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Lebenslauf - Veterinärmedizinische Fakultät - Universität Leipzig

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Prof. Dr. Hartwig BostedtCurriculum vitaeDie 225-Jahr-Feier der Veterinärmedizinischen Fakultät der Universität<strong>Leipzig</strong> am 17. Juni 2005 wurde zum Anlass genommen, Herrn Prof.Dr. Dr. h. c. Hartwig Bostedt mit der Ehrendoktorwürde der Universität<strong>Leipzig</strong> unter dem Rektorat von Herrn Prof. Dr. iur. Franz Häuser unddem Dekanat von Herrn Prof. Dr. Gotthold Gäbel auszuzeichnen.Mit dieser Auszeichnung werden im Besonderen die herausragendenVerdienste, die sich Hartwig Bostedt um das von ihm in der klinischenVeterinärmedizin breit angelegte und von ihm stets engagiertvertretene Fachgebiet der Physiologie und Pathologie derFortpflanzung einschließlich Neonatologie hervorgehoben. In derLehre, Forschung und Dienstleistung einschließlich der postgradualenAus-, Fort- und Weiterbildung von Tierärztinnen und Tierärzten hat sichHartwig Bostedt weit über die Landesgrenzen hinausgehend aufdiesem Gebiet der klinischen Veterinärmedizin einen Namen gemacht.Sein umfangreiches wissenschaftliche Oeuvre dokumentiert sich unteranderem in über 600 Publikationen in Schriftform, darunter mehr als300 Originalveröffentlichungen als Erst- oder Koautor, annähernd 100von ihm betreuten Inauguraldissertationen sowie vier unter seinerFörderung und Unterstützung zum Abschluss gekommenenHabilitationen am Hause und unzähligen Fachvorträgen. Darüberhinaus fungiert Hartwig Bostedt als Herausgeber oder Mitherausgebervon fünf Fachbüchern, von denen einige bis dato in mehrfacher,überarbeiteter Auflage erschienen sind, sowie Autor und Koautor in 12Fachbüchern.Darüber hinaus würdigt die Veterinärmedizinische Fakultät seinehohen Verdienste einerseits um die Wiederbegründung der <strong>Leipzig</strong>erFakultät nach der Wiedervereinigung, andererseits die seinemEngagement zu verdankende schnelle Etablierung der Fakultät iminnerdeutschen Umfeld und über die Grenzen hinweg durchmannigfache Präsenz auf Gastvorträgen und -vorlesungen vor


Studierenden sowie auf zahlreichen Aus- Fort- undWeiterbildungsveranstaltungen der Fakultät für Tierärztinnen undTierärzte.Hartwig Bostedt wurde am 10. Juli 1938 als eines von vier Kindern desGemüsehändlers Friedrich Bostedt und seiner Ehefrau Marie,geborene Dührung, einer Bankangestellten und Hausfrau, in <strong>Leipzig</strong>geboren. 1956 schloss er seine Schulausbildung mit dem Abitur an derHerder-Schule in <strong>Leipzig</strong> ab und bewarb sich um einen Studienplatz fürVeterinärmedizin daselbst. Der Antrag wurde abgelehnt und mit derAuflage versehen, er könne sich erneut bewerben, sobald er eineanerkannte fachbezogene Ausbildung absolviert habe. Daraufhinarbeitete er als Auszubildender zum Landwirtschaftsgehilfen amHaupt- und Landgestüt Neustadt-Dosse. Anschließend bewarb er sicherneut um einen Studienplatz in Veterinärmedizin in <strong>Leipzig</strong>, jedochwurde auch dieser Antrag abgelehnt. Nicht zuletzt aus diesem Grundsiedelte Hartwig Bostedt in die BRD über und musste dort zunächsteinmal zu seinem Erstaunen erfahren, dass seine in Ostdeutschlanderlangte Hochschulreife in Westdeutschland nicht anerkannt wurde; sounterzog er sich erfolgreich einer nochmaligen Abiturprüfung.Ab 1958 studierte er an der Veterinärmedizinischen Fakultät derLudwig-Maximilians-Universität München. 1963 erlangte er dieTierärztliche Approbation, war anschließend als Assistent in einerGemischpraxis beruflich tätig, bis er 1964 die Stelle eineswissenschaftlichen Mitarbeiters an der Gynäkologischen undAmbulatorischen Tierklinik der LMU München durch den damaligenKlinikleiter, Herrn Professor Dr. Dr. h. c. Walter Baier, erhielt. Unterdessen Betreuung promovierte Hartwig Bostedt noch im selben Jahrmit der Inaugural-Dissertation „Die Uterusmotorik bei Pyometra undEndometritis der Hunde und Katzen“. 1970 legte er die Prüfung zumFachtierarzt für „Zuchthygiene und Besamung“ ab. 1972 habilitierteHartwig Bostedt mit der Schrift „Einfluss der normalen und gestörtenGeburt auf klinisch-chemische Blutparameter bei Rind und Schaf“ undzählt damit bis heute zu den jüngsten Habilitierten in derVeterinärmedizin. Anschließend wurde er zum Privatdozenten ernannt,2


