Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
16 Z I E L I R O N M A N J A H R E S P L A N U N G 17<br />
Musterwoche Aufbauetappe<br />
Mo: Ruhetag (Stretching)<br />
Di: Allg. Ausdauer lang (Rad, evtl. kombiniert<br />
mit Laufen; Fokus Technik, total<br />
180 Min.)<br />
Mi: Schwimmen Technik 45 Min.<br />
Do: Tempotraining Laufen 45 Min.<br />
Schwellentraining (vgl. Kasten)<br />
Fr: Schwimmen 80 Min. (40 Minuten Technik,<br />
40 Min. Dauertraining); Krafttraining/Stretching<br />
Sa: Rad locker 180 bis 240 Min. (Fokus<br />
Technik)<br />
So: Koppeltraining Radfahren/Laufen<br />
(120 Min. Rad, 45 Min. laufen zügig)<br />
oder Schwimmen (40 Min.)/Radfahren<br />
(120 Min.).<br />
Trainingsaufwand: Total rund 11 bis 12 Stunden.<br />
In den ersten Monaten der Aufbauetappe<br />
(also rund 4 bis 6 Monate vor dem Wettkampf)<br />
sollte das Trainingsvolumen am<br />
höchsten sein in der gesamten Ironman-<br />
Vorbereitung. Je nach aktueller Jahreszeit<br />
kann das Radfahren durch Spinning, Ergometer-<br />
oder Biketraining ersetzt werden. Im<br />
Winter sind auch Ski- und Schneeschuhtouren<br />
sinnvoll.<br />
Wettkampfetappe:<br />
(Die letzten zwei Monate vor dem Ironman)<br />
Die Ausdauerfähigkeit sollten Sie sich jetzt<br />
erarbeitet haben. Das Trainingsvolumen<br />
sinkt vor dem Hauptereignis immer weiter<br />
ab, die einzelnen Einheiten werden kürzer<br />
und Sie können Tempotests einstreuen (mittellange<br />
Einheiten im zügigen Tempo). Aber<br />
immer noch einmal pro Woche eine lange<br />
Einheit planen (rund 4 Stunden; Ernährung<br />
üben).<br />
Setzen Sie sich gedanklich intensiv mit dem<br />
geplanten Ironman-Erlebnis auseinander.<br />
Stellen Sie sich mögliche – auch negative –<br />
Szenarien vor (Erschöpfung, Krampf, Übelkeit)<br />
und entwickeln Sie passende Strategien,<br />
wie Sie solchen Szenarien entgegenwirken<br />
können. Je mehr Sie sich damit<br />
0auseinandersetzen, desto eher können Sie<br />
die Strategien im Ernstfall dann auch abru-<br />
SCHWELLENTRAINING<br />
Als Schwellentraining bezeichnet man ein Training<br />
an der Grenze zwischen aerober und anaerober<br />
Energiebereitstellung. Als aerob werden<br />
Stoffwechselvorgänge im Organismus bezeichnet,<br />
die unter Beteiligung von Sauerstoff ablaufen,<br />
unter anaerob entsprechend Stoffwechselvorgänge,<br />
die ohne Beteiligung von Sauerstoff<br />
ablaufen. Die beiden Vorgänge laufen beim Training<br />
je nach Intensität der Belastung fliessend<br />
ineinander hinein, eine klare Grenze gibt es<br />
nicht. Trainings im langsamen oder gemässigten<br />
Tempo sind vorwiegend aerob, schnelle und<br />
intensive Trainings eher anaerob. Bei der aeroben<br />
Energiebereitstellung werden unter Zuhilfenahme<br />
des eingeatmeten Sauerstoffs vor<br />
allem die freien Fettsäuren im Körper zusammen<br />
mit Glukose (Traubenzucker) zu Wasser<br />
und Kohlendioxid abgebaut. Bei der anaeroben<br />
Energiebereitstellung kann unmittelbar ohne<br />
