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Temperaturabhängigkeit der Schallgeschwindigkeit in ... - mehr-davon

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31 E<strong>in</strong>leitungIn diesem Versuch soll die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> Abhängigkeit <strong>der</strong> Temperatur<strong>in</strong> Flüssigkeiten gemessen werden. Dazu wird <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em akustischenResonator e<strong>in</strong> Stehwellenfeld aus Ultraschallwellen erzeugt. Durch Bestrahlungdes Stehwellenfeldes mit Licht ergibt sich e<strong>in</strong> Streifenmuster, mit Hilfedessen durch Abzählen <strong>der</strong> Streifen die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> bestimmt werdenkann.Dieses Verfahren ist bereits im ersten Drittel des letzten Jahrhun<strong>der</strong>ts entstanden.Es zeichnet sich dadurch aus, dass es beson<strong>der</strong>s schnell durchzuführenist und ke<strong>in</strong>en komplizierten Versuchsaufbau benötigt.2 Theorie2.1 Longitud<strong>in</strong>alwellenAkustische Wellen s<strong>in</strong>d Longitud<strong>in</strong>alwellen. Bei e<strong>in</strong>er Longitud<strong>in</strong>alwelle,wie auch zum Beispiel e<strong>in</strong>er Druckwelle, schw<strong>in</strong>gen die Atome <strong>in</strong> Ausbreitungsrichtung<strong>der</strong> Welle. Es handelt sich um e<strong>in</strong>e Kompressionswelle, bei <strong>der</strong>durch Druckän<strong>der</strong>ungen Kräfte entstehen, die e<strong>in</strong>e Auslenkung <strong>der</strong> Atome<strong>in</strong> Ausbreitungsrichtung verursachen.Abbildung 1: Schematische Darstellung e<strong>in</strong>er Longitud<strong>in</strong>alwelle.Longitud<strong>in</strong>alwellen treten sowohl <strong>in</strong> Festkörpern, wie auch <strong>in</strong> Gasen undFlüssigkeiten auf. Alle Atome <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ebene senkrecht zur Ausbreitungsrichtunghaben gleiche Amplitude und Schw<strong>in</strong>gungsrichtung. Die e<strong>in</strong>zelnenMoleküle bewegen sich somit vor und zurück, nur <strong>der</strong> Zustand <strong>in</strong> <strong>der</strong> Welle,


4also zum Beispiel die maximale Dichte, wan<strong>der</strong>t nach rechts.Allgeme<strong>in</strong> gilt, dass die Ausbreitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit <strong>der</strong> Longitud<strong>in</strong>alwelleimmer größer, als die <strong>der</strong> Transversalwelle ist. Den Effekt <strong>der</strong> Dichtefluktuationenwerden wir uns <strong>in</strong> diesem Versuch zu nutze machen: In e<strong>in</strong>em Resonatorwird e<strong>in</strong> Stehwellenfeld erzeugt, so dass es Bereiche dichteren undweniger dichteren Mediums entstehen, welche stationär im Resonator s<strong>in</strong>d.Das Medium ist im vorliegenden Fall e<strong>in</strong>e Flüssigkeit (re<strong>in</strong>es Wasser bzw.e<strong>in</strong>e 20%ige Ethanol-Lösung). Die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> ist <strong>in</strong> Flüssigkeitenstark temperaturabhängig, genau dieses Phänomen soll untersucht werden.2.2 UltraschallMit Ultraschall bezeichnet man Schall oberhalb <strong>der</strong> menschlichen Hörschwelle,also Schallwellen mit e<strong>in</strong>er Frequenzen zwischen 20 kHz und 1000MHz. Töne noch höherer Frequenz werden als Hyperschall bezeichnet.Unterhalb des für Menschen hörbaren Schalls spricht man von Infraschall.Ultraschallwellen s<strong>in</strong>d elastische, harmonische und dreidimensional laufendeLongitud<strong>in</strong>alwellen. Sie können sich daher wie bereits oben angesprochen <strong>in</strong>Gasen, Flüssigkeiten und Festkörpern ausbreiten. Ultraschall ist für Menschennicht hörbar, für e<strong>in</strong>e Reihe von Tieren wie Delph<strong>in</strong>e und e<strong>in</strong>ige Insektenartenjedoch schon. Fle<strong>der</strong>mäuse können Ultraschall nicht nur hören,son<strong>der</strong>n auch erzeugen und sich anhand <strong>der</strong> Echos orientieren.Erzeugung von UltraschallIm Versuch erzeugen wir Ultraschall über den