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Weinliste - Wein Agentur Kern

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Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

-<br />

<strong>Wein</strong>handel<br />

� aktualisiert am 27. November 2012<br />

Guten Tag,<br />

vielen Dank, daß Sie meine aktuelle <strong><strong>Wein</strong>liste</strong> heruntergeladen haben!<br />

Sie finden unter "Lesezeichen" im Fenster links das<br />

INHALTSVERZEICHNIS<br />

mit diesen <strong>Wein</strong>ländern und Spezialitäten:<br />

Deutschland - Österreich - Frankreich - Italien<br />

Spanien mit Sherry - Portugal mit Portwein + Madeira<br />

"Alles, was schäumt" mit Sekt, Crémant, Champagner, Frizzante + Mousseux<br />

Brände + Liköre<br />

Traubensaft - Feinkost - Essig & Öl<br />

Zum Suchen nach einem Stichwort benutzen Sie einfach das Suchen-Fenster in der<br />

Menüleiste oder die Tastenkombination Strg + F (= CTRL + F).<br />

In der <strong><strong>Wein</strong>liste</strong> finden Sie anklickbare Links zu den Internetseiten der <strong>Wein</strong>güter.<br />

Außerdem können Sie viele virtuelle <strong>Wein</strong>bergsspaziergänge unternehmen.<br />

Sollte irgendwo das Kartenmaterial überholt sein,<br />

bin ich für eine entsprechende Information dankbar!<br />

Bei WEIN-KERN können Sie abholen,<br />

ich liefere zu Ihnen und versende ins In- und Ausland.<br />

Haben Sie schon unter "<strong>Wein</strong>proben" mein Angebot an spannenden <strong>Wein</strong>proben entdeckt?<br />

Viel Freude beim Schmökern und Entdecken!<br />

Herzliche Grüße<br />

Wolfgang <strong>Kern</strong><br />

<strong>Wein</strong>händler<br />

Walkmühlenstraße 16 . D - 52074 Aachen<br />

Telefon +49 (0)241 - 955 9110<br />

wein@wein-kern.de . www.wein-kern.de<br />

Seite 1


DEUTSCHLAND<br />

Ahr<br />

Fein und finessenreich, dabei doch dicht und<br />

konzentriert - und dabei vor allen Dingen<br />

immer mit den typischen Aromen der Ahrburgunder,<br />

so lassen sich die <strong>Wein</strong>e von<br />

Frank und Marc Adeneuer charakterisieren.<br />

Die Aromen, die wir noch aus viel, viel früheren,<br />

unseligen süßen Zeiten auf der Zunge<br />

haben, sind einerseits von der Rasse, andererseits<br />

der erdigen Mineralik der Grauwakke-<br />

und Schieferböden geprägt, und wir<br />

können genau diese Aromen als Terroir<br />

beschreiben. Auch wenn die <strong>Wein</strong>e heute<br />

natürlich auf modernem Qualitätsstandart<br />

und völlig trocken ausgebaut sind, finden wir<br />

dieses Terroir im Anbaugebiet nirgendwo so<br />

genial wieder wie in den <strong>Wein</strong>en der Brüder<br />

Adeneuer! Deshalb ist J. J. Adeneuer für<br />

mich der Top-Betrieb des Ahrtals.<br />

Die beiden Brüder leiten den Familienbetrieb<br />

mit über 500jähriger Tradition seit 1984.<br />

Heute verfügt er über rund 12 ha Reben in<br />

besten <strong>Wein</strong>bergslagen in Neuenahr, Ahrweiler<br />

und Walporzheim. Das Prunkstück ist<br />

alter Familienbesitz: die Walporzheimer Gärkammer,<br />

mit 0,64 ha die kleinste deutsche<br />

<strong>Wein</strong>bergslage überhaupt. 87% der Rebfläche<br />

nimmt der Spätburgunder ein.<br />

Die Reben wachsen auf oft schwindelerregend<br />

steilen Böden aus Schiefer und Grauwacken in den Spitzenlagen<br />

nördlich von Ahrweiler. Die Gärkammer besteht aus vielen<br />

kleinen Terrassen, die von jahrhundertealten Trockenmauern<br />

gestützt werden. Hier herrscht ein ganz spezielles, fast "mediterranes"<br />

Kleinklima. Übrigens sind die Trockenmauern kürzlich mit<br />

hohem Kostenaufwand von den Adeneuer-Brüdern restauriert<br />

worden, um die Einzigartigkeit der historischen Lage und ihres speziellen<br />

Klimas zu erhalten.<br />

Bei Adeneuers sind schon die "kleinen" <strong>Wein</strong>e sehr gut, denn auch<br />

für sie wird gutes Traubenmaterial aus eigenen <strong>Wein</strong>bergen verwendet!<br />

Zum Beispiel das gesamte Lesegut der Lage Forstberg geht in<br />

den "Ahrweiler", auch die sehr guten Fraktionen. Deshalb ist auch<br />

der Einstiegswein hier gut und eigenständig und voller Charakter. Er<br />

wird in gebrauchten großen Holzfässern ausgebaut.<br />

Etwas erklärungsbedürftig ist die "J. J. Adeneuer"-Linie: die <strong>Wein</strong>e<br />

aus den Toplagen nördlich von Ahrweiler werden nicht nach Lage,<br />

sondern lagenübergreifend nach ihrer Reife gelesen. Das bedeutet<br />

zwar den Verzicht auf den Lagennamen, ermöglicht es aber, ein gut<br />

strukturiertes <strong>Wein</strong>sortiment anzubieten, ohne mit so vielen kleinen<br />

Mengeneinheiten arbeiten zu müssen. Den Ursprung der <strong>Wein</strong>e<br />

kann man geologisch letztlich als homogen bezeichnen, deshalb<br />

macht diese Vorgehensweise absolut Sinn.<br />

Den Einstieg in diese Linie finden wir mit dem J. J. Adeneuer, im<br />

<strong>Wein</strong>gut kurz "JJ" genannt. Es ist ein mittelgewichtiger <strong>Wein</strong> mit<br />

<strong>Wein</strong>gut J. J. Adeneuer Ahrweiler<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 2<br />

schöner Frucht und ansprechender Frische. Er wird grundsätzlich im<br />

traditionellen Fuder ausgebaut. J. J. Adeneuer N° 2 ist gehaltvoller,<br />

er beinhaltet Trauben mit höherer Reife und ist entsprechend konzentrierter,<br />

auch üppiger in den Aromen. Er reift je zur Hälfte in Fuderfässern<br />

und mehrfach gebrauchten Barriques. Die Spitze bildet<br />

endlich J. J. Adeneuer N° 1, betriebsintern "die Nummer Eins" gerufen,<br />

der in der Qualität einer großen, gehaltvollen trockenen Auslese<br />

vergleichbar ist. Die feinsten Beeren sind für diesen <strong>Wein</strong> reserviert.<br />

Er wird in neuen und gebrauchten Barriques ausgebaut und<br />

verfügt über viel Delikatesse und feine, elegante Pinot-Noir-Frucht.<br />

Blick über Ahrweiler Silberberg und Rosenthal<br />

auf die Neuenahrer Lagen Schieferley und Sonnenberg.<br />

Die "normale" Walporzheimer Gärkammer reift übrigens grundsätzlich<br />

im Fuder, um die ganz typische feine, elegante und warme<br />

Frucht dieser Lage (eben die Aromen dieses Terroirs!) zu erhalten. In<br />

der letzten Zeit wurde bisweilen Barriqueeinsatz vermutet, tatsächlich<br />

stammt die Aromakonzentration von immer perfekterer Vinifikation,<br />

die auch immer etwas mehr Geduld bis zur Trinkreife fordert.<br />

Die spektakulärsten, leider auch teuersten <strong>Wein</strong>e des Gutes sind die<br />

Grossen Gewächse, <strong>Wein</strong>e von außerordentlicher Güte, komplex,<br />

dicht, mit eleganter Textur und tiefer Frucht. Ausgebaut werden sie<br />

im Barrique, denn <strong>Wein</strong>e dieser Konzentration gelingen nur bei<br />

geduldigem Ausbau in kleinen Fässern. (08/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.adeneuer.de/<br />

Ihr Blick in die GÄRKAMMER: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/adeneuergoogle.htm<br />

Fotogalerie: http://www.weinkern.de/content/galerieadeneuer/galerieadeneuer.htm<br />

� 2011 Ahrweiler Spätburgunder trocken 9,00<br />

� 2010 J. J. Adeneuer Spätburgunder trocken 11,40<br />

� 2011 J. J. Adeneuer N° 2 Spätburgunder trocken 15,70<br />

� 2009 J. J. Adeneuer N° 1 Spätburgunder trocken 23,50<br />

� 2008 J. J. Adeneuer N° 1 Spätburgunder trocken 23,50<br />

� 2010 Walporzheimer Gärkammer Spätburgunder trocken 23,50<br />

� 2009 Walporzheimer Gärkammer Spätburgunder trocken 23,50<br />

� 2009 Ahrweiler Rosenthal Spätburgunder trocken GROSSES GEWÄCHS 34,90<br />

� 2008 Walporzheimer Gärkammer trocken Spätburgunder GROSSES GEWÄCHS 54,70<br />

� 2012 Spätburgunder Blanc de Noir trocken Frühjahr 2013<br />

� 2012 Spätburgunder Weißherbst trocken Frühjahr 2013<br />

Hinweis: Großes Gewächs ist eine VDP-interne Klassifikation und weingesetzlich nicht geregelt.<br />

Sekt finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT"


DEUTSCHLAND<br />

Mosel: Saar<br />

Wo heute Schloss Saarstein steht, bauten schon die Römer <strong>Wein</strong> an.<br />

1828 gründete ein Trierer Unternehmer das <strong>Wein</strong>gut, kaufte die<br />

<strong>Wein</strong>berge des damaligen "Saarsteiner Schloßberges" und baute im<br />

Tal ein Kelterhaus. Sein Enkel, Michael Hansen, errichtete auf dem<br />

Bergsporn das imposante Gutsgebäude und führte von dort aus sein<br />

Unternehmen. Ende des Jahrhunderts war Schloß Saarstein<br />

Gründungsmitglied des Großen Rings (heute VDP-Regionalverband)<br />

in Trier.<br />

Der zweite Weltkrieg mit dem Bau des Westwalls veränderte die<br />

Lage in Serrig dramatisch. Auf dem Gut lebte nur noch ein<br />

Verwalter, der das Haus für militärische Zwecke räumen mußte.<br />

Nach dem Krieg verkaufte die Familie Hansen das <strong>Wein</strong>gut an<br />

Dieter Ebert, dessen Familie ihre landwirtschaftlichen Güter in Brandenburg<br />

im Krieg verloren hatte. Seit 1956 baute er die <strong>Wein</strong>berge<br />

wieder auf, reparierte das Haus und führte den Betrieb zu altem<br />

Ruhm. Die <strong>Wein</strong>berge, arrondiert unterhalb des Schlosses gelegen,<br />

tragen den Lagennamen "Serriger Schloss Saarsteiner". Seit den<br />

1970er Jahren zählt Schloss Saarstein wieder zu den führenden<br />

<strong>Wein</strong>gütern in der Region. Zu Beginn der 1990er Jahre übernahm<br />

Sohn Christian das <strong>Wein</strong>gut.<br />

Bei Serrig treffen unterschiedliche Gesteinsformationen aufeinander,<br />

eigentlich genau im Schloss Saarsteiner: Devonschiefer und<br />

Grauwacke. Diese tritt vor allem im Westteil der Lage zutage,<br />

während im flacher werdenden Ostteil Schiefer anzutreffen ist.<br />

Die Reben wachsen am steilen Schieferhang mit 60% Steigung<br />

gerade unterhalb des Betriebs. Der <strong>Wein</strong>berg ist einer der südlichsten<br />

des Anbaugebietes Mosel-Saar-Ruwer mit einer Höhe von 160<br />

bis 200m über NN.<br />

Die Reben werden von den Eichenwälder auf der Höhe vor den<br />

kalten Nord- und Ostwinden geschützt, und sie profitieren von der<br />

Sonnenreflektion der Saar. Der mineralische, stark skelettierte Boden<br />

hat nur eine geringe Humusauflage und zwingt die Reben, ihre<br />

Wurzeln tief in die Steine zu treiben.<br />

Der Serriger Schloss Saarsteiner ist im Alleinbesitz des <strong>Wein</strong>guts. Die<br />

älteste Parzelle ist eine wurzelechte Anlage aus dem Jahre 1943 und<br />

läßt besonders in der trockenen Riesling Spätlese das Terroir<br />

erkennen. Daneben liegen zwei größere Parzellen, die in den 60er<br />

Jahren gepflanzt wurden. Sie befinden sich jetzt in ihrer stärksten<br />

Phase und bringen Jahr für Jahr die höchsten Mostgewichte bei<br />

niedrigen Erträgen. Im unteren Teil fördern Herbstnebel, die von der<br />

Saar heraufsteigen, die Botrytis, und da werden in guten Jahren die<br />

<strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein Serrig<br />

Schloss Saarstein thront malerisch auf einem Bergsporn über Reben. Foto: <strong>Wein</strong>gut Schloss Saarstein<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 3<br />

edelsüßen <strong>Wein</strong>e selektioniert, die Schloss Saarstein auch in erheblichem<br />

Umfang erzeugt.<br />

Neben der Hauptsorte Riesling erzeugt Christian auch einen saftigen,<br />

fruchtbetonten Weißburgunder (Pinot Blanc).<br />

Die meisten Arbeiten im <strong>Wein</strong>berg geschehen von Hand - zwangsläufig,<br />

denn in den steilen Reben ist ein Maschineneinsatz kaum<br />

möglich: nur auf rund der Hälfte der Fläche können einige Arbeiten<br />

mit der Raupe erledigt werden. Kunstdünger und Insektizide<br />

kommen grundsätzlich nicht zum Einsatz. Den Riesling-Stöcken wird<br />

beim Rebschnitt nur eine Rute belassen, intensive Laubarbeit und<br />

Mengenreduzierung zur Qualitätssicherung sind Standart.<br />

Die Handlese Ende Oktober und im November geschieht selektiv. Da<br />

die Wege zum Kelterhaus dank der besonderen Situation extrem<br />

kurz sind, kann man hier sehr flexibel nach dem Reifegrad der<br />

Trauben arbeiten.<br />

Christian Ebert erzeugt trockene <strong>Wein</strong>e mit ausdrucksstarkem<br />

Charakter. Die Rieslinge zeigen eine wunderbar klare, deutliche<br />

Frucht, verspielt im leichteren Bereich, kraftvoll die Spätlese. Die<br />

Säuren sind kristallklar (das freut die Fans!!), reif und sehr gut eingebunden<br />

und keinesfalls störend. Wer kennt und liebt sie noch, die<br />

rassigen Saarweine? Hier sind sie! (08/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.saarstein.com/<br />

Ihr Blick in den SCHLOSS SAARSTEIN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/saarsteingoogle.htm<br />

Fotogalerie: http://www.weinkern.de/content/galeriesaarstein/galeriesaarstein.htm<br />

� 2011 Schloss Saarstein Riesling trocken folgt<br />

� 2009 Schloss Saarstein GRAUSCHIEFER<br />

Riesling Kabinett trocken 9,50<br />

� 2008 Schloss Saarstein<br />

Riesling Kabinett trocken 9,50<br />

� 2008 Schloss Saarstein<br />

Riesling Spätlese trocken 13,50<br />

� 2009 Schloss Saarstein<br />

Riesling Kabinett feinherb 9,50<br />

� 2006 Schloss Saarstein Riesling Auslese 19,50


DEUTSCHLAND<br />

Mosel: Ruwer<br />

Der Karthäuserhof im Ruwertal wird schon 1335 urkundlich erwähnt:<br />

am 29. August dieses Jahres schenkte Kurfürst Balduin von<br />

Luxemburg den Gutshof am "Ysilspach" den Karthäusermönchen<br />

der nahegelegenen Trierer Karthause. Bis zur Französischen Revolution<br />

blieb das Gut in ihrem Besitz. 1811 erwarb Valentin Leonardy,<br />

Generalintendant der französischen Armee, den Karthäuserhof vom<br />

französischen Staat. Sein Schwiegersohn war Johann Wilhelm Rautenstrauch.<br />

Dessen jüngster Sohn Wilhelm erbte den Hof nach dem<br />

Tode Leonardys. Seit 1986 ist es Christoph Tyrell, der in der 6. Generation<br />

den Karthäuserhof sicher und konsequent auf Qualitätskurs<br />

gehalten hat. Am 1. August 2012 hat er nun das Gut an seinen<br />

Vetter Albert Behler übergeben; somit wird es als Familienbesitz<br />

fortgeführt. Christoph wird dem Gut weiter als Berater zur Verfügung<br />

stehen, jedoch einen größeren Teil seiner Zeit seiner Familie<br />

widmen. Seit einigen Jahren schon liegen die weinbaulichen Geschicke<br />

in den Händen vom jungen Gutsverwalter und Kellermeister<br />

Christian Vogt, der die Nachfolge von Ludwig Breiling angetreten<br />

hat, der lange für die <strong>Wein</strong>e des Gutes verantwortlich war.<br />

Funde deuten auf eine weinbauliche Nutzung des zum Gut gehörigen<br />

<strong>Wein</strong>berges bereits in der Römerzeit hin, und auch die Karthäuser,<br />

deren Katze noch immer das Etikett der Karthäuserhofweine<br />

ziert, kelterten <strong>Wein</strong>. Valentyn Leonardy kümmerte sich<br />

intensiv um den <strong>Wein</strong>bau, und seine Nachfahren begründeten den<br />

letztlich Weltruf des <strong>Wein</strong>gutes. Heute ist der Karthäuserhof eines<br />

der großen Denkmäler deutscher <strong>Wein</strong>kultur.<br />

Der kostbare 19-ha-<strong>Wein</strong>berg liegt im Wortsinn vor der Haustüre.<br />

Der Karthäuserhofberg - die Lage ist im Alleinbesitz des Karthäuserhofs<br />

- ist ein arrondierter Bergrücken in Süd-Südwestlage gleich am<br />

<strong>Wein</strong>gut. Bis vor wenigen Jahren war er in fünf Unterlagen aufgeteilt,<br />

die Kronenberg, Sang, Stirn, Burgberg und Orthsberg hießen.<br />

"Eitelsbacher Karthäuserhofberg" wude jeweils vorangestellt - es<br />

waren wahrhaft lange Namen. Christoph hat sich dann bemüht, all'<br />

dies als eine einzige Lage deklariren zu dürfen. Daraufhin wurde der<br />

Karthäuserhofberg als Einzellage eingetragen. Dabei ging es natürlich<br />

nicht um die Länge der Lagennamen, sondern Christoph wollte<br />

in seinem <strong>Wein</strong>berg die Trauben einheitlich nach ihrer Reife ernten<br />

können, unabhängig von der Zugehörigkeit zu einer Kleinlage. Das<br />

war auch absolut richtig.<br />

Der Boden des überwiegend steilen <strong>Wein</strong>bergs besteht aus leichten<br />

devonischen Schieferverwitterungen und ist stark eisenhaltig. Daher<br />

stammt die besondere, unverwechselbare Mineralität. Zu 90% ist<br />

der <strong>Wein</strong>berg mit Riesling bepflanzt, auf dem Rest steht Weißburgunder.<br />

Im südwestlichen Teil stehen die ältesten Reben, teilweise<br />

noch wurzelecht. In diesen Parzellen wachsen sowohl die trockenen<br />

Spätlesen, die heute "Alte Reben" heißen, als auch die "Großen<br />

Gewächse".Mit dem Jahrgang 2011 kommt aus den "Großes-Gewächs"-Parzellen<br />

ein weiterer <strong>Wein</strong>: "Tyrell's Edition". Er greift die<br />

Tradition der großartigen trockenen Auslesen auf, die es bis 2007<br />

gab. Diese sind inzwischen der ständigen Umstrukturierung der internen<br />

<strong>Wein</strong>bezeichnungen durch den VDP* zum Opfer gefallen.<br />

Organische Düngung ist seit langem Standart auf dem Karthäuserhof;<br />

gesundes Lesegut und geringe Erträge sind weitere Voraussetzungen<br />

für erstklassige <strong>Wein</strong>e, deren Erzeugung diese Spiztenlage<br />

ermöglicht. Das enge Ruwertal mit seinen kühlen nächtlichen<br />

<strong>Wein</strong>gut Karthäuserhof Eitelsbach<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 4<br />

Luftströmungen aus dem Hunsrück und der mineralische Boden sind<br />

für die kristallklare, rassige Säure der Karthäuserhofberger Rieslinge<br />

verantwortlich. Diese wird im Keller bewußt erhalten und beschert<br />

den <strong>Wein</strong>en ihre unverwechselbare Frische, Rasse, Lebendigkeit,<br />

Eleganz und brillante Frucht. Sie sind kernig, hochmineralisch, gut<br />

strukturiert und äußerst lagerfähig.<br />

Die Etiketten des Karthäuserhofes sind besonders auffällig: es gibt<br />

auf den Flaschen nur eine große Halsschleife (allerdings seit dem<br />

Jahrgang 2009 zusätzlich ein Rückenetikett). Wilhelm Rautenstrauch<br />

kühlte bei "Sitzungen" mit seinen Freunden die Flaschen im Eitelsbach,<br />

da war ein Etikett auf dem Flaschenbauch unpraktisch - und<br />

Gattin Katinka, eine geborene Mühlens aus Köln, entdeckte die fortschwimmenden<br />

Etiketten auch nicht! Tatsächlich wurde daraus die<br />

rechtlich geschützte Halsschleife.<br />

Der "Wohnturm" ist das älteste Gebäude auf dem Karthäuserhof,<br />

die alte "Wasserburg" der Zisterzienser. Rechts der <strong>Wein</strong>berg.<br />

Mit dem Jahrgang 2009 tritt auf dem Karthäuserhof wie bei vielen<br />

VDP-Mitgliedern eine deklaratorische Änderung ein. Auf dem Gut<br />

wird jetzt die Möglichkeit genutzt, in der klassifizierten Monopol-<br />

Lage ein "Großes Gewächs" zu erzeugen. Deshalb verlieren aber die<br />

anderen <strong>Wein</strong>e die Lagen-Bezeichnung. Die neue Bezeichnungen<br />

entnehmen Sie bitte der <strong><strong>Wein</strong>liste</strong> unten.<br />

Die 2010er sind von knackiger Frische, kristallklar und ausgeprägt<br />

rassig - sehr typisch Karthäuserhof! Im Vergleich dazu sind die <strong>Wein</strong>e<br />

aus 2011 runder, in der Säure sanfter, von ausgewogener Reife<br />

gekennzeichnet. Sehr zu loben ist die 2007er Spätlese: aus wunderbarem<br />

Jahrgang, in sich ruhend, alles im Gleichgewicht, aber frisch<br />

und sehr typisch. Ein großer Karthäuserhofberger! (07/12)<br />

* VDP = Verband deutscher Prädikats- und Qualitätsweingüter<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.karthaeuserhof.com/<br />

Ihr Blick in den KARTHÄUSERHOFBERG: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/karthausergoogle.htm<br />

Alle <strong>Wein</strong>e stammen aus der im Alleinbesitz befindlichen Lage EITELSBACHER KARTHÄUSERHOFBERG.<br />

� 2010 Karthäuserhof RUWER-RIESLING trocken 8,70<br />

� 2008 Eitelsbacher Karthäuserhofberg Riesling trocken 8,70<br />

� 2011 Karthäuserhof SCHIEFERKRISTALL Riesling Kabinett trocken 11,90<br />

� 2010 Karthäuserhof SCHIEFERKRISTALL Riesling Kabinett trocken 11,90<br />

� 2010 Karthäuserhof ALTE REBEN Riesling Spätlese trocken 14,90<br />

� 2007 Eitelsbacher Karthäuserhofberg Riesling Spätlese trocken 15,20<br />

� 2011 Karthäuserhofberg TYRELL'S EDITION Riesling Spätlese trocken 18,90<br />

� 2010 Karthäuserhofberg Riesling trocken GROSSES GEWÄCHS 26,50<br />

� 2009 Karthäuserhofberg Riesling trocken GROSSES GEWÄCHS 26,50<br />

Hinweis: die Bezeichnung Großes Gewächs ist eine VDP-interne Klassifikation und weingesetzlich nicht geregelt.


DEUTSCHLAND<br />

Mosel: Mittelmosel<br />

Der Staffelter Hof wird urkundlich erstmals im Jahr 862 erwähnt. Er<br />

war Inhalt einer Schenkung König Lothars II. (Urenkel Karls des<br />

Großen; die Karolinger besaßen einen Königshof in Kröv) an die<br />

reichsfreie Abtei in Stavelot (daher "Staffelter" Hof!) in den Ardennen,<br />

nahe Malmedy. Schon damals wurde hier <strong>Wein</strong>bau betrieben,<br />

und der Lesehof in Kröv sicherte der Abtei Einnahmen. So zählt der<br />

Staffelter Hof sicher zu den ältesten <strong>Wein</strong>gütern an der Mosel.<br />

In dieser Zeit spielt auch die Legende um das Wappentier des Lesehofes,<br />

einen Wolf. Es wird erzählt, daß dieser den Esel des Hofes riß,<br />

der zum Steineschleppen eingesetzt wurde. Daraufhin bestrafte ihn<br />

der Heilige Remaclus, erster Abt des Klosters, indem der Wolf fortan<br />

die Steine schleppen mußte. So kam der Wolf ins Wappen des Hof-<br />

und später des <strong>Wein</strong>gutes. Familie Klein erzählt: "In über 1000<br />

Jahren war der Wolf stets ein guter Freund und Wächter des Staffelter<br />

Hofes. In Anerkennung seiner Treue tauften wir ihn Magnus<br />

und befreiten ihn von seiner Steinlast. Nun lebt er fröhlich und frei<br />

auf dem Staffelter Hof und genießt die guten Moselweine".<br />

Nach der Säkularisation erwarb 1805 der letzte Hofmann des Klostergutes,<br />

Peter Schneiders, das Anwesen. Er war der Vorfahre der<br />

Familie Klein, die heute Besitzer des <strong>Wein</strong>gutes ist. Damals heiratete<br />

der Winzer Kilian Klein die Enkelin und Erbin von Peter Schneiders.<br />

Die heutigen Statthalter sind Gerd und Gundi Klein, für den <strong>Wein</strong><br />

ist inzwischen ihr Sohn Jan Matthias zuständig - übrigens eine überaus<br />

herzliche Familie!<br />

Die klassischen Kröver <strong>Wein</strong>lagen wie der Steffensberg gehören zu<br />

den klimatisch am besten geschützten Arealen an der Mosel. Neben<br />

erstklassigen Parzellen hier hat der Staffelter Hof mit seinen gut 7 ha<br />

auch Besitz in Piesport und Dhron. Den Dhron Hofberger brachte<br />

Gundi Klein als "Mitgift" mit. Natürlich ist der allergrößte Teil der<br />

<strong>Wein</strong>berge mit Riesling bestockt, der auf den teils atemberaubend<br />

steilen Schieferhängen <strong>Wein</strong>e mit wunderbarer Finesse, Mineralität<br />

und Eleganz ergibt. Aber die <strong>Wein</strong>e haben auch Stoff und damit<br />

Nachhaltigkeit und Länge.<br />

<strong>Wein</strong>gut Staffelter Hof Kröv<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 5<br />

Die Palette der <strong>Wein</strong>e vom Staffelter Hof reicht vom saftigen trockenen<br />

Menüwein über leichte feinherbe Zechweine und filigrane<br />

fruchtsüße Verführer bis hin zu konzentrierten edelsüßen Spezialitäten<br />

wie Beerenauslese oder Eiswein. Zur Linie der "Motivweine"<br />

gehören 'Magnus' und 'Paradies' - der sich fröhlich lümmelnde<br />

Magnus ist in verschiedenen Posen auf dem Etikett zu finden. Die<br />

Prädikatsweine gehören zur Linie der "Wappenweine" mit dem<br />

historischen Wappen, und die Edelsüßen zählen zu den "Signaturweinen".<br />

Beide sind ausschließlich in Steillagen gewachsen und in<br />

aufwendiger Handarbeit gepflegt und geerntet worden.<br />

Die Reben für die 'Alten Reben' stehen hoch über der Mosel in den<br />

Lagen Letterlay und Paradies; sie sind rund 100 Jahre alt und überwiegend<br />

wurzelecht. Die <strong>Wein</strong>e haben eine spektakuläre Fruchttiefe<br />

und benötigen immer eine gewisse Zeit der Flaschenreife, bis sie sich<br />

von ihrer besten Seite zeigen. Die 2011 Dhron Hofberger Riesling<br />

Spätlese ¾ 'GEGE' hat kurz vor der Trocken-Marke die Gärung eingestellt.<br />

Der ungemein dichte, mineralgeprägte <strong>Wein</strong> schmeckt fast<br />

trocken und ähnelt in der Stilistik den "Grossen Gewächsen" des<br />

VDP. 'GEGE' - honi soit qui mal y pense! Ich kann Ihnen Jans Erklärung<br />

allerdings nur hinter vorgehaltener Hand weitergeben: 'GEGE'<br />

steht nämlich für 'Geiles Gesöff'! (08/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.staffelter-hof.de/<br />

Ihr Blick auf KRÖV: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/kroevgoogle.htm<br />

Ihr Blick in den DHRON HOFBERGER: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/dhrongoogle.htm<br />

Fotogalerie: http://www.weinkern.de/content/galeriestaffelter/galeriestaffelter.htm<br />

Statt Nacktarsch ein Knackarsch...Über Kröv und Jan Klein:<br />

http://www.wein-kern.de/content/start/startdateien/knackarsch.html<br />

� 2010 'Magnus' Riesling trocken 6,90<br />

� 2009 Alte Reben Riesling Kabinett trocken 9,50<br />

� 2010 Alte Reben Riesling Spätlese trocken 13,90<br />

� 2008 Kröver Steffensberg Riesling Spätlese trocken 11,00<br />

� 2010 Dhron Hofberger Riesling Spätlese trocken 12,90<br />

� 2011 Dhron Hofberger Riesling Spätlese ¾ 'GEGE' 14,50<br />

� 2011 'Paradies' Riesling feinherb 6,90<br />

� 2011 Kröver Letterlay Riesling Kabinett feinherb 9,50<br />

� 2010 Kröver Letterlay Riesling Spätlese feinherb 13,00<br />

� 2009 Kröver Steffensberg Riesling Spätlese 11,00<br />

� 2005 Kröver Steffensberg Riesling Auslese 18,00<br />

� 2005 Dhron Hofberger Riesling Beerenauslese 0,375 l 49,00<br />

Jan Klein auf dem Staffelter Hof; auf dem rechten Bild vertreibt die Augustsonne den Morgennebel über der Mosel<br />

und Kröv. Ein strahlender Tag beginnt für die Reben im Steilhang - Blick aus dem Steffensberg.


DEUTSCHLAND<br />

Mosel: Terrassenmosel<br />

Familie Franzen hat Besitz in den steilsten <strong>Wein</strong>bergen Europas. Darunter<br />

ist der Bremmer Calmont mit über 65° Hangneigung der Star<br />

- tatsächlich der allersteilste! Der Flußabschnitt von Zell bis Koblenz<br />

heißt "Terrassenmosel", weil hier die steilen <strong>Wein</strong>berge stark<br />

terrassiert sind, um den Reben überhaupt Halt zu geben. Schieferquarzite<br />

und Grauwacken bilden den leichten, trockenen <strong>Wein</strong>bergsboden.<br />

Die Rieslinge von hier sind in der Aromatik floraler,<br />

feinduftiger als die markant-würzigen von der Mittelmosel, und die<br />

Säuren sind reif und angenehm rund. Deshalb ist diese Gegend<br />

auch sehr zur Erzeugung trockener Rieslinge prädestiniert.<br />

Den guten Ruf des <strong>Wein</strong>gutes Franzen begründete Ulrich mit seiner<br />

Frau Iris. Am 22. Juni 2010 ist Ulrich bei einem tragischen Unfall erst<br />

52jährig in seinem <strong>Wein</strong>berg ums Leben gekommen. Das ist natürlich<br />

für die Familie, aber auch für den Bremmer Calmont und die<br />

ganze Region der Terrassenmosel ein großer Verlust.<br />

Iris Franzen und die Kinder Kilian mit Angelina, Verena und Max<br />

hatten sich bald entschlossen, trotz zu erwartender Schwierigkeiten<br />

das <strong>Wein</strong>gut in Ulrichs Sinne weiterzuführen. Seit dem Sommer<br />

2012 ist nun Kilian der Eigentümer des <strong>Wein</strong>gutes. Bereits mit dem<br />

Jahrgang 2010 hat er gezeigt, daß er sehr wohl in der Lage ist,<br />

hervorragende Qualitäten in die Flasche zu bringen! Und das,<br />

obwohl der Jahrgang den Winzern ganz großes Können abverlangt<br />

hat! Damit hat Kilian seine Feuertaufe trotz aller Jugend - er ist jetzt<br />

25 - bravourös bestanden, und in 2011 setzt sich die perfekte<br />

Qualität fort: auch dieser Jahrgang ist bei klasse, wenngleich natürlich<br />

noch etwas jung. Ganz dezent hat sich der Stil der <strong>Wein</strong>e<br />

gewandelt; Ulrichs <strong>Wein</strong>e waren floral und duftig, Kilians sind nun<br />

etwas präziser, kraftvoller und würziger.<br />

Unterstützt wird Kilian von seiner Lebensgefährtin Angelina, die mit<br />

ihm zusammen in den letzten Zügen des <strong>Wein</strong>baustudiums liegt,<br />

und einem jungen Betriebshelfer, der von der <strong>Wein</strong>sberger<br />

Technikerschule kommt.<br />

Kilian bewirtschaftet rund 10 ha <strong>Wein</strong>berge, ein großer Teil davon<br />

in der Top-Lage Bremmer Calmont, außerdem in besten Parzellen im<br />

Neefer Frauenberg, nicht minder steil und gut. 2002 hat die Familie<br />

mit Hilfe des Kulturamtes ein 1,5 ha großes Stück Calmont erwerben<br />

können - von 112 verschiedenen Besitzern!<br />

<strong>Wein</strong>gut Franzen Bremm<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 6<br />

In mühsamster Handarbeit wurde gerodet, rekultiviert, Reben gepflanzt,<br />

eine kleine Einschienenbahn in die schwindelnde Höhe<br />

verlegt: Familie Franzen liebt den Calmont! Die Reben im Herzstück<br />

des Calmonts sind 80 bis 100 Jahr alt, und im Frauenberg-Besitz ist<br />

keine Rebe jünger als 60 Jahre, und alle sind noch wurzelecht!<br />

Aus Calmont und Frauenberg kommen die Lagen-Rieslinge des<br />

Gutes. Mit 'Goldkapsel' werden Calmont und Frauenberg aus den<br />

reifsten Trauben und schönsten Beeren bezeichnet, etwa entsprechend<br />

einer trockenen Auslese. Aus jungen Reben und nicht so steilen<br />

<strong>Wein</strong>bergen stammt der Gutsriesling 'Vom Quarzit-Schiefer', bereits<br />

von hoher Qualität (0,75- und 1-Liter-Füllung sind übrigens gleich).<br />

Durch geringe Mengenerträge und aufwendige <strong>Wein</strong>bergsarbeit<br />

verfügen die <strong>Wein</strong>e über guten Körper und viel Kraft sowie reife<br />

Säuren, die gut eingebunden sind. Im Keller liegen sie immer lange<br />

auf der Hefe und haben ausreichend Zeit zur Reife. So bestechen die<br />

<strong>Wein</strong>e durch eine kristallklare Frucht, Finesse und Eleganz und sind<br />

natürlich exzellente Essensbegleiter. Auch im Vergleich mit anderen<br />

berühmten Gewächsen zählen Franzens Rieslinge für mich zur<br />

absoluten Moselspitze!<br />

<strong>Kern</strong>ig-markant und auch feinfruchtig ist der Elbling, ein <strong>Wein</strong> aus<br />

der "Urrebe" der Mosel, die hier schon zu Zeiten der Römer wuchs.<br />

Gegenüber den Vertretern von der Obermosel haben wir es hier mit<br />

einem ausdrucksstarken, absolut eigenständigen <strong>Wein</strong> zu tun; auch<br />

der Elbling steht bei Kilian in guten Schiefer-Lagen.<br />

Franzen-<strong>Wein</strong>e sind immer trocken, auch wenn manchmal durch die<br />

hohe Reife des Lesegutes und die sehr kalten Keller ein paar wenige<br />

Gramm Zucker nicht vergären. Aber gerade dem Moselriesling tut<br />

das durchaus gut, besonders, wenn es ein natürlicher Zuckerrest ist.<br />

'Der Sommer war sehr groß' macht eine Ausnahme: es ist ein<br />

Projekt von Angelina und Kilian aus jüngeren Reben, mit Maischestandzeit,<br />

ein <strong>Wein</strong> mit viel intensiver Frucht, saftig und anregend -<br />

und einer dezenten Süße. (08/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-franzen.de/<br />

Ihr Blick auf CALMONT und FRAUENBERG: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/franzengoogle.htm<br />

Fotogalerie: http://www.weinkern.de/content/galeriefranzen/galeriefranzen.htm<br />

� 2011 'Vom Quarzit-Schiefer' Riesling trocken 1 Liter 8,90<br />

� 2010 'Vom Quarzit-Schiefer' Riesling trocken 7,90<br />

� 2011 FranZero Riesling trocken (völlig durchgegoren) 10,50<br />

� 2011 'Der Sommer war sehr groß' Riesling trocken 11,00<br />

� 2011 Neefer Frauenberg Riesling trocken 10,50<br />

� 2011 Bremmer Calmont Riesling trocken 11,50<br />

� 2010 Neefer Frauenberg Riesling trocken Goldkapsel 'Großes Gewächs' 19,50<br />

� 2010 Bremmer Calmont Riesling trocken Goldkapsel 'Großes Gewächs' 19,50<br />

� 2011 Elbling trocken 7,50<br />

� 2011 Weißer Burgunder trocken 9,50<br />

Kilian Franzen: der sympathische junge<br />

Winzer. Rechts ein Blick in den Bremmer<br />

Calmont, links der Neefer Frauenberg.


DEUTSCHLAND<br />

Rheingau<br />

Die Geschichte des <strong>Wein</strong>gutes reicht bis ins 13.<br />

Jahrhundert zurück, als es die Herren von Staffel<br />

gründeten. Später gehörte es für einige Jahrhunderte<br />

den Freiherren vom Stein, von denen es<br />

1926 in direkter Erbfolge an die Grafen von<br />

Kanitz überging. Sebastian Graf von Kanitz hat<br />

das <strong>Wein</strong>gut vor wenigen Jahren von seinem<br />

Vater geerbt, der es damals verkaufen wollte. Der<br />

junge Graf steckte aber lieber noch einmal Geld in<br />

den Betrieb, um die Produktion sehr guter Qualitäten<br />

zu ermöglichen. Der <strong>Wein</strong>keller profitierte<br />

durch eine Modernisierung am meisten davon.<br />

Außerdem suchte sich Graf von Kanitz einen<br />

neuen Gutsleiter und tat mit Kurt Gabelmann<br />

einen perfekten Griff. Der brachte 2004 seine<br />

erste Ernte ein und präsentierte <strong>Wein</strong>e von einer<br />

Klasse, die es bisher auf dem <strong>Wein</strong>gut nicht gab!<br />

Das war eine erstklassige Leistung, und in den<br />

Folgejahren ging es so weiter! Da sich Kurt Gabelmanns<br />

Ruhestand abzeichnete, wurde sorgfältig<br />

nach einem Nachfolger gesucht. Jan Kolbert hat<br />

inzwischen Betrieb und Verantwortung übernommen.<br />

Vorher hatte er ausreichend Gelegenheit,<br />

sich mit dem <strong>Wein</strong>gut und seinen Eigenheiten,<br />

insbesondere auch der der <strong>Wein</strong>berge, vertraut zu<br />

machen. Dabei ist auch die ökologische Bewirtschaftung<br />

von Bedeutung. Bereits Anfang der<br />

1960er Jahre stellte der damalige Verwalter,<br />

Gernot Boos, das <strong>Wein</strong>gut auf ökologische Arbeitsweise um, als das<br />

alles andere als ein Trend war. Er war ein Mann der Landwirtschaft,<br />

und für ihn war die Gesundheit von Mensch und Tier die treibende<br />

Kraft für die Umstellung (wenn ich ihn in den 80ern auf dem Gut<br />

besuchte, wurde zuerst mein Hund Robbi mit Wasser versorgt, dann<br />

erst wurde ich begrüßt!). Heute wird das Gut voll ökologisch bewirtschaftet<br />

und ist seit Mitte der 90er Jahre auch zertifiziert bei<br />

Ecovin.<br />

Lorch liegt zwischen der Loreley und Rüdesheim auf den Ausläufern<br />

des Rheinischen Schiefergebirges. Wie eine Perlenkette erstrecken<br />

sich seine fünf steilen und steilsten <strong>Wein</strong>bergslagen am Rhein entlang<br />

auf den Schieferböden mit Quarzitanteilen, die aus dem nahen<br />

Taunus stammen. Überwiegend haben sie eine südwestliche Exposition.<br />

Die Hauptrebsorte ist Riesling. Elegant, fein und mit betonter<br />

Frucht sind die <strong>Wein</strong>e aus dem Schloßberg und der Pfaffenwies. Der<br />

Kapellenberg hat eine etwas höhere Feinerdeauflage, daher sind<br />

seine <strong>Wein</strong>e mehr von Kraft und Nachhaltigkeit geprägt. Die Rieslinge<br />

aus der Krone sind ihnen ähnlich, zeigen aber auch wieder<br />

etwas mehr Frucht. Betont mineralisch, rassig, elegant und vornehm<br />

sind die Rieslinge aus dem steilen Bodental-Steinberg.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut der Grafen von Kanitz hat in ihnen allen Besitz. Auf<br />

den rund 13 ha stehen überwiegend Rieslingreben, aber auch einige<br />

andere. Der Gewürztraminer hat in Lorch eine lange Tradition. Auch<br />

<strong>Wein</strong>gut Graf von Kanitz Lorch<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 7<br />

Spätburgunder hat es hier immer schon gegeben (immerhin ist<br />

Lorch der Nachbarort von Assmannshausen, das für seine Spätburgunder<br />

berühmt ist!). Eher "Zugereiste" sind Weiß- und Grauburgunder,<br />

die seit einigen Jahren die Rebsortenpalette abrunden.<br />

Die Lorcher Rieslinge sind lebendig und rassig; deutlich lassen sich<br />

bei den Kanitz-<strong>Wein</strong>en die geologischen und topographischen<br />

Unterschiede der einzelnen Lagen erschmecken. Ihre geschmacklichen<br />

Hauptmerkmale sind Rasse und feine Noten von Pfirsich mit<br />

dezenten Anklängen von Stachelbeere und etwas Zitrus - typisch<br />

Lorch. Außerdem sind sie stoffig und kraftvoll und weisen eine<br />

wunderbare reintönige und knackige Frucht auf, dazu Saftigkeit,<br />

Mineralität und Finesse. Sie verfügen aufgrund ihrer guten Säurestruktur<br />

auch über eine erwähnenswerte Langlebigkeit. Eine<br />

Besonderheit ist der Kapellenberg-Kabinett: er ist grundsätzlich<br />

durchgegoren.<br />

Lorch und seine <strong>Wein</strong>berge.<br />

Für die Spätburgunder-Rotweine hat Kurt Gabelmann eine sehr<br />

traditionelle <strong>Wein</strong>bereitung eingeführt. Eine lange Maischestandzeit<br />

gehört dazu und der geduldige, lange Ausbau im Holzfaß. Der Lohn<br />

sind Rotweine von nicht erwarteter Qualität! Schon der Guts-Rote<br />

ist echt klasse und dem Spätburgunder-Liebhaber zu empfehlen!<br />

Die Spätlesen aus Schloßberg und Kapellenberg unterscheiden sich<br />

deutlich: der Schloßberg zeigt sich feinduftig und elegant, fast<br />

verspielt, mit Aromen von kleinen roten Früchten, während der<br />

Kapellenberg komplex und fordernd ist, in der Frucht mehr an dunkle<br />

Beeren erinnernd. (08/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-kanitz.de/<br />

Ihr Blick auf die spannenden Lagen von LORCH: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/kanitzgoogle.htm<br />

� 2010 Graf von Kanitz Riesling trocken 1 Liter 7,80<br />

� 2011 Graf von Kanitz Riesling trocken 7,40<br />

� 2010 Lorcher Pfaffenwies Riesling Kabinett trocken 9,00<br />

� 2010 Lorcher Kapellenberg Riesling Kabinett trocken 9,20<br />

� 2011 Lorcher Pfaffenwies Riesling Spätlese trocken 12,10<br />

� 2010 Lorcher Bodental-Steinberg Riesling Spätlese trocken 13,90<br />

� 2011 Lorcher Krone Riesling trocken ALTE REBEN 15,50<br />

� 2009 Lorcher Kapellenberg Riesling ERSTES GEWÄCHS 19,80<br />

� 2010 Lorcher Kapellenberg Riesling Kabinett halbtrocken 9,00<br />

� 2008 Lorcher Pfaffenwies Riesling Spätlese 11,50<br />

� 2009 Graf von Kanitz Spätburgunder Rotwein trocken 7,40<br />

� 2008 Graf von Kanitz Spätburgunder Rotwein trocken 7,40<br />

� 2009 Lorcher Schloßberg Spätburgunder Rotwein Spätlese trocken 13,80<br />

� 2009 Lorcher Kapellenberg Spätburgunder Rotwein Spätlese trocken 14,30<br />

� 2006 Lorcher Kapellenberg Spätburgunder Rotwein ERSTES GEWÄCHS 28,00


DEUTSCHLAND<br />

Rheinhessen: Bereich Bingen<br />

Wenn man im <strong>Wein</strong>gut Bischel am Fenster sitzt, kann man über den<br />

Rhein nach Geisenheim und auf die Rheingauwälder schauen. Wir<br />

befinden uns im nördlichen Rheinhessen, im Rheinhessischen Hügelland,<br />

das der Volksmund die "Toskana Rheinhessens" nennt. Eine<br />

historische Besonderheit: die Freiherren von Greiffenclau, Besitzer<br />

von Schloß Vollrads im Rheingau, besaßen seit dem 15. Jahrhundert<br />

in Appenheim <strong>Wein</strong>berge samt Lesehof. Erst mit der Säkularisation<br />

erlosch diese Verbindung um 1803.<br />

Seit über fünf Generationen betreibt die Familie Bischel <strong>Wein</strong>bau in<br />

Appenheim. Im Rahmen der Flurbereinigung errichtete Karl Heinz<br />

Bischel Mitte der sechziger Jahre einen völlig neuen, zukunftsorientierten<br />

<strong>Wein</strong>baubetrieb, den "Sonnenhof". Heute hat sein Schwiegersohn<br />

Hartmut Runkel mit seiner Frau Heike das Sagen. Und die<br />

beiden Söhne Christian und Matthias sind inzwischen ebenfalls voll<br />

in das <strong>Wein</strong>gut integriert. Mit der jungen und perfekt ausgebildeten<br />

Mannschaft hat das 15-ha-<strong>Wein</strong>gut vor einigen Jahren Kurs auf<br />

höchste <strong>Wein</strong>qualität genommen. Ohne Übertreibung darf man<br />

sagen, daß die Runkels heute zur rheinhessischen Spitze gehören -<br />

Aufsteiger, die auch entsprechende Anerkennung finden!<br />

Appenheim ist nicht sehr bekannt. Wenn man aber wenige Kilometer<br />

nach Nordosten wandert, überquert man einen Bergrücken<br />

und gelangt ins Tal der Selz. Zügig erreicht man Ingelheim am<br />

Rhein, das ja wesentlich bekannter ist als Appenheim. Der Rhein ist<br />

aber auch von Appenheim aus zu sehen - siehe oben!<br />

In Appenheim besitzt die Familie Runkel vor allem ein großes Stück<br />

im Hundertgulden, einem sehr guten <strong>Wein</strong>berg, der überwiegend<br />

steil ist. Sein Untergrund ist ein 23 Mio. Jahre altes Kalkalgenriff.<br />

Dessen tonige Verwitterung nennt man "Terra Fusca" oder auch<br />

Braunerde. Hier wachsen Rieslinge mit kühlem Ausdruck, mineralisch,<br />

fast salzig, gehaltvoll, mit wunderbarer Frische und reifer<br />

Frucht, die sehr lagerfähig sind.<br />

Im etwas nordwestlich gelegenen Gau-Algesheim gehören die erstklassigen<br />

Lagen Sankt-Laurenzikapelle und Johannisberg zum<br />

Betrieb. Mergel und Kalkstein bilden hier die Böden, weshalb sich<br />

hier auch der Spätburgunder wohl fühlt.<br />

Ein weiteres Sahnestück kam 2004 dazu: die Familie Runkel konnte<br />

einen mit alten Rieslingreben bestockten <strong>Wein</strong>berg im Binger Scharlachberg<br />

erwerben. Nicht sehr bekannt, ist er doch eine der besten<br />

<strong>Wein</strong>lagen Deutschlands! Die Scharlachberg-<strong>Wein</strong>e können es qualitativ<br />

mit den berühmten <strong>Wein</strong>en von Mosel, Saar, Ruwer und dem<br />

Rheingau aufnehmen und waren im 19. Jahrhundert weltweit begehrt!<br />

Christian (links) und Matthias Runkel. Foto: <strong>Wein</strong>gut Bischel<br />

Der südsüdöstlich exponierte <strong>Wein</strong>berg ist überwiegend steil, sein<br />

Boden besteht aus devonischen Schieferquarziten. Vom hohen Eisenoxidanteil<br />

rührt die rote Bodenfarbe, auf die wohl auch der<br />

Name zurückgeht. Der Scharlachberg ist der endgültige Ausläufer<br />

des nördlich gelegenen Rheinischen Schiefergebirges, die "Verlängerung"<br />

des Rüdesheimer Berges, der in Sichtweite mit parallelem<br />

Verlauf auf der anderen Rheinseite gegenüber liegt. Die Scharlachberg-<strong>Wein</strong>e<br />

sind von großartiger Eleganz und Rasse, in der Frucht<br />

mit Anklängen von weißem Pfirsich, und benötigen eine gute Zeit<br />

der Flaschenreife.<br />

Die Bischels investieren großen Aufwand in die Pflege der <strong>Wein</strong>berge.<br />

Nach einer späten, häufig selektiven Lese - von Hand, versteht<br />

sich! - werden die Trauben schonend gepreßt. Vor der Abfüllung<br />

liegen die <strong>Wein</strong>e lange auf der Feinhefe, um ihre Charakteristik zu<br />

entwickeln. Die <strong>Wein</strong>e der Familie Runkel sind von bestechender<br />

<strong>Wein</strong>gut Bischel Appenheim<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 8<br />

Frische, lebendig, sehr präzise in Frucht und Aroma, mit schönem,<br />

immer gut eingepaßtem Säurespiel, das von der guten Reife der<br />

Säuren kündet, und sind immer sehr typisch für ihre Rebsorte und<br />

Lage.<br />

Im Binger Scharlachberg.<br />

Der Guts-Riesling ist knackig, typisch, herrlich animierend. Die<br />

Lagenrieslinge sind großartige Botschafter ihres Terroirs, Monumente!<br />

Ganz besonders beachtlich sind die Silvaner, einst die<br />

Rebsorte Rheinhessens. Der Guts-Silvaner - auf Mergel und Kalk in<br />

der Gau-Algesheimer St. Laurenzikapelle gewachsen - besticht mit<br />

Saftigkeit und animierender Frische, der Silvaner "Terrassen" mit<br />

dichter Textur und anmutiger Kraft - ein ganz großer Klasse-<br />

Silvaner! Die roten Burgunder sind kernig, nachhaltig und dicht. Der<br />

Appenheimer Frühburgunder dagegen glänzt mit heller, klarer<br />

Frucht mit Noten von Cassis und mit brillanter Eleganz!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-bischel.de/<br />

Ihr Blick auf APPENHEIM: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/appenheimgoogle.htm<br />

Ihr Blick in den BINGER SCHARLACHBERG: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/bingengoogle.htm<br />

� 2011 Silvaner trocken 6,30<br />

� 2011 Weißer Burgunder trocken 6,30<br />

� 2011 Grauer Burgunder trocken 6,30<br />

� 2010 Riesling trocken 6,00<br />

� 2011 Sauvignon Blanc trocken 9,90<br />

� 2011 Gau-Algesheimer<br />

Silvaner "Terrassen" trocken 9,20<br />

� 2011 Appenheimer<br />

Weißer Burgunder trocken 9,90<br />

� 2011 Appenheimer Riesling<br />

"Terra Fusca" trocken 9,90<br />

� 2010 Appenheimer Hundertgulden<br />

Riesling trocken 16,30<br />

� 2011 Binger Scharlachberg<br />

Riesling trocken 17,90<br />

� 2010 Binger Scharlachberg<br />

Riesling trocken 17,85<br />

� 2009 Appenheimer<br />

Frühburgunder trocken 12,90


DEUTSCHLAND<br />

Pfalz: Mittelhaardt<br />

Vor mehr als 20 Jahren haben Anne und Martin<br />

Winterling ihren Betrieb als "Sektgut" gegründet.<br />

Mit Akribie erzeugen sie Sekte auf höchstem<br />

Qualitätsniveau. Früher haben sie Trauben<br />

gekauft; aber lange schon bereiten sie ihre Produkte<br />

nur noch aus den Trauben von über 10<br />

ha eigenen <strong>Wein</strong>bergen, die in Niederkirchen,<br />

Ruppertsberg, Meckenheim, Deidesheim und<br />

Forst gelegen sind.<br />

Zum Glück haben sich die Winterlinge vor einigen<br />

Jahren entschlossen, aus ihren Trauben<br />

auch <strong>Wein</strong> zu machen. Gerade die Buntsandsteinböden<br />

um Ruppertsberg und die Granit-<br />

und Porphyrböden bei Forst ergeben Rieslinge<br />

mit sehr eigener, reizvoller Frucht, deren<br />

Aromen sich zwischen schwarzer Johannisbeere<br />

und Pfirsich bewegen. Die Rieslinge der Winterlinge<br />

sind finessenreich, und eine frische, lebendige<br />

Fruchtsäure gibt rassiges Spiel, das sich<br />

elegant mit der Frucht paart. Die Burgundersorten<br />

für Sekt (Crémant Pfalz!), Weiß-, Rot-<br />

und Roséweine stehen überwiegend in der<br />

Ebene zwischen Ruppertsberg und Niederkirchen.<br />

Die schweren Lehmböden versorgen<br />

sie gut mit Wasser und geben ihnen Gehalt<br />

und Fülle.<br />

Auch bei den <strong>Wein</strong>en zahlt sich die Sorgfalt bei<br />

der Kellerarbeit aus, die den Winterlingen<br />

durch die Sektbereitung in Fleisch und Blut<br />

übergegangen ist! Reintönigkeit und strahlende<br />

Klarheit in der Frucht sind der Dank für die Sorgfalt.<br />

Martin Winterling in seinen Reben.<br />

Mit dem Jahrgang 2005 gab es bei den Winterlingen Neuerungen in<br />

der Kellertechnik. Eine Reihe von Edelstahltanks wurden durch<br />

traditionelle Stückfässer (1200 Liter-Eichenfässer) ersetzt, und es<br />

wurden einige Barriques für Rotweine angeschafft. Auch bei der<br />

alkoholischen Gärung ging man "einen Schritt zurück": statt<br />

moderner Reinzuchthefen setzen die Winterlinge auf die Spontangärung,<br />

also die Vergärung mit den weinbergseigenen Hefen. 2007<br />

<strong>Wein</strong>gut Winterling Niederkirchen<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 9<br />

wurde der Betrieb auf biologische Wirtschaftsweise umgestellt. Die<br />

Winterlinge waren absolut überzeugt, daß das für die <strong>Wein</strong>qualität<br />

unabdingbar ist, und sind mit diesem Schritt jetzt sehr zufrieden.<br />

Für Anne und Martin lohnt sich der Aufwand, ihr Geld nicht nur in<br />

<strong>Wein</strong>berge, sondern auch in teure Kellerausrüstung zu stecken:<br />

inzwischen sind alle drei Kinder vom <strong>Wein</strong>virus befallen. So haben<br />

die Winterlinge gut lachen, denn in manchen <strong>Wein</strong>gütern wendet<br />

sich der Nachwuchs völlig anderen Tätigkeiten zu. Hier aber hat<br />

inzwischen jeder schon seinen Schwerpunkte für sich ausgemacht:<br />

Stefan, der Älteste, arbeitet gerne im Keller, hat inzwischen fertig<br />

studiert und leitet ein <strong>Wein</strong>gut auf Mallorca.<br />

Familie Winterling hat diesen alten Terrassenweinberg in der Lage<br />

Deidesheimer Mäushöhle kürzlich erworben.<br />

Auch Sebastian hat sein Geisenheimer Studium inzwischen abgeschlossen,<br />

Praktika in verschiedenen Betrieben gemacht und ist jetzt<br />

Teilhaber am elterlichen <strong>Wein</strong>gut. Susanne hat das Studium ebenfalls<br />

beendet, berät den Betrieb in werblicher Hinsicht, arbeitet im<br />

<strong>Wein</strong>berg und im Verkauf mit und wird sich bald entscheiden, ob<br />

sie daheim bleibt oder andere Wege geht - <strong>Wein</strong>wege natürlich!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.winterling-sekt.de/<br />

Ihr Blick in den LINSENBUSCH: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/linsenbuschgoogle.htm<br />

Ihr Blick in den PARADIESGARTEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/paradiesgoogle.htm<br />

� 2011 Ruppertsberger Linsenbusch<br />

Riesling Spätlese trocken 9,80<br />

� 2011 Ruppertsberger Nußbien<br />

Riesling Spätlese trocken 10,60<br />

� 2011 Deidesheimer Paradiesgarten<br />

Riesling Spätlese »S« trocken 14,40<br />

� 2011 Gewürztraminer<br />

Spätlese trocken »S« 15,50<br />

Die Sekte finden Sie unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT"<br />

Pfälzer Impressionen: die Kirche in Niederkirchen ist wegen ihres Vierungsturmes berühmt; <strong>Wein</strong>berg in Deidesheim;<br />

das Elsaß ist nah: die Kirche Sankt Peter und Paul liegt schon auf elsässer Boden, in Wissembourg (von links nach rechts).


