12.07.2015 Aufrufe

Das islamische Gebetbuch - Verlag der Islam

Das islamische Gebetbuch - Verlag der Islam

Das islamische Gebetbuch - Verlag der Islam

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>Das</strong> <strong>islamische</strong><strong>Gebetbuch</strong><strong>Das</strong> <strong>Gebetbuch</strong>für MuslimeMit Transkription <strong>der</strong>arabischen OriginaltexteZweite, verbesserte Auflage 20081


AnmerkungMit <strong>der</strong> Zeit ergab sich die Notwendigkeit, imvorliegenden Werk einige Erweiterungen undVerbesserungen vorzunehmen, vor allem, seitdem<strong>der</strong> Kalif 1 Hadhrat Mirza Tahir Ahmad rh , das VierteOberhaupt <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim Jamaat (AMJ),im gemeindeeigenen Fernsehsen<strong>der</strong> MTA (MuslimTele-vision Ahmadiyya) in einer Sendung über dasGebet auf die Übersetzung des Gebets und dessenVerrichtung neues Licht geworfen hat.Durch die Gnade Allahs ist es dem <strong>Verlag</strong>Der <strong>Islam</strong> <strong>der</strong> AMJ Deutschland möglich, im Jahrdes 100jährigen Kalifat-Jubiläums <strong>der</strong> Gemeindediese Neu-auflage zu veröffentlichen.Folgende Personen waren neben Tariq HabibGuddat insbeson<strong>der</strong>e bei den Übersetzungs-,Korrektur- und Transkriptionsarbeiten behilflich:Frau Sadia Tallat Hübsch, die Herren HasnaatAhmad, Daud Majoka, Jounas MuhammadMairhofer, Muhammad Hammad Härter, Isa MusaMenzel sowie Manfred Worm-Schäfer. Möge Allahihnen allen großen Lohn gewähren. Amien.1 Kalif; arab. für Nachfolger.4


Gemäß <strong>der</strong> Sunna 2 des Heiligen ProphetenMuhammad ßaw wird <strong>der</strong> Vers Bismillahir-rachmanirrahiem– „Im Namen Allahs, des Gnädigen, desimmer Barmherzigen“ – stets als erster Vers einesQur’an-Kapitels (Sure) gezählt. Einige Herausgebervon Qur’an-Ausgaben beginnen mit <strong>der</strong> Zählungerst nach Bismillahir-rachmanir-rahiem. Sollte <strong>der</strong>Leser den Vers also nicht unter <strong>der</strong> in diesem Buchwie<strong>der</strong>gegebenen Nummer finden, sei es ihr o<strong>der</strong>ihm geraten, von <strong>der</strong> Verszahl Eins abzuziehen,um den entsprechenden Vers in <strong>der</strong> ihr/ihmvorliegenden Qur’an-Ausgabe zu finden.Der Bezeichnung „Hadhrat Muhammad“ bzw.„<strong>der</strong> Heilige Prophet“ o<strong>der</strong> „Begrün<strong>der</strong> des <strong>Islam</strong>“folgt das Symbol ßaw für das Ehrengebet „ßallalahoaläihi was-salam“, d.h. „mögen Frieden und SegenAllahs auf ihm sein“. Den Namen an<strong>der</strong>erPropheten und Gesandten Gottes folgt das Symbolasfür „aläihi salato wassalam“, also „auf demGnade und Friede sei“. Bei denraProphetengefährten findet das SymbolVerwendung, d.h. „Radhiallahuanho/anha/anhum“ – „möge Gott an ihr/ihm/ihnenrhGefallen finden“. <strong>Das</strong> Symbol steht für„rahimahullahu Ta’ala“, „möge Gottes Barmherzig-2 Sunna, arab. für Praxis. Die Sunna ist gleich nach dem HeiligenQur’an die wichtigste Quelle, aus <strong>der</strong> sich die Lehren des <strong>Islam</strong>herleiten. Im <strong>Islam</strong> steht Sunna für die tatsächliche Verfahrensweisedes Heiligen Propheten Muhammad ßaw hinsichtlich einer religiösenAngelegenheit, die seine Anhänger zu seinen Lebzeiten und unterseiner persönlichen Leitung ausgeübt haben.5


keit auf ihm sein“. Und atba schließlich steht für„ayya-dahullah Ta’ala benaßrill asies“, „möge Allahseine Hände stärken“. Muslimische Leser solltendie Ehrer-bietung als in voller Länge im Textstehend betrachten.Möge Allah den Lesern dieses Buches durchSeine Gnade den wahren Hochgenuß des Gebetsnahebringen. Amien.Mubarak Ahmad TanveerLeiter <strong>der</strong> <strong>der</strong> Schoba TasniefAhmadiyya Muslim Jamaat Deutschland6


Vorwort zur zweiten AuflageMit diesem Werk liegt dem geneigten Leserund Lernwilligen nun eine überarbeitete, erweiterteund neu-strukturierte Ausgabe eines deutschenStandardwerkes vor, das unzähligen Muslimen und<strong>Islam</strong>interessierten in den vergangenen mehr alszwei Jahrzehnten immer ein treuer Begleiter undWegweiser war.Der Versuch, dem aufmerksamen Leser mit<strong>der</strong> ersten Auflage des <strong>islamische</strong>n <strong>Gebetbuch</strong>eseine Transkription <strong>der</strong> arabischen Gebetstexteanzubieten, war mit viel Lob gewürdigt worden, dadies sonst selten <strong>der</strong> Fall war.Insofern fand DAS ISLAMISCHE GEBETBUCHauch über die Grenzen <strong>der</strong> Ahmadiyya MuslimJamaat hinaus weite Verbreitung in viele an<strong>der</strong>e<strong>islamische</strong> Gemeinden und Gruppierungen hinein.Allerdings erwies sich die damals verwendeteTranskriptions-Systematik in dem einen o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>en Detail doch als zu uneinheitlich.Die Verwendung <strong>der</strong> Transkriptionstabelle<strong>der</strong> Deutschen Morgenländischen Gesellschaft(DMG) soll die gefor<strong>der</strong>te Einheit innerhalb <strong>der</strong>Transkription gewährleisten und auch dem eineno<strong>der</strong> an<strong>der</strong>en eher wissenschaftlich geprägtenLeser zufriedenstellen. Derjenige also, <strong>der</strong> sich <strong>der</strong>Mühe unterzieht, das System <strong>der</strong> DMG-Lautschriftzu erlernen, sollte in <strong>der</strong> Lage sein, sich demarabischen Wortlaut <strong>der</strong> Gebete schnell7


anzunähern und sich mit <strong>der</strong>en Klang vertraut zumachen.Was indes die Phonetik vieler arabischerWorte und Begriffe angeht, die wie<strong>der</strong> und wie<strong>der</strong>im laufenden Text dieses Buches auftauchen,erscheint es unangemessen, den Leser dazuanhalten zu wollen, ersteinmal ein System frem<strong>der</strong>Lautmalerei zu erlernen, damit sich ihm Inhalte undZusammenhänge erschlies-sen. Buchstaben, die<strong>der</strong> deutschen Sprache nicht eigen sind, for<strong>der</strong>neine solche Bereitschaft aber.Ein Grundlagenwerk wie DAS ISLAMISCHEGEBET-BUCH sollte dem Auge des Lesers keinunnötiges Lesehin<strong>der</strong>nis in den Weg legen, wasden Lesefluß o<strong>der</strong> die wahrnehmensbedingteUmsetzung unbekannter Worte bzw.Buchstabenaneinan<strong>der</strong>reihungen anbelangt.Demzufolge findet (bis auf einzelneAusnahmen) we<strong>der</strong> im Text, noch innerhalb einerdeutschen Übersetzung einer arabischen Vorlagedie DMG-Schreibweise Verwendung, son<strong>der</strong>nausschließlich eine <strong>der</strong> Phonetik angenäherteSchreibweise mit den lateinischen Buchstaben desdeutschen Alphabets. Ausgenommen hiervon sindbereits eingedeutsche Worte wie beispielsweise<strong>Islam</strong>, Muslim, Kalif usw. sowie Eigennamen, diejeweils <strong>der</strong> eingebürgerten bzw. vorgegebenenSchreibweise folgen.Für eine <strong>der</strong> Phonetik angenäherteSchreibweise ist die Veröffentlichung des8


deutschen Versal-Eszett als internationale Normseitens <strong>der</strong> Internationalen Organisation für Normung(ISO) vom Mai diesen Jahres 3 ein wahrerGlücksfall. Dieser neue Buchstabe erlaubt dieDarstellung eines sogenannten scharfen „s“ aucham Wortbeginn, was zuvor unmöglich war. Vondieser Möglichkeit wurde in diesem Buch immerdann Gebrauch gemacht, wenn die arabischeSchreib- bezie-hungsweise Sprechweise es sovorgibt.Im Zuge <strong>der</strong> vorstehenden Arbeit sind gleichzeitigdie deutschen Übersetzungen <strong>der</strong>aufgeführten Gebete überprüft worden. Auch hierhat sich zwecks besserer Verständlichkeit undTextzugänglichkeit <strong>der</strong> eine o<strong>der</strong> an<strong>der</strong>eÜbersetzungstext etwas geän<strong>der</strong>t.Vollkommen neu ist die Glie<strong>der</strong>ung desvorlie-genden Werkes. Beispielsweise stehen jetztviele Beiträge zu inhaltlichen Fragen des alat 4 ,des <strong>islamische</strong>n Ritualgebets, vor den Anleitungenzur Durchführung <strong>der</strong> verschiedenen Gebete.3 <strong>Das</strong> Deutsche Institut für Normung (DIN) hatte sich im vergangenen Jahrfür die Aufnahme als Standard eingesetzt. Am 23. Juni 2008 hat diebetreffende Ergänzung <strong>der</strong> Norm ISO/IEC 10646 den Status 60.60(„International Standard Published“) erreicht und ist damit gültig. Bereitsam 4. April 2008 trat die Unicode-Version 5.1 in Kraft, die das versale als Zeichen U+1E9E enthält. Somit wurden nun die maschinellenVoraussetzungen dafür geschaffen, dass das große imSchriftdeutschen Einzug halten kann.4 ÑalÁh; arabisch für das <strong>islamische</strong> Ritualgebet.9


Es gibt neue Beiträge, die die Bedeutung desalat durch weitere Gesichtspunkte vertiefen o<strong>der</strong>die Philosophie desselben erweitern und ergänzen,beispiels-weise, wenn im Kapitel „<strong>Das</strong> Verrichtendes alat und die Erziehung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>“ auf dieWichtigkeit von Anleitung, Unterrichtung undAufklärung <strong>der</strong> nachkommenden Generationeneingegangen wird, o<strong>der</strong> im Kapitel „Istighfaar“ausführlich die Philosophie über die Reue und überdas Bitten um Vergebung besprochen wird.Die Erklärungen, die in <strong>der</strong> vorangegangenenAusgabe noch als separate Auflistung am Ende zufinden waren, sind dieses Mal jeweils per Fußnotein den laufenden Text eingearbeitet worden.Möge dieses Büchlein sich daher genausoviele, ja noch mehr Freunde erwerben wie dievorangegangene Auflage und auch zukünftig dazubeitragen, mögli-cherweise Trennendes zwischenden Menschen zu überwinden.Und möge Allah, <strong>der</strong> Erhabene, Allmächtigeund Allweise es den Lesern und Anwen<strong>der</strong>nermöglichen, in ihrem Glauben und ihrem Wissenfortzuschreiten und den größtmöglichen Nutzenund Segen daraus zu ziehen. Amien.Ansonsten gilt gleichermaßen das im Vorwortzur ersten Ausgabe Gesagte.Neumarkt St. Veit, im September 2008Der Herausgeber10