Piezo-Effekt:Durch die gerichtete Verformung e<strong>in</strong>er Materialprobe bilden sich mikroskopischeDipole <strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> Elementarzellen. Die Aufsummierung über alleElementarzellen des Kristalls führt zu e<strong>in</strong>er makroskopisch messbarenelektrischen Spannung. Gerichtete Verformung bedeutet, dass <strong>der</strong> angelegteDruck nicht von allen Seiten auf die Probe wirkt, son<strong>der</strong>n beispielsweise nurvon gegenüberliegenden Seiten aus.Die Umkehrung dieses Piezo-Effektes machen wir uns zu nutze: Wird e<strong>in</strong>eelektrischen Spannung an den Kristall, auch Piezo-Keramik genannt, angelegt,so verformt sich dieser. Damit kann durch das Anlegen e<strong>in</strong>er Wechselspannunge<strong>in</strong>e mechanische Schw<strong>in</strong>gung erzeugt werden, welche an dieWand e<strong>in</strong>es Gefäßes abgegeben werden kann. Im Versuch wird dieses Gefäße<strong>in</strong>e mit Flüssigkeit gefüllte Küvette se<strong>in</strong>.Quarz als Ultraschallsen<strong>der</strong>In unserem Versuch dient e<strong>in</strong> schw<strong>in</strong>gen<strong>der</strong> Quarz als Ultraschallsen<strong>der</strong>. Dieelektrische Anregung von Quarzen zu Schw<strong>in</strong>gungen beschreibt <strong>der</strong> piezo-


5elektrische Effekt. Nimmt man e<strong>in</strong>en Kristall, <strong>der</strong> so geschnitten ist, dasszwei Flächen senkrecht auf die polare Achse stehen, und legt an diese e<strong>in</strong>eWechselspannung an. Der Kristall wird so zu elastischen Schw<strong>in</strong>gungenangeregt, die je nach anregen<strong>der</strong> Frequenz unterschiedliche Amplituden aufweisen.E<strong>in</strong> Maximum <strong>der</strong> Auslenkung erhält man, wenn die anregende Frequenzmit <strong>der</strong> Eigenfrequenz des Kristalls übere<strong>in</strong>stimmt. Für die Schw<strong>in</strong>gungsrichtungergeben sich je nach Anregung zwei Möglichkeiten. Entwe<strong>der</strong>schw<strong>in</strong>gt <strong>der</strong> Kristall <strong>in</strong> Richtung <strong>der</strong> polaren Achse, o<strong>der</strong> aber senkrecht zudieser und auch zur optischen Achse. Mit Hilfe dieser Methode kann man beiQuarzstäben je nach Anregungsrichtung die folgenden Ultraschallfrequenzenerreichen:ν 1 = 269000Länge Hz o<strong>der</strong> ν 2 = 283900Dicke Hz.Im Versuch verwenden wir e<strong>in</strong> Quarzsen<strong>der</strong> mit e<strong>in</strong>er Frequenz von ν =2, 4 MHz.2.3 <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> FlüssigkeitenGanz allgeme<strong>in</strong> gilt für die Ausbreitungsgeschw<strong>in</strong>digkeit c von Schallwellen<strong>in</strong> Flüssigkeiten die Beziehungc =√ κϱ ,wobei ϱ die Dichte und κ das Kompressibilitätsmodul <strong>der</strong> Flüssigkeit ist.Mit dem Volumen V und dem Druck p ist dabei das Kompressibilitätsmoduldef<strong>in</strong>iert durch1κ := − 1∆p · ∆VV .Wir erkennen also, dass die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> c nicht nur von <strong>der</strong> Dichteϱ, son<strong>der</strong>n auch von <strong>der</strong> Temperatur T abhängt. Dies liegt daran, dassmit <strong>der</strong> Temperatur neben <strong>der</strong> Dichte auch das Volumen V und damit dasKompressibilitätsmodul variiert.Bei <strong>der</strong> Bestimmung <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> Wasser mit Ultraschall<strong>in</strong>terferometerngibt es grundsätzlich zwei verschieden Vorgehensweisen:Bei <strong>der</strong> ersten Möglichkeit bestimmt man die Anzahl an halben Wellenlängenλ/2 <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er bestimmten Schallstrecken durch Verschieben des Reflektorsund wertet <strong>der</strong> Resonanzpunkte über die Rückwirkung auf demschallerzeugendem Quarz mit Hilfe e<strong>in</strong>es Oszillographen aus. Dabei werdendie Resonanzen durch maximale Amplituden auf dem Schirm sichtbar. DiesesPr<strong>in</strong>zip untersuchen wir im folgenden Versuch 213: Messung von PhasenundGruppengeschw<strong>in</strong>digkeit mit Ultraschall.


