50 Jahre Bundesliga1963 – 2013Das ist erlebte Zeitgeschichte! Mit demStartschuss am 28. Juli 1962 begann eineeinzigartige Erfolgsstory. Seither prägt dieBundesliga das Leben der Fans, sorgt Wochefür Woche für Spannung, Hochgefühle oderTrauer. Triumphe und Tragödien sorgen fürEmotionen pur und jede Menge Diskussionsstoff– und das über Generationen hinweg.Dieser Bild-/Textband lässt die „FaszinationFußball“ lebendig werden!022_Saison_63_Layout 1 10.04.13 13:08 Seite 23022_Saison_63_Layout 1 10.04.13 13:07 Seite 22Die Saison: 1963/64Bundesliga, die ersteZur heute ungewohnten Zeit um 17.00 Uhr begannen am 24. August 1963 die ersten acht Partien der neu gegründetenFußball-Bundesliga. 327.000 Fans tummelten sich in den acht Stadien an diesem sommerlichenSamstag. Das erste Tor fiel schon in der ersten Minute. Nach nur 58 Sekunden netzte Timo Konietzka, derStürmer des amtierenden Deutschen Meisters Borussia Dortmund, gegen den SV Werder Bremen ein.Konietzka hieß eigentlich Friedhelmmit Vornamen, hatte aber wegen seinerÄhnlichkeit zu einem sowjetischenGeneral des Zweiten Weltkriegs, SemjonTimoschenko, diesen Spitznamen verpasstbekommen. Am Ende behielten die hanseatischenPlatzherren allerdings trotz eines zweitenKonietzka-Treffers dann doch noch die Nasevorn und siegten mit 3:2.Der Meidericher SV gewann seine erstePartie beim Karlsruher SC mit 4:1. Das verschaffteden Duisburgern auch die Ehre derersten Tabellenführung der Bundesliga. Konsequenterweisewurde der KSC der erste Trägerder „roten Laterne“ der Ligageschichte.Die Meidericher setzten sich fortan in derSpitzengruppe der Liga fest, der KSC dagegenbehielt auch nach dem zweiten Spieltag denletzten Platz. Er verlor bei einem begeisterndaufspielenden 1. FC Köln mit 4:0. Für die Karlsruherblieb der Rest der Spielzeit eine Zeit desZitterns. Ganz anders verlief das Spieljahr fürden Gegner des KSC in dieser Begegnung. Mitdem klaren Sieg hatte der FC den ersten Tabellenplatzerstürmt. Den gab er bis auf eine kurzeUnterbrechung am 4. Spieltag auch nicht mehrher und fuhr mit einem klaren Vorsprung vonsechs Punkten am 9. Mai 1964 die erste Bundesligameisterschaftein.EntscheidungskriteriumTorquotientIm Kampf um die Vizemeisterschaft setzte sicham Ende der Meidericher SV durch. Zwar beendeteer die Saison punktgleich mit der FrankfurterEintracht, nach den damaligen RegelnEiner von zwei Weltmeistern von 1954, die zu Beginn der Bundesliganoch aktiv waren: Helmut Rahn in vo ler Aktion.Die erste Bundesligasaison lieferte auch bereits den ersten Spielabbruch der Ligageschichte. Am 7. Dezember wurde diePartie zwischen dem HSV und dem BVB nach 61 Minuten beim Stand von 1:2 wegen Nebels abgebrochen. Auf dem Bild zusehen: (v.l.n.r.) Jürgen Kurbjuhn (HSV), Friedhelm „Timo“ Konietzka (Dortmund) und Dieter Seeler (HSV).entschied dann aber der Torquotient, der zuungunstender Hessen ausfiel (60:36=1,666;65:41=1,585). Eine Entscheidung über die Tordifferenz,die heute zweites Kriterium nachden Punkten ist, gab es dam<strong>als</strong> noch nicht. Siehätte allerdings auch keine Entscheidunggebracht, da sie bei beiden Mannschaften mit+24 ebenfalls gleich war. Heute würden danndie geschossenen Tore herangezogen, was 1964den Frankfurtern den Vizemeistertitel bescherthätte.In der Abschlusstabelle folgten die Dortmunder,die immerhin sechs Punkte Rückstandauf die Zweit- und Drittplatzierten aufwiesen.Das von BVB angeführte Mittelfeld umfassteauch noch den VfB Stuttgart, den HamburgerSV, 1860 München, Schalke 04, den 1. FC Nürnberg,Werder Bremen und Eintracht Braunschweig.Der 1. FC Kaiserslautern verbrachtedie meiste Zeit der Saison in der unteren Tabellenhälfte,ohne allerdings jem<strong>als</strong> in echteAbstiegsnot geraten zu sein.Saarbrücken und Münstermussten zurück in ihre OberligaSeit dem sechsten Spieltag nahm der 1. FCSaarbrücken die letzte Tabellenposition einund behielt sie bis zum Saisonabschluss. Esdauerte bis zum 13. Spieltag, ehe die Saarbrückerihren ersten Bundesligasieg feiernkonnten. Sechs Punkte Abstand auf den Vorletztenam Ende der Spielzeit verdeutlichten dieSchwäche der Saarländer Saarländer, die ohnehinnur wegen ihres größeren Stadions undder sie umgebenden Infrastruktur in dieGruppe der Startvereine gewählt worden waren.Sportlich hätten eigentlich der FK Pirmasensoder Borussia Neunkirchen <strong>als</strong> zweites Teamden Südwesten vertreten sollen.Die großen Leistungsunterschiede zwischenden aus den vier Oberligen und der BerlinerStadtliga erwählten Mannschaften wurdenauch durch die teilweise hohen Ergebnissewährend der Spielzeit verdeutlicht. Sechs Malerzielte ein Team sieben Tore, zwei Mal sogarneun (Dortmund-Kaiserslautern 9:3, 1860-Hamburg 9:2).Um den zweiten Abstiegsplatz wurde inden letzten Wochen zwischen drei Vereinengespielt. Die Karlsruher konnten erst am 28.Spieltag dem Abstieg entrinnen, die BerlinerHertha sicherte sogar erst am vorletzten Spieltagdie Klasse. Das Nachsehen hatte PreußenMünster, das sich bis zur Halbzeit der Saisonim gesicherten Mittelfeld aufgehalten hatte,dann aber wegen einer schlechten zweiten Saisonhälfteabsteigen musste.„Uns Uwe“ traf am häufigstenAls erster Torschützenkönig mit 30 Trefferntrug sich erstaunlicherweise kein Spieler derdrei erstplatzierten Vereine in die Bundesligageschichteein, sondern ein Mann, der auchin den folgenden Jahren national wie internationalfür Furore sorgen sollte: Uwe Seeler vomHamburger SV.Begeistert wurde die Mannschaft des 1. FC Köln von ihren Anhängerngefeiert. Hier hält Hans Schäfer die Meisterschale hoch.TORSCHÜTZENLISTETorePl. Spieler Verein 1 Uwe Seeler Hamburger SV 302 Friedhelm Konietzka Borussia Dortmund 203 Rudolf Brunnenmeier TSV 1860 München 194 Wilhelm Huberts Eintracht Frankfurt 18Klaus Matischak FC Schalke 04 186 Karl-Heinz Thielen 1. FC Köln 16Heinz Strehl 1. FC Nürnberg 16Lothar Emmerich Borussia Dortmund 16Christian Mü ler 1. FC Köln 15Dieter Hö ler VfB Stuttgart 159 Gert Dörfel Hamburger SV 15ABSCHLUSSTABELLE SAISON 1963/64Platz Verein Sp. S U N ToreQuote Punkte1. 1. FC Köln 30 17 11 2 78:40 1,95 45:152. Meidericher SV 30 13 13 4 60:36 1,67 39:213. Eintracht Frankfurt 30 16 7 7 65:41 1,59 39:214. Borussia Dortmund (M) 30 14 5 11 73:57 1,28 33:275. VfB Stuttgart 30 13 7 10 48:40 1,20 33:276. Hamburger SV (P) 30 11 10 9 69:60 1,15 32:287. TSV 1860 München 30 11 9 10 66:50 1,32 31:298. FC Schalke 04 30 12 5 13 51:53 0,96 29:319. 1. FC Nürnberg 30 11 7 12 45:56 0,80 29:3110. Werder Bremen 30 10 8 12 53:62 0,85 28:3211. Eintracht Braunschweig 30 11 6 13 36:49 0,73 28:3212. 1. FC Kaiserslautern 30 10 6 14 48:69 0,70 26:3413. Karlsruher SC 30 8 8 14 42:55 0,76 24:3614. Hertha BSC 30 9 6 15 45:65 0,69 24:3615. Preußen Münster 30 7 9 14 34:52 0,65 23:3716. 1. FC Saarbrücken 30 6 5 19 44:72 0,61 17:432322
ab 27. Mai 2013 lieferbarDas Sport-Medienereignis 2013:Veranstaltungen, TV-Shows, JubiläumsfeiernHardcover, gebunden mitSchutzumschlag, 224 SeitenFormat: 23,5 x 29,5 cmArt.Nr.: 135400ISBN: 978-3-942453-14-1€ 16,95ET: 27. Mai 20138 / 9