DEUTSCHLAND<br />

Pfalz: Südpfalz<br />

"Der Trend ist ein launischer Genosse. Weil er oft seine Richtung<br />

wechselt, muß man ihm meistens hinterherlaufen." Und das hält<br />

Werner Jülg eindeutig für Energieverschwendung. Das <strong>Wein</strong>gut Jülg<br />

hat immer schon für den trocken ausgebauten <strong>Wein</strong> gestanden,<br />

und das wird auch in Zukunft so sein. Die heute wieder beliebte,<br />

trendige Restsüße, die "trockene" <strong>Wein</strong>e zu Schmeichlern macht,<br />

gibt es bei den Jülgs nicht. Die <strong>Wein</strong>e gären durch, was aber nicht<br />

heißt, daß sie sauer oder spröde wären! Durch eine aufwendige und<br />

kluge Bewirtschaftung der <strong>Wein</strong>berge wachsen Beeren, die einen<br />

guten Mineralstoffhaushalt haben und den <strong>Wein</strong>en somit Kraft und<br />

Stoff mit auf den Weg geben. Auch vor der Säure schreckt Werner<br />

nicht zurück, im Gegenteil, es ist ihm wichtig, daß er durch geschickte<br />

Wahl des Lesezeitpunktes eine anständige <strong>Wein</strong>säure<br />

erhält. Sie ist immer gut im Körper eingebunden und verleiht den<br />

<strong>Wein</strong>en Lebendigkeit, Frische und Alterungspotential.<br />

Schweigen liegt im südlichsten Zipfel der Pfalz, gleich an der Grenze<br />

zum Elsaß. Ein Kuriosum ist, daß viele Schweigener <strong>Wein</strong>berge auf<br />

französischem Staatsgebiet in Wissembourg liegen - vor Schengen<br />

gingen die Winzer mit dem Reisepaß in der Tasche in ihre Reben! -,<br />

und nicht die schlechtesten dazu. Die Lage heißt Schweigener<br />

Sonnenberg. Da sie recht groß und damit der Name nicht bedeutsam<br />

ist, werden die guten Parzellen mit Flurnamen bezeichnet wie<br />

'Sankt Paul', einer hervorragenden Lage, die sich zwischen dem namengebenden<br />

alten Pauliner-Schloß gleich am Waldrand befindet.<br />

Schweigen liegt an der Kante des Rheingrabenbruchs; dadurch<br />

treten hier in Schichten unterschiedliche geologische Formationen<br />

zutage. Oben am Waldrand liegt Buntsandstein, in manchen Schichten<br />

gelb, in anderen rötlich als Hinweis auf den Eisengehalt. Da<br />

wächst zum Beispiel der 'Springberg' und erhält eine schöne warmwürzige<br />

Frucht vom Boden. Tiefer am Hang ist Muschelkalk. Hier<br />

werden die <strong>Wein</strong>e mineralischer, kühler in der Aromatik. Am Hangfuß<br />

finden wir auch Löß und Sand.<br />

Mit Werner Jülg im 'Springberg'.<br />

Auf rund 19 ha hat die Familie Jülg ein reiches Spektrum an Rebsorten.<br />

Der Schwerpunkt liegt auf Burgundersorten und Riesling,<br />

ergänzt um Muskateller, Gewürztraminer, Sauvignon Blanc und<br />

einige andere. Lese per Hand ist selbstverständlich, es wird schonend<br />

gepreßt, und bei der Reifung in einem Mix aus Edelstahl sowie<br />

großen und kleinen Holzfässern wird den <strong>Wein</strong>en viel Zeit gelassen.<br />

Die Weißen bestechen immer durch Frische und nachhaltige Frucht,<br />

auch die kräftigen Spätlesen sind lebendig. Bei den Roten steht eine<br />

saftige, delikate Frucht im Vordergrund.<br />

Die Rieslinge von Werner Jülg spiegeln in perfekter Weise ihr Terroir,<br />

die unterschiedlichen Böden, man schmeckt die Lage Jahr für Jahr<br />

deutlich heraus. Sie bestechen mit Kraft, Geradlinigkeit und reifer<br />

Säure. Bei den Spätburgundern stellt man seit dem Jahrgang 2008<br />

eine Änderung der Stilistik fest: sie setzen mehr auf Seidigkeit, tiefe<br />

Eleganz und reife Frucht - burgundische Klasse zu fairem Preis!<br />

Zum <strong>Wein</strong>gut gehört eine weithin gerühmte <strong>Wein</strong>stube, die Karin<br />

Jülg mit ihrer Schwiegermutter Erika Jülg bewirtschaftet. Die servierten<br />

Pfälzer Spezialitäten werden alle im Haus selbst zubereitet.<br />

<strong>Wein</strong>gut Jülg Schweigen<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 10<br />

Das findet man nur noch selten! Im Sommer sitzt man im lauschigen<br />

Innenhof, ansonsten wird in der heimeligen Gaststube serviert.<br />

Der Fortbestand des <strong>Wein</strong>gutes ist gesichert: Sohn Johannes hat<br />

seine <strong>Wein</strong>bauausbildung abgeschlossen, machte Praktika bei berühmten<br />

Winzerkollegen an der Mosel und der Ahr sowie Clos des<br />

Lambray in Burgund. Mit dem Jahrgang 2010 hat er einen Teil der<br />

Verantwortung für die <strong>Wein</strong>e übernommen. Und Friedrich hat seine<br />

Ausbildung auch schon begonnen.<br />

Hinten am Waldrand liegt der kostbare 'Sankt Paul' -<br />

bereits auf elsässer Boden.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-juelg.de/<br />

Ihr Blick auf SCHWEIGEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/schweigengoogle.htm<br />

� 2011 Riesling trocken 1 Liter 5,50<br />

� 2011 Weißer Burgunder trocken 1 Liter 5,50<br />

� 2011 Grauer Burgunder trocken 1 Liter 5,50<br />

� 2010 Chardonnay Kabinett trocken 7,30<br />

� 2011 Weißer Burgunder Kabinett trocken 7,50<br />

� 2011 Grauer Burgunder Kabinett trocken 7,50<br />

� 2011 Weißer Burgunder<br />

SONNENBERG Spätlese trocken 10,75<br />

� 2009 Riesling trocken 'R' (großes Holzfaß) 7,50<br />

� 2009 Riesling Kabinett trocken 'Springberg' 8,60<br />

� 2011 Riesling trocken 'Buntsandstein' 8,50<br />

� 2011 Riesling trocken 'Kalkmergel' 8,50<br />

� 2010 Riesling<br />

MÜNZBERG Spätlese trocken 10,75<br />

� 2011 ST. PAUL Riesling trocken 10,75<br />

� 2011 SPRINGBERG Riesling trocken 12,90<br />

� 2006 Gewürztraminer Spätlese trocken 8,70<br />

� 2009 Merlot trocken 9,70<br />

� 2010 Spätburgunder trocken 7,50<br />

� 2009 Spätburgunder trocken 'Alte Reben' 10,40<br />

� 2009 Spätburgunder trocken 'R' 16,00<br />

� 2009 Pinot Noir 26,00


DEUTSCHLAND<br />

Baden: Breisgau<br />

"Was entsteht, wenn ein Badener und ein Schwabe zusammen<br />

<strong>Wein</strong> machen? Ein Qualitätswein. Das ist das Mindeste. Elmar<br />

Lehmann und Odin Bauer wollen mehr. Der Badener Lehmann und<br />

der Schwabe Bauer wollen anerkannt gute <strong>Wein</strong>e machen." So<br />

stellen sich die beiden Macher des <strong>Wein</strong>gutes Zalwander vor.<br />

Seit einiger Zeit bewirtschaften die beiden gemeinsam ein kleines<br />

<strong>Wein</strong>gut mit 1,3 ha Rebfläche mit Spätburgunder und Lemberger<br />

für die Rotweine und Grauburgunder für Weißwein. Lemberger und<br />

Grauburgunder wurden erst kürzlich gepflanzt, während die<br />

Spätburgunder-Reben 20 bis mehr als 30 Jahre alt sind. Den in<br />

Baden noch seltenen Lemberger kann man als Odins schwäbische<br />

"Mitgift" ansehen - er stammt aus dem württembergischen Beilstein...<br />

Über dem Erdenhard braut sich ein Sommergewitter zusammen.<br />

Hier stehen die ältesten Spätburgunderreben von Zalwander. Der<br />

Hügel dreht sich rechts weiter nach Südsüdost und wird dort steiler.<br />

Die <strong>Wein</strong>berge des Gutes sind auf Malterdingen, Köndringen und<br />

Mundingen verteilt, teilweise in nur kleinen Parzellen. Der Unterboden<br />

ist harter Muschelkalk, darüber eine Auflage von teils<br />

mächtigem wasserspeicherndem Löß. Besonders in den steilen<br />

Lagen, wie dem Erdenhard, in dem die ältesten Spätburgunder<br />

stehen und der sehr steil ist, tritt der nackte Kalkfels zutage.<br />

"Gemeinsam" heißt in Südbaden<br />

"zalwander". Für Lehmann und Bauer ist<br />

die gemeinsame Sache Programm, und<br />

deshalb haben sie ihr <strong>Wein</strong>gut<br />

„Zalwander“ getauft. Odin arbeitet<br />

hauptberuflich als Kellermeister bei einem<br />

bekannten Kaiserstühler <strong>Wein</strong>gut. Mit<br />

internationalen Praktika, auch in Burgund,<br />

hat er sich besonders auf die Erzeugung<br />

von Rotwein gut vorbereitet. Auch bei<br />

Zalwander ist er für den Keller<br />

verantwortlich. Elmar Lehmann arbeitet<br />

nicht mehr in der <strong>Wein</strong>branche, steuert<br />

aber den Hof in Köndringen samt<br />

<strong>Wein</strong>keller, wertvolle Arbeitskraft und die<br />

geübte Kosterzunge zur Partnerschaft bei.<br />

Die beiden wollen <strong>Wein</strong> auf eigene<br />

Rechnung, vom eigenen Boden auf<br />

hohem Niveau erzeugen. Für die Qualität<br />

aus dem <strong>Wein</strong>berg gönnen sie sich<br />

höchstens 50 hl/ha - das Gesetz erlaubt<br />

fast das Doppelte. Herzhafte Ausdünnung<br />

und intensive Laubarbeit von Hand sowie<br />

ein gesunder Humusaufbau gehören zur<br />

Qualitätsphilosophie. Die anspruchsvollen<br />

Erzeugnisse aus dem <strong>Wein</strong>berg reifen<br />

zwölf Monate im Holzfaß, und Bauer und<br />

Lehmann sagen dazu: "Bei ihrem Genuß<br />

lacht das Sonnenmännle, und der<br />

Viertelesschlotzer schnalzt mit der<br />

Zunge!". Der Spätburgunder "Harte<br />

Erde" stammt aus der Steillage Erdenhard (man beachte das Wortspiel!)<br />

mit den alten Spätburgunder-Reben. Der Top-Pinot hat eine<br />

Auflage von höchstens 600 Flaschen pro Jahrgang bei einem Ertrag<br />

von weit weniger als 30 hl/ha.<br />

<strong>Wein</strong>gut Zalwander Köndringen<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 11<br />

Odin Bauer im Faßkeller seines Miniweingutes.<br />

Die <strong>Wein</strong>e der beiden Freunde sind kernig, kräftig und durchaus<br />

eigenwillig. Sie sind markant und brauchen einige Jahre der<br />

Flaschenreife, um sich zu öffnen. Dies gilt jedenfalls bis zum<br />

Jahrgang 2007. Die 2008er sind zugänglicher, schon in der Jugend<br />

mit deutlicher Frucht und angenehm zu trinken.<br />

Der Schlußstein über Zalwanders Faßkeller.<br />

Der 2009er Grauburgunder, ohne Filtation abgefüllt, ist geradlinig,<br />

mineralisch, mit kühler, klarer Frucht.<br />

Das Etikett des Gutes ist eigenwillig: in markanten Lettern steht das<br />

Lesenswerte drauf, etwas kleiner das, was der Gesetzgeber auch<br />

drauf haben will. Der provozierend nüchterne Aufkleber kann sich<br />

zum Markenzeichen entwickeln! (04/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.zalwander.de/<br />

Ihr Blick auf KÖNDRINGEN und Umgebung: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/zalwandergoogle.htm<br />

Fotogalerie: http://www.weinkern.de/content/galeriezalwander/galeriezalwander.htm<br />

Ein Tip von "CaptainCork":<br />

http://www.captaincork.com/<strong>Wein</strong>e/Rotwein/Zalwander-deutscher-Rotwein-<br />

Wuerttemberg-Lemberger-2007-Kauftipp<br />

� 2009 Grauburgunder trocken 16,50<br />

� 2010 Spätburgunder Blanc de Noir trocken 11,00<br />

� 2008 Spätburgunder trocken 16,50<br />

� 2007 Spätburgunder trocken 16,50<br />

� 2008 Spätburgunder<br />

»Harte�Erde « trocken 30,00<br />

� 2008 Lemberger trocken 16,50<br />

� 2007 Lemberger trocken 16,50


DEUTSCHLAND<br />

Baden: Breisgau<br />

Der eigenwillige Name des deutschen<br />

<strong>Wein</strong>gutes entstand aus der dringenden<br />

Suche nach einer Unterkunft für das junge<br />

<strong>Wein</strong>gut, denn in englischer Sprache<br />

heißt Unterkunft "shelter" - siehe unten.<br />

Silke stammt aus Paderborn, Hans-Bert<br />

aus dem Harz, und Englisch ist ihre gemeinsame<br />

Fremdsprache....<br />

Hans-Bert Espe hatte nach seinem Studium<br />

in Geisenheim zunächst bei einem<br />

rheingauer <strong>Wein</strong>gut gearbeitet; ich<br />

selber kenne ihn aus seinen Zeiten als<br />

Betriebsleiter beim ortenauer <strong>Wein</strong>gut<br />

Wolff-Metternich. Zusammen mit seiner<br />

Lebensgefährtin Silke Wolf, die wie er in<br />

Geisenheim den <strong>Wein</strong>bau erlernte, gründete<br />

er 2003 ein <strong>Wein</strong>gut im badischen<br />

Breisgau. Die beiden kauften <strong>Wein</strong>berge<br />

in Kenzingen und Malterdingen und<br />

benötigten vor der ersten Lese auch ein<br />

Betriebsgebäude. Sie mieteten sich auf<br />

dem verlassenen kanadischen Flughafen<br />

in Lahr ein und richteten ihre erste Kellerei<br />

in einem grasbewachsenen Bunker<br />

ein, dessen Pflege eine Schafherde übernommen<br />

hatte.<br />

Kürzlich haben die beiden diese idyllische<br />

Stätte verlassen müssen und deshalb<br />

einen modernen neuen Betrieb in<br />

Kenzingen erbaut. Die gesamte <strong>Wein</strong>bereitung<br />

geschieht mit Hilfe der Schwerkraft,<br />

Pumpen ist nicht nötig. Auch was<br />

das Filtern der <strong>Wein</strong>e angeht, sind die<br />

beiden sich einig: "Unsere Geduld ersetzt<br />

den Filter".<br />

Überhaupt wird die Philosophie von Silke<br />

und Hans-Bert vom schonenden Umgang mit Trauben und Most<br />

geprägt. Basis für gute Qualität bedeutet für die beiden gesundes<br />

Lesegut aus gepflegten <strong>Wein</strong>bergen mit niedrigen Erträgen. So ist<br />

sorgfältige <strong>Wein</strong>bergsarbeit von Hand selbstverständlich, in die<br />

kleinen Ernteboxen gelangt nur kerngesundes Lesegut: optimal<br />

ausgereifte Früchte ergeben aromatischen und komplexen <strong>Wein</strong>.<br />

Hans-Bert Espe in den <strong>Wein</strong>bergsterrassen des Breisgaus.<br />

In den <strong>Wein</strong>bergen steht fast ausschließlich Spätburgunder, erst<br />

kürzlich kam eine kleine Anlage mit Chardonnay dazu. Die Reben<br />

stehen in den Lagen Malterdinger Bienenberg und Kenzinger Hummelberg.<br />

Alte Reben und die intensive Ertragsregulierung sorgen für<br />

eine natürliche Konzentration der Inhaltsstoffe. Diese wird auch<br />

durch die sogenannte Lyra-Erziehung unterstützt, was die Wuchsform<br />

der Reben bezeichnet: wie zwei sonnenhungrige Kollektoren<br />

fängt die geteilte Laubwand die Sonnenenergie auf und unterstützt<br />

die Reifung der Trauben. Zwar ist diese Erziehungsmethode in der<br />

shelter winery Kenzingen<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 12<br />

Laubarbeit ziemlich aufwendig, dennoch werden die Reben in etwa<br />

einem Drittel der <strong>Wein</strong>berge so "erzogen".<br />

Nach langer Maischegärung in klassischen Holzbottichen wird das<br />

rote Lesegut auf einer antiquiert anmutenden, alten Korbkelter<br />

gepreßt - aber welch wunderbar klare Frucht ermöglicht dieses<br />

schonende Gerät! Dann ist für den Pinot Noir eine komfortabel<br />

lange Zeit und Ruhe zum Reifen vorgesehen. Das geschieht in<br />

Barriques; die einfache Qualität benutzt dafür die gebrauchten,<br />

älteren Fässer des Top-Pinot-Noirs.<br />

Hans-Berts Spätburgunder-Reben in Lyra-Erziehung.<br />

Der 2011er Blanc de Noir stammt aus gut 20jährigen Reben; Achtung<br />

vor der Frucht zahlt sich auch hier aus. Durch die Ernte in<br />

kleine Obstkörbe kommt perfektes Lesegut auf die Kelter. Für diesen<br />

<strong>Wein</strong> und den Sekt gibt es extra eine hochmoderne Kelter - ein<br />

ziemlicher Luxus für das kleine <strong>Wein</strong>gut! Der <strong>Wein</strong> dankt die sorgsame<br />

Behandlung: wir finden eine wunderbare, kristallklare Frucht!<br />

Ein knackiger, aber auch körperreicher Blanc de Noir mit feinster<br />

Burgunderfrucht trotz dezentem Alkohol - echt klasse!<br />

Der 2010er Spätburgunder ist ein fein-eleganter Rotwein mit intensiven<br />

Noten von roten Kirschen und Erdbeeren. Tannin und Säure<br />

sind mit der Fruchtstruktur fein verwoben, und der <strong>Wein</strong> hat eine<br />

delikate Rasse. Komplexer und dichter ist der geniale 2006er Pinot<br />

Noir, der jetzt erst beginnt, sich zu öffnen. Kraft, Finesse und überzeugende<br />

Eleganz sind der Dreiklang dieses <strong>Wein</strong>es, der noch viel<br />

Zukunft hat. Ein Spätburgunder von außergewöhnlicher Güte!<br />

(07/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.shelterwinery.de/<br />

Ihr Blick auf die LYRA in MALTERDINGEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/sheltergoogle.htm<br />

� 2011 Blanc de Noir trocken<br />

(Spätburgunder) 9,00<br />

� 2010 Spätburgunder trocken 9,00<br />

� 2008 Pinot Noir trocken 28,00<br />

� 2006 Pinot Noir trocken 28,00<br />

Sekt finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT"


DEUTSCHLAND<br />

Baden: Kaiserstuhl<br />

Ich kenne Arndt und Monika Köbelin nun schon ein paar Jahre und<br />

verfolge seitdem ihre <strong>Wein</strong>e mit Interesse. Sie waren anfänglich<br />

schon gut, inzwischen aber hat sich das <strong>Wein</strong>gut in meinen Augen<br />

zu einem der besten am Kaiserstuhl entwickelt. Die <strong>Wein</strong>e sind von<br />

hoher Qualität und sehr eigenständig im Charakter.<br />

Die beiden gründeten ihr <strong>Wein</strong>gut 2005 in Eichstetten. Das Dorf<br />

liegt im östlichen Teil des Kaiserstuhls im Tal der Alten Dreisam.<br />

Oberhalb der <strong>Wein</strong>berge sind üppige Eichen- und Buchenwälder,<br />

unterhalb der weinbaulich genutzten Fläche läuft das Mittelgebirge<br />

- der Kaiserstuhl erreicht eine Höhe von rund 555 m - in Äckern,<br />

Gärten und schließlich einer anmutigen Wiesenlandschaft aus.<br />

Auf den Terrassen hinter dem neuen <strong>Wein</strong>gutsgebäude<br />

wachsen Weiß- und Grauburgunder.<br />

Der Kaiserstuhl verdankt seine Entstehung den vulkanischen Aktivitäten<br />

im Oberrheingraben und unterscheidet sich von seinen<br />

Bodenstrukturen her deutlich von den benachbarten <strong>Wein</strong>baugebieten<br />

am Schwarzwaldauslauf oder im Elsaß. Im Untergrund finden<br />

wir vulkanisches Gestein, auf dem Löß aufliegt, der etwa 85% des<br />

Kaiserstuhls bedeckt. Überwiegend wurde er in der letzten Eiszeit<br />

von den Kalkalpen her angeweht. Die Mächtigkeit ist unterschiedlich<br />

und reicht bis zu 30 Metern, wie zum Beispiel bei Eichstetten.<br />

Löß ist für den <strong>Wein</strong>bau interessant, weil er eine gute Belüftung<br />

sowie eine hohe Wasserspeicherfähigkeit bietet. Das ist am Kaiserstuhl<br />

besonders wichtig, ist er doch die trockenste Gegend Deutschlands.<br />

In Eichstetten zeigt das Landschaftsbild Lößhänge und Lößterrassen<br />

mit ihren Reben; der Vulkanboden im Untergrund, der eine eigene<br />

Mineralik zur <strong>Wein</strong>aromatik beisteuert, tritt zum Waldrand hin<br />

immer mehr zutage.<br />

Arndt Köbelin vor einer Vulkan-Formation.<br />

Die Köbelins betreiben ihr <strong>Wein</strong>gut nach ökologischen Prinzipien,<br />

haben sich jedoch bisher nicht zertifizieren lassen. Den Kompost zur<br />

Düngung der <strong>Wein</strong>berge stellt Arndt selber her. Er bekommt den<br />

Grünschnitt vom Ufer der Dreisam von der Gemeinde, dazu einjährigen<br />

Pferdemist von einem befreundeten Gestüt. Daraus wird<br />

durch planmäßiges Umschichten der Kompost gewonnen. Die<br />

<strong>Wein</strong>gut Arndt Köbelin Eichstetten<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 13<br />

Rebzeilen werden begrünt, die verwendeten Aussaten dienen der<br />

Bodenpflege und natürlichen Düngung ebenso, wie sie der Erosion<br />

entgegenwirken. Laubarbeiten und die genaue Überwachung der<br />

Erträge enden in einer gestaffelten Lese im Augenblick der idealen<br />

Traubenreife. Die liegt für den frischen, lebendigen Rivaner naturgemäß<br />

anders als für den Drei-Sterne-Spätburgunder!<br />

Vollreife ja, Überreife nein, ist Arndts Grundsatz. Das Lesegut kann<br />

im neuen Gutsgebäude völlig ohne Pumpeneinsatz, ausschließlich<br />

durch Falldruck bewegt werden. Die Gärung erfolgt spontan, mit<br />

den eigenen Hefestämmen; die <strong>Wein</strong>e liegen in der Regel lange auf<br />

der Feinhefe. Die <strong>Wein</strong>e bleiben möglichst "naturrein", werden also<br />

nicht chaptalisiert. Zum Ausbau verfügt Arndt über Edelstahlgebinde,<br />

große Holzfässer und Barriques.<br />

Die <strong>Wein</strong>berge konnte Familie Köbelin teils von den Eltern übernehmen.<br />

Viele Anlagen sind bis zu 40 Jahre alt. Neuanlagen werden<br />

mit altem, ungeklonten Pflanzmaterial bestockt. In den <strong>Wein</strong>bergen<br />

stehen die klassischen Rebsorten des Kaiserstuhls: Weiß-, Grau- und<br />

Spätburgunder, dazu ergänzend Gewürztraminer, Muskateller,<br />

Scheurebe, Riesling und Rivaner.<br />

Der Rivaner wird im Edelstahl ausgebaut. Er ist zart und angenehm<br />

leicht, dazu frisch und mit angenehmer Frucht<br />

mit Noten von Zitrus. Die Weiß- und<br />

Grauburgunder-Kabinette reiften beide zu<br />

kleinen Anteilen im alten Holzfaß. Dadurch<br />

haben sie eine klasse Struktur und sind komplex<br />

und nachhaltig, aber auch saftig, mit<br />

toller Frische. Der Weißburgunder ist rassiger,<br />

der Grauburgunder zarter in der Säure, etwas<br />

breitschultriger und mit dezenten Nußaromen.<br />

Die drei Sterne der Selections-<strong>Wein</strong>e erklärt<br />

Arndt so: *alte Reben, *ertragsreduziert, *im<br />

großen Eichenfaß ausgebaut (Spätburgunder:<br />

Barrique). Alle drei <strong>Wein</strong>e sind aus Reben<br />

gekeltert, die 1970 gepflanzt wurden. Auch<br />

bei den Weißen wurde der biologische Säureabbau<br />

durchgeführt. Sie sind gehaltvoll mit<br />

Länge und opulenter Frucht, mit bestechender<br />

Frische und tiefer Struktur. Besonders der<br />

Grauburgunder ist hervorzuheben: ein großer<br />

<strong>Wein</strong>, bei dem das große Wort perfekt durchaus<br />

angebracht ist!<br />

Der rote Spätburgunder wurde rund ein Jahr<br />

im großen Holzfaß ausgebaut. Er besticht mit<br />

wunderbarer Kirschfrucht und schöner,<br />

frischer Klarheit, ist elegant und angenehm<br />

saftig. Der Drei-Sterne-Spätburgunder ist von<br />

großer Finesse mit ganz fein angelegten<br />

Fruchtaromen mit Noten von reifen Kirschen und dunklen Beeren. Er<br />

besticht mit Eleganz und feinem Tannin. Mein Rat lautet allerdings:<br />

gönnen Sie ihm noch zwei, drei Jahre Flaschenreife!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-koebelin.de/<br />

Ihr Blick auf das WEINGUT ARNDT KÖBELIN und den KAISERSTUHL:<br />

http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/koebelingoogle.htm<br />

Alle <strong>Wein</strong>e wachsen in der Lage Eichstetter Herrenbuck.<br />

� 2011 Rivaner Kabinett trocken 5,20<br />

� 2011 Muskateller Kabinett trocken 8,90<br />

� 2011 Weißer Burgunder Kabinett trocken 7,70<br />

� 2011 Grauer Burgunder Kabinett trocken 7,90<br />

� 2011 Weißer Burgunder<br />

Spätlese trocken *** 12,50<br />

� 2011 Grauer Burgunder<br />

Spätlese trocken *** 12,50<br />

� 2011 Spätburgunder Rosé Kabinett trocken 7,70<br />

� 2011 Spätburgunder trocken 9,50<br />

� 2009 Spätburgunder trocken *** 14,50


DEUTSCHLAND<br />

Baden: Tuniberg<br />

Das <strong>Wein</strong>gut ist auf Teilen der Reserveflächen des Kalkwerks der<br />

Gebrüder Mathis entstanden. Damit ist klar, daß der Boden stark<br />

kalkhaltig ist, wie das ganze Plateau des Tunibergs. Diese Böden<br />

sind ideal für alle Burgundersorten. Deshalb stellen sie naturgemäß<br />

den Löwenanteil im <strong>Wein</strong>gut Kalkbödele. Neben Weiß- und<br />

Grauburgunder sind rund 60% der Fläche mit Spätburgunder<br />

bestockt, der damit natürlich die Spezialität des <strong>Wein</strong>gutes darstellt<br />

und mit einer umfangreichen Palette angeboten werden kann.<br />

Die Vergärung der Rotweine im hölzernen Gärständer und die<br />

Reifung im Holzfaß sind Standart für Martin Schärli, den Betriebsleiter<br />

des Gutes. Für den Ausbau kommt das traditionelle große<br />

Holzfaß zum Einsatz, in dem die <strong>Wein</strong>e ihre klare, frische Frucht<br />

behalten mit schönen Aromen von roten Beeren.<br />

Tuniberg-Impression: die Ehrentrudis-Kapelle auf den Terrassen aus<br />

Jura-Kalkgestein. Im Hindergrund der Schwarzwald.<br />

Die körperreicheren <strong>Wein</strong>e werden auch im Barrique ausgebaut.<br />

Übrigens gehört Kalkbödele zu den deutschen Pionieren dieser französischen<br />

Ausbauart: bereits seit 1978 sind die kleinen Fässer auf<br />

dem <strong>Wein</strong>gut zu Hause! Der Grund ist einfach: die Gründer des<br />

Gutes wollten Rote im französischen Stil erzeugen, die sie gerne<br />

tranken, aber in Deutschland vermißten. Deshalb war das Barrique<br />

unverzichtbar. Und der erste Leiter des Gutes, Joachim Lang, war<br />

schon ein Könner im Umgang mit dem kleinen Holzfaß. Die Barrique-Roten<br />

zeigen mehr Würze und Fruchttiefe, sind kraftvoller. So<br />

kann der <strong>Wein</strong>freund wählen zwischen den seidigen Spätburgundern<br />

mit der lebendigen Frucht und den kraftvollen Exemplaren mit<br />

der dichteren Struktur.<br />

<strong>Wein</strong>gut Kalkbödele Merdingen<br />

Alle <strong>Wein</strong>e wachsen in der Lage Merdinger Bühl.<br />

� 2011 Weißburgunder trocken 1 Liter 5,60<br />

� 2011 Weißburgunder Kabinett trocken 7,20<br />

� 2011 Weißburgunder Reserve trocken 12,50<br />

� 2011 Grauburgunder trocken 1 Liter 5,60<br />

� 2011 Grauburgunder Kabinett trocken 7,20<br />

� 2011 Grauburgunder Reserve trocken 12,50<br />

� 2011 Spätburgunder Weißherbst trocken 1 Liter 5,20<br />

� 2009 Spätburgunder trocken 1 Liter 6,10<br />

� 2008 Spätburgunder trocken 7,20<br />

� 2009 Spätburgunder trocken 'Alte Reben' 8,90<br />

� 2009 Spätburgunder trocken 'Barrique' 12,20<br />

� 2010 Pinot Noir 10,30<br />

� 2009 Spätburgunder Reserve trocken 21,50<br />

Mousseux finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT"<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 14<br />

Für den "Pinot Noir" hat Martin Schärli in einer sehr guten Parzelle<br />

Spätburgunder-Klone aus Burgund gepflanzt, die sich in der Aromatik<br />

anders zeigen als die anderen Spätburgunder aus deutschem<br />

Klonmaterial. Sie sind ein bißchen direkter in der Frucht, sind mehr<br />

mineralisch als seidig, vielleicht auch einen Tick eleganter. An der<br />

Spitze der Rotweinproduktion steht die Reserve, gewachsen in den<br />

besten Parzellen, geerntet mit geringen Erträgen und sorgfältig im<br />

Holzfaß gereift.<br />

Martin Schärli vor seinen Spätburgunder-Reben.<br />

Weil's ausreichend Spätburgunder hat, kann Martin auch komfortabel<br />

Weißherbst und Rosé in guten Qualitäten zubereiten. Bei den<br />

Weißweinen, vor allem aus Grau- und Weißburgunder, ist Martin<br />

die Erhaltung einer schönen Säure wichtig, damit die <strong>Wein</strong>e auch<br />

Lebendigkeit und Frische haben. Auch hier kann man zwischen den<br />

leichteren und gehaltvolleren Exemplaren wählen: vom Liter-<strong>Wein</strong><br />

für alle Tage über schlanke, fruchtbetonte Kabinette bis zu den<br />

stoffigen Reserve-Qualitäten, die teils im großen Holzfaß, teils im<br />

Edelstahl reifen und besonders mit Tiefe und dichter Textur<br />

überzeugen.<br />

Die Kalkbödele-<strong>Wein</strong>e werden grundsätzlich trocken ausgebaut,<br />

eine Philosophie, die seit der Gründung des Gutes unangetastet<br />

geblieben ist! (07/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.kalkboedele.de/<br />

Ihr Blick auf MERDINGEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/merdingengoogle.htm


DEUTSCHLAND<br />

Baden: Markgräflerland<br />

Das 6 ha große Schlossgut Ebringen<br />

wurde im Jahr 2003 von der Gemeinde<br />

gegründet, weil einerseits einige Parzellen<br />

Rebland in erstklassigen Lagen brachlagen,<br />

andererseits mit dem Schloß und<br />

seinem historischen Keller eine stilvolle<br />

(und arbeitsgerechte) Heimat für's <strong>Wein</strong>gut<br />

vorhanden war. Die Gegebenheiten<br />

waren also günstig für den nachhaltigen<br />

Schutz der Kulturlandschaft. Zum<br />

Verwalter des neuen <strong>Wein</strong>gutes wurde<br />

Andreas Engelmann bestellt, der nach<br />

seinem Diplom in Geisenheim schon in<br />

Baden und im Rheingau gearbeitet hatte.<br />

In der sanften Hügellandschaft des Markgräflerlandes<br />

liegt Ebringen am Fuße des<br />

Schönberges. Dieser bildet zum Schwarzwald<br />

hin noch ein Tal, das die Ebringer<br />

Lagen vor kühlen Strömungen von dort<br />

schützt. Durch seine Lage auf dem<br />

Schönberg erstreckt sich der Sommerberg<br />

- das ist auch der Lagenname der<br />

Ebringer <strong>Wein</strong>e - von Ost nach West und<br />

hat dadurch eine hervorragende Südlage.<br />

An manchen Stellen ist der Sommerberg<br />

extrem steil. Auf der gegenüberliegenden<br />

Talseite gibt es weniger<br />

hitzige Westlagen. Lößlehme und<br />

Kalkmergel beherrschen die Bodenformationen,<br />

die oft skelettreich sind, gut<br />

drainierend, und die Rebe zu tiefem<br />

Wurzeln zwingen.<br />

Im Schlossgut werden Weiß-, Grau- und<br />

Spätburgunder (der auf etwa der Hälfte<br />

der Fläche steht!) kultiviert, dazu<br />

natürlich Gutedel (= Chasselas), die<br />

Hauptsorte des Markgräflerlandes, und<br />

Sauvignon Blanc. Die beiden Letztgenannten<br />

gedeihen auf den kühleren<br />

Westhängen, um die feinen Aromen zu<br />

erhalten und die <strong>Wein</strong>e durch zuviel<br />

Hitze nicht zu mächtig werden zu lassen.<br />

Andreas Engelmann im Piratenlook im Sommer bei seinen Reben.<br />

Andreas Engelmann hat seine Rebanlagen dauerbegrünt, er düngt<br />

bei Bedarf organisch und betreibt eine schonende Bodenpflege, die<br />

das Bodenleben und damit die nachhaltige Nährstoffversorgung der<br />

Reben sicherstellt. Das ist ein Teil der Qualitätssicherung. Dann geht<br />

es im Herbst so weiter: selektive Traubenlese, Transport der Trauben<br />

in kleinen Lesebehältern und schonende Verarbeitung. Kompromißlos<br />

werden auf dem Lesetisch alle Trauben ausgelesen, die den<br />

Ansprüchen des Gutes nicht genügen.<br />

Der alte Schloßkeller, ehemals als Zehntkeller tief in die Erde gegraben,<br />

ist im Herbst und Winter sehr kalt. Dadurch läuft die Gärung<br />

Schlossgut Ebringen Ebringen<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 15<br />

langsam ab, was den <strong>Wein</strong>en auf natürliche Weise ein wunderbares<br />

Fruchtgefüge erhält. Die Weißweine reifen lange auf der Feinhefe<br />

im Edelstahltank, der Grauburgunder »S« teilweise im Holzfaß, um<br />

ihm eine gute Struktur zu geben. Auch der Chasselas hat etwas<br />

Holzreife und besonders langes Hefelager, um dem gehaltvolleren<br />

Gutedel-Lesegut mehr Tiefe und Cremigkeit zu geben. Zur<br />

Unterscheidung zum frischen, spritzigen Alltags-Gutedel trägt er<br />

deshalb die schweizerisch-französische Bezeichnung Chasselas.<br />

Blick über Ebringen und seinen Sommerberg.<br />

Die Weißweine der "Gutslinie" sind lebendige, frische und leichte<br />

Alltagsweine. Die <strong>Wein</strong>e der Selektionslinie, erkennbar am »S«, sind<br />

gehaltvoll und nachhaltig, vergleichbar mit hochwertigen trockenen<br />

Spätlesen, überraschend dicht und tief und mit überzeugender<br />

Länge. Eine feine Säure verleiht ihnen eine spannende Struktur.<br />

Die Rotweine reifen nach rund dreiwöchiger Maischegärung grundsätzlich<br />

mindestens ein Jahr im Eichenholz. Andreas erntet seine<br />

Pinot Noirs übrigens gerne zeitig, damit sie eine schöne Kirschfrucht<br />

zeigen und im Alkohol nicht zu mächtig werden.<br />

Genau so präsentiert sich der Pinot Noir: fein in der Frucht, mit<br />

schönem Körper, aber nicht zuviel Alkohol, ausgeglichen und mit<br />

schönem Trinkfluß. Der »S«-Spätburgunder zeigt eine wunderbare<br />

Finesse und Eleganz, von Frucht gut verpackte Kraft und ein<br />

bestechend schönes Finale - ein klasse <strong>Wein</strong>!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.schlossgut-ebringen.de/<br />

Ihr Blick auf EBRINGEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/ebringengoogle.htm<br />

Alle <strong>Wein</strong>e wachsen in der Lage Ebringer Sommerberg.<br />

� 2012 Gutedel trocken Frühjahr 2012<br />

� 2010 Weißburgunder trocken 7,20<br />

� 2011 Grauburgunder trocken 7,20<br />

� 2011 Chasselas trocken 8,90<br />

� 2011 Weißburgunder »S« trocken 9,90<br />

� 2011 Grauburgunder »S« trocken 10,90<br />

� 2011 Sauvignon Blanc trocken 10,50<br />

� 2010 Pinot Noir 11,50<br />

� 2008 Pinot Noir 11,50<br />

� 2009 Pinot Noir »S« 22,50<br />

� 2008 Pinot Noir »S« 21,50<br />

� 2007 Pinot Noir »S« 21,50<br />

Sekt finden Sie weiter unten bei<br />

"ALLES, WAS SCHÄUMT"


DEUTSCHLAND<br />

Württemberg<br />

Die Bönnigheimer <strong>Wein</strong>berge wurden schon vor 1200<br />

Jahren urkundlich erwähnt. Und immerhin schon seit<br />

dem Jahre 1510 betreibt die Familie Dautel <strong>Wein</strong>bau.<br />

Ernst Dautel übernahm das <strong>Wein</strong>gut 1978. Er ging<br />

von Anfang an eigene Wege. So begann er schon<br />

wenige Jahre später, die ersten <strong>Wein</strong>e in<br />

französischen Barriques auszubauen. 1990<br />

entstanden seine ersten Cuvées - wie zum Beispiel die<br />

"Kreation Rot" - im sonst "rebsortenreinen"<br />

Württemberg. Besonders wichtig war Ernst immer die<br />

qualitative Weiterentwicklung der <strong>Wein</strong>e aus den<br />

heimischen Sorten Lemberger, Spätburgunder und<br />

auch Riesling. Heute wird Ernst bereits von seinem<br />

Sohn Christian unterstützt, der die gleiche Stilrichtung<br />

wie sein Vater vertritt: elegante, feine <strong>Wein</strong>e mit<br />

klarer, deutlicher Frucht, keinesfalls fett oder modern<br />

konzentriert.<br />

Zum <strong>Wein</strong>gut gehören 11 ha <strong>Wein</strong>berge, in vielen<br />

kleinen Parzellen auf den östlichen Ausläufern des<br />

Strombergs im Herzen Württem-bergs gelegen. Die beiden Hauptrebsorten<br />

sind Riesling und der gebietstypische Lemberger. Die<br />

roten Reben machen etwa 60% der <strong>Wein</strong>bergsfläche aus.<br />

Die Dautels konzentrieren sich auf nachhaltige und naturnahe Bewirtschaftung<br />

ihrer <strong>Wein</strong>berge. Ernst: "Im <strong>Wein</strong>berg gemachte<br />

Fehler lassen sich auch durch noch so sorgfältiges Arbeiten im Keller<br />

nicht mehr beheben. Nur aus Trauben höchster Qualität wird hochwertiger<br />

<strong>Wein</strong>."<br />

Die Terrassenanlagen im Wurmberg. Foto: <strong>Wein</strong>gut Dautel<br />

Im Bönnigheimer Sonnenberg bestehen die Böden aus buntem<br />

Mergel, Schilfsandstein und Gipskeuper. Hier reifen vor allem Trauben<br />

für gehaltvolle und füllige <strong>Wein</strong>e. Der Körperreichtum garantiert<br />

großes Reifepotential mit langer Lebensdauer. Die steilen Südhang-Muschelkalkterrassen<br />

des Besigheimer Wurmbergs liegen am<br />

Ufer der Enz. Bereits im Mittelalter wurden die Trockenmauern<br />

errichtet, die die Anlage winziger Terrassen ermöglichten. Sie sorgen<br />

für ein günstiges Kleinklima, indem sie eine gute Wasserversorgung<br />

der Reben begünstigen und nachts die Tageswärme abgeben. Der<br />

mineralstoffreiche Muschelkalk ergibt feine, elegante <strong>Wein</strong>e. Neben<br />

dem klasse Riesling reift hier auch Trollinger, die württembergische<br />

Brot-und-Buttersorte, zu einem echt komplexen <strong>Wein</strong> heran.<br />

Im <strong>Wein</strong>keller ist Sorgfalt bei der Traubenverarbeitung oberstes<br />

Gebot. So wird Pumpen und Filtrieren der <strong>Wein</strong>e auf ein unbedingt<br />

notwendiges Minimum reduziert. Der Ausbau der <strong>Wein</strong>e erfolgt in<br />

Edelstahltanks, traditionellen großen Holzfässern und in Barriques.<br />

<strong>Wein</strong>gut Dautel Bönnigheim<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 16<br />

Unverwechselbare, individuelle und sortentypische <strong>Wein</strong>e mit komplexer<br />

Struktur und großem Reifepotential sind das Ziel der Dautels.<br />

Die Grundlage für die kräftigen und charaktervollen Rotweine ist<br />

eine lange klassische Maischegärung. Die schöne Gerbstoffstruktur<br />

prädestiniert sie für eine lange Lagerung. Die besten <strong>Wein</strong>e reifen<br />

bis zu zwei Jahren im Barrique. Erst dann binden sich auch die<br />

Eichennoten gut in die Aromastruktur ein. Beim Weißwein steht der<br />

Erhalt der klaren Fruchtaromen und der feinen Säurestruktur im<br />

Vordergrund. Eine lange Lagerung auf der Feinhefe sorgt für Struktur<br />

und Finesse.<br />

Ernst (links) und Christian im <strong>Wein</strong>berg. Foto: <strong>Wein</strong>gut Dautel<br />

Die <strong>Wein</strong>e werden klassisch trocken ausgebaut und generell als<br />

Qualitätsweine bezeichnet. Auch wenn sie normalerweise nicht<br />

chaptalisiert werden, wird das deutsche Prädikatsweinsystem auf<br />

dem <strong>Wein</strong>gut nicht genutzt. Als Klassifizierung wurden die <strong>Wein</strong>e<br />

betriebsintern schon lange mit bis zu 4 Sternen bezeichnet. Diese<br />

Kennzeichnung wird jetzt aktuell von einem System mit unterschiedlichen<br />

Kapselfarben abgelöst: die Gutsweine erkennt man an<br />

der weißen Kapsel. Es sind die Basisweine mit schöner, klarer Frucht,<br />

dem deutlichen Charakter der Rebsorte und erfrischendem Trinkfluß.<br />

Die Bönnigheimer Ortsweine tragen eine schwarze Kapsel. Sie<br />

werden aus den traditionellen Rebsorten Lemberger, Spätburgunder,<br />

Riesling und Weißburgunder gekeltert. Diese <strong>Wein</strong>e tragen zusätzlich<br />

den Hinweis auf ihre Bodenformation. Sie stammen aus reduzierten<br />

Erträgen, benötigen viel Handarbeit im <strong>Wein</strong>berg und lassen<br />

deutlich ihr Terroir erkennen. Die goldene Kapsel ist den Lagen-<br />

und Selektionsweinen sowie den Grossen Gewächsen vorbehalten.<br />

Dabei handelt es sich um besonders hochwertige <strong>Wein</strong>e mit individuellem<br />

Charakter und großem Reifepotential. Die Trauben dafür<br />

stammen aus den ältesten Reben und kostbarsten <strong>Wein</strong>bergen des<br />

<strong>Wein</strong>gutes. (09/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-dautel.de/<br />

Ihr Blick auf den WURMBERG: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/wurmberggoogle.htm<br />

� 2011 Riesling trocken 7,20<br />

� 2011 Riesling 'Gipskeuper' trocken ** 9,20<br />

� 2011 Besigheimer Wurmberg<br />

Riesling trocken *** 13,10<br />

� 2010 Besigheimer Wurmberg<br />

Riesling trocken *** 12,80<br />

� 2011 Weißburgunder<br />

'Gipskeuper' trocken *** 13,90<br />

� 2009 Besigheimer Wurmberg<br />

Trollinger trocken 7,40<br />

� 2010 Spätburgunder trocken ** 9,95<br />

� 2010 Spätburgunder<br />

'Schilfsandstein' trocken *** 14,40<br />

� 2010 Lemberger<br />

'Gipskeuper' trocken *** 14,75<br />

� 2008 Lemberger trocken **** 21,50


DEUTSCHLAND<br />

Franken<br />

Das wunderbar barocke Würzburg, seit 1168 die Kapitale mächtiger<br />

Fürstbischöfe, verfügt über ausgezeichnete <strong>Wein</strong>bergslagen. Im Jahr<br />

1316 stiftete das wohlhabende Bürgerpaar Johannes und Mergardis<br />

von Steren vor den Toren der Stadt ein Spital zur Pflege der Gebrechlichen<br />

und Versorgung der Armen: es war die Geburtsstunde<br />

des Bürgerspitals! 1334 flossen auf dem Wege von Zustiftungen die<br />

ersten <strong>Wein</strong>berge ein. Seit dem 17. Jahrhundert finanziert das Bürgerspital<br />

seine Aufgaben zu erheblichen Teilen aus dem <strong>Wein</strong>bau.<br />

Heute hat die Stadt Würzburg die Aufsicht über die Stiftung.<br />

Die Terrassen der Würzburger Inneren Leiste, spektakulär<br />

unterhalb der Festung Marienberg gelegen.<br />

Das Bürgerspital ist mit rund 100 ha unter Reben eines der größten<br />

deutschen <strong>Wein</strong>güter - um so erstaunlicher ist die hohe Qualität und<br />

Individualität seiner <strong>Wein</strong>e! Beheimatet ist das <strong>Wein</strong>gut in einer<br />

wunderschönen Hofanlage inmitten der Stadt. Längst ist die Stadt<br />

so gewachsen, daß das <strong>Wein</strong>gut nicht mehr "vor den Toren" liegt.<br />

Die Hang- und Steillagen - manche davon mit 50 bis 70% Steigung<br />

- liegen entlang des Mains auf wärmespeichernden Muschelkalkböden,<br />

knapp 80 ha davon auf Würzburger Gemarkung. Klangvolle<br />

Namen nennt das Gut sein Eigen: Würzburger Stein und Stein-Harfe<br />

- diese Lage im Alleinbesitz - sowie Innere Leiste, Abtsberg und Pfaffenberg.<br />

Weitere <strong>Wein</strong>berge sind in Thüngersheim, Veitshöchheim,<br />

Randersacker und Frickenhausen. Silvaner und Riesling sind die<br />

bedeutendsten Rebsorten, gefolgt von Müller-Thurgau, den<br />

Burgunder- und Rotweinsorten.<br />

Die Leitung des <strong>Wein</strong>gutes hat seit einigen Jahren Robert Haller<br />

inne, den viele meiner Kunden noch aus seiner Zeit bei Fürst Löwenstein<br />

kennen. Er hat die Bewirtschaftung der <strong>Wein</strong>berge optimiert,<br />

und im Keller setzt er auf traditionelle Arbeitsweise unter Einsatz<br />

moderner Technik.<br />

<strong>Wein</strong>gut Bürgerspital Würzburg<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 17<br />

Die weitläufigen <strong>Wein</strong>berge sind in untadeligem Zustand und werden<br />

im Laufe des Vegetationsjahres perfekt gepflegt. Das Geheimnis<br />

sind zwei hochmotivierte <strong>Wein</strong>bergsmannschaften, auf die Robert<br />

Haller sich verlassen und stützen kann. Dennoch ist er immer wieder<br />

in den Reben, um die Fäden in der Hand zu halten.<br />

Im alten Gewölbekeller des Bürgerspitals stehen moderne Edelstahltanks,<br />

die eine temperaturgesteuerte Vergärung ermöglichen. Ausserdem<br />

verfügt das <strong>Wein</strong>gut über einer der größten Holzfaßkeller<br />

Deutschlands mit über 200 Eichenholzfässern, teils mit kostbarem<br />

Schnitzwerk, die zum Ausbau der <strong>Wein</strong>e im Gebrauch sind. Robert<br />

setzt auf den Ausbau im Holzfaß, weil die <strong>Wein</strong>e darin an Struktur<br />

gewinnen. Auf jeden Fall reifen die gehobenen Qualitäten darin,<br />

während die einfacheren <strong>Wein</strong>e zur Erhaltung der Frucht und<br />

Spritzigkeit im Edelstahl ausgebaut werden.<br />

Die Stilistik der Bürgerspital-<strong>Wein</strong>e ist aus einem Guß, bei der Größe<br />

des Gutes besonders erwähnenswert! Die <strong>Wein</strong>e sind elegant und<br />

geschliffen, niemals laut, aber immer deutlich, mit feiner Frucht und<br />

klarer Frische. Die Silvaner sind klar und saftig, aus dem Würzburger<br />

Stein mehr mit nachhaltiger Frucht, aus der Inneren Leiste eher mit<br />

mineralischen Noten. Die Rieslinge haben viel Spiel, vom rassigen<br />

Kabinett bis zum Großen Gewächs aus dem 'Hagemann'. Diese Parzelle<br />

im Stein ist übrigens extrem steil mit tiefgründigen <strong>Wein</strong>en; sie<br />

ist nach ihrem Stifter benannt, die Rieslingreben wurden 1967 gepflanzt.<br />

Eine besondere Erwähnung verdient der rote Blaufränkisch (= Lemberger).<br />

Die Reben wurden in den 90er Jahren gepflanzt. Robert<br />

hätte dort gerne Silvaner oder Riesling stehen, aber: wenngleich die<br />

Rebsorte verblüfft, ist der <strong>Wein</strong> elegant und klassisch, ein klasse<br />

Würzburger Stein!<br />

Blick über den Würzburger Stein.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.buergerspital.de/weingut<br />

Ihr Blick in den WÜRZBURGER STEIN: http://www.wein-kern.de/content/wein_li/google_karten/steingoogle.htm<br />

Ihr Blick auf die WÜRZBURGER INNERE LEISTE: http://www.wein-kern.de/content/wein_li/google_karten/ileistegoogle.htm<br />

� 2011 Würzburger Abtsleite Silvaner trocken 7,70<br />

� 2010 Würzburger Innere Leiste Silvaner Kabinett trocken 9,60<br />

� 2011 Würzburger Stein Silvaner Kabinett trocken 11,00<br />

� 2009 Würzburger Stein-Harfe Silvaner Spätlese trocken 14,40<br />

� 2009 Würzburger Stein Silvaner trocken<br />

GROSSES GEWÄCHS 22,00<br />

� 2009 Würzburger Stein Riesling Kabinett trocken 10,40<br />

� 2009 Würzburger Stein Riesling Spätlese trocken 14,60<br />

� 2008 Würzburger Stein 'Hagemann' Riesling trocken<br />

GROSSES GEWÄCHS 25,50<br />

� 2011 Randersackerer Marsberg Riesling 'RR' trocken 13,20<br />

� 2009 Würzburger Stein Weißer Burgunder trocken<br />

GROSSES GEWÄCHS 22,00<br />

� 2008 Würzburger Stein Blaufränkisch trocken 13,40<br />

Hinweis: die Bezeichnung Großes Gewächs ist eine VDP-interne Klassifikation und weingesetzlich nicht geregelt.