6In unserem Versuch wird jedoch auf e<strong>in</strong>e elektrische Darstellung <strong>der</strong> Resonanzenverzichtet und e<strong>in</strong>e optische Methode bevorzugt. Hierbei wird dasPhasengitter mit parallelem Licht beleuchtet und so e<strong>in</strong>e Abbildung desGitters auf e<strong>in</strong>em Schirm erzeugt. Das Bild <strong>der</strong> stehenden Ultraschallwellezeigt sich dann auf dem Schirm als Streifenmuster, wobei je<strong>der</strong> Streifen <strong>der</strong>Länge λ/2 entspricht (siehe hierzu auch Abschnitt 2.4). Wichtig hierbei ist,dass man den Schirm so e<strong>in</strong>stellt, dass e<strong>in</strong>e exakte Abbildung <strong>der</strong> Ultraschallwelleerreicht wird, denn dann kann man aus <strong>der</strong> Streifenanzahl auf<strong>der</strong> Meßstrecke direkt die Anzahl λ/2 auf <strong>der</strong> Schallstrecke ablesen, weil <strong>der</strong>Streifenabstand ja genau λ/2 entspricht.Auf diesem Wege lässt sich also e<strong>in</strong>e Absolutbestimmung <strong>der</strong> Wellenlängebei e<strong>in</strong>er genau bestimmten Temperatur durchführen. Hierbei ist es wichtig,dass man bei <strong>der</strong> Auszählung des Streifenbildes <strong>der</strong> Schallwelle sehrsorgfältig vorgeht und gleichzeitig e<strong>in</strong>e Schallquelle mit exakt vorgegebenerFrequenz zur Verfügung hat.2.4 Beugung am UltraschallgitterIst die Resonatorlänge L bzw. die Frequenz <strong>der</strong> Wellen und damit die Wellenlängeλ so e<strong>in</strong>gestellt, dass die Resonatorlänge e<strong>in</strong> ganzzahliges VielfachesN <strong>der</strong> halben Wellenlänge ist, erzeugt man e<strong>in</strong>e Resonanz im Resonator. DieResonanzbed<strong>in</strong>gung lautet alsoN · λ2= L. (1)Bestrahlen wir nun das ortsfeste Wellenmuster mit e<strong>in</strong>em parallelen Lichtstrahl,so wird das Licht an den Orten verschiedener Dichte verschiedenstark gebeugt. Der Grund dafür ist, dass dichtere Medien auch e<strong>in</strong>en höherenBrechungs<strong>in</strong>dex haben, welches sich auf die Intensitätsverteilung auswirkt.Dadurch entsteht h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Küvette e<strong>in</strong> Bild mit hellen und dunklen Streifen.Diesen Effekt, bei dem man das Bild direkt h<strong>in</strong>ter <strong>der</strong> Küvette (alsoim Nahfeld) betrachtet, nennt man Hiedemann-Effekt. Hier werden dieMaxima und M<strong>in</strong>ima <strong>der</strong> Brechungs<strong>in</strong>dexe beobachtet.Weiterh<strong>in</strong> gibt es noch den Debye-Sears-Effekt, bei dem man das Beugungsbildim Fernfeld betrachtet. Hier werden also Maxima und M<strong>in</strong>ima <strong>der</strong>Interferenz betrachtet und es entsteht e<strong>in</strong> Interferenzstreifenmuster.Messung <strong>der</strong> Schallgew<strong>in</strong>digkeit mit Hilfe des Hiedemann-EffektsWir erhalten immer dann e<strong>in</strong> Stehwellenfeld bzw. Resonanz, wenn die Resonanzbed<strong>in</strong>gung(1) erfüllt ist. Verän<strong>der</strong>t man nun entwe<strong>der</strong> die ResonatorlängeL o<strong>der</strong> die Wellenlänge λ, so verschw<strong>in</strong>det auch die Resonanzund damit das Stehwellenfeld bzw. damit das Streifenmuster. E<strong>in</strong>e Wellenlängenän<strong>der</strong>ungkann man auf zwei verschiedene Arten bewirken:


7Als ersten kann man die Frequenz ν än<strong>der</strong>n, so dass sich bei konstanter<strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> c die Wellenlänge λ än<strong>der</strong>n muss, da stetsλ =c νgilt. Die zweite Möglichkeit ist, die Temperatur T zu än<strong>der</strong>n und damit die<strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> c. Genau dies werden wir im Versuch durchführen. Dadie Frequenz durch den Ultraschallsen<strong>der</strong> konstant gehalten wird, ergibt siche<strong>in</strong>e Wellenlängenän<strong>der</strong>ung bei unterschiedlichen Temperaturen.Aus <strong>der</strong> Resonanzbed<strong>in</strong>gung (1) und <strong>der</strong> Beziehung λ = c/ν erhalten wirfür die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong>c = 2 · ν · LN . (2)Dabei ist wie<strong>der</strong> L die Resonatorlänge und N die Anzahl <strong>der</strong> gezähltenWellenmaxima im Interferenzstreifenmuster. Diese Formel dient zur Absolutmessung<strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong>.2.5 Temperaturabhängigkeit <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> WasserWassermoleküle bilden Wasserstoffbrückenb<strong>in</strong>dungen aus, so dass es zur Aggregatbildungvon Wassermolekülen kommt. Die großen Zwischenräume zwischenden e<strong>in</strong>zelne Molekülen bewirken e<strong>in</strong>e Erhöhung <strong>der</strong> Kompressibilität,wodurch die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> abs<strong>in</strong>kt.Abbildung 2: Schematische Darstellung <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> unterschiedlichenEthanol-Wasser-Lösungen.


10Flüssigkeit <strong>in</strong> <strong>der</strong> Küvette erhitzt und zu jedem stattf<strong>in</strong>denen Resonanzwechseldie zugehörige Temperatur notiert. Bei <strong>der</strong> ∆m-ten ResonanztemperaturT m hat sich die Anzahl <strong>der</strong> halben Wellenlängen im Resonator <strong>der</strong> Länge Lum ∆m geän<strong>der</strong>t. Das bedeutet, dass sich die Streifenzahl auf dem Schirm<strong>der</strong> Länge l um ±∆m · l/L geän<strong>der</strong>t hat. Damit s<strong>in</strong>d auf dem Schirm bei<strong>der</strong> Temperatur T m genaun = n 0 ± ∆m l LStreifen zu sehen. Somit ergibt sich nach Gleichung (3) die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong>c bei <strong>der</strong> Temperatur T m zuc Tm =2 · l · νn 0 ± ∆m l L. (4)Um nun die Länge L <strong>der</strong> Küvette berechnen zu können, stellen wir Gleichung(4) nach L um und können mit Hilfe <strong>der</strong> zweiten Absolutmessung Lberechnen, da wir wissen, wieviel Resonanzwechsel zwischen <strong>der</strong> ersten und<strong>der</strong> zweiten Absolutmessung stattgefunden haben. Es gilt also∣ L =∆m · c Tm · l ∣∣∣∣.2 · ν · l − n 0 · c TmSetzen wir die Werte aus Tabelle 1 und ∆m 1 = 20 bzw. ∆m 2 = 15 e<strong>in</strong>, soerhalten wir L 1 = 14, 29 cm für erste Messreihe und L 2 = 12, 5 cm für diezweite Messreihe. Diesen großen Unterschied können wir uns nicht erklären,da wir die Resonatorlänge zwischen den beiden Messreihen vermutlich nurim Millimeterbereich geän<strong>der</strong>t haben.Wir nehmen vorsichtshalber e<strong>in</strong>en Fehler von σ L = 0, 01 m an. Mit denweiteren Fehlern σ ν = 2000 Hz und σ n0 = 1 erhalten wir den Fehler fürdie temperaturabhängige <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> durch das Gesetz <strong>der</strong> Fehlerfortpflanzung.Dieser berechnet sich durch√( ) 2 ( ) 2 ( ) 2σ cTm = σν2 ∂cTm+ σL2 ∂cTm+ σn ∂ν∂L2 ∂cTm0.∂n 0Unsere Messdaten und Ergebnisse s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> Tabelle 2 im Anhang zusammengefasst.In Abbildung 4 ist die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> den beiden Flüssigkeiten<strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Temperatur graphisch aufgetragen. Wir gehenvon e<strong>in</strong>em Fehler von σ Tm = ±2 ◦ C für die Temperatur aus, da <strong>der</strong> Temperaturreglernicht exakt ist und es sehr schwer war den genauen Zeitpunktzu ermitteln an dem das Streifenmuster am schärfsten zu sehen war.