12Vorwort zur ersten Auflage„Du siehst sie sich beugen, sich nie<strong>der</strong>werfen imGebet, Huld erstrebend von Allah und SeinWohlgefallen. Ihre Merkmale sind auf ihrenGesichtern: die Spuren <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>werfungen.“(Sure 48 AL-FATH, Vers 30)Die Frage nach dem Zweck <strong>der</strong> Erschaffungdes Menschen dürfte wohl eine <strong>der</strong> ältesten, wennnicht sogar die älteste aller Fragen sein, die sichdie Menschheit immer und immer wie<strong>der</strong> gestellthat. Millionen und Abermillionen von Denkern,Philoso-phen und vor allen Dingen auch gläubigenund tiefreligiösen Menschen haben darübernachgedacht und versucht, dieses Gedankengut inihrer jeweiligen Zeit zu verbreiten.Nun, es ist wohl müßig, sich hier und andieser Stelle einer philosophischen Diskussionstellen zu wollen, ist es doch <strong>der</strong> Schöpfer allerDinge Selbst, Der uns im Heiligen Qur’an, Seinemdem Menschen offen-barten Wort, mit dem Er den<strong>Islam</strong> als die abschlies-sende Entwicklung <strong>der</strong>Religion einführte, sagt: „Ich habe die Dschinn unddie Menschen nur darum erschaffen, daß sie Mirdienen.“ (Sure 51 AL-DHARIYAT, Vers 57)„Dienen“, wie es in <strong>der</strong> obigen Sure heißt,bedeu-tet hier soviel wie, sich einer rigorosenspirituellen Dis-ziplin zu unterwerfen, und all seineinnewohnenden Kräfte und Fähigkeiten in perfekter


Harmonie mit und in Gehorsamkeit <strong>der</strong> AbsichtGottes gegenüber in voll-stem Maße zu entwickeln,um so den göttlichen Stempel zu erhalten, <strong>der</strong>einen dann in die Lage ver-setzt, die AttributeGottes in sich selbst zu manifestieren. <strong>Das</strong> ist dasadlige Ziel und <strong>der</strong> edle Zweck <strong>der</strong> menschlichenSchöpfung, und somit genau das, was mit dem„Dienen Gottes“ gemeint ist.Spätestens also hier und an dieser Stellefindet <strong>der</strong> aufrichtig Suchende die Antwort auf dieinneren und äußeren Instinkte <strong>der</strong> Natur, daßnämlich von den Gaben unseres Schöpfersdiejenige die Höchste ist, die im Menschen jenesDrängen wachruft, nach Gott zu suchen, und in ihmjenes noble Verlangen anspornt, sich SeinemWillen zu unterwerfen.Und da ist es dann, neben demgrundsätzlichen Glauben an den lebendigen Gottsowie <strong>der</strong> Erkenntnis und VergegenwärtigungSeiner Schönheit und Güte, das Gebet, welches esdem Menschen ermöglicht, seinem Zweck zugehorchen – kann er Gott doch nur mit göttlicherHilfe und Unterstützung erreichen. „Betet zu Mir;Ich will euer Gebet erhören“ (Sure 40 AL-MO’MIN,Vers 61). „Und wenn Meine Diener dich nach Mirfragen, sprich: ‚Ich bin nahe. Ich antworte demGebet des Bittenden, wenn er zu Mir betet.’ Sosollten sie auf Mich hören und an Mich glauben, aufdaß sie den rechten Weg wandeln mögen.“ (Sure 2AL-BAQARAH, Vers 187)13


Gott zu dienen bedeutet also, Seine Attributein uns zu verwirklichen suchen, wobei uns erst dasGebet jenen Weg eröffnet, uns als SchöpfungGottes zu vervollkommnen.Haben wir diese herausragendeAußerordentlich-keit des Werkzeugs „Gebet“ ersteinmal verstanden, kann es ebenso undgleichermaßen auch keine Unklar-heit über dieWichtigkeit desselben geben. Denn wenn unserSchöpfer Selbst das Gebet auferlegt hat – in seinerinneren wie auch in seiner äußeren Form – dürfenwir unser Leben nicht mehr vergeuden und müssenlernen, zu Ihm zu beten. Denn genau das, und nurdas allein, beinhaltet den Fortschritt und damit dieMöglichkeit, unser Lebensziel zu erreichen.<strong>Das</strong> vorliegende Buch umfaßt in den erstenbeiden Teilen eine überarbeitete und ergänzteÜbersetzung <strong>der</strong> englischen Bücher Gebet im <strong>Islam</strong>von Naseem Saifi und Gebetsbuch für Muslime vonBashir Ahmad Rafiq. So wurden z.B. alle dieGebete hinzugefügt, die während <strong>der</strong> rituellenWaschung rezitiert werden können. Außerdemhinzugekommen sind 55 Gebete des HeiligenPropheten Muhammad (möge <strong>der</strong> Friede und <strong>der</strong>Segen Gottes auf ihm sein) sowie einige Gebetedes Verheißenen Messias, Hadhrat Mirza GhulamAhmad von Qadian (Friede sei auf ihm), die in denTeilen drei und vier nachzulesen sind. Ganzbeson<strong>der</strong>s die Gebete des Heiligen ProphetenMuhammad (möge <strong>der</strong> Friede und <strong>der</strong> Segen14


Gottes auf ihm sein) spiegeln trotz des hierpräsentierten sehr kleinen Querschnitts sehrdeutlich die einzigartige Mannigfaltigkeit undÜberlegenheit eines Kodexes wie<strong>der</strong>, <strong>der</strong> denMenschen auf seiner Suche nachVervollkommnung nicht nur nie allein läßt, son<strong>der</strong>nihm gleichzeitig auch immer die perfekteMöglichkeit zu dieser Entwicklung offenbart.Großer Wert wurde ebenfalls auf eine möglichstumfassende und <strong>der</strong> deutschen Spracheangeglichene Transkription <strong>der</strong> Gebete gelegt, umso einer ständigen Wissenserweite-rung einenkleinen Ausgangspunkt zu geben. Ein Anhang mitErklärungen schließlich rundet das <strong>Gebetbuch</strong> ab.Dank sagen möchte ich an dieser Stelle ganzbeson<strong>der</strong>s dem <strong>der</strong>zeitigen Imam <strong>der</strong> Nuur-Moscheein Frankfurt, Maulana Ataullah Kaleem, sowie auchmeinem Freund Hadayatullah Jamil-Hübsch, diemir beide bei <strong>der</strong> Arbeit zu diesem Buch sehrgeholfen haben. Möge <strong>der</strong> Allmächtige Gott, <strong>der</strong>Gnadenreiche und Barmherzige, sie dafürbelohnen.Ich hoffe aufrichtig, daß dieses kleine Buchmöglichst viele Menschen erreichen wird, und daßAllah, <strong>der</strong> Erhabene, auch all jene segnen,rechtleiten und mit den Mitteln zum Fortschrittausstatten möge, die sich darum bemühen, dieGebete des <strong>Islam</strong> zu erler-nen und anzuwenden.Amien.15


Frankfurt im August 1987Tariq Habib Guddat16


Erklärung unbekannter Buchstaben in <strong>der</strong>Transkription <strong>der</strong> arabischen Sprache 5<strong>Das</strong> arabische Alphabet enthält gegenüberdem lateinischen zusätzliche Buchstaben mit einerteilweise sehr fremd erscheinenden Phonetik. Diefolgende Tabelle soll dem Leser das Erlernen <strong>der</strong>arabischen Aussprache erleichtern un<strong>der</strong>möglichen.’ ١ ’alif;, dieser Buchstabe entsteht durch einenNeuansatz im Lautgeben, wie bei beachten‘ع ‘ayn; dieser Buchstabe entsteht durch einen Ôط Ûظ Ãض kurzen KehlkopfverschlußÔa; ein volles, stumpfes tÛa; ein gelispeltes, volles, stumpfes tÃad; dieser Buchstabe entsteht bei demVersuch ein d ohne Zungenkontakt zu denZähnen zu sprechen.Òad; ein volles, stumpfes sÒص Î ح Îa; dieses h kommt aus dem KehlkopfÈ غ Èayn; dieser Buchstabe entspricht etwadem deutschen r, wie bei Rhein, währenddas r in den folgenden Transkriptionen einZungen-roller-R ist×ت ×a; Lispellaut von t, wie im Englischen thing 5Tabelle gemäß Vorgabe <strong>der</strong> Deutschen MorgenländischenGesellschaft.17


Æد Êج Šس Ìخ ÁÐÙÆal; Lispellaut von d, wie im EnglischentheÊim; Quetschlaut, wie dsch im Deutschen(Dschungel), o<strong>der</strong> j im Englischen (jungle)šin; Zischlaut, wie sch im Deutschen (z.B.schön), o<strong>der</strong> sh im Englischen (shoe)Ìa; Fauchlaut, wie ch im Deutschen (z.B.Dach)Langes aLanges iLanges uAußerdem werden einige bekannte Buchstabenan<strong>der</strong>s ausgesprochen wie gewöhnlich. So wirddas r über die Zunge gerollt, wie etwa in <strong>der</strong>spanischen Aussprache; das h kommt tiefer aus<strong>der</strong> Brust und klingt etwas mehr nach, um es gegendas Kehlkopf-Î abzugrenzen; und das z ist einmesserscharfes s (ß).18


Über das alat (Ritualgebet) im <strong>Islam</strong>„Und wenn meine Diener dich nach Mir fragen,sprich: ‚Ich bin nahe. Ich antworte dem Gebet desBittenden, wenn er zu Mir betet. So sollten sie aufMich hören und an Mich glauben, auf daß sie aufden rechten Weg wandeln mögen’.“ (Sure 2 AL-BAQARAH, Vers 187)Unter den hauptsächlichen Reformen desVerheißenen Messias as6 befindet sich dieKlarstellung <strong>der</strong> Tatsache, daß Gott Gebete nichtnur annimmt, son<strong>der</strong>n sie auch beantwortet.Es war verbreiteter Glaube unter gebildetenMuslimen zur Zeit des Verheißenen Messias as , daßGebete nicht wirklich dabei halfen, das zuerreichen, was angestrebt wurde. Und zwardeshalb, weil Gott nicht in die Naturgesetzeeingreife, und so erschien aus diesem Grund allesvorherbestimmt zu sein. Sir Sayed Ahmad Khanwar <strong>der</strong> Hauptbefürworter dieses Glaubens. Erschrieb zwei Bücher darüber, in denen erverneinte, daß Gebete in exakt <strong>der</strong> vorgebrachtenForm von Gott erhört würden.6 Hadhrat Mirza Ghulam Ahmad as (1835-1908) aus dem indischen OrtQadian (Pandschab), nahm aufgrund göttlicher Offenbarung für sich inAnspruch, <strong>der</strong> Verheißene Messias und Imam Mahdi zu sein, also <strong>der</strong>von allen Religionen prophezeite Reformer <strong>der</strong> sogenannten Endzeit,<strong>der</strong> die Religionen wie<strong>der</strong> vereinen und den Menschen den Weg zu Gottund zur Erlösung aufzeigen würde.19