DEUTSCHLAND<br />

Franken<br />

<strong>Wein</strong>gut Schloss Sommerhausen Sommerhausen<br />

Sommerhausen ist ein pittoreskes Dorf am Main, 10 Kilometer südlich<br />

von Würzburg. Die <strong>Wein</strong>berge des 26-ha-<strong>Wein</strong>gutes Schloss<br />

Sommerhausen liegen alle auf Muschelkalk. Mit dem Sommerhäuser<br />

Steinbach hat Martin Steinmann eine absolute Top-Lage im Besitz,<br />

das Juwel des <strong>Wein</strong>gutes.<br />

Martin Steinmann, immer erkennbar am Hut!<br />

Im Jahr 2008 hat Martin sein <strong>Wein</strong>sortiment auch optisch konsequent<br />

in eine dreistufige Qualitätspyramide eingeteilt. Die Basis<br />

bildet die Gruppe "Fränkisch Frech" mit <strong>Wein</strong>en für jeden Tag. Im<br />

Mittelbau finden wir zum einen die Lagen-<strong>Wein</strong>e aus dem Steinbach<br />

mit den Prädikaten Kabinett und Spätlese. Damit wird der ganz<br />

eigenen Aromatik und dem hohen Reifepotential dieser Lage Rechnung<br />

getragen. Diese steile Lage zieht sich in reiner Südausrichtung<br />

am Main entlang und hat ein hohes Qualitätspotential mit den<br />

aromatischen Merkmalen eines guten Terroirs.<br />

Daneben steht mit gleicher Wertigkeit die neue "ST-Linie", die<br />

Selektion Steinmann. Martins Eltern haben 1947 neben dem <strong>Wein</strong>gut<br />

auch eine Rebschule gegründet, die heute zu den führenden in<br />

Europa zählt. Dadurch ergab sich für die Steinmanns die Möglichkeit,<br />

aus alten <strong>Wein</strong>bergen die besten Rebstöcke auszulesen und<br />

gezielt zu vermehren. Und natürlich konnten sie in der Folge aus<br />

diesem Schatz jeweils das passende Rebmaterial für den eigenen<br />

Bedarf auswählen - eine echte Selektion Steinmann. Gekennzeichnet<br />

werden diese <strong>Wein</strong>e mit der Rebsorte und den Buchstaben<br />

ST plus der "Zuchtnummer" der Rebschule.<br />

Die Spitze der Pyramide bilden<br />

einerseits die Sekte (siehe Abschnitt<br />

"Alles was schäumt"), andererseits<br />

die "Großen Gewächse",<br />

die aus Silvaner, Riesling und<br />

Spätburgunder im Steinbach<br />

wachsen. Die <strong>Wein</strong>e haben neben<br />

ihrer feinen Frucht Rasse und Körper.<br />

In einer etwas sanfteren<br />

Steinbach-Parzelle, die mehr Wasser<br />

führt, stehen Silvaner-Reben.<br />

Die Silvaner aus dem Steinbach<br />

sind saftig und markant, in der<br />

Jugend durchaus mit Ecken und<br />

Kanten, mit Tiefe und toller<br />

Struktur - eben <strong>Wein</strong>e aus einer<br />

großen Lage. Gleiches gilt für die<br />

Rieslinge, die mit einer eleganten<br />

Säure punkten. Für die Steinbach-<strong>Wein</strong>e gilt das heute arg strapazierte<br />

Wort Mineralik absolut!<br />

Vor einigen Jahren konnte Martin bei der Auflösung eines <strong>Wein</strong>gutes<br />

eine große Parzelle Steinbach kaufen, die mit uralten Spätburgunder-Reben<br />

bestockt war. Die Reben waren in schlechtem Zustand,<br />

der <strong>Wein</strong>berg mußte zunächst restauriert werden; 2003<br />

brachte er dann seinen ersten Ertrag: dieser <strong>Wein</strong>berg erbringt<br />

Spätburgunder von hervorragender Güte, sowohl in der Mittelklasse<br />

als auch bei den Großen Gewächsen. Auch bei den Spätburgundern<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 18<br />

muß man Martin attestieren, daß er es kann! Er keltert Spätburgunder<br />

mit Tiefe, dichter Frucht und durchaus fränkischer Würze.<br />

Noch ein Wort zum Blauen Silvaner. Dies ist der ursprüngliche Silvaner<br />

mit dunkler Beerenschale und einem zarten Lachston im <strong>Wein</strong>.<br />

Nach der Reblauskatastrophe wurden daraus die reichtragenden<br />

und frühreifen Stöcke selektiert, die zu den Stammeltern des heutigen<br />

Grünen Silvaners wurden. Der Blaue Silvaner starb fast aus.<br />

Heute gibt es gerade noch ein paar Hektar davon, dank der Steinmann'schen<br />

Rebschule die meisten auf Schloss Sommerhausen.<br />

Martin sagt dazu: "Die Mutter aller Silvaner, ein lebendiger<br />

Dinosaurier, UNSER <strong>Wein</strong>!".<br />

"Dinarazade" ist nicht nur die Schwester Scheherazades aus "Tausendundeiner<br />

Nacht", sondern auch eine wundervolle Cuvée aus<br />

Muskatsilvaner (der alte fränkische Name vom Sauvignon!) und<br />

Muskateller! Martin: "Klar und rein wie ein Eiskristall in der<br />

Wintersonne; aromatisch wie ein orientalischer Basar." Ja! (04/12)<br />

Der steile Steinbach liegt gleich am Main.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-schlosssommerhausen.de/<br />

Ihr Blick in den STEINBACH: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/steinbachgoogle.htm<br />

� 2010 Blauer Silvaner 'ST 25' trocken 9,50<br />

� 2010 Chardonnay 'ST 130' trocken 11,50<br />

� 2010 Weißer Burgunder 'ST 15' trocken 11,50<br />

� 2011 Grauer Burgunder 'ST 100' trocken 11,50<br />

� 2012 'Dinarazade' trocken folgt<br />

� 2011 Sommerhäuser Steinbach<br />

Silvaner Kabinett trocken 9,50<br />

� 2010 Sommerhäuser Steinbach<br />

Silvaner Spätlese trocken 14,00<br />

� 2009 Sommerhäuser Steinbach<br />

Silvaner trocken GG 23,00<br />

� 2010 Sommerhäuser Steinbach<br />

Riesling Kabinett trocken 9,50<br />

� 2006 'Stachelberg'<br />

Riesling Spätlese trocken 13,00<br />

� 2009 Sommerhäuser Steinbach<br />

Riesling trocken GG 23,00<br />

� 2006 Sommerhäuser Steinbach<br />

Spätburgunder trocken 13,00<br />

� 2005 Sommerhäuser Steinbach<br />

Spätburgunder trocken (GG ) 25,00<br />

Hinweis: die Bezeichnung Großes Gewächs ("GG") ist eine VDP-interne Klassifikation und weingesetzlich nicht geregelt.<br />

Sekte finden Sie weiter unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT"


ÖSTERREICH<br />

Wachau<br />

In der uralten Kulturlandschaft Wachau mit ihren steinernen<br />

Urgesteinsterrassen, im Jahr 2000 von der UNESCO in die Liste der<br />

Weltkulturerbestätten aufgenommen, betreibt Karl Holzapfel sein<br />

<strong>Wein</strong>gut (und die Obstbrennerei und seine Frau Barbara das<br />

Gutshof-Restaurant) im Prandtauerhof. Der 700 Jahre alte historische<br />

<strong>Wein</strong>lesehof des Chorherrenstiftes Sankt Pölten wurde 1696<br />

vom berühmten Barockbaumeister Jakob Prandtauer barockisiert,<br />

der auch Stift Melk erbaute. Im Inneren des stattlichen, behäbigen<br />

Vierflügelhofes empfängt den Besucher ein zweigeschossiger Arkadenhof,<br />

der beschwingt fast mediterranes Flair ausstrahlt. Hier kann<br />

man in toller Atmosphäre die Gastfreundschaft des Restaurants mit<br />

anspruchsvoller bodenständiger Küchenkultur genießen - und<br />

natürlich die Produkte aus Karls Keller und Destillerie dazu.<br />

Karl Holzapfel ist ein Fanatiker, wenn es um seine <strong>Wein</strong>e geht. Er<br />

hat das 14-ha-<strong>Wein</strong>gut in den letzten Jahren zu einem der Spitzengüter<br />

der Wachau gemacht. Er will <strong>Wein</strong>e, die glasklar in der<br />

Struktur und präzise in der Frucht sind, rassig und frisch, voller<br />

Leben und Spannung. Dies erreicht er durch pingeligste Arbeit im<br />

<strong>Wein</strong>berg und äußerste Präzision im Keller. Wenn man mit Karl<br />

durch die <strong>Wein</strong>berge streift, ist er nicht mehr ansprechbar: er hat<br />

nur noch Augen und Ohren für seine "Reben-Kinder"! Alle <strong>Wein</strong>gärten<br />

werden mit genau bedachten Pflanzenmischungen begrünt.<br />

Karl Holzapfel nimmt die Dinge ernst: er macht <strong>Wein</strong>e mit eher<br />

mäßigem Alkoholgehalt, sie sind konzentriert, aber nicht schwer, sie<br />

sind präzise in der Frucht, lebendig und animierend. Voraussetzung<br />

dafür ist neben den geringen Erträge eine präzise abgepaßte Lese,<br />

sodaß die Beeren nicht zu reif werden oder gar Botrytis haben.<br />

<strong>Wein</strong>gut Holzapfel Joching<br />

� 2011 Grüner Veltliner Steinfeder 9,25<br />

� 2011 Grüner Veltliner Federspiel 'Zehenthof' 11,50<br />

� 2010 Grüner Veltliner Federspiel 'Zehenthof' 11,50<br />

� 2011 Grüner Veltliner Federspiel Ried Achleiten 12,25<br />

� 2011 Grüner Veltliner Smaragd Ried Kollmitz 19,50<br />

� 2011 Grüner Veltliner Smaragd Ried Achleiten 21,50<br />

� 2011 Riesling Federspiel 'Zehenthof' 13,25<br />

� 2008 Riesling Smaragd Ried Vorderseiber 19,50<br />

� 2007 Riesling Smaragd Ried Vorderseiber 19,50<br />

� 2010 PINK! Zweigelt Rosé 9,25<br />

� 2009 Zweigelt 'Zehenthof' 11,50<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 19<br />

Karl läßt seine <strong>Wein</strong>e grundsätzlich durchgären, und sogar die<br />

Smaragde haben - im Gebiet keine allzu oft geübte Praxis - nur<br />

einen unbedeutenden Zuckerrest. So zeigen die Steinfeder- und<br />

Federspielweine von Grünem Veltliner und Riesling ihre feine Frucht,<br />

gepaart mit eleganter Lebendigkeit und die Smaragde Cremigkeit<br />

und kompakte Saftigkeit; alle weisen die für die Wachau typische<br />

Mineralik deutlich auf. Ein besonderes <strong>Wein</strong>bergs-Kleinod ist die<br />

Riede Achleiten mit ihrem Urgesteinsboden, eine der kostbarsten<br />

Veltliner-Lagen überhaupt (und meine Lieblingsriede!). Für würzige<br />

Veltliner steht die Kollmitz, für ausgewogene Rieslinge mit reifer<br />

Säure die Riede Vorderseiber, auf hartem Urgestein mit teils mächtiger<br />

wasserspeichernder Lößauflage.<br />

Auch bei den Rotweinen ist Karl Spitze, sein Zweigelt Zehenthof<br />

glänzt als ausgezeichneter Roter, auch wenn man das in er Wachau<br />

nicht vermutet! Das Geheimnis liegt in rigoroser Selektion und<br />

langer, sorgfältiger Reife im Keller. So hat der <strong>Wein</strong> eine wunderbare<br />

Frucht mit Noten von reifen Kirschen, auch Gewürzen wie<br />

Lorbeer und Nelke, und besticht mit Feuer und Samtigkeit! (05/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut und dem Gutshofrestaurant:<br />

http://www.holzapfel.at/<br />

Ihr Blick auf den PRANDTAUERHOF: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/prandtauergoogle.htm<br />

Ihr Blick in die ACHLEITEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/achleitengoogle.htm<br />

Ein Sommerabend nach dem Regen in<br />

der Wachau: Blick aus der Achleiten<br />

über Weißenkirchen und Joching (im<br />

Hintergrund).


ÖSTERREICH<br />

Kremstal<br />

Franz Proidl ist der ungekrönte König der Steilhänge. Überall dort,<br />

wo auf steilem Gelände Reben stehen konnten, sich aber nur<br />

Bäume, Büsche oder Felsen aufhielten, rückte er mit dem Bulldozer<br />

an. Als er den elterlichen Betrieb Mitte der 80er Jahre übernahm,<br />

hörte er von alten Leuten, daß der Burgberg früher <strong>Wein</strong>berg gewesen<br />

sei. Im letzten Krieg war er verwildert, weil keiner zum Bearbeiten<br />

da war; 1982 standen dort keine Reben mehr. Recherchen<br />

ergaben, daß im Burgberg bereits im Mittelalter <strong>Wein</strong>bau betrieben<br />

wurde. Franz gelang es, den gesamten Berg mühsam von vielen Besitzern<br />

zusammenzukaufen - und noch manche steile Parzelle dazu -<br />

und errang in vielen Gefechten mit den Behörden die Genehmigung,<br />

dort wieder einen <strong>Wein</strong>berg anzulegen. Der Bagger kam zum<br />

Einsatz, Grüner Veltliner und Riesling wurde gepflanzt, und 1991<br />

gab es den ersten Ertrag aus der Ehrenfels - das ist der Name der<br />

Riede im Burgberg. Seither macht Franz mit den <strong>Wein</strong>en aus seiner<br />

Monopol-Lage immer und überall Schlagzeilen. Leider gute, denn<br />

dadurch sind die sensationell schönen <strong>Wein</strong>e immer knapp!<br />

In den letzten Jahren hat Franz von seinem Nachbarn gute <strong>Wein</strong>berge<br />

übernehmen können, in besten Lagen, überwiegend mit alten<br />

Reben bestockt, große zusammenhängende Flächen, sinnvoll zu<br />

bewirtschaften. So sind zum Beispiel Pellingen 'Alte Reben' und<br />

andere gesuchte <strong>Wein</strong>e zukünftig nicht mehr ganz so knapp. In der<br />

Lage Pellingen stehen auch Reben, die noch nicht das Alter für die<br />

"Alten Reben" erreicht haben. Der <strong>Wein</strong> daraus zeichnet sich durch<br />

eine bestechende Frucht aus. Franz füllt ihn separat ab und nennt<br />

ihn "Burg".<br />

Grüner Veltliner und Riesling sind die Hauptsorten auf besten Standorten;<br />

das Urgestein in den steilen Lagen speichert kein Wasser, so<br />

daß die Reben sehr tief wurzeln müssen; das fördert die Qualität.<br />

Nachts dringen kühle Luftmassen aus dem Böhmer Wald ins obere<br />

Kremstal; das begünstigt eine intensive Fruchtausbildung.<br />

<strong>Wein</strong>gut Proidl Senftenberg<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 20<br />

Die Grünen Veltliner sind äußerst würzig, sie sind durchaus rassig,<br />

und in der Frucht finden sich Noten von Steinobst. Rasse und zupakkende<br />

Art haben auch Franz' Rieslinge, die das Mineralische der<br />

steilen <strong>Wein</strong>berge voll ausspielen.<br />

Eine Spezialität von Franz ist auch der Muskateller: lebendig und<br />

frisch, aber auch dicht im Fond, ist er einerseits ein erfrischender<br />

Apéritif, andererseits bei Tisch gut einsetzbar: zu Salaten, zur Kürbissuppe<br />

mit <strong>Kern</strong>öl und zu saftig-festem weißem Fisch mit Sauce<br />

von und mit gelber Paprika. Ein ganz neues Projekt ist der Traminer,<br />

eine persönliche Leidenschaft von Franz. In einer Wanne im Hochäcker,<br />

wo die Rebsorte genug Wasser findet, hat er gut einen<br />

halben Hektar ausgepflanzt und 2010 den ersten <strong>Wein</strong> davon<br />

geerntet. Der 2011er hat eine satte, aber elegante Frucht mit Noten<br />

von Rosen, eine feine Textur und stattliche Länge!<br />

Ebenfalls von erhabener Qualität sind die edelsüßen <strong>Wein</strong>e. Teils<br />

reifen sie kurz im kleinen Holzfaß, wodurch sie Dichte und herrliche<br />

Cremigkeit erhalten. Hier sei besonders die Trockenbeerenauslese<br />

vom Müller-Thurgau erwähnt: in der Konzentration der edelfaulen<br />

Beeren tritt die Sortenaromatik in den Hintergrund, und der <strong>Wein</strong> ist<br />

ein herrliches edelsüßes Gewächs mit Finesse und großem Nachhall<br />

- zu sensationell günstigem Preis!<br />

Erwähnt sei unbedingt, daß es im Proidl-Keller definitiv keine Eile<br />

gibt. Nach später Lese können sich die <strong>Wein</strong>e zum Ausbau soviel<br />

Zeit lassen, wie sie mögen. Oft füllt Franz seine <strong>Wein</strong>e ab, da sind<br />

andere Winzer schon fast ausverkauft. Dafür aber sind seine <strong>Wein</strong>e<br />

auch besonders lagerfähig. (10/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.proidl.com/<br />

Ihr Blick auf die EHRENFELS: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/ehrenfelsgoogle.htm<br />

� 2011 "Freiheit" Grüner Veltliner 6,75<br />

� 2010 "Freiheit" Grüner Veltliner 6,75<br />

� 2010 Senftenberger Rameln Grüner Veltliner 8,00<br />

� 2011 Senftenberger "Burg" Grüner Veltliner 9,50<br />

� 2011 Senftenberger Pellingen Grüner Veltliner Alte Reben 13,50<br />

� 2010 Senftenberger Pellingen Grüner Veltliner Alte Reben 13,25<br />

� 2011 Senftenberger Ehrenfels Grüner Veltliner vom Urgestein 17,75<br />

� 2008 Senftenberger Ehrenfels Grüner Veltliner vom Urgestein 17,50<br />

� 2011 "Steilheit" Riesling 9,50<br />

� 2010 Senftenberger Hochäcker Riesling vom Urgestein 18,00<br />

� 2008 Senftenberger Hochäcker Riesling vom Urgestein 17,50<br />

� 2010 Gelber Muskateller 11,50<br />

� 2011 Traminer (halbtrocken) 17,00<br />

� 2004 Senftenberger Müller-Thurgau Trockenbeerenauslese 0,375 l 17,50<br />

� 2004 Chardonnay Essenz 0,375 l 45,00<br />

Franz bei der <strong>Wein</strong>kost und die Burgruine Ehrenfels mit der Ried Ehrenfels (und bei genauem Hinsehen dem Auto von Franz im <strong>Wein</strong>berg).


ÖSTERREICH<br />

Kamptal<br />

Im Kamptal - etwas östlich von Krems - stehen<br />

etwa 3900 ha unter Reben. Hier stoßen<br />

verschieden Bodenformationen zusammen. Aus<br />

Nordwesten reichen Ausläufer der Böhmischen<br />

Masse mit ihren Gneisen und Glimmerschiefern,<br />

also Urgesteine, bis etwa nach Langenlois und<br />

zum Heiligenstein. Ab dem Strasser Gaisberg<br />

wechselt das Urgestein langsamzu einer Lößformation,<br />

die sich östlich bis zum Wagram<br />

entwickelt. Zwei Klimata beeinflussen den<br />

<strong>Wein</strong>bau im Kamptal: es reichen die Ausläufer<br />

des pannonischen Klimas bis hierher und bringen<br />

Wärme, andererseits gibt es besonders<br />

nachts kühle Strömungen aus dem Waldviertel,<br />

die den <strong>Wein</strong>en ihre klare Frucht und feinrassige<br />

Säure erhalten.<br />

Birgit Eichinger besitzt gut 13 ha <strong>Wein</strong>berge in<br />

den besten Strasser Lagen und im berühmten<br />

Heiligenstein. Traditionell ist das Kamptal Weißweingebiet.<br />

Das zeigt sich auch bei Birgit: vor<br />

allem kultiviert sie Grünen Veltliner (60%), der<br />

sich auf Gneis und Löß äußerst wohl fühlt. Auf<br />

den Urgesteinsböden steht überwiegend Riesling.<br />

Eine Spezialität ist der Rote Veltliner, der<br />

nicht mit dem Grünen Veltliner verwandt ist<br />

(wohl aber mit dem Zierfandler der Thermenregion).<br />

Mit dieser Rebsorte verbindet Birgit<br />

Eichinger eine Haßliebe: im <strong>Wein</strong>garten neigt er<br />

zum unendlichen Wuchern, ständig müssen<br />

Laub und Behang gestutzt werden. Aber er<br />

ergibt kraftvolle <strong>Wein</strong>e mit wunderbarem<br />

Schmelz und einer an reife, pralle Früchte erinnernden Aromatik.<br />

Birgit baut den Roten Veltliner "mollig" aus, rund und kräftig.<br />

Chardonnay rundet die Palette ab, er steht im Gaisberg und wird im<br />

Edelstahl ausgebaut. Es ist ein typisch österreichischer <strong>Wein</strong>, saftig<br />

und mit klarer Fruchtigkeit.<br />

Birgit Eichinger lacht durch ihr "Handwerkszeug" hindurch.<br />

Foto: <strong>Wein</strong>gut Birgit Eichinger (1)<br />

Die Paradelage für Riesling - eine der besten in Österreich! - ist der<br />

Heiligenstein mit einem Bodenkonglomerat aus rötlichem, verwittertem<br />

Wüstensandstein und Vulkanbestandteilen auf Urgestein im<br />

Untergrund, ein Ergebnis der Sandstürme der Eiszeit. Der <strong>Wein</strong> zeigt<br />

wunderbare Tiefe, eine warme Würze und spannende Mineralik.<br />

Im Gaisberg tritt oben das pure Urgestein zutage, je tiefer wir<br />

gelangen, umso mächtiger wird die Lößauflage. Dementsprechend<br />

hat Birgit im oberen Gaisberg Riesling stehen, der die Mineralik voll<br />

ausspielt. Der Riesling 'Vom Berg' ist die Vorlese der <strong>Wein</strong>e aus dem<br />

Heiligenstein und dem Gaisberg; es ist ein lebendiger, frischer und<br />

durchaus knackiger Riesling, von den mineralischen Böden geprägt,<br />

mit weißem Pfirsich in den Kopfnoten.<br />

<strong>Wein</strong>gut Birgit Eichinger Strass im Strassertal<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 21<br />

Im mittleren Teil des Gaisbergs steht Grüner Veltliner, der Fülle,<br />

Kraft und Frucht aus dem Löß entnimmt, und dessen mineralischer<br />

Fond dem Urgesteins-Untergrund entstammt. Am Hangfuß wächst<br />

der Chardonnay, dem der mächtigere Löß hier eine gute Wasserversorgung<br />

gewährleistet.<br />

Mit der Lage Lamm besitzt Birgit Eichinger seit jüngerem auch eine<br />

absolute Paradelage für Grünen Veltliner - ihr "Lämmchen", wie sie<br />

sagt. Die Lage verlängert südwestlich Heiligenstein und Gaisberg.<br />

Hier erntet Birgit einen Veltliner mit üppiger Frucht, viel Struktur und<br />

Tiefe, den sie im Fuderfaß ausbaut.<br />

Jenseits des Strasserbaches liegt der Wechselberg wie ein Hohlspiegel.<br />

Auch er hat im Untergrund noch Urgestein, darauf liegt<br />

eine Lößschicht, die stellenweise eine Mächtigkeit von 30 Metern<br />

erreicht. Ein saftiger Grüner Veltliner mit rassiger Frucht und<br />

animierendem Trinkfluß kommt von hier! Nach Osten setzt sich der<br />

Wechselberg im Stangl fort, in dem der Rote Veltliner wächst. Zum<br />

Dorf hin laufen die <strong>Wein</strong>berge im Hasel aus. Der Hasel-Veltliner ist<br />

etwas leichter, mit schöner pfeffriger Fruchtigkeit, lebendig und<br />

frisch.<br />

In diesen Terrassen geht von rechts nach links die Lage Gaisberg in<br />

den noch berühmteren Heiligenstein über.<br />

Birgit Eichinger macht <strong>Wein</strong>e, wie sie selbst sie liebt: die <strong>Wein</strong>e sind<br />

stoffig und gehaltvoll und "mollig". Mit dem Begriff "leicht" kann<br />

sie im Glase nicht wirklich was anfangen. Ihre <strong>Wein</strong>e sind immer<br />

saftig, zeigen Sortentypizität, reiche Frucht und Würze, und sie<br />

animieren immer zum nächsten Schluck! (05/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-eichinger.at/<br />

Ihr Blick auf die STRASSER LAGEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/strassgoogle.htm<br />

Die 2011er in der Vinaria: http://www.weinkern.de/content/start/startdateien/eichinger.pdf<br />

� 2011 Grüner Veltliner Hasel 7,80<br />

� 2011 Grüner Veltliner Wechselberg 10,90<br />

� 2011 Grüner Veltliner Gaisberg Reserve 15,50<br />

� 2011 Grüner Veltliner Lamm Reserve 22,50<br />

� 2012 Roter Veltliner Stangl Frühjahr 2013<br />

� 2011 Chardonnay Gaisberg 12,50<br />

� 2011 Riesling 'Vom Berg' 10,90<br />

� 2011 Riesling Gaisberg Reserve 14,80<br />

� 2011 Riesling Heiligenstein Reserve 19,80<br />

� 2008 Riesling Heiligenstein Reserve 19,80


ÖSTERREICH<br />

Thermenregion<br />

Am südlichen Stadtrand von Wien beginnt<br />

die Thermenregion, die trotz jahrhundertealter<br />

<strong>Wein</strong>bautradition international nicht<br />

sehr bekannt ist. Dabei wachsen hier <strong>Wein</strong>e<br />

der Extraklasse, zum Teil aus autochthonen<br />

Reben, was den Reiz noch erhöht. Auf erstklassigem<br />

Terroir wachsen zwei weiße<br />

Rebsorten, die wegen ihrer speziellen Ansprüche<br />

nur hier gedeihen: Zierfandler und<br />

Rotgipfler. Der Zierfandler ergibt kräftige<br />

<strong>Wein</strong>e mit rassiger Säure. In den üppigen<br />

Aromen zeigen sich Noten von Quitte, Steinobst,<br />

Pfirsich und Ananas, sie sind cremig<br />

und füllig, die schöne Säurestruktur macht sie<br />

saftig. <strong>Wein</strong>e vom kernigen Alltagswein bis<br />

zur hochexcellenten Trockenbeerenauslese<br />

lassen sich daraus gewinnen, und seine <strong>Wein</strong>e<br />

sind extrem lagerfähig. Nebenbei, es gibt<br />

überhaupt nur rund 110 ha Zierfandler-Fläche<br />

an der Südbahn, es ist also eine Rarität.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut Stadlmann ist Besitzer der<br />

größten Zierfandlerfläche in Österreich und<br />

damit weltweit!<br />

Ebenso heimisch dort ist der Rotgipfler, der<br />

auch <strong>Wein</strong>e von burgundischem Format<br />

bringt: sie sind reich und üppig in Frucht und<br />

Körper mit Noten von Birne und reifer<br />

Melone, kraftvoll, dabei mit geschliffener,<br />

dezenter Säurestruktur. Auch von ihm gibt's<br />

nur rund 120 ha.<br />

Manche <strong>Wein</strong>freunde kennen noch den klassischen<br />

"Gumpoldskirchner", einst ein gefeierter <strong>Wein</strong>star, später<br />

dann etwas in Verruf gekommen und noch später in Vergessenheit<br />

geraten. Er wurde aus Spätrot und Rotgipfler gekeltert; Spätrot ist<br />

ein anderer Name für den Zierfandler, den er trägt, weil die<br />

sonnenbeschienene Beerenseite sich mit der Reife rötlich verfärbt. In<br />

diesem <strong>Wein</strong> jedenfalls spielten die beiden oben beschriebenen<br />

Rebsorten lange Zeit ihre Traumrolle. Allerdings: heute sind sie als<br />

Solisten wirklich von großer Klasse und verdienen besondere<br />

Beachtung!<br />

Südbahn heißt die Thermenregion übrigens seit den 70er Jahren des<br />

19. Jahrhunderts, als die Eisenbahnlinie von Wien über Baden nach<br />

Graz gebaut wurde, eben die Südbahn. Mit ihr fuhr der Wiener zum<br />

Heurigen in die Thermenregion, und der Name der Bahnlinie wurde<br />

zum Synonym für das <strong>Wein</strong>baugebiet.<br />

Ein Zierfandler-Geschein während der Blüte.<br />

Als Vorkämpfer für hohe Qualität in der Thermenregion und Top-<br />

Spezialist für Zierfandler und Rotgipfler ist Johann Stadlmann bekannt.<br />

Man nennt ihn in Österreich auch "Mister Zierfandler". Sein<br />

<strong>Wein</strong>gut befindet sich in Traiskirchen bei Baden. In 7. Generation<br />

kultiviert er rund 12 ha. Natürlich gibt es viel Zierfandler; der<br />

<strong>Wein</strong>gut Stadlmann Traiskirchen<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 22<br />

wertvollste stammt aus der Superlage Mandel-Höh. Auf Muschelkalkböden<br />

gedeiht hier aus rund 50 Jahre alten Reben ein gehaltvoller<br />

<strong>Wein</strong> mit dichter Textur, Finesse und überragender Eleganz.<br />

Darüber hinaus gewinnt Hans regelmäßig Hochprädikate bis zur<br />

Trockenbeerenauslese - ein Muß für den Fan von Edelsüßem! Es<br />

sind <strong>Wein</strong>e von unendlicher Dichte und großartiger Rasse. Hoch am<br />

Hang liegt der <strong>Wein</strong>garten 'Tagelsteiner'. Von hier stammt Hans'<br />

bester Rotgipfler. Der Boden der Lage auf dem Abhang des Wiener<br />

Waldes besteht aus Terra fusca, einer skelettreichen Braunerde mit<br />

Kalkschotter. Bei dezenter Säure hat der <strong>Wein</strong> eine wunderbare<br />

tiefe Würze und herrlich gelbfruchtige Aromen.<br />

Der Stadelmann'sche Weißburgunder zeichnet sich neben seinem<br />

Körper auch immer durch eine wunderbare Rasse, die helle Frucht<br />

und seine Nachhaltigkeit aus.<br />

Die Mandel-Höh ist Hans Stadlmanns Superlage für Zierfandler.<br />

Durch den pannonischen Klimaeinfluß ist die Thermenregion auch<br />

bestens für den Rotweinanbau geeignet. Klare Frucht bei gleichzeitiger<br />

guter Reife sind hier typisch. Ein gutes Beispiel ist Hans'<br />

Zweigelt. Er hat feine Kirsch- und Zwetschgenaromen, dazu eine<br />

schöne Frische und klare Struktur. Die Aromen vom St. Laurent<br />

gehen mehr in Richtung Brommbeere und Sauerkirsche. Es ist ein<br />

gehaltvoller, warmer, saftiger Rotwein.<br />

Hans schätzt es, wenn seine <strong>Wein</strong>e eine frische Säure haben, und im<br />

Keller setzt er auf Tradition: das große Holzfaß ist sein bevorzugtes<br />

Instrument. Mit ihm erzielt er <strong>Wein</strong>e von tiefer und vielschichtiger<br />

Struktur, die gleichzeitig eine feste, klare Sortenfrucht und brillante<br />

Frische behalten. Seit 2007 bewirtschaftet Familie Stadlmann ihr<br />

<strong>Wein</strong>gut biologisch und ist inzwischen auch zertifiziert. (07/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.stadlmann-wein.at/<br />

Ihr Blick auf die MANDEL-HÖH: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/mandelhoehgoogle.htm<br />

� 2011 Weißer Burgunder 'Anninger' 10,90<br />

� 2011 Rotgipfler 'Anninger' 10,90<br />

� 2011 Zierfandler 'Anninger' 10,90<br />

� 2011 Weißer Burgunder HÖFEN 19,30<br />

� 2010 Rotgipfler TAGELSTEINER 19,30<br />

� 2011 Zierfandler IGELN 14,00<br />

� 2010 Zierfandler MANDEL-HÖH 22,80<br />

� 2007 Zierfandler MANDEL-HÖH 19,50<br />

� 2010 Zweigelt 7,80<br />

� 2009 St. Laurent 11,40<br />

� 2006 Zierfandler Beerenauslese 0,375 l 16,00<br />

� 2009 Zierfandler ' MANDEL-HÖH '<br />

Trockenbeerenauslese 0,375 l 34,00


ÖSTERREICH<br />

Burgenland: Neusiedlersee- Hügelland<br />

Günther Schönbergers <strong>Wein</strong>berge in den Gemarkungen<br />

von Mörbisch und Rust sind vom pannonischen<br />

Steppenklima geprägt und tatsächlich<br />

von der Sonne verwöhnt. Bei den weißen Rebsorten<br />

geben Pinot Blanc (Weißburgunder) und<br />

Chardonnay, neuerdings auch Sauvignon Blanc<br />

und Viognier, die Rhônerebe, den Ton an. Das<br />

Klima am Neusiedlersee ist für sie ideal. Es reifen<br />

Trauben heran, die die Fülle haben, die Schönberger<br />

für seine Ausbaustilistik benötigt. Weiter<br />

stehen in den <strong>Wein</strong>bergen Welschriesling, Grüner<br />

Veltliner und Neuburger. Teils werden sie reinsortig<br />

ausgebaut, teils sind sie Teil einer Cuvée,<br />

zum Beispiel der weißen Herbst Cuvée. Diese<br />

enthält immer einen Anteil Neuburger, der eine<br />

eigene reizvolle Würze beisteuert; die Reserve-<br />

Qualität 'Schönberger weiß' wird rein aus Chardonnay<br />

gekeltert und ist im Stil mit einem<br />

mineralisch-würzigen Meursault-Typ vergleichbar,<br />

allerdings hat er immer eine heimatliche burgenländische<br />

Aromatik!<br />

Der regionaltypische Blaufränkisch hat bei den<br />

roten Reben den größten Anteil. Außerdem gibt<br />

es in Schönbergers <strong>Wein</strong>bergen Zweigelt, Pinot Noir, Syrah sowie<br />

Merlot. Der rote 'Schönberger', Günthers feinster Blaufränkisch,<br />

kommt aus der Lage 'Lehmgrube'. In der roten Herbst Cuvée findet<br />

sich neben Blaufränkisch auch etwas Merlot.<br />

Günther hofft auf tatkräftige Unterstützung von Sohn Jakob!<br />

Da Günther in seinen Hanglagen gehaltvolle <strong>Wein</strong>e ernten will,<br />

begrenzt er die Erträge streng; im Durchschnitt erzielt er gerade<br />

eben mal 25 hl/ha! Auch im Keller geht es mit größter Sorgfalt zu.<br />

Nach besonders behutsamer Pressung der Trauben gären die Moste<br />

spontan, also ohne Zusatz von Fremdhefen. Der Ausbau der <strong>Wein</strong>e<br />

geschieht grundsätzlich im Barrique. Allerdings werden die Fässer<br />

über viele Jahre gebraucht, und nur für die Premiumweine werden<br />

jährlich rund 25% neue Fässer verwendet. Deshalb haben Günthers<br />

<strong>Wein</strong>e auch keine Eichenholzaromen. Sie werden vor der Abfüllung<br />

weder filtriert noch geschönt. Man kann Schönbergers Stilistik als<br />

burgundisch bezeichnen, was natürlich gewollt ist. Trotzdem gehen<br />

die burgenländischen Aromaeigenheiten natürlich nicht verloren, die<br />

<strong>Wein</strong>e schmecken ganz nach ihrer Heimat. Sie haben gleichzeitig<br />

Fülle, Finesse und Eleganz.<br />

Günther Schönberger ist überzeugt, daß nur ein biologisch aktiver<br />

Boden die beste Grundlage für gesundes Traubengut ist; er setzt<br />

ausschließlich natürliche Pflanzenpflegemittel zur Gesunderhaltung<br />

des Öko-Systems ein und überhaupt nur Mittel, die aus dem Kreis-<br />

<strong>Wein</strong>gut Schönberger Mörbisch<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 23<br />

lauf der Natur stammen. Die Arbeiten im <strong>Wein</strong>garten und in der<br />

Kellerwirtschaft erfolgen unter Beachtung der Mondphasen: auf<br />

Günther Schönbergers 26-ha-<strong>Wein</strong>gut wird kosequent biologischdynamisch<br />

gearbeitet. Das <strong>Wein</strong>gut ist Demeter-zertifiziert.<br />

Der Boden, aus dem die <strong>Wein</strong>berge sind:<br />

Kalksteinbruch im nahen St. Margarethen<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.schoenberger.eu/<br />

Ihr Blick auf MÖRBISCH und Umgebung: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/moerbischgoogle.htm<br />

� 2011 'Burgenland Weiß' (Grüner Veltliner) 6,90<br />

� 2011 Pinot Blanc Klassik 7,90<br />

� 2011 Chardonnay Klassik 9,00<br />

� 2007 Herbst Cuvée Weiß 14,50<br />

� 2010 Sauvignon Blanc 'Kräften' 21,00<br />

� 2009 SCHÖNBERGER Weiß (Chardonnay) 21,00<br />

� 2008 SCHÖNBERGER Weiß (Chardonnay) 20,00<br />

� 2010 'Burgenland Rot' Zweigelt 7,50<br />

� 2010 'Burgenland Rot' Blaufränkisch 7,50<br />

� 2009 Blaufränkisch Klassik 10,00<br />

� 2009 Merlot 17,00<br />

� 2009 Herbst Cuvée Rot 17,00<br />

� 2007 Herbst Cuvée Rot 16,50<br />

� 2006 Herbst Cuvée Rot 16,50<br />

� 2008 Blaufränkisch 'Kräften' 21,00<br />

� 2009 SCHÖNBERGER Rot<br />

Blaufränkisch 'Lehmgrube' 34,00<br />

� 2008 Welschriesling<br />

Beerenauslese 0,375 l 12,75<br />

� 2006 SCHÖNBERGER Süß<br />

(Welschriesling Trockenbeerenauslese) 0,375 l 23,50<br />

Idylle am Neusiedlersee; Mörbisch mit seinem südlichen Flair;<br />

<strong>Wein</strong>gärten in Mörbisch.


ÖSTERREICH<br />

Steiermark: Südoststeiermark<br />

Die meisten <strong>Wein</strong>berge der Südoststeiermark liegen auf sanften bis<br />

steilen Hügeln vulkanischen Ursprungs. Auch das <strong>Wein</strong>gut Winkler-<br />

Hermaden liegt auf einem solchen "Kogel". Der Ursprung von<br />

Schloß Kapfenstein ist eine Wehrburg aus dem 11. Jahrhundert. Seit<br />

1896 gehört es der Familie Winkler-Hermaden und beherbergt auch<br />

das Hotel-Restaurant mit der feinen bodenständigen Aromaküche,<br />

schönen Zimmern und toller Terrasse. Die Eltern Winkler-Hermaden<br />

begannen hier mit einem Buschenschank. Das war auch der<br />

Ausgangspunkt für das <strong>Wein</strong>gut, das Georg Winkler-Hermaden mit<br />

4 ha Reben übernahm und das er heute mit seiner Frau Margot<br />

führt. Bis zur Reblauskatastrophe um 1890 war der Kogel fast<br />

vollständig <strong>Wein</strong>berg; erst 1935 wurden die ersten Flächen<br />

rekultiviert. Heute umfaßt das <strong>Wein</strong>gut 36 ha, überwiegend auf den<br />

steilen Vulkanhängen unmittelbar ums Schloß, aber auch in Klöch<br />

gelegen. Auf den Kuppen besteht der Boden rein aus Tuff, tiefer, in<br />

den Brandungszonen der Urmeere, finden wir Zungen mit mergeligem<br />

Silt, Sand und kiesigem Sand. Dauerbegrünung, intensive<br />

Laubarbeit und geringe Erträge sind in den <strong>Wein</strong>bergen selbstverständlich.<br />

Inzwischen ist der Betrieb auf biologische Arbeitsweise<br />

umgestellt.<br />

Der weiße Schwerpunkt liegt beim Sauvignon Blanc und den<br />

Burgundersorten - Weißer und Grauer Burgunder sowie dem<br />

Chardonnay, der in der Steiermark Morillon heißt und, ebenso wie<br />

der Sauvignon Blanc, hier seit der Reblauskatastrophe heimisch ist.<br />

Auch der Traminer und Gewürztraminer haben in der Vulkan-<br />

Steiermark Tradition.<br />

Das Schloß mit Restaurant und Hotel - sehr zu empfehlen!<br />

Für die Steiermark weniger typisch ist, daß Georg Winkler-Hermaden<br />

rund 50% Rotwein erzeugt, und noch sehr guten dazu!<br />

Insbesondere Zweigelt steht in seinen <strong>Wein</strong>bergen. Aus den besten,<br />

reifsten Zweigelt-Trauben macht er seinen "Olivin", einen äußerst<br />

komplexen Roten mit dichter Frucht, herrlich tief, von großer Finesse<br />

und Eleganz, in Kapfensteiner Barriques ausgebaut. Benannt ist er<br />

übrigens nach einem grünen Halbedelstein, der in den vulkanischen<br />

<strong>Wein</strong>bergsböden vorkommt.<br />

<strong>Wein</strong>gut Winkler-Hermaden Kapfenstein<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 24<br />

Weiters gibt es größere Flächen Pinot Noir, der auf den Böden am<br />

Kogel eine ganz eigene reizvolle Aromatik entwickelt, sowie etwas<br />

Merlot und Cabernet Sauvignon in den <strong>Wein</strong>bergen.<br />

Sauvignon-<strong>Wein</strong>garten "An der Kapelle" auf dem Kogel.<br />

Bereits seit einigen Jahren baut Georg Winkler-Hermaden die <strong>Wein</strong>e<br />

des berühmten Gräflich Stürgkh'schen <strong>Wein</strong>gutes im benachbarten<br />

Klöch aus. Jetzt hat er die <strong>Wein</strong>berge des Gutes gepachtet. Somit<br />

kann er auch die gesuchten Gewürztraminer, Sauvignon Blancs und<br />

mehr vom nächsten Vulkankegel unter eigenem Namen anbieten.<br />

Schonende Traubenverarbeitung ohne Pumpen ist der Grundstock<br />

zur Qualitätserhaltung im Keller. Die Gärung erfolgt teils im<br />

Edelstahl, teils in Eichenfässern. Die <strong>Wein</strong>e der "Steirischen Klassik"<br />

werden mit deutlicher Frucht ausgebaut. Saftig und mit schönem<br />

Körper kommen sie daher. Die Lagen-Weißen reifen zum Teil in<br />

kleinen Fässern, die übrigens aus eigener Kapfensteiner Eiche<br />

gefertigt werden, und bleiben bis zur Abfüllung auf der Feinhefe. Es<br />

sind stoffige <strong>Wein</strong>e, dicht, reich und üppig, dazu voller herrlicher<br />

Aromen. Die Rotweine werden grundsätzlich im Holzfaß ausgebaut,<br />

manche in großen Fässern, Olivin und Pinot Noir im Barrique. Bei<br />

allen Rotweinen legt Georg neben schöner Frucht größten Wert auf<br />

gute Struktur.<br />

Die Gruppe "Steirische Terroir- und Klassikweingüter" ist eine<br />

Interessenvereinigung steirischer <strong>Wein</strong>güter mit größtem Engagement<br />

für die regionaltypische <strong>Wein</strong>kultur. Die Bezeichnung<br />

"Steirische Klassik" steht für sorten- und jahrgangstypische <strong>Wein</strong>e<br />

mit präsenter Frucht, im Edelstahl gereift. Die großen Lagen, von der<br />

Gruppe genau definiert, werden "Erste STK Lage" und "Große STK<br />

Lage" bezeichnet.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut und dem herrlichen Restaurant & Hotel<br />

Schloß Kapfenstein: http://www.winkler-hermaden.at/<br />

Infos zur STK-Gruppe: http://www.stk-wein.at/<br />

Ihr Blick auf KAPFENSTEIN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/kapfensteingoogle.htm<br />

� 2010 Weißburgunder 'Steirische Klassik' 9,80<br />

� 2009 Sauvignon Blanc Ried Kirchleiten -Große STK Lage- 20,75<br />

� 2009 Grauburgunder Ried Schloßkogel -Erste STK Lage- 20,75<br />

� 2008 Blauer Zweigelt 'Klassik' 10,00<br />

� 2009 OLIVIN Zweigelt 19,50<br />

� 2008 OLIVIN Zweigelt 20,50<br />

� 2007 OLIVIN Zweigelt 21,50<br />

� 2006 OLIVIN Zweigelt 22,50<br />

� 2001 OLIVIN Zweigelt 26,50<br />

� 2006 Hochwarth Beerenauslese Stürgkh (Welschriesling & Grauburgunder) 0,375 l 14,50<br />

� 2001 Ried Kirchleiten Morillon & Weißburgunder Trockenbeerenauslese 0,375 l 22,50


F RANKREICH<br />

Elsaß<br />

Das <strong>Wein</strong>gut zählt schon lange berechtigterweise<br />

zu den angesehensten im Elsaß und in Frankreich.<br />

In der jüngeren Vergangenheit haben die Humbrechts<br />

es verstanden, die Qualität der <strong>Wein</strong>e<br />

zuverlässig auf sehr hohem Niveau anzusiedeln.<br />

Zunächst hatten Zénon Humbrecht und Emile<br />

Zind eigene <strong>Wein</strong>güter. Die Familie Humbrecht<br />

taucht in den Annalen des 18. Jahrhunderts als<br />

Pächter der <strong>Wein</strong>berge der Abtei Marbach nahe<br />

Guebwiller auf, ist seit 1620 Winzer im Elsaß.<br />

1959 vereinigten die beiden Familien ihre Güter<br />

zur Domaine Zind-Humbrecht mit heute 40 ha.<br />

Von 1975 bis 1990 erwarb die Domäne umfangreichen<br />

Besitz in bedeutenden Lagen. Heute gehört<br />

sie der Familie Humbrecht. Zwei Generationen<br />

teilen sich die Arbeit im <strong>Wein</strong>gut: während<br />

Vater Léonard etwas kürzer tritt, trifft Olivier<br />

inzwischen die wichtigen Entscheidungen.<br />

Nach langen Überlegungen und Diskussionen<br />

stellte die Familie Humbrecht ihren Betrieb auf<br />

biologische Arbeitsweise um in der Überzeugung,<br />

nur so zu wirklich guten Qualitäten und den typischen<br />

Aromen der einzelnen Lagen zu gelangen -<br />

der ursprüngliche Terroirgedanke stand Pate. Im<br />

Jahr 2000 erfolgte die Bio-Zertifizierung. Zwei<br />

Jahre später war die Umstellung in voller Konsequenz vollzogen: der<br />

Betrieb wurde biodynamisch geführt und auch so zertifiziert.<br />

Die <strong>Wein</strong>e der Domäne sind unglaublich komplex, voller Kraft und<br />

Saftigkeit, die alle die Geschichte ihrer <strong>Wein</strong>berge erzählen. Schon<br />

vor der Umstellung auf ökologische Bewirtschaftung wurden <strong>Wein</strong>e<br />

erzeugt, die auf langes Leben angelegt waren. Das gilt selbstverständlich<br />

noch heute. Man sollte den <strong>Wein</strong>en auch Zeit zur Reife<br />

lassen, sie danken es mit einem Feuerwerk an Aromen!<br />

Die Zind-Humbrecht-<strong>Wein</strong>e sind so unterschiedlich wie ihre Böden,<br />

die Erträge sind gering, die <strong>Wein</strong>e konzentriert, und trotzdem hinterlassen<br />

die klassischen Rebsorten deutlich ihre Spuren. Immer<br />

reifes Lesegut, nie chaptalisiert, eine langsame Vinifikation ohne Eile<br />

und der ausgiebige Gebrauch klassischer großer, alter Holzfässer<br />

läßt auf dieser Ausnahme-Domäne wunderbare <strong>Wein</strong>-Monumente<br />

entstehen, die oftmals atemberaubend sind!<br />

Rangen de Thann auf Vulkangestein und die Urbanus-Kapelle.<br />

Natürlich nimmt die <strong>Wein</strong>bergsarbeit den größten Anteil des Aufwandes<br />

ein, der für die <strong>Wein</strong>e betrieben wird. Maschinen sind in<br />

den <strong>Wein</strong>bergen verpönt, aber ein Teil der Arbeiten wird von Pferden<br />

unterstützt. Sie vermeiden eine Verdichtung der Böden und<br />

damit Schäden, die wiederum die Versorgung der Reben durch die<br />

Wurzel behindern.<br />

Eine herausragende Lage ist der berühmte, steile Grand Cru Rangen<br />

mit der Parzelle Clos Saint Urbain in Thann. Diese Südlage ist in<br />

vielerlei Hinsicht eine Besonderheit: es ist der einzige elsässer<br />

<strong>Wein</strong>berg auf Vulkangestein, und er ist der südlichste <strong>Wein</strong>berg im<br />

Elsaß. Die Trauben reifen hier spät, und Olivier nutzt die langsame<br />

Traubenreife bis in den Oktober, ja sogar in den November hinein.<br />

Er erntet mächte Rieslinge von kraftvoller Struktur, reif in den<br />

Säuren, groß im Körper und von unglaublicher Aromadichte. Es sind<br />

Domaine Zind-Humbrecht Turckheim<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 25<br />

zeitlose Monumente mit schier unbegrenztem Alterungspotential.<br />

Hier ordnet sich die Rebsorte dem Terroir unter, im Glas haben wir<br />

<strong>Wein</strong>berg pur. Die erste Erwähnung fand der Rangen im Jahr 1296:<br />

am 13. Juni wird beurkundet, daß das Basler Dominikanerkonvent<br />

hier "4 scadi" (= 16 ha) <strong>Wein</strong>berge besitzt. Zind-Humbrecht ist<br />

heute alleiniger Besitzer der 5,5-ha-Parzelle Clos Saint Urbain.<br />

Die berühmte Wehrkirche in Hunawihr bei Riquewihr.<br />

Auch der Clos Windsbuhl, ebenfalls 5,5 ha groß und in dem kleinen<br />

Dorf Hunawihr mit seiner pittoresken Wehrkirche gelegen, verfügt<br />

über einen besonderen Boden: im Elsaß gibt es nur hier reinen<br />

Muschelkalk. In dem <strong>Wein</strong>berg steht überwiegend Pinot Gris, aber<br />

auch Riesling und Gewurztraminer. Der 2005er Riesling hat eine<br />

animierende, seidige Textur, die zusammen mit der kristallinen Säure<br />

Spannung aufbaut. Es ist ein weiter, einladender <strong>Wein</strong>, der mit<br />

köstlicher Frucht, unterlegt mit zarter Mineralität, verwöhnt! Der<br />

Gewurztramniber 2004 ist zwar mächtig, aber sagenhaft vielschichtig,<br />

ein <strong>Wein</strong> mit Kraft und Eleganz - ein Gewurztraminer zum<br />

"Reinsetzen"!<br />

Die Reben weiterer Lagen wachsen auf kalkhaltigem Lehmboden<br />

wie im Turckheimer Heimbourg oder auf aromatisch kühler Kreide<br />

wie zum Beispiel im Clos Häuserer in Wintzenheim, der am Fuße des<br />

Grand Cru Hengst gelegen ist.<br />

In Gueberschwihr herrscht heller bis violetter Sandstein vor, wie er<br />

an der Abrißkante des Rheingrabenbruchs oft auftritt. Die <strong>Wein</strong>e<br />

zeigen dadurch eine feine Aromatik mit Noten von kleinen roten<br />

Früchten und haben eine schöne Wärme in der Frucht. (08/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.zindhumbrecht.com/<br />

Ihr Blick auf den RANGEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/rangengoogle.htm<br />

Ihr Blick auf den RANGEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/hunawihrgoogle.htm<br />

� 2011 Riesling 12,00<br />

� 2008 Riesling 15,00<br />

� 2010 Riesling Gueberschwihr 22,00<br />

� 2008 Riesling Clos Häuserer 28,50<br />

� 2005 Riesling Clos Windsbuhl 44,00<br />

� 2005 Riesling Clos Saint Urbain<br />

Grand Cru Rangen de Thann 56,00<br />

� 2004 Riesling Clos Saint Urbain<br />

Grand Cru Rangen de Thann 56,00<br />

� 2010 Pinot Blanc 15,00<br />

� 2007 Pinot Gris Heimbourg 26,50<br />

� 2011 Gewurztraminer 12,00<br />

� 2010 Gewurztraminer Gueberschwihr 22,00<br />

� 2004 Gewurztraminer Clos Windsbuhl 38,50


FRANKREICH<br />

Nothalten ist ein kleines elsässisches Winzerdorf in der Nähe von<br />

Sélestat. Rund 220 ha <strong>Wein</strong>berge gehören dazu. Hinter der Dorfkirche<br />

ragt beherrschend der Grand Cru Muenchberg auf, der im<br />

Mittelalter von den Mönchen bewirtschaftet wurde.<br />

In Nothalten ist die Domaine Julien Meyer mit ihren 8 ha <strong>Wein</strong>bergen<br />

beheimatet, deren Chef seit rund 20 Jahren Patrick Meyer<br />

ist. Seit er als junger Winzer die Geschicke des Gutes in die Hände<br />

nahm, geht er konsequent einen anderen Weg als die meisten<br />

elsässer Winzer. Ganz deutlich gesagt, möchte Patrick <strong>Wein</strong>e<br />

machen, die nach Elsaß schmecken, aber eben nicht süß und<br />

belanglos sind wie heutige so viele. Er sagt: "Ein guter <strong>Wein</strong> muß<br />

gut erzeugt sein und nach seiner Herkunft schmecken."<br />

Nothalten inmitten seiner Reben<br />

Früh stellte Patrick auf biodynamische Wirtschaftsweise um. Damit<br />

ist er im Elsaß - und allgemein in Frankreich - ja nicht alleine.<br />

Auslöser für diese Art der Bewirtschaftung war vor allem die Erkenntnis,<br />

daß die Grundvoraussetzung für gute <strong>Wein</strong>e ein gesunder<br />

Boden ist, der sich im Gleichgewicht befindet. Und die Biodynamie<br />

legt großen Wert auf eine Gesundung und Gesunderhaltung des<br />

Domaine Julien Meyer Nothalten<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 26<br />

Bodens, zum Beispiel über eine gute Humusversorgung. Allerdings<br />

ist die Biodynamie für Patrick nicht Trend, sondern Teil des "Systems<br />

Patrick Meyer".<br />

Neben geringen Erträgen sieht Patrick vor allem in seiner intensiven<br />

Arbeit im <strong>Wein</strong>berg den Grund für die Qualität seiner <strong>Wein</strong>e: "Im<br />

Keller bin ich echt faul, da mache ich nichts. Die <strong>Wein</strong>e bleiben auf<br />

ihrer Feinhefe liegen bis zur Abfüllung. Auch das Umziehen in andere<br />

Gebinde halte ich nicht für richtig. Die <strong>Wein</strong>e müssen Gelegenheit<br />

haben, im Laufe der Zeit ins Gleichgewicht zu kommen." Wie<br />

überhaupt Gleichgewicht sein Zauberwort ist. Er ist überzeugt, daß<br />

es sich durch sorgsamen Umgang mit der Natur einstellt. Er füllt<br />

seine <strong>Wein</strong>e eher spät ab, baut sie in cuves ohne Holz aus, außer<br />

seinem Rotwein, der im Barrique reift. Schwefel findet bei Patrick<br />

kaum Verwendung, manche <strong>Wein</strong>e werden überhaupt nicht (!)<br />

geschwefelt. Deshalb zeigen sie oft eine dunkelgoldene Farbe. Und<br />

sie schmecken nicht "gewöhnlich", man muß sich mit ihnen anfreunden,<br />

denn <strong>Wein</strong>e mit wenig oder keinem Schwefel sind<br />

ungewöhnlich.<br />

Verpassen Sie den Zellberg-Riesling nicht - ein betont mineralischer<br />

Rieslingtyp, der ebenso wie der Grand-Cru Munchberg verlangt,<br />

dekantiert zu werden!<br />

Sowohl Pinot Gris als auch Gewurztaminer fallen bei Patrick recht<br />

trocken aus - ganz im Gegensatz zum derzeitig süßen elsässer<br />

<strong>Wein</strong>verständnis.<br />

Ihr Blick auf NOTHALTEN: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/nothaltengoogle.htm<br />

� 2005 Pinot Blanc LES PIERRES CHAUDES 6,90<br />

� 2008 Pinot Gris 'Fanny Elisabeth' 15,00<br />

� 2008 Gewurztraminer HEISSENBERG 13,50<br />

Elsässer Impressionen von oben links im Urzeigersinn: <strong>Wein</strong>berge im Herbst und die strenge Symmetrie im Winter (beides bei Rodern); das<br />

Rathaus von Mulhouse; die Dächer der Stiftskirche von Thann; das Vulkangestein im Rangen und die Hochkönigsburg oberhalb St. Hippolyte.