und es wurde ihm die Venia legendi für „Physiologie und Pathologieder Fortpflanzung“ erteilt. 1978 wurde er zum außerplanmäßigenProfessor ernannt.Am 1. April 1980 nahm er den Ruf auf die Professur für „Physiologieund Pathologie der Fortpflanzung“ an der damaligen Ambulatorischenund Geburtshilflichen Veterinärklinik am Fachbereich Veterinärmedizinder Justus-Leibig-Universität Gießen an. Diese Professur hatte HartwigBostedt bis zu seiner planmäßigen Pensionierung bis zum 30.September 2003 inne. Da seine Nachfolge bis zum heutigen Tagenicht besetzt ist, beziehungsweise zu seinem Leidwesenmöglicherweise gänzlich unbesetzt bleiben wird, versieht er seitdemdie Klinikleitung in eigener Vertretung.Hartwig Bostedt war und ist aktiv in der klinisch orientierten Forschung:So war er Mitglied im SFB 147 „Jungtierkunde“ der DeutschenForschungs-Gemeinschaft (DFG), Teilprojekt A1: „Adaptation in derNeugeborenenphase“, des Weiteren mitbeteiligt an dem DFG-Programmen „Landwirtschaftliche Nutztiere und moderneHaltungsformen“ sowie „Verschiedene Einflussfaktoren auf dieReproduktionsleistung von Zuchtsauen“.Im Rahmen der Selbstverwaltung an Hochschulen versah HartwigBostedt zweimal das Amt des Prädekans, des Prodekans und das desDekans (1984-85 und 1999-2001). Sein hochschulpolitischesEngagement und sein bekanntes diplomatisches Geschick führtendazu, dass Hartwig Bostedt Evaluierungskommissionen desWissenschaftsrates für Berlin-Mitte (Humboldt-Universität) und <strong>Leipzig</strong>sowie der Evaluierungskommission für das Institut für Zoo- undWildtierforschung (IZW) in Berlin-Friedrichsfelde angehörte.Seit Beginn der 80er Jahre fungiert Hartwig Bostedt alsverantwortlicher Schriftleiter, gemeinsam mit Wilfried Kraft, derFachzeitschrift „Tierärztliche Praxis“. Ferner ist und war er Mitglied inzahlreichen Fachgremien, unter anderem Fachgutachter bei der DFG,langjähriger ehemaliger Vorsitzender der Fachgruppe „Krankheiten der3


Kleinen Wiederkäuer“ der DVG, ferner ist er langjähriger Vorsitzenderder Fachgruppe „Physiologie und Pathologie der Fortpflanzung“ derDVG. Seit 1999 ist Hartwig Bostedt Vorsitzender der Akademie fürTierärztliche Fortbildung (ATF) der Bundestierärztekammer, um, wie erselbst sagt, auch nach seiner Pensionierung ein den Geist regehaltendes fachliches Betätigungsfeld zu behalten.Die Fülle an wissenschaftlichen und hochschulpolitischen Aktivitätendes Hartwig Bostedt über die Grenzen seiner Alma Mater hinausreflektiert sich unter anderem in folgenden Auszeichnungen: Erhalt derG.A.-Michaelis-Medaille durch die Universitäts-Frauenklinik Kiel, Erhaltder Oskar-Röder-Ehrenplakette durch die VeterinärmedizinischeFakultät der Universität <strong>Leipzig</strong>, Auszeichnung mit der Medaille derLandwirtschaftlichen Hochschule sowie mit der Verdienstmedaille derVeterinärmedizinischen Fakultät der Landwirtschaftlichen Hochschuleder Universität Warschau, Erhalt der Dr.-Friedrich-Müssemeier-Medaille durch den Fachbereich Veterinärmedizin der FU Berlin.Die Höhepunkte an akademischen Auszeichnungen stellen zum Einenim Jahr 1999 die Verleihung des Doctor medicinae veterinariae honoriscausa durch die Veterinärmedizinische Fakultät der LandwirtschaftlichenHochschule der Universität Warschau dar, zum Anderen1999 die Aufnahme in die Deutsche Akademie der NaturforscherLeopoldina, Halle/Saale.Hartwig Bostedt nimmt eine Vorbildfunktion für Hochschullehrer ein,räumt er doch die Einhaltung der damit verbundenen Pflichten oberstePriorität ein und erfüllt er doch wie kein anderer das HumboldtschePrinzip, aktuelle Forschungsergebnisse in die Lehre zu integrieren.Es erfüllt mit Genugtuung, diese Verdienste um die klinischeVeterinärmedizin und um die <strong>Leipzig</strong>er Veterinärmedizinische Fakultätmit der Verleihung der Ehrendoktorwürde unterstreichen zu dürfen.Wir wünschen Herrn Kollegen Bostedt und seiner Gemahlin alleserdenklich Gute, viel Glück, Gesundheit und Schaffenskraft für diezukünftigen Aufgaben.4

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