Der Verheißene Messias as verfaßte daraufhinim Jahre 1893 ein Buch namens BARKAT-I-DU’A, inwelchem er diesen falschen Glauben Sir Sayedsund seiner Anhänger wi<strong>der</strong>legte. Er erklärte inseinem Buch, daß Gebete wie Medizin wären –benötigt für schmerzende Krankheiten. Denn wennKrankheit und ihre Konsequenzen vorbestimmtwaren, warum sollten wir dann als heilendeMaßnahme überhaupt Medizin zu uns nehmen?Gebete sind Medizin, mit denen wir unserespirituellen, physischen und materiellen Schmerzenheilen können.In diesem Buch for<strong>der</strong>te <strong>der</strong> VerheißeneMessias as Sir Sayed und dessen Anhänger herausund sagte:„Gott hat mich als den Reformer diesesJahrhun<strong>der</strong>ts gesandt, so daß solche Fehler, dienicht ohne spezielle göttliche Unterstützungberichtigt werden konnten, nun aus dem Geist <strong>der</strong>Muslime entfernt werden mögen, und daß denNichtgläubigen <strong>der</strong> Beweis für einen wahrhaftigenund lebendigen Gott erbracht wird, Der Gebeteerhört und beantwortet und somit durch neueZeichen die Größe des wahren <strong>Islam</strong> beweist. Zusagen, daß die Tür <strong>der</strong> Offenbarungen, die überJahrhun<strong>der</strong>te hinweg die muslimischen Heiligencharakterisierte, nun geschlossen sei, und Zeichennicht länger mehr gezeigt werden könnten undGebete nicht länger angenommen würden,bedeutet den Weg <strong>der</strong> Zerstörung und nicht den20


des Friedens. Weiset nicht die Gnade Gotteszurück. Es würde besser sein, Sir Sayed käme –ohne den Tag seines Todes zu vergessen – undlebte für einige Monate in meiner Gemeinschaft. Daich bevollmächtigt bin (von Gott) und ein Bringerfroher Botschaften, verspreche ich, für seineBefriedigung zu beten, und hoffe, daß Gott einZeichen zeigen wird, das daß von Sir Saye<strong>der</strong>fundene Naturgesetz innerhalb einesWimpernschlags zunichte machen wird.“Der Verheißene Messias as pflegte selbst füran<strong>der</strong>e Menschen zu beten, und teilte ihnen schonvorher mit, daß seine Gebete erhört werdenwürden. Hier soll nur ein Beispiel angeführtwerden, wie Gebete unter denaußergewöhnlichsten Umständen angenommenwur-den.Zu Lebzeiten des Verheißenen Messias asgeschah es, daß ein an <strong>der</strong> T.I. HIGH SCHOOL inQadian studieren<strong>der</strong> Schüler namens Abdul Karimvon einem herumstreunenden und von Tollwut(Hydrophobie) befallenen Hund gebissen wurde.Der Student wurde zur sofortigenWeiterbehandlung in das PASTEUR-INSTITUT nachKisauli 7 gebracht. Nach entsprechen<strong>der</strong>Behandlung und Spritzen kehrte er nach Qadianzurück, um seine Studien fortzusetzen. Kurz daraufjedoch zeigte er Anzeichen von Hydrophobie und7 Stadt in Indien in <strong>der</strong> Provinz Punjab.21


sein Zustand gab Anlaß zu größter Besorgnis,nachdem sich die tödlichen Symptomeentwickelten und er unter den Qualen dieserlebenszerstörenden Krankheit litt. Sofort wurde einTelegramm über seinen Zustand an denentsprechenden Spezialisten in Kisauli gesandt.Die Antwort war nie<strong>der</strong>schmetternd, da sieaussagte, daß unter solchen Umständen keinerleiBehandlung von Wirkung wäre. Hadhrat 8 Ahmad,<strong>der</strong> Verheißene Messias as , fühlte sich über denZustand von Abdul Karim zutiefst besorgt, weildieser keinerlei Verwandte in Qadian hatte und auseinem sehr abgelegenen Dorf stammte, wo seineEltern größter Beunruhigung ausge-setzt wären. Erbetete für Abdul Karims Gesundheit zu Gott, undes wurde ihm offenbart, daß seine Gebete erhörtworden wären. Abdul Karim erholte sich nach einpaar Tagen von seiner Krankheit und wurde wie<strong>der</strong>vollständig gesund. Die Spezialisten waren sehrüber-rascht und schrieben: „Dies ist eineinzigartiger Fall in <strong>der</strong> Geschichte <strong>der</strong> Medizin,daß solch ein Patient wie<strong>der</strong> gesund geworden ist.“Es gibt tausende von Beispielen aus demLeben des Verheißenen Messias as , daß Gott seineGebete erhörte. Und es sollte immer daran gedachtwerden, daß diese Erhörung von Gebeten nicht mitdem Ver-heißenen Messias as endete. Sie ist immernoch mit uns. Je<strong>der</strong> von uns sollte ein leben<strong>der</strong>8 Hadhrat; Ehrentitel und Anrede (Ihre Heiligkeit).22


Zeuge dafür sein, daß Gott Gebete erhört undbeantwortet.Hadhrat Mirza Bashir Ahmad ra schreibt ineinem seiner Artikel über das Gebet:„<strong>Das</strong> zweite Element, welches die Essenz <strong>der</strong>Spiritualität bildet, ist das Du’a 9 , d.h. dieGewohnheit <strong>der</strong> Liebe zum Gebet. Die Liebe zumGebet ist ein notwendiges Produkt des Geistes <strong>der</strong>Rechtschaffenheit, denn eine aufrichtige Person,<strong>der</strong>en Herz durchdrungen und gesättigt ist mit <strong>der</strong>Liebe zu und Furcht vor Gott, wird andauernd undkraftvoll zum Gebet hingezogen werden.An<strong>der</strong>erseits bedeutet Gebet auch, den Geist<strong>der</strong> Rechtschaffenheit zu stützen undaufrechtzuerhalten. Demzufolge ist das Gebetbeides, Ursache und Wirkung des Geistes <strong>der</strong>Rechtschaffenheit. In Wahrheit ist das Gebet diewahre Essenz des <strong>Islam</strong>, denn es geschieht durchdas Gebet, daß ein menschliches Wesen einedirekte Verbindung mit seinem göttlichen Meisterund Schöpfer herstellen kann. Ein Glaube, <strong>der</strong>keine persönliche Beziehung zwischen Menschenund ihrem Schöpfer herstellen kann, ist de factokein Glaube im ursprünglichen Sinn. Er ist ein Dingohne Leben o<strong>der</strong> ein ausgetrockneter Zweig ohnejegliche Bedeutung. <strong>Das</strong> ist <strong>der</strong> Grund, warum Gottim Heiligen Qur’an wie<strong>der</strong>holt auf dieNotwendigkeit und die Segnungen von Gebeten9 Du’Á; arab. für Bittgebet.23


hingewiesen hat, und ebenso <strong>der</strong> Heilige ProphetMuhammad ßaw großen Nachdruck darauf leg-te.“Der Verheißene Messias as hat gesagt:„Gott hat das Gebet zu einem höchstwirksamen Instrument gemacht. Gott hat mirwie<strong>der</strong>holt offenbart, daß durch Gebete jeglicherErfolg erreicht werden wird. Wahrlich, das Gebet istunser einziges Instrument. Wir besitzen keinan<strong>der</strong>es Instrument für das Erreichen unseresZwecks. Um was auch immer wir Gott imVerborgenen bitten, Gott bringt es hervor undmacht es offenkundig. Indes sind sich die meistenLeute über die wahre Bedeutung und richtigePhilosophie des Gebets nicht im Klaren. Sie wissennicht, wieviel Aufmerk-samkeit, Ernsthaftigkeit,Hingabe und Standhaftigkeit es erfor<strong>der</strong>t, umseinen Zweck durch das Gebet zu erreichen.Wahrhaftig, wahres Gebet bedeutet, eine Art vonTod zu erfahren.“Wir sollten die Angewohnheit <strong>der</strong> Hingabezum Gebet pflegen, so daß je<strong>der</strong> von uns einepersönliche Beziehung zu Gott entwickelt. Ohnepersönlichen Kontakt zu Gott wird <strong>der</strong> Glaube zueinem Ding ohne Leben. Außerdem sollten wir Gottum wirklich alles und jedes bitten. Der HeiligeProphet Muhammad ßaw hat gesagt, daß ein Muslimsogar um einen Schnürsenkel bitten sollte, so erihn benötigt. Wir sollten uns für alle unsereErfor<strong>der</strong>nisse und Wünsche immer an Ihn wenden.24


Es gibt bestimmte Bedingungen, an die eineErhörung von Gebeten geknüpft wird. Wenn wirdiesen Bedingungen folgen und dann beten,mögen wir versichert sein, daß Gott das Gebetgewiß annimmt.Die erste und auch die wichtigste Bedingungist die, daß wir niemals ungeduldig sein dürfen. Esgibt bestimmte Menschen, die eine Zeitlang betenund dann anfangen, herumzunörgeln, wenn sieinnerhalb <strong>der</strong> Zeitspanne, die sie dafür festgesetzthatten, keine Antwort erhalten. Der Heilige ProphetMuhammad ßaw hat gesagt: „Gott würde die Gebeteeiner Person annehmen, wenn man nicht dadurchseine Ungeduld offenbarte, indem man sagt: „Ichhabe gebetet, und ich habe keine Antworterhalten“.“ (MUSLIM, Hadies Nr. 4916)So lautet die Hauptbedingung für dieErhörung von Gebeten also Geduld, wie auch <strong>der</strong>feste Glaube daran, daß Gott die Gebete erhörtund tatsächlich annimmt.Hadhrat Mirza Bashir Ahmad ra sagte:„Und wie<strong>der</strong>um muß daran erinnert werden,daß das Gebet nicht bedeutet, uns damitzufriedenzugeben, einmal o<strong>der</strong> zweimal o<strong>der</strong>dreimal zu beten. <strong>Das</strong> Gebet muß eine konstanteund sich wie<strong>der</strong>holende Erfahrung sein. Es istwahr, daß Gott, wenn Er es so will, auf den erstenRuf eines aufrichtigen Dieners von Ihm antwortenmag. Meistens ist dies jedoch nicht <strong>der</strong> Fall. Es istGottes Wunsch, daß ein Diener sich in Geduld und25