FRANKREICH<br />

Burgund: Chablis<br />

Über das Haus Chanson lesen Sie bitte weiter unten unter der Côte<br />

de Beaune.<br />

Der Chablis Villages ist einerseits ein traditioneller Vertreter des<br />

Gebietes - er wird im Edelstahl ausgebaut, die Frucht ist von kühler<br />

Mineralik unterlegt -, andererseits hat er moderne Akzente:<br />

Chanson achtet auf einen hohen Mineralstoffgehalt und eine Lese<br />

bei perfekter physiologischer Reife, damit der <strong>Wein</strong> keinesfalls<br />

mager ausfällt, sondern schön im Körper und saftig ist. Üppige<br />

Frucht und fast monumentaler Gehalt zeichnen den Premier-Cru aus<br />

der wunderbaren Lage Montée de Tonnerrre aus, die gleich an den<br />

Hang der Grands Crus angrenzt.<br />

Burgund: Côte de Nuits<br />

Bruno Clair machte sich 1978 selbständig, teils mit<br />

<strong>Wein</strong>bergen aus eigenem Besitz, teils mit gepachtetem<br />

Land. Um den Besitz seiner Eltern und Geschwister<br />

vergrößert, wurde Mitte der 80er Jahre die<br />

Domaine Bruno Clair daraus. Inzwischen konnte<br />

Bruno den Besitz der Domäne durch Kauf einiger<br />

erstklassiger Parzellen auf heute rund 24 ha bringen.<br />

Zum Teil hat Bruno sehr steiles und steiniges Gelände<br />

rekultiviert wie zum Beispiel 'En la rue de Vergy' in<br />

Morey-Saint-Denis gleich oberhalb der Grand-Cru-<br />

Lagen, wo der Boden weiß von nacktem, hartem<br />

Kalkgestein ist.<br />

Der Besitz des <strong>Wein</strong>gutes erstreckt sich vom Norden<br />

der Côte de Nuits über Gevrey, Morey, Chambolle<br />

und Vosne bis in den Norden der Côte de Beaune mit<br />

<strong>Wein</strong>bergen in Aloxe, Savigny und Pernand.<br />

Schon Ende der 80er Jahre stellte Bruno den talentierten Kellermeister<br />

Philippe Brun ein. Einerseits ein sehr penibler Mann, war er<br />

andererseits erfahren mit <strong>Wein</strong>en aus allen Gemarkungen von "La<br />

Côte": bei den Besitzverhältnissen der Domäne ein unschätzbarer<br />

Vorteil. Heute wird Philippe vom jungen Kellermeister Emmanuel<br />

Lièvremont unterstützt.<br />

Der Stil der Rotweine von Bruno Clair ist eigen; sie zeigen, daß diese<br />

Domäne zu den bedeutendsten Burgunds zählt. Einerseits haben die<br />

Rotweine - vor der Gärung überwiegend entrappt - Kraft, Körper<br />

und perfekte Struktur. Nie allerdings sind sie vom Holz geprägt; der<br />

Anteil neuer Fässer ist gering, und die <strong>Wein</strong>e werden teilweise sogar<br />

in alten Fässern von 12 bis 14 hl ausgebaut, um nicht zu viele<br />

Holztannine in den <strong>Wein</strong> gelangen zu lassen. Das gibt ihnen auf der<br />

anderen Seite eine wunderbare frische Frucht mit Kopfnoten von<br />

Himbeeren, je nach <strong>Wein</strong> ergänzt auch durch Aromen dunkler<br />

Beeren: ein spannungsreiches Spiel zwischen Kraft und Frucht! Ein<br />

weiteres Merkmal ist, daß sie stets ganz typisch für ihre Lage, für ihr<br />

Terroir sind. Über die Jahrgänge hinweg ist immer genau ihre<br />

Herkunft zu erschmecken. Und in allem kommt klar und deutlich die<br />

Pinot Noir zum Ausdruck mit all' ihrer Finesse und Rasse.<br />

Die Premiers Crus von Gevrey-Chambertin sind sehr unterschiedlich:<br />

Petite Chapelle, unterhalb vom Clos de Bèze gelegen, fein und<br />

elegant, finessenreich.<br />

Cazetiers, jenseits des Tales höher am Hang gelegen, ist kernig,<br />

kraftvoll, mit Noten von dunklen Beeren, und benötigt lange<br />

Reifezeit - sehr typisch Gevrey; gleich daneben ist der Clos St.<br />

Jacques, doch seine <strong>Wein</strong>e sind völlig anders: seidig, unendlich<br />

Domaine Chanson Beaune<br />

Domaine Bruno Clair Marsannay<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 27<br />

Eine weitere Steigerung ist der großartige Grand Cru aus der berühmten<br />

Lage Les Clos: groß, elegant und voller Finesse, äußerst<br />

vornehm und lang! Die beiden letztgenannten werden vorschtig in<br />

größeren Holzfässern ausgebaut.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-chanson.com/<br />

Ihr Blick auf CHABLIS: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/chablisgoogle.htm<br />

� 2010 Chablis 14,90<br />

� 2010 Chablis 1er Cru<br />

Montée de Tonnerre 23,00<br />

� 2008 Chablis 1er Cru<br />

Montée de Tonnerre 23,00<br />

� 2009 Chablis Grand Cru<br />

Les Clos 43,50<br />

� 2007 Chablis Grand Cru<br />

Les Clos 43,50<br />

elegant, bei aller Kraft unendlich zart - obwohl die Reben gleich alt<br />

sind, gleich behandelt werden.... Von großer Komplexität mit viel<br />

Substanz ist der Chambertin-Clos de Bèze.<br />

Die präzise nebeneinanderliegenden Premier Crus Clos St. Jacques<br />

und Cazetiers (hinter der zweiten Mauer) im Herbst.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.bruno-clair.com/<br />

� 2005 Marsannay 'Les Longeroies' 24,80<br />

� 2006 Chambolle-Musigny 'Les Veroilles' 39,00<br />

� 2004 Gevrey-Chambertin<br />

1er Cru Cazetiers 66,00<br />

� 2006 Gevrey-Chambertin<br />

1er Cru Clos St. Jacques 95,00<br />

� 2004 Gevrey-Chambertin<br />

1er Cru Clos St. Jacques 79,50<br />

� 2004 Chambertin-Clos de Bèze<br />

Grand Cru 105,00


FRANKREICH<br />

Die Domäne besitzt mit dem 8,8 ha großen Clos<br />

des Lambray eine der schönsten Grand-Cru-Lagen<br />

Burgunds. Seine Geschichte war allerdings überaus<br />

wechselhaft. Verschiedene Besitzer in den<br />

vergangenen Jahrhunderten scheinen das Anwesen<br />

mehr als Sommerresidenz genutzt und die<br />

<strong>Wein</strong>berge als unnötiges Anhängsel empfunden zu<br />

haben.<br />

Entsprechend traurig war der Zustand von Keller<br />

und <strong>Wein</strong>berg, der zunächst über viele Jahre als<br />

Premier Cru eingestuft war. 1981 - die Domäne<br />

war im Besitz der Brüder Saier aus Algerien - wurde<br />

er zum Grand Cru hochgestuft. Dazu muß man<br />

wissen, daß im Burgund weder der <strong>Wein</strong> noch der<br />

Rebbestand der Lage die Einstufung zu einem<br />

bestimmten Rang entscheidet, sondern ausschließlich<br />

die potentielle Qualität, die der betreffende<br />

<strong>Wein</strong>berg hervorzubringen imstande ist.<br />

Mit dem Jahrgang 1991 gelang Thierry Brouin,<br />

dem Verwalter der Domäne, die Wende. Er wurde von den Saiers<br />

zum Leiter des Gutes bestellt und ist es noch heute. Ende der<br />

Achtziger Jahre standen ihm endlich ausreichende Mittel zur<br />

Verfügung, <strong>Wein</strong>berge und Keller in einen Zustand zu versetzen, der<br />

die Erzeugung eines wahren Grand Cru ermöglichte. Mit Brouin war<br />

auch ein Mann ausgewählt worden, der von seiner Qualifikation<br />

und Philosophie her in der Lage war, die Geschicke des Betriebes<br />

zum Guten zu wenden. Wie gesagt, 1991 machte er den ersten<br />

wirklich großen Grand Cru Clos des Lambrays. Und seitdem ist die<br />

Qualität nicht nur stabil, sondern wird von Jahr zu Jahr perfekter.<br />

Was auch daran liegt, daß die nachgepflanzten Reben ein gutes<br />

Alter erreichen. Seit 1996 gehört die Domäne der Familie Freund<br />

aus Koblenz. Auch sie ist getrieben von dem Willen zur Erzeugung<br />

Domaine des Lambrays Morey-Saint-Denis<br />

Domaine Hudelot-Noëllat Chambolle-Musigny<br />

Alain Hudelot zählt für mich zu den interessantesten<br />

Winzern Burgunds, auch wegen<br />

seiner Persönlichkeit. Seine <strong>Wein</strong>e sind wunderbar<br />

aromatisch und bei aller Reichhaltigkeit<br />

und Tiefe überaus elegant und vornehm<br />

strukturiert. Finessenreich kommen die Pinot<br />

Noirs aus den unterschiedlichen Gemeinden<br />

und Lagen daher, und das jeweilige Terroir ist<br />

aufs Beste erkennbar. Die Grand-Cru-<strong>Wein</strong>e<br />

sind überwältigend.<br />

Eigen ist den <strong>Wein</strong>en aber insbesondere, daß<br />

sie das "Terroir Burgund" leicht zugänglich<br />

machen. Wenn jemand sich ernsthaft für klassische<br />

Pinot-Noir-<strong>Wein</strong>e zu interessieren beginnt,<br />

findet er mit Alains <strong>Wein</strong>en einen guten Einstieg.<br />

Pinot Noir kann manchmal divenhaft<br />

unnahbar sein - nicht so die <strong>Wein</strong>e der Domäne<br />

Hudelot-Noëllat. Es scheint fast so, als mache<br />

der lebensfrohe Monsieur Hudelot diese saftigen<br />

<strong>Wein</strong>e ausschließlich für sich selber, denn<br />

er erzeugt <strong>Wein</strong>e, die mit ihrer bestechenden<br />

Frucht ungeheuer Spaß machen.<br />

Seit 2004 ist Vincent Mugnier für den Keller<br />

verantwortlich. Inzwischen geht die Verant-<br />

Die alte Pfarrkirche von<br />

Nuits-Saint-Georges und<br />

Château de La Rochepot<br />

nahe Beaune.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 28<br />

höchster Qualitäten, sodaß Brouin nun auch von Seiten der Besitzer<br />

die notwendige Unterstützung sicher ist. Eine Reihe großartiger<br />

Jahrgänge beweist, daß es Brouin stets gelingt, die Klasse dieses<br />

Grand Cru im <strong>Wein</strong> widerzuspiegeln.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.lambrays.com/<br />

Ihr Blick in den CLOS DES LAMBRAYS: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/lambraysgoogle.htm<br />

� 2008 Clos des Lambrays Grand Cru 94,00<br />

� 2007 Clos des Lambrays Grand Cru 91,00<br />

� 2006 Clos des Lambrays Grand Cru 94,00<br />

wortung für den Betrieb zunehmend auf Alains Enkel Charles van<br />

Canneyt über. Klar ist, daß beide am bisherigen Stil festhalten<br />

werden. Sie werden die Domäne künftig biologisch bewirtschaften.<br />

Ihr Blick in den CLOS DE VOUGEOT: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/vougeotgoogle.htm<br />

� 2009 Bourgogne Pinot Noir 14,80<br />

� 2009 Nuits-Saint-Georges<br />

'Les Bas de Combes' 36,50<br />

� 2008 Nuits-Saint-Georges<br />

1er Cru Les Murgers 49,50<br />

� 2009 Vosne-Romanée 36,50<br />

� 2008 Vosne-Romanée 32,00<br />

� 2009 Chambolle-Musigny 35,00<br />

� 2008 Chambolle-Musigny 32,00<br />

� 2008 Clos de Vougeot Grand Cru 93,00


FRANKREICH<br />

Burgund: Côte de Beaune<br />

Stetigkeit und Beständigkeit sind die besonderen<br />

Merkmale der Familie Tollot-Beaut. Das wird zum<br />

Beispiel dadurch belegt, daß die Domäne seit<br />

ihrer Gründung im Jahr 1880 im Zuge der Erbfolge<br />

noch nie geteilt wurde. Die Familie hielt<br />

immer zusammen und führte die Arbeit gemeinsam<br />

fort. Heute leitet die 6. Generation die<br />

Domäne: Nathalie Tollot ist für Präsentation,<br />

Verkauf und Verwaltung zuständig, während ihre<br />

Vettern Jean-Paul und Olivier Tollot für die<br />

<strong>Wein</strong>berge und den Keller verantwortlich zeichnen.<br />

Die Anfänge der Domäne lagen in Chorey-lès-<br />

Beaune; im Laufe der Jahre konnten die <strong>Wein</strong>berge<br />

erweitert werden, sodaß heute rund 24 ha<br />

unter Reben stehen, 22 ha davon mit Pinot Noir<br />

bepflanzt. Nicht geändert hat sich in dieser Zeit<br />

der Faßmacher der Domäne: schon in der 5.<br />

Generation (!) kauft die Familie ihre Fässer ausschließlich<br />

bei François Frères in Saint Romain,<br />

die die Fässer für Tollot-Beaut aus Eichen der Wälder in Allier und<br />

dem Burgund anfertigen. Und um 1920 war die Domäne eine der<br />

ersten, die ihre <strong>Wein</strong>e selber auf Flaschen zog.<br />

Das Hauptaugenmerk der Tollots gilt den <strong>Wein</strong>bergen in rund 30<br />

Parzellen. Die Böden werden mit der Hacke bearbeitet, auf Dünger<br />

wird verzichtet, damit die Pflanzen nicht zu mächtig werden und<br />

sich statt dessen die Aromen in den Beeren konzentrieren; traditionelles<br />

Pflügen gibt dem Boden die notwendige Durchlüftung und<br />

regeneriert das Bodenleben.<br />

Es wird ausschließlich von Hand geerntet, und zwar im Zeitpunkt<br />

optimaler Reife und bei voller Gesundheit der Trauben; auch wird<br />

darauf geachtet, daß die Beeren auf dem Transport nicht verletzt<br />

werden. Es versteht sich von selbst, daß die Lesemannschaft schon<br />

viele, viele Jahre bei Tollot-Beaut arbeitet. Das Lesegut wird<br />

vollständig entrappt, der Tresterhut manuell untergetaucht. Eine<br />

pneumatische Kelter und die Kontrolle der Gärtemperaturen zeigen,<br />

daß man modernen Erkenntnissen nicht die Türe weist.<br />

Tollot-Beaut erzeugt feine <strong>Wein</strong>e mit expressiver Frucht, die nicht<br />

stark vom Tannin geprägt sind. Deshalb wird der Einsatz neuer<br />

Fässer begrenzt, auf etwa ein Drittel bei den Dorflagen, auf die<br />

Hälfte bei den Premiers Crus und etwa zwei Drittel bei den Grands<br />

Crus. Nach 16 bis 18 Monaten Reife werden die <strong>Wein</strong>e abgefüllt.<br />

Die Rotweine der Domäne sind finessenreich, duftig im Bukett und<br />

mit reicher Fruchtfülle. Den Aromen-Fond bilden reife rote Früchte,<br />

in den Kopfnoten finden wir einen pikanten, aparten Hauch von<br />

schwarzen Johannisbeeren. Dabei ist der Körper nie erdrückend,<br />

immer tanzen die <strong>Wein</strong>e elegant auf der Zunge.<br />

Bereits Bourgogne Rouge und Chorey sind gelungene Rotweine, der<br />

gute Einstieg in eine faszinierende <strong>Wein</strong>welt. Die Premiers Crus aus<br />

Savigny-lès-Beaune sind natürlich gehaltvoller, die Reben in Les<br />

Domaine Tollot-Beaut Chorey-lès-Beaune<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 29<br />

Lavières über 60, in Champs Chevrey über 50 Jahre alt. Lavières ist<br />

ein kraftvoller, würziger <strong>Wein</strong>, Champs Chevrey - übrigens eine<br />

Lage im Alleinbesitz der Domäne, die auf keiner Karte verzeichnet<br />

ist; es ist eine Enclave von Aux Fournaux, gerade auf der anderen<br />

Straßenseite von Lavières, stark von Kalkstein durchsetzt - ist seidiger,<br />

aber auch etwas mineralischer, etwas fester in der Struktur.<br />

Aloxe-Corton im Licht eines frühen Winterabends.<br />

Im Aloxe Premier Cru Les Vercots stehen rund achtzigjährige Reben;<br />

ein Teil des <strong>Wein</strong>berges mußte jetzt gerodet werden und wird bald<br />

neu bepflanzt. Somit ist Vercots mengenmäßig stark begrenzt, und<br />

bald wird sich sein Charakter durch die jungen Reben ändern.<br />

Nutzen Sie die Zeit, solange es noch diesen festen, fleischigen <strong>Wein</strong><br />

mit den Noten dunkler Beeren aus alten Reben gibt! Der kraftvolle<br />

Grand Cru Corton wird auch aus recht alten Reben gekeltert. Es ist<br />

immer ein mächtiger <strong>Wein</strong>, der dennoch seine wunderbar intensive,<br />

einladende Frucht unverblümt zur Schau stellt.<br />

� 2006 Savigny 1er Cru Les Lavières 26,50<br />

� 2005 Savigny 1er Cru Les Lavières 26,50<br />

� 2006 Savigny 1er Cru<br />

Champs Chevrey -Monopole- 26,50<br />

� 2005 Aloxe-Corton 30,00<br />

� 2004 Aloxe-Corton 27,50<br />

� 2006 Aloxe-Corton 1er Cru Les Vercots 35,50<br />

� 2006 Corton Grand Cru 56,00<br />

Burgundische Impressionen:<br />

Winzerhof im Herbst. Das Château im Clos de Vougeot. <strong>Wein</strong>bergsarbeit mit dem Pferd.


FRANKREICH<br />

Das Haus Chanson Père & Fils wurde 1750 gegründet, damals noch<br />

unter dem Namen seines Gründers. Der war Simon Verry, der außer<br />

mit <strong>Wein</strong> auch mit Käse, Korken, Rebstöcken und Olivenöl handelte.<br />

Später bot er nur noch seinen <strong>Wein</strong> an.<br />

Im Zuge der Revolution ging die Stadtbefestigung von Beaune ins<br />

Gemeingut über. Die Stadtmauer entstand nach dem Abgang der<br />

Burgunder-Herzöge aus dem Hause Vallois zu Ende des 15. Jahrhunderts.<br />

Mehrere Ecktürme dienten als Bastionen. Eine davon, die<br />

Bastion de l'Oratoire, nahe der Porte Saint-Nicolas, erwarb Simon<br />

Verry im Jahr 1794. Noch heute dient der Turm mit seinen 8 Meter<br />

dicken Mauern der Domäne zum Lagern ihrer <strong>Wein</strong>e. Zwischenzeitlich<br />

war der Turm um zwei Stockwerke erweitert worden, da<br />

seine Kapazität knapp wurde. Mit seinen dicken Mauern garantiert<br />

er noch heute gleichbleibende Feuchtigkeit und Temperatur - ideal<br />

für den Ausbau und die Lagerung von <strong>Wein</strong>!<br />

Im Jahr 1847 fand dann der Namenswechsel statt: Simon Verry<br />

verkaufte seinen Besitz an Alexis Chanson, mit dem er schon seit 40<br />

Jahren zusammenarbeitete. Die Familie Chanson brachte ihren<br />

<strong>Wein</strong>bergsbesitz in den Lagen von Beaune ein. Noch heute sind<br />

diese <strong>Wein</strong>berge - vor allem Premier-Cru-Lagen in Beaune, Savignylès-Beaune<br />

und Pernand-Vergelesses - das Herzstück des Gutes.<br />

Zusätzlich werden Trauben aus allen wichtigen Appellationen<br />

Burgunds von Vertragswinzern verarbeitet.<br />

1999 erwarb das Familienunternehmen Jacques Bollinger, ein angesehenes<br />

Champagnerhaus, die Domaine Chanson. Bedeutende Investitionen<br />

in die <strong>Wein</strong>berge und den Kellerbetrieb brachten einen<br />

gewaltigen Qualitätsschub, dessen Auswirkungen sich erst heute<br />

richtig zeigen! Inzwischen wurden rund 7 ha weiterer <strong>Wein</strong>berge in<br />

Puligny-Montrachet, Chassagne-Montrachet und Santenay erworben.<br />

So gehören heute rund 45 ha zum Gut, fast ausschließlich<br />

Premier- und Grand-Cru-Lagen.<br />

In den <strong>Wein</strong>bergen wird konsequent naturnah gearbeitet; das<br />

Lesedatum wird für jede einzelne Parzelle gesondert festgelegt. Die<br />

Trauben werden ausschließlich von Hand in kleine Kisten geerntet<br />

und schnellst zur Kellerei gebracht. Dort werden sie nochmals von<br />

Domaine Chanson Beaune<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 30<br />

einer 20köpfigen Mannschaft sortiert, um nur perfekte Trauben zu<br />

verarbeiten.<br />

Chanson arbeitet im Keller traditionell. Das Lesegut der Rotweine<br />

wird nicht entrappt. Die Maischestandzeit richtet sich nach den<br />

Anforderungen des Jahrgangs. Nach der Gärung reifen die Roten im<br />

Schnitt 18 Monate in Eichenfässern, von denen nie mehr als 30%<br />

neu sind. Das Holz soll die feinen Aromen des Pinot Noir nicht<br />

überdecken, Mainstream-<strong>Wein</strong>e sind nicht erwünscht!<br />

Für die Weißweine werden Preß- und Scheitermost verworfen, nur<br />

das perfekte Mittelstück wird ausgebaut. Während des Ausbaus im<br />

Eichenfaß werden immer wieder die Hefen aufgerührt. So entwikkelt<br />

sich eine perfekte Aromastruktur mit herrlicher Fülle und<br />

saftiger Komplexität.<br />

Die <strong>Wein</strong>e aus Beaune und Savigny sind ausschließlich Domaine-Abfüllungen.<br />

In den anderen Bereichen Burgunds und im Beaujolais<br />

stammen die Trauben von Vertragswinzern. Teilweise werden die<br />

<strong>Wein</strong>berge von der Chanson-Mannschaft betreut. Überall ist es aber<br />

so, daß Chanson-Leute die Trauben von Hand ernten, und alles<br />

Weitere liegt sowieso in der Hand von Chanson.<br />

So ist Chanson einerseits ein 'Maison' - eines der kleinsten -, andererseits<br />

eine Domäne mit wertvollem Besitz. Und die <strong>Wein</strong>e aus den<br />

Vertragsflächen werden wie eigene behandelt und sind so von<br />

untadeliger Qualität!<br />

La Dominode aus Savigny ist ein femininer, eleganter <strong>Wein</strong> mit<br />

Finesse. Sowohl der weiße wie der rote Clos des Mouches sind vornehm<br />

und sehr komplex. Die 'Bastion'-<strong>Wein</strong>e sind aus jüngeren<br />

Reben: ihr Vorteil liegt in der schönen Frucht, fast verspielt, sehr zugänglich,<br />

aber auch mit Länge und Komplexität. Bressandes und<br />

Grèves sind feinfruchtig, Teurons eher kräftig. Eine Besonderheit ist<br />

der weiße Caradeux in Savigny: Er verfügt über die gleiche<br />

Mineralität wie sein großer Nachbar Corton-Charlemagne!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-chanson.com/<br />

� 2007 Savigny-lès-Beaune 1er Cru La Dominode 26,50<br />

� 2007 Pernand-Vergelesses 1er Cru Les Vergelesses 26,50<br />

� 2005 Pernand-Vergelesses 1er Cru Les Vergelesses 1,5 l MAGNUM 53,00<br />

� 2007 Beaune 1er Cru Clos des Mouches 49,50<br />

� 2005 Beaune 1er Cru Bastion 29,50<br />

� 2005 Beaune 1er Cru Teurons 32,00<br />

� 2004 Beaune 1er Cru Bressandes 32,50<br />

� 2008 Savigny-lès-Beaune 1er Cru Hauts Marconnets 19,90<br />

� 2008 Pernand-Vergelesses 1er Cru Les Caradeux 29,80<br />

� 2008 Beaune 1er Cru Bastion 31,00<br />

� 2007 Beaune 1er Cru Clos des Mouches 61,00<br />

In den<br />

<strong>Wein</strong>bergen<br />

von Beaune.


FRANKREICH<br />

Die Domäne der Angervilles genießt aus zwei<br />

Gründen einen excellenten Ruf. Der Großvater des<br />

heutigen Marquis Guillaume d'Angerville galt in<br />

den 20er Jahren des vorigen Jahrhunderts als<br />

Revolutionär. Er prangerte die Unseriosität vieler<br />

Négociants, der mächtigen Handelshäuser, an.<br />

Deshalb führte er mit einigen anderen Winzern,<br />

zum Beispiel der Domaine Tollot-Beaut, kurzerhand<br />

die eigene Flaschenabfüllung ein. Die Domänenabfüllung<br />

war geboren. Der andere Grund ist<br />

schlicht und einfach die sensationelle Qualität der<br />

<strong>Wein</strong>e über Jahrzehnte hinweg. Der stille große<br />

Mann der Domäne war Jacques Marquis<br />

d'Angerville, der 1950 die Leitung des Gutes<br />

übernahm und es bis zu seinem Tod 2003 führte.<br />

Unermüdlich hatte er die Qualität seiner <strong>Wein</strong>e<br />

und die Authentizität der <strong>Wein</strong>e Burgunds im<br />

Blick. Dabei waren ihm sein altes Rebmaterial,<br />

kleine Erträge und ein geringer Eingriff in die<br />

<strong>Wein</strong>berge wichtig, was natürlich nicht heißt, daß<br />

<strong>Wein</strong>bergspflege klein geschrieben worden wäre. Schon in den<br />

letzten Jahren des Marquis war sein Schwiegersohn Renaud de<br />

Villette seine rechte Hand, und heute kann man ihn als Garant der<br />

Qualitätssicherung ansehen; auch er ist wie der alte Marquis ein<br />

Verfechter traditioneller Arbeitsweise.<br />

Die Domäne, zu der rund 13,5 ha feinster <strong>Wein</strong>berge gehören, hat<br />

ihren Sitz in einem herrschaftlichen Haus aus dem 18. Jahrhundert<br />

hoch am Hang am Rande von Volnay. Gleich daran grenzt ihr<br />

Innerhalb nur weniger Jahre hat sich Rémi Jobard, der die Domaine<br />

1994 von seinem Vater Charles übernommen hat, einen ausgezeichneten<br />

Ruf erworben. Seine <strong>Wein</strong>e sind von reifer, reicher<br />

Frucht geprägt, vollmundig, mineralisch und konzentriert.<br />

Rémis sorgfältige Arbeit zahlt sich aus: nicht viele Winzer in<br />

Meursault haben <strong>Wein</strong>e von solch bestechender Eleganz zu bieten!<br />

Die nachhaltige Rasse strukturiert die typische Kraft und Opulenz<br />

der Meursaults, sodaß sie bei aller Dichte eine wunderbare Finesse<br />

und fast Filigranität zeigen. Auch geht Rémi mit dem Holz<br />

meisterlich um. Natürlich reifen die <strong>Wein</strong>e im Barrique, aber jegliche<br />

Holzaromatik in seinen <strong>Wein</strong>en ist ihm verhaßt. Sie sollen ihre<br />

großartige Frucht zeigen, nicht das Aroma von "Zigarrenkisten".<br />

Auch hierin unterscheiden sich seine <strong>Wein</strong>e von vielen modernen<br />

Exemplaren, in denen das Holz völlig überbetont ist. Heute zählen<br />

Rémi Jobards <strong>Wein</strong>e zu den präzisesten, elegantesten, kurz gesagt<br />

allerbesten der Appellation!<br />

Domaine Marquis d'Angerville Volnay<br />

Domaine Rémi Jobard Meursault<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 31<br />

Kleinod, die Monopol-Lage Clos des Ducs, alter Besitz der Herzöge<br />

von Burgund. Insgesamt gehören neun Premier-Cru-Lagen zum<br />

Besitz, je eine davon in Meursault (weiß) und Pommard, alle<br />

anderen in Volnay. Die Eleganz der <strong>Wein</strong>e erklärt sich unter anderem<br />

daraus, daß die Trauben grundsätzlich abgebeert werden. Den<br />

<strong>Wein</strong>stil kann man als vornehm, vollmundig und reif beschreiben.<br />

Die <strong>Wein</strong>e von Volnay gelten unter Kennern als die elegantesten,<br />

feinsten der Côte de Beaune. Die <strong>Wein</strong>e der Domaine d'Angerville<br />

sind allerdings in dieser Hinsicht dann die Krönung des Volnay! Der<br />

Clos des Ducs mit seinem ernormen Alterungspotential zeigt neben<br />

reifen Beeren oftmals zart rauchige Noten und vor allem brillante<br />

Tiefe. Es ist eindeutig der primus inter pares. Fremiets ist eher<br />

muskulös, Saftigkeit und Konzentration sind Merkmale vom<br />

Taillepieds. Im Champans mit seinen fleischigen <strong>Wein</strong>en besitzt die<br />

Domäne fast 4 ha, der größte Anteil an einem <strong>Wein</strong>berg (Clos des<br />

Ducs, im Alleinbesitz, hat 2,4 ha).<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domainedangerville.fr/<br />

� 2004 Volnay 1er Cru Champans 46,50<br />

� 2004 Volnay 1er Cru Taillepieds 55,00<br />

� 2004 Volnay 1er<br />

Cru Clos des Ducs 61,00<br />

� 2004 Volnay 1er Cru<br />

Clos des Ducs 0,375 l HALBE 36,00<br />

� 2009 Bourgogne Blanc 17,80<br />

� 2010 Meursault 'Les Chevalières' 43,00<br />

� 2009 Meursault 'Les Chevalières' 42,00<br />

� 2010 Meursault 1er Cru Les Genevrières 56,00<br />

Links: das Château de Santenay in Santenay wird heute Château Philippe Le Hardi genannt, nach dem ersten Herzog von Burgund (1342 -<br />

1404), dem es einst gehörte. Auch das Rathaus von Meursault (rechts) hat ein buntes Ziegeldach.


FRANKREICH<br />

Fernand Morey gründete die Domaine Morey et Fils 1919; er begann<br />

mit 2 ha <strong>Wein</strong>bergen, und als Gutsgebäude diente ihm das<br />

Café-Restaurant seines Vaters, eine alte Postkutschenstation. Ende<br />

der 30er Jahre hatte Fernand die Fläche des Gutes bereits vergrössert,<br />

und er begann selber abzufüllen. Seit 1944 arbeitete sein Sohn<br />

Marc mit im <strong>Wein</strong>gut und übernahm nach Fernands Tod 1964 die<br />

Domäne. Er baute 1972 ein neues Gutsgebäude mit Kellern, weil<br />

die gewachsene <strong>Wein</strong>bergsfläche das erforderte. 1977 trat Schwiegersohn<br />

Bernard Mollard in die Domäne ein, die er heute mit Frau<br />

Marie-Jo und Tochter Sabine leitet.<br />

Bernard Moillard im <strong>Wein</strong>keller. <strong>Wein</strong>bergsboden in Chassagne-<br />

Montrachet<br />

Die Domäne besitzt heute 9,25 ha <strong>Wein</strong>berge, davon 2 ha mit roten<br />

Trauben in Chassagne-Montrachet und Beaune. Auf der restlichen<br />

Fläche stehet Chardonnay: ein halber Hektar für Bourgogne Blanc,<br />

ein viertel Hektar für Chassagne-Montrachet Villages. Alle anderen<br />

Lagen haben Premier-Cru- beziehungsweise die 13 ar Bâtard-<br />

Montrachet Grand-Cru-Status.<br />

Domaine Marc Morey Chassagne-Montrachet<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 32<br />

En Virondot ist eine ganz besondere Lage, nur 2,3 ha groß, mit über<br />

320 m höher als alle Nachbarlagen, geschützt durch Wald und<br />

Buschwerk. Die Nächte sind in dieser Höhe kühl; dadurch entwikkeln<br />

die <strong>Wein</strong>e eine klare, elegante Frucht. Die Bodenstrukturen<br />

ändern sich selbst auf der kleinen Fläche häufig. Harter Kalk bildet<br />

den Untergrund, und es gibt sehr steinige Areale, die weiß von<br />

kalkhaltigen Felstrümmern sind, und andere, wo der Oberboden<br />

stärker verwittert ist. Der Boden gibt den Virondot-<strong>Wein</strong>en eine<br />

wunderbare Mineralik und Finesse. Die ältesten Reben hier sind<br />

über 50 Jahre alt. Rund 90% von En Virondot gehören der<br />

Domaine, die restliche Fläche gehört der Familie Boudrant, die aber<br />

seit Jahren ihre Trauben an die Domaine Morey abgibt, die damit<br />

die Lage praktisch im Alleinbesitz hat.<br />

Opulent und schmeckbar Grand Cru kommt Bâtard-Montrachet<br />

daher. Bernard ist stolz, auch hier Besitz zu haben, und zwar im Teil,<br />

das zu Chassagne gehört. Viel Kraft, aber auch Schliff und<br />

Alterungspotential sind dem Bâtard aus über 60jährigen Reben<br />

zueigen. Ein Schatz der Domäne ist auch der Premier Cru Les<br />

Pucelles in Puligny, gleich neben den Grand-Cru-Lagen.<br />

Bernard Mollard erntet seine Trauben ausschließlich von Hand. Die<br />

weißen Moste beginnen ihre Gärung nach dem Pressen in Edelstahltanks.<br />

Etwa nach der halben Gärung kommen sie in Holzfässer,<br />

rund ein Viertel davon neu, wo sie die alkoholische und im Winter<br />

auch die malolaktische Gärung beenden. Üblicherweise füllt Bernard<br />

die <strong>Wein</strong>e nach einem knappen Jahr Reifezeit auf Flaschen.<br />

Die <strong>Wein</strong>e der Domaine sind würzig, mit klarer, reichhaltiger Frucht,<br />

kraftvoll und gut strukturiert. Das Eichenholz, maßvoll eingesetzt,<br />

bändigt die Kraft, drängt sich im Geschmack aber nicht nach vorne.<br />

Aus dieser Sicht ist Bernard ein Traditionalist, der eine klare Frucht,<br />

aber keine Holzaromatik in seinen <strong>Wein</strong>en will.<br />

� 2005 Chassagne-Montrachet 1er Cru Les Chenevottes 0,375 l HALBE 22,50<br />

� 2006 Chassagne-Montrachet 1er Cru En Virondot 44,50<br />

� 2006 Chassagne-Montrachet 1er Cru En Virondot 0,375 l HALBE 23,50<br />

� 2006 Chassagne-Montrachet 1er Cru En Virondot 1,5 l MAGNUM 93,50<br />

� 2005 Chassagne-Montrachet 1er Cru En Virondot 43,00<br />

� 2004 Chassagne-Montrachet 1er Cru En Virondot 41,50<br />

� 2004 Puligny-Montrachet 1er Cru Les Pucelles 55,00<br />

� 2005 Bâtard-Montrachet Grand Cru 0,375 l HALBE 59,00<br />

Burgund: Côte Chalonnaise<br />

Über das Haus Chanson lesen Sie bitte weiter oben unter der Überschrift<br />

der Côte de Beaune.<br />

Die <strong>Wein</strong>e der Côte Chalonnaise erinnern in Stil und Aromatik ein<br />

wenig an die Côte de Beaune, an die das Gebiet südlich anschließt.<br />

Mercurey ist die bekannteste Rotwein-Appellation der Region. Hier<br />

wachsen die Reben auf Kalkstein mit einsenhaltigem Mergel. Der<br />

Rotwein wird aus Pinot Noir gekeltert.<br />

Der Mercurey ist ein kraftvoller Rotwein, der aber auch fein ist und<br />

eine schöne, saftige Frucht hat, die an kleine rote Beeren wie reife<br />

Kirschen mit einem Hauch Himbeere erinnert.<br />

Burgund: Mâconnais<br />

Hier gibt es weitere regionatypische <strong>Wein</strong>e von Chanson. Der<br />

Mâconnais-Villages wird in gebrauchten Eichenfässern ausgebaut. Er<br />

hat eine saftige, runde und schmeichelnde Frucht mit herrlichen<br />

Noten von Sommerblüten und reifen Früchten.<br />

Domaine Chanson Beaune<br />

Domaine Chanson Beaune<br />

Der Rully ist ein saftiger Chardonnay, kräftiger und etwas deftiger<br />

als die Vettern von der Côte de Beaune, mit herzhaftem Ausdruck<br />

und schöner Stoffigkeit.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-chanson.com/<br />

� 2009 Rully 13,50<br />

� 2007 Mercurey 15,50<br />

Er ist geradlinig, zart mineralisch, trotzdem voll und nachhaltig - ein<br />

schönes Abbild dieser herrlichen Landschaft!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-chanson.com/<br />

� 2009 Mâcon-Villages 9,90


FRANKREICH<br />

Burgund: Mâconnais<br />

Das Dorf Vergisson unterhalb seines Felsens. Auf den Abhängen<br />

wächst Mâcon-Vergisson. Wer den unten angegebenen Link in die<br />

<strong>Wein</strong>berge nutzt, findet dort eine "Wegbeschreibung" zur Domaine<br />

Saumaize-Michelin mit dem Hinweis auf den freistehenden Baum -<br />

im rechts auf halber Höhe zwischen Dorf und Felsen.<br />

Die Rebstöcke der Domaine Saumaize-Michelin wachsen an den<br />

Abhängen und zwischen den beiden berühmten spektakulären Felsen<br />

im Mâconnais, dem Roche de Solutré und dem Roche de Vergisson.<br />

Die geologischen und klimatischen Bedingungen sind hier ideal<br />

für die Chardonnay-Rebe, die ja ausschließlich für die Weißweine<br />

mit den regionalen Appellationen zugelassen ist. Jura-Kalk bildet die<br />

Bodengrundlage, und an den Hängen auf den Bergflanken befinden<br />

sich die besten Lagen.<br />

Christine und Roger Saumaize bewirtschaften 9,5 ha in vier Appellationen.<br />

Knapp 6 ha davon sind Pouilly-Fuissé in verschiedenen<br />

Lagen und Parzellen, etwa 2 ha Saint-Véran und der Rest Mâcon-<br />

Villages und Mâcon Rouge. Kürzlich wurde den Flächen Mâcon-<br />

Villages, die am Abhang des Roche de Vergisson liegen, eine eigene<br />

Appellation zuerkannt: Mâcon-Vergisson. Das ist quasi die "Hauslage"<br />

der Saumaizes, denn sie liegt gleich hinter ihrem Haus (auf<br />

dem Bild oben zwischen dem Dorf und dem Felsen). Die Reben<br />

wachsen hier direkt auf hartem Kalk mit nur geringer Feinerdeauflage.<br />

Die Saumaizes sind nur selten auf der Domäne anzutreffen: ständig<br />

sind sie in den Reben, sie lassen den Böden und den Pflanzen große<br />

Sorgfalt angedeihen. Über einige Jahre haben sie den Betrieb umgestellt,<br />

jetzt wird er konsequent biologisch-dynamisch bewirtschaftet.<br />

Natürlich wird auf der Domäne ausschließlich von Hand geerntet,<br />

und schonendste Verarbeitung und geringste Eingriffe im Keller<br />

sind Voraussetzung zum Erhalt der hohen Qualität des Lesegutes.<br />

Domaine Saumaize-Michelin Vergisson<br />

Südburgundische Impressionen:<br />

Südburgund im Herbst. Reste der Abtei von Cluny.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 33<br />

Hinter den sahneweißen Charolaisrindern erkennt man in der<br />

sanften Herbstabendstimmung den Roche de Solutré und im<br />

Hintergrund den Roche de Vergisson.<br />

Um die Arbeiten weiter optimieren zu können, aber auch, um über<br />

genügend Kapazität zu verfügen, den <strong>Wein</strong>en auch eine längere<br />

Zeit der Reife zu ermöglichen, hat Roger gerade seinen unterirdischen<br />

Keller erweitert. Er vinifiziert alle <strong>Wein</strong>e nach Parzellen und<br />

damit auch Bodenunterschieden getrennt. Durch seine akribische<br />

Arbeit zeigt jeder <strong>Wein</strong> seine genaue Herkunft, jede Lage ist mit<br />

ihren Eigenheiten supergut erkennbar. So verfügt Roger letztlich<br />

über ein tolles <strong>Wein</strong>-Spektrum, das die feinen Unterschiede der<br />

Terroirs und den Charakter Südburgunds auf's Beste widerspiegelt.<br />

Aus der Appellation Mâcon-Vergisson kommen saftige, frische<br />

Weißweineeher etwas leichter und mit mineralischem Akzent. Kompakter<br />

und nachhaltiger ist der Lagen-Saint-Véran 'Les Crèches', mit<br />

eleganter, prononcierter Frucht und langem, animierenden Finale.<br />

Beim vornehmen Pouilly-Fuissé gibt es einen ganz besonderen Lekkerbissen,<br />

den 'Clos sur la Roche' aus einer hoch am Hang gelegenen<br />

Parzelle mit hohem Kalkgehalt und sehr alten Rebstöcken. Sie<br />

ist von einem alten Mäuerchen umgeben. Der <strong>Wein</strong> ist von<br />

betörender Eleganz, mit feiner Textur und unglaublicher Fruchttiefe,<br />

mit klasse Mineralik unterlegt - ganz großer Chardonnay! (09/12)<br />

Ihr Blick auf VERGISSON samt Felsen: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/vergissongoogle.htm<br />

� 2010 Mâcon-Vergisson 'La Roche' 13,50<br />

� 2010 Saint-Véran 'Les Crèches' 14,50<br />

� 2010 Pouilly-Fuissé 'Clos sur la Roche' 20,00<br />

Das berühmte Fresco in Berzé-la-Ville.


FRANKREICH<br />

Beaujolais<br />

Jean Bererd und seine Söhne Bruno, Olivier und Frédéric sind<br />

Winzer in Le Perréon, dem Nachbardorf von Vaux-en-Beaujolais, das<br />

als "Clochemerle" im gleichnamigen Roman von Gabriel Chevalier<br />

berühmt wurde: es ging um den Bau einer öffentlichen Bedürfnisanstalt,<br />

und die Charaktere der Dorfbewohner werden auf's Köstlichste<br />

beschrieben! Die 25-ha-Domäne ist die älteste in Le Perréon: die<br />

Familie Bererd bewirtschaftet sie bereits seit dem 16. Jahrhundert!<br />

Bruno Bererd (rechts) mit seinem Bruder Frédéric beim Rebschnitt.<br />

Man sieht, daß im Beaujolais der moderne Drahtrahmen Einzug<br />

gehalten hat. Damit ist ein erheblich besseres Laubmanagement<br />

möglich als mit den traditionellen Reberziehungsformen.<br />

Hier, im nördlichen Beaujolais, in der Nähe der Cru-Lagen, bestehen<br />

die Böden überwiegend aus Granit. Wenn man mit Bruno durch die<br />

<strong>Wein</strong>berge geht, ist man erstaunt, wie steil die Hügel hier sind! Die<br />

<strong>Wein</strong>berge der Bererds, zu etwa 90% auf Granit, der Rest auf<br />

schiefrigem Untergrund, sind von Südost über Süden nach Südwest<br />

ausgerichtet. Die Bererds arbeiten mit moderner Drahtrahmen-<br />

Erziehung, um die Laubwand perfekt kontrollieren zu können.<br />

Von der Madonnenfigur auf dem Granithügel<br />

entlehnte die Domaine La Madone ihren<br />

Namen.<br />

Die Beaujolais-Cru-<strong>Wein</strong>e von Chanson haben absolut die Typizität<br />

ihrer Lagen! Der Morgon besitzt mehr Fülle, Kraft und Substanz als<br />

die meisten Beaujolais', er ist recht lagerfähig und entwickelt sich<br />

gut. Es ist ein herzhafter, feinwürziger <strong>Wein</strong>. Im Cru-Gebiet des<br />

Beaujolais herrscht Granitboden vor; in Morgon liegt darüber<br />

verwitterter Schiefer, hier "roche pourrie" genannt. Der Fleurie<br />

besticht durch seine wunderbare Frucht und Finesse. Sein dezentes<br />

Tannin macht ihn zum angenehmen Meditationswein, den man<br />

Domaine de la Madone Le Perréon<br />

Impressionen aus dem Beaujolais:<br />

Das Rathaus von Vaux-en-Beaujolais oder<br />

"Clochemerle" - siehe oben!<br />

Domaine Chanson Beaune<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 34<br />

Das Beaujolais ist die Heimat der roten<br />

Gamay-Traube, richtiger gesagt der Gamay<br />

noir au jus blanc. Sie liefert <strong>Wein</strong>e mit saftiger<br />

Frucht und dezentem Tannin. Auf den<br />

Granitböden bei Le Perréon sind die <strong>Wein</strong>e<br />

rassig und finessenreich.<br />

Bruno Bererd, der auf der Domäne das<br />

gewichtigste Wort zu sagen hat, will vollreifes<br />

Lesegut ernten, immer knapp vor der Überreife.<br />

So erreicht er <strong>Wein</strong>e mit üppiger Frucht,<br />

aber auch Dichte, Fülle und Konzentration.<br />

Notwendig ist dafür ein hoher Personalaufwand<br />

bei der Ernte. Mit acht Leuten wird die<br />

Vorlese betrieben, Reifes geborgen und<br />

Grünes herausgeschnitten. Für die Hauptlese<br />

treten rund 40 Helfer an, die meisten aus dem<br />

Dorf. Nach etwa zwei Wochen Arbeit ist der<br />

Lohn der Arbeit in den Keller eingebracht.<br />

Etwa 90% der Trauben werden entrappt, um<br />

eine sanfte Tanninstruktur zu erzielen. Die<br />

Cuvaison dauert je nach Jahrgang etwa zwei<br />

bis drei Wochen, um ein Maximum an Frucht<br />

zu extrahieren.<br />

Ein Teil der <strong>Wein</strong>e aus älteren Reben reift in<br />

kleinen Eichenholzfässern, die 'Cuvée élevée<br />

en fûts de chêne'. Während die traditionelle Cuvée mit charmanter,<br />

saftiger und satter Frucht und schönem Körper erfreut, ist die<br />

Eichenholzcuvée mehr auf Tiefe, Eleganz und vor allem Struktur<br />

ausgelegt - Burgund läßt grüßen!<br />

Zu den Beaujolais' genießt man traditionell Wurstwaren, aber auch<br />

helles Fleisch und Ziegenkäse sind hervorragende Begleiter.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.bererd-fils.com/<br />

Ihr Blick auf LE PERRÉON: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/madonegoogle.htm<br />

� 2010 Beaujolais-Villages 'Le Perréon' 7,50<br />

� 2006 Beaujolais-Villages<br />

'Cuvée élevée en fûts de chêne' 8,90<br />

Das Schloß von Pierreclos liegt im südlichen<br />

Mâconnais, aber es ist schon typisch für die<br />

Landschaft des Beaujolais'.<br />

traditionell nicht zu warm genießt. Der Moulin-à-Vent verbindet die<br />

feine Frucht mit nachhaltiger Kraft und liegt damit in gewisser<br />

Weise geschmacklich zwischen Morgon und Fleurie.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-chanson.com/<br />

� 2008 Moulin-à-Vent 12,50<br />

� 2009 Fleurie 12,50


FRANKREICH<br />

Nördliche Rhône: Crozes- Hermitage & Saint- Joseph<br />

Hélène und Jean-Pierre Mucyn stammen eigentlich aus der Champagne.<br />

Später lebten sie in Burgund und erlernten dort den Winzerberuf.<br />

An der Rhône forschten sie nach Möglichkeiten für ein eigenes<br />

<strong>Wein</strong>gut und wurden 2001 fündig. In der Nähe von Crozes-<br />

Hermitage kauften sie ein Anwesen aus dem 18. Jahrhundert, kaum<br />

300 Meter von der Rhône entfernt. Früher diente es als Raststätte<br />

für die Rhôneschiffer und bot über 80 Treidelpferden Platz. In den<br />

ehemaligen Ställen mit dicken Granitwänden, die für gleichbleibende<br />

Temperatur sorgen, ist heute der Barriquekeller der Domäne<br />

untergebracht. Inzwischen verfügen die Mucyns über rund 9 ha<br />

Reben in den Appellationen Crozes-Hermitage und St. Joseph.<br />

Die größte Appelation an der nördlichen Rhône ist Crozes-<br />

Hermitage. Sie liegt am linken Rhôneufer rund um die Stadt Tainl'Hermitage<br />

und schließt auch die berühmten<br />

Hermitage-<strong>Wein</strong>berge ein. Die Böden werden<br />

von Granitverwitterungen und Schwemmland<br />

der Rhône gebildet und sind mehr oder<br />

weniger kalkhaltig. Der Norden der Appellation<br />

zieht sich bereits ins engere Tal der Rhône, die<br />

<strong>Wein</strong>berge steigen etwas an. Hier sind die<br />

weitaus besseren Lagen zu finden. Auch die<br />

Domaine Mucyn befindet sich hier. Die Böden<br />

ihrer <strong>Wein</strong>berge sind teils von großen galets<br />

roulés, den dicken Flußkieseln, übersät.<br />

Saint-Joseph liegt am rechten Rhôneufer und<br />

zieht sich als schmales Band am Fluß entlang.<br />

Die Appellation beginnt heute etwa bei<br />

Tournon gegenüber von Tain-l'Hermitage und<br />

reicht über 60 km nach Norden bis kurz vor<br />

Vienne, wo sie an die Appellation Condrieu<br />

grenzt. Leider ist die Appellation Ende der 60er<br />

Jahre stark angewachsen, und die neuen<br />

Gebiete im Norden halten von Boden und<br />

Klimatik her einem Vergleich mit dem alten<br />

<strong>Kern</strong>gebiet nicht Stand. Ursprünglich war<br />

Saint-Joseph auf sechs Gemeinden im Süden<br />

begrenzt, und hier wächst die echte Qualität.<br />

Granit, Schiefer und Gneis bilden die Böden für<br />

steile, terrassierte <strong>Wein</strong>berge, die südöstliche<br />

Ausrichtung schützt die Trauben vor Botrytisbefall und setzt sie<br />

schon der Morgensonne aus.<br />

Die Mucyns haben den Standort für ihr <strong>Wein</strong>gut klug gewählt, denn<br />

sie haben Besitz im nördlichen Teil von Crozes-Hermitage, wo die<br />

<strong>Wein</strong>berge durch die Verengung des Rhônetals profitieren, sowie im<br />

besten, südlichen Teil von Saint-Joseph mit den steilen Terrassenlagen.<br />

Praktisch für die Familie: beide Spitzengebiete liegen sich am<br />

Fluß gegenüber, und die Domäne mittendrin!<br />

Sowohl in Saint-Joseph als auch in Crozes-Hermitage überwiegt der<br />

Rotweinanbau. Dafür ist dort ausschließlich die Syrah zugelassen.<br />

Domaine Mucyn Gervans<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 35<br />

Die Weißweine werden aus Marsanne und Roussanne gekeltert.<br />

Eine historische Besonderheit ist die Tatsache, daß zur Bereitung von<br />

Crozes-Hermitage 15% und für Saint-Joseph 10% weiße Trauben<br />

verwendet werden dürfen! Wir kennen dies ja auch aus anderen<br />

Gebieten, wie zum Beispiel dem Chianti und der Rioja. Die Familie<br />

Mucyn keltert die Roten aber zu 100% aus Syrah. Es wird auch ausschließlich<br />

von Hand geerntet, was ja bei den steilen <strong>Wein</strong>bergen<br />

teils auch garnicht anders geht. Die <strong>Wein</strong>bereitung ist traditionell.<br />

Die Roten haben eine lange Maischestandzeit und reifen dann in<br />

Holzfässern unterschiedlicher Größe, je nach den Anforderungen<br />

der Appellation und des Jahrgangs.<br />

Der 2009er Crozes-Hermitage hat die typische Farbe, ein dunkles<br />

Rubinrot mit zarten violetten Reflexen; es ist ein fleischiger <strong>Wein</strong> mit<br />

der reichen Frucht des 09er Jahrgangs, geprägt von reifen roten<br />

Beeren, saftig, mit schöner Struktur und weichem, präzisem Tannin.<br />

Er zeigt deutlich die rassige Fruchtigkeit der Syrah.<br />

Ganz anders der Saint-Joseph: vom Terroir und Jahrgang her mehr<br />

der mineralische Typ, fest in der Struktur, schöne Tiefe, die Syrah<br />

geradlinig, elegant, reiche mineralische Noten. Der <strong>Wein</strong> hat eine<br />

wunderbare Würze mit Noten von Gewürzen und grünen Kräutern,<br />

aber auch eine feine Frucht mit noten von schwarzen Beeren.<br />

Die Domaine Mucyn erntet in den <strong>Wein</strong>bergsterrassen von Saint<br />

Joseph - man beachte die Einzelpfahlerziehung wie an der Mosel!<br />

Foto: Domaine Mucyn<br />

� 2009 Crozes-Hermitage 15,80<br />

� 2008 Saint-Joseph 18,90<br />

Südfranzösische Impressionen<br />

Die Provence und ihre nähere Umgebung ist gespickt mit historischen Monumenten der<br />

unterscheidlichsten Epochen. Sie alle entführen uns in eine spannende Vergangenheit und<br />

fesseln mit ihrer Geschichte: Die kleine Abtei Sénanque im abgeschiedenen Tal der<br />

Sénancole, einmal ohne den blühenden Lavendel, strahlt die Ruhe der zisterziensischen Regeln<br />

des Bernard von Clairvaux aus. Das Aquädukt, der Pont du Gare, ist eine Meisterleistung<br />

römischer Ingenieure und hat seit 2000 Jahren allen reißenden Hochwassern des Gardon<br />

widerstanden. König Ludwig der Heilige kaufte von einer untergegangenen Abtei den Grund,<br />

auf dem er Aigues Mortes als Seehafen baute; von hier brach er 1248 zum 6. Kreuzzug auf,<br />

die eindrucksvolle Stadtmauer erinnert daran. Der Papstpalast beherrscht das Bild Avignons;<br />

auf Druck der französischen Krone residierten die Päpste hier von 1309 bis 1377.


