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6.2 Eg-Flach-Tachograph 6.3 Digitaler Tachograph

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EG-<strong>Flach</strong>-<strong>Tachograph</strong>, <strong>Digitaler</strong> <strong>Tachograph</strong><br />

Automatik-2-Fahrer-Kontrollgerät EG-<strong>Flach</strong>-<strong>Tachograph</strong><br />

Bilder Siemens VDO Trading GmbH<br />

Bedienung (2-Fahrer-Gerät). Zwei Diagrammscheiben<br />

einlegen (auch wenn nur 1 Fahrer im<br />

Einsatz ist, da sonst die Funktionskontrolllampe<br />

ständig „Störung“ anzeigt). Bei Fahrerwechsel<br />

Diagrammscheiben wechseln, da<br />

Zeitgruppenschalter 1 für die obere und 2 für<br />

die untere Diagrammscheibe bestimmt ist<br />

(zurückgelegte Wegstrecken und Geschwindigkeiten<br />

werden so beim Fz-Führer registriert).<br />

Für Fahrer 2 erscheint -Aufschrieb<br />

auf seiner Diagrammscheibe. Ruhezeit muss<br />

auf jeden Fall eingestellt werden.<br />

Automatik-Gerät. Der Vorteil des Automatik-<br />

Geräts liegt darin, dass die Lenkzeit bei Fahrt<br />

automatisch registriert wird und bei Stillstand<br />

des Fz die vorgewählte Zeitgruppe aufgeschrieben<br />

wird, ohne dass der Fz-Führer den<br />

Zeitgruppenschalter bedienen muss.<br />

<strong>6.2</strong> EG-<strong>Flach</strong>-<strong>Tachograph</strong><br />

Zur Erhöhung der Manipulationssicherheit<br />

und wegen des geringeren Raumbedarfs wurden<br />

diese Automatik-1-Fahrer- und -2-Fahrer-<br />

Geräte entwickelt.<br />

Vorteile des „EG-<strong>Flach</strong>-<strong>Tachograph</strong>en“:<br />

– geringerer Raumbedarf (Einbau),<br />

– automatisches Einziehen, Positionieren<br />

und Auswerfen der Schaublätter,<br />

– Multifunktionsanzeige mit Tageskilometerstand,<br />

eingestellter Warnwert für die Geschwindigkeit,<br />

Überschreitung des Warnwertes<br />

für die Geschwindigkeit, Diagramm-<br />

65<br />

scheibenkontrolle, Standardanzeige mit<br />

Warndreieck für mehrere Fehlerquellen<br />

(z. B. Diagrammscheibe fehlt, Zeitgruppenschalter<br />

für Beifahrer steht nicht auf Ruhezeit),<br />

Fehler-(Error-)Anzeige zum Wiederholen<br />

des Einsteckens der Diagrammscheibe,<br />

– elektronische Überwachung der Versorgungsspannung<br />

aus Bordnetz und der Eingangssignale;<br />

Manipulationen und Störungen<br />

werden auf der Diagrammscheibe aufgeschrieben.<br />

<strong>6.3</strong> <strong>Digitaler</strong> <strong>Tachograph</strong><br />