Standhaftigkeit übt. Manchmal kommt es vor, daßeinige Gebete über lange Zeiträume hinwegwie<strong>der</strong>holt werden müssen, bevor Gott sie inSeiner gnädigen Annahme beantwortet. So wirdvon einigen frommen Persönlichkeiten berichtet,daß sie ihre Gebete über einen Zeitraum vonmehreren Jahren aufrechterhielten, bevor sie mit<strong>der</strong> Annahme ihrer Gebete gesegnet wurden.An<strong>der</strong>erseits sagt <strong>der</strong> Heilige Qur’an aber auch,daß das Paradies den Gläubigen in den letztenTagen dieser Welt nähergebracht werden würde.Dies mag bedeuten, daß in diesem Zeitalter,in dem <strong>der</strong> Mensch vollkommen von Materialismusumgeben ist, ein aufrichtiges und ernsthaftesGebet vielleicht eher eine Antwort erhalten mag.Wie dem auch sei, Geduld und Standhaftigkeitbilden die Essenz des Gebets als demtatsächlichen Konzept <strong>der</strong> Verbindung zwischenGott und den Menschen.“Wir sollten in unseren Gebeten immer Geduldund Standhaftigkeit zeigen und immer sicher sein,daß Gott unsere Gebete letzten Endes erhörenwird.Die zweite Bedingung ist die, daß wir denfesten Glauben an die Tatsache haben, daß Gottunsere Gebete selbstverständlich auf die eine o<strong>der</strong>an<strong>der</strong>e Art und Weise akzeptieren wird.Eine Überlieferung des Heiligen ProphetenMuhammad ßaw erklärt auf sehr schöne Weise die26


Philosophie <strong>der</strong> Annahme des Gebets. Von ihmwird berichtet, daß er gesagt hat:„Je<strong>der</strong> Muslim, <strong>der</strong> zu Gott betet, und dessenGebet nichts enthält, was Sünde bedeutet, d.h.irgendetwas, das gegen den Willen Gottesgerichtet ist o<strong>der</strong> gegen Seine Befehle o<strong>der</strong> gegenSeinen Weg o<strong>der</strong> irgendetwas, das Ungerechtigkeito<strong>der</strong> Unfreundlichkeit gegenüber einemAngehörigen in sich trägt, wird sein Gebet erhörtbekommen. Die Annahme eines Gebets mag sichauf drei verschiedene Arten ausdrücken. Erstens,daß Gott dem Bittenden seine Bitte entwe<strong>der</strong> indiesem Leben erfüllt, o<strong>der</strong> zweitens, daß Er dieseSache für ihn bis zum nächsten Leben aufhebenwird, o<strong>der</strong> daß Er drittens ein entsprechendes Übelvon ihm abwenden wird.“ (BUKHARI)Aus diesem Grund müssen wir beten undGott die Annahme des Gebets überlassen. Wirwissen nicht, was die Zukunft für uns bereithält.Und so mag es manchmal sein, daß wir für etwasbeten, das Übles für uns hervorbringen kann. Gottallein kennt die Zukunft. Manchmal akzeptiert Erunsere Gebete in <strong>der</strong> exakt vorgebrachten Formnicht, weil Er <strong>der</strong> Allwissende ist und um daszukünftige Übel weiß.Ein Beispiel <strong>der</strong> Gebete, die von Gott nicht inexakt <strong>der</strong> vorgebrachten Form angenommenwerden, ist das eines Kindes, das unbedingt Feuerergreifen will – natürlich ohne dabei die wahreNatur des Feuers zu kennen – und seine Eltern27


darum bittet, ihm bei <strong>der</strong> Ergreifung des Feuers zuhelfen. Nun, würden die Eltern dem Kind dabeibehilflich sein, das Feuer zu ergreifen? Sicherlichnicht. Wissen sie doch, daß es dem Kind schadete,wenn sie seinem Wunsch nachgäben. Und ganzgenauso verhält es sich mit unserem Gott. Er weiß,was gut für uns ist und was schlecht. Er siehtmanchmal, daß das Gebet eines Seiner Diener,nähme Er es an, denselben ruinieren würde, weiljener eben dessen zukünftigen Effekt nicht kennt.Liebevoller als jedes Elternpaar weist Gott seinGebet deshalb in dessen eigenem Interessezurück.Daher sollte das Band <strong>der</strong> Liebe und <strong>der</strong>Treue, welches einen ernsthaften Diener an Gottbindet, nicht geschwächt werden, wenn einbestimmtes Gebet nicht auf die erwünschte Art undWeise beantwortet wird, son<strong>der</strong>n es sollte ganz imGegenteil dazu verhelfen, es zu festigen. Denn esist Gott, Der weiß, und nicht wir.Die dritte Bedingung ist die, daß wir unserGebet mit dem Duruud-Scharief 10 für den HeiligenPropheten Muhammad ßaw sowohl beginnen alsauch beenden, weil das Duruud-Scharief für denHeiligen Propheten ßaw immer erhört, und ein Gebetinnerhalb dieses Gebets ebenso angenommen10 Ein Abschnitt des <strong>islamische</strong>n Ritualgebets, in dem speziell für denHeiligen Propheten Muhammad ßaw und seine Anhänger gebetet wird.28


wird – mehr noch, das Duruud-Scharief an sich istein Gebet.Vom Heiligen Propheten Muhammad ßaw wirdberichtet, daß einstmals einer <strong>der</strong> Gläubigen zuihm kam und sagte: „Ich habe mich dazuentschlossen, ein Viertel meiner Gebete Dir zuweihen.“ Der Heilige Prophet ßaw pries den Mannund sagte: „<strong>Das</strong> ist eine sehr gute Sache, aberkönntest Du nicht noch mehr Deiner Gebete fürmich weihen?“ Der Gläubige sage: „O ProphetGottes, ich verspreche, Dir die Hälfte meinerGebete zu weihen.“ Wie<strong>der</strong>um pries <strong>der</strong> HeiligeProphet ßaw ihn und fragte, ob er denn noch mehrals das weihen könnte. Der Gläubige erwi<strong>der</strong>te: „OProphet, von heute an werde ich nicht mehr fürmich selbst beten, alle meine Gebete werden nurnoch für Dich sein.“ Der Heilige Prophet Muhammadßaw sagte ihm daraufhin, daß Gott ihm alleseine Wünsche und Bedürfnisse erfüllen würde,wenn er für ihn, den Heiligen Propheten ßaw , betete.(TIRMIDHI)Eine <strong>der</strong> für die Annahme von Gebetensicheren Bedingungen ist also die, für den HeiligenPropheten ßaw des <strong>Islam</strong> und jene, die von Gottgeliebt werden, zu beten.Die vierte Bedingung lautet, daß wir jeneEigenschaften Gottes anrufen, auf die sich unsereBitten beziehen. Wollen wir zum Beispiel für unsereGesund-heit beten, sollten wir Ihn bei seinem29


Namen „Asch’schafi 11 “, d.h. Der, Der Krankheitheilt, anrufen.Wir müssen über sämtliche EigenschaftenGottes nachdenken. Vom Heiligen ProphetenMuhammad ßaw wird erzählt, daß er gesagt habe,daß, wenn ein Diener Gottes Ihn (d.h. Gott), inseinen Gebeten mit Seiner Eigenschaft anredet,Gott Seine Engel damit beauftragt, dieser Personsoviel zu bewilligen, daß er die wahre Bedeutungdieser Eigenschaft erkennen kann. Auf dieseWeise kommt dem Bittenden ein hun<strong>der</strong>tfachesseiner Gebete zu, und deshalb sollten wir Ihnimmer mit <strong>der</strong> Eigenschaft anreden, die zuunserem Gebet paßt.Der fünfte Punkt, <strong>der</strong> in Erinnerung bleibensollte, ist <strong>der</strong>, daß wir daran glauben müssen, daßGott allmächtig ist, sowie daran, daß uns eintiefgreifen<strong>der</strong> Glaube zu eigen ist, daß Er unsereGebete annimmt. In uns sollte auch nicht <strong>der</strong>allergeringste Zweifel über die Annahme vonGebeten zurückbleiben. Wir solltenuneingeschränkt daran glauben, daß Gott unsnäher ist als alles an<strong>der</strong>e in dieser Welt. Und daßEr alle Macht besitzt und alle Schätze dieser Erde,und daß Ihm alles gehört. Er wird unsere Gebeteerhören und uns das geben, was wir von Ihmerwünschen.Der Verheißene Messias as hat gesagt: „Wie11 Aš-šÁf’i30


kann das Gebet eines Menschen erhört werden,<strong>der</strong> nicht daran glaubt, daß Gott allmächtig ist, undwodurch kann er dazu angeregt werden, währendeiner Zeit großer Schwierigkeiten zu beten, wenner denkt, daß die Lösung doch gegen dieNaturgesetze sei? Aber Du, <strong>der</strong> Du es an Glaubenfehlen läßt, Dein Gott ist Der Eine, Der unzähligeSterne ohne Pfeiler gestützt hat, und Der dieHimmel und die Erde aus dem Nichts erschaffenhat. Du mißtraust, daß Dein Gott darin versagt,Deinen Wunsch zu erfüllen. Doch verzweifle nichtangesichts <strong>der</strong> Verspätung, die durch die AnnahmeDeines Gebets hervorgerufen wird, denn je längeres sich verzögert, desto größer wird <strong>der</strong> Preis sein.Die Annahme von Gebeten wird oft verzögert, undGott bewilligt solch einem Bittenden eine größereBelohnung o<strong>der</strong> ein edleres Geschenk. Daher seinicht ungeduldig auf das Ergebnis, son<strong>der</strong>n fahrevielmehr damit fort (zu beten), und erwarte invollem Wissen, daß das Ergebnis zu DeinenGunsten ausfällt.“ (KISHTI-E-NUUH, Seite 19,Roohani Khasain, Band 19)Hadhrat A’mierull-Mu’minien 12 , Mirza MasroorAhmad atba , Fünfter Kalif des VerheißenenMessias as , hat gesagt:„Letztendlich sind es Gebete, die sowohl12 A’mierull-Mu’minien; arab. für spiritueller und geistlicher Führer allerGläubigen (mit Gläubigen sind die Muslime gemeint).31


einen Einfluß auf den Körper als auch auf denGeist haben. Erst wenn wir unsere Aufmerksamkeithierauf richten, wird unser Verhalten vorbildlichwerden. Unsere Seele wird gereinigt, was unswie<strong>der</strong>um vor Boshaftigkeiten und vor denAngriffen des Teufels beschützen wird. Gebetesind es, die eine Revolution im Körper und im Geistauslösen ...Allah hat jeden Ahmadi-Muslim dazuerschaffen, daß er den Zweck des Erscheinens vonAl-Masieh-al-Mau’ud as13 versteht und von demWissen Gebrauch macht, das die Jamaat 14 besitzt.Damit wir aus diesem Schatz einen Nutzen ziehenkönnen, müssen wir viele Gebete verrichten undvor allem solche Gebete, die Gottes Liebeerwecken, die die Beine von Gottes Thron inBewegung versetzen, solche Gebete, die die totenHerzen wie<strong>der</strong> lebendig machen. Verabschiedensie sich von diesem Jahrhun<strong>der</strong>t des Khilaafat 15und treten sie in das neue Jahrhun<strong>der</strong>t ein. Darinwerden wir Allahs Versprechen mit großer Freudeerfüllt sehen: „Sicherlich werden wir obsiegen, Ichund meine Gesandten“Deshalb, Ihr Anhänger des Messias! Bewahrtdie Treue, die <strong>der</strong> Masieh 16 Euch heute gegeben13 al-MasiÎ al-MauÝÙd; arabisch für „Der Verheißene Messias“.14Sprich: Dschamaah; ÉamÁÝat; arabisch für Gemeinde,Gemeinschaft. Hier: Kurzform für Ahmadija Muslim Jamaat.15 ËilÁfah; arabisch für Kalifat, Kalifentum; das „Kh“ wird wie das „ch“ indem Wort „Dach“ gesprochen.16 arabisch für Messias.32