FRANKREICH<br />

Südliche Rhône: Rasteau<br />

Die Appellation Rasteau wurde 1944<br />

gegründet und galt bis vor kurzem ausschließlich<br />

für den Süßwein (vin doux naturel)<br />

aus dieser Gemeinde. Die trockenen<br />

Rotweine wurden seit 1966 als Côtes du<br />

Rhône Villages mit Nennung des Gemeindenamens<br />

deklariert. Das hat sich 2010 geändert:<br />

nun tragen die trockenen Rotweine<br />

die Appellation Rasteau und gelten als<br />

"Cru", als Lage, auf einer Stufe mit Appellationen<br />

wie zum Beispiel Gigondas oder<br />

Châteauneuf-du-Pape.<br />

Das 800-Seelen-Dorf Rasteau liegt auf dem<br />

Abhang der Montagne de Ventabren, ein<br />

Schwemmkegel aus alpinem Gestein. Wir<br />

finden hier Ton und sandigen Lehm auf<br />

einem Untergrund von kalkhaltigem Fels,<br />

tertiäre und quartäre Ablagerungen. Die<br />

Böden der <strong>Wein</strong>berge sind mehr oder weniger<br />

stark mit Kieseln und galets roulés<br />

durchsetzt.<br />

Die <strong>Wein</strong>berge sind amphitheatermässig<br />

angeordnet, was ihnen Schutz vor dem oft<br />

blasenden Mistral bietet, und liegen auf<br />

einer Höhe von 130 bis 250 m.<br />

Um 1850 begann die Geschichte der Domaine<br />

du Trapadis, als beide Urgroßväter<br />

von Helen Durand, dem heutigen Besitzer,<br />

<strong>Wein</strong>berge in Rasteau besaßen. Durch<br />

Heirat und Erbschaft wurde die heutige<br />

Familiendomäne daraus. Als Helen 1990 mit 16 Jahren begann, auf<br />

der Domäne zu arbeiten, füllte man erstmals selbst den eigenen<br />

<strong>Wein</strong> in Flaschen. Bis dahin wurden die <strong>Wein</strong>e lose an Handelshäuser<br />

verkauft. Helen studierte damals noch und machte später ein<br />

Praktikum auf Château de Beaucastel in Châteauneuf-du-Pape.<br />

Danach übernahm er 1996 die Verantwortung für die Domäne.<br />

Auf den 23 ha der Domäne überwiegt die Rebsorte Grenache für<br />

die Rotweine deutlich mit zwei Dritteln des Bestandes. Ihr zur Seite<br />

stehen Syrah, Carignan und Mourvèdre. Die älteste Grenache-<br />

Parzelle wurde 1922 gepflanzt und heißt "Trapadis" - provenzalisch<br />

für eine Grube, in der eine Quelle entspringt. Insgesamt haben die<br />

Reben ein Durchschnittsalter von 40 Jahren.<br />

Helen Durand in seinem <strong>Wein</strong>keller.<br />

Von Anfang an, seit 1996, arbeitet Helen "im Einklang mit der<br />

Natur". Synthetische Mittel sind tabu, Reben und Boden sollen<br />

zusammen mit Flora und Fauna im <strong>Wein</strong>berg ein intaktes Ökosystem<br />

bilden. Im Zusammenspiel mit perfektem Wurzelwerk ist der<br />

<strong>Wein</strong>berg dann gegen ungünstige Einflüsse (Krankheiten, Witterung...)<br />

optimal geschützt. Helen ist überzeugt, daß so der Ausdruck<br />

und das Potential des Terroirs am besten zur Geltung kommen. Er<br />

nutzt zur schonenden Bodenbearbeitung ein Pferd, und die Domäne<br />

ist inzwischen biozertifiziert.<br />

Domaine du Trapadis Rasteau<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 36<br />

Die Ernte erfogt mit sorgfältiger Selektion von Hand. Ideale Reife,<br />

aber auf keinen Fall Überreife, ist das Ziel von Helen, gesunde Trauben<br />

mit guter Konzentration der Inhaltsstoffe.<br />

Die <strong>Wein</strong>e werden nach Parzellen getrennt ausgebaut, um die<br />

typischen Aromen aller Herkünfte einzufangen. Die frühreife Syrah<br />

wird grundsätzlich alleine ausgebaut, andere Sorten werden unter<br />

Umständen früh assembliert. Die gesamte Ernte wird entrappt und<br />

sanft angepreßt. Die Maischegärung findet in Zementcuves statt,<br />

einem Material, das in Frankreich wegen seiner hervorragenden Eigenschaften<br />

sehr geschätzt wird. Die Gärung erfolgt immer mit den<br />

eigenen Hefen. Die gesamte Kellerarbeit zielt auf eine klare, frische<br />

Frucht und sanfte, feine Tannine ab. Die <strong>Wein</strong>e liegen lange auf der<br />

Feinhefe und werden erst spät und dann nur zurückhaltend geschwefelt.<br />

Zum Ausbau verwendet Helen so gut wie keine Holzfässer.<br />

Das unterstreicht seine traditionelle Arbeitsweise und belohnt<br />

mit köstlicher, frischer Frucht und wunderbar sanften Tanninen in<br />

seinen <strong>Wein</strong>en! Vor der Abfüllung werden die <strong>Wein</strong>e leicht filtriert -<br />

fertig.<br />

Rasteau auf dem Abhang der Montagne de Ventabren.<br />

Schon der Basiswein der Domäne, der Côtes du Rhône, hat nur<br />

einen Ertrag von 40 hl/ha. Es ist ein reiner Grenache-<strong>Wein</strong> und er<br />

reifte vor der Abfüllung 18 Monate in der cuve. Der <strong>Wein</strong> ist saftig,<br />

überraschend fein, mit trinkfreudiger Leichtigkeit.<br />

Im Rasteau Tradition finden wir 70% Grenache und je 10%<br />

Carignan, Mourvèdre und Syrah. Auch hier besticht eine frische<br />

Frucht, in den Kopfnoten rote Beeren und Sauerkirsche, ein <strong>Wein</strong><br />

voller Spannung und Lebendigkeit.<br />

Les Ardrès keltert Helen Durand aus sehr alten Reben am Hang:<br />

80% Grenache und je 10% Carignan und Mourvèdre. 10% des<br />

<strong>Wein</strong>es werden im Eichenholzfaß ausgebaut. Es ist ein <strong>Wein</strong> mit<br />

dichter Frucht, feinkörnigem, aber noch deutlichem Tannin und<br />

durchaus nachhaltiger Kraft, in den Aromen vor allem Noten von<br />

dunklen Beeren und gutem Reifepotential.<br />

Ein "Liebhaberstück" ist Harys (lesen Sie den Namen doch mal rückwärts!).<br />

Der <strong>Wein</strong> wird aus 80% Syrah und 20% (weißer!) Clairette<br />

gewonnen. Es ist ein <strong>Wein</strong> in der Tradition des Hermitage, und<br />

Helen findet, daß durch diesen Kunstgriff die reife Syrah zu feiner<br />

Eleganz findet. Einen winzigen Anteil des <strong>Wein</strong>es hat er in<br />

gebrauchten Holzfässern ausgebaut. Harys ist elegant und von<br />

umwerfender Finesse, seidig, nachhaltig, mit wunderbarer Struktur -<br />

ungewöhnlich und außergewöhnlich! (06/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domainedutrapadis.com/<br />

Ihr Blick auf RASTEAU: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/rasteaugoogle.htm<br />

� 2010 Côtes du Rhône 7,50<br />

� 2010 Rasteau 'Tradition' 9,95<br />

� 2010 Rasteau 'Les Ardrès' 15,50<br />

� 2007 Rasteau 'Harys' 17,80


FRANKREICH<br />

Südliche Rhône: Gigondas & Vacqueras & Sablet<br />

1992 verließ Pierre Varenne die Genossenschaft von Gigondas und<br />

gründete mit seiner Frau Marie-Claude eine eigene Domäne: Grand<br />

Bourjassot, benannt nach dem Nachbarweiler, in dem Marie-Claude<br />

Reben besaß. Einige Jahre vorher hatten sie die <strong>Wein</strong>berge ihrer<br />

Eltern geerbt, Pierre in Gigondas und Marie-Claude in Sablet. Seit<br />

der <strong>Wein</strong>bauausbildung 2001 arbeitet auch Tochter Cécile mit.<br />

Pierre Varenne bei seinen Grenache-Reben in der Gemarkung<br />

"Santa Duc"; in dem cabanon genannten <strong>Wein</strong>bergshäuschen im<br />

Hintergrund machten Pierres Vater und dessen Pferd Mittagspause<br />

im Schatten – wie Tisch und Futterkrippe im Inneren belegen!<br />

Heute umfaßt die Domäne 7,5 ha <strong>Wein</strong>berge in den Gemeinden<br />

Gigondas, Vacqueras, Sablet und Séguret. Rund die Hälfte davon<br />

liegt in Gigondas. Der Boden besteht hier weitestgehend aus stark<br />

kalkhaltiger Sandsteinverwitterung, teils heftig mit Kieseln durchsetzt,<br />

die überwiegend aus dem Kalkgestein im Untergrund stammen.<br />

Man kann das gut beobachten: Pierre bewirtschaftet seine<br />

<strong>Wein</strong>berge schon lange biologisch (seit kurzem ist die Domäne auch<br />

zertifiziert). Das heißt natürlich auch, daß er keine Herbizide einsetzt.<br />

Statt dessen wird der Boden umgepflügt. Pierre lacht: "Eigentlich<br />

sehe ich gerne Gräser zwischen meinen Reben wachsen, weil<br />

dann Wasser da ist - auf der anderen Seite benötigen aber meine<br />

Reben das Wasser dringend!" Also pflügt Pierre seine Zeilen von<br />

Zeit zu Zeit um. In den frisch gepflügten Zeilen sieht man eine<br />

Melange aus brauner Erdkrume und Kieseln. Nach einiger Zeit setzt<br />

sich die Krume wieder nach unten ab, und auf der Oberfläche bleiben<br />

die kargen Steine übrig. Auf dem Bild oben ist der Boden übrigens<br />

vor kurzem umbrochen worden. An den hellen Punkten kann<br />

man die Kalksteintrümmer erkennen.<br />

Pierres ganzer Stolz ist ein kostbarer <strong>Wein</strong>berg direkt am Abhang<br />

der Dentelles de Montmirail, ganz von garrigue, der mediterranen<br />

Strauchheide, umgeben. Auf verdichtetem Sandstein ("safres ",<br />

rechts zu sehen) gedeihen alte Grenache- und Mourvèdre-Reben.<br />

In Sablet und Séguret sind die Bodenverhältnisse ähnlich, während<br />

in Vacqueras der Boden eisenhaltiger ist. Das erklärt, warum die<br />

<strong>Wein</strong>e von dort ihre eigene pfeffrige Würze haben.<br />

Das Wetter unter dem Grand Montmirail ist extrem. Im Sommer ist<br />

es heiß und trocken, im Herbst und Frühjahr gibt es oft sintflutartige<br />

Regenfälle; dazu kommt noch der häufig wehende Mistral. Die Rebe<br />

hat sich den extremen Bedingungen angepaßt; der Mistral bläst die<br />

Domaine du Grand Bourjassot Gigondas<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 37<br />

Reben nach den starken Unwettern schnell wieder trocken, so daß<br />

die Gefahr von Pilzerkrankungen hier gering ist.<br />

Auf der Domäne hat die Grenache ganz klar die Oberhand mit rund<br />

80%. Dazu gesellt sich Syrah und ein kleiner Anteil Mourvèdre.<br />

Besonders im Bestand der Grenache verfügt die Familie Varenne<br />

über einen hohen Anteil alter Reben, viele über 60 Jahre. Wie<br />

bereits erwähnt, wird Grand Bourjassot biologisch bewirtschaftet. Es<br />

gibt keine Pestizide im <strong>Wein</strong>berg, und zum Düngen wird Pferdemist<br />

verwendet. Geerntet wird ausschließlich von Hand. In mehreren<br />

Durchgängen wird nur reifes und vor allen Dingen gesundes Lesegut<br />

geborgen, faules und unreifes verbleibt im <strong>Wein</strong>berg.<br />

Im Keller werden die Rebsorten getrennt verarbeitet und erst später<br />

cuvetiert. Die Cuvaison dauert üblicherweise rund 15 Tage; für den<br />

Ausbau der <strong>Wein</strong>e stehen Gebinde unterschiedlicher Materialien<br />

bereit: Betoncuves (die sich wegen ihrer Luftaustauschfähigkeit besonders<br />

gut eignen und in Frankreich oft benutzt werden, allerdings<br />

weniger romantisch sind!) und Holzfässer aus Nevèrs-Eiche.<br />

Blick über die Reben auf die Dentelles de Montmirail, eine aus<br />

mehreren Bergkämmen bestehende jurassische Felsenlandschaft.<br />

Ganz typisch für die Grand-Bourjassot-<strong>Wein</strong>e ist, daß sie immer eine<br />

schöne Frucht und eine auffallend feine, seidige Textur aufweisen.<br />

Bei aller Fülle haben sie auch eine burgundisch anmutende Finesse.<br />

Die sanfte Cuvée Rubis ist rein aus Grenache gekeltert, ein warmer<br />

<strong>Wein</strong> mit runder Frucht. Dabei ist er saftig und angenehm und unkompliziert.<br />

Der Sablet wird zu 65% aus Grenache sowie Syrah<br />

gekeltert: ein etwas leichterer, vielschichtiger <strong>Wein</strong> mit schöner<br />

Frucht, in der zarte Noten von Himbeere den Ton angeben, und feiner<br />

Würze.<br />

Auch im Vacqueras überwiegt die Grenache deutlich. Er ist in Farbe<br />

und Aroma dunkel, hat eine ausgesprochen würzige Aromatik mit<br />

einem Hauch Pfeffer, was für die <strong>Wein</strong>e dieser Appellation ganz typisch<br />

ist. Vor allem dunklen Beeren und ein wenig Cassis prägen<br />

sein Aroma. Die schöne Würze schmeckt lange nach.<br />

Der Gigondas schließlich beinhaltet 80% Grenache sowie Syrah und<br />

ein klein wenig Mourvèdre; ein Teil der Cuvée wurde traditionell in<br />

der cuve ausgebaut, ein anderer in kleinen Fässern unterschiedlichen<br />

Alters. Der <strong>Wein</strong> ist natürlich kraftvoll - Gigondas eben! -, glänzt<br />

aber auch mit Frische und elegantem, samtigem Tannin, wunderbarer<br />

Textur und langem Finale. Die Frucht erinnert an dunkle Kirschen<br />

und viel reife Brombeeren. (06/12)<br />

Ihr Blick auf GRAND BOURJASSOT: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/varennegoogle.htm<br />

� 2008 Cuvée Rubis 5,50<br />

� 2007 Côtes du Rhône Villages Sablet 8,90<br />

� 2009 Vacqueyras 11,80<br />

� 2010 Gigondas 'Cuvée Cecile' 14,90


FRANKREICH<br />

Südliche Rhône: Châteauneuf- du- Pape<br />

Die Domaine Clos du Caillou ist unter den<br />

angesehenen Spitzendomänen in Châteauneuf-du-Pape<br />

eine der jüngsten. Claude<br />

Pouizin, Sylvie Vacherons Vater, gründete<br />

sie 1956. 1995 übernahm sie seine Tochter<br />

Sylvie das <strong>Wein</strong>gut zusammen mit ihrem<br />

Mann Jean-Denis Vacheron, der von einer<br />

großartigen Domäne in Sancerre stammte<br />

(diese <strong>Wein</strong>e finden Sie auch bei WEIN-<br />

KERN). Binnen kurzem machten sie Clos du<br />

Caillou zu einem der angesehensten Güter<br />

in Châteauneuf. 2002 kam Jean-Denis auf<br />

tragische Weise ums Leben. Sylvie entschloß<br />

sich, mit Hilfe von Freunden das Gut weiterzuführen.<br />

Bruno Gaspard, der bereits vorher<br />

Mitarbeiter auf der Domäne war, übernahm<br />

die Verantwortung für die <strong>Wein</strong>berge und<br />

den Keller.<br />

Schon bald zeigte sich, daß das ein Glücksfall<br />

für Clos du Caillou war. Bruno ist ein<br />

talentierter und überlegter Mann, der die<br />

Qualität der <strong>Wein</strong>e stetig voran trieb. So<br />

haben es Sylvie und Bruno bravourös geschafft,<br />

die Domäne weiter auf Kurs zu<br />

halten und erstklassige Qualitäten auf die<br />

Flasche zu bringen. Die <strong>Wein</strong>e wurden weiter<br />

finessenreicher und brillanter.<br />

Insgesamt gehören heute 53 ha zum Gut,<br />

und zwar in den Appellationen Côtes-du-<br />

Rhône und Châteauneuf-du-Pape. Die Domäne<br />

liegt direkt im Clos du Caillou, einem ehemaligen Jagdreservat,<br />

das von einer alten Mauer umgeben ist. Hier befindet sich auch<br />

ihre die größte zusammenhängende Rebfläche. Es ist einer üblen<br />

Laune des Vorbesitzers zu verdanken, daß sie nicht als Châteauneufdu-Pape<br />

klassifiziert ist: als 1936 die Bewertungskommission zur<br />

Klassifizierung des Terroirs erschien, hatte er keine Lust, sie auf sein<br />

Gelände zu lassen.... Dennoch zählt das erstklassige Terroir im Clos -<br />

es ist dem in Châteauneuf weitestgehend ebenbürtig! - zur Appellation<br />

Côtes du Rhône Villages. Außerdem gelang es Claude, hervorragende<br />

Flächen in der Appellation Châteauneuf-du-Pape unmittelbar<br />

am Clos und weitere nördlich von Courthézon zu erwerben. So<br />

erklärt sich die heutige Rebfläche.<br />

Als Claude Pouizin die Domäne kaufte, pflanzte er den überwiegenden<br />

Anteil der Reben neu. Jetzt sind sie im im besten Alter! Selbst<br />

die jüngstgepflanzten Reben sind inzwischen weit über 30 Jahre alt.<br />

Auch daraus resultiert die großartige Qualität der Clos-du-Caillou-<br />

<strong>Wein</strong>e.<br />

Reben im Clos du Caillou mit Blick auf den Mont Ventoux.<br />

Domaine le Clos du Caillou Courthézon<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 38<br />

Wir finden auf dem <strong>Wein</strong>gut die beiden klassischen Bodenformationen<br />

von Châteauneuf-du-Pape. Zum einen hat es sandige Böden<br />

auf Kalkmergel. Der hier vorherrschende, durch immensen Druck<br />

verdichtete Sandstein heißt safres. Hier sind die Böden gut drainiert,<br />

ein Vorteil, da es an der Rhône manchmal sintflutartige Regenfälle<br />

gibt. Die <strong>Wein</strong>e sind besonders elegant und finessenreich mit seidigem<br />

Tannin. In anderen Parzellen gibt es die kalkhaltigen Flußablagerungen<br />

der Rhône, übersät mit galets roulés. Die Steine speichern<br />

die Hitze des Tages und geben sie in der Nacht an die Reben ab; die<br />

<strong>Wein</strong>e sind etwas körperreicher und opulenter.<br />

Die Rebsortenpalette von Clos du Caillou ist umfangreich; die Vielfalt<br />

hat ja in Châteauneuf-du-Pape Tradition (13 zugelassene<br />

Rebsorten)! Die führende rote Sorte auf dem Gut ist mit rund 80%<br />

die Grenache, gefolgt von Syrah (9%), Mourvèdre (5%), Carignan<br />

(2,5%), Counoise (1,5%), Cinsault und Muscardin (je 1%). Für die<br />

Weißen gibt es Clairette rose (32%), Grenache blanc (27%),<br />

Roussane (24%), Clairette blanche (9%), Viognier (6%) und<br />

Bourboulenc (2%). Es mag erstaunen, daß einige Sorten - mit dem<br />

Zusatz der Farbe - doppelt genannt werden. Tatsächlich gibt es an<br />

der Rhône relativ viele Rebsorten, die durch Mutation ihre<br />

ursprüngliche Farbe variiert haben und nun "doppelt" vorkommen.<br />

Bruno Gaspard vor einem der großen 'foudres',<br />

die zum Ausbau der <strong>Wein</strong>e auf Clos du Caillou benutzt werden.<br />

Schon lange wird auf Clos du Caillou biologisch gearbeitet, seit dem<br />

Jahrgang 2010 ist die Domäne zertifiziert. Der nächste Schritt ist<br />

bereits lange getan: seit über fünf Jahren wird das <strong>Wein</strong>gut biodynamisch<br />

bewirtschaftet.<br />

Die Lese erfolgt von Hand, und eine strenge Selektion der Beeren ist<br />

im Zuge der Qualitätssicherung Standart; die weißen Trauben werden<br />

zur Erhaltung der Frische in den kühlen Morgenstunden geerntet.<br />

Ob die roten Trauben teilweise oder komplett abgebeert ("entrappt")<br />

werden, hängt vom Jahrgang ab. Während der Gärung<br />

finden "méthode remontage" und "pigeage" Anwendung (das<br />

Überbrausen des Gärgebindes mit unten entnommenem <strong>Wein</strong> und<br />

das Untertauchen des oben schwimmenden Tresterhutes). Die <strong>Wein</strong>e<br />

reifen durchschnittlich 18 Monate in großen und kleinen Holzfässern<br />

von unterschiedlichem Alter. Die Weißweine werden immer<br />

abgebeert und in Ganztraubenpressung gekeltert. Sie werden<br />

grundsätzlich im Edelstahl ausgebaut, nur der weiße Châteauneufdu-Pape<br />

reift in Fudern. (06/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.closducaillou.com /<br />

Ihr Blick in den CLOS DU CAILLOU: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/caillougoogle.htm<br />

<strong>Wein</strong>e siehe folgende Seite!


FRANKREICH<br />

Domaine le Clos du Caillou Courthézon<br />

� 2011 Côtes du Rhône Blanc 9,50<br />

überwiegend aus Clairette rose (Pflanzjahr 1961!) aus geringen Erträgen unter Zugabe anderer Rebsorten gekeltert;<br />

ein runder und saftiger <strong>Wein</strong> mit Noten von frischen Blüten und dem Anklang von reifen Äpfeln und Nüssen<br />

� 2010 Côtes du Rhône Blanc 'Bouquet des Garrigues' 12,50<br />

aus 40% Grenache blanc, 30% Clairette rose, 15% Viognier und 15% Bourboulenc;<br />

schlank, mineralisch geprägt, in der Frucht <strong>Wein</strong>bergspfirsich und Holunderblüte, gute Länge, braucht etwas Luft<br />

� 2011 Châteauneuf-du-Pape Blanc 'Les Safres' 38,00<br />

aus Grenache blanc, Clairette und Roussanne mit dem mageren Ertrag von 31,5 hl/ha geerntet; 8 Monate Ausbau<br />

in 6 bis 8 Jahre alten Eichenfässern. Ein kraftvoller <strong>Wein</strong> mit feiner Würze, perfekter Struktur und großer Frische.<br />

� 2011 Côtes du Rhône Rosé 9,50<br />

aus den jüngeren Reben des Gutes gekeltert: 70% Counoise und 30% Mourvèdre aus Reben im Clos;<br />

zarte Farbe, tolle Frucht und wunderbare Frische, aber auch Länge!<br />

� 2011 Côtes du Rhône Rouge 9,50<br />

geerntet aus Reben im Clos, alle 1950/51 gepflanzt, auf sandigem Boden, geringer Ertrag von nur 28 hl/ha:<br />

90% Grenache, 5 %Syrah, 3% Mourvèdre und 2% Counoise; wunderbar saftig, rund, fruchtig, trinkig - purer Spaß!<br />

� 2010 Côtes du Rhône Rouge 'Bouquet des Garrigues' 12,50<br />

der wichtigste <strong>Wein</strong> der Domäne wächst auf rund 30 ha sehr gutem Terroir im Clos auf galets roulés mit rotem Ton-Untergrund;<br />

80% der Reben sind über 50 Jahre alt. 85% Grenache, 10% Syrah, 5% Carignan, Mourvèdre, Cinsault, nur 27<br />

hl/ha. 16 Monate Ausbau in gebrauchten Holzfässern. Im Aroma Wald-, Brombeere und Himbeere, ein Hauch Cassis....<br />

� 2011 Côtes du Rhône 'Vin Nature' 15,50<br />

nach langen Überlegungen entschloß sich Sylvie zu diesem <strong>Wein</strong>: der <strong>Wein</strong>berg wird schon 10 Jahre biologisch und 5 Jahre<br />

biodynamisch bewirtschaftet, und ein "natürlicher" <strong>Wein</strong> ist die logische Fortsetzung. Aus den ältesten Grenache-Reben<br />

im Clos, auf galets roulés gewachsen, nur natürliche Hefen ("Spontangärung"), kein Schwefel, absolut keine Zusatzstoffe,<br />

drei Monate Ausbau in der cuve, ohne Holzeinsatz, keine Filtration: ein wunderbar süffiger, fruchtbetonter <strong>Wein</strong> mit klaren<br />

Aromen von reifen kleinen roten Früchten, sehr klar und mit animierender Frucht - und auch ein bißchen anders, spannend!<br />

� 2010 Côtes du Rhône 'Quartz' 18,50<br />

aus geringen Hektarerträgen in besten Parzellen im Clos mit galets roulés, das eigentlich die Appellation Châteauneuf-du-<br />

Pape erhalten sollte; aus 85% Grenache und 15% Syrah gekeltert; die Gärung und der 16monatige Ausbau erfolgte in<br />

verschiedenen Fässern aus Eichenholz. Ein besonders feiner <strong>Wein</strong> mit dunkelbeerigen Aromen und elegantem, langem Finale<br />

� 2008 Châteauneuf-du-Pape 'Cuvée Unique' 26,50<br />

nach Verrieslungsschäden während der Blüte war die Erntemenge extrem gering, und Sylvie und Bruno haben beschlossen,<br />

nur einen einzigen Châteauneuf-du-Pape zu machen (sonst sind es drei); aber der beinhaltet den Ertrag aller Châteauneuf-<br />

Parzellen, auch der allerbesten! 70% Grenache, 16% Mourvèdre, 10% Syrah, 4% Cinsault und Vaccarèse. In Holz- und<br />

Zementgärständern vergoren, tägliche "pigeage" und "remontage", Ausbau in gebrauchten großen Holzfässern. Kirsche<br />

und Pflaume dominieren das Bukett, dazu schöne Gewürze und ein Hauch Waldboden. Sehr klassisch, sehr typisch!<br />

� 2010 Châteauneuf-du-Pape 'Les Safres' 32,00<br />

der Jahrgang brachte wunderbar ausgewogene <strong>Wein</strong>e mit feiner Struktur, wunderbarer Frucht und seidigem Tannin, allerdings<br />

bei 40% verringerter Erntemenge. Die Parzellen mit sandigem Boden und "safres", verdichteten Sandsteinsedimenten,<br />

wurden zwischen 1954 und 1972 bepflanzt: 95% Grenache, der Rest ist Mourvèdre, Vaccarése und Cinsault. Der <strong>Wein</strong><br />

hat einen wunderbaren Schmelz, ist saftig und zeigt eine köstliche Frucht mit kleinen roten Früchten und dunklen Beeren<br />

Ein Abschnitt der alten Mauer rund um den Clos du Caillou;<br />

die Straße nach Couthézon mit den Dentelles de<br />

Montmirail im Hintergrund; die rückwärtige Einfahrt in den<br />

Clos du Caillou und eine uralte Grenache-Rebe darin (unten<br />

der Blütebeginn dieser Rebe); die Turmruine der<br />

Sommerresidenz der Päpste in Châteauneuf-du-Pape.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 39


FRANKREICH<br />

Provence: Luberon<br />

Die Appellation Luberon (bisher hieß sie Côtes du Luberon) deckt<br />

sich etwa mit dem Luberon-Gebirge, das am Übergang von der<br />

Rhône zur Haut Provence gelegen ist. Der Einfluß der Alpenvorgebirge<br />

sorgt für etwas kühlere Temperaturen als an der Rhône; deshalb<br />

fallen die <strong>Wein</strong>e hier eine Spur leichter aus. In ihrem Grundgeschmack<br />

finden wir die Komplexität des nahen Châteauneuf-du-<br />

Pape und der Rhôneweine in spannendem Wechselspiel mit dem<br />

Charme und der "Leichtigkeit" der Provence.<br />

Die Domaine de Mayol von Bernard Viguier liegt im nördlichen Teil<br />

der Appellation. Die <strong>Wein</strong>berge liegen auf sonnigen Abhängen des<br />

Luberon, nach Norden vom Mont Ventoux geschützt, die schon seit<br />

römischen Zeiten unter Reben stehen. Die Böden sind kalkhaltig,<br />

teils stark eisenhaltig, teils marmorartig, teils üppig mit galets roulés<br />

übersät.<br />

Auf den rund 35 ha der Domäne stehen vor allem die klassischen<br />

südlichen Rebsorten Grenache, Syrah, alte Carignan und Cinsault.<br />

Mit sehr vernünftigen Erträgen gelesen, bereitet Bernard daraus Rotweine<br />

mit schöner Frucht und angenehmer Würze - und erstaunlich<br />

großem Alterungspotential! Um die Ausgewogenheit der <strong>Wein</strong>e zu<br />

erreichen, läßt Bernard sie in Ruhe reifen und füllt erst spät ab - Eile<br />

ist nicht sein Ding!<br />

Den roten Luberon erntet Bernard aus Syrah, Grenache und den<br />

Erträgen seiner alten Carignan-Reben. Der Ausbau erfolgt in der<br />

cuve ohne Holzeinfluß. Die <strong>Wein</strong>e sind nicht zu schwer, zeigen eine<br />

schöne Würze und haben eine ausgewogene Frucht mit Kopfnoten<br />

von kleinen roten Früchte: der 2007er hat einen ruhigen Trinkfluß<br />

und schöne Komplexität (die aktuelle Abfüllung ist vom Sommer<br />

2012!!), der 2008er ist mineralisch geprägt, fest und extraktreich,<br />

2009 zeigt mehr dichte Frucht bei gleichzeitig kräftigerem Tannin (in<br />

heißen Sommern bilden die Beeren dickere Schalen, dadurch<br />

bekommen die <strong>Wein</strong>e bei klassischer Maischegärung ein kräftigeres<br />

Tanningerüst). Die <strong>Wein</strong>e schmecken jedenfalls gut zu Geflügel,<br />

auch zu kräftiger Wurst und natürlich zu dunklem Fleisch.<br />

Bernard Viguier, der sympathische Winzer von Mayol.<br />

Die Cuvée Tradition aus wird im Eichenholzfaß ausgebaut; sie ist<br />

sehr kräftig und ausdrucksstark. 2006 hat dichte Aromen von reifen<br />

Brombeeren, ist komplex mit herrlicher Struktur und wunderbarer<br />

Länge. Es ist ein üppiger, aromareicher <strong>Wein</strong> aus besonders gutem<br />

Grenache- und Syrah-Lesegut, gehaltvoll und vielschichtig. Dabei ist<br />

Domaine de Mayol Apt<br />

INFO:<br />

galets roulés<br />

Der Begriff heiß übersetzt "gerollter Stein". Es<br />

handelt sich um Gesteinstrümmer aus den Alpen,<br />

die die Rhône von dort im Laufe von Millionen<br />

Jahren flußabwärts transportiert und auf ihrem<br />

Wege rundgeschliffen hat. Vor allen in und bei<br />

Châteauneuf-du-Pape bedecken sie die <strong>Wein</strong>bergsböden.<br />

Galets roulés links als Bodenbelag auf<br />

dem "Pont d'Avignon", rechts als "Teppich" in<br />

einem <strong>Wein</strong>berg in Châteauneuf-du-Pape.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 40<br />

das dezente Tannin fein und seidig. Man kann ihn bestens zu<br />

Lamm, Wild und kräftigen Käsen genießen.<br />

Mit den <strong>Wein</strong>en 'Emotions' und 'Antique' erlaubt sich Bernard eine<br />

Liebhaberei. Er keltert beide aus allerfeinstem Syrah-Lesegut. Beide<br />

<strong>Wein</strong>e haben eine traditionelle, lange Maischestandzeit und sind<br />

voller Kraft und dichter, tiefer Frucht. 'Antique' wird ohne Holz<br />

ausgebaut, rein aus Syrah - psst, der von der Appellation vorgeschriebene<br />

Anteil einer zweiten Rebsorte existiert nur auf dem Papier!<br />

- ist voll dunkler, würziger Frucht und sehr ursprünglich. 'Emotions'<br />

reift zur Hälfte im kleinen Eichenfaß, beinhaltet rund 20%<br />

Grenache, ist eleganter, schmeichelnder - Bernard sagt, er macht<br />

ihn "für die Damen".<br />

Blick über die Reben der Domäne auf den Luberon.<br />

Der Rosé 'Foncé' wird aus Grenache, Cinsault und Syrah gekeltert.<br />

Es ist ein Rosé mit provencalischen Charme, lebendig, erfrischend<br />

und mit feiner Beerenfrucht. Für den Rosé 'Baccarah' verwendet<br />

Bernard vor allem Syrah. Er ist dunkler in der Farbe und auch in der<br />

Aromatik, hat mehr Kraft und Würze, dafür ist er weniger verspielt.<br />

Klasse sind beide! (10/12)<br />

� 2010 Luberon Rosé 'Foncé' 6,90<br />

� 2011 Luberon Rosé 'Cuvée Baccarah' 7,50<br />

� 2009 Luberon 7,50<br />

� 2008 Luberon 6,90<br />

� 2007 Luberon 6,50<br />

� 2006 Luberon 'Cuvée Tradition' 10,50<br />

� 2006 Luberon 'Emotions' 19,50<br />

� 2006 Luberon 'Antique' 19,80


FRANKREICH<br />

Languedoc: Pic Saint Loup<br />

Jean-Benoît Cavalier übernahm<br />

das Familienweingut 1984. Heute<br />

besitzt er 85 ha Reben. Noch<br />

immer ist der alte Keller aus<br />

dem 11. Jahrhundert Teil des<br />

Betriebes. Das <strong>Wein</strong>gut befindet<br />

sich im Norden der Appellation<br />

Pic Saint Loup, die an den Abhängen<br />

der Cevennen in der Zone<br />

der garrigue liegt, jenes Heidebewuchses<br />

mit dem intensivkräuterigen<br />

Duft, der in Südfrankreich<br />

so typisch ist. Pic<br />

Saint Loup liegt rund 30 km<br />

nördlich von Montpellier im<br />

Landesinneren und wird überragt<br />

von den beiden Gipfeln Pic Saint Loup mit 658 m und Hortus<br />

mit 512 m, die die Reben vor dem heftigen Mistral schützen. Pic<br />

Saint Loup ist das nördlichste "Cru" im Languedoc.<br />

Eine wichtige Rolle für die Appellation Pic Saint Loup spielen die<br />

Cevennen und die garrigue. Die vom Hochland herannahenden<br />

Regenwolken regnen sich vor dem nächsten quer verlaufenden Gebirgszug<br />

ab, so daß das Anbaugebiet mit 900 mm Niederschlag im<br />

trockenen Süden vergleichsweise gut dasteht. Die einzelnen <strong>Wein</strong>bergsparzellen<br />

sind immer wieder von garrigue eingefaßt. Das Bild<br />

unten läßt das ein wenig erkennen. Diese kleinen Biotope sind wichtig<br />

für das natürliche biologische Gleichgewicht in den Rebbergen.<br />

So sind die einzelnen Terroirs geschützt und in sich abgeschlossen.<br />

Besonders im Sommer sind die Tage heiß, die Nächte durch die<br />

Luftströmungen aus den nahen Cevennen aber kühl, was der präzisen,<br />

kühlen Frucht der <strong>Wein</strong>e zugute kommt. Diese Thermik und<br />

eine lange Vegetationsperiode gibt den <strong>Wein</strong>en der Region einen<br />

ganz eigenen Ausdruck.<br />

Im Hintergrund das Dorf Vacquières und - nur zu erahnen - die<br />

Gipfel von Pic Saint Loup und Hortus.<br />

Wie das gesamte Languedoc, so steht auch Pic Saint Loup auf<br />

mächtigen Kalksteinformationen im Untergrund. Darauf besitzt<br />

Château de Lascaux drei verschiedene Terroirs mit unterschiedlichen<br />

Böden (der oberste verwitterte Teil der Erdkruste). Auf kalkhaltigem<br />

Tonmergel stehen die weißen Rebsorten Vermentino, Roussanne,<br />

Marsanne und Viognier. Sie finden hier wassertechnissch bessere<br />

Bedingungen als auf den stark steinigen Böden der beiden anderen<br />

Formationen. Dort gibt es Parzellen mit stärker verwittertem Gesteinsmaterial;<br />

auf dem felsigen Untergrund liegt eine Lehmschicht,<br />

die stark mit kleinen Steinplättchen durchmischt ist - siehe die Fotos<br />

rechts. Die anderen Parzellen haben kaum eine Feinerdeauflage,<br />

und die Steine sind viel größer, an manchen Stellen kommt der<br />

nackte Fels durch. Die großen Kalksteine ("lascaux") zwischen den<br />

Reben gaben der Domäne ihren Namen.<br />

Hier wachsen die roten Rebsorten Syrah, Grenache, Mourvèdre und<br />

etwas Cinsault. Die intensive Arbeit in den <strong>Wein</strong>bergen ist die<br />

Grundlage für die hohe Qualität der Lascaux-<strong>Wein</strong>e. Jean-Benoît<br />

legt großen Wert auf sorgfältige Boden- und Laubarbeit, Pflanzenschutzmaßnahmen<br />

werden nur im unbedingt nötigen Rahmen<br />

Château de Lascaux Vacquières<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 41<br />

durchgeführt. Da paßt es, daß Cavalier 2006 begonnen hat, die<br />

Domäne auf biologische Arbeitsweise umzustellen; mit dem Jahrgang<br />

2009 sind alle Lascaux-<strong>Wein</strong>e von Ecocert biozertifiziert.<br />

Das Lesegut wird grundsätzlich abgebeert. Nachdem bereits im<br />

<strong>Wein</strong>berg eine Selektion durchgeführt wurde, wird in der Kellerei<br />

nochmals sorgfältig kontrolliert, daß nur gesunde Beeren in die<br />

cuves gelangen und eventuelle Stiele und Blätter entfernt. Damit<br />

möchte Jean-Benoît jegliches grünes Tannin in den <strong>Wein</strong>en vermeiden.<br />

Die <strong>Wein</strong>e reifen grundsätzlich mindestens ein Jahr im Keller,<br />

teils in der cuve, das gehaltvolle Lesegut im Barrique. Auf eine<br />

Filtration bei der Abfüllung verzichtet Jean-Benoît weitgehend.<br />

Syrah - frisch gepflanzt und 30jährig - auf steinigem Boden.<br />

Die <strong>Wein</strong>e von Château de Lascaux zeichnen sich durch eine feine,<br />

rassige Frucht aus, sie sind elegant und finessenreich. Bei den Roten<br />

gibt stehts die Syrah den Ton an.<br />

Der rote 'Classique' unterliegt der Appellation Languedoc und wird<br />

aus 60% Syrah, 30% Grenache sowie 10% Mourvèdre gekeltert. Er<br />

hat eine schöne Fruchtsüße und frische Aromen dunkler Beeren, die<br />

auf den Anteil Mourvèdre hindeuten. Der <strong>Wein</strong> ist langanhaltend,<br />

wunderbar würzig und hat eine angenehme Frische.<br />

'Carra' leitet sich sprachlich vom weißen Kalkgestein der Gegend<br />

ab. Seine Rebsorten sind 60% Syrah und 40% Grenache. 'Carra'<br />

hat eine gewisse Opulenz und Fülle und ist auch ausgesprochen<br />

elegant. Er ist aromatisch dicht mit kühler Frucht und wunderbarer<br />

Frische, saftig und kraftvoll und hat eine spannende Textur. Ein<br />

herrlicher <strong>Wein</strong> und typischer Pic Saint Loup!<br />

'Les Nobles Pierres' - die edlen Steine - ist vom Lesegut her reifer<br />

und präsentiert sich geschliffen, elegant und mit sehr feiner Struktur.<br />

Wärme, Frische und eine extravagante Waldbeerfrucht zeichnen<br />

den kraftvollen <strong>Wein</strong> aus den besten Parzellen aus. Gekeltert wurde<br />

er je zur Hälfte aus Syrah und den Erträgen uralter Grenache-Reben.<br />

Für den weißen 'Classique' verwendet Jean-Benoît 50%<br />

Vermentino, je 20% Roussanne und Marsanne sowie 10% Viognier.<br />

Der <strong>Wein</strong> ist angenehm floral mit schönen kühlen Akzenten,<br />

dezenter Säure, mittelgewichtig und - dank der hochgelegenen<br />

<strong>Wein</strong>berge - von schöner Frische. Der Rosé wird aus<br />

50% Cinsault, 30% Grenache und 20% Syrah<br />

gekeltert. Das ist in Südfrankreich das Rezept für<br />

ausgewogene Rosés mit feiner, beeriger Frucht.<br />

Dieser ist saftig und rund.<br />

Der Name von Jean-Benoît Cavalier bedeutet übrigens<br />

Reiter, was das Pferd auf den Etiketten von<br />

Lascaux erklärt. Und erinnert Sie das Bild des Pferdes<br />

nicht auch an die Höhlenmalereien von Lascaux?<br />

Allerdings stellt es tatsächlich ein Prewalsky-Pferd dar:<br />

die Rasse war in der polnischen Heimat vom Aussterben<br />

bedroht, wurde am Pic Saint Loup unter Bedingungen<br />

wie zu Hause gezüchtet und inzwischen dort<br />

wieder ausgewildert. Und hat ein Zuhause auf dem<br />

Etikett von Jean-Benoît gefunden. (06/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.chateaulascaux.com/<br />

� 2010 'Classique' Rouge 7,90<br />

� 2010 Pic Saint Loup 'Carra' 9,50<br />

� 2006 Pic Saint Loup 'Les Nobles Pierres' 15,50<br />

� 2011 'Classique' Blanc 7,90<br />

� 2011 'Classique' Rosé 7,90


FRANKREICH<br />

Languedoc: Minervois<br />

Die 32-ha-Domäne wurde zu Beginn des<br />

19. Jahrhunderts gegründet und ist<br />

seitdem im Besitz der Familie Ruiz. Heute<br />

ist Jean-François Ruiz mit seiner Frau<br />

Frédérique der Eigentümer. Sie erhielt<br />

von ihren Eltern Jean-Louis und Marie-<br />

Claude Poudou, die Besitzer der Domaine<br />

de la Tour Boisée sind, die wunderbare<br />

Lage 'Le Clos de Fontanille', die damit Teil<br />

der Domaine du Mausolée wurde.<br />

Der Name des Gutes stammt von den<br />

Überresten eines römischen Mausoleums<br />

ab, die sich am Randes der <strong>Wein</strong>berge der<br />

Domäne befinden, an der alten Via<br />

Domitia; dies war die erste Römerstraße in<br />

Gallien, und sie verband bereits im 2.<br />

Jahrhundert Italien mit Spanien. Spätestens<br />

zu Zeiten des Straßenbaus wurden<br />

auch <strong>Wein</strong>reben im Languedoc heimisch.<br />

Das Minervois befindet sich auf den<br />

Abhängen der Montagne Noir; viele<br />

<strong>Wein</strong>berge im steilen Gelände sind terrassiert.<br />

Laure liegt im Westen des Gebietes,<br />

nahe der alten Stadt Carcassonne.<br />

Die Böden bestehen aus Mergel, Sand-<br />

und Kalkstein und sind teils mit kiesigem<br />

Geröll durchsetzt. In den <strong>Wein</strong>bergen der<br />

Domäne stehen die klassischen Rotweinreben<br />

des Südens: Grenache Noir, Syrah,<br />

Vieux Carignan, Cinsault und Mouvèdre.<br />

Viele Stöcke sind sehr alt und erbringen in<br />

der Menge geringen Ertrag, dafür aber<br />

<strong>Wein</strong>e mit umso mehr Feinheit und Eleganz.<br />

Jean-François Ruiz hält Boden- und Laubarbeiten in den Reben für<br />

sehr wichtig. Das beschert ihm Pflanzen, die im Gleichgewicht sind<br />

und gesunde Früchte tragen. Schon im Spätwinter werden die<br />

Reben auf einen geringen Mengenertrag hin geschnitten. Jean-<br />

François fördert die Mikroorganismen im Boden durch ausschließlich<br />

biologische Maßnahmen. So erhält er gesunde, biologisch stabile<br />

Trauben, die weitere Manipulationen im Keller unnötig machen.<br />

Die Überreste des römischen Mausoleums an der Via Domitia, die<br />

dem <strong>Wein</strong>gut den Namen gaben. Fotos: Domaine du Mausolée (2)<br />

Durch die <strong>Wein</strong>e der Domäne zieht sich Eleganz - typisch für das<br />

Minervois - und feine Transparenz wie ein roter Faden, sie sind aus<br />

einem Guß. Auch sind sie von gewisser "Leichtigkeit" und sehr ausgewogen,<br />

ganz typische Vertreter des Minervois!<br />

Domaine du Mausolée Laure-Minervois<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 42<br />

Die <strong>Wein</strong>e 'Tradition' und 'Bonne Fille' werden aus allen Rebsorten<br />

der Domäne gekeltert. Der erste wird in der cuve ausgebaut; er hat<br />

eine schöne ausgeprägte Frucht mit Noten von Waldbeere und<br />

Kirsche, ist angenehm würzig, saftig und wunderbar frisch und unkompliziert.<br />

'La Bonne Fille', aus älteren Reben und mit etwas<br />

geringeren Erträgen, reift für ein halbes Jahr gebrauchten Eichenfässern:<br />

feine, seidige Eleganz und gute Struktur bei klarer, deutlicher<br />

Frucht und reifem, zartem Tannin.<br />

Eingang zum <strong>Wein</strong>gut.<br />

Im ' Clos de Fontanille' stehen zu je einem Drittel Syrah, Grenache<br />

und Vieux Carignan. Der <strong>Wein</strong> ist kein Kraftprotz, sondern delikat<br />

und von großartiger Fruchttiefe! Er zeigt reifes, feinkörniges Tannin,<br />

Festigkeit, Komplexität und Länge. Er überzeugt mit schöner Mineralität,<br />

warmem Feuer und wunderbarer Waldbeerfrucht.<br />

Der wunderbar fruchtige Rosé enthält 40% Grenache und je 20%<br />

Cinsault, Syrah und Mourvèdre. Er ist saftig und zeigt schöne florale<br />

Aromen. (04/12)<br />

� 2011 Minervois 'Tradition' 6,90<br />

� 2010 Minervois 'La Bonne Fille' 8,50<br />

� 2007 Minervois 'Le Clos de Fontanille' 14,50<br />

� 2011 Minervois Rosé 6,90


FRANKREICH<br />

Languedoc: La Clape<br />

Die Montagne de la Clape ist ein Kalksteinmassiv,<br />

das 214 Meter über das Meer<br />

herausragt. Bis zur geologischen Neuzeit war<br />

der Felsen eine Insel im Mittelmeer, die aber<br />

inzwischen trocken gefallen ist. La Clape ist<br />

der wärmste Ort Frankreichs. Im Sommer<br />

sind es auf der Hochfläche oft 40° C und<br />

mehr, außerdem ist es sehr trocken; 200<br />

Tage im Jahr fegt der Tramontane unbarmherzig<br />

über die Landschaft. So nimmt hier<br />

die Natur von sich aus eine kräftige Ertragsreduzierung<br />

vor!<br />

Der Coffre de Pech Redon ist die höchste<br />

Erhebung auf der Hochebene der Montagne<br />

de la Clape. Von hier hat man einen wunderbaren<br />

Blick auf's Mittelmeer, und hier<br />

liegt das <strong>Wein</strong>gut Château Pech-Redon von<br />

Christophe Bousquet.<br />

Die Böden bestehen überwiegend aus kalkhaltigem<br />

Ton, üppig mit Felstrümmern<br />

durchsetzt. Der Durchschnittsertrag liegt bei<br />

rund 30 hl/ha - mehr gibt das Land nicht<br />

her. Generell werden alle <strong>Wein</strong> von Hand<br />

geerntet. Für die Rotweine von Pech-Redon<br />

sind die klassischen Rebsorten Grenache,<br />

Carignan, Syrah, Cinsault und Mourvèdre<br />

verantwortlich. Sie werden grundsätzlich<br />

entrappt und mit den eigenen Hefen<br />

vergoren. Die Ausbaustilistik von Christoph<br />

Bousquet ist durchaus als klassich zu beschreiben.<br />

Die komplexen und dichten <strong>Wein</strong>e<br />

sind füllig, mit herzhaftem Tannin, und<br />

zeigen die typische würzige Aromatik von La Clape.<br />

Die Cuvée L'Epervier - nach dem reife Trauben stehlenden Sperber<br />

benannt - bezieht ihre tiefe Frucht von 40% Syrah, weiters enthält<br />

sie 40% Grenache und 20% Carignan. Die kühle Frucht nach<br />

Sauerkirschen ist mineralisch unterlegt, der <strong>Wein</strong> ist geradlinig und<br />

schlank. Ausgebaut wurde er teils im großen Holzfaß, teils im<br />

Barrique. Les Cades, aus Carignan, Grenache und Cinsault gekeltert,<br />

wurde in der cuve ausgebaut. Fest im Tannin und mit angenehmer<br />

Kühle im <strong>Kern</strong>, ist es ein <strong>Wein</strong> mit herzhafter Frucht nach dunklen<br />

Beeren, garrigue und Kräutern wie Lorbeer und Thymian. Er braucht<br />

immer erst eine Zeit der Reife, bis er geschmeidig wird, ist aber auch<br />

echt langlebig!<br />

� 2006 La Clape 'Les Cades' 7,20<br />

� 2004 La Clape 'L'Épervier' 9,95<br />

Château Pech-Redon Narbonne<br />

Südfranzösische Impressionen<br />

Karl der Große gründete 805 die Abtei<br />

Cassan bei Pézenas im Languedoc;<br />

provencalischer Innenhof (Avignon);<br />

Grenache-Reben im typischen Gobelet-<br />

Schnitt (Kopf-Erziehung), gebräuchlich in<br />

niederschlagsarmen Anbaugebieten;<br />

Bergdorf in der Provence (Gordes);<br />

Ockerfelsen bei Roussillon in der Provence.<br />

Von oben links im Uhrzeigersinn.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 43<br />

La Clape ist ein wildes Terroir gleich am Mittelmeer, das oben rechts<br />

zu erkennen ist. Trotz Hitze und Sturm gedeiht die Rebe hier gut.