11Abbildung 4: <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> Abhängigkeit von <strong>der</strong> Temperatur.4.3 Interpretation <strong>der</strong> ErgebnisseDie Auftragung <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> Wasser deckt sich mit den unterAbschnitt 2.5 beschriebenen Erwartungen. Im Bereich bis 70 ◦ C steigtdie <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> re<strong>in</strong>em Wasser monoton mit <strong>der</strong> Temperaturan. E<strong>in</strong>en genauen Scheitelwert können wir nicht bestimmen, da wir nichtwissen, ob die Streifenzahl bis zur zweiten Absolutmessung tatsächlich konstantabgenommen hat. Ist dies nicht <strong>der</strong> Fall, so s<strong>in</strong>d die berechneten Wertefür die <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> nicht korrekt.Bei <strong>der</strong> 20%igen Ethanol-Lösung sche<strong>in</strong>t <strong>der</strong> Graph l<strong>in</strong>ear zu verlaufen. Lediglichbei niedrigen Temperaturen beobachtet man e<strong>in</strong>e Abflachung <strong>der</strong>Kurve, die durch den E<strong>in</strong>fluss des Wassers hervorgerufen wird.5 DiskussionZu diesem Versuch ist zu sagen, dass wir ihn als sehr <strong>in</strong>teressant empfundenhaben. Denn man bedient sich e<strong>in</strong>facher Hilfsmittel und misst damit auf unkompliziertemWege komplizierte Zusammenhänge. Lei<strong>der</strong> können wir zumBeispiel die Anomalie <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> im Wasser nur grob erklärenund versuchen e<strong>in</strong>e Begründung zu f<strong>in</strong>den. Was die Fehlerquellen <strong>in</strong> diesemExperiment angeht, lässt sich als erste und wahrsche<strong>in</strong>lich größte nennen,


12dass wir uns beim Auszählen <strong>der</strong> hellen und dunklen Streifen verzählt habenkönnten, da es, wie schon erwähnt, bei <strong>der</strong> zweiten Absolutmessung schwierigwar die Streifen auszuzählen. Dies lag daran, dass es Schwierigkeiten gabdie Temperatur bei dieser Messung konstant zu halten. Zudem ist <strong>der</strong> Temperaturreglernicht genau, was jedoch für die Auswertung nicht son<strong>der</strong>lichrelevant ist.Die ungenaue Längenbestimmung des Reflektors führt dazu, dass unsereMessergebnisse ke<strong>in</strong>esfalls repräsentativ s<strong>in</strong>d und nur beispielhaften Charakterhaben. Trotz <strong>mehr</strong>maliger Ergebniskontrolle konnten wir unseren Fehlernicht f<strong>in</strong>den. Für e<strong>in</strong>e genauere Längenbestimmung könnte man eventuellnoch e<strong>in</strong>e weitere Absolutmessung bei konstanter Temperatur aber unterschiedlichenFrequenzen durchführen.Allerd<strong>in</strong>gs gibt es noch an<strong>der</strong>e Faktoren, die die Messergebnisse verfälschthaben können. So nehmen wir an, dass sich die Kompressibilität