Sauerstoff Energie gewonnen werden, allerdings<br />
entsteht durch diesen Prozess Laktat<br />
(Milchsäure), welches sich in den Muskeln<br />
ansammelt und irgendwann bei zu hoher Kon-<br />
BLEIBE GESUND!<br />
Eines der wichtigsten Dinge im Leben eines Sportlers ist es, gesund zu bleiben.<br />
Krankheit heisst nicht nur Trainingsstillstand, sondern Trainingsrückschritt.<br />
Deshalb lieber mal ein Training auslassen, eher sich richtig anziehen,<br />
als noch schnell bei –5° C halb nackt durch den Wald zu rennen oder nach<br />
dem Lauf mit den Kollegen in der Kälte herumzustehen.<br />
fen.<br />
Für die Wettkampfperiode haben wir keine<br />
Musterwoche festgelegt, da sich die einzelnen<br />
Wochen bis zum Wettkampf stark unterscheiden<br />
und der Umfang kontinuierlich<br />
abnimmt. Achten Sie auf eine hohe Bewegungsqualität<br />
bei allen drei Sportarten<br />
(Technikübungen).<br />
zentration zum Belastungsabbruch führt. Je<br />
höher das Tempo, umso mehr muss der Körper<br />
von der aeroben Energiebereitstellung auf die<br />
anaerobe Energiebereitstellung umstellen. Als<br />
grobe Faustregel gilt, dass bis etwa 70 bis 85%<br />
(und natürlich auch darunter) der maximalen<br />
Herzfrequenz die aerobe Energiebereitstellung<br />
dominiert und ab 85% der maximalen Herzfrequenz<br />
der Übergang zur mehrheitlich anaeroben<br />
Energiebereitstellung erfolgt. Seine persönliche<br />
anaerobe Schwelle kann man mit<br />
einem Laktatstufentest ermitteln lassen. Oder<br />
aber man versucht, nach einem kurzen Aufwärmen<br />
rund 40 Minuten gleichmässig mit<br />
grösstmöglicher Geschwindigkeit unterwegs zu<br />
sein (auf dem Rad oder beim Laufen). Können<br />
Sie das Tempo über diesen Zeitraum halten,<br />
entspricht der bei dieser Belastung gemessene<br />
Pulswert in etwa Ihrer anaeroben Schwelle<br />
(unterschiedlich auf Rad und beim Laufen).<br />
Nach einem anaeroben Training (harte Intervalle)<br />
sollte am nächsten Tag ein aerobes Training<br />
(Grundlagentraining) durchgeführt werden.<br />
CHRISTOPH MAUCHS PROFITIPP #<br />
6<br />
• Im letzten Monat vor dem Ironman die<br />
langen Laufeinheiten zurückschrauben<br />
und durch kürzere und schnellere Einheiten<br />
ersetzen.<br />
• Ab der zweitletzten Woche vor dem Wettkampf<br />
noch einmal deutlich das Gesamtvolumen<br />
reduzieren. Jetzt können Sie<br />
nichts mehr nachholen.<br />
• Die letzte Woche vor einem Ironman ist<br />
Geduld angesagt. Zu wenig kann man<br />
kaum machen, zu viel hingegen schon.<br />
(Detailplanung letzte Woche vgl. S.30).<br />
Wenn Sie Ihr Training planen und protokollieren<br />
möchten, haben Sie mit dem FIT <strong>for</strong> LIFE-Trainingstagebuch<br />
einen idealen Ratgeber zur Hand.<br />
Das FIT <strong>for</strong> LIFE-Trainingstagebuch können Sie<br />
gratis gegen ein frankiertes Rückantwortcouvert<br />
(C5, Fr. 1.10.–) beziehen bei: AZ Fachverlage AG,<br />
FIT <strong>for</strong> LIFE, Trainingstagebuch, Neumattstrasse<br />
1, 5001 Aarau.