FRANKREICH<br />

Roussillon<br />

Die Domaine Boudau wird<br />

heute von den Geschwistern<br />

Véronique und Pierre Boudau<br />

(links im Bild) geleitet. Gegründet<br />

wurde sie in den 20er<br />

Jahren des letzten Jahrhunderts<br />

von Hippolyte Boudau. 1940<br />

übernahm sein Sohn Henri das<br />

Gut; er erweiterte den <strong>Wein</strong>bergsbesitz<br />

und pflanzte vor<br />

allem Grenache Noir neu an.<br />

Dazu wählte er hochwertiges<br />

Pflanzgut in Châteauneuf-du-<br />

Pape aus, was sich noch heute<br />

in der Qualität der <strong>Wein</strong>e<br />

widerspiegelt. Die Böden der Domäne bieten dieser Rebsorte ideale<br />

Bedingungen.<br />

Als Henri 1967 plötzlich starb, hinterließ er seiner Frau Anne-Marie<br />

und den drei kleinen Kindern rund 60 ha Rebfläche. Zu dieser Zeit<br />

wurden noch die im Roussillon traditionellen Süßweine Rivesaltes<br />

und Muscat de Rivesaltes erzeugt; allerdings brach das Geschäft<br />

damit Ende der 80er Jahre stark ein. Im Jahr 1992 beschloß die<br />

Familie Boudau, die Produktion vor allem auf trockene <strong>Wein</strong>e umzustellen.<br />

Die beiden jüngeren Kinder Véronique und Pierre gaben ihre<br />

erlernten Berufe auf und übernahmen die Leitung des Gutes.<br />

Der Rebsortenspiegel der Domäne wird von der Grenache mit mehr<br />

als der Hälfte des Bestandes dominiert. Für die Roten und Rosés gibt<br />

es weiters Syrah und Carignan; für den weißen Muscat de Rivesaltes<br />

und trockenen Muscat gibt es auch Muscat à petit grain und Muscat<br />

d'Alexandrie.<br />

Die heute 48 ha <strong>Wein</strong>gärten der Domäne verteilen sich auf zwei Lagen.<br />

Im Norden von Rivesaltes,<br />

auf den Ausläufern des Massif<br />

des Corbières, liegt 'Le Clos'<br />

mit gut 23 ha. Die zusammenhängende<br />

Rebfläche steht auf<br />

extrem felsigem Untergrund<br />

mit kalkhaltigem, teils sehr steinigem<br />

Tonboden. Gewaltige<br />

Gesteinsbrocken wie links (ein<br />

Handy zum Größenvergleich!)<br />

werden hier bei der Bodenbearbeitung<br />

sehr häufig aus dem <strong>Wein</strong>berg geschafft. Auf 'Le Clos'<br />

wachsen Grenache, Syrah und Cinsault, aber auch Muskatellerreben<br />

für die <strong>Wein</strong>weine. Sie profitieren vom Tramontane, dem trockenen<br />

Nordwestwind. Allein durch die rauhen Lebensumstände bringen<br />

die Reben hier sehr geringe Erträge um 20 hl/ha.<br />

Der zweite <strong>Wein</strong>berg, 'La Pinède', befindet sich auf dem Plateau von<br />

Baixas, südwestlich von Perpignan. Auch diese 25 ha sind voll arrondiert.<br />

Die kalkhaltigen Böden liegen auf einer Terrasse aus der<br />

letzten Eiszeit. Die meisten Parzellen sind mit großen Flußkieseln<br />

(galets roulés) durchsetzt - idealer Boden für die über 50jährigen<br />

Grenache-Reben, die hier immer hervorragend aus<br />

ausreifen!<br />

Auf der Domaine Boudau werden alle Trauben<br />

von Hand geerntet. In normalen Jahren beginnt<br />

die Lese mit den frühesten Sorten Mitte August,<br />

die letzten Trauben werden Ende Oktober geborgen.<br />

Bereits in den <strong>Wein</strong>bergen wird das Lesegut<br />

selektiert, eine weitere Kontrolle und Auslese<br />

findet am Sortiertisch in der Cuverie statt. Die<br />

Kellerei wurde 1999 erneuert; im Augenblich ist<br />

ein Kellerneubau in Planung (für 2013). Eine<br />

moderne Ausrüstung ermöglich äußerst schonenden<br />

Umgang mit dem Lesegut, um <strong>Wein</strong>e von<br />

höchstmöglicher Qualität zu erzeugen.<br />

Alle Parzellen werden getrennt vinifiziert, um ihre<br />

Eigenarten zu erhalten. Die Trauben werden<br />

entrappt; nach der traditionellen Maischegärung<br />

für die Roten erfolgt das Untertauchen des<br />

Tresterhutes, méthode rémontage, je nach Bedarf<br />

der einzelnen cuve. Die fruchtigen <strong>Wein</strong>e werden<br />

recht jung abgefüllt, während die gehaltvollen<br />

länger im Keller reifen, teils in cuves, teils auch in<br />

Eichenholzfässern.<br />

Domaine Boudau Rivesaltes<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 44<br />

Der rote Côtes du Roussillon 'Le Clos', gekeltert aus 80% Grenache<br />

und 20% Syrah, reift ohne Holzeinfluß in cuves; er zeigt viel Frucht<br />

mit Noten von roten Beeren im Überfluß, ist saftig und rund! Dazu<br />

kommt eine gute Kraft und Würze. Gefällt zu herzhaften Wurstspeisen,<br />

zu Gegrilltem und dunklem Braten. Schmeckt dank des<br />

dezenten Tannins auch ohne Speisen wunderbar!<br />

Im 'Henri Boudau' finden wir 70% Syrah sowie 30% Grenache. Er<br />

reift etwa ein Jahr in Eichenfässern, teils neu, teils mehrfach<br />

gebraucht. Der <strong>Wein</strong> ist betont elegant, hat aber auch eine tolle<br />

Frische, komplexe Struktur und wunderbare Frucht mit Noten von<br />

dunklen Früchten, außerdem besonders seidige, feine Tannine.<br />

Lammgerichte und kräftige Käse passen gut. Die Cuvée Tradition<br />

enthält mehr Grenache, auch etwas Carignan, reift ebenfalls ein<br />

Jahr im Eichenholz, allerdings ausschließlich in mehrfach benutzten<br />

Fässern. Sie ist ein Tiefstapler: in sich ruhend und wunderbar<br />

komplex, dabei ausbalanciert und sehr nachhaltig. Sie ist ein<br />

besonders guter Tischgenosse: zu Wild, das keine tanninreichen<br />

<strong>Wein</strong>e verträgt, zum dunklen Braten und mehr.<br />

Blick vom 'Le Clos' auf das Massif des Corbières.<br />

'Padri' entstammt einer neu erworbenen Parzelle; er ist überwiegend<br />

aus Mourvèdre gekeltert zuzüglich rund 20% Grenache. Es ist<br />

ein fülliger, kraftvoller <strong>Wein</strong>, der aber weich und samtig ist und eine<br />

grandiose Frucht nach einem Cocktail von reifen kleinen Beeren hat<br />

- eben ein Mourvèdre! Die Cuvée 'Patrimoine' ist zu großem Teil aus<br />

feinster, sehr alter Grenache gekeltert, der 20% Syrah beigegeben<br />

wurden: der <strong>Wein</strong>e reift bewußt ohne Holzeinfluß in der cuve und<br />

ist pure, intensive Frucht!<br />

Der 'edelsüße' rote Rivesaltes Grenat 'Sur Grains' ist aus Grenache<br />

gekeltert: feines Spiel zwischen zartem, feinem Tannin, sehr angenehmer<br />

Süße und glockenheller Frucht mit dunklen Aromen macht<br />

den <strong>Wein</strong> hochspannend. Ausgebaut ohne Holzeinfluß, ist er kräftig,<br />

würzig, sehr nachhaltig - ideal zum Schokoladendessert! Der<br />

Muscat de Rivesaltes, aus Muscat d'Alexandrie aus der Lage 'Le<br />

Clos', ist ein weißer Süßwein mit wunderbarer, köstlicher Frucht,<br />

perfekt zu Gänseleber und - vor allem - fruchtigen Desserts. (06/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaineboudau.fr/<br />

� 2009 Côtes du Roussillon 'Le Clos' 8,25<br />

� 2008 CdRV 'Tradition' 8,90<br />

� 2010 CdRV 'Henri Boudau' 11,50<br />

� 2009 CdRV 'Padri' 14,50<br />

� 2007 CdRV 'Patrimoine' 17,50<br />

� 2011 'Le Petit Closí' Rosé 6,95<br />

� 2011 Muscat de Rivesaltes<br />

-Vin Doux Naturel- 13,50<br />

� 2010 Rivesaltes 'Sur Grains'<br />

-Vin Doux Naturel- 13,90<br />

CdRV = Côtes du Roussillon Village


FRANKREICH<br />

Loire- Centre: Pouilly- Fumé<br />

Domaine A. Cailbourdin Maltaverne - Pouilly-sur-Loire<br />

Das Anbaugebiet von Pouilly-Fumé liegt<br />

auf den Hügeln aus Kalk und Feuerstein<br />

bei Pouilly-sur-Loire, an denen der Fluß<br />

gemächlich vorbeifließt. Hier keltert Alain<br />

Cailbourdin seine Weißweine aus einer<br />

einzigen Rebsorte, der Sauvignon Blanc. Er<br />

besitzt die 16-ha-Domäne seit 1980; die<br />

Hälfte seiner Reben ist zwischen 40 und 70<br />

Jahre alt, die anderen hat er nach 1980<br />

gepflanzt. Seine <strong>Wein</strong>berge liegen auf<br />

verschiedenen Parzellen, deren <strong>Wein</strong>e er<br />

separat ausbaut. Ertragsbegrenzung, Ausbrechen<br />

überflüssiger Triebe am Stock, teilweise<br />

Begrünung der <strong>Wein</strong>berge, integrierter<br />

Pflanzenschutz und Beachtung der ökobiologischen<br />

Zyklen legen den Grundstock<br />

für hohe Traubenqualität.<br />

Alain erntet im Augenblick optimaler Reife,<br />

jedoch nicht überreif, was Leichtigkeit und<br />

Frische seiner <strong>Wein</strong>e erklärt; im Keller wird<br />

traditionell, auch mit Spontangärung, aber<br />

mit moderner Ausrüstung gearbeitet, und<br />

große Sorgfalt und Hygiene erklären die<br />

Eleganz, Feinheit und vor allem glasklare<br />

Frucht der <strong>Wein</strong>e. Alains <strong>Wein</strong>e sind<br />

durchgängig von angenehmer alkoholischer<br />

Leichtigkeit.<br />

Zwischen Boisfleury und dem Hügel von St.<br />

Andelain stehen die Reben für die 'Cuvée<br />

de Boisfleury' auf einem Plateau mit<br />

unterschiedlichen Böden: 'Calcaires du<br />

Barrois' mit viel hartem Kalkstein und sandige Formationen mit<br />

Feuerstein ('silex'). Der <strong>Wein</strong> besticht mit seiner frischen Frucht mit<br />

Aromen von Passionsfrucht, Mandarine und Akazie; servieren Sie<br />

ihn als Apéritif oder zu leichten Mahlzeiten, besonders zu Fisch.<br />

Gemächlich fließt die Loire an Pouilly-sur-Loire vorbei,<br />

keinen halben Meter tief und voller Sandbänke.<br />

Rund 40jährige Reben stehen in der Lage Les Cornets auf 'marnes<br />

kimméridgiennes', einer stark von Steinen, Ammoniten und kleinen<br />

Austern durchsetzten Mergelschicht, sehr typisch für Pouilly-Fumé.<br />

Ein saftiger <strong>Wein</strong>, eher rund, mit schöner Kraft und Länge. Er<br />

begleitet hervorragend helles Fleisch wie Kalb und Huhn in cremigen<br />

Saucen.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 45<br />

Alain Cailbourdin kommt aus seiner Kellerei.<br />

Les Cris liegt in bester Südwestlage gleich am Fluß auf dichtem,<br />

feinkörnigem Kalk ('portlandien'); die Lage bietet excellentes Sauvignon-Terroir.<br />

Der <strong>Wein</strong> daraus hat eine brillante Rasse und knackfrische<br />

Frucht, ist nachhaltig und elegant, mit dichter Textur und<br />

fokussierter Mineralität. Er ist bestens zu Fischgerichten geeignet,<br />

aber auch zu feinen Ziegenkäsen.<br />

Alter Rebstock und steinübersäter <strong>Wein</strong>bergsboden in 'Les Cris';<br />

auch im Boden kämpft der Winzer mit genau soviel Steinen.<br />

Alains <strong>Wein</strong>e sind delikat und von großer Klasse und gehören zur<br />

absoluten Spitze dieser berühmten Appellation! (06/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-cailbourdin.com/<br />

Ihr Blick auf POUILLY-SUR-LOIRE: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/cailbourdingoogle.htm<br />

� 2011 Pouilly-Fumé 'Les Cornets' 13,90<br />

� 2010 Pouilly-Fumé 'Les Cris' 14,50


FRANKREICH<br />

Loire- Centre: Sancerre<br />

Vielleicht erzeugt die Domaine Vacheron die<br />

elegantesten und nachhaltigsten <strong>Wein</strong>e in<br />

Sancerre, zu den allerbesten zählen sie jedenfalls!<br />

Das <strong>Wein</strong>gut wird heute von den<br />

Cousins Jean-Dominique und Jean-Laurent<br />

Vacheron geleitet. Die Väter, Jean-Louis und<br />

Denis Vacheron, die Gründer des Gutes, wirken<br />

weiterhin mit.<br />

Knapp 40 ha <strong>Wein</strong>berge gehören zum Besitz,<br />

überwiegend auf den kalkreichen Böden mit<br />

hohem Feuersteingehalt im Norden des Dorfes<br />

Sancerre. Es gibt zwei Rebsorten im Betrieb,<br />

eben die beiden, die in der Appellation Sancerre<br />

zugelassen sind: Sauvignon Blanc für die<br />

Weißweine und Pinot Noir für Rosé sowie die<br />

Rotweine.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut wird biologisch bewirtschaftet<br />

und ist seit einigen Jahren biodynamisch zertifiziert.<br />

Natürlich sind die <strong>Wein</strong>berge begrünt,<br />

synthetischen Dünger haben die Vacherons<br />

nie ausgebracht, und verschiedene Kräutermischungen<br />

dienen zur Stärkung der Reben.<br />

Handlese im optimalen Reifestadium ist selbstverständlich.<br />

Im Keller geht es modern zu, die<br />

Trauben werden sehr schonend gepreßt, der<br />

Saft nimmt seinen Weg mittels Schwerkraft,<br />

Château de Thauvenay ist schon lange<br />

im Besitz der Familie von Comte<br />

Georges de Choulot de Chabaud la<br />

Tour. Ein Vorfahre, der Comte de<br />

Montalivet, war ein Freund Napoléon<br />

Bonapartes. Als Krönung seiner Laufbahn<br />

wurde er 1809 dessen Innenminister.<br />

1819 kaufte er das Schloß in<br />

Thauvenay mit seinen <strong>Wein</strong>bergen.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut umfaßt heute 18 ha<br />

<strong>Wein</strong>berge an den Südosthängen südlich<br />

des Städtchens Sancerre, im Weiler<br />

Thauvenay. Comte Georges führt das<br />

Gut zusammen mit seiner Frau, Comtesse<br />

Anne de Choulot.<br />

Der äußerst umgängliche und lebensfrohe<br />

Graf erzeugt traditionelle <strong>Wein</strong>e.<br />

In seinen <strong>Wein</strong>bergen steht ausschließlich<br />

Sauvignon Blanc, und in seinen<br />

Kellern entsteht ausschließlich weißer<br />

Sancerre. Die jüngsten Reben sind 15<br />

Jahre alt, in den ältesten <strong>Wein</strong>bergen<br />

stehen über 85jährige Reben mit geringem,<br />

aber besonders hochwertigem<br />

Ertrag. Die Reben wachsen auf jurassischem<br />

Muschelkalk, teils stark mit Steinen<br />

durchsetzt, in einigen Parzellen<br />

auch mit Feuerstein. Das erklärt, warum<br />

die <strong>Wein</strong>e vom Château de Thauvenay<br />

so wunderbar ausgewogen sind<br />

und eine saftige, kraftvolle Frucht<br />

haben. Es sind schlanke, rassige <strong>Wein</strong>e,<br />

nachhaltig, mit schönem Körper und<br />

guter Struktur.<br />

Durch ihre traditionelle Bereitung und<br />

gute Kraft ist die Frucht sehr gut in das<br />

gesamte Aromabild mit Kopfnoten von reifen gelben Früchten integriert.<br />

Der Graf macht keine <strong>Wein</strong>e mit vorlauter Frucht, die nach<br />

Kaltgäraromen schmeckt und nach einigen Monaten in sich zusammenfällt.<br />

Im Gegenteil, die Thauvenays sind sehr gut lagerfähig und<br />

entwickeln sich prima über einige Jahre im Keller - wenngleich sie<br />

natürlich auch jung ein Genuß sind! Château de Thauvenay steht<br />

für erstklassige, rassige und ganz klassische <strong>Wein</strong>e der Appellation<br />

Sancerre.<br />

Domaine Vacheron Sancerre<br />

Château de Thauvenay Sancerre<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 46<br />

ohne Einsatz von Pumpen. Die Finesse und brillante Klarheit der<br />

Vacheron-<strong>Wein</strong>e ist eben kein Zufall!<br />

Alle vier Vacherons sind sehr sympathische Menschen, die gerne<br />

über ihren <strong>Wein</strong> sprechen. So kommunikativ sie auch sind, bei der<br />

Führung ihres Betriebes sind sie allerdings rigoros: alle Arbeit und<br />

Mühe wird in den <strong>Wein</strong>berg gesteckt, möglichst null Eingriff im<br />

Keller. Der weiße Sancerre und der Rosé reifen im Edelstahl, die<br />

weißen Lagenweine in Eichenholzcuves. Die Rotweine werden teils<br />

im Eichenholz ausgebaut.<br />

Der Sancerre der Vacherons ist von unglaublicher Rasse und Präzision,<br />

mit kristallklarer, feinster Frucht und großer Nachhaltigkeit. An<br />

den Lagenweinen kann man gut die Unterschiede im Terroir auf<br />

engstem Raum erkosten. Wenngleich es <strong>Wein</strong>e aus einer Hand sind,<br />

schmecken sie ganz unterschiedlich nach den Eigenheiten ihrer Böden<br />

und Expositionen. So kommt der südexponierte 'Paradis' von<br />

einem reinen Muschelkalkboden, der nur eine dünne Auflage von<br />

kalkhaltigem Lehm hat; die Wurzeln treiben direkt ins Gestein. Der<br />

<strong>Wein</strong> hat eine tiefe mineralische Würze, elegantes Säurespiel, Komplexität,<br />

eine klare Frucht mit Noten von weißem Pfirsich und eine<br />

unendliche Länge. (09/12)<br />

� 2011 Sancerre 17,00<br />

� 2010 Sancerre 'Le Paradis' 29,50<br />

Weitere Vacheron-<strong>Wein</strong>e auf Anfrage!<br />

Der Keller des <strong>Wein</strong>gutes ist sehr malerisch untergebracht: keine<br />

500 Meter von den Reben entfernt, befindet er sich im Kreuzgewölbe<br />

der romanischen Kapelle des Schlosses aus dem 12. Jahrhundert.<br />

Die Kapelle wurde einst über einem gallo-römischen Tempelbezirk<br />

samt seiner Quelle errichtet. Einige Exponate berichten<br />

noch von dieser Zeit. Anne und Georges bewohnen das schöne<br />

Schloß mit seiner antiken Einrichtung, und sommers genießen sie<br />

ihren großen, parkartigen Garten unter den alten Bäumen. Von der<br />

Kellerei trennt sie nur die schmale Straße. (06/12)<br />

Comte Georges (er hat in Wirklichkeit neun Vornamen!) und<br />

Comtesse Anne in ihrem historischen Keller.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.chateaudethauvenay.com/<br />

Ihr Blick auf CHÂTEAU DE THAUVENAY: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/thauvenaygoogle.htm<br />

� 2011 Sancerre 'Château de Thauvenay' 13,50


FRANKREICH<br />

Loire- Centre: Menetou- Salon<br />

Menetou-Salon ist eine in Deutschland<br />

recht wenig bekannte Loire-Appellation<br />

mit <strong>Wein</strong>en von großer Klasse. Sie erstreckt<br />

sich auf nur 420 ha über zehn Gemeinden<br />

und schließt südwestlich an Sancerre<br />

an, einige Kilometer nördlich vom<br />

mittelalterlichen Bourges. Ein großer Liebhaber<br />

dieser <strong>Wein</strong>e war Jacques Coeur,<br />

der Finanzminister Karls VII. (1440), und<br />

er hatte hier auch <strong>Wein</strong>bergsbesitz.<br />

Menetou-Salon liegt geologisch im Pariser<br />

Becken und hat sehr ähliche Böden wie<br />

Sancerre, nämlich überwiegend Mergel<br />

und Kimmeridgium-Kalk jurassischen Ursprungs.<br />

Überall findet man versteinerte<br />

kleine Muscheln in den Böden.<br />

Außer den Böden verbinden die beiden<br />

Appellationen ihre Rebsorten. Genau wie<br />

beim Nachbarn, sind auch in Menteou-<br />

Salon nur zwei Sorten zugelassen: in den<br />

geeigneten Hanglagen wächst Sauvignon<br />

Blanc für den Weißwein, der etwa 70%<br />

des Ertrages der Appellation ausmacht.<br />

Auf dem Rest wächst Pinot Noir für Rotweine<br />

und Rosés. Hier sind die Vorraussetzungen<br />

für die burgundische Paradesorte<br />

gut. Sie profitiert von den Böden und vom<br />

atlantischen Klima, das ihr Delikatesse und<br />

die Aromen von kleinen roten Früchten<br />

verleiht.<br />

Auf die <strong>Wein</strong>e von Philippe Gilbert bin ich<br />

durch Zufall gestoßen, aber sie haben mich auf Anhieb elektrisiert:<br />

sie sind fein, elegant, ausgewogen, dabei dicht und finessenreich!<br />

Gegründet wurde die Domäne im Jahre 1768 und war seitdem<br />

ununterbrochen in Familienbesitz. 1998 übernahm Philippe die<br />

Leitung. Heute Ende dreißig, zählt er zur jüngeren Winzergeneration.<br />

Unterstützt wird er vom Önologen Jean-Philippe Louis. Man<br />

sagt den beiden nach, daß sie mit ihrem gemeinsamen Streben nach<br />

höchster Qualität und ihren hervorragenden Fachkenntnissen ein<br />

sehr gutes Team bilden. Auch die Arbeiten im <strong>Wein</strong>berg zählen zu<br />

Jean-Philippes Aufgaben, wie die Pflege der <strong>Wein</strong>stöcke, Wetterbeobachtungen<br />

und die Beobachtung des Mondkalenders.<br />

Menetou ist eine Landschaft, in der sich <strong>Wein</strong>- und Ackerbau<br />

abwechseln. Dazwischen trifft man überall auf Bauern, die Ziegen<br />

halten - für den berühmten Ziegenkäse Crottin de Chavignol.<br />

Dieser wird auf der Domäne immer wichtiger: Philippe hat sein 27ha-<strong>Wein</strong>gut<br />

komplett auf biodynamische Arbeitsweise umgestellt. Er<br />

selber fragt sich oft, warum er nicht immer schon so gearbeitet hat:<br />

lebendige Böden, vitale Pflanzen, Rebstöcke mit ganz anderem<br />

Glanz auf den Blättern....<br />

Domaine Philippe Gilbert Menetou-Salon<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 47<br />

Der sympathische Philippe in seinem Holzfaßkeller.<br />

Hier reift der großartige Menetou-Salon Rouge 'Les Renardières'.<br />

Bei Philippe stehen mehr rote als weiße Reben in den <strong>Wein</strong>gärten.<br />

Seine Rotweine sind seidig, mit betont eleganter Frucht, in den<br />

Kopfnoten kleine rote Früchte. Der Menetou-Salon Rouge wird im<br />

großen Eichenholzgärständer vergoren, danach reift er im Edelstahl:<br />

ein <strong>Wein</strong> mit frischer, lebhafter Frucht und schöner Lebendigkeit.<br />

Die Cuvée 'Les Renardières' aus alten Reben reift burgundisch in<br />

kleinen Fässern. Sie ist komplex und würzig. Obwohl der <strong>Wein</strong><br />

durchaus gehaltvoll ist, ist er finessenreich und sehr elegant.<br />

Ein typischer Kalkstein 'au petits huitres', mit kleinen Muschelschalen,<br />

die man gut erkennen kann. Überall in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

von Menetou-Salon findet man diese Steine.<br />

Der weiße Menetou erinnert an Orangenblüten und Quitte, etwas<br />

an schwarze Johannisbeeren, frischen Apfel, eine Spur Honig und<br />

Gewürze. Weiße aus Menetou-Salon sind elegant und fein, man<br />

möchte fast sagen feminin im allerbesten Sinne, mit subtiler, klarer<br />

Frucht. Und all' dies trifft auf die <strong>Wein</strong>e von Philippe besonders zu -<br />

Sauvignon at it‘s best!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domainephilippegilbert.fr/<br />

Ihr Blick auf die DOMAINE PHILIPPE GILBERT: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/gilbertgoogle.htm<br />

� 2010 Menetou-Salon Blanc 13,00<br />

� 2008 Menetou-Salon Rouge<br />

'Les Renardières' 21,90


FRANKREICH<br />

Loire: Touraine<br />

Georges Sauvète war der Gründer der<br />

Domaine Sauvète. 1905 pflanzte er seine<br />

ersten Reben im kleinen Dorf Monthousur-Cher,<br />

das im Dreieck Tours, Orléans,<br />

Bourges gelegen ist. In unmittelbarer<br />

Umgebung befinden sich herrliche,<br />

berühmte Renaissance-Schlösser wie<br />

Chenonceau, Cheverny, Amboise und<br />

viele mehr.<br />

Heute besitzt Jerôme Sauvète zusammen<br />

mit seiner Frau Dominique die Domaine<br />

in der 4. Generation. Auf einem Plateau<br />

östlich des Dorfes, im Weiler La<br />

Bocagerie, befinden sich die 16 ha<br />

<strong>Wein</strong>berge der beiden. Auf 7,5 ha stehen<br />

weiße Rebsorten. Aus Sauvignon Blanc<br />

entstehen die unterschiedlichen Weißweine<br />

- Sauvignon Touraine -, während<br />

Chenin Blanc und Chardonnay für den<br />

Crémant benötigt werden. Die roten Rebsorten<br />

nehmen 8,5 ha ein. Es sind<br />

klassische Rebsorten in der Touraine: der<br />

leichte, fruchtige Gamay, der hier die<br />

Alltagsroten liefert, der dunkelfarbige,<br />

kräftige Malbec, auch Côt genannt, der<br />

vor langer Zeit aus Bordeaux einreiste,<br />

sowie der Cabernet Franc, auch Breton<br />

genannt, weil seine Reise aus Bordeaux<br />

ihn über die Bretagne führte. Außerdem<br />

der lokale Pineau d'Aunis, aus dem die<br />

Sauvètes ihren Rosé keltern.<br />

Auf den Parzellen Mardelle und Bocagerie<br />

gedeihen die Reben für den Sauvignon<br />

Touraine auf sandigem Boden mit tonig-steinigem Untergrund, ein<br />

ideales Terrain für den frischen <strong>Wein</strong>. Die Hänge, wo die Reben für<br />

'Oneiros' (so heißt übrigens der griechische Gott der Träume)<br />

wachsen, heißen Sansuette und La Rouère. Der sandige Boden ist<br />

reich an Feuerstein und verleiht 'Oneiros' seine Finesse und<br />

Mineralität.<br />

Jerôme und Domique bei ihren alten Reben.<br />

Auf den Ausläufern der Sologne, den Coteaux de Toucheronde, mit<br />

herrlichem Blick auf den Cher, wachsen die roten Sorten auf Böden<br />

mit hohem Kieselanteil. Die Reben für die fruchtigeren <strong>Wein</strong>e wie<br />

'Antéa' stehen mehr nach Südwest, während die alten Reben für<br />

'Privilège' südöstliche Ausrichtung genießen.<br />

Jérôme sagt: "Die Natur hat uns einen Schatz geschenkt; den<br />

müssen wir respektieren und erhalten." Damit meint er seine<br />

<strong>Wein</strong>bergsböden, seine Reben, überhaupt sein Lebensumfeld. Um<br />

die Böden und Rebpflanzen zu schützen, wird die Domäne<br />

biologisch bewirtschaftet. Pflanzenschutz betreiben die Sauvètes nur<br />

mit natürlichen Produkten und Zubereitungen auf Pflanzenbasis.<br />

Domaine Sauvète Monthou-sur-Cher<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 48<br />

Vielfältige Pflanzen und eine gesunde Bodenpopulation in den<br />

<strong>Wein</strong>bergen sind die Folge.<br />

Solide <strong>Wein</strong>bergsarbeit steht bei Jérôme und Dominique im<br />

Vordergrund. Kurzer Rebschnitt im Winter ist selbstverständlich; hier<br />

werden schon die Weichen für niedere Erträge gestellt. Nach der<br />

Blüte wird die Anzahl der Früchte überprüft und überzählige junge<br />

Trauben werden ausgebrochen. Später wird die Laubwand immer<br />

wieder überarbeitet. Auch wird der Boden unter den Rebstöcken<br />

immer wieder mechanisch bearbeitet, kleine Triebe an den "Füßen"<br />

der Stöcke werden abgebrochen. Die Reben putzen nennt man das<br />

bei uns. Die Ernte schließlich erfolgt von Hand und selektiv, um nur<br />

gesundes und reifes Lesegut zur Kelter zu bringen.<br />

Alle Partien werden separat ausgebaut; bei der Gärung werden<br />

weder Hefen noch sonstige Präparate zugesetzt - der Biogedanke<br />

wird konsequent umgesetzt. Die <strong>Wein</strong>e reifen je nach ihrer Art in<br />

cuves oder kleinen und großen Holzfässern.<br />

Sorgfältige <strong>Wein</strong>bergsarbeit, saftiges Grün.<br />

Fotos: Domaine Sauvète (2)<br />

Der Sauvignon Touraine gehört zu den fruchtigen <strong>Wein</strong>en. Der Most<br />

klärt sich auf natürliche Weise durch Absitzen, wie bei den anderen<br />

<strong>Wein</strong>en der Domäne auch, und gärt bei etwa 18° C; die Hefe wird<br />

später aufgerührt ("Batonnage"). Der <strong>Wein</strong> hat ein festes Gefüge,<br />

seine Aromen sind klar und erinnern an Zitrus und reife Früchte:<br />

schön zu gegrilltem Fisch, Spargel, Ziegenkäse... 'Oneiros' ist dichter<br />

in der Frucht und im Körper, mehr von mineralischen Noten und<br />

Struktur geprägt, im Aroma ein schönes Feuerwerk an reifen<br />

Früchten, Länge im Finale. Dazu paßt ein schönes Geflügelgericht,<br />

weißer Fisch oder Perlhuhn.<br />

Der rote 'Antéa' wird ausschließlich aus Malbec gewonnen und in<br />

der cuve ohne Holzeinsatz ausgebaut: 'Antéa' schmeckt nach reifen<br />

dunklen Füchten mit einem Hauch Schokolade und hat saftige,<br />

frische Tannine, die gut eingebunden sind; der <strong>Wein</strong> endet schön<br />

auf kräftiger Frucht. Ganz anders zeigt sich der rote 'Privilège'. Er<br />

wird zu 80% aus Malbec und zu 20% aus Cabernet Franc gekeltert.<br />

Das kostbare reife und gesunde Lesegut wird entrappt und<br />

traditionell vergoren. Dabei wird der Tresterhut immer wieder<br />

untergetaucht. Nach rund zwei Jahren Reifezeit im großen Holzfaß<br />

wird der <strong>Wein</strong> abgefüllt. Schön, daß ich noch eine Partie vom<br />

2006er bekommen habe! Es ist ein opulenter, nachhaltiger <strong>Wein</strong>,<br />

dennoch voller Feinheit und mit Schmelz und vielschichtigen Aromen!<br />

Man schmeckt reife schwarze Beeren und feine Gewürznoten.<br />

Und möchte ihn gerne zum Wild, zum dunklen Braten mit kräftiger<br />

Sauce oder zum herzhaften Käse genießen. (02/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-sauvete.com/<br />

� 2010 Sauvignon Blanc Touraine 7,90<br />

� 2010 Sauvignon Blanc Touraine ONEIROS 9,50<br />

� 2010 Touraine Rouge ANTÉA 9,50<br />

� 2006 Touraine Rouge PRIVILÈGE 11,80<br />

Crémant (Sekt) finden Sie weiter unten bei<br />

"ALLES, WAS SCHÄUMT"


FRANKREICH<br />

Loire: Savennières- R oche aux Moines<br />

Chenin Blanc ist die Königin der Loire, sagt man<br />

in Frankreich. In Deutschland allerdings ist diese<br />

Rebsorte weniger bekannt, am ehesten noch<br />

aus Südafrika, wo man sie auch anbaut. Ihre<br />

Heimat aber ist das Anjou, nahe der Stadt<br />

Angers. Das kleine Anbaugebiet Savennières<br />

und erst recht die nur 19 ha kleine Mini-<br />

Appellation Savennières-Roche aux Moines<br />

rechts der Loire sind berühmt für ihre großen<br />

trockenen Chenin-<strong>Wein</strong>e. Edelsüße Chenins<br />

gibt es auf der anderen Flußseite, am Layon<br />

(siehe Domaine des Quarres!).<br />

Die vorherrschenden Aromen beim jungen<br />

Chenin Blanc sind Apfel, Quitte und Zitrusfrüchte,<br />

dazu kommen florale und vor allem<br />

mineralische Noten. In reiferen <strong>Wein</strong>en werden<br />

die Aromen sehr komplex und haben Anklänge<br />

von Heu, Weißdorn, Lindenblüte, Melone,<br />

Aprikose, manchmal etwas Honig.<br />

<strong>Wein</strong>e aus Chenin Blanc sind sehr lagerfähig<br />

(siehe mein eigenes Angebot, das bis 1992<br />

zurückreicht, ein klasse <strong>Wein</strong> von 20 Jahren und<br />

kein bißchen müde!). In der Literatur wird das<br />

immer wieder auf seine hohe Säure zurückgeführt.<br />

Tatsächlich ist seine Säure nicht besonders<br />

hoch, und dennoch hat Chenin ein sagenhaftes<br />

Alterungspotential. Und noch etwas ist beachtlich, nämlich<br />

seine vielfältigen Möglichkeiten. Man kann vom leichten, frischen<br />

Tischwein über gehaltvolle trockene große <strong>Wein</strong>e und zarte fruchtsüße<br />

"Spätlesen" bis hin zu großen edelsüßen <strong>Wein</strong>en im Stil der<br />

Trockenbeerenauslese alles aus ihm keltern. In dieser Hinsicht ist er<br />

vergleichbar mit dem Riesling und dem Grünen Veltliner.<br />

Savennières-Roche aux Moines liegt auf einem Hügel mit Blick auf<br />

die Loire. Die Böden bestehen aus blauem Schiefer, rotem und<br />

grünem Tonschiefer und sind mit stark quarzhaltigem Vulkangestein<br />

(Rhyolit) durchmengt. Sie speichern gut die Tageswärme und geben<br />

sie nachts an die Reben ab.<br />

Bereits um 1120 bauten die Mönche der Abtei St. Nicolas in Angers<br />

auf dem Roche aux Moines (übersetzt Felsen der Mönche) <strong>Wein</strong> an.<br />

Sie betrieben ihre Domäne bis zur Französischen Revolution, dann<br />

wurde sie Nationaleigentum. Später hatte sie verschiedene Eigentümer,<br />

darunter den Automobilpionier Carl Friedrich Benz. Im Jahr<br />

1981 kaufte Familie Laroche das <strong>Wein</strong>gut und nannte es Domaine<br />

aux Moines.<br />

Selbstverständlich haben sie für den Weißwein ausschließlich Chenin<br />

Blanc. Die Reben sind im Durchschnitt gut 25 Jahre alt; es gibt zwei<br />

Parzellen mit über 80jährigen Reben. Als Familie Laroche das Gut<br />

kaufte, gab es gegenüber dem Schloss bereits einen <strong>Wein</strong>berg mit<br />

Cabernet-Reben, nämlich 70% Cabernet Franc und 30% Cabernet<br />

Sauvignon. Auch diese Reben sind inzwischen über 80 Jahre alt.<br />

Seit über 30 Jahren ist Monique Laroche unermüdlich als Botschafterin<br />

für die so eigenständigen <strong>Wein</strong>e vom Felsen der Mönche im<br />

Einsatz. Seit über zehn Jahren wird sie von ihrer Tochter Tessa unterstützt,<br />

die seit 2009 die Domäne auf biologischen <strong>Wein</strong>bau umstellt.<br />

Beide Damen schwören auf's Traditionelle. So gibt es keine<br />

malolaktische Gärung für die Weißweine, möglichst wenig neue<br />

Domaine Aux Moines Savennières<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 49<br />

Holzfässer wegen zu intensiver Eigenaromatik. Die <strong>Wein</strong>e sollen ihr<br />

Terroir widerspiegeln und elegant und finessenreich sein. Und das<br />

gelingt Monique und Tessa auf jeden Fall!<br />

Savennières-Roche aux Moines ist orange markiert. Um Details zu<br />

betrachten, folgen Sie dem türkis unterlegten Link unten!<br />

Der Weißwein wird überwiegend im Edelstahl ausgebaut, nur eine<br />

kleine Menge reift in Barriques, wo sie lange auf der Feinhefe bleibt.<br />

Dann werden beide Partien wieder zusammengeführt. So bekommt<br />

der <strong>Wein</strong> eine gute Struktur und Festigkeit, ohne von Holzaromen<br />

dominiert zu werden.<br />

Reizvoll ist der Vergleich der Jahrgänge. Der 2010er ist natürlich extrem<br />

jugendlich und benötigt eigentlich noch Zeit. Dennoch zeigt er<br />

sehr gut das Terroir, die wunderbare Mineralität, die Klarheit der<br />

Chenin Blanc, die Präzision seiner Frucht. Der 2004er ist bereits gut<br />

entwickelt. Er ist reich an Extrakt, hat viel Kraft, eine gute Säure und<br />

schöne Balance. Im 1998er erkennen wir eine angenehme Reife bei<br />

gleichzeitig perfekter Frische, der <strong>Wein</strong> ist puristisch und zeigt eine<br />

klare, geradlinige Frucht mit Kopfnoten von weißem Pfirsich. Der<br />

1992er schließlich ist in sich ruhend, alles ist "am Platz", er zeigt viel<br />

Frische und überhaupt keine Müdigkeit, ein Feuerwerk an Aromen<br />

lädt zum Genießen ein!<br />

Der Rotwein hat eine strahlende Frucht mit Noten von reifen Herzkirschen<br />

und ein seidiges Tannin. Er ist mittelgewichtig und ausgesprochen<br />

fein und elegant. (06/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-aux-moines.com/<br />

Ihr Blick auf SAVENNIÈRES-ROCHE AUX MOINES: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/larochegoogle.htm<br />

� 2010 Savennières-Roche aux Moines 18,00<br />

� 2004 Savennières-Roche aux Moines 14,00<br />

� 1998 Savennières-Roche aux Moines 15,00<br />

� 1992 Savennières-Roche aux Moines aus<br />

� 2010 Anjou-Villages 14,50


FRANKREICH<br />

Loire: Anjou<br />

Im Jahr 1949 läßt sich Alfred Bidet als<br />

Winzer in Rablay-sur-Layon nieder und<br />

gründet die Domaine des Quarres. Stück<br />

für Stück kauft er gute <strong>Wein</strong>berge<br />

zusammen, besonders die Parzellen auf<br />

dem steilen Hang in reiner Südlage, der<br />

'La Magdelaine' heißt, haben es ihm<br />

angetan. Der Boden besteht hier aus<br />

schwarzem Schiefer, durchsetzt mit<br />

vulkanischem Rhyolit. Weil die Erde so<br />

mager ist, müssen die Reben um ihre<br />

Nahrung kämpfen. Das ergibt Tiefe und<br />

Aroma im <strong>Wein</strong>. Bidet erwirbt alle<br />

Parzellen der Spitzenlage, die 13 ha am<br />

Stück werden terrassiert und ausschließlich<br />

mit Chenin Blanc bepflanzt. 2008 haben<br />

Cédric und Véronique Aubert-Goudron<br />

die 32-ha-Domäne von Luc und Sylvaine<br />

Bidet gekauft.<br />

Véronique stammt vom Layon, Cédric<br />

hingegen kommt aus dem Roussillon. Das<br />

merkt man seinen Rotweinen an!<br />

Während er bei den Weißweinen die<br />

Arbeitsweisen von Luc übernommen hat,<br />

hat er für den Jahrgang 2009 die Weichen<br />

für seine Roten anders gestellt. Im<br />

<strong>Wein</strong>berg kleinere Erträge und im Keller<br />

eine traditionelle, längere Maischegärung<br />

hat sofort bessere Ergebnisse bei den<br />

Roten gebracht! Die <strong>Wein</strong>e haben jetzt<br />

eine schöne Kraft mit präziser, strahlender<br />

Frucht. Sie werden aus Cabernet gekeltert,<br />

wie an der Loire üblich. 'Tradition' wird zu<br />

100% aus Cabernet Franc erzeugt. Das ist<br />

tatsächlich die klassische rote Loire-Rebe! Natürlich ist sie auch in<br />

Bordeaux zu Hause, aber eben auch an der Loire. Die Cuvée 'Métis'<br />

hingegen wird je zur Hälfte aus Cabernet Franc und Cabernet<br />

Sauvignon gekeltert. Der erste ist herzhaft und würzig, mit dem<br />

typischen Nachhall dunkler Beeren, 'Métis' ist geschmeidiger und<br />

hat mehr Eleganz in der Frucht.<br />

Typisch angevinisch: Das Eingangstor zu Domäne und Park.<br />

Eine Neuigkeit ist 'Le Loupiot'. Seine Rebsorte heißt Grolleau. Es ist<br />

eine alte Loire-Rebe, die aber in Vergessenheit geraten ist. Sie<br />

erbringt <strong>Wein</strong>e mit wenig Alkohol, hat aber eine pikante Säure und<br />

ein dezentes Tannin. Eigentlich ist 'Le Loupiot' ein zeitgemäßer<br />

<strong>Wein</strong>: nur 11,5% Alkohol, frisch, ganz eigenwillig, ein echter<br />

'Bistro'-<strong>Wein</strong>! Jedenfall ist es schön, daß Cédric auch diese alte<br />

Sorte 'reanimiert' hat!<br />

Die Hauptrebsorte auf der Domäne ist mit über 20 ha der Chenin<br />

Blanc, aus dem vor allem edelsüße <strong>Wein</strong>e gewonnen werden. Edelsüße<br />

sind am Layon die Hauptproduktion, weil die Möglichkeiten<br />

dafür im Flußtal durch die Herbstnebel prädestiniert sind. Leider sind<br />

diese wunderbaren <strong>Wein</strong>e in Deutschland eher unbekannt, während<br />

sie in Frankreich oftmals Pasteten, Terrinen und Desserts begleiten.<br />

Domaine des Quarres Rablay-sur-Layon<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 50<br />

Die Ernte der kostbaren edelsüßen Tropfen findet in mehreren<br />

selektiven Lesegängen statt, um jeweils die reifsten Beeren zu<br />

ernten; in normalen Jahren werden etwa zwischen Mitte Oktober<br />

und Mitte November 5 bis 6 "tris" durchgeführt.<br />

Coteaux du Layon Rablay 'La Chesnaie' ist ein sogenannter Vin<br />

Moelleux, der einer gehobenen deutschen Auslese entspricht. Er<br />

wird im Edelstahl ausgebaut. Es ist ein herrlich rassiger <strong>Wein</strong> mit<br />

frischer, saftiger Frucht und feiner, zarter Süße, der sich herrlich als<br />

Apéritif eignet. Die Lage La Chesnaie liegt am linken Ufer des Layon<br />

und wächst auf sandigem Boden mit kalkhaltigem Geröll.<br />

Die beiden noch reichhaltigeren <strong>Wein</strong>e werden als Vins Liquoreux<br />

eingestuft. Sie stammen beide aus der steilen, terrassierten Lage La<br />

Magdelaine am rechten Ufer des Layon, die im Alleinbesitz der<br />

Domäne ist, und wachsen auf Schiefer.<br />

Coteaux du Layon Faye 'La Magdelaine' Prestige ist mit einer<br />

Beerenauslese vergleichbar. Der <strong>Wein</strong> wird im Eichenholz ausgebaut;<br />

am Gaumen zeigt er sich cremig, er besitzt eine feine Säure,<br />

die ihm eine gute Struktur gibt, und hat auslandende Aromen von<br />

reifen Früchten wie Aprikosen und auch von saftigen Äpfeln. Im<br />

Fond zeigt sich die Mineralität des Schieferbodens - ein spannender<br />

<strong>Wein</strong>!<br />

MYLORD ist eine "Sélection des Grains Nobles" (Auswahl der<br />

besten Beeren; der englische Name ist ein französisches Wortspiel),<br />

eine feine Trockenbeerenauslese. Es ist ein konzentrierter Süßwein<br />

mit feiner seidiger Textur, ein großartiger Schmeichler, elegant und<br />

mit feinster Fruchtsüße.<br />

Uralte Chenin-Blanc-Rebe im terrassierten <strong>Wein</strong>berg La Magdelaine.<br />

Der Sauvignon Blanc - zur Erhaltung der frischen Frucht im Edelstahl<br />

ausgebaut - wächst am linken Layon-Ufer; er hat eine lebendige<br />

Frucht mit Frische und Rasse, schönen Blütennoten und Aromen<br />

weißer Früchte - und ist auch preislich sehr attraktiv! (02/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domainedesquarres.com/<br />

Ihr Blick auf LA MAGDELAINE: http://www.weinkern.de/content/wein_li/google_karten/magdelainegoogle.htm<br />

� 2010 Sauvignon Blanc 5,90<br />

� 2011 Anjou Blanc Sec 'Les Pierres Noires' folgt<br />

� 2008 Coteaux du Layon Rablay<br />

'La Chesnaie' 11,80<br />

� 2010 Coteaux du Layon Faye<br />

'La Magdelaine' 11,80<br />

� 2004 Coteaux du Layon Faye<br />

'La Magdelaine' Prestige 0,5 l 16,50<br />

� 2005 Coteaux du Layon Faye<br />

'MYLORD' 0,5 l 23,90<br />

� 2009 'Le Loupiot' Grolleau 5,90<br />

� 2009 Anjou-Villages 'Tradition' 7,90<br />

� 2009 Anjou-Villages 'Métis' 8,90<br />

Crémants finden Sie unten bei "ALLES, WAS SCHÄUMT"


FRANKREICH<br />

Loire: Muscadet<br />

Der Name der Appellation Muscadet deutet nicht auf eine Region<br />

hin, sondern hat historische Wurzeln. Im späten Mittelalter standen<br />

Muscat-<strong>Wein</strong>e an den feudalen Höfen hoch im Kurs. Im Jahr 1709<br />

vernichtete ein verheerender Frost alle Rebpflanzungen am Unterlauf<br />

der Loire. In der Folge bepflanzte man die <strong>Wein</strong>berge mit einer<br />

Rebsorte aus dem Burgund, dem Melon de Bourgogne. In seiner<br />

Heimat ist er lange vergessen, aber im Pay Nantais ist er noch heute<br />

die einzig zugelassene Rebsorte für alle Appellationen des Muscadet<br />

- dessen Name aber verweist noch immer auf die Muscat-<strong>Wein</strong>e.<br />

Reifer Melon de Bourgogne - die Rebsorte des Muscadet.<br />

Fotos (2): Domaine du Haut Bourg<br />

Die Appellation Muscadet Côtes de Grandlieu ist die westlichste mit<br />

Namen Muscadet und damit die dem Atlantik nächste. Sie liegt<br />

unmittelbar südlich von Nantes am linken Loireufer. Das Klima hier<br />

ist mild und niederschlagsarm. Der Name der Appellation leitet sich<br />

vom Lac de Grand-Lieu ab, dem größten Flachlandsee Frankreichs<br />

mit einem großen Naturschutzgebiet.<br />

Die Domaine du Haut Bourg und ihre<br />

<strong>Wein</strong>berge liegen in der 6000-Seelen-<br />

Stadt Bouaye. Die <strong>Wein</strong>berge stehen auf<br />

einer Höhe von nur 15 bis 25 m Seehöhe.<br />

Die Böden bestehen aus Schiefer, Granit<br />

und Sand. Mit den Brüdern Hervé und<br />

Nicolas Choblet hat die 4. Generation das<br />

Sagen auf der 40-ha-Domäne. Die ersten<br />

Melon-Stöcke wurden 1945 gepflanzt.<br />

Muscadet macht heute gut die Hälfte der<br />

Rebfläche aus, daneben werden lokale<br />

weiße Rebsorten wie Folle Blanche und<br />

Grolleau Gris, außerdem Sauvignon und<br />

für Rotweine Gamay, Merlot und<br />

Cabernet gepflegt.<br />

Die Choblets ernten im Zeitpunkt der<br />

optimalen Reife und pressen das Lesegut<br />

umgehend mit einer pneumatischen<br />

Presse. Der Saft wird durch "Absitzen"<br />

vorgeklärt und anschließend in cuves bei<br />

18 bis 20° C vergoren. Die frischen<br />

Muscadets reifen "sur lie". Bei diesem<br />

Verfahren bleibt der <strong>Wein</strong> bis zur<br />

Abfüllung auf der Feinhefe liegen.<br />

Dadurch behält er eine besondere Frische<br />

und Lebendigkeit und gewinnt an Dichte.<br />

Die Hefe wird immer wieder aufgerührt,<br />

um ihre positiven Einflüsse zu nutzen.<br />

Diesen Vorgang nennt man übrigens<br />

"Batonnage". Die gehaltvollen, älteren<br />

<strong>Wein</strong>e tragen die Bezeichnung "sur lie"<br />

nicht.<br />

Domaine du Haut Bourg Bouaye<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 51<br />

Die Reben für den Muscadet 'Cuvée Domaine' sind rund 25 Jahre<br />

alt. Er wird von Parzellen geerntet, die auf Glimmerschiefer stehen;<br />

der <strong>Wein</strong> bleibt etwa acht Monate auf der Feinhefe. Es ist die Cuvée<br />

mit der meisten Frucht: frische florale Aromen mischen sich mit<br />

etwas Aprikose und einem Hauch Zitrus. Es ist ein aparter <strong>Wein</strong> zu<br />

Muscheln oder Austern und ein leichter, frischer Begleiter langer<br />

Abende mit Freunden. 'Le Pavillon' ist der Name einer Parzelle auf<br />

Schiefer und Granit in reiner Südausrichtung. Die Reben sind etwas<br />

älter, der <strong>Wein</strong> betont mineralisch mit feinen Noten von Ananas und<br />

gelben Früchten.<br />

Mit den beiden folgenden <strong>Wein</strong>en tritt Hervé, der für den Keller<br />

zuständig ist, den Beweis an, daß man aus Melon de Bourgogne<br />

auch großartige <strong>Wein</strong>e mit Dichte, Fülle und Struktur erzeugen kann<br />

und widerlegt damit die Annahme, daß es sich beim Melon um eine<br />

"einfache" Rebsorte handelt! Beide <strong>Wein</strong>e liegen bis zur Abfüllung<br />

auf der Hefe. Sie werden aber nicht "sur lie" bezeichnet, weil sie<br />

nicht die Frische und Lebendigkeit der jungen <strong>Wein</strong>e haben.<br />

'Signature' wird aus den ältesten Reben des Gutes sehr spät<br />

geerntet. Das geht nur in hervorragenden Jahrgängen. Rund 18<br />

Monate wird die Hefe immer wieder aufgerührt. Außerdem wird<br />

'Signature' grundsätzlich nicht chaptalisiert. Der <strong>Wein</strong> ist dicht und<br />

langanhaltend, kraftvoll, komplex und überraschend frisch! Er paß<br />

perfekt zu Fisch in kräftiger Sauce und zum Kalbsbraten.<br />

Ein weiterer ungewöhnlicher, großer <strong>Wein</strong> ist der 2001er Muscadet<br />

Côtes de Grandlieu. Für ihn wird das schönste reife, gesunde<br />

Lesegut selektioniert. Er gärt in unterirdischen cuves, wo er 9 Jahre<br />

(!) auf der Hefe reift, anfangs mit Batonnage. 11 Jahre alt und<br />

dennoch voller Frische und Leben! Er ist rund, gehaltvoll und<br />

mineralisch, hat eine tolle Struktur und wunderbare Frucht mit<br />

Noten von reifen gelben Früchten und einem Hauch Mandeln - ein<br />

außergewöhnlicher Genuß zu einem mehr als fairen Preis und ein<br />

wunderbarer Essensbegleiter! (02/12)<br />

Edelstahlgebinde erhalten dem Muscadet Frische und lebendige<br />

Frucht. Unter den Bodenöffnungen liegen unterirdische cuves -<br />

keine Seltenheit an der Loire.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://hautbourg.fr/<br />

� 2010 Muscadet Côtes de Grandlieu<br />

Sur Lie 'Cuvée Domaine' 6,50<br />

� 2010 Muscadet Côtes de Grandlieu<br />

Sur Lie 'Le Pavillon' 7,50<br />

� 2006 Muscadet Côtes de Grandlieu<br />

'Signature' 8,50<br />

� 2001 Muscadet Côtes de Grandlieu 9,50


FRANKREICH<br />

Madiran<br />

Das Anbaugebiet Madiran, am Fuße der Pyrenäen gelegen, ist vor<br />

allem für seine kraftvollen, dunkeln und tanninreichen Rotweine aus<br />

der Rebsorte Tannat bekannt. Heute gibt man ihnen gerne einen<br />

kleinen Anteil an Cabernet Sauvignon und/oder Cabernet Franc bei,<br />

damit die <strong>Wein</strong>e mehr Frucht und samtigeres Tannin haben.<br />

1979 gründeten einige Winzer in der Gascogne die Genossenschaft<br />

Plaimont, die seither von André Dubosc geleitet wird. Neben<br />

einigen renommierten <strong>Wein</strong>gütern sind die Producteurs Plaimont<br />

Bergerac<br />

Das Bergerac wird bisweilen als der kleine Bruder von Bordeaux<br />

betrachtet, was nicht richtig ist, denn die <strong>Wein</strong>e aus Bergerac haben<br />

ihre Eigenständigkeit. Sie sind in der Regel fruchtiger und etwas<br />

weniger tanninbetont als die <strong>Wein</strong>e aus Bordeaux. Jean-Marie Huré<br />

bereitet seine schöne Cuvée L'Epicuria zu 80% aus Merlot sowie<br />

Cabernet Sauvignon. Hochspannend ist auch der Saussignac: aus<br />

edelfaulen Sémillon-Trauben, im Barrique vergoren und ausgebaut -<br />

nun, das erinnert doch wieder an Sauternes!<br />

Bordeaux<br />

Producteurs Plaimont Saint-Mont<br />

Château Tourmentine Monestier<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 52<br />

eine wichtige Stütze der Region "Südwest". Ihre <strong>Wein</strong>e sind sehr<br />

seriös und gebietstypisch. Der saftige 2006er Reserve ist ein<br />

wunderbares Beispiel für einen ausgewogenen Madiran.<br />

� 2006 Madiran Reserve 'Rive Haute' 8,25<br />

� 2006 'L'Epicuria de Tourmentine'<br />

Élevé en fûts de chêne 9,90<br />

� 2001 Saussignac 'Chemin Neuf' 0,5 l 21,10<br />

Château David Beaulieu Galgon / Bordeaux Supérieur<br />

� 2010 Château David Beaulieu Bordeaux Supérieur 7,25<br />

Rechts der Garonne, zwischen Libourne und dem Anbaugebiet Fronsac gelegen; Familie Duporge besitzt das 53-ha-Gut seit 1910. Auf kalkhaltigen<br />

Lehmböden wachsen zu 70% Merlot, 19% Cabernet Franc und 11% Cabernet Sauvignon. Die <strong>Wein</strong>e werden mit wenig<br />

Holzeinsatz ausgebaut.<br />

Der 2010er ist ein saftig-"süßer" <strong>Wein</strong> mit viel Schmelz und umwerfender Frucht mit Noten von roten Früchten und dunlen Beeren, dazu ein<br />

deutliches, aber wunderbar eingebundenes Tannin, reif und angenehm. Sehr gelungen, ganz frische Frucht, toll mit kleinem Preis!<br />

Château Lamanieu Mazères / Graves<br />

� 2009 Château Lamanieu Graves 8,75<br />

Es handelt sich um den Zweitwein von Château Beauregard Ducasse. 20-ha-<strong>Wein</strong>gut auf sandigen und kiesigen Böden mit Kalkanteil. Die<br />

Rebsorten setzen sich wie folgt zusammen: 45% Merlot, 50 %Cabernet Sauvignon, 5%Cabernet Franc. Die <strong>Wein</strong>e werden von Hand<br />

geerntet.<br />

Der sanfte, zugängliche <strong>Wein</strong> hat eine saftige, animierende Frucht, im Tannin ist er eher zurückhaltend. Sehr ausgewogen mit dezentem<br />

Tannin und schöner Länge. Richtig guter kleiner <strong>Wein</strong>!<br />

Château Sémonlon Avensan / Haut-Médoc<br />

� 2010 Château Sémonlon Haut-Médoc 10,90<br />

Das kleine Gut verfügt über 7 ha nahe der Appellation Margaux. Das <strong>Wein</strong>gut wurde von Monsieur Lagune gegründet, dem Urgroßvater de<br />

heutigen Besitzers, Olivier Dumora. Die Böden sind karg und besonders steinig, die Reben, 35 Jahre und älter, sind 60% Cabernet<br />

Sauvignon und 40% Merlot.<br />

Ein geradliniger <strong>Wein</strong>, in dessen Aromaspektrum der Cabernet den Ton angibt. Angenehmes, reifes Tannin gibt dem harmonischen <strong>Wein</strong><br />

eine schöne Struktur. Schöner Körper, Klasse.