hat. Mit unseren Gebeten sollten wir diesebewahren und mit unseren Gebeten sollten wir insneue Jahrhun<strong>der</strong>t eintreten, damit die Opfer, dieEure Vorfahren und Ihr erbracht habt, Früchtetragen mögen. Die Samen, die unsere Vorfahrengesät haben – <strong>der</strong>en Früchte ernten wir heute. Undjetzt sollt Ihr einen Boden vorbereiten und ihnbewässern, damit unsere nächsten Generatio-nendie süßen Früchte ernten können.“ (Abschlußrededes Fünften Khaliefa 17 des Verheißenen Messias asund <strong>der</strong>zeitigen Oberhauptes <strong>der</strong> AhmadiyyaMuslim Jamaat, Hadhrat Mirza Masroor Ahmad atba ,anläßlich <strong>der</strong> Dschalsa Salaanah 18 inGroßbritannien 2007).Einige Unterweisungen des Heiligen Qur’anzum alatDer Heilige Qur’an rät dem Gläubigen, diefolgenden Lehren zu beachten und zu befolgen:1. „... Und wenn ihr in Sicherheit seid, dannverrichtet das Gebet (in <strong>der</strong>vorgeschriebenen Form); denn das Gebet zubestimmten Zeiten ist den Gläubigen einePflicht.“ (Sure 4 AL-NISA, Vers 104)17 ËÁlifah; arabisch für Kalif. „Kh“ wird hier wie das „ch“ beispielsweisein dem Wort „Dach“ gesprochen.18 Éalsah SÁlÁnah; Urdu für Jahresversammlung.33


2. „Die Heuchler suchen Allah zu täuschen,doch er wird sie strafen für ihren Betrug. Undwenn sie sich zum Gebet hinstellen, dannstehen sie nachlässig da, zeigen sich denLeuten, und sie gedenken Allahs nur wenig.“(Sure 4 AL-NISA, Vers 143)3. „Wacht über die Gebete und das mittlereGebet, und steht demütig vor Allah.“ (Sure 2AL-BAQARAH, Vers 239)4. „O die ihr glaubt, nahet nicht dem Gebet,wenn ihr nicht bei Sinnen seid, bis ihrversteht, was ihr sprecht, noch im Zustande<strong>der</strong> Unreinheit 19 – ausgenommen alsReisende unterwegs –, bis ihr gebadet habt.Und wenn ihr krank seid o<strong>der</strong> auf einer Reise(im Zustande <strong>der</strong> Unreinheit) o<strong>der</strong> einer voneuch kommt vom Abtritt und wenn ihr Frauenberührt habt und findet kein Wasser, dannnehmt reinen Sand und reibt euch damitGesicht und Hände. Wahrlich, Allah istnachsichtig, allverzeihend.“ (Sure 4 AL-NISA,Vers 44)5. „O die ihr glaubt! Wenn ihr zum Gebethintretet, waschet euer Gesicht und eureHände bis zu den Ellbogen, und fahrt euch19 Bezieht sich hier auf den Zustand nach dem Geschlechtsverkehr.34


über den Kopf und waschet eure Füße bis zuden Knöcheln. Und wenn ihr im Zustande <strong>der</strong>Unreinheit 20 seid, reinigt euch durch ein Bad.Und wenn ihr krank o<strong>der</strong> auf einer Reise seid(und dabei unrein) o<strong>der</strong> wenn einer von euchvom Abtritt kommt o<strong>der</strong> wenn ihr Frauenberührt habt und ihr findet kein Wasser, sonehmt reinen Sand und reibt euch damitGesicht und Hände. Allah will euch nicht inSchwierigkeiten bringen, son<strong>der</strong>n Er will euchnur reinigen und Seine Gnade an eucherfüllen, auf daß ihr dankbar seiet.“ (Sure 5AL-MA’EDAH, Vers 7)6. „Und verrichte das Gebet an den beidenEnden des Tages und in den Stunden <strong>der</strong>Nacht, die dem Tage näher sind.“ (Sure 11HUD, Vers 115)7. „Verrichte das Gebet beim Neigen <strong>der</strong> Sonnebis zum Dunkel <strong>der</strong> Nacht und das Lesen desQur’an bei Tagesanbruch.“ (Sure 17 BANI-ISRA’IL, Vers 79)8. „O die ihr glaubt, wenn <strong>der</strong> Ruf zum Gebetam Freitag erschallt, dann eilet zumGedenken Allahs und lasset den Handelruhn. <strong>Das</strong> ist besser für euch, wenn ihr es nurwüßtet. Und wenn das Gebet beendet ist,20 Siehe vorherige Fußnote.35


36dann zerstreut euch im Land und trachtetnach Allahs Gnadenfülle und gedenket Allahshäufig, auf daß ihr Erfolg habt.“ (Sure 62 AL-DSCHUMU’AH, Verse 10 und 11)9. „Und wenn ihr durch das Land zieht, dannsoll es keine Sünde für euch sein, wenn ihrdas Gebet verkürzt, so ihr fürchtet, dieNichtgläubigen würden euch bedrängen.Wahrlich, die Nichtgläubigen sind euch einoffenkundiger Feind. Und wenn du unterihnen bist und für sie das Gebet anführst, sollein Teil von ihnen bei dir stehen, doch sollensie ihre Waffen aufnehmen. Und wenn sieihre Nie<strong>der</strong>werfungen vollführt haben, sosollen sie hinter euch treten, und eine an<strong>der</strong>eAbteilung, die noch nicht gebetet hat, sollvortreten und mit dir beten; doch sollen sieauf <strong>der</strong> Hut sein und ihre Waffen bei sichhaben.“ Sure 4 AL-NISA, Verse 102 und 103)Der Verheißene Messias as über das alat„In den Ritualgebeten, die Ihr täglich vollzieht,sollte eine Verwandlung stattfinden. Ich beobachte,daß die Ritualgebete <strong>der</strong> meisten Menschen nurnichts-sagende Bewegungen des Körpers sind.Ihre Ritual-gebete werden noch nicht einmal von<strong>der</strong> Furchtsam-keit und Demut des Herzensbegleitet, die bei ihren flehentlichen Bitten


eobachtet werden kann, nachdem das Ritualgebetzu Ende ist. Es wäre wahrhaftig besser gewesen,ihre Gesuche während ihrer Ritualgebete an Gottzu richten, weil sie in dem Fall Entzücken undwahre Freude in ihren Gebeten gefunden hätten.Ich sage deshalb, daß Ihr die Gewohnheit, EureHände nach Euren Gebeten zu erheben, für eineZeitlang aufgeben sollt, und daß Ihr Eurengöttlichen Meister während des Gebets um dasbitten sollt, um was Ihr Ihn auch immer bittenwolltet, so daß Ihr in Euren Gebeten Seligkeitfinden möget.Weitergehend solltet Ihr Eure Bittgesuche anGott in Eurer eigenen Sprache richten, weilInbrunst und Begeisterung in Euren flehentlichenBitten in diesem Falle wesentlich größer wären.Nachdem Ihr den Heiligen Qur’an sowie dieFormen des Gebets, wie es vom HeiligenPropheten Muhammad ßaw berichtet wird, rezitierthabt, betet deshalb zu Gott in Eurer Muttersprache,weil Eure flehentlichen Bitten zu Gott ambesten und innigsten in dieser Spracheausgedrückt werden können. Von essentiellerBedeutung für Euch ist es, Gott zu bitten, daß Ihrvon Euren Sünden befreit werdet, und daß Er mitEuch zufrieden sein möge, denn durch Sündeverhärtet das Herz und <strong>der</strong> sündige Mensch istwahrlich ein Wurm. Aus diesem Grund sollte unserimmerwährendes Gebet zu Gott, Der alle Macht inHänden hält, jenes sein, daß Er uns von Sünden37


efreien und uns den Weg Seines Wohlgefallenszeigen möge.Man muß dessen eingedenk sein, daß es vierGründe sind, warum Gott, <strong>der</strong> Allmächtige, dieRitualgebete für Muslime zur Pflicht gemacht hat.Erstens: Dadurch, daß wir uns in allen Zeitenund unter allen Bedingungen an Gott wenden, wirdunser Glaube an die Einzigartigkeit Gottes gestärkt,weil unsere Gesuche an Gott gleichbedeutenddamit sind, daß Er <strong>der</strong> alleinige Geber allerGeschenke ist.Zweitens wird unser Glaube an Gott durchdie Annahme <strong>der</strong> Gebete und des Erreichendessen, um was wir gebeten haben, gestärkt.Drittens vergrößern sich unser Wissen undunsere Weisheit, sollte die göttliche Unterstützungin einer an<strong>der</strong>en Form auftreten.Viertens: Falls uns die Erfüllung unsererGebete versprochen wird, sei es durch Inspirationo<strong>der</strong> eine Vision, und wenn es dann genausogeschieht, wird das unser Wissen um Gottvergrößern und wir werden so vom sicherenWissen zur Liebe und von <strong>der</strong> Liebe zur absolutenFreiheit von Sünde sowie <strong>der</strong> gänzlichen Trennungaller Beziehungen außer unserer Beziehung zuGott geführt, und wir erreichen auf diese Weise dieFrucht wahrer Erlösung.Es wurde gesagt, daß die Gefährten desHeiligen Propheten ßaw so vertieft in ihreRitualgebete waren, daß sie nach <strong>der</strong>en38


Beendigung kaum in <strong>der</strong> Lage waren, ein-an<strong>der</strong>wie<strong>der</strong>zuerkennen. In <strong>der</strong> Tat, je<strong>der</strong> wahre Gläubigesollte auf diese Weise in seine Ritualgebetevertieft sein. Muslimischer Gesetzgebung zufolgemuß jemand, <strong>der</strong> seinen Gefährten nach einerTrennung wie<strong>der</strong>trifft, diesen mit „assalam-oaläikum“– „Friede sei mit Dir“ – begrüßen. Hierinliegt das Geheimnis, warum das Ritualgebet mit„assalam-o-aläikum wa Rahmatullah“ – „Friede seimit Dir und die Gnade Allahs“ – endet.Wenn ein Mensch zum Gebet aufsteht undden Gottesdienst mit den Worten „Allahu Akbar“ –„Allah ist <strong>der</strong> Größte“ – beginnt, steht er in <strong>der</strong>Gegenwart Gottes und ist sozusagen in einean<strong>der</strong>e Welt versetzt worden, völlig aufgesogen in<strong>der</strong> Betrachtung <strong>der</strong> gött-lichen Glorie undMajestät. Wenn das Ritualgebet zu Ende ist,kommt er zurück in diese Welt und spricht deshalbzum Gebetsschluß „assalam-o-aläikum wa Rahmatullah“– „Friede sei mit Dir und die GnadeAllahs“, auf diese Weise seine Freunde nach einerTrennung wie<strong>der</strong>begrüßend. Doch wenn nurstumpfsinnigen Zere-monien – ohne ihre tiefereBedeutung zu erkennen – nachgekommen wird,kann daraus nichts Gutes ent-stehen.Zeremonien bedeuten Schalen, in denen keinKern enthalten ist, und wenn die darin liegendentiefen Wahrheiten nicht verwirklicht werden können,können sich jene durchaus als ein Weg <strong>der</strong>Zerstörung erweisen.“ (MALFUSAAT, Band III)39