Mit dem digitalen <strong>Tachograph</strong>en soll nach<br />

dem Willen der EU die Einhaltung der Lenkund<br />

Ruhezeiten besser gewährleistet werden.<br />

Deshalb war vorgesehen Neufahrzeuge ab<br />

2000 damit auszurüsten. Die Ausrüstung mit<br />

diesem <strong>Tachograph</strong>en ist aber erst seit dem<br />

1. Mai 2006 für neu in den Verkehr kommende<br />

Fz vorgeschrieben (VO Nr. 561/2006/EG). Vor<br />

allem soll der Vortäuschung von Fahrerwechseln<br />

und der Nichteinhaltung von Lenk- und<br />

Ruhezeiten entgegengewirkt werden. Dazu<br />

dienen eine persönliche Fahrerkarte und ein<br />

fahrzeugbezogener Massenspeicher mit den<br />

relevanten Daten.<br />

Dieses Kontrollgerät ist ein leistungsfähiger<br />

Bordcomputer. Der Digitale <strong>Tachograph</strong><br />

verfügt neben einem Massenspeicher (der<br />

bei durchschnittlichem Einsatz ca. 365 Tage<br />

speichern kann) und Fahrerkarten über


66<br />

Tacho<br />

einen Drucker und einen „intelligenten“<br />

Impulsgeber.<br />

<strong>6.3</strong>.1 Die wichtigsten Komponenten<br />

Massenspeicher. Der Massenspeicher umfasst<br />

einen Aufzeichnungszeitraum von ca. 365<br />

Tagen. Gespeichert werden bei den Lenk- und<br />

Ruhezeiten unter anderem zusätzlich die Geschwindigkeitsdaten<br />

der letzten 24 Lenkzeitstunden<br />

im Sekundenraster sowie Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />

von programmierten<br />

Werten, zum Beispiel 85 km/h bei einem Lkw.<br />

Außerdem werden alle Fahrer registriert, die<br />

das Fahrzeug gefahren haben, dazu Fehler<br />

Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften<br />

Die wichtigsten Komponenten des Digitalen <strong>Tachograph</strong>en Bild Siemens VDO Trading GmbH<br />