FRANKREICH<br />

Bordeaux<br />

Château Coutelin-Merville Saint-Estèphe<br />

� 2006 Château Coutelin-Merville Saint-Estèphe (Cru Bourgeois, Classement 2003) 22,50<br />

Das 26-ha-Château liegt im Westen der Appellation, Richtung Cissac, und ist bereits seit 1902 im Familienbesitz. Bernard und François<br />

Estager leiten den Betrieb seit dem Tod des Vaters 1987. Der Rebsortenspiegel lautet: 50% Merlot, 25% Cabernet Sauvignon, 20% Cabernet<br />

Franc, 5% Petit Verdot. Die Reben sind im Durchschnitt 30 Jahre alt, sie wachsen auf kalkhaltigen Tonböden.<br />

Der 2006er ist ein kräftiger <strong>Wein</strong> mit festem <strong>Kern</strong>, gehaltvoll und saftig, auch mit kraftvollem Tannin und reicher, dunkelbeeriger Frucht.<br />

Château Pontet-Canet Pauillac<br />

� 2007 Château Pontet-Canet Pauillac (5ième Grand Cru Classé) 69,00<br />

Zum <strong>Wein</strong>gut gehört ein Besitz von rund 120 ha, wovon 81 ha in drei Parzellen mit 9000 Reben pro ha dicht bestockt sind. Der<br />

Rebsortenspiegel umfaßt 60% Cabernet Sauvignon, 33% Merlot sowie etwas Cabernet Franc und Petit Verdot. Die Lese erfolgt von Hand,<br />

das Lesegut wird im Keller nochmals sortiert. Nach der klassischen Maischegärung reift der <strong>Wein</strong> in Barriques, von denen jährlich etwa 60%<br />

erneuert werden. Der <strong>Wein</strong> wird vor der Abfüllung nicht filtriert. Pontet-Canet hat ein sehr gutes Alterungspotential, ähnlich seinem<br />

Nachbarn Mouton-Rothschild.<br />

Die Geschichte des Gutes geht auf das Jahr 1725 zurück, als der Gouverneur des Médoc, Jean-François de Pontet, ihm seinen Namen<br />

verlieh. 1975 wurde das <strong>Wein</strong>gut von Guy Tesseron gekauft. Aufgrund der umfangreichen Investitionen konnte sein Sohn Alfred das<br />

<strong>Wein</strong>gut zu Beginn der 90er zu alter Größe führen. Die jetztigen Gutsverwalter sind Gerald und Alfred Tesseron.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.pontet-canet.com/<br />

Château La Croix Chantecaille St. Emilion<br />

� 2006 Château La Croix Chantecaille St. Emilion Grand Cru 18,50<br />

Die 8,5 ha des Gutes liegen auf besten Böden in Saint Emilion, nahe den Châteaux La Dominique und Croque-Michotte sowie den Pomerol-<br />

Châteaux L'Evangile und Gazin. La Croix Chantecaille gehört seit 1879 der Familie von Madame Angle. Leichte Steinböden auf kalkhaltigem<br />

Untergrund bilden das Terroir. Sie sind zu zwei Dritteln mit Merlot, der Rest mit Cabernet Franc bepflanzt. Ausschließlich perfekt reifes<br />

Lesegut wird von Hand geerntet. Elegante, ausgewogene <strong>Wein</strong>e mit gutem Alterungspotential sind das Ergebnis.<br />

Der 2006er wurde zu 90% Merlot und 10% Cabernet Franc gekeltert und reifte 12 Monate in Barriques, davon rund ein Drittel neu. Der<br />

<strong>Wein</strong> ist von bestechender Eleganz, sehr fein, mit prononcierter Frucht, schöner Struktur und samtiger Textur.<br />

Château Les Hauts-Conseillants Lalande-de-Pomerol<br />

� 2004 Château Les Hauts-Conseillants Lalande-de-Pomerol 20,90<br />

Die 10 ha des <strong>Wein</strong>gutes sind zu 85% mit Merlot bestockt, der Rest ist Cabernet Franc; mit 6- bis 8.000 Reben pro Hektar ist die Pflanzdichte<br />

relativ hoch. Ton- und sandhaltigen Boden auf kiesigem Grund finden wir in den Parzellen bei Néac, die 4 ha in Lalande liegen auf<br />

einer kieshaltigen Kuppe. Die <strong>Wein</strong>lese geschieht komplett von Hand; der Ausbau des <strong>Wein</strong>s erfolgt in neuen und gebrauchten Fässern,<br />

wobei die Familie Bourotte-Figeac besonders viel Wert auf beste Qualität des verwendeten Holzes legt.<br />

Der <strong>Wein</strong> hat eine wunderbar seidige Textur, in den Aromen zeigen sich reife dunkle Beeren, im langen Finale auch rauchige Aromen.<br />

Clos du Clocher Pomerol<br />

� 2007 Clos du Clocher Pomerol 49,50<br />

Auf dem Plateau von Pomerol, gegenüber der Kirche, liegt das 4,6-ha-Gut der Familie Bourotte-Auby. Der Lehmboden ist stark kieseldurchsetzt,<br />

im Untergrund ist der Boden eisenhaltig. Im Clos stehen rund 75% Merlot und 25% Cabernet Franc. Die Reben sind mit 6000 bis<br />

8000 Stöcken pro Hektar recht dicht gepflanzt; im Schnitt sind sie rund 35 Jahre alt.<br />

Der <strong>Wein</strong> zeigt einen festen, dichten Pomerol-Stil mit tiefer Würze und durch den Cabernet-Anteil eine saftige, dunkle, nachhaltige Frucht.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 53


ITALIEN<br />

Südtirol<br />

Castelfeder war zu römischen Zeiten und im<br />

frühen Mittelalter eine Siedlung mit militärischem<br />

Zweck. Der Platz befindet sich oberhalb<br />

von Auer und liegt auf 405 m Höhe.<br />

Heute hat man von der Ruine der Barbarakapelle<br />

aus einen wunderbaren Blick über<br />

das Tiroler Unterland. Am Fuße der Castelfeder-Anhöhe<br />

gründete Alfons Giovanett<br />

1970 seine eigene Kellerei, nachdem er lange<br />

Jahre in berühmten Südtiroler <strong>Wein</strong>gütern<br />

Chefkellermeister war. Er nannte seinen<br />

Betrieb "Castelfeder". 1989 übernahm sein<br />

Sohn Günther den Betrieb, und heute ist<br />

bereits Enkel Ivan der Chef im Keller, während<br />

Enkelin Ines für Verwaltung und Verkauf<br />

zuständig ist.<br />

Die rund 50 ha <strong>Wein</strong>berge von Castelfeder<br />

liegen im Südtiroler Unterland, etwa<br />

zwischen Bozen und Salurn auf unterschiedlichen<br />

Böden. Hier herrschen für den <strong>Wein</strong>bau<br />

günstige Klimabedingungen; im Norden<br />

schützen die Alpen vor kalten Winden, und<br />

von Süden spürt man bereits den mediterranen<br />

Einfluß.<br />

Der Name des Weißburgunders, 'Vom Stein',<br />

läßt seine steinigen, mit etwas Sand durchsetzten<br />

Böden erahnen. Die <strong>Wein</strong>berge liegen<br />

bei Kurtinig, Salurn und Margreid; der <strong>Wein</strong> ist feinnervig und<br />

zart mineralisch, mit geradliniger Frucht.<br />

Die '15' bezeichnet beim Pinot Grigio tatsächlich die Herkunft! Und<br />

Günther Giovanett erklärt, daß sie eine der ältesten und besten<br />

Grauburgunder-Lagen Südtirols sei. Diese Lage sowie die Lagen um<br />

den Ort Kurtinig, wo sich das <strong>Wein</strong>gut befindet, können als die<br />

Wiege des Pinot Grigio in Italien bezeichnet werden! Die Rebsorte<br />

Der 400 Jahre alte historische Ansitz der Familie<br />

Goëss-Enzenberg mit großen landwirtschaftlichen<br />

Flächen und Rebbergen beherbergt heute das<br />

moderne <strong>Wein</strong>gut Manincor von Michael Graf<br />

Goëss-Enzenberg. Vor rund 15 Jahren beschloß Graf<br />

Michael, die weinbaulichen Flächen neu zu strukturieren,<br />

insbesondere, sie auf biodynamischen und<br />

qualitätsorientierten <strong>Wein</strong>bau umzustellen, und in<br />

eine moderne Kellerei zu investieren. Inzwischen<br />

greifen alle Maßnahmen, und das <strong>Wein</strong>gut erzeugt<br />

<strong>Wein</strong>e von hoher Qualität mit individuellem Charakter<br />

und gesellt sich zu den Topweingütern Südtirols.<br />

Der gesamte Betrieb mit 463 ha, davon 50 ha <strong>Wein</strong>,<br />

der Rest Obst, Wald und Wiesen, ist inzwischen<br />

nach den EU-Biorichtlinien und nach Demeter biodynamisch<br />

zertifiziert.<br />

Graf Goëss-Enzenberg hat das Glück, über ein<br />

Portfolio erstklassiger <strong>Wein</strong>berge im Südtiroler<br />

Unterland zu verfügen. Die Lage Manincor ist ein<br />

eiszeitlicher Moränenschutthügel auf dolomitischem Kalkschotter,<br />

durchzogen von vulkanischem Granit, Porphyr, Quarz und Basalt.<br />

Lieben Aich, der Rebberg der großen Sauvignons, wird vom vulkanischen<br />

Porphyr geprägt, Campan ist eine Lage auf 500 m Höhe<br />

innerhalb der Mauern des Schlosses Campan. Weitere Spitzenterroirs<br />

gehören zum Besitz, wie etwa Panholzer. Diese Seelage<br />

bildet mit ihren kräftigen Lehmböden auf Kalkschotter die Basis für<br />

die 'Réserve del Conte' aus Lagrein, Merlot und Cabernet. Es ist ein<br />

kräftiger, geschmeidiger Roter mit saftiger Frucht und Noten von<br />

dunklen Beeren. Die Reben für den dunklen und dunkelfruchtigen<br />

Lagrein wachsen in Terlan und Kaltern.<br />

Der Terlaner Weiße, hier 'Réserve della Contessa' genannt, ist ein<br />

frischer, fruchtbetonter Weißburgundertyp, süffig, unkompliziert,<br />

dennoch mit guter Struktur. Die Cuvée 'Sophie' ist Chardonnaydominiert,<br />

von unglaublicher Saftigkeit und südtiroler Würze - man<br />

schmeckt die Kräuter der Bergalmen förmlich. Der Sauvignon aus<br />

Castelfeder Kurtinig a. d. <strong>Wein</strong>straße<br />

<strong>Wein</strong>gut Manincor Kaltern<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 54<br />

wurde Anfang des 18. Jahrhunderts von Meinrad Graf von Tirol<br />

zusammen mit anderen Burgundersorten in Südtirol angesiedelt.<br />

Der '15er' ist ein saftiger, ausgewogener <strong>Wein</strong> mit Aromen von<br />

saftigen Birnen und grünen Äpfeln - spannend! Der Chardonnay hat<br />

in der Frucht exotische Noten, die sich mit der schönen Mineralität<br />

paaren. Es ist ein kraftvoller, nachhaltiger <strong>Wein</strong>, mit typisch Südtiroler<br />

Mentalität. Der Sauvignon ist angenehm frisch, mit Noten von<br />

Holunder, Brennessel und Pfirsich, hat eine schöne Struktur und<br />

wunderbare Lebendigkeit.<br />

Im St. Magdalener finden wir 90% Vernatsch und 10% Lagrein, die<br />

schon im <strong>Wein</strong>berg im gemischten Satz stehen: der Tradition nach<br />

soll für diesen <strong>Wein</strong> jeder zehnte Stock ein Lagrein sein. Der<br />

'Schallerhof' wächst in den steilen Terrassen bei St. Magdalena und<br />

Gries, ist ein zarter, duftiger, auch etwas heller Rotwein mit aparten<br />

Noten von Veilchen und Mandeln. Der Lagrein - eine spätreifende,<br />

autochthone Rebsorte Südtirols - ist kräftiger und würziger. In den<br />

Aromen finden wir dunkle Beeren, und sein Tannin ist frisch und<br />

feinkörnig. Dafür wurde er teilweise im Barrique gereift, und während<br />

der Gärung wurde der Tresterhut nicht oft untergetaucht, um<br />

zu viel Tannin zu vermeiden.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.castelfeder.it/<br />

� 2010 Chardonnay 'Doss' 9,50<br />

� 2011 Pinot Bianco 'Vom Stein' 9,80<br />

� 2010 Pinot Grigio '15' 10,50<br />

� 2010 Sauvignon Blanc 'Raif' 12,00<br />

� 2010 St. Magdalener 'Schallerhof' 9,50<br />

� 2010 Lagrein 'Rieder' 10,50<br />

� 2008 Blauburgunder 'Glener' 13,50<br />

der Lage Lieben Aich schließlich glänzt mit tiefer Struktur, hat mehr<br />

Dichte als vordergründige Frucht und unendliche Länge.<br />

Die Manincor-<strong>Wein</strong>e überzeugen mit toller Qualität und wunderbarem<br />

Trinkfluß, haben dabei Tiefe und sind durchaus anspruchsvoll!<br />

Das südtiroler <strong>Wein</strong>gut Manincor. Foto: Inka Tettenborn<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.manincor.com/<br />

� 2009 Terlaner 'Réserve della Contessa' 11,50<br />

� 2009 'Sophie' 17,50<br />

� 2009 Sauvignon Blanc 'Lieben Aich' 17,50<br />

� 2010 'Réserve del Conte' 13,50<br />

� 2010 Lagrein 'Rubatsch' 19,00


ITALIEN<br />

Trentino<br />

Wenn man von Südtirol nach Süden durch die<br />

Salurner Klause ins Trentino fährt, eröffnet sich die<br />

Rotaliana-Ebene am Fuße der Berge. Hier ist die<br />

Heimat der roten Teroldego-Rebe. Es ist eine<br />

Rebsorte, die eher früh reift und dunkelfarbige<br />

<strong>Wein</strong>e ergibt. Man muß ihre Erträge rigoros begrenzen,<br />

wenn man hochwertige <strong>Wein</strong>e erzielen<br />

möchte. Die Rebsorte wird immerhin schon 1383 in<br />

einem Dokument erwähnt, und im 19. Jahrhundert<br />

erfreute sie sich großer Beliebtheit, aber Mitte des<br />

letzten Jahrhunderts begann ihr Stern zu sinken.<br />

Als Elisabetta Foradori die <strong>Wein</strong>bauschule abgeschlossen<br />

hatte und Winzerin wurde, verliebte sie<br />

sich in die alte Rebsorte und widmete ihr ihre ganze<br />

Aufmerksamkeit. Wenig später konnte sie erste<br />

große Erfolge vorweisen, sie fiel mit komplexen,<br />

vielschichtigen und aromadichten <strong>Wein</strong>en aus dieser<br />

Rebsorte auf. Schon lange gilt sie als die "Königin<br />

des Teroldego". Sie führt ihr <strong>Wein</strong>gut im Tal<br />

des Noce in Mezzolombardo.<br />

Hier hat der Fluß über Jahrtausende mineralreiche<br />

Gesteinstrümmer angeschwemmt, Kalkstein, Porphyre, Granit und<br />

mehr. Das Klima ist mild, und die Felswände schützen das Tal - die<br />

Voraussetzungen für gute und reife Trauben sind optimal.<br />

War früher ein besonders reich tragender Teroldego-Klon im Anbau,<br />

suchte Elisabetta Foradori nach alten Varietäten, denen heute die<br />

Komplexität und Geschmacksintensität ihrer <strong>Wein</strong>e zu verdanken<br />

ist.<br />

Die Rotweine werden im Holzfaß ausgebaut; inzwischen experimentiert<br />

Signora Foradori auch mit tönernen Amphoren, von denen<br />

und deren Ergebnissen sie sehr angetan ist.<br />

Die Rotweine sind geschliffen und elegant, sehr fein, mit saftiger,<br />

frischer Frucht nach roten Beeren und reifen Kirschen der 'Foradori',<br />

kraftvoll und mit tiefer Würze und unglaublicher Länge der 2004er<br />

Granato - ein perfekter <strong>Wein</strong>, der jetzt beginnt, trinkreif zu werden.<br />

Der saftige weiße Myrto wird aus der autochthonen Rebsorte<br />

Incrocio Manzoni in Marriage mit Sauvignon gekeltert und in Holz-<br />

Venetien<br />

Bereits 1906 wurde die venezische Kellerei Lenotti gegründet. Seit<br />

1968 wird Flaschenwein vermarkt, vorher verkaufte Lenotti vor<br />

allem Faßware. Der Betrieb wurde in den letzten hundert Jahren<br />

oftmals umgebaut. Die wichtgiste bauliche Änderung erfolgte 2004:<br />

die Errichtung eines neuen <strong>Wein</strong>kellers ermöglichte nämlich eine<br />

Produktion auf hohem Qualitätsniveau.<br />

Die Kellerei ist immer noch im Familienbesitz. Giancarlo Lenotti ist<br />

der Önologe und verantwortlich für die Produktion; Marina Lenotti<br />

kümmert sich um den Verkauf in Italien. Auch die Söhne arbeiten<br />

im Unternehmen mit: Claudio, zuständig für den Außenhandel und<br />

die Verwaltung, und Enrico, der zusammen mit dem Vater in der<br />

Produktion arbeitet.<br />

Lenotti ist eine Kellerei, die alle venezischen <strong>Wein</strong>e produziert. Die<br />

technische Ausrüstung ermöglich es der Familie Lenotti trotz der<br />

Größe des Betriebes, blitzsaubere <strong>Wein</strong>e zu erzeugen - und das mit<br />

sehr gutem <strong>Wein</strong>-Geld-Verhältnis!<br />

Azienda Agricola Foradori Mezzolombardo<br />

Lenotti Bardolino<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

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fässern aus Akazie und Eiche ausgebaut. Er ist herrlich frisch, finessenreich<br />

mit aparten Zitrusnoten und einer schönen Mineralität.<br />

Im Jahr 2002 begann Elisabetta erste Versuche mit biodynamischem<br />

<strong>Wein</strong>bau. Inzwischen ist sie konsequente Verfechterin dieser Arbeitsweise<br />

und seit 2009 Demeter-zertifiziert.<br />

Elisabetta Foradoris Reben gedeihen im Schutze der Dolomiten.<br />

Foto: Inka Tettenborn<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.elisabettaforadori.com<br />

� 2008 'Foradori' Teroldego Rotaliano 15,50<br />

� 2004 'Granato' 42,50<br />

Die weißen Rebsortenweine zeigen deutlich ihren Sortencharakter,<br />

sind von schöner Frische und haben einen mittleren Körper. Der<br />

Pinot Grigio ist dezent in der Säure und zeigt einen schönen Charakter,<br />

ein sehr guter <strong>Wein</strong> in dieser Klasse. Der roséfarbene Chiaretto<br />

ist der Gute-Laune-<strong>Wein</strong> Italiens! Von Lenotti ist leicht, frisch, lebendig<br />

und animierend, ein wunderbarer Sommerwein.<br />

� 2010 Pinot Grigio delle Venezie 6,10<br />

� 2011 Chiaretto Bardolino Classico 4,90


ITALIEN<br />

Friaul: Colli Orientali del Friuli<br />

Das <strong>Wein</strong>baugebiet Colli Orientali del Friuli<br />

liegt zwischen Udine und Gorizia, der alten<br />

Stadt am Isonzo, der die Grenze zu Slowenien<br />

bildet. Natürlich waren es die Römer, die in<br />

dieser Gegend den <strong>Wein</strong>bau installierten. In<br />

früheren Zeiten prägten <strong>Wein</strong>reben und<br />

Olivenbäume die hügelige Landschaft des<br />

Friaul. Ein großer Frost zu Beginn des 20.<br />

Jahrhunderts vernichtete den Olivenbestand<br />

fast völlig. Die Reben nahmen ihre Stelle ein;<br />

für die Neuanlage der <strong>Wein</strong>berge wurden<br />

umfangreiche Planungen durchgeführt.<br />

1974 entstand das 90-ha-<strong>Wein</strong>gut Torre<br />

Rosazza, das aus der früheren Benediktinerabtei<br />

Rosazza hervorging. Das <strong>Wein</strong>gut liegt<br />

inmitten seiner <strong>Wein</strong>berge malerisch auf einem<br />

Hügel. Herzstück des Ensembles ist der aus<br />

dem 18. Jahrhundert stammende Palazzo De‘<br />

Marchie. Walter Filiputti, eine feste Größe im<br />

friauler <strong>Wein</strong>bau, leitete damals das <strong>Wein</strong>gut.<br />

Heute ist der Önologe Luca Zuccarello in<br />

Zusammenarbeit mit Mario Zuliani für den<br />

Betrieb zuständig. Ein großer Teil der <strong>Wein</strong>berge<br />

wurde damals neu angelegt. Das<br />

Pflanzmaterial wurde besonders sorgfältig<br />

ausgewählt, um die friauler Typizität zu unterstreichen,<br />

und die Pflanzdichte wurde erhöht,<br />

was den Ertrag pro Rebstock reduzierte.<br />

Die terrassierten <strong>Wein</strong>berge liegen auf Hügeln<br />

aus Mergel und Sandstein in einer Höhe von 100 bis 250 Metern.<br />

Schutz gegen den Nordwind bieten die Julischen Alpen, und das<br />

Mittelmeer, kaum 30 Kilometer südlich gelegen, schenkt der<br />

Landschaft ein ausgewogenes, mildes Klima. So ist die Situation<br />

ideal für eine optimale Traubenreife, und eine erhebliche Temperaturdifferenz<br />

zwischen Tag und Nacht beschert eine große<br />

Aromenvielfalt. So gelten die Colli Orientali del Friuli als beste Weißweinregion<br />

Italiens.<br />

Auf Torre Rosazza wird grundsätzlich von Hand geerntet; dabei wird<br />

schon eine Selektion durchgeführt, um nur gesundes und reifes<br />

Lesegut in den Keller zu holen. Die von mir ausgewählten <strong>Wein</strong>e<br />

Piemont<br />

Anfang des 20. Jahrhunderts gründete Evaristo<br />

Filippino in Neive, im Tal des Tanaro, nahe Barbaresco,<br />

sein <strong>Wein</strong>gut. Er erzeugte aber nur<br />

Trauben, die er an den Handel weiterverkaufte.<br />

In den 50er Jahren begann sein Sohn Domenico,<br />

aus den eigenen Trauben selbst <strong>Wein</strong><br />

herzustellen, zunächst auch für den Verkauf an<br />

den Handel. Anfang der 80er Jahre füllte er<br />

dann seine ersten eigenen Flaschen ab. Heute<br />

leitet sein Sohn Elio Filippino mit seiner Frau<br />

Miriam das <strong>Wein</strong>gut, sehr gut ausgebildet und<br />

hoch motiviert.<br />

In den <strong>Wein</strong>bergen stehen die klassischen<br />

Rebsorten des Piemont. Allen voran natürlich der<br />

großartige Nebbiolo, aber auch Dolcetto und<br />

Barbera. In der Provinz Alessandria wächst der<br />

Cortese für den berühmten Gavi, und aus der<br />

Langhe kommt der frische Arneis. Ein<br />

Schmuckstück ist die Lage San Cristoforo in<br />

Barbaresco, die besonders delikate <strong>Wein</strong>e hervorbringt.<br />

Auch Castiglione Faletto in Barolo<br />

zählt zu den besten Terroirs im Piemont.<br />

Elios Weißweine werden ihrer Frische wegen in<br />

Edelstahltanks ausgebaut. Auch der lebendige Dolcetto mit seiner<br />

jugendlichen Kirschfrucht reift ohne Holzeinsatz heran. Die anderen<br />

Torre Rosazza Oleis di Manzano<br />

Azienda Vitivinicola Elio Filippino Neive<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 56<br />

reiften im Edelstahl und haben eine komplexe Aromatik, von reifer<br />

Frucht unterlegt. Der Klassiker ist der Pinot Grigio. Er wurde in<br />

Ganztraubenpressung gekeltert und teils malolaktisch vergoren -<br />

daher seine Fülle und Cremigkeit. Die florale Frucht wird strukturiert<br />

durch Noten von grünem Apfel und reifer Birne.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut inmitten seiner Reben. Foto: Torre Rosazza<br />

Chardonnay und Sauvignon Blanc kamen nach der Reblauskatastrophe<br />

ins Land, etwa zu gleicher Zeit wie in Slowenien und<br />

der Steiermark. Rosazzas Chardonnay wurde mit kurzer Maischestandzeit<br />

gekeltert, um die Mineralien aus der Schale zu extrahieren.<br />

In den Kopfnoten seiner Aromen finden wir vor allem Ananas und<br />

Pfirsich. Der Sauvignon reifte auf der Feinhefe und zeigt sanfte<br />

Lindenblütenaromen und - ganz klassisch - Zitrusnoten mit der<br />

Betonung auf Grapefruit. (05/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.torrerosazza.com/<br />

� 2010 Pinot Grigio Colli Orientali del Friuli 13,50<br />

� 2010 Chardonnay Colli Orientali del Friuli 13,50<br />

� 2010 Sauvignon Blanc C. Orientali del Friuli 13,50<br />

<strong>Wein</strong>e werden mehr oder weniger lang in großen, gebrauchten<br />

Fässern aus slowenischer Eiche ausgebaut, der traditionellen Art im<br />

Piemont. Elio lehnt den Ausbau in Barriques ab, er ist ein<br />

Traditionalist. Er mag nicht die aalglatten Rotweine produzieren, die<br />

durchaus im Trend liegen. Seine <strong>Wein</strong>e sind eher puristisch, von der<br />

Landschaft des Piemont geprägt, und vor allem Barolo und Barbaresco<br />

benötigen einige Jahre der Reife, bis sie wirklich schmecken.<br />

Dafür haben sie aber auch ein beachtliches Lagerpotential.<br />

Während der Barbaresco 'San Cristoforo' ein rassiger, geschliffener<br />

Roter ist, überzeugt der Barolo 'Castiglione Falletto' mehr mit seiner<br />

Kraft und der nachhaltigen Würze, die guten Barolos zu eigen ist.<br />

Zu erwähnen ist der Nebbiolo aus der Langhe, ein "kleiner Barolo"<br />

zu sehr attraktivem Preis. (05/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.eliofilippino.com/<br />

� 2011 Gavi 8,90<br />

� 2011 Langhe Arneis 9,95<br />

� 2010 Dolcetto d'Alba 'Sorì Capelli' 7,50<br />

� 2010 Barbera d'Alba 'Nuela' 7,90<br />

� 2010 Langhe Nebbiolo 9,75<br />

� 2005 Barbaresco 'San Cristoforo' 23,80<br />

� 2006 Barolo 'Castiglione Falletto' 28,90


ITALIEN<br />

Toscana<br />

Fattoria Selvapiana Rufina<br />

Chianti Rufina ist ein sehr traditionell geprägtes Anbaugebiet. Seine <strong>Wein</strong>e sind wenig bekannt, obgleich sie von<br />

hervorragender Qualität sein können. Selvapiana liegt zwischen Pontassieve und Rufina (östlich von Florenz) und ist<br />

ein typisches toskanisches Landgut: es setzt sich aus dem Herrenhaus, dem <strong>Wein</strong>keller und anderen, heute<br />

stillgelegten Anlagen - z. B. der Ölmühle, dem Getreidespeicher und der Tischlerei - zusammen. Selvapiana war lange<br />

Zeit Landsitz der Bischöfe von Florenz. Dann ging es in den Besitz einiger reicher Florentiner Händlerfamilien über,<br />

unter anderem in den der Scalandroni, bis es 1827 von Michele Giuntini Selvapiana übernommen wurde. Das Gut<br />

erstreckt sich über 240 Hektar, wovon rund 45 Hektar dem <strong>Wein</strong>bau dienen. Die Leitung des Betriebs liegt jetzt seit<br />

fünf Generationen in den Händen der Familie Giuntini.<br />

Besonders verdienstvoll war der Einsatz von Francesco Giuntini Antinori, der, nachdem die Landwirtschaftskrise in<br />

den 60er bis 70er Jahren der tradionellen Halbpacht ein Ende setzte, viel Grundbesitz verkaufen mußte (16 von 22<br />

Bauernhöfen wurden abgetreten), um das Gut und auch das hohe Prestige des Chianti Rufina selbst zuretten. Der<br />

Gutsverwalter Franco wirkte seit 1952 für seinen Freund, den Besitzer Francesco, und starb im Jahre 1990, woraufhin<br />

Francesco dessen beiden Kinder Federico und Silvia adoptierte.<br />

Federico Giuntini Masseti pachtete den Betrieb seit 2002 und leitet ihn heute erfolgreich zusammen mit seiner<br />

Schwester. Er pflegt seine Sangiovese- und Canaioloreben auf einem stark kalkhaltigen Boden mit sehr unterschiedlichem<br />

Gestein. Auf Grund dieser Böden und der betont traditionellen Arbeitsweise produzieren die Giuntini seit<br />

langen Zeiten <strong>Wein</strong>, der in der Jugend zwar noch etwas spröde wirkt, aber ganz ausgezeichnet altert und bei<br />

höherer Flaschenreife eine betörende Eleganz zeigt! (09/12)<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.selvapiana.it/<br />

� 2006 Chianti Rufina Riserva 'Bucerchiale' 22,50<br />

Caroline und Jan Hendrik Erbach sind in<br />

Montalcino "Zugezogene". Caroline stammt<br />

aus Südtirol, vom alten Familienbesitz und<br />

Renaissanceschloß Castel Katzenzungen,<br />

während Jan Hendrik aus dem Badischen<br />

stammt. Nach der Winzerlehre studierte er in<br />

Geisenheim, ging nach Frankreich, später<br />

nach Montalcino, wo er Caroline traf...<br />

Hier gründeten die beiden ein <strong>Wein</strong>gut, das<br />

heute 6 ha umfaßt, übrigens in direkter<br />

Nachbarschaft zum berühmten <strong>Wein</strong>gut<br />

Biondi-Santi. Von Anfang an wurden die<br />

<strong>Wein</strong>berge auf Pian dell'Orino ökologisch<br />

bewirtschaftet. "Unser Ziel ist es, im Lebensraum<br />

<strong>Wein</strong>berg größtmögliche Harmonie<br />

zwischen Reben, Klima, Boden und Mensch<br />

zu schaffen", erklärt Caroline. Logischerweise<br />

kommen keine Herbizide, chemischsynthetische<br />

Fungizide, Insektizide oder<br />

Mineraldünger zum Einsatz, stattdessen<br />

Pflanzentees und biodynamische Präparate,<br />

die die Pfanzen stärken. Begrünung der<br />

<strong>Wein</strong>berge fördert die Biodiversität und<br />

erhält den Humusgehalt.<br />

In den <strong>Wein</strong>bergen steht die in Montalcino<br />

autochthone Rebsorte Sangiovese grosso, die<br />

auf Pian dell'Orino nur geringe Erträge<br />

bringen darf. Natürlich wird hier von Hand<br />

geerntet. Nach der schonenden Kelterung<br />

werden die Moste mit den traubeneigenen<br />

Hefen spontan vergoren. Der Ausbau erfolgt dann mit viel Zeit im<br />

Holzfaß. Der <strong>Wein</strong>keller des Gutes wurde übrigens nach<br />

baubiologischen und landschaftlichen Gesichtspunkten konzipiert,<br />

aus atmungsaktiven Materialien wie Lehm, Holz und Kalk aus den<br />

eigenen <strong>Wein</strong>bergen gebaut.<br />

Caroline und Jan Hendrik nennen vier verschiedene <strong>Wein</strong>berge ihr<br />

Eigen: Pian dell’Orino, der dem <strong>Wein</strong>gut den Namen gab, Pian<br />

Bossolino, Scopeta und Cancello rosso, in dem die besten Trauben<br />

für den Brunello wachsen. Die Böden sind unterschiedlich, es gibt<br />

feinkörnige Tonsedimente mit Einschlüssen von Muscheln ebenso<br />

Azienda Agricola Pian dell'Orino Montalcino<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 57<br />

wie humusarme Verwitterungsböden mit Kalksedimenten und<br />

Parzellen mit rotem, eisenreichem Boden ("Terra Rossa").<br />

Pian dell'Orino in Montalcino. Foto: Inka Tettenborn<br />

Da die Trauben vor der Gärung abgebeert werden, haben die <strong>Wein</strong>e<br />

eine feine Tanninstruktur. Die rassige, reife Säure der Sangiovese<br />

grosso verleiht ihnen eine wunderbare Eleganz und Struktur.<br />

Der Rosso di Montalcino zeigt eine wunderbar feine Fruchtigkeit mit<br />

schönem Trinkfluß, und die Brunellos aus dem klassischen Jahrgang<br />

2004 sind zeitlos und äußerst langlebig, die 2005er eher saftig und<br />

mit feiner Würze. Alles in allem: klasse <strong>Wein</strong>e aus einer der ganz<br />

großen Appellationen Italiens!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.piandellorino.com/<br />

� 2008 Rosso di Montalcino 19,00<br />

� 2005 Brunello di Montalcino 45,00<br />

� 2004 Brunello di Montalcino Riserva 76,00


ITALIEN<br />

Marken<br />

Umani Ronchi erzeugt einen Rosso Conero mit sehr gutem Preis-Leistungs-Verhältnis!<br />

Der 'Serrano' wird zu rund 85% aus der Rebsorte<br />

Montepulciano-d'Abruzzo gekeltert, die dem <strong>Wein</strong> eine gute Kraft<br />

und schöne Würze beschert. Dazu gesellt sich Sangiovese, die Rebsorte<br />

aus der benachbarten Toscana. Sie gibt dem <strong>Wein</strong> eine angenehme<br />

Leichtigkeit und Frische. Insgesamt ist der 'Serrano' ein<br />

schöner fruchtiger, saftig-runder Rotwein für alle Tage.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.umanironchi.it/<br />

Abruzzen<br />

Die traditionelle Rebsorte der Abruzzen ist der kräftige<br />

Montepulciano d'Abruzzo. Die <strong>Wein</strong>e sind kräftig und von gutem<br />

Körper. Der Villa Cervia ist ein ausgewogener <strong>Wein</strong> für alle Tage mit<br />

angenehmer Frucht und schöner Fülle.<br />

Sizilien + Apulien<br />

Sizilien bietet mit seinen unterschiedlichen Böden und<br />

vielfältigen Landschaften gute Voraussetzungen für<br />

den <strong>Wein</strong>bau: hohe Sonneneinstrahlung, die gesundes,<br />

vollreifes Lesegut begünstigt, gebirgiges Terrain<br />

mit vielen Hanglagen in bester Exposition mit kargen<br />

Böden und großen Temperaturunterschieden zwischen<br />

Tag und Nacht infolge der Höhenlage. Dazu kommt,<br />

daß die große Insel über eine Vielfalt autochthoner<br />

Rebsorten verfügt. Moderne <strong>Wein</strong>bereitung hat den<br />

sizilianischen <strong>Wein</strong>bau weit voran gebracht; heute ist<br />

etwa die Hälfte der Insel mit Bewässerungssystemen<br />

ausgerüstet, die den Reben auch im heißen Klima das<br />

Überleben ermöglichen.<br />

Palazzo Malgara ist ein Projekt mehrerer italienischer<br />

Umani Ronchi Osimo Scalo<br />

Villa Cervia Notaresco<br />

Palazzo Malgara Menfi<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 58<br />

� 2008 Rosso Conero 'Serrano' 5,80<br />

� 2010 Montepulciano d'Abruzzo 4,25<br />

Önologen, die zeigen wollen, daß sehr wohl moderne, aber<br />

herkunftstypische <strong>Wein</strong>e aus den klassischen Rebsorten der Insel zu<br />

erzeugen sind.<br />

Nero d'Avola ist die klassische Rotweinrebe; der <strong>Wein</strong> ist würzig,<br />

nachhaltig und hat schöne Aromen von dunklen Früchten.<br />

Auch Projekte in Apulien werden von Palazzo Malgara betrieben.<br />

Daher stammt der Rosso del Salento aus der autochthonen Rebsorte<br />

Malvasia Nera unter Beigabe von etwas Negroamaro und Primitivo.<br />

Der <strong>Wein</strong> zeichnet sich durch gute Struktur, Rasse und Würze aus.<br />

Der Primitivo di Manduria - aus der Rebsorte Primitivo - ist kraftvoll,<br />

dicht, lang, dabei geschmeidig, feurig und sehr ausgewogen.<br />

� 2010 Nero d'Avola 6,80<br />

� 2011 Primitivo di Manduria 7,90


SPANIEN<br />

Empordà<br />

Lavinyeta (das sich korrekt "*lavinyeta" schreibt) ist ein <strong>Wein</strong>- und<br />

Olivengut im Hinterland der Costa Brava im äußersten Nordosten<br />

Kataloniens, in der Provinz Girona. Das <strong>Wein</strong>baugebiet heißt<br />

katalanisch Empordà, hochspanisch Ampurdán und auf deutsch<br />

Ampurien. Die Appellation wurde 1975 gegründet. In Deutschland<br />

ist sie trotz der Nähe der Touristengebiete nahezu unbekannt. Die<br />

Rebflächen liegen auf den Abhängen der Sierra de la Albera und der<br />

Sierra de Rodas. Daß es in Ampurien viele unzerstörte prähistorische<br />

Zeugnisse gibt, ist der Tatsache zu verdanken, daß die Landschaft<br />

hier relativ isoliert ist und viele Gebiete inzwischen als Natur- oder<br />

archäologische Parks ausgewiesen sind.<br />

Knapp 20 km nördlich erreicht man bereits die Pyrenäen, auf deren<br />

anderer Seite das französische Roussillon liegt. Das Klima wird hier<br />

vom Tramontana beeinflußt, einem starken Nordwind, der trocknend<br />

über die Rebflächen weht (und in Frankreich Tramontane<br />

heißt). Die Winter sind mild mit wenig Frost und die Sommer heiß,<br />

aber durch die Meeresbrise gemäßigt. Es herrschen karge Böden<br />

vor, quarzhaltiger Granit und Schiefer ("llicorella"), der auch im<br />

Priorat die Böden bildet.<br />

Josep Serra Pla hat mit seiner Familie die ersten <strong>Wein</strong>berge für sein<br />

neues <strong>Wein</strong>gut 2002 erworben. Die Reben, vor allem Cariñena und<br />

Garnacha, waren damals schon zwischen 50 und 75 Jahre alt.<br />

Inzwischen umfaßt das Gut 24 ha Reben. 2006 wurde dann der<br />

eigene Keller fertig, in dem die die Familie jetzt optimal arbeiten<br />

kann. In den den <strong>Wein</strong>bergen des Gutes stehen vor allem Garnacha<br />

und Cariñena (die katalanisch "samsó" heißt), die ergänzt werden<br />

von Syrah, Merlot und Cabernet, wie es in den katalanischen<br />

Valencia<br />

La Font de la Figuera liegt zwischen Valencia und Granados. Hier ist<br />

Obst- und Gemüseanbau genauso zu hause wie der <strong>Wein</strong>bau.<br />

Genaugenommen heißt die Bodega Cheste-Agraria, in der Salvador<br />

Marti für die <strong>Wein</strong>e zuständig ist. Hier werden angenehme, bekömmliche<br />

<strong>Wein</strong>e für alle Tage gekeltert - wie Sequiot, der zu<br />

gleichen Teilen aus Tempranillo und Cabernet Sauvignot besteht. Es<br />

Lavinyeta Mollet de Peralada<br />

La Viña La Font de la Figuera<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 59<br />

<strong>Wein</strong>bergen heute oft zu finden ist. Die Erträge sind gering, und die<br />

Ernte geschieht ausschließlich von Hand. Das Gut ist auf dem Weg<br />

zum biologischen <strong>Wein</strong>bau.<br />

Heus Negre ist ein zarter <strong>Wein</strong> mit sehr animierendem Trinkfluß! Er<br />

wird aus diesen Rebsorten gekeltert: 51% Cariñena, 20% Garnacha,<br />

19% Syrah und 10% Merlot und ganz ohne Holzeinfluß ausgebaut.<br />

Im Mund ist er völlig überraschend, elegant, unaufdringlich<br />

und doch sehr deutlich, fein und transparent. Unbedingt probieren!<br />

Llavors wird aus 38% Cariñena, 35% Cabernet Sauvignon, 20%<br />

Merlot und 7% Cabernet Franc bereitet. Er wurde fünf Monate in<br />

Fässern unterschiedlicher Herkunft ausgebaut. Es ist durchaus ein<br />

gehaltvoller <strong>Wein</strong>, mit Festigkeit, feiner Struktur, Eleganz und<br />

würzigem Finale! Auch sein Etikett ist etwas Besonderes: ein auf<br />

dem Kopf stehender Teil der Titelseite einer lokalen Zeitung von<br />

dem Tag, als die reife Cariñena geerntet wurde! (04/12)<br />

� 2010 Heus Negre 10,80<br />

� 2010 Llavors 14,80<br />

ist ein kräftiger, aromatischer <strong>Wein</strong>, der gut zur täglichen Vesper<br />

und zu herzhaften Grillgerichten paßt.<br />

� 2011 'Sequiot'<br />

Tempranillo & Cabernt Sauvignon 6,50


SPANIEN<br />

Uclés<br />

Im Norden der Appellation La Mancha, dem großen <strong>Wein</strong>baugebiet<br />

in Zentralspanien, wurde gerade die neue Appellation Uclés geschaffen.<br />

Sie grenzt bereits an die <strong>Wein</strong>berge von Madrid. Bis zum<br />

Jahrgang 2007 lautete die Appellation 'Tierra de Castilla'.<br />

Das <strong>Wein</strong>gut ist relativ jung, es wurde im Jahre 2001 von der<br />

Familie Cantarero-Rodriguez gegründet, die sich dort den Traum<br />

vom eigenen <strong>Wein</strong>gut mit Château-Charakter erfüllte. Die Reben<br />

von Felipe Cantarero gedeihen überwiegend auf Kalksandsteinböden.<br />

Neben Tempranillo stehen auch Cabernet-Sauvignon, Syrah,<br />

Merlot und Mazuelo (=Cariñena/Carignan) in den <strong>Wein</strong>bergen.<br />

Geerntet wird grundsätzlich per Hand, um eine bessere Selektion<br />

des Lesegutes zu erreichen.<br />

Die beiden ersten <strong>Wein</strong>e wurden zu 100% aus Tempranillo gekeltert.<br />

Der jüngere mit 6 Monaten Faßausbau ist ein kräftiger <strong>Wein</strong><br />

mit herzhafter Würze, zupackend und nachhaltig. Er schmeckt zur<br />

abendlichen Vesper, zu kräftigeren Käsen, zu deftigen Eintöpfen<br />

und natürlich zum roten Fleisch. Das Lesegut des zweiten <strong>Wein</strong>es ist<br />

Finca La Estacada Tarancón<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 60<br />

reifer und edler. Dementsprechend ist der <strong>Wein</strong> elegant, samtig im<br />

Fond, geschmeidig und schmeichelnd. Natürlich ist auch er ein<br />

hervorragender Tischbegleiter, aber auch ein feiner 'Seelenwärmer'<br />

für lange Abende. Selección Varietales beinhaltet außer Tempranillo<br />

auch Cabernet, Merlot und Syrah - ein vielschichtiger <strong>Wein</strong> mit<br />

eleganter Frucht und kraftvollem Nachhall.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.fincalaestacada.com/<br />

� 2010 Finca La Estacada Tempranillo 'Envejecido 6 meses en barrica' 7,50<br />

� 2006 Finca La Estacada 'Selección Varietales' 14,50<br />

Dominio de Valdepusa<br />

Pagos de Familia Marqués de Griñón, Carlos Falcó Malpica de Tajo<br />

Das Leben von Carlos Falcó drehte sich immer um<br />

den <strong>Wein</strong>. Bevor er endgültig sein großes Lebenswerk<br />

anpackte, agierte er rein als Unternehmer (in<br />

Sachen <strong>Wein</strong>), auch mit einem riojanischen Großerzeuger,<br />

der heute noch seinen Namen nutzt - der<br />

Rechtsstreit läuft.<br />

Dann aber zeigte er auf seinem Familiengut in<br />

Malpica de Tajo bei Toledo, daß große <strong>Wein</strong>e mit<br />

individueller Persönlichkeit auch in Spanien möglich<br />

sind. Er erhielt sogar für seine <strong>Wein</strong>berge die erste<br />

Appellation für einen einzelnen <strong>Wein</strong>berg (= Pago)<br />

in Spanien - Dominio de Valdepusa!<br />

Auf rund 60 ha erzeugt Carlos Falcó saftige,<br />

kraftvolle <strong>Wein</strong>e mit französischer Prägung. Das hat<br />

zwei Gründe. Zum einen stehen in den <strong>Wein</strong>bergen<br />

die Rebsorten Syrah, Petit Verdot, Cabernet-Sauvignon<br />

und Graciano - eindeutig französisch ausgerichtet.<br />

Andererseits reifen die <strong>Wein</strong>e grundsätzlich<br />

in französischen Barriques.<br />

Die <strong>Wein</strong>berge sind perfekt angelegt und wurden<br />

ehedem mit der ersten Tröpfchenbewässerungs-<br />

Castilla y León<br />

Hijos de Antonio Barceló (das heißt Söhne von Antonio Barceló) ist<br />

eines der traditionsreichsten <strong>Wein</strong>güter mit Ursprung in Ribera del<br />

Duero in der Region Castilla-Léon.<br />

Die Bodega, die 1876 gegründet wurde, befindet sich bis heute in<br />

Familienbesitz. Mit viel Hingabe und Engagement werden hier<br />

exzellente <strong>Wein</strong>e gekeltert, deren Reben auf kalkhaltigem Boden<br />

wachsen.<br />

Der rund 12 Monate im Fass gereifte kirschrote Barceló Tempranillo<br />

Tinto wächst im gemäßigt kontinentalen Klima. Er hat eine schöne<br />

Struktur und durch den Ausbau im großen Holzfaß auch eine<br />

schöne Tiefe. In der Frucht überwiegen Noten von kleinen roten<br />

Früchten, auch etwas Leder und grüne Kräuter. Es ist ein guter Alltagsrotwein<br />

mit sehr gutem Preis-Leistungsverhältnis.<br />

Bodegas Hijos de Antonio Barceló Valladolid<br />

anlage Europas mit Hightech-Steuerung ausgestattet. Falcó hatte<br />

alles minutiös geplant, mit dem Willen zu absoluter Topqualität.<br />

Zu Beginn wurde sein Projekt mit den französischen Reben von den<br />

Kollegen belacht, und die Bürokratie legte ihm alle erdenklichen<br />

Steine in den Weg. Neben der internationalen Anerkennung, die ihn<br />

letztlich zuteil wurde, wurde Falcó dann auch noch anders belohnt:<br />

2003 wurde seinen <strong>Wein</strong>bergen eine eigene D.O (Denominación de<br />

Origen, Appellation) zuerkannt, bezogen auf seine Lagen, nicht auf<br />

ein ganzes Anbaugebiet - eine Sensation für Spanien!<br />

'Lesegut' ist ein Projekt für den deutschen Markt. Die Sonderfüllung<br />

mit dem auffälligen Etikett soll für Aufmerksamkeit sorgen - der<br />

Name ist Programm! Gekeltert aus Syrah, Petit Verdot und Cabernet-Sauvignon<br />

und zehn Monate in Eichenfässern ausgebaut,<br />

besticht der <strong>Wein</strong> durch dunkle Beerenaromen und eine schöne<br />

Frische, gute Kraft, reiche Frucht und wunderbare Länge.<br />

Übrigens hat Carlos Falcó auch eine Olivenplantage nach toskaner<br />

Vorbild angelegt. Das Öl finden Sie unten unter "Essig & Öl".<br />

� 2008 'Lesegut' Tinto 9,90<br />

� 2007 'Lesegut' Tinto<br />

(im Schmuckkarton) 1,5 l MAGNUM 25,80<br />

� 2009 Barceló Tempranillo Tinto 6,50


SPANIEN<br />

Toro & Ribera del Duero<br />

Bodega del Palacio de los Frontaura y Victoria Villabuena del Puente<br />

Die Referenz für das Anbaugebiet Toro - nicht gerade ein bescheidener Anspruch, dennoch ist es das Ziel der<br />

relativ jungen Bodega Frontaura, deren kompletter Name Bodega del Palacio de los Frontaura y Victoria lautet!<br />

Im geschützten Hügelland am Ufer des Guareña liegen <strong>Wein</strong>gut und Einzellage Pago de Valdelacasa.<br />

Rund 180 ha Rebland gehören zur Bodega, wovon derzeit gut 100 bepflanzt sind.<br />

Ulpiano González kaufte die <strong>Wein</strong>berge Mitte der 90er Jahre. Das Unternehmensziel ist klar definiert - siehe<br />

oben! Dafür ist der Bodega allerdings definitiv auch keine Anstrengung zuviel! Die Geschäfte leitet Camino<br />

Pardo, deren Familie der Landwirtschaft entstammt. Für die Arbeit in <strong>Wein</strong>berg und -keller hat sie sich bestens<br />

ausgebildete und anerkannte Fachleute ins Boot geholt. Später kaufte die Bodega den Palast Frontaura<br />

y Victoria in Toro. Er stammt aus dem Jahr 1574. Von ihm leitet sich auch der Name der Bodega ab (in der<br />

Zeit des Aufbaus war der Betrieb zunächst namenlos). Das historische Gebäude wird vorsichtig restauriert<br />

und soll später für repräsentative Zwecke genutzt werden.<br />

Die <strong>Wein</strong>berge liegen auf einer Höhe von etwa 650 m. Das Klima ist kontinental mit heißen Tagen und kühlen<br />

Nächten; die Gegend weist die geringsten Niederschläge Spaniens auf. Eine moderne Tröpfchenbewässerungsanlage<br />

ermöglicht eine Grundversorgung der Reben in extremen Zeiten.<br />

Der kostbare <strong>Wein</strong>bergsboden besteht hier aus steinigem Flußgeschiebe, Ton und kalkhaltigem Gestein<br />

(Braunerde). In den <strong>Wein</strong>bergen steht für die Rotweine ausschließlich die Rebsorte Tinta de Toro, die eine lokale<br />

Varietät des Tempranillo ist und hier als autochthon angesehen wird. Frontaura verfügt über teils uralte<br />

Reben. Sie geben eine kleine Ernte, aber besonders komplexe <strong>Wein</strong>e von großer Dichte und Feinheit.<br />

Selbstredend werden die Erträge gering gehalten; rund 30 hl/ha sind Betriebsdurchschnitt. José A. Seco, der<br />

für die <strong>Wein</strong>berge verantwortlich ist, läßt seine Mannschaft grundsätzlich von Hand ernten; gesundes<br />

Lesegut im optimalen Reifezustand ist das Ziel.<br />

Die Kellerei ist in einem avantgardistischen Projekt des angesehenen spanischen Architekten Carlos Ferrater<br />

untergebracht. Sie ist auf drei Ebenen angelegt. Damit kann die <strong>Wein</strong>bereitung der Schwerkraft folgen und<br />

jegliches Pumpen vermieden werden. Im Keller zeichnet der Önologe Don Juan Martín-Hinojal verantwortlich.<br />

Von Anfang an arbeitet die Bodega mit ausgewählten Böttchern zusammen, die die Fässer für den Ausbau<br />

herstellen. Überwiegend wird französisches Holz aus Allier verarbeitet. Absolut perfektes Lesegut und Präzision<br />

in Ausbau und Reifung ermöglichen die Produktion von eleganten <strong>Wein</strong>en mit feinem, elegantem<br />

Tannin und sehr angehmer, klarer Fruchtstruktur. Zur bestechenden Frische aller <strong>Wein</strong>e gesellen sich Fruchtnoten<br />

mit Anklängen von reifen Schwarzkirschen und vor allem Brombeeren, dazu zarte Noten von Zedernholz.<br />

Der erste Jahrgang der heutigen Besitzer war 2004. Die lange Zeit der Vorbereitung war klug und hat sich<br />

mit den hervorragenden Qualitäten bezahlt gemacht. Die Reserva ist ein <strong>Wein</strong> von großer Tiefe, mit fester<br />

Textur und saftiger Frucht. Die Crianza zeigt dicht verwobene Aromen mit dunklen Kopfnoten, reife Säure<br />

und elegantes Tannin - ebenfalls ein großer Rotwein! Etwas leichter, in der Aromatik mehr kleine rote<br />

Früchte, ebenfalls bestechend präzise und fein, der 2007er Valdelacasa. Nachhaltig und seidig, ist er ein<br />

wunderbarer Genuß! Alles in allem: eine wunderbare Palette großartiger <strong>Wein</strong>e!<br />

Kurz nach dem Erwerb der <strong>Wein</strong>berge in Toro gelang es der Familie González, hervorragende <strong>Wein</strong>berge in<br />

Ribera del Duero zu erstehen. Hier war es keine arrondierte Fläche wie in Toro, sondern fünf Parzellen auf 38<br />

ha in sehr guten Hanglagen auf kalkhaltigem Tongestein. Sie liegen alle im Tal des Dueros, südlich der Orte<br />

Pesquera und Piñel. Bis die <strong>Wein</strong>berge vollständig dem Anspruch der Besitzer genügten, verging auch hier<br />

viel Zeit, und das Startjahr lag mit 2005 ein Jahr später. Auch in Ribera del Duero stehen ausschließlich<br />

Tempranillo-Reben, die elegante, tiefgründige und feine <strong>Wein</strong>e ergeben. Dicht, kraftvoll, mit fester Struktur<br />

und viel Finesse ist die großartige Crinaza aus 2006, und der junge Rote aus 2009, aus jüngeren Reben<br />

gekeltert, hat einen umwerfend schönen Trinkfluß, eine elegante Textur, ist voller Frische und wunderbarer<br />

roter und dunkler Beerenaromen! (11/12)<br />

Blick auf den zum <strong>Wein</strong>gut gehörenden<br />

Pago Gral Verano.<br />

�<br />

TORO:<br />

2007 Dominio de Valdelacasa 15,80<br />

� 2005 Frontaura Crianza 25,50<br />

� 2005 Frontaura Reserva 34,50<br />

�<br />

RIBERA DEL DUERO:<br />

2009 Nexus 11,50<br />

� 2006 Nexus Crianza 28,75<br />

� 2006 Nexus + 49,00<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.bodegasfrontaura.es/<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 61<br />

José A. Seco ist für die <strong>Wein</strong>berge<br />

verantwortlich.<br />

Fotos: Bodegas Frontaura (2)


SPANIEN<br />

Rioja<br />

Das Iregua-Tal grenzt im Norden an die Stadt Logroño und den Ebro<br />

und im Süden an die Ilallana- und Laturce-Berge. Am Fuße des<br />

Laturce liegt das Dorf Clavijo, das von seiner mittelalterlichen Burg,<br />

dem 'Castillo de Clavijo', überragt wird. Auf etwa 440 m über dem<br />

Meer wachsen hier die Reben in Flußnähe auf Schwemmlandböden,<br />

auf kargen, steinigen Böden an den Hanglehnen. Klimatisch treffen<br />

atlantische und mediterrane Einflüsse aufeinander.<br />

Vor den Toren des Dorfes Clavijo liegt die Bodega Criadores de<br />

Rioja. Die Hauptrebsorte der Bodega ist Tempranillo, ergänzt um<br />

kleine Anteile der Rioja-Klassiker Graciano und Mazuelo. Die einfachen<br />

Qualitäten werden im Edelstahl ausgebaut, für die gehobenen<br />

sind Fässer aus amerikanischer und französischer Eiche<br />

vorhanden.<br />

Die <strong>Wein</strong>e der Criadores de Rioja zeichnen sich durch eine klare,<br />

frische und lebendige Frucht aus. Sie widerspiegeln die klassischen<br />

Aromen der Rioja, ohne die Schwere früherer Zeiten aufzuweisen.<br />

Angenehme frische Beerentöne sind die Kopfnoten. Der 2009er<br />

Tempranillo ist rein aus dieser Rebsorte gekeltert, die Crianza beinhaltet<br />

einen kleinen Anteil Garnacha, die Frucht und Fülle beisteuert.<br />

1915 begann Pedro Vivanco Gonzalez in Alberite, <strong>Wein</strong> zunächst<br />

für den Familiengebrauch aus eigenen <strong>Wein</strong>bergen herzustellen.<br />

1940 kaufte er dann dort eine kleine Kellerei, aus der übrigens<br />

letztlich die Criadores de Rioja hervorgingen -<br />

siehe oben! 1946 wurde Pedro Vivanco<br />

Paracuellos geboren. Er schlug fruh den Weg<br />

zum Winzer ein, studierte entsprechend und<br />

befaßte sich mit dem <strong>Wein</strong>geschäft. Während<br />

seiner Aktivitäten sammelte er übrigens alles,<br />

was mit <strong>Wein</strong> zu tun hatte. Heute verfügt<br />

Dinastía Vivanco über ein eigenes großes<br />

<strong>Wein</strong>museum für all' diese Exponate, von den<br />

einfachen bis hin zu seltenen Kostbarkeiten.<br />

Später heiratete Pedro Angélica Saenz,<br />

Winzertochter aus Alberite. 1985 kauften sie<br />

erstklassiges <strong>Wein</strong>bergsland in Briones, im<br />

Herzen der Rioja Alta. Es vergingen noch fünf<br />

Jahre, bis ein ehrgeiziges Projekt Gestalt<br />

annahm: Bodegas Dinastía Vivanco.<br />

Inzwischen hat der literatur- und kunsthistorisch<br />

interessierte Sohn Santiago Vivanco das<br />

Management der Bodega übernommen,<br />

während sein Bruder Rafael Vivanco, Agronom<br />

und Önologe, sich um die Produktion kümmert.<br />

Er wählt die besten <strong>Wein</strong>berge der Familie<br />

aus, daraus wieder die besten Lesepartien,<br />

um daraus große Rioja-<strong>Wein</strong>e zu gewinnen,<br />

die Flaggschiffe von Dinastía Vivanco.<br />

Briones liegt in den Ausläufern der Kantabrischen Berge, nahe am<br />

Fluß Ebro. Ein mildes Klima und kalkhaltige Mergelböden bieten<br />

dem <strong>Wein</strong>bau gute Voraussetzungen. Die <strong>Wein</strong>berge der Familie<br />

Criadores de Rioja Alberite<br />

Bodegas Dinastía Vivanco Briones<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 62<br />

Die Castillo-de-Clavijo-<strong>Wein</strong>e haben ein sehr gutes <strong>Wein</strong>-Geld-Verhältnis<br />

und sind klassische <strong>Wein</strong>e dieser angesehenen <strong>Wein</strong>region.<br />

Lesen Sie zu Criadores de Rioja auch unten den Text über Bodegas<br />

Dinastía Vivanco.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.criadoresderioja.com/<br />

� 2010 Castillo de Clavijo Tempranillo 6,50<br />

� 2008 Castillo de Clavijo Crianza 7,90<br />

Vivanco befinden sich bei Briones und Haro, der kleinen Stadt, von<br />

der einst wichtige Qualitätsimpulse für die Rioja ausgingen.<br />

In den Vivanco-<strong>Wein</strong>bergen stehen überwiegend Tempranillo-<br />

Reben, die Hauptrebsorte der Rioja. Speziell in der Gegend um<br />

Briones ergibt der Tempranillo <strong>Wein</strong>e von besonderer Eleganz.<br />

Außerdem gibt es bei Vivanco die ebenfalls für die Rioja klassischen<br />

Rebsorten Garnacha, die für eine saftige Frucht sorgt, Graciano,<br />

eine spätreifende Rebsorte, die Extrakt, Tannin und feine Säure<br />

beisteuert, sowie den Mazuelo, der in Frankreich Carignan heißt<br />

und den <strong>Wein</strong>en Festigkeit gibt. Dinastía Vivanco erzeugt reinsortige<br />

Tempranillos, aber auch Tempranillos mit dem einen oder anderen<br />

Verschnittpartner. Außerdem ist es ein Hobby von Rafael, aus den<br />

vier Rebsorten große, konzentrierte Rebsorten-<strong>Wein</strong>e im Premium-<br />

Segment zu keltern.<br />

Die Crianza ist ein reiner Tempranillo, während für die Reserva dem<br />

Tempranillo etwas Graciano beigegeben wird. Das unterstreicht die<br />

Rasse und Eleganz dieses <strong>Wein</strong>es.<br />

Dinastía-Vivanco-<strong>Wein</strong>e sind traditionelle Rioja-<strong>Wein</strong>e, die unter<br />

Berücksichtigung moderner Erkenntnisse der Önologie erzeugt<br />

werden. Sie überzeugen mit Frische und klarer Frucht, schöner<br />

Struktur und Eleganz. Eine Besonderheit ist die Flasche, die die<br />

Bodega verwendet. Sie ist die Nachbildung einer riojanischen<br />

Flasche aus dem 18. Jahrhundert, die noch mundgeblasen war - das<br />

Original befindet sich natürlich im hauseigenen Museum! Die Wahl<br />

dieser Flasche unterstreicht die Verbundenheit der Familie Vivanco<br />

mit ihrer Heimat und deren <strong>Wein</strong>en.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.dinastiavivanco.com/<br />

� 2008 Dinastía Vivanco Crianza 12,80<br />

� 2005 Dinastía Vivanco Reserva 18,50<br />

Das ist ein ideales Präsent für Ihre Freunde!<br />

Ab Oktober 2012 (und dann bis zum Jahresende)<br />

liefert Bodegas Dinastía Vivanco beide <strong>Wein</strong>e,<br />

2008 Dinastía Vivanco Crianza &<br />

2005 Dinastía Vivanco Reserva<br />

in der<br />

Original 6er Holzkiste -<br />

ohne Aufpreis!