40Die Wichtigkeit des gemeinsamen alatDer Heilige Qur’an sowie <strong>der</strong> Heilige ProphetMuhammad ßaw haben die Aufmerksamkeit <strong>der</strong>Gläu-bigen wie<strong>der</strong>holt darauf gerichtet, daß sie ihralat ge-meinsam beten sollen.Der Heilige Qur’an hat die Worte Yuqiemun-alat benutzt, was ebenfalls bedeutet, daß dieGläubigen ihre Ritualgebete in <strong>der</strong> Gemeinschaftverrichten. Es sind zahlreiche spirituelle wie auchweltliche Wohltaten, die daraus entstehen, daß dieMuslime ihre Ritualgebete gemeinsam beten. DenGeist <strong>der</strong> Brü<strong>der</strong>schaft festigt es genauso wie esdie Idee von <strong>der</strong> Gleichheit aller Menscheneinprägt, wenn wir Schulter an Schulternebeneinan<strong>der</strong>stehen.Der Heilige Prophet ßaw hat gesagt: „Eingemein-sames alat ist siebenundzwanzigmalhochwertiger als jenes alat, das alleine gebetetwird.“ (MUSLIM)Ein weiteres Mal wird berichtet, daß <strong>der</strong>Heilige Prophet Muhammad ßaw gesagt hat: „DiePerson, die regelmäßig vierzig Tage lang – ohnedas erste Takbir zu versäumen – am gemeinsamenalat teilnimmt, erhält zwei Erlasse: einmal dieBefreiung von <strong>der</strong> Hölle und zum an<strong>der</strong>en Freiheitvon Heuchelei.“ (TIRMIDHI)Der Heilige Prophet ßaw machte in denfolgenden Worten denjenigen Vorwürfe, die nicht


zu den Gebeten in die Moscheen kamen. „BeiAllah, in Dessen Hand mein Leben liegt, ich habedie Vorstellung, daß ich das Herbeischaffen vonFeuerholz befehlen und dann erst zum Ritualgebetaufrufen sollte. Nach dem Gebetsaufruf sollte ichjemanden bitten, das gemeinsame Ritualgebet zuleiten, und mich dann jenen Leuten zuwenden, dienicht zum gemeinsamen Ritualgebet erschienensind, und ihre Häuser in Brand setzen.“ (BUKHARIund MUSLIM)Aus diesem Grund legt <strong>der</strong> <strong>Islam</strong> großenWert auf das gemeinsame Ritualgebet. Es sollteein sehr guter Entschuldigungsgrund, wie zumBeispiel Krankheit o<strong>der</strong> eine bestimmte Furchtdafür vorliegen, daß das alat zu Hause gebetetwird.<strong>Das</strong> freiwillige Gebet (Nawaafill) sollte imeigenen Haus gebetet werden. Der Heilige ProphetMuhammad ßaw hat gesagt: „Laßt aus eurenHäusern keine Friedhöfe werden. Betet also auchin ihnen.“ (BUKHARI)Hadhrat Abdullah bin Saad ra überlieferte: „Icherkundigte mich beim Gesandten Allahs: ‚Ist esbesser, das freiwillige Gebet in <strong>der</strong> Moschee o<strong>der</strong>zu Hause zu beten?’ Jener antwortete: ‚Du weißt,wie nahe mein Haus zur Moschee ist, und doch,abgesehen von den vorgeschriebenenGebetsgottesdiensten, bevorzuge ich es, meineNawaafill in meinem Haus anstatt in <strong>der</strong> Moscheezu beten’.“ (IBNE MAJAH, Hadis Nr. 1368)41


Die folgenden Gebete sollten inGemeinschaft verrichtet werden:1) alle Fardh 21 (Pflichtteile) <strong>der</strong> fünfvorgeschriebenen Gebete (alat);2) die Fardh des Freitagsgebets (Dschumu’ah);3) beide Ihd-Gebete;4) das Tarawih-Gebet während des Ramadhan;5) das Totengebet (Dschenasa);6) das alatull-Chussuf anläßlich einer Mondfinsternis;7) das alatull-Kussuf anläßlich einerSonnenfin-sternis.21 Fardh; arab. für Pflicht. Gemeint sind die Pflichtteile <strong>der</strong> Gebete.42


Einige Punkte über die MoscheeEine Moschee ist ein Ort <strong>der</strong> AnbetungGottes. Daher ist es zutiefst unerwünscht, we<strong>der</strong> innoch außer-halb <strong>der</strong> Moschee irgendeinen Lärm zumachen, <strong>der</strong> an<strong>der</strong>e in ihren Gebeten störenkönnte.Eine Moschee muß immer saubergehaltenwerden. Und da während <strong>der</strong> Nie<strong>der</strong>werfung <strong>der</strong>Boden berührt wird, ist es notwendig, daß wir vordem Betreten <strong>der</strong> Moschee die Schuhe ausziehen.Allen, die eine Moschee besuchen wirdgeraten, sauber zu sein, und wenn möglich Parfümzu benutzen.Es ist auch hier zutiefst unerwünscht, daßjemand, <strong>der</strong> beispielsweise gerade Knoblauchgegessen hat, die Moschee in einem solchenZustand betritt, es sei denn, er hat ein Mittelgenommen, das den Geruch unterdrückt.Spucken ist in <strong>der</strong> Moschee verboten.In einer Moschee soll es we<strong>der</strong> Bil<strong>der</strong>,Gemälde, Statuen o<strong>der</strong> Musikinstrumente geben,weil dies die Konzentration <strong>der</strong> Gläubigen währenddes Gebets ablenken könnte. Gleiches gilt in <strong>der</strong>heutigen Zeit für elektronisches Spielzeug wie z.B.MP3-Player o<strong>der</strong> auch Mobilfunkgeräte, die vordem Eintritt in die Moschee ausgeschaltet werdenmüssen.43


In einer Moschee ist es verboten,verlorengegan-gene Dinge auszurufen.Da eine Moschee ein Ort ist, <strong>der</strong>ausschließlich <strong>der</strong> Anbetung Gottes geweiht ist,sind dort jegliche (Werbe-) Anzeigen sowiejeglicher Handel auf das Strengste verboten.Eine Moschee sollte immer mit dem rechtenFuß betreten und mit dem linken Fuß zuerst wie<strong>der</strong>verlassen werden.<strong>Das</strong> Verrichten des alatund die Erziehung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>Im Heiligen Qur’an sagt Allah:„Und for<strong>der</strong>e die Deinen zum Gebet auf undsei (selbst) ausdauernd darin.“ (Sure 20 TA-HA,Vers 133)Bezugnehmend auf diesen Vers, sagte <strong>der</strong>Heilige Prophet ßaw :„For<strong>der</strong>n Sie Ihre Kin<strong>der</strong> zum alat auf, wennsie das siebente Lebensjahr vollendet haben. Und44


wenn sie das zehnte Lebensjahr vollendet haben,so können Sie sie bei Unterlassung des Gebetsauch streng ermahnen.“ (SUNAN ABI DAUD, Buchdes Gebets, Hadies 418)Der Verheißene Messias as sagte:„Verrichtet das alat nicht so wie eineHenne, die Korn pickt. Verrichtet es vielmehr mitLeidenschaft und aufgewühltem Herzen und betetviel. <strong>Das</strong> alat ist <strong>der</strong> Schlüssel zu je<strong>der</strong>Schwierigkeit. Betet neben Du’as undGebetstextvorgaben auch in Eurer Muttersprache,damit Ihr Leidenschaft entwickelt und Ergriffenheit.Und laßt davon nicht ab, auch wenn IhrLeidenschaft und Ergriffenheit nicht entwickelnkönnt, denn es heilt und reinigt Euer Wesen und Ihrerreicht alles damit. Es ist wichtig, daß Euer Herzdieselbe Stellung annimmt wie euer Körperwährend <strong>der</strong> verschiedenen Körperhal-tungen imGebet. Wenn Euer Körper aufrechtsteht, so sollteauch Euer Herz aus Ehrfurcht vor Gott aufrechtstehen.Wenn Ihr Euch beugt, so sollte sich dasHerz gleichermaßen beugen. Wenn Ihr in <strong>der</strong>Sadschda 22 kniet, so sollte Euer Herz ebenso in<strong>der</strong> Sadschda knien. <strong>Das</strong> Knien des Herzensbedeutet, daß es Gott nie verläßt. Wenn dieserZustand erreicht ist, dann beginnt <strong>der</strong> stetige22 Sadschda; arabisch für Nie<strong>der</strong>werfung (im Ritualgebet).45


Prozeß des Rückgangs <strong>der</strong> Sünden.“ (MALFU-SAAT,Band 6, Seite 367-368, Ausgabe London, 1984)Hadhrat Muslih-al-Mau’ud ra , <strong>der</strong> Zweite Kalifdes Verheißenen Messias as , sagte:„<strong>Das</strong> alat ist <strong>der</strong> Weg zur Verbesserung desseeli-schen Körpers. Macht es Euch zu EurerGewohnheit, das gemeinsame Gebet zu verrichten,und ermahnt auch Eure Kin<strong>der</strong> dazu. Denn inmeinen Augen ist das Ver-richten desgemeinsamen Gebets das wichtigste Mittel für dieVerbesserung <strong>der</strong> Moral und des Verhaltens <strong>der</strong>Kin<strong>der</strong>... Wenn ein erwachsener Mensch selbstnicht betet, so ist er ein Heuchler. Wenn aberjemand seinen Kin<strong>der</strong>n nicht das Verrichten desgemeinsamen Gebets zur Gewohnheit macht, soist er <strong>der</strong>en blutrünstiger Mör<strong>der</strong>!“ (At-tafßier-rull-Kabier, Band 7, Seiten 651-653, Ausgabe London,April 1986)Hadhrat Mirza Tahir Ahmad rh , <strong>der</strong> Vierte Kalifdes Verheißenen Messias as , hat gesagt:„<strong>Das</strong> alat ist das Minimum an Dhikre-Ilaahi 23 , ohne welches <strong>der</strong> Mensch nicht lebenkann. Wenn die Nachkommen <strong>der</strong>jenigen, dieheute beten, nicht zu Betenden werden, können wireine Zukunft <strong>der</strong> Gemeinde nicht garantieren.Deswegen bitte ich jeden erwachsenen Mann undjede erwachsene Frau aus tiefstem Herzen: Bitteschauen Sie mit ehrlichem Blick auf den Zustand23 Åikr-i-IlÁhi; arabisch für Gottesgedenken.46