Fahrerkarte und<br />

Werkstattkarte<br />

Bild Kraftfahrt-Bundesamt<br />

Registriereinheit<br />

Daten-<br />

Interface<br />

Chipkarten<br />

(Fahrerkarten)<br />

Massenspeicher<br />

Intelligenter<br />

Geber<br />

Beleg<br />

wie das Fahren ohne Fahrerkarte oder das<br />

Fahren mit abgelaufener Karte. Andere Ereignisse,<br />

die während der Fahrt aufgetreten sind,<br />

beispielsweise die Unterbrechung des Impulsgebers,<br />

werden ebenfalls gespeichert.<br />

Aufzählung der gespeicherten Daten:<br />

– Herstellerdaten der Fahrzeugeinheit und<br />

des Sensors,<br />

– die Fahrzeugidentifizierungsnummer und<br />

das Kennzeichen,<br />

– Sicherheitselemente,<br />

– Ereignisse – zum Beispiel Überdrehzahl,<br />

Verfälschungen,


<strong>Digitaler</strong> <strong>Tachograph</strong><br />

– Fehler/Probleme mit der Fahrerkarte/dem<br />

Kontrollgerät,<br />

– Identität des Fahrers und seine Aktivitäten<br />

(Arbeits-, Lenk- und Ruhezeiten),<br />

– Geschwindigkeit (der letzten 24 Stunden)<br />

und Geschwindigkeitsüberschreitungen,<br />

– Kilometerstand (Wegstrecke),<br />

– Werkstattdaten während der Betriebsart<br />

Kalibrierung,<br />

– Kontrollaktivitäten während der Betriebsart<br />

Kontrolle.<br />

Diese Daten können auf der Anzeige des<br />

<strong>Tachograph</strong>en dargestellt sowie ausgedruckt<br />

oder heruntergeladen werden und zwar in<br />

Abhängigkeit von der jeweils eingesteckten<br />

Karte (s. Tabelle).<br />

Fahrerkarte (Hintergrundfarbe Weiß/Grau).<br />

Die Fahrerkarte in Form einer Smartcard mit<br />

elektronischem Speicherchip registriert unter<br />

anderem die Lenk-, Arbeits- und Ruhezeiten<br />

des Fahrers sowie die zurückgelegten Wegstrecken<br />

über einen Zeitraum von ca. 28 Arbeitstagen.<br />

Weiterhin werden das Datum, das<br />

Zugriffsrechte auf gespeicherte Daten<br />

67<br />

amtliche Kennzeichen und der Kilometerstand<br />

des Lkw aufgezeichnet.<br />

Als EU-weit standardisiertes Speichermedium<br />

soll die Fahrerkarte über staatlich autorisierte<br />

Stellen in den EU-Mitgliedsstaaten ausgege-<br />

Kartenleser Siemens VDO Trading GmbH<br />

Ohne Fahrer- Unter- Kontroll- Werkstatt-<br />

Karte karte nehmens- karte karte<br />

karte<br />

Fahrerdaten x V V V V<br />

Ausdrucken Fahrzeugdaten T1 T2 T3 V V<br />

Parameterdaten V V V V V<br />

Fahrerdaten x V V V V<br />

Anzeigen Fahrzeugdaten T1 T2 T3 V V<br />

Parameterdaten V V V V V<br />

Fahrerdaten x x V V V<br />

Download Fahrzeugdaten x x T3 V V<br />

Parameterdaten x x V V V<br />

Fahrerdaten – Daten der Fahrerkarte<br />

Fahrzeugdaten – Daten des Massenspeichers<br />

Parameterdaten – Daten für die Geräteanpassung<br />

V = Zugriffsrechte ohne Einschränkung<br />

T1 = Fahreraktivitäten der letzten 8 Tage ohne Daten der Fahreridentifikation<br />

