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(WWA Passau) Ralf Schindlmayr, Dipl. Ing ... - Flußmeister

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Bund der Flußmeister BayernsBund der Flußmeister BayernsKarl-Heinz Ebner, <strong>Dipl</strong>. <strong>Ing</strong>. (<strong>WWA</strong> <strong>Passau</strong>)Tobias Lang, Dr.-<strong>Ing</strong>. (<strong>WWA</strong> <strong>Passau</strong>)<strong>Ralf</strong> <strong>Schindlmayr</strong>, <strong>Dipl</strong>. <strong>Ing</strong>. Landespflege (<strong>Ing</strong>enieurbüro Fendt)Bernhard Unterreitmeier, <strong>Dipl</strong>. <strong>Ing</strong>. (<strong>Ing</strong>enieurbüro Fendt)Mario Koksch, <strong>Dipl</strong>. <strong>Ing</strong>. (<strong>Ing</strong>enieurbüro Hunziker, & Zarn &+ Partner)Wasserwirtschaftsamt<strong>Passau</strong>Dammbruch am Eckerbach -das Ausbaukonzept nach der SturzflutProjektgebietDer Eckerbach, ein vor ca. 100 Jahrenausgebauter Wildbach, mündetbei Obernzell in die Donau. Sein2Einzugsgebiet von ca. 28 km erstrecktsich über die GemeindenUntergriesbach und Obernzell imLandkreis <strong>Passau</strong>. Es unterteiltsich in ein oberes Einzugsgebietmit hoher Straßen- und Siedlungsdichte,einen bewaldeten Schluchtverlaufmit hohem Gefälle (3 bis7 %) und einen Talraum mit hoherNutzungsdichte (Wasserkraft, Gewerbe-und Wohngebiete). Wir befindenuns im Unteren BayerischenWald an der Grenze zum österreichischenMühlviertel. Hier, amÜbergang von den Hochlagen desMittelgebirges zum Steilhang derDonauleiten entfaltet der Eckerbachseinen Wildbachcharakter.Geologisch gesehen liegen derEckerbach und seine Zuflüsse RampersdorferBach, Hofleitenbachund Griesenbach im Kristallin(Gneis, Granit) des BayerischenWaldes. Der teilweise geländenahanstehende kompakte Fels wird ingeringer und unterschiedlicherMächtigkeit von verwittertem Materialüberdeckt.Bild 1: Gebrochener Straßendamm imoberen EinzugsgebietHochwasserereignis August 2002Am 12. August 2002 ereignete sichgegen Mittag eine Hochwasserkatastrophe.Starkniederschläge (65mm in 4 h bzw. 120 mm in 48 h)und der Bruch zweier Straßendämmeim oberen Einzugsgebiet löstendie Sturzflut aus. Wegen Verklausungdes Bachdurchlasses stautensich hier ca. 30.000 KubikmeterWasser auf. Durch die Überströmungdes Straßendammes kam esletztendlich zum Dammbruch mitanschließender schlagartiger Entleerungdes Stauraumes. Auf den etwahundertjährlichen Hochwasserabfluss(ca. 40 m³/s) sattelte sichdie Flutwelle des zweiten Dammbruchesauf, so dass sich ein Scheitelabflussvon ca. 120 m³/s ergab.Die hohe Zerstörungskraft wirktesich besonders verheerend im OrtObernzell aus. Die Sachschäden beliefensich insgesamt auf rund 4,6Millionen Euro. Menschenlebenwaren glücklicherweise nicht zu beklagen.Dokumentation des Hochwasserereignissesund PlanungUnmittelbar nach der KatastropheBild 2: Unüberschaubares Schadensausmaßnach dem Hochwasserereigniswurde mit den Aufräumarbeiten begonnen.Die Sofortmaßnahmen amGewässerbett wurden von derFlussmeisterstelle des Wasserwirtschaftsamtes<strong>Passau</strong> ausgeführt.Um das außergewöhnliche Ereignisfestzuhalten, sowie wichtigeDatengrundlagen für die Analysedes Ereignisses, die Beweissicherungund vor allem die Ausbauplanungzu sichern, ließ das Wasserwirtschaftsamt<strong>Passau</strong> eine Dokumentationvom <strong>Ing</strong>enieurbüroFendt erstellen. Diese umfasst nebeneiner chronologischen Rekonstruktiondes Ereignisses in Plan,Fotos und Text die Ermittlung derüberschwemmten Flächen und dieDokumentation der Schäden amGewässer und den baulichen Anlagen.Auch mit der Entwurfsplanungwurde das <strong>Ing</strong>enieurbüro Fendt ausTraunwalchen beauftragt. Nach einemJahr intensiver Planung lagder Entwurf vor. Der geplante Ausbauerstreckt sich dabei auf runddrei Kilometer Gewässerlänge. DieMaßnahme wird bei veranschlagtenGesamtkosten in Höhe von ca.3,0 Millionen Euro mit Fördermittelnder Europäischen Union kofinanziert.Gewässerausbau EckerbachtalZielsetzung für das AusbauvorhabenZiel des Ausbauvorhabens ist dieWiederherstellung eines stabilenGewässerzustandes und der Infrastruktur.Für die Gewerbe- undWohnbebauung der OrtschaftObernzell wurde als AusbaustandardHW 100 + 1 m Freibord festgelegt.die Flußmeister 2004die Flußmeister 200422 45


Bund der Flußmeister BayernsBund der Flußmeister BayernsKanal- & RohrleitungsbauMeisterbetriebErd- & TeichbauRöntgenstr. 1895478 Kemnath-Stadt09642 / 621 u. 622 - Fax 8486Spezialisierung:TeichbauFischzuchtanlagenÖkologischer WasserbauErd - und Rohrleitungsarbeiten35 JahreErfahrungim WasserbauMoorbagger, MobilbaggerLade- und PlanierraupenLKW - AllradRadladerdie Flußmeister 2004die Flußmeister 200446 22