<strong>der</strong> Gebete ihrer Kin<strong>der</strong>. Ich habe die Befürchtung,daß das Ergebnis unsere Herzen aufwühlen wird,denn <strong>der</strong> Zustand, in dem wir unsere Kin<strong>der</strong> heutefinden, ist keineswegs beruhigend.“(Freitagsansprache vom 22. Juli 1988)Die Wichtigkeit des alatDen Lehren des <strong>Islam</strong> zufolge besteht <strong>der</strong>Sinn <strong>der</strong> Erschaffung des Menschen darin, daß erGott anbetet. Im Heiligen Qur’an sagt Gott:„Und Ich habe die Dschinn 24 und dieMenschen nur darum erschaffen, daß sie Mirdienen.“ (Sure 51 AL-DHARIYAT, Vers 57)Ibaadatt 25 bedeutet, die vollständige Hingabean die Gebote Gottes. Der Heilige Prophet ßawbrachte die Botschaft Gottes für die gesamteMenschheit und legte die Gebote Gottes für alleMenschen offen.24 <strong>Das</strong> Wort Dschinn stammt von „Êanna“ ab, was bedeutet: bedecktsein o<strong>der</strong> verborgen, versteckt o<strong>der</strong> geschützt. Der allgemeinenAuffassung zufolge sind Dschinn u.a. solche Wesen, die für unsunsichtbar sind, und wir sind nur dann in <strong>der</strong> Lage, sie zu sehen, wennsie selbst sich uns enthüllen. So bedeutet Dschinn hier und in diesemZusammenhang hochgestellte und mächtige Menschen, die denschwachen und armen Klassen entgegengesetzt sind. SolcheMenschen werden auch Dschinn genannt, weil sie sich sehr selten mit<strong>der</strong> allgemeinen Öffentlichkeit mischen und zurückgezogen leben.25 ‘IbÁdat; arabisch für: vollständige Hingabe an Gottes Gebote.47


Dementsprechend gibt es fünf Artikel, <strong>der</strong>enEinhaltung für jeden Muslim Pflicht ist. Diese Artikelbilden das Fundament des <strong>Islam</strong>, und sein Dachsteht auf diesen fünf Säulen. Diese fünf Säulenbezeichnet man als Irkan-e-<strong>Islam</strong>.Erste Säule, Aschahada 26 : Die Bezeugung,daß niemand anbetungswürdig ist außer Allah, unddaß <strong>der</strong> Heilige Prophet Muhammad ßaw <strong>der</strong>Auserwählte, Sein Botschafter und Gesandter ist.Zweite Säule: alat: <strong>Das</strong> Anbeten Allahs aufeine bestimmte Art und Weise und unter Einhaltungbe-stimmter Bedingungen.Dritte Säule: aum (Fasten): <strong>Das</strong>Gedenken Allahs unter Versagung von Essen,Trinken, sexueller Beziehungen, unangemessenerSprache, Taten und Sinn-losigkeiten imgesegneten (Fasten-) Monat Ramadhan vonBeginn <strong>der</strong> Morgendämmerung an bis zumSonnenuntergang.Vierte Säule: Sakat 27 : Jährlich zuentrichtende Steuer auf jenes Vermögen, das sichunbewegt für zwölf Monate im Besitz einesMuslims befindet.Fünfte Säule: Hadsch 28 : Die Pilgerfahrtnach Mekka zur Kaaba 29 ist einmal im Leben Pflichtfür jeden dazu fähigen Muslim.26 Glaubensbekenntnis des <strong>Islam</strong> (Bedeutung s.o.).27 ÅakÁt28 ÍaÊÊ48


Von diesen fünf Säulen spielt das alat im<strong>Islam</strong> die bedeutendste Rolle. Je<strong>der</strong> Muslim, obMann, Frau o<strong>der</strong> Kind (sobald es das zehnteLebensjahr vollendet hat), ist verpflichtet, die fünftäglichen Gebete zu verrichten. Neben diesen fünfPflichtgebeten gibt es weitere Gebete, diefreiwilliger Natur sind. Sie werden Nawaafill 30genannt.Ein Muslim ist um seine spirituelleEntwicklung besorgter als ein Weltlicher um seinenMaterialismus. Die Bedeutung des alat zubestimmten Zeiten ist für unsere seelischeEntwicklung so wichtig wie Wasser und Luft fürunseren Körper. Im Heiligen Qur’an wird das alatzu einem wichtigen Kennzeichen eines Gläubigenerklärt. Gott <strong>der</strong> Allmächtige sagt:„Dies ist ein vollkommenes Buch; es ist keinZweifel darin: eine Richtschnur für dieRechtschaffenen; die da glauben an dasUngesehene und das Gebet verrichten und29 Die Kaaba ist das älteste bekannte Gotteshaus <strong>der</strong> Welt. Es ist dasgrößte Heiligtum des <strong>Islam</strong> und wurde vom Propheten Abraham as undseinem Sohn, dem Propheten Ismael as , wie<strong>der</strong>errichtet. SeitJahrtausenden ist die Kaaba <strong>der</strong> Mittelpunkt <strong>der</strong> Stadt Mekka (heute:Saudi-Arabien).30 NawwÁfil49


spenden von dem, was Wir ihnen gegeben haben.“(Sure 2 AL-BAQARAH, Verse 3-4)<strong>Das</strong> alat hilft uns, uns von <strong>der</strong> Sünde zubefreien. Es leitet uns zur Rechtschaffenheit undsorgt für die Läuterung unseres Wesens. Doch vielwichtiger: es bringt uns näher zu unserem Gott. Einwahrer Beten<strong>der</strong> lernt durch das alat die schönenEigen-schaften Gottes kennen. Und durch einernsthaft dargebrachtes Gebet gelingt es ihm, Gottimmer näherzukommen und so seine moralischenEigenschaf-ten zu entfalten und sich zu einemwahren Abd (Sklave Gottes, Beten<strong>der</strong>) zuentwickeln.Der Heilige Qur’ân erklärt diese Tatsache:„Verlies, was dir von dem Buche offenbartward, und verrichte das Gebet. Wahrlich, dasGebet hält ab von Schändlichkeiten und Unrecht;und an Allah denken ist gewiß die höchste(Tugend). Und Allah weiß, was ihr tut.“ (Sure 29AL-ANKABUT, Vers 46)50


Durch Allahs Gnade können wir dank desGebets in einen lebendigen Kontakt mit unseremSchöpfer und König treten. In Seinem HeiligenBuch sagt Gott, <strong>der</strong> Allmächtige:„Diejenigen, die Allahs Buch vortragen unddas Gebet verrichten und von dem, was Wir ihnengegeben haben, insgeheim und öffentlich spenden,hoffen auf einen Handel, <strong>der</strong> nie fehlschlagen wird;darum wird Er ihnen ihren vollen Lohn geben undihnen Mehrung hinzugeben aus Seiner Huld; Er istfürwahr allverzeihend, erkenntlich.“ (Sure 35 AL-FÁTIR, Verse 30-31)Der Heilige Prophet ßaw bezeichnete dasGebet als Höhepunkt des Gläubigen. <strong>Das</strong> alat istdas vollkom-menste Gebet. Es leitet den Menschenzu seinem Schöp-fer. <strong>Das</strong> alat geht nie verloren,solange es mit aufrich-tigem Herzen verrichtet wird.Zuweilen kommen aus Liebe zu Allah Tränen inden Augen, zuweilen erfährt das Herz Ruhe undFrieden durch die Liebe zu Ihm. Diese Anzeichen51


deuten darauf hin, daß das alat wirklich lebendigund sinnvoll ist. Wenn man diese Gefühle nichtspürt, dann hat das alat keine Bedeu-tung außer<strong>der</strong> eines Rituals. In diesem Fall würden wir alsonur das äußere Gebot des Betens erfüllen, unserHerz aber würde daran nicht beteiligt sein. Ausdiesem Grund ist es sehr wichtig, daß während desBetens auch <strong>der</strong> Sinn des alat angestrebt wird,nämlich die Nähe Gottes zu erlangen.<strong>Das</strong> alat ist die vollkommene Verkörperungvon Untertänigkeit und Gehorsam. Die Betendengehorchen dem Imam 31 . Sie müssen je<strong>der</strong>Bewegung des Imam folgen. Bei je<strong>der</strong> zuvollziehenden Bewegung im alat, außer beimAufrechtstehen nach <strong>der</strong> Rukuua 32 , wird AllahuAkbar (Allah ist <strong>der</strong> Größte) gesprochen. Imletzteren Fall spricht man: Sam’i Allaahu li manhami-dah (Allah hört das Gebet dessen, <strong>der</strong> Ihnpreist).Reinheit und Selbstlosigkeit sind dasSchmuckwerk des alat. Gott <strong>der</strong> Allmächtige sagtim Heiligen Qur’an:31 hier: Vorbeter.32 RukÙÝ; arab., bezeichnet die verbeugende Haltung während desRitualgebets.52


„Erfolg fürwahr krönt die Gläubigen, die sichdemüti-gen in ihren Gebeten.“ (Sure 23 AL-MO’MINÙN, Verse 2-3)Der Heilige Prophet ßaw sagte, wer um GottesWohlgefallen wegen selbstlos wird, dessen Rangwird durch Gott erhöht. Selbstlosigkeit erreichtman, wenn man sich <strong>der</strong> Eigenschaften Gottesbewußt wird und sich mit diesen einkleidet. Sobaldein Mensch sich <strong>der</strong> Größe Gottes bewußt wird,bleibt ihm nichts an<strong>der</strong>es mehr übrig, als selbstlosdazustehen. <strong>Das</strong> alat ist das beste Mittel aufdiesem Wege.<strong>Das</strong> alat besteht aus verschiedenenPositionen. <strong>Das</strong> Aufrechtstehen im Gebetbeispielsweise wird Qiyyaam genannt. Diegebückte Haltung wird als Rukuua bezeichnet. DerHöhepunkt <strong>der</strong> Selbstlosigkeit ist erreicht, wennman sich in <strong>der</strong> Sadschda nie<strong>der</strong>wirft und die Stirnauf dem Boden ruht. Die sitzende Position im alathat den Namen Qadaa. In je<strong>der</strong> Position werdenverschiedene arabische Gebete rezitiert. Es istPflicht für jeden Mann und jede Frau, diese Gebeteauswendig zu lernen und sie richtig anzuwen-den.Ebenso ist es wichtig, daß wir die Bedeutungdieser Gebete kennen, damit wir uns darüber imKlaren sind, was wir von unserem Herrn erbitten.<strong>Das</strong> alat als Pflichtgebot53