T2 = Fahreridentifikation nur für die gesteckte Karte<br />

T3 = Fahrerakivitäten des zugehörigen Unternehmens<br />

X = Keine Zugriffsrechte Quelle Siemens VDO Trading GmbH


68<br />

Unternehmenskarte<br />

und Kontrollkarte<br />

Bild Kraftfahrt-Bundesamt<br />

ben werden. Die Karte ist auf den Fahrer ausgestellt,<br />

trägt sein Bild, seinen Namen, sein<br />

Geburtsdatum, die Führerscheinnummer, ein<br />

Verfallsdatum (max. Gültigkeit 5 Jahre), seine<br />

Unterschrift sowie den Hinweis auf den ausstellenden<br />

Staat.<br />

Mittels eines Kartenlesers lassen sich die auf<br />

der Fahrerkarte gespeicherten Daten auf<br />

einen PC/Laptop übertragen.<br />

Werkstattkarte (Hintergrundfarbe Rot). Prüfung<br />

und Kalibrierung des Kontrollgerätes, Speicherung<br />

der Lenk- und Ruhezeiten z. B. bei<br />

Probefahrten, maximale Gültigkeit 1 Jahr,<br />

PIN-Code.<br />

Unternehmenskarte (Hintergrundfarbe Gelb).<br />

Auslesen der Daten zur Speicherung im Unternehmen,<br />

keine maximale Gültigkeit definiert.<br />

Kontrollkarte (Hintergrundfarbe Blau). Auslesen<br />

der Daten zur Überprüfung durch die<br />

Kontrollbehörde (Polizei, BAG, usw.), keine<br />

maximale Gültigkeit definiert, Lichtbild optional.<br />

Drucker. Anstelle des heute im Fahrtschreiber<br />

benutzten Schaublattes hat der neue <strong>Tachograph</strong><br />

einen grafikfähigen Drucker, der auf<br />

Anforderung einen Beleg für die Tages- und<br />

Wochenaktivitäten erstellt. Damit können<br />

Fahrer und Kontrollbehörden die Daten des<br />

Massenspeichers ausdrucken.<br />

Impulsgeber. Ein wesentliches Element zur<br />

Datensicherheit ist die kryptologische Signalverbindung<br />

mit dem Impulsgeber. Der Kienzle<br />

Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften<br />

<strong>Tachograph</strong>ensensor (KITAS) setzt die Drehzahl<br />

eines Impuls- oder Zahnrades in elektrische<br />

Impulse um. Die Erfassung der einzelnen<br />

Umdrehungen erfolgt durch berührungslose<br />

Abtastung. Echtzeitsignale und verschlüsselte<br />

Daten aus dem Mikrocontroller des Impulsgebers<br />

werden an den <strong>Tachograph</strong>en übertragen.<br />

Der Geber stellt zusammen mit dem<br />

<strong>Tachograph</strong>en eine manipulationssichere<br />

Systemeinheit dar.<br />

Durch die Datenkommunikation und den<br />

Vergleich mit dem Echtzeitsignal erkennt das<br />

System Eingriffe und Einflüsse von außen.<br />

<strong>6.3</strong>.2 Systemkonzept<br />

Das System besteht aus den Komponenten<br />

Anzeige, Registrierung und Sensorik.<br />

Ein markanter Unterschied zu den bisherigen<br />

<strong>Tachograph</strong>en ist die Trennung zwischen Anzeige<br />

der Geschwindigkeit, der Gesamt- und<br />

der Tageskilometer und deren Registrierung.<br />

Die Aufzeichnung der Daten erfolgt im<br />

Registriergerät, das nicht in unmittelbarer<br />

Nähe des Tachometers eingebaut sein muss.<br />

Infolge dieser Trennung können die Armaturentafeln<br />

neu gestaltet werden.<br />

Das Datenverarbeitungs- und Registrierteil<br />

umfasst die Funktionselemente zur Aufnahme<br />

der Fahrerkarten und verfügt über ein Display<br />

zum Aufrufen der Lenk- und Ruhezeiten. Mit<br />

einem Bedienfeld können die vorgeschriebenen<br />

Detailinformationen (etwa 500 unterschiedliche<br />

Informationen) sowie Störmel-


<strong>Digitaler</strong> <strong>Tachograph</strong><br />

1 Display (a – Symbol für Anzeige der Ortszeit)<br />

2 Tastenfelder Fahrer-1<br />

3 Kartenschacht-1 für den lenkenden Fahrer<br />

4 Sechspolige Schnittstelle<br />

(Download- und Kalibrierschnittstelle)<br />

5 Tastenfeld Fahrer-2<br />

6 Geräteplombe<br />

7 Kartenschacht-2 für den zweiten Fahrer<br />

8 Entriegelungstaste der Druckerschublade<br />

9 Drucker<br />

10 Menütasten<br />

Bedienelemente des DTCO-Tachografen Bild Siemens VDO Trading GmbH<br />

dungen abgefragt werden. Die im Radiofach-<br />

Format ausgelegte Registrier- und Speichereinheit<br />

ist im direkten Zugriffsbereich des<br />

Fahrers eingebaut. An der Gerätefront befindet<br />

sich die Schnittstelle zum Auslesen des<br />

Massenspeichers. Mit einer speziellen Prüfund<br />

Programmier-Schnittstelle lassen sich mit<br />

Hilfe einer Werkstattkarte die gesetzlich vorgeschriebenen<br />

Überprüfungen (§ 57b StVZO)<br />

vornehmen.<br />

<strong>6.3</strong>.3 Weiterentwicklungen<br />

2<br />

a<br />

Aufgrund der Vorschriften müssen die Daten<br />

der Fahrerkarte – also die Lenk-, Ruhe-, Pausen-<br />

und Bereitschaftszeiten – alle 28 Tage<br />

ausgelesen und für zwei Jahre archiviert werden.<br />

Dies kann bei verschiedenen Unterneh-<br />

3<br />

4<br />

1 10 9<br />

5<br />

6<br />

7<br />

8<br />

69<br />

men zu Problemen führen und zwar immer<br />

dann, wenn die eingesetzten Fahrzeuge und<br />

Fahrer oft wochenlang die Unternehmen nicht<br />

anfahren. Die Einhaltung der Vorschriften<br />

würde somit zu Problemen infolge der Unterbrechung<br />

der Transportketten, zu Leerfahrten<br />

und insgesamt zu finanziellen Einbußen<br />

führen. Um dies zu vermeiden, werden zwischenzeitlich<br />

mehrere Lösungen angeboten.<br />

Prinzipiell arbeiten diese Systeme so, dass die<br />

Fahrerkartendaten und ggf. auch die Massenspeicherdaten<br />

im Fahrzeug heruntergeladen<br />

und dann über einen Datentransfer über<br />

GPS an das Unternehmen geleitet werden.<br />

Dann können die Daten dort ausgewertet und<br />

entsprechend der gesetzlichen Vorschriften<br />

archiviert werden.


70<br />

Für Prüfung und Praxis<br />

Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften<br />

Die Hinweise gelten sinngemäß auch für Fahrtschreiber; s. Abschnitt 5 „Sozialvorschriften“.<br />

Diagrammscheiben nicht knicken, beschmutzen oder beschädigen (Urkunden!).<br />

Folgende Eintragungen vor Antritt der Fahrt vornehmen:<br />

Name(n) und Vorname(n) des Fahrers<br />

bzw. der Fahrer<br />

Ort, an dem die Diagrammscheibe<br />

eingelegt und die Fahrt begonnen<br />

wird<br />

Datum obere Zeile: Arbeitsbeginn<br />

amtliches Kennzeichen des Fz<br />

Kilometerstand am Anfang der ersten<br />

Fahrt<br />

und am Ende der Benutzung:<br />

Ort, an dem die Diagrammscheibe<br />

entnommen wird<br />

Datum untere Zeile: Arbeitsende<br />

Kilometerstand am Ende<br />

der Fahrt<br />

km gefahrene Kilometer.<br />

Die Schaublätter sind auf den Fahrer bezogen.<br />

Beim Wechsel auf ein anderes Fz sind<br />

auf das weiter zu benutzende Schaublatt dessen<br />

Kennzeichen und der Kilometerstand bei<br />

Beginn und Ende der Fahrt sowie ggf. die<br />

Uhrzeit des Fahrzeugwechsels einzutragen.<br />

Ausgefüllte Diagrammscheiben<br />

Bild Siemens VDO Trading GmbH<br />

Das Uhrwerk des Gerätes muss in Betrieb sein. Das lässt sich am Lauf der rot-weißen<br />

Scheibe oder am Sekundenzeiger feststellen. Die Uhrzeit muss nach der gesetzlichen Zeit<br />

im Zulassungsland des Fz eingestellt sein. Es dürfen nur Diagrammscheiben mit Prüfzeichen<br />

verwendet werden, die für das Kontrollgerät geeignet sind (Prüfzeichen, u. U. Geschwindigkeits-<br />

und Drehzahlbereich beachten).<br />

Funktionskontrolllampe leuchtet auf, wenn Diagrammscheibe fehlt oder ein Schreibstift nicht<br />

registriert. Das kurze Aufleuchten beim Öffnen und Schließen des Geräts zeigt an, dass die<br />

Kontrolleinrichtung in Ordnung ist. Die Geschwindigkeitswarnlampe leuchtet auf, wenn die<br />

eingestellte Geschwindigkeit überschritten wird.<br />

Das Kontrollgerät muss vom Beginn bis zum Ende jeder Fahrt ununterbrochen in Betrieb sein<br />

(auch bei Probefahrten).<br />

Schreibstifte dürfen nicht verbogen, der Geschwindigkeitsschreiber darf nicht begrenzt sein.<br />

Mängel an den Geräten anzeigen; Mängelbeseitigung nur durch ermächtigte (anerkannte)<br />

Werkstatt vornehmen lassen (Aufgabe des Fz-Halters).<br />

Tritt während der Fahrt eine Störung des Kontrollgerätes auf, darf die Fahrt beendet werden.<br />

Der Fz-Halter ist zu unterrichten, ggf. ist eine Reparatur notwendig. Bei einer Betriebsstörung<br />

des Geräts müssen die Fahrer auf den Schaublättern oder auf einem besonderen, den<br />

Schaublättern beizufügenden Blatt die Angaben über die Zeitgruppen nachtragen, sofern<br />

diese vom Gerät nicht mehr einwandfrei aufgezeichnet werden.


Fahrtschreiber und Kontrollgeräte<br />

Für Prüfung und Praxis<br />

Es sind mindestens so viele Schaublätter<br />

(Diagrammscheiben) mitzuführen, wie es die<br />

Beförderungsdauer, z. B. mehrere Tage, erfordert.<br />

Zusätzlich ist ein Ersatz-Schaublatt<br />

mitzuführen.<br />

Nach EWG-VO Nr. 561/2006 müssen die Fz-<br />

Führer die Fahrunterlagen/Schaublätter der<br />

laufenden Woche (Zeitraum zwischen Montag<br />

0.00 Uhr bis Sonntag 24.00 Uhr) sowie<br />

die Fahrunterlagen/Schaublätter der dieser<br />

Woche vorausgegangenen 28 Tage, an dem<br />

sie gefahren sind, mitführen. Abweichende<br />

Regelungen gelten für Fz, die nicht in den<br />

Geltungsbereich der EWG-VO fallen (§ 6<br />

Abs. 6 FPersV).<br />

Im grenzüberschreitenden AETR-Verkehr<br />

(AETR = Europäisches Übereinkommen über<br />

die Arbeit im internationalen Straßenverkehr<br />

beschäftigten Fahrpersonals) braucht dazu<br />

kein Persönliches Kontrollbuch geführt zu<br />

werden, wenn ein Kontrollgerät (bei 2 Fahrern<br />

ein 2-Fahrer-Gerät) die Lenkzeiten, Arbeitszeiten und Ruhezeiten aufzeichnet und die Schaublätter<br />

– bei 2 Fahrern für beide – der laufenden Woche und des letzten Tages der Vorwoche,<br />

an dem gefahren wurde vollständig ausgefüllt mitgeführt werden.<br />

Sofern in den vorgenannten Fällen das Fahrpersonal in den vorausgegangenen Kalendertagen<br />

nicht auf entsprechenden Kfz beschäftigt war, können die Schaublätter bei Kontrollen<br />

nicht verlangt werden. Es genügt ein Vermerk auf der Rückseite der Schaublätter oder eine<br />

formlose Bescheinigung des Arbeitgebers. Im innerdeutschen Verkehr genügt die Mitführung<br />

von Ablichtungen der Schaublätter. Stets mitzuführen ist der Schlüssel zum Kontrollgerät.<br />

Beschriebene Schaublätter sind dem Fz-Halter zur gut geordneten Aufbewahrung für mindestens<br />

1 Jahr zu übergeben. Auf Verlangen der Fahrer muss der Fz-Halter ihnen Kopien der<br />

Schaublätter aushändigen.<br />

Zuständigen Personen müssen die Schaublätter auf deren Verlangen hin ausgehändigt werden.<br />

Diese sind gehalten, dem Fahrpersonal Empfangsbescheinigungen (Quittungen) auszuhändigen.<br />

Danach sind Ersatz-Schaublätter zu benutzen.<br />

Beschädigte Schaublätter, die Aufzeichnungen enthalten, sind dem ersatzweise verwendeten<br />

Reserveblatt beizufügen.<br />

Die Fz-Führer benutzen für jeden Tag, an dem sie lenken, ab dem Zeitpunkt, an dem sie das<br />

Fz übernehmen, Schaublätter. Das Schaublatt darf erst nach der täglichen Arbeitszeit entnommen<br />

werden – Ausnahme, wenn andere Entnahme zulässig. Kein Schaublatt darf über<br />

den bestimmten Zeitraum hinaus verwendet werden.<br />

Wenn die Fz-Führer sich nicht im Fz aufhalten und daher nicht in der Lage sind, das<br />