Bund der Flußmeister BayernsBund der Flußmeister BayernsIn diesem naturnahen Abschnitt kann der Eckerbachkünftig seine morphologische Eigendynamik entfalten(Bildung von Kiesbank- und Kolkstrukturen). Die Dimensionierungder Dosierstrecken beruht auf Abschätzungenzu den Geschiebemengen sowie Geschiebetransportberechnungen,die vom <strong>Ing</strong>enieurbüro Hunziker,Zarn&Partner (Aarau, Schweiz) durchgeführt wurden.Nach der Auflassung von vier Triebwerksanlagen bestehtdie Möglichkeit, die Gewässerdurchgängigkeitdurch den Umbau der Abstürze in raue Blocksteinrampenherzustellen. Die Ufersicherungen werden überwiegendmit Granitbruchsteinen (Natursteinmauern,Steinsatz) ausgeführt. In Bereichen mit geringer Böschungsbelastungwerden ingenieurbiologische Bauweisen(Senkwalzen, Spreitlagen, Faschinen) angewandt.In einem Teilabschnitt, in dem die Bebauung direktans Ufer grenzt, ist die Errichtung einer Hochwasserschutzmauererforderlich.Bild 5:Durch das Hochwasser zerstörte StraßeUm die hydraulische Situation zu verbessern, neueWasserflächen zu schaffen und einen „weichen Ausbau“zu erreichen wird in einem Teilabschnitt dasBachbett in eine Brachfläche verlegt. Gleichzeitig werdendurch Abtrag des angrenzenden Ufers wechselfeuchteÜberstaubereiche geschaffen. Das alte Bachbettmit einer handwerklich schön gearbeiteten Trockenmauer(flussbauliches Denkmal) bleibt für dieRückführung einer Triebwassereinleitung erhalten.ÖffentlichkeitsbeteiligungDurch die frühzeitige Einbindung der Bürger, Kommunenund Grundeigentümer in die Planungsüberlegungentrifft das Ausbauvorhaben auf breite Zustimmungin der Öffentlichkeit. Zur Information der Bürger überdas Bauvorhaben wird z.B. Informationsmaterial erstellt.Zusammenfassung/AusblickDas wasserrechtliche Verfahren ist bereits auf den Weggebracht und wird aller Voraussicht nach im Frühjahr2004 abgeschlossen sein. Die Umsetzung der Baumaßnahmeist für die Jahre 2004/2005 vorgesehen. DieBild 6: Das Gebäude wurde nach dem Hochwasser abgerissenBaumaßnahmen und die anschließende Entwicklungam Eckerbach sollen dokumentiert werden. Diesessog. Monitoring befasst sich mit den wasserschutzbaulichenVeränderungen (z.B. Geschiebe- und Sohlentwicklung)und ökologischen Auswirkungen auf den LebensraumGewässer (z.B. Artenvielfalt, und Lebensraumbewertung).Durch den Gewässerausbau im Eckerbachtal wird einedeutliche Aufwertung des Talraumes, sowohl im Hinblickauf den Hochwasserschutz wie auch der Gewäs-serökologie und desLandschaftsbildes erreicht.Ermöglichtwurde dies durch diegute Zusammenarbeitder PlanungsbürosFendt und Hunziker,Zarn & Partner mitdem Wasserwirtschaftsamt<strong>Passau</strong>und dem BayerischenLandesamt für Wasserwirtschaft.die Flußmeister 2004die Flußmeister 200448 22


Bund der Flußmeister BayernsBund der Flußmeister BayernsBild 8: Bachverlegung mit Anbindung des bestehenden BachbettesEs zeigte sich, dass durch die frühzeitigeEinbindung von Kommunenund Anliegern eine wichtigeVoraussetzung für erfolgreiches Zusammenarbeitengeschaffen wurde.So konnten Widerstände schon imVorfeld abgebaut werden, die Bau-maßnahmen sollten damit ohne Verzögerungenumzusetzen sein.Um zukünftig Hochwasserkatastrophendieses Ausmaßes zu vermeiden,ist neben dem Gewässerausbauim Eckerbachtal auch eineÜberprüfung von möglichen weiterenGefahrenpunkten (wie z.B.Straßendämmen oder Durchlässen)im oberen Einzugsgebiet notwendig.Dies ist ein wichtiger Bestandteilder Hochwassersicherheit entlangdes Eckerbaches und seinerZuflüsse.Bild 9: Durch die Flutwelle zerstörtesFeuerwehrautoBild 10: Nur noch Reste blieben von diesem Haus übrigdie Flußmeister 2004die Flußmeister 200422 49


Bund der Flußmeister BayernsBund der Flußmeister BayernsTRANSPORTE UND BAUSTOFFE Spezialbagger mit18 m Reichweite Raupenbagger LKW's mit Halfpipemulde Lieferung von Mauersteinenund Wasserbausteinen ausJura-Kalk, Dolomit undGranit in allen Größen Schotter, Schroppen undMineralbeton sämtlicherKörnungenPhilipp Graf Schleifmühlweg 12 86633 Neuburg/DonauTelefon 08431 - 2601 Fax 08431 - 45701Gahr LudwigGahr LudwigSpezialisierung imGewässer-undUferverbauTransporteBaggerbetriebSand 4384137 VilsbiburgWir fangen an, wo andere aufgeben!TelefonFaxHandy08741 / 631208741 / 23330171 / 4730472die Flußmeister 2004die Flußmeister 200450 22

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