strong> tun soll.Die Konzentration und dieVerpflichtung aufzuwachen, unsereinnere Natur zu leben, sich beiFragen auf das Wesentliche zu konzentrieren.Ich lernte konkreteHilfs<strong>mit</strong>tel kennen. Seine Definitionvon Disziplin und Geist, Rituale undLehren, die helfen aufzuwachen.Aufwachen zur Natur des Leidensund wie wir dieses Leiden immerwieder aufs Neue leben, aber auch,wie wir dieses Leiden beenden können.Zu erfahren, wie lange er sichnur <strong>mit</strong> dem Öffnen und Schließeneiner Tür beschäftigt hat, wie wir <strong>mit</strong>unseren Schuhen umgehen sollten.Aber auch, was ich alles mache ummich zu betäuben, zu verstecken, wieer es nennt. Mir meiner Widerständebewusst zu werden. Er sagte, dassich meinen Weg alleine finden muss,er nichts für mich lösen kann, nur ichalleine. Aber er bietet Unterstützungan, konkret. So konkret, dass er esselber lebt. Jeden Tag.Sitzmeditation, Gehmeditation,Atem, Essmeditation, Arbeitsmeditation,achtsames Sprechen und tiefesZuhören. Im Hier und Jetzt verankertsein.Das ist viel, sehr viel. Und doch sowenig, dass es unglaubwürdigerscheint. Übung.Und was die SSM anbelangt seimir erlaubt zu sagen: ich bin dankbar,dass es Institutionen gibt, die esauch Menschen wie mir möglichmachen, diesen Weg kennen zu lernenund zu versuchen, diesen Weg zugehen.EberhardRituale wie das “sich verneigen” sind einwesentlicher Bestandteil dieser Praxis<strong>Claude</strong> <strong>AnShin</strong>:Fragen und AntwortenZum Thema “Bedeutung vonRitualen” von <strong>Claude</strong> <strong>AnShin</strong>Thomas:<strong>Claude</strong> <strong>AnShin</strong> erwiderte auf eineFrage eines Teilnehmers einerVeranstaltung nach der Bedeutungder Geste der stehenden Verbeugung,wenn beide Handflächen aneinandergepresst sind. (vgl. Bild Mitte-Unten)Hier die Erwiderung von <strong>Claude</strong><strong>AnShin</strong>:Das hängt davon ab. DiesesVerneigen hat nicht nur eineBedeutung.Was ich dir sagen kann, ist, dassdiese Geste im JapanischenWortgebrauch Gassho genannt wird.Es ist eine ganz bestimmte und ganzpräzise Form. Wenn man diese Formübt, ist es so, dass die beidenHandflächen aneinandergepresstsind, die Daumenspitzen sich berühren,die Fingerspitzen der längstenFinger parallel, d.h. auf gleicherHöhe <strong>mit</strong> der Nasenspitze sind. Manhält die Arme weder zu steif noch zuentspannt, aber in einer bequemenund stabilen Haltung. Das ist ebenein Punkt, den man üben kann.Genau darum geht es bei denRitualen.Die Mehrzahl der Menschen,denen ich begegne, haben eineHaltung des Widerstandes gegenüberRitualen. Ich weiß nicht genau, weshalbdas der Fall ist. Ich weiß vonmir, als ich solche Reaktionen hatte,dass es irgendwie <strong>mit</strong> Angst verbundenwar. Die Angst etwas zu verlieren.Was ich durch das Ritual entdeckthabe, ist, wie faul und unkonzentriertich manchmal bin, was widerum diespirituelle Praxis nicht fördert. Mitdem Ritual des Verneigens und denvielen anderen Ritualen habe ich entdeckt,was für ein großer Vorteildiese für mich sind. Wenn man sichnämlich <strong>mit</strong> ganzem Herzen auf diespirituelle Praxis einlässt, kommtman an Punkte - emotional und psychologisch-wo man einfach dasGefühl hat, dass man die Spannung 3

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