PORTUGAL<br />

Madeira<br />

Portwein<br />

Etwa 600 Kilometer von der Küste Marokkos und<br />

knapp 850 km von Portugal entfernt liegt im Atlantik<br />

die 'Grüne Blumeninsel' Madeira. Die rund 730 km 2<br />

große Insel ist Heimat einiger der weltweit feinsten<br />

Koch-, Dessert- und Aperitifweine. Zu den ältesten<br />

Erzeugern auf dem subtropischen Madeira gehören<br />

Vinhos Justino Henriques, dessen Tradition man bis ins<br />

Gründungsjahr 1870 zurückverfolgen kann. Selbst<br />

heute verfügt das renommierte Haus noch über einen<br />

Bestand an Fässern mit sehr alten und seltenen<br />

Madeira-Jahrgängen.<br />

Die über lange Jahre in großen Eichenfässern gereiften<br />

<strong>Wein</strong>e aus der roten Rebsorte Negra Mole und den<br />

Weißen Sercial, Verdelho, Boal und Malvasía (diese<br />

stammt wohl aus Griechenland und wurde von den<br />

Die kleinen unabhängigen Portweinhäuser werden immer weniger,<br />

aktuell (2010) sind es noch fünf an der Zahl, und über vier wird<br />

gesagt, daß sie zum Verkauf stehen.Das zweitkleinste ist Niepoort -<br />

dennoch für den Markt sehr bedeutend und mit anerkannt hohen<br />

Qualitäten! Gegründet wurde das Haus 1842 von Franciscus Marius<br />

van der Niepoort, der 1813 im holländischen Hilversum geboren<br />

wurde. Heute leitet Dirk van der Niepoort, geboren 1964, den<br />

Betrieb in fünfter Generation.<br />

Ohne Übertreibung darf man sagen, daß unter Dirks Leitung das<br />

Haus zu einem Star der Portweinerzeugung geworden ist. Dirks ganzes<br />

Augenmerk gilt den <strong>Wein</strong>bergen, den kostbaren Lagen und<br />

erstklassig gepflegten Reben, Perfektion im Keller, aber auch traditionellen<br />

Methoden.<br />

Niepoort ist ganz besonders berühmt für seine kostbaren Vintage-<br />

Portweine. Mit den großartigen, vielgelobten Vintage-Jahrgängen<br />

der jüngeren Vergangenheit gelang es Niepoort endgültig, sich seinen<br />

Platz unter den Top-Portwein-Erzeugern zu sichern. 2007 kam<br />

da ein weiteres Kleinod hinzu: der Einzellagenport aus der Lage<br />

Pisca. Die Trauben daraus wurden schon immer für den Vintage<br />

genutzt, jetzt aber gehört die Lage Niepoort, und wegen ihrer<br />

Qualität wird der <strong>Wein</strong> separat vinifiziert.<br />

Justino Henriques Santa Cruz<br />

Niepoort Vila Nova de Gaia<br />

� Niepoort Dry White 12,80<br />

� Niepoort White 10 Years Old 36,00<br />

� Niepoort Fabelhaft Ruby 'Max' 15,50<br />

� Niepoort Fabelhaft Ruby 'Max' 0,375 l 8,75<br />

� 2007 Niepoort Late Bottled Vintage 19,50<br />

� 2005 Niepoort Late Bottled Vintage 0,375 l 11,50<br />

� 2001 Niepoort Colheita 36,00<br />

� 2005 Niepoort Vintage 75,00<br />

� Niepoort Tawny 12,80<br />

� Niepoort Fabelhaft Tawny 'Moritz' 18,00<br />

� Niepoort Fabelhaft Tawny 'Moritz' 0,375 l 9,75<br />

� Niepoort Tawny 10 Years Old 36,00<br />

Es gibt attraktive Geschenkboxen mit halben Flaschen!<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 63<br />

Portugiesen 1419 nach der Eroberung der Insel angepflanzt) sind<br />

hervorragende Begleiter der exquisiten Küche und international für<br />

ihre Qualität geschätzt. Drei- bis fünfjährige Madeiras eignen sich<br />

sehr gut als Aperitif; zehn Jahre alte Madeiras werden traditionell<br />

gerne zu Käse, zu einem Dessert oder als krönender Abschluß eines<br />

besonderen Essens gereicht. Wer tief in das Thema Madeira<br />

eintauchen möchte, sollte die rebsortenreinen 10-Jährigen<br />

probieren. Übrigens: Geöffnete Madeiras sind lange haltbar und<br />

bleiben somit über einen längeren Zeitraum trinkbar.<br />

� Madeira Reserve Fine Dry 5 years 18,95<br />

� Madeira Dry 10 years old Reserve 29,95<br />

� Sercial 10 years old<br />

-Rebsortenwein, trocken, Apéritif, leicht kühlen- 34,95<br />

Heute ist auch das Thema Late Bottled Vintage (= LBV) ein Aushängeschild<br />

des Hauses. LBV wird wie der Vintage zu 100% aus<br />

einem Jahrgang gekeltert, reift aber viel länger im Eichenholz als<br />

dieser (Vintage maximal 2, LBV rund 6 Jahre). Er wird angefüllt,<br />

wenn er trinkreif ist, während der Vintage viele Jahre der Flaschenreife<br />

benötigt, um sein Optimum zu erreichen. In gewisser Weise<br />

ähnelt er mit seiner kraftvollen roten Frucht den Ruby-Typen, so wie<br />

auch die Vintage-Portweine.<br />

Saftig rund wund weich mit harmonischer Süße präsentiert sich der<br />

"Einstieg" in die Portweinwelt mit dem Tawny. Sie sind seidig, von<br />

überwältigender Eleganz und Feinheit - äußerst meditative <strong>Wein</strong>e!<br />

Jedoch auch die weißen Portweine - eine weitere Spezialität von<br />

Niepoort - sind beachtenswert mit ihrer Frische und Komplexität.<br />

Dirk van der Niepoort hält fest daran, die Portweine in Vila Nova bei<br />

Oporto reifen zu lassen: dort ist das Klima gemäßigt, und die<br />

Sommer sind nicht so heiß wie in Santo Adrião, wo douroaufwärts<br />

die neue Quinta de Nápoles liegt.<br />

Spiegel-Artikel "Der Schatz der alten Reben":<br />

http://www.spiegel.de/spiegel/0,1518,651461,00.html<br />

Lesen Sie auf der nächsten Seite mehr über Niepoort!


PORTUGAL<br />

Douro<br />

Wenn man heute über das kleine, aber feine Portweinhaus Niepoort<br />

spricht, denkt man sofort an Dirk van der Niepoort. Nach Lehr- und<br />

Studienjahren in vielen Teilen der Welt übernahm er 1987 als fünfte<br />

Generation das alte Traditionshaus und brachte seine unterwegs<br />

gewonnenen Erfahrungen und Eindrücke ein. Daß das dem Haus<br />

gut getan hat, beweist die Tatsache, daß er heute er als einer der<br />

innovativsten und unkonventionellsten, aber auch erfolgreichsten<br />

<strong>Wein</strong>macher Portugals gilt! Nur wenige beherrschen das Zusammenspiel<br />

von Tradition und Moderne wie Dirk. Er ist übrigens Sohn<br />

eines portugiesischen Vaters und einer deutschen Mutter. Das erklärt,<br />

warum er auch perfekt deutsch spricht.<br />

Das atemberaubende Dourotal. Foto: Fürbach<br />

Beim Namen Niepoort dachte man früher vor allem an Portwein.<br />

Aber kein anderer Erzeuger im Douro bietet seit vielen Jahren eine<br />

solch umfassende Produktpalette an unterschiedlichen <strong>Wein</strong>en! Dirk<br />

van der Niepoort hat bestehende Traditionen aufgegriffen und um<br />

neue Ideen bereichert.<br />

So keltert Dirk seit einigen Jahren aus den Trauben seiner steilen<br />

<strong>Wein</strong>berge im Douro-Tal neben den Ports auch großartige Weiß-<br />

und Rotweine. Er bereitet er aus traditionellen, autochthonen Rebsorten<br />

klasse <strong>Wein</strong>e, die viel Beachtung finden! Die <strong>Wein</strong>berge<br />

liegen auf Höhen zwischen 80 und 800 m, sodaß durch die unter-<br />

Niepoort Vila Nova de Gaia<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 64<br />

schiedliche Klimatik auch sehr unterschiedliche <strong>Wein</strong>e bereitet<br />

werden können. So bringen die Trauben der tiefer gelegenen Lagen<br />

üblicherweise reichen Fond und saftige Frucht mit, während höher<br />

geerntetes Lesegut für Frische und lebendige Säure steht.<br />

1987 kaufte Niepoort die Quinta de Nápoles. Zum Besitz gehören<br />

jetzt rund 30 ha eigene <strong>Wein</strong>berge. Aus der Quinta hat Niepoort<br />

einen modernen Betrieb mit technisch perfekten Möglichkeiten gemacht,<br />

und doch steht traditionelles Handwerk wie das Nutzen der<br />

Lagares (Stampfen der ungerebelten Trauben in Zementwannen -<br />

nichts ist perfekter für die Beeren als der menschliche Fuß!) im<br />

Vordergrund.<br />

Heute ist es unbestritten, daß bei Niepoort neben den großen Portweinen<br />

auch perfekte "Still"-<strong>Wein</strong>e entstehen, die ihre portugiesischen<br />

Wurzeln in aller Deutlichkeit offenbaren und dennoch der<br />

modernen Welt übergroßen Genuß gereiten!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.niepoort-vinhos.com/<br />

Tip: Ihr Klick zu <strong>Wein</strong>beschreibungen: http://www.weinkern.de/download/downdatei/wein_infos/niepoort.pdf<br />

� 2009 Fabelhaft Tinto 9,90<br />

� 2009 Fabelhaft Tinto 0,375 l HALBE 5,90<br />

� 2008 Fabelhaft Tinto 1,5 l MGM. HK 28,80<br />

� 2008 Fabelhaft Tinto 3 l D-MGM. HK 59,00<br />

� 2007 Fabelhaft Reserva 15,50<br />

� 2007 Fabelhaft Reserva 1,5 l MGM. HK 33,50<br />

Wilhelm Buschs Rabe Huckebein und sein fatales<br />

Ende werden auf den Etiketten der "Fabelhaft"-<br />

Linie geschildert (eben Fabel-haft!)<br />

� 2008 Vertente Tinto aus<br />

� 2007 Redoma Tinto aus<br />

� 2007 Batuta Tinto aus<br />

� 2008 Charme Tinto aus<br />

� 2011 Fabelhaft Branco 9,90<br />

� 2010 Redoma Branco aus<br />

� 2009 Redoma Branco Reserva aus


ALLES, WAS SCHÄUMT<br />

Sekt<br />

Die Adeneuers ergänzen ihre Produktpalette um einen feinperligen<br />

Sekt aus Spätburgunder, allerdings hell gekeltert: als Blanc de Noir.<br />

Der spritzige, gehaltvolle Sekt hat eine schöne Perlung und besonders<br />

eine feine, ahrtypische Spätburgunderfrucht. Natürlich ist es ein<br />

klasse Apéritif, ein köstlicher Sekt zum Empfang, aber auch ein<br />

Heutzutage können die Winterlings ihren Sekt ausschließlich aus<br />

eigenen Trauben machen. 10 ha <strong>Wein</strong>berge an der Mittelhaardt<br />

liefern unterschiedliche Grundweine: auf den Buntsandsteinböden<br />

um Ruppertsberg wachsen feinfruchtige Rieslinge, stoffige, strukturierte<br />

Burgunder werden auf den Lehmböden zwischen Niederkirchen<br />

und Deidesheim geerntet. Alle Sekte werden im Verfahren der<br />

Traditionellen Flaschengärung, also der Champagnermethode,<br />

hergestellt. Wegen der schonenden Herstellungsmethoden dürfen<br />

sich alle Winterling-Sekte Crémant Pfalz nennen (mit Ausnahme der<br />

frischen, lebendigen "Silberkapsel"). Die Crémant-Erzeugung betrachten<br />

die Winterlinge als ihre Wurzeln, das machen sie seit<br />

Gründung des <strong>Wein</strong>gutes vor mehr als 25 Jahren.<br />

Handlese in kleine Kisten, schonende Ganztraubenpressung, moderne<br />

Kellertechnik, traditionelle Flaschengärung, möglichst langes<br />

Hefelager, Rütteln und Degorgieren sind die Stationen, die letztendlich<br />

zu diesen Spitzensekten führen. Die Winterling-Sekte zeigen<br />

sich von der frischen und lebendigen Seite, sind lebensfröhlich und<br />

charmant.<br />

Der Pinot Brut ist ein 100%iger weißgekelterter Spätburgunder, und<br />

ber Blanc de Blancs ist ein reinsortiger Chardonnay.<br />

Hans-Bert Espe und Silke Wolf haben diesen Sekt zu 100% aus<br />

Pinot Noir = Spätburgunder gekeltert, der in der Lage Kenzinger<br />

Hummelberg aus über 20jährigen Reben geerntet wurde. Die technischen<br />

Schritte waren schonende Ganztraubenpressung im Stil<br />

eines Blanc de Noir, natürliche Vorklärung über Nacht, langsame<br />

Vergärung in gebrauchten Holzfässern, biologischer Säureabbau,<br />

Lagerung auf der Feinhefe in Halbstückfässern bis zur Versektung.<br />

Diese erfolgte natürlich im traditionellem Champagnerverfahren.<br />

Andreas Engelmann macht nicht immer Sekt, aber wenn, dann ist<br />

es immer ein Crémant. Eine Erklärung dazu finden Sie auf dieser<br />

Seite oben bei Winterling. Und Andreas keltert seinen Sekt immer<br />

rein aus hellgepreßtem Spätburgunder, den er nach dem Rütteln<br />

ohne Dosage beläßt, eben "Brut Nature". Es ist ein kraftvoller Sekt<br />

mit deutlicher Pinot-Noir-Frucht, lebhafter Mousse und angenehmer<br />

<strong>Wein</strong>gut J. J. Adeneuer Ahrweiler<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 65<br />

eleganter Begleiter zum Menü mit feinen Meeresfrüchten und<br />

Krustentieren!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.adeneuer.de/<br />

Sekt- und <strong>Wein</strong>gut Winterling Niederkirchen / Pfalz<br />

shelter winery Kenzingen / Baden<br />

� 2009 Blanc de Noir Spätburgunder Brut 13,70<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.winterling-sekt.de/<br />

Hier finden Sie eine Erklärung zur Herstellung von Crémant:<br />

http://www.weinkern.de/download/downdatei/wein_infos/cremant.pdf<br />

� Cuvée Brut 'SILBERKAPSEL' 9,90<br />

� 2011 Ruppertsberger Reiterpfad<br />

Riesling Brut folgt<br />

� 2011 Blanc de Blancs Brut 12,30<br />

� 2009 Pinot Brut 12,40<br />

� 2009 Pinot Brut 1,5 l MAGNUM 28,00<br />

� 2007 La Coulée d'Or Brut 14,50<br />

� 2011 Pinot Rosé Brut 13,00<br />

Anschließend reifte der Sekt 40 Monate auf der Hefe. Der weiße<br />

Sekt (Blanc de Noir!) hat eine eleganta, feine Perlage und dank des<br />

Holzfaßausbaus des Grundweines ein vielschichtiges Aroma, das ihn<br />

zum perfekten Menübegleiter macht.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.shelterwinery.de/<br />

Schlossgut Ebringen Ebringen / Baden<br />

� 2007 Sparkling Brut (Spätburgunder) 19,00<br />

Herbe. Natürlich geschieht die zweite Gärung im klassischen Champagnerverfahren.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http:// www.schlossgut-ebringen.de /<br />

� 2010 Pinot Blanc de Noir<br />

Crémant Brut Nature 16,50


ALLES, WAS SCHÄUMT<br />

<strong>Wein</strong>gut Schloss Sommerhausen Sommerhausen / Franken<br />

Martin Steinmann hat mit den Jahren eine excellente Sektproduktion<br />

aufgebaut. Im ehemaligen Zehntkeller des Schlosses, tief in<br />

den Muschelkalkboden getrieben, werden hochwertige Gutsweine<br />

ausschließlich in Traditioneller Flaschengärung zu Sekt veredelt. Hier<br />

reifen sie wie in der Champagne: dunkel, kühl und erschütterungsfrei.<br />

Martin beläßt sie grundsätzlich lange auf der Hefe. Die Cuvée<br />

Schloss Sommerhausen - die derzeitige Cuvée lag sieben Jahre auf<br />

der Hefe! - ist ein kraftvoller Sekt mit Champagnerattributen. Die<br />

Trauben für den Riesling-Sekt stammen aus der "Große-Gewächs"-<br />

Lage Steinbach, die Dosage dieses Sektes erfolgte mit Eiswein! Der<br />

Auxerrois ist ein knochentrockener Aristokrat mit kräftiger Struktur<br />

und unglaublichem Tiefgang. Der Rosé aus Spätburgunder ist ein<br />

verführerischer Charmeur mit cremiger Fülle und Esprit.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.weingut-schlosssommerhausen.de/<br />

� Schloss Sommerhausen Brut 14,00<br />

� 2007 Riesling Brut 18,00<br />

� 2004 Auxerrois Extra Brut 18,00<br />

� 2007 Pinot Rosé Brut 18,00<br />

Crémant de Loire<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 66<br />

Der ehemalige Zehntkeller des Schlosses tief im Muschelkalk ist ideal<br />

für die Reifung der hochwertigen Sommerhäuser Sekte - unter<br />

Bedingungen wie in der Champagne.<br />

Domaine Sauvète Monthou-sur-Cher / Touraine (Loire)<br />

Jerôme und Dominique Sauvète erzeugen auf ihrer biologisch bewirtschafteten<br />

Domäne auch einen klasschische Crémant de Loire.<br />

Sie verwenden dazu die Chenin-Blanc- und Chardonnay-Trauben,<br />

die auf ihrem <strong>Wein</strong>gut wachsen und ergänzen sie mit hellgekeltertem<br />

Cabernet. Der Crémant reift 24 Monate auf der Hefe, bevor<br />

er degorgiert wird.<br />

Seine Perlage ist fein, es ist ein angenehm frischer Sekt, fast möchte<br />

ich sagen knackig, geprägt von der Kraft des Chenin. Die Frucht ist<br />

nicht zu intensiv, etwas mineralisch unterlegt, und von schöner Län-<br />

Nachdem Cédric Aubert und Véronique Gourdon die Domäne gekauft<br />

hatten, haben sie einige Dinge geändert, zum Beispiel hat<br />

Cédric, der aus dem Roussillon stammt, die Rotweinbereitung zu<br />

Gunsten einer höheren Qualität modifiziert (siehe bei den <strong>Wein</strong>en).<br />

Aber die beiden haben sich auch auf die alte Loire-Tradition der<br />

Schaumweinbereitung bedacht und die Produktion von Crémant<br />

aufgenommen. Sehr erfreulich ist die hohe Qualität der Sekte! Sie<br />

haben eine wunderbare, langanhaltende Perlage und sind mit ihrer<br />

Art ganz der Landschaft verbunden.<br />

Der weiße Crémant ist rein aus Chenin Blanc gekeltert. Er ist angenehm<br />

trocken und hat zeigt eine schöne Mineralität. Dazu kommen<br />

ge. Jérôme empfiehlt den Crémant natürlich zum Aperitif, aber auch<br />

zum Dessert. Das ist sicher nicht so einfach, weil dem "Brut" dafür<br />

etwas Süße fehlt - aber das ist sicher vom Dessert abhängig!<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domaine-sauvete.com/<br />

Domaine des Quarres Rablay-sur-Layon / Anjou (Loire)<br />

� Crémant de Loire Brut 13,80<br />

feine florale Aromen und eine Spur reifer weißer Pfirsich. Sehr apart<br />

ist auch der Rosé, der aus Cabernet bereitet wird. Die Frucht ist<br />

herrlich beerig mit schönen Noten von Erdbeere, ein charmanter<br />

Crémant, der dennoch schön trocken ist und ganz klar in seiner<br />

Frucht.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.domainedesquarres.com/<br />

� Crémant de Loire Brut 11,90<br />

� Crémant de Loire Rosé Brut 11,90


ALLES, WAS SCHÄUMT<br />

Champagne<br />

An der südlich von Epernay gelegenen Côte de Blancs mit ihren<br />

weißen jurassischen Kreideböden findet die Chardonnay-Rebe<br />

ideale Bedingungen. Hier besitzt die Familie Gimonnet 26 ha Reben,<br />

die ausschließlich als Premier Cru oder Grand Cru klassifiziert<br />

sind. Nur aus diesen Lagen und zu 100% aus Chardonnay erzeugt<br />

Pierre Gimonnet außergewöhnliche Blanc de Blancs Cuvées. Reichhaltig<br />

und konzentriert, gehören sie aufgrund ihrer großartigen<br />

Finesse, Eleganz und Frische zu den besten Champagnern ihrer Art.<br />

"Der Blanc de Blancs par excellence", so urteilt die Revue du Vin de<br />

France über den Cuis 1er Cru.<br />

Ihr Klick zum <strong>Wein</strong>gut: http://www.champagne-gimonnet.com/<br />

Die Domaine Lahaye wurde im Jahr 1930 gegründet, und zwar in<br />

Bouzy in der Montagne de Reims. Hier ist der Pinot Noir zu Hause,<br />

der kraftvoll-fruchtige Champagner liefert, auch weiß gekeltert. So<br />

wundert es nicht, daß in den <strong>Wein</strong>bergen der 4,5-ha-Domäne von<br />

Benoît Lahaye gut 85% Pinot Noir steht, ergänzt um Chardonnay<br />

und Pinot Meunier. Benoît arbeitet biodynamisch und läßt sich in<br />

den Reben von seinem Pferd helfen, der Auxois-Stute Tamise aus<br />

Burgund.<br />

Die Grundweine werden teils im Holzfaß ausgebaut. Lahayes<br />

Champagner sind immer eine Spur mineralisch und haben in den<br />

Kopfnofen Frische und einen Hauch von Zitrus. Der Brut Essentiel<br />

Frizzante - Mousseux<br />

<strong>Wein</strong>gut Kalkbödele Merdingen / Baden<br />

Martin Schärli hat eine echte Alternative zum "Prosecco": man<br />

nehme ganz gesundes, aber nicht zu reifes Spätburgunder-<br />

Lesegut, presse es hell ab (weißer <strong>Wein</strong> aus roten Trauben = Blanc<br />

de Noir!!), und man erhält einen leichten <strong>Wein</strong> mit nur 11,5%<br />

Alkohol. Dies fülle man mit wenig Kohlensäure ab, und man<br />

erhält: Martins Blanc de Noir! Ein 'Mousseux' mit supertoller<br />

Frucht nach frischen Erdbeeren, schmelzig rund und doch trocken,<br />

sehr erfrischend, ein toller Apéritif oder Terrassentrunk!<br />

� Blanc de Noir Mousseux 7,20<br />

Azienda Agricola Le Manzane San Pietro di<br />

Feletto / Venetien<br />

Ein typischer blumig-fruchtiger Frizzante aus der Rebsorte<br />

Prosecco aus der herausragenden Appellation Conegliano<br />

Valdobbiadene (die übrigens heute alleinig noch den echten<br />

Prosecco produzieren darf, mit DOCG-Status), leicht im Alkohol,<br />

mit schöner Perlage. Der unkomplizierte Feiertrunk.<br />

� Prosecco Conegliano<br />

Valdobbiadene Vino Frizzante 6,95<br />

Domaine Pierre Gimonnet Cuis<br />

Domaine Benoît Lahaye Bouzy<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 67<br />

Champagne Cuis 1er Cru Blanc de Blancs:<br />

� Champagne Brut 27,50<br />

� Champagne Brut 0,375 l 15,25<br />

� Champagne Brut 1,5 l MAGNUM 58,00<br />

� 2005 'Fleuron' Brut 36,50<br />

� 2005 'Fleuron' Brut 1,5 l MAGNUM 76,00<br />

� 2004 'Fleuron' Brut 35,00<br />

� 2002 'Spécial Club' Millésime de Collection<br />

Vieilles Vignes de Chardonnay Brut 49,50<br />

wird zu 90% aus Pinot Noir sowie Chardonnay gekeltert, die<br />

Grundweine stammen überwiegend aus 2007, der Rest aus älteren<br />

Réserve-Qualitäten. Es ist ein umwerfend charmanter, leckerer<br />

Champagner! Die Cuvée Prestige, rein aus Pinot Noir, besticht durch<br />

Fülle, Kraft und Länge - und eine delikate Spätburgunderfrucht.<br />

� Champagne Brut Essentiel Grand Cru 32,00<br />

� Champagne Brut Prestige Blanc de Noirs 35,50


BRÄNDE & LIKÖRE<br />

Jean-Paul Metté Ribeauvillé / Elsaß<br />

Jean-Paul Metté zählte zu den bekanntesten Brennern des Elsaß<br />

und seine Brennerei noch heute zu den Besten. Metté begann in<br />

den 60er Jahren mit dem Brennen, und schnell wahren seine<br />

wunderbaren Qualitäten Legende. Er brannt handwerklich auf<br />

höchstem Niveau und mit bewundernswerter Präzision. Von allem<br />

brannte er nur kleine Mengen, aber er brannte alles, was sich<br />

brennen ließ bis hin zu Haselnuß, Orange und mehr. 1990 hatte<br />

er mehr als 90 Schnäpse auf der Karte.<br />

1985 hat Jean-Paul Metté seine Brennerei mitsamt seinem Wissen<br />

und seinen Geheimnissen an seinen Patensohn Philippe Traber<br />

weitergegeben, der wie Metté weiterarbeitet: nur gesunde, sehr<br />

reife Früchte werden im traditionellen Doppelbrand gebrannt und<br />

vor dem Verkauf sorgfältig gereift - Brände von gewohnt hoher<br />

Qualität!<br />

Prunelle Sauvage (Wilde Schlehe) 0,7 l 47,00<br />

Vieille Mirabelle (12jährige Mirabelle) 0,7 l 47,00<br />

Vieille Prune (holzfaßgereifte Pflaume) 0,7 l 47,00<br />

Framboies Sauvage (Waldhimbeere) 0,7 l 59,00<br />

<strong>Wein</strong>gut Zalwander Köndringen / Baden<br />

Elmar Lehmann und Odin Bauer brennen aus ihren Spätburgunder-Trestern<br />

einen wunderbaren, herzhaften "Grappa", der im<br />

Eichenholz reift - das paßt zu ihrer Philiosphie. Ein geradliniger,<br />

klassischer Brand!<br />

Marc vom Spätburgunder 0,5 l 17,00<br />

shelter winery Kenzingen / Baden<br />

Der Tresterbrand wurde aussschließlich aus den eigenen Pinot-<br />

Noir-Trestern der shelter winery vom befreundeten Brennmeister<br />

Herbert Rösch in einem von ihm mitenwickelten Kupferbrenngerät<br />

dreimal gebrannt. Es ist ein stoffiger Schnaps mit feinem<br />

Pinot-Aroma, klarer "Frucht" und festem Nachhall.<br />

2008 Soul of Pinot Noir 0,35 l 17,00<br />

<strong>Wein</strong>gut Arndt Köbelin<br />

Eichstetten am Kaiserstuhl / Baden<br />

Arndt Köbelin brennt seine kaisertühler Früchte und Trester selber<br />

und lagert die Tresterbrände teils im Holz. Besonders hervorzuheben<br />

ist der feine Likör von der Wildsauerkirsche mit dezenter<br />

Süße, zartrassiger Säure und einer wunderbaren Frucht!<br />

Wildsauerkirschlikör 0,35 l 12,80<br />

Muskateller Tresterbrand 0,35 l 12,80<br />

Gewürztraminer Tresterbrand 0,35 l 12,80<br />

Obstbrennerei Tobias Burtsche<br />

Ihringen am Kaiserstuhl / Baden<br />

Die Brände der Familie Burtsche werden ausschließlich aus<br />

eigenen Früchten gebrannt, die sie in Ihringen am Kaiserstuhl<br />

anbauen. So liegt die gesamte Erzeugung in einer Hand! Tobias<br />

brennt im traditionellen Verfahren zweimal, was ihm eine<br />

besunders milde und feine Fruchtigkeit beschert. Die Brände<br />

haben einen sehr klaren Fruchtausdruck und überraschend günstige<br />

Preise!<br />

<strong>Wein</strong>hefe aus dem Holzfaß 0,7 l 14,50<br />

Pfläumle 0,7 l 16,50<br />

Williams-Christ-Birne 0,7 l 18,00<br />

Kirschwasser 0,7 l 19,50<br />

Mirabell 0,7 l 19,50<br />

Sauerkirsch 0,7 l 21,50<br />

Zibärtle - Wildpflaume 0,7 l 24,50<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 68<br />

<strong>Wein</strong>gut Staffelter Hof Kröv / Mosel<br />

Familie Klein hat an der Mosel ein altes Brennrecht und nutzt es<br />

auch. Vater Gerd ist für die Destillerie zuständig. Die herrlich<br />

klaren Brände werden nur in kleinen Mengen produziert. Der<br />

Williams-Schnaps ist sehr präzise und deutlich in der Frucht.<br />

Williams-Christ-Birne 0,5 l 14,00<br />

Obstbrennerei Holzapfel Joching / Wachau<br />

Karl Holzapfel gehört zu den angesehensten Brennern Österreichs!<br />

Er hat eine eigens für ihn konstruierte Brennerei in den<br />

ältesten Gebäudeteilen des Prandtauerhofes unter einem<br />

mächtigen Kreuzrippengewölbe installiert. Beim Brennen arbeitet<br />

er mit der gleichen Präzision wie bei der <strong>Wein</strong>bereitung. Die<br />

Schnäpse werden aus 100% Frucht ohne jegliche Zugabe von<br />

Fremdalkohol, Zucker oder Aromastoffen oder anderen Sachen im<br />

traditionellen Doppelbrand (Rauh- und Feinbrand) gebrannt. Reife,<br />

handverlesene Früchte werden dazu eingemaischt, Früchte wie<br />

Marille und Kirsche werden von Hand entkernt. Dadurch gelingt<br />

es Karl, die pure Frucht fast archaisch ins Glas zu bringen. Alle<br />

Brände werden mit Jahrgang geliefert. Karl Holzapfel ist Mitglied<br />

der angesehenen Brenner-Vereinigung Quinta Essentia.<br />

Williamsbirne 0,5 l 42,00<br />

Marille 0,5 l 48,00<br />

Weichsel (Sauerkirsche) 0,5 l 45,00<br />

Quitte 0,5 l 61,00<br />

Schwarze Ribisl (Johannisbeere) 0,35 l 58,00<br />

<strong>Wein</strong>gut Winkler-Hermaden<br />

Kapfenstein / Steiermark<br />

Der Olivin-Tresterbrand ist für mich einer der besten Trester =<br />

Grappa überhaupt! Er ist wirklich fein und im Aroma vielschichtig<br />

- Olivin läßt grüßen! Der Alte Apfel wird 8 Jahre in kleinen Fässern<br />

gereift und ist ein großartiger Gegenspieler des Calvados; er ist<br />

angenehm rund und mild. Birne und Quitte haben eine kräftige,<br />

direkte Frucht.<br />

Olivin Tresterbrand 0,5 l 34,00<br />

Alter Apfelbrand 0,5 l 25,00<br />

Birnenbrand 0,5 l 24,00<br />

Quittenbrand 0,5 l 27,00<br />

Schnapsbrennerei Alois Gölles<br />

Riegersburg / Steiermark<br />

Alois Gölles sagt: "Der moderne Schnapsbrenner überläßt alles<br />

der Natur, aber nichts dem Zufall. Wie ein Koch. Auf den Punkt.<br />

Es darf nichts anbrennen, aber knusprig sollte es trotzdem sein."<br />

Am wichtigsten für den Schnapsbrenner ist sauberes Obst. An<br />

zweiter Stelle stehen Frische und Aromatik der Früchte und die<br />

physiologische Reife. Aroma-, Farb- und andere Zusatzstoffe gibt<br />

es bei Gölles' Schnäpsen nicht. Das verbietet schon die Quinta<br />

Essentia, bei der Gölles ebenso wie Karl Holzapfel Mitglied ist.<br />

Brombeer 0,35 l 69,30<br />

Himbeer 0,35 l 78,80<br />

Alte Zwetschke 0,35 l 32,00<br />

Beniamino Maschio<br />

San Pietro de Felletto / Venezien<br />

Sehr angenehme Grappe, sorgfältig gebrannt, zu einem sehr<br />

fairen Preis.<br />

Grappa di Chardonnay 0,5 l 13,30<br />

Grappa di Prosecco 0,5 l 13,30<br />

Grappa Monovitigno di Pinot Grigio<br />

(elegante Kugelflasche) 0,5 l 18,90


TRAUBENSAFT - FEINKOST - ESSIG & ÖL<br />

<strong>Wein</strong>gut Staffelter Hof Kröv / Mosel<br />

Weißer Traubensaft 0,75 l 3,00<br />

Essigmanufaktur Alois Gölles Riegersburg<br />

Bei Alois Gölles finden nur die schönsten Früchte finden ihren<br />

Weg ins Essigfaß. Sie werden schonend gemaischt und gepreßt,<br />

der so gewonnene Saft (und nichts als der!) wird zu Obstwein<br />

vergoren. Es entsteht Alkohol, der anschließend durch Essigbakterien<br />

zu Essigsäure umgewandelt wird.<br />

Für die Balsamessige wird der Saft von steirischem Mostobe in<br />

großen Kesseln so lange eingekocht, bis er die gewünschte Süße<br />

erreicht (Methode Aceto Balsamico Tradizionale). Bei der mindestens<br />

achtjährigen Lagerung in Fässern verdunstet ständig Wasser.<br />

Die Extrakte, Aroma- und Mineralstoffe, Fruchtsäuren und -zucker<br />

werden immer konzentrierter. Der Essig wird immer geschmeidiger,<br />

weicher milder und runder, je länger er lagert.<br />

Most-Essig (aus Äpfeln und Birnen) 0,5 l 7,70<br />

Marillen-Essig 0,25 l 8,50<br />

Quitten-Essig 0,25 l 8,50<br />

Himbeer-Essig 0,25 l 12,20<br />

Tomaten-Essig 0,5 l 12,20<br />

Balsam-Birnen-Essig 0,25 l 14,50<br />

Balsam-Apfel-Essig 0,25 l 17,50<br />

Weißer Balsam-Essig 0,5 l 12,20<br />

<strong>Wein</strong>gut Holzapfel Joching<br />

Der <strong>Wein</strong>essig aus Grünem Veltliner ist von wunderbare Frische<br />

und Ausgewogenheit. Die Marmelade, aus handgepflückten und -<br />

entsteinten Früchten hergestellt, ist von sensationeller Qualität!<br />

Weißweinessig 0,5 l 9,80<br />

Wachauer Marillenmarmelade 250 g 6,80<br />

<strong>Wein</strong>gut Schönberger Mörbisch<br />

<strong>Wein</strong>essig Grüner Veltliner 0,25 l 6,20<br />

im Holzfaß gereift, "veressigt" bei Gegenbauer<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 69<br />

<strong>Wein</strong>gut Winkler-Hermaden Kapfenstein<br />

Die Essige reifen bei Winkler-Hermaden weit weg vom <strong>Wein</strong> - die<br />

Essigfäßchen stehen auf dem Hof (der Essig reift also im Holzfaß).<br />

Die Quittenessenz wird aus konzentriertem Quittensaft und feinem<br />

<strong>Wein</strong>essig hergestellt - ein genialer "Balsamessig" mit tollem<br />

Aroma!<br />

<strong>Wein</strong>essig 0,5 l 4,90<br />

Quittenessenz ("balsamischer Essig") 0,25 l 10,75<br />

Aceteria Pelloni Emilia Romagna<br />

Diese Produkte von Pelloni sind handwerkliche Balsamessige, die<br />

nichts beinhalten als eingekochten Traubenmost und Essigbakterien.<br />

Sie werden über viele Jahre in Fässern aus verschiedenen<br />

Holzarten ausgebaut und gereift. Mit den Industrieprodukten gleichen<br />

Namens haben sie überhaupt garnichts gemeinsam!!<br />

Aceto Balsamico di Modena<br />

'Nobili Sapori' - 4 Jahre 0,25 l 9,50<br />

Aceto Balsamico di Modena<br />

'Cubica' - 10 Jahre 0,25 l 19,50<br />

Condimento Balsamico<br />

'Goccia' - 20 Jahre 0,1 l 32,00


FEINKOST - OLIVENÖLE & ÖLE<br />

Marina Colonna<br />

San Martino in Pensilis / Molise<br />

Das Landgut der Fürstin Marina Colonna bei<br />

Termoli in Molise umfaßt 320 ha, wo von rund 70<br />

ha mit Olivenbäumen bepflanzt sind. 13 Olivensorten<br />

pflegt sie, darunter auch solche, die sie aus<br />

anderen Regionen "importiert" hat. Alle Sorten<br />

sind im Extra Vergine enthalten. Es ist ein wunderbar<br />

cremiges Öl mit schönem Mundgefühl und<br />

frischen Aromen wie Äpfel, ein Hauch Zitrus,<br />

dezenz auch frisches Gras, am Ende ganz zart<br />

pfeffrig. Das DOP Molise, quasi ein "Grand-Cru"-<br />

Öl, ist aus den Sorten Leccino, Rosciola und Gentile<br />

di Larino gewonnen, hat eine herrliche Frische, eine<br />

angenehme Schärfe und feine Pfeffertöne, ist auch<br />

fast ein bißchen "süß", mit Noten von Mandeln.<br />

Olio Extra Vergine di Oliva 0,75 l 17,80<br />

Olio Extra Vergine di Oliva DOP Molise 0,75 l 19,00<br />

La Chinata Plansencía / Cáceres<br />

La Chinata sitzt in der Extremadura und erzeugt ihre Öle nur aus<br />

ausgewählten Oliven aus der Sierra de Gata der fruchtigen Sorte<br />

'Manzanilla cacereña'. Sie sind noch reicher an ungesättigten<br />

Fettsäuren als andere Sorten. Die Oliven werden händisch geerntet<br />

- normalerweise im Oktober und November - und sorgfältig<br />

selektiert. Die Öle von La Chinata sind angenehm fruchtig, geschmeidig,<br />

ohne Bitterstoffe und ganz unkompliziert. Unglaublich:<br />

das Top Preis-Qualitäts-Verhältnis!<br />

Olivenöl Virgen Extra 0,5 l 5,50<br />

O de Oliva Murcia / Levante<br />

O de Oliva ist Projekt bei Murcia im Südosten Spaniens. Im milden<br />

mediterranen Klima findet die Olive ideale Bedingungen, und es<br />

stehen hier mitunter Jahrhunderte alte Olivenbäume. O de Oliva<br />

verwendet ausschließlichgepflückte Früchte und keine zu Boden<br />

gefallenen Oliven. Die Öle werde reinsortig, nur aus einer Olivensorte,<br />

hergestellt. So bringen sie die jeweiligen Eigenschaften zum<br />

Ausdruck und zeigen ein individuelles Geschmacksbild. Alle Öle<br />

sind "Nativ Extra" - erste Kaltpressung selbstverständlich.<br />

'Arbequina' ist zart mit feinem Duft; sehr fruchtig mit dezenten<br />

Noten von grünem Apfel und frischem Gras, sehr mild. Eine<br />

cremige Textur hat 'Hojiblanca', ein rundes und "saftiges" Öl, mit<br />

einem schönen Hauch "Süße" und Noten von reifen Mandeln.<br />

'Picual' ist pikant, fruchtig einerseits, andererseits dezent scharf<br />

und pfeffrig, im Finish auch schöne grasige Noten.<br />

Extra Virgin Olive Oil "Arbequina" 0,5 l 8,90<br />

Extra Virgin Olive Oil "Hojiblanca" 0,5 l 8,90<br />

Extra Virgin Olive Oil "Picual" 0,5 l 8,90<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 70<br />

Finca Mas del Camperol El Molar / Priorat<br />

Ein sanftes, mildes, ungewöhnlich fruchtiges, wunderbares Olivenöl!<br />

Dennoch bleibt es lange im Mund und klingt köstlich nach. Zu<br />

80 % aus Arbquina-Oliven, den Rest teilen sich Farga und Sevillana.<br />

Die Olivenbäume sind sehr alt, manche sogar 400 Jahre!<br />

'Olí del Sarraí' Extra Natives Olivenöl 0,75 l 12,00<br />

Pagos de Familia de Marqués de<br />

Griñon, Carlos Falcó<br />

Malpica de Tajo / Toledo<br />

Carlos Falcó verfügt auf seinem Landgut bei Toledo auch über<br />

eine umfangreiche Olivenplantage. Vor kurzem hat er eine neue<br />

Anlage installiert, in der er seine Oliven selber verarbeitet, eine Ölmühle<br />

auf technisch bestem Stand, mit italienischer Technik<br />

ausgestattet. Die Oliven - Arbequina und Picual - werden<br />

grundsätzlich von Hand geerntet und umgehend verarbeitet. Eine<br />

moderne Presse mit entsprechendem Decanter gewährleistet die<br />

hohe Qualität des abfließenden Öls. Es ist auch im Geschmack an<br />

toskanische Vorbilder angeleht: ein pikantes Öl mit feinen<br />

pfeffrigen Noten und angenehmer Schärfe, dabei, dank der<br />

perfekten Verabeitung, mit wunderbarer Frische!<br />

'Oleum Artis' Extra Natives Olivenöl 0,5 l 16,50<br />

Ölmühle Fandler Pöllau / Steiermark<br />

Die Ölmühle Fandler ist in der Steiermark beheimatet.<br />

Als sie 1926 gegründet wurde, verarbeitete<br />

man ausschließlich heimatliche Ölfrüchte wie<br />

Kürbis und Walnuß. Inzwischen werden längst<br />

auch Früchte anderer Landschaften und Länder<br />

verarbeitet wie Mohn, Mandeln und mehr. Heute<br />

zeichnet Julia Fandler für die hohe Qualität der<br />

Öle verantwortlich. Mit der traditionellen<br />

Stempelpresse entlocken die Preßmeister mit viel<br />

Fingerspitzengefühl den Ölfrüchten die zarten<br />

Aromen. Die Fandler-Öle werden grundsätzlich<br />

kaltgepreßt (außer dem Kürbiskernöl), entstammen<br />

der Erstpressung mit Stempelpressen und<br />

werden vor der Abfüllung nicht filtriert.<br />

Ihr Klick zur Ölmühle: http://www.fandler.at/<br />

Original steirisches Kürbiskernöl 0,5 l 13,95<br />

Original steirisches Kürbiskernöl 0,25 l 7,90<br />

Walnußöl kaltgepreßt 0,5 l 18,95<br />

Walnußöl kaltgepreßt 0,25 l 10,80<br />

Haselnußöl kaltgepreßt 0,5 l 19,50<br />

Haselnußöl kaltgepreßt 0,25 l 11,00


RIEDEL - WEINGLÄSER<br />

Ich behaupte: RIEDEL fertigt die allerbesten <strong>Wein</strong>gläser. In den<br />

jeweils für einen <strong>Wein</strong>typ konzipierten Größen kommen die<br />

vorgesehenen <strong>Wein</strong>e in der Tat am besten zur Geltung. Allerdings -<br />

auch <strong>Wein</strong>fehler sind hier am besten erkennbar. Alle Nachbauten<br />

sind den Riedelgläsern im direkten Kost-Vergleich unterlegen. Die<br />

Plagiate bedienen sich zwar oftmals der von Riedel entwickelten<br />

Form, nicht jedoch der tatsächlichen Materialqualität des Glases!<br />

Jedem, der seine Gläser von Hand spült, fällt der Unterschied sofort<br />

auf. Die hochwertige Oberfläche der Riedel-Gläser verhält sich völlig<br />

anders als die anderer Gläser und hat auch eine andere Haptik.<br />

Die Top-Serie ist die mundgeblasene Sommeliers-Serie, elegante<br />

Gläser in höchster Perfektion. Die maschinengearbeitete Vinum-<br />

Serie ist nicht ganz so elegant, in der Qualität als <strong>Wein</strong>glas sind die<br />

Gläser jedoch ganz dicht an der Sommeliers-Serie.<br />

Manche Glastypen gibt es nicht in beiden Serien (zum Beispiel ist<br />

Hermitage/Sommeliers perfekt für reine Syrahweine, manche sehr<br />

körperreiche südfranzösische <strong>Wein</strong>e sind aber im Syrah/Vinum<br />

besser aufgehoben.<br />

Glas-Serie VINUM (Bleikristall maschinengefertigt)<br />

Riesling Grand Cru .............................................. 19,50<br />

Chablis/Chardonnay ............................................ 19,50<br />

Montrachet ......................................................... 19,50<br />

Sauvignon Blanc .................................................. 19,50<br />

Bordeaux............................................................. 19,50<br />

Brunello di Montalcino ........................................ 19,50<br />

Tempranillo ......................................................... 19,50<br />

Syrah ................................................................... 19,50<br />

Burgunder ........................................................... 19,50<br />

Port ..................................................................... 19,50<br />

Grappa................................................................ 19,50<br />

Cuvée Prestige .................................................... 19,50<br />

Gourmet Glas ....................................................... 9,75<br />

Wasser .................................................................. 9,75<br />

Glas-Serie VINUM XL (Bleikristall maschinengefertigt)<br />

Pinot Noir ............................................................ 22,00<br />

Syrah ................................................................... 22,00<br />

Cabernet Sauvignon ............................................ 22,00<br />

The Wine Glass Company Riedel Kufstein<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

Seite 71<br />

Ich selber nutze je nach Gelegenheit das eine oder andere Glas, der<br />

private <strong>Wein</strong>liebhaber wird sich die kleine Kollektion seiner Gläser<br />

(denn man muß ganz sicher nicht alle haben!) nach seinen Lieblingsweinen<br />

auswählen.<br />

Nicht umsonst verkosten Sie bei WEIN-KERN ausschließlich mit<br />

Riedel-Gläsern (Riesling Grand Cru/Vinum, das ist ein gutes Allround-<br />

und Kostglas)! Ich finde, daß Sie gute <strong>Wein</strong>e bei mir verkosten,<br />

also benötigen Sie auch ein gutes Glas dazu!<br />

Wir benötigen immer eine Riesenmenge, die wir mit geringstem<br />

Bruch von Hand spülen! Eine entsprechende Spülmaschine nutzen<br />

wir nicht, weil das Abkühlen der Gläser zeitaufwendiger als das<br />

Handspülen ist. Zum oft gehörten Hinweis auf die Bruchgefahr muß<br />

ich antworten, daß es nur eine Frage der richtigen Technik beim Abtrocknen<br />

ist; wenn man das raus hat, hat man an seinen Riedel-<br />

Gläsern sehr lange Freude - und entsprechend auch mehr Freude an<br />

seinen guten <strong>Wein</strong>en - denn ausschließlich darum geht es ja!<br />

Übrigens: sollten Sie einmal einen Test machen wollen, ob Ihr<br />

eigenes Nicht-Riedel-Glas einem Glas von Riedel überlegen ist, lade<br />

ich Sie herzlich ein, diesen Vergleich bei mir durchzuführen.<br />

Schauen Sie sich die Gläser und die technischen Informationen dazu<br />

bitte auf der Riedel-Internetseite an:<br />

Ihr Klick zu Riedel: http://www.riedel.com/<br />

Glas-Serie SOMMELIERS (Bleikristall mundgeblasen)<br />

Riesling Grand Cru ......................................... 53,00<br />

Grüner Veltliner .............................................. 53,00 *<br />

Chablis/Chardonnay - Reifer Bordeaux ............ 53,00<br />

Montrachet .................................................... 53,00 *<br />

Loire ............................................................... 53,00<br />

Bordeaux Grand Cru ....................................... 72,00 *<br />

Burgunder Grand Cru ..................................... 72,00 *<br />

Hermitage ...................................................... 62,00<br />

Tinto Reserva .................................................. 62,00 *<br />

Vintage Port ................................................... 53,00 *<br />

Sherry ............................................................. 53,00 *<br />

Sauternes ....................................................... 53,00 *<br />

Jahrgangschampagner .................................... 53,00<br />

Wasser ........................................................... 53,00 *<br />

* diese Gläser müssen unter Umständen bestellt werden<br />

Glas-Serie "O" (Kristall maschinengefertigt)<br />

Cabernet/Merlot ................................................... 9,50<br />

Viognier/Chardonnay ............................................ 9,50<br />

ideal für die Party, das Picknick und auch als Wasserglas<br />

bei beiden Gläsern gilt: 8 kaufen, nur 6 bezahlen!<br />

DECANTER (Bleikristall maschinengefertigt)<br />

Decanter Cabernet ......................................... 29,00<br />

Decanter Cabernet Magnum .......................... 48,00<br />

DECANTER (Bleikristall mundgeblasen)<br />

Decanter Vinum ........................................... 115,00<br />

Decanter Amadeo ........................................ 225,00<br />

Decanter Swan ............................................. 225,00<br />

ZUBEHÖR<br />

Microfaser Trocken- und Poliertuch ...................9,90<br />

Carrying Bag - Gepolsterte Tasche zum<br />

sicheren Transport von <strong>Wein</strong>gläsern ..................... 54,00


LIEFERBEDINGUNGEN<br />

Die Preise verstehen sich in Euro inclusive Mehrwertsteuer, Glas und Verpackung pro 0,75-l-Flasche, wenn keine<br />

andere Größe angegeben ist. Irrtum und Zwischenverkauf vorbehalten. Alle Rechnungen sind innerhalb acht<br />

Tagen netto zahlbar. Es gilt der übliche Eigentumsvorbehalt.<br />

Ihre Bestellung bei mir ist per Telefon, eMail oder Post möglich.<br />

Öffnungszeiten für den persönlichen Einkauf:<br />

Dienstag bis Freitag von 14 bis 19 Uhr (Donnerstag bis 20 Uhr),<br />

Samstag von 10 bis 14 Uhr,<br />

außerdem gerne nach telefonischer Absprache.<br />

Lieferservice im Raum Aachen:<br />

In Aachen und Umgebung stelle ich ab 24 Flaschen kostenfrei zu, in den Kreisen Heinsberg und Düren ab 36<br />

Flaschen; darunter Frei-Haus-Zustellung gegen 8,90 Euro Gebühr.<br />

Bundesweiter Versand:<br />

Ab 36 Flaschen liefere ich kostenfrei; darunter liefere gegen Berechnung von 8,90 Euro Frachtkostenanteil pro<br />

Sendung. Der Versand innerhalb Deutschlands erfolgt per Post oder Spedition. Bei unbekannten Kunden liefere<br />

ich in der Regel gegen Vorauskasse oder Bankeinzug.<br />

Versand ins Ausland:<br />

Versandkosten auf Anfrage.<br />

Präsentdienst:<br />

Ich kümmere mich um Ihre <strong>Wein</strong>präsente: verschiedenste Geschenkverpackungen sind vorrätig, und jede Inhalts-<br />

Sortierung ist möglich. Mein Geschenk- und Versand-Service zu jedem Anlaß funktioniert schnell, zuverlässig<br />

und preisgünstig. Ihre Grußkarte wird auf Wunsch beigelegt. Die Rechnung wird korrekt nach steuerlichen<br />

Gesichtspunkten erstellt.<br />

<strong>Wein</strong>proben<br />

<strong>Wein</strong>proben finden wöchentlich donnerstags bis samstags statt, oftmals sind die Winzer persönlich dabei,<br />

Termine und Themen finden Sie auf www.wein-kern.de. Die <strong>Wein</strong>proben sind normalerweise gratis, eine<br />

Anmeldung ist nicht erforderlich.<br />

Legende: � WEISSWEIN � BLANC DE NOIR � ROSÉ � ROTWEIN � EDELSÜSS � SCHAUMWEIN<br />

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