Dominikanerinnen - Bethanien Kinderdörfer gGmbH
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22 Fachlich<br />
„Psychomotorik im Alltag“<br />
„Spielraum geben, Spielraum geben, das ist das<br />
Geheimnis“ (Hugo Kükelhaus)<br />
Vor einiger Zeit wurde das Kinderdorf<br />
Schwalmtal um einen Spielraum erweitert.<br />
Dank vieler Spenden war es uns möglich,<br />
im Zuge eines Umbaus einen Psychomo -<br />
torikraum zu gestalten und mit vielfältig<br />
einsetzbaren Materialien auszustatten.<br />
Außerdem erhielt aus jeder Kinderdorffamilie<br />
und aus jeder Familiären Wohngruppe<br />
eine Erzieherin oder ein Erzieher<br />
die Möglichkeit, an einer Fortbildung der<br />
Deutschen Akademie für Psychomotorik<br />
teilzunehmen. Hierbei handelt es sich<br />
um eine Fortbildung, die sich über einen<br />
längeren Zeitraum erstreckt und die die<br />
Teilnehmerinnen und Teilnehmenr dazu<br />
befähigen soll, die Möglichkeiten der<br />
Psychomotorik im Rahmen des Kinderdorfes<br />
möglichst optimal zu nutzen.<br />
Die psychomotorische Förderung bietet<br />
sehr individuelle Möglichkeiten, Erfahrungen<br />
über die Wirksamkeit des eige-<br />
kidoblick Nr. 25 · 3/2011<br />
nen Tuns zu machen und sich durch<br />
das eigene Handeln neue Verhaltensweisen<br />
bei der Lösung von Problemen<br />
zu erschließen.<br />
Spielerisch werden die Fähigkeiten<br />
gefördert, die es dem Kind ermöglichen,<br />
erfolgreich zulernen. Im Spiel werden<br />
das Aufrechterhalten der Motivation, die<br />
Bereitschaft sich für eine Sache einzusetzen,<br />
der Umgang mit Misserfolgen und<br />
soziale Kompetenzen eingeübt. Gezielte<br />
Spiel- und Bewegungsangebote bieten<br />
den Kindern die Möglichkeit, ihre Umwelt<br />
im wahrsten Sinne des Wortes zu „erfassen“.<br />
Die psychomotorische Entwicklungs -<br />
begleitung stärkt die Persönlichkeit,<br />
fördert die Selbstbestimmung und die<br />
Selbständigkeit. Das Kind erhält den<br />
Freiraum, sich innerhalb eines sicheren<br />
Rahmens auf neue Situationen einzulas-<br />
sen, sich selbst zu erfahren und anders<br />
als im Alltag sein zu dürfen. In der Interaktion<br />
mit anderen müssen Vorstellungen<br />
und Ideen ausgehandelt werden.<br />
Die Voraussetzungen, damit die Kinder<br />
im Spiel lernen können, werden durch<br />
die Erwachsenen geschaffen. Sie bieten<br />
Anregungen, in denen es zu einer Interaktion<br />
mit der sozialen und sachlichen<br />
Umwelt kommen kann. Sie fördern und<br />
ermöglichen, dass die Kinder Räume<br />
erhalten, die sie nach eigenen Bedürf -<br />
nissen verändern und gestalten können.<br />
Sie eröffnen Situationen, in denen Verhaltensänderungen<br />
ausprobiert werden<br />
können, wie z. B. die Fähigkeit, sich von<br />
der Umwelt abzugrenzen und eröffnen<br />
einen Raum für Spontanität.<br />
Astrid Hurdalek