<strong>Das</strong> Verrichten des alat ist Pflicht für jedenerwachsenen und religionsfähigen Muslim. Kin<strong>der</strong>bis zu einem bestimmten Alter sind von <strong>der</strong> Pflichtdes alat befreit. Nichtsdestotrotz ist es wichtig,daß den Kin<strong>der</strong>n schon von frühester Kindheit andas Verrich-ten des Gebets angewöhnt wird, damitsie später selb-ständig beten. In <strong>der</strong> SammlungSUNAN ABI DAUD, die zu den sechs wichtigstenBüchern <strong>der</strong> Hadies (Samm-lung von Aussagendes Heiligen Propheten Muhammad ßaw ) zählt, istdie Aussage des Heiligen Propheten Muhammadßaw im Buch AS-ALAT (<strong>Das</strong> Ritualgebet)nie<strong>der</strong>ge-schrieben, daß man die Kin<strong>der</strong> ab einemAlter von sieben Jahren zum Gebet aufrufen soll.Falls sie nach Vollendung des zehntenLebensjahres das Gebet nicht verrichten, soll mansie streng ermahnen. Es ist indes keiner Persono<strong>der</strong> Autorität gestattet, Zwang auszu-üben. Dennein durch Zwang verrichtetes Gebet hat keinerleiBedeutung. Also ist es die Pflicht eines jedenVaters und einer jeden Mutter, daß sie ihre Kin<strong>der</strong>schon in <strong>der</strong>en Kindheit an das Gebet gewöhnen.<strong>Das</strong> eigene Vorbild spielt hierbei eine wichtigeRolle.Im Heiligen Qur’an erfahren wir, daß <strong>der</strong>Prophet Ismael as seine Familie stets zumVerrichten des alat auffor<strong>der</strong>te. Im Allgemeinenkann man beobach-ten, daß Kin<strong>der</strong> stets an dasGebet gewöhnt sind, wenn die Eltern selbst dasGebet verrichten. Nach Vollendung des siebenten54


Lebensjahres sollen Eltern dem Kind die richtigeArt und Weise des Gebets nahelegen und das Kindzum Verrichten des Gebets auffor<strong>der</strong>n. Verrichtetdas Kind das Gebet auf die rechte Art und Weise,soll es gelobt werden. Die Eltern sollten das Kindnach Möglichkeit in die Moschee mitnehmen.Dadurch kann es uns gelingen, in unserennächsten Generationen die Verrichtung des alatzu sichern. Wenn das Kind zu einem vernünftigenund mündigen jungen Menschen heranwächst,können die Eltern ihrem Kind nur noch deutlichmachen, daß sie ihre Pflicht erfüllt haben und dasGebet von nun an eine Angelegenheit zwischenihm und Gott ist. Nun ist es seine Aufgabe, sichstets zu vergegenwärtigen, daß es, im Falle einesFernbleibens vom alat, Gott Rede und Antwortstehen muß. Es ist indes nicht zulässig, das Kindab dem Alter von zwölf Jahren vollständig sichselbst zu überlassen. Ermahnung und Belehrungmüssen das gesamte Leben hindurch weitergeführtwerden.Wie oben bereits erwähnt, gehörte es zurAnge-wohnheit des Propheten Ismael as , seineFamilie mit Liebe und Mitgefühl zum Gebetaufzurufen. Ebenso liebevoll und herzlich ermahnteunser Heiliger Prophet Muhammad ßaw seineAngehörigen zur Verrichtung des Pflichtgebets.Eine Überlieferung berichtet, daß er auch seine55


Tochter Hadhrat FaÔima ra und seinen SchwiegersohnHadhrat Ali ra zum Fadschr 33 -Gebet weckte.Die GebetszeitenDie Gebetszeiten richten sich nach demStand <strong>der</strong> Sonne am Himmel. Es ist beson<strong>der</strong>sangebracht, das alat jeweils zu Beginn <strong>der</strong>festgelegten Zeit zu verrichten:Fadschr: von Beginn <strong>der</strong> Morgendämmerungbis zum Sonnenaufgang;Suhr: sobald die Sonne ihren Zenitdurchlaufen hat und bis sie den halben Wegzwischen Zenit und Sonnenuntergang erreicht hat;Aßr: unmittelbar nach Ende <strong>der</strong> Suhr-Zeitund bis kurz vor Sonnenuntergang;Maghrib: ab dem Sonnenuntergang und bisEnde <strong>der</strong> Abenddämmerung;I’scha’a: ab Ende <strong>der</strong> Abenddämmerung bisMitternacht. Bei Verhin<strong>der</strong>ungsfällen ist esgestattet, das I’scha’a-Gebet nach Mitternacht abernoch vor dem Fadschr-Gebet zu verrichten.Verbotene Zeiten: Zu folgenden Zeiten ist esnicht gestattet, das Gebet zu verrichten:33 Fadschr; arab. Morgen. alatull-Fadschr ist das Morgengebet.56


• während des Sonnenauf- o<strong>der</strong>Sonnenuntergangs;• wenn die Sonne genau im Zenit(Höchststand) steht;• zwischen Fadschr-Gebet undSonnenaufgang;• zwischen Aßr-Gebet und Sonnenuntergang.Die letzten beiden Zeitspannen werden als„Auqat-e-Makruha“ (unerwünschte Zeiten)bezeichnet. Zu diesen Zeiten darf nur einvergessenes Pflichtgebet nachgeholt und verrichtetwerden.57


<strong>Das</strong> <strong>islamische</strong> Ritualgebet mit ÜbersetzungDie Bedingungen des alat<strong>Das</strong> Verrichten des alat unterliegt einigenVoraussetzungen:1. Absicht (Niyyat) zum alat.2. Einhaltung <strong>der</strong> Zeit:Es ist von großer Bedeutung, daß das alatinnerhalb <strong>der</strong> vorgeschriebenen Zeiten verrichtetwird. Falls man aufgrund eines Notfalls, sei esVergeßlichkeit, Krankheit o<strong>der</strong> Bedrohung durcheinen Feind nicht in <strong>der</strong> Lage ist, das alatrechtzeitig zu verrichten, ist es angebracht, dasalat bei nächster Gelegenheit umge-hendnachzuholen.Da sich die Zeiten des alat und Fastensnach dem Stand, dem Auf- und Untergang <strong>der</strong>Sonne bzw. des Mondes sowie nach <strong>der</strong>Bewegung <strong>der</strong> Erde richten, stellt sich die Fragenach den Gebetszeiten im äußersten Norden undSüden <strong>der</strong> Erde, wo ein Tag und eine Nacht mehrals 24 Stunden andauern. Auf diese Frage hat <strong>der</strong>Heilige Prophet ßaw geantwortet, daß dieGebetszeiten in diesen Gegenden demTagesablauf eines 24-Stunden-Tages angepaßtwerden sollten. (MUSLIM)3. Sauberkeit:58


Bei <strong>der</strong> körperlichen Hygiene müssenfolgende Gesichtspunkte beachtet werden:a) Der Körper sollte rein und von jeglicher Artvon Schmutz frei sein.b) Nach dem Besuch des Abtritts muß man sichgründlich mit Wasser waschen.c) Eine vollständige Waschung (Dusche, Bad)muß nach dem Geschlechtsverkehr sowienach einem feuchten Traum durchgeführtwerden.d) Frauen müssen nach ihrerMenstruationsphase sowie nach Abschlußeiner Geburtsphase eine vollständigeWaschung (s.o.) durchführen.Nach Reinigung und Waschung des Körpersnach diesen Situationen muß man zusätzlich dieWudhu ausführen. Die Vorgehensweise bei <strong>der</strong>Wudhu wird im folgenden Kapitel ausführlichbeschrieben.e) Der Gebetsplatz muß sauber sein.4. Der Körper muß während des alatangemessen bedeckt sein.5. <strong>Das</strong> alat muß unter Beachtung <strong>der</strong> Qibla(Rich-tung), also in Richtung <strong>der</strong> Kaaba inMekka, verrichtet werden. Falls man sich aufeiner Reise befindet o<strong>der</strong> krank ist o<strong>der</strong> dieEinhaltung <strong>der</strong> Qibla nicht möglich ist, kann59


die Gebetsrichtung außer Acht gelassenwerden.WudhuUnter Wudhu versteht man die Säuberungund Waschung bestimmter Körperteile vor demalat entsprechend <strong>der</strong> Sunna (Praxis) desHeiligen Propheten Muhammad ßaw . Die Wudhu isteine grundlegende Voraussetzung für das alat,ohne welche das alat in <strong>der</strong> Regel nicht verrichtetwerden sollte und auch nicht angenommen wird.(IBNE MAJAH, Hadies Nr. 394)Wie wird Wudhu gemacht?Zu Beginn <strong>der</strong> Wudhu spricht manBismi-llÁhi-r-raÎmÁni-r-raÎÐm.„Im Namen Allahs, des Gnädigen, desBarmherzigen.“Danach geht man wie folgt vor:60


1. dreimaliges Waschen <strong>der</strong> Hände bis zu denHandgelenken – zuerst die rechte und danndie linke Hand;2. dreimaliges Reinigen des Mundes, indemman den Mund mit Wasser auswäscht und62


Zähne und Zahnfleisch mit dem Zeigefinger<strong>der</strong> rechten Hand massiert;3. Reinigung <strong>der</strong> Nase; man läßt etwas Wasserin die Nase laufen, schnaubt sie kräftig ausund säubert sie ordentlich;4. dreimaliges Waschen des Gesichtseinschließlich des Teils unter dem Kinn;5. dreimaliges Waschen <strong>der</strong> Arme bis zu denEllbogen – zuerst <strong>der</strong> rechte und dann <strong>der</strong>linke Arm;6. Man nimmt etwas Wasser in die Hände undfährt damit einmal über den Kopf – von <strong>der</strong>Stirn bis in den Nacken. Dann fährt man mitden Daumen hinter die Ohren und hält dabeidie Zeigefinger im Ohr;7. dreimaliges Waschen <strong>der</strong> Füße bis zu denKnöcheln, auch zwischen den Zehen – zuerstden rechten und dann den linken Fuß.Anschließend spricht man die Bezeugung,d.h. das Taschahud:Ašhadu a-l-lÁ ilÁha illÁ-llÁh wa ašhadu annaMuhammadan ‘abduhÙ wa rasÙluhu.„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdigist außer Allah, und ich bezeuge, daß MuhammadSein Diener und Sein Gesandter ist.“63


sowie das folgende Gebet:AllÁhumma-Ê’alnÐ mina-t-tawwÁbÐna wa-Ê’alnÐ mina-l-mutaÔahhirÐn.„O Allah, mache mich zu einem <strong>der</strong>jenigen,die ihre Sünden bereuen, und zu einem <strong>der</strong>jenigen,die sich rein und sauber halten.“Vor dem alat ist die Wudhu Pflicht. Wenndie Wudhu jedoch erhalten bleibt (siehe unten),muß nicht vor jedem alat eine neue Wudhugemacht werden.Nawaqis-e-WudhuNun werden die Ereignisse genannt, die eineneue Waschung, Nawakis-e-Wudhu genannt,erfor<strong>der</strong>lich machen:- Besuch des Abtritts;- Wind lassen;- Schlafen und dösen (liegend o<strong>der</strong> sitzend);- Ejakulation.Erbrechen o<strong>der</strong> Blutfluß aus einer Wunde,eine kleine Blutung o<strong>der</strong> ein kleines Erbrechenführen nicht zum Verlust <strong>der</strong> Wudhu.64


Sollten nach <strong>der</strong> Wudhu Socken angezogenwerden, können die Füße höchstens 24 Stundenlang ungewaschen bleiben. Anstelle <strong>der</strong>Fußwaschung kann man dann mit feuchtenHänden über die Füße (Strümpfe) streichen. Istjemand auf einer Reise, kann er diese Praxis (mitden feuchten Händen über die Füßehinwegstreichen) drei Tage lang beibehalten.TayyamumