A U F D E N P U N K T G E B R A C H T - Schmerzzentrum Zofingen
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M E T H O D E<br />
Spinal Cord Stimulation – Hightech-<br />
Medizin für spezielle Indikatoren<br />
Dr. med. Lutz Frank<br />
Facharzt für Anästhesiologie DEAA, speziell<br />
Schmerztherapie, Manuelle Medizin<br />
E-Mail lutz.frank@schmerzzentrum.ch<br />
Ulf Klostermann DEAA<br />
Facharzt für Anästhesiologie, Rettungsmedizin,<br />
Spezielle Schmerztherapie (D)<br />
E-Mail ulf.klostermann@schmerzzentrum.ch<br />
Dr. med. Marc Mayer<br />
FMH Chirurgie, Schwerpunkt Allgemeine<br />
Chirurgie und Unfallchirurgie<br />
E-Mail marc.mayer@bluewin.ch<br />
Auf den ersten Blick wirkt die Hinterstrangstimulation<br />
(SCS) teuer und invasiv – aber:<br />
Bei Indikationen wie CRPS gilt sie inzwischen<br />
als Evidenz-basierte, effiziente und<br />
kostengünstige Therapie [1] mit festem Stellenwert<br />
in der Schmerztherapie.<br />
Wie funktioniert SCS?<br />
Das zentrale Prinzip ist die Neuromodulation<br />
der Schmerzweiterleitung im ZNS durch elektrische<br />
Stimulation des Tractus spinothalamicus<br />
oder spinaler Nervenwurzeln – und<br />
damit steht das Verfahren kontrastierend<br />
zu den neuroablativen Verfahren.<br />
Komponenten<br />
Das System besteht aus epiduralen Elektroden<br />
und einem subkutan implantierten Impulsgenerator.<br />
Die Elektroden werden entweder<br />
wie ein Periduralkatheter percutan<br />
oder mittels Hemilaminektomie eingelegt.<br />
Wir positionieren unsere Elektroden percutan,<br />
um unsere vielfach voroperierten Patienten<br />
nicht erneut zu traumatisieren. Voraussetzung<br />
für die Effektivität ist, dass die Schmerzregion<br />
optimal durch die Stimulation abgedeckt<br />
wird – der Patient also ein angenehmes<br />
Kribbeln in dem Schmerzareal verspürt.<br />
Der Impulsgenerator kann telemetrisch durch<br />
den Patienten kontrolliert werden und verschafft<br />
dem Patienten Selbstkontrolle über seine<br />
Schmerzsituation. Neuste technische Entwicklungen<br />
erlauben selbstständiges transcutanes<br />
Aufladen und bieten komplexere Stimulationsmuster<br />
an.<br />
Gut belegte Indikationen<br />
Hauptanwendungsgebiet von SCS ist der<br />
chronische, neuropathische Schmerz, bei<br />
dem auch die moderne pharmakologische<br />
Schmerztherapie häufig unzureichende<br />
Wirkung und viele Nebenwirkungen zeigt.<br />
Gut belegte Indikationen sind:<br />
[3, 4]<br />
- Neuropathische Schmerzen<br />
- Failed Back (and Neck) Surgery Syndrome<br />
FBSS [5]<br />
- Complex Regional Pain Syndrome CRPS<br />
(M. Sudeck, Algodystrophie) [6, 7] mit Evidenz<br />
Level A<br />
- Angina Pectoris [8]<br />
- Raynaud-Syndrome, PAVK [9]<br />
- Interstitielle Cystitis [10]<br />
Keine Katze im Sack für unsere Patienten …<br />
Der Erfolg dieser Methode hängt von einer<br />
strengen Indikationsstellung und Patientenselektion<br />
ab. Unsere Implantationskriterien<br />
machen die Ausschöpfung der konservativen<br />
Therapie und die psychologische 4<br />
Evaluation zur Grundbedingung. Erst dann<br />
Schmerz Zentrum <strong>Zofingen</strong> AG, Hintere Hauptgasse 9, CH-4800 <strong>Zofingen</strong><br />
Tel. 062 752 60 60, Fax 062 752 03 03, www.schmerzzentrum.ch, mail@schmerzzentrum.ch<br />
2<br />
folgt eine Testphase, bei der nur die provisorischen<br />
Elektroden eingelegt werden. Der<br />
Patient beurteilt in einer 2–3 Wochen dauernden<br />
Evaluation unter Alltagskonditionen<br />
die Effektivität. Bei positiver Testung<br />
erfolgt die definitive Implantation, bei negativer<br />
werden die Elektroden einfach gezogen.<br />
Hospitalisation<br />
Es ist nur ein kurzer stationärer Aufenthalt<br />
von 2-5 Tagen in der Klink Villa im Park [11] ,<br />
«The Swiss Leading Hospitals», erforderlich.<br />
Wie alle unsere Behandlungen steht auch<br />
diese Methode unseren allgemein versicherten<br />
Patienten zur Verfügung.<br />
Kosten<br />
Taylor konnte zeigen, dass die initial hohen<br />
Kosten der SCS-Implantation innerhalb dreier<br />
Jahre zu einer effektiven Kostenersparnis<br />
gegenüber konservativen Verfahren führten [12] .<br />
Fazit<br />
SCS kann den Teufelskreis der Chronifizierung<br />
durchbrechen und damit nicht nur<br />
Schmerzen reduzieren und die Lebensqualität<br />
des Patienten verbessern, sondern auch<br />
Kosten im Gesundheitswesen senken.<br />
So weit die Theorie. In p[a]inpoint 02/2006<br />
möchten wir Ihnen Fallbeispiele vorstellen.<br />
Die Referenzen zu den Literaturhinweisen<br />
[1-12] können Sie von unserer Homepage<br />
www.schmerzzentrum.ch > Publikationen<br />
downloaden.<br />
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