vom Wasser<strong>in</strong> unserem Messbereich mit steigener Temperatur immer verr<strong>in</strong>gert hat,was aber noch nachzuweisen wäre. Hierzu müssten noch weitere Absolutmessungenbei unterschiedlichen Temperaturen durchgeführt werden. Dieswürde jedoch mit e<strong>in</strong>em sehr hohen Arbeitsaufwand verbunden se<strong>in</strong>.Verbesserungsvorschläge zum VersuchsaufbauDer Stecker, <strong>der</strong> den Heizregler mit <strong>der</strong> Heizung verb<strong>in</strong>det, hat wahrsche<strong>in</strong>liche<strong>in</strong>en Wackelkontakt; dieser sollte behoben werden.Eigene KommentareAuf Grund wie<strong>der</strong>holter Missverständnisse weisen wir darauf h<strong>in</strong>, dass dieeigenen Kommentare nur für die Praktikanten bzw. für den Autor des Protokollsgedacht s<strong>in</strong>d und vom korrigierenden Assistenten nach Möglichkeitüberlesen werden sollten![Ja, das war dann Messung <strong>der</strong> <strong>Schallgeschw<strong>in</strong>digkeit</strong> <strong>in</strong> Wasser Teil 1. Rechtkurzer und netter Versuch, nur war das ewige Steifen ansehen bzw. erahnenmal nur so semispannend und die dämliche Heizung funktionierte auchnicht so recht. Literaturmappe gabs nicht, war aber auch nicht schlimm,Vorgängerprotokolle waren sicherlich sowieso besser.] Daniel[Der Versuch war <strong>in</strong>teressant, die zugrundeliegende Theorie gut verständlich.Lei<strong>der</strong> konnte man bei hohen Temperaturen nicht <strong>mehr</strong> so genau sagen,wann das Streifenmuster scharf zu sehen war. Die Heizung sollte wirklichmal repariert werden, es war sehr schwer die Temperatur bei <strong>der</strong> zweitenAbsolutmessung konstant zu halten.] Hauke


136 Anhang6.1 Ergebnisse <strong>der</strong> VerlaufsmessungenWasser∆m T m [ ◦ C] c Tm1 22.4 ± 2 1478.6 ± 9.22 23.3 ± 2 1481.8 ± 9.23 24.5 ± 2 1485.0 ± 9.34 25.2 ± 2 1488.2 ± 9.45 26.0 ± 2 1491.4 ± 9.56 27.3 ± 2 1494.7 ± 9.67 28.7 ± 2 1497.9 ± 9.78 30.2 ± 2 1501.2 ± 9.89 31.8 ± 2 1504.5 ± 9.910 33.5 ± 2 1507.8 ± 10.111 35.4 ± 2 1511.1 ± 10.212 37.2 ± 2 1514.4 ± 10.413 39.2 ± 2 1517.8 ± 10.614 41.3 ± 2 1521.1 ± 10.815 43.6 ± 2 1524.5 ± 11.016 46.1 ± 2 1527.9 ± 11.217 49.2 ± 2 1531.3 ± 11.418 52.8 ± 2 1534.7 ± 11.619 56.9 ± 2 1538.2 ± 11.920 62.4 ± 2 1541.6 ± 12.1Wasser+Ethanol (20%)∆m T m [ ◦ C] c Tm1 34.7 ± 2 1600.4 ± 10.82 40.5 ± 2 1596.1 ± 10.93 44.6 ± 2 1591.9 ± 11.04 48.3 ± 2 1587.7 ± 11.15 52.2 ± 2 1583.5 ± 11.26 55.4 ± 2 1579.4 ± 11.37 58.2 ± 2 1575.2 ± 11.58 61.3 ± 2 1571.1 ± 11.69 63.5 ± 2 1567.0 ± 11.810 65.8 ± 2 1563.0 ± 11.911 68.3 ± 2 1558.9 ± 12.112 70.6 ± 2 1554.9 ± 12.313 72.8 ± 2 1550.9 ± 12.514 75.2 ± 2 1546.9 ± 12.715 77.2 ± 2 1542.9 ± 12.916 – –17 – –18 – –19 – –20 – –Tabelle 2: Ergebnisse <strong>der</strong> Verlaufsmessungen.

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