Kontrollgerät im Fz zu betätigen, müssen<br />

– die sonstigen Arbeitszeiten,<br />

71<br />

Überprüfung des Prüfzeichens<br />

Bild Siemens VDO Trading GmbH


72<br />

Für Prüfung und Praxis<br />

Kapitel 2 · Rahmen, Fahrerhaus, Kontrollgeräte, Sozialvorschriften<br />

– die Bereitschaftszeit (Wartezeit; die neben dem Fz-Führer während der Fahrt verbrachte<br />

Zeit; die während der Fahrt in einer Schlafkabine verbrachte Zeit),<br />

– die Arbeitsunterbrechungen und die Tagesruhezeiten<br />

von Hand, durch automatische Aufzeichnung oder auf andere Weise lesbar auf dem<br />

Schaublatt eingetragen werden.<br />

Bei Verwendung eines digitalen <strong>Tachograph</strong>en/Kontrollgerätes:<br />

– Die gespeicherten Zeiten der Fahrerkarte können auf der Anzeige des digitalen Kontrollgerätes,<br />

auf einem Ausdruck oder durch Herunterladen der Daten auf einen PC eingesehen<br />

werden.<br />

– Werden an einem Tag Lkw mit unterschiedlichen Kontrollgeräten – also analogen und<br />

digitalen – gefahren, müssen vom Fahrer alle entsprechenden Aufzeichnungen bereit<br />

gestellt werden. Dazu müssen die Schaublätter sowie die auf der Fahrerkarte aufgezeichneten<br />

Daten mittels Ausdruck vorhanden sein.<br />

– Jeder der einen Lkw mit digitalem Kontrollgerät fährt, muss eine Fahrerkarte besitzen.<br />

– Bei Fehlfunktion, Diebstahl oder Verlust der Fahrerkarte muss unverzüglich bei einer Ausgabestelle<br />

ein Antrag auf Ersatz gestellt werden. Bei Diebstahl muss außerdem bei der<br />

Polizei eine Anzeige gestellt werden.<br />

– Der Fahrer darf seine Fahrt ohne Fahrerkarte höchstens 15 Kalendertage fortsetzen bzw.<br />

während eines längeren Zeitraums, wenn das für die Rückkehr des Fahrzeugs zum<br />

Unternehmen notwendig ist. Allerdings muss er nachweisen, dass die Benutzung des<br />

digitalen Kontrollgerätes während dieser Zeit nicht möglich war.<br />

– Im Digitalen Kontrollgerät werden u. a. die Lenkzeit und die gefahrene Geschwindigkeit<br />

aufgezeichnet.<br />

– Die Fahrerkarte und die auf ihr gespeicherten Daten gelten als Nachweise für die Lenkund<br />

Ruhezeiten.<br />

– Die dazu berechtigten Kontrollorgane, wie Polizei und Beamte des BAG, haben mit ihrer<br />

Kontrollkarte Zugang zu allen gespeicherten Daten.<br />

– Im Schacht 2 des Digitalen Kontrollgeräts ist die Fahrerkarte des zweiten Fahrers im<br />

Führerhaus einzustecken.<br />

– Die Fahrerkarte darf von Kontrollbeamten einbehalten werden, wenn sie vom Fahrer<br />

vorgelegt wurde, aber einer anderen Person gehört.<br />

– Bei einem Antrag auf eine Fahrerkarte muss ein Lichtbild der beantragenden Person und<br />

deren Kartenführerschein vorgelegt werden.<br />

– Die sogen. Ladezeiten sind vor Abfahrt durch Eingabe in das Digitale Kontrollgerät nachzuweisen.<br />

Dazu aus dem Fragenkatalog im Anhang Fragen<br />

105 bis 109 121 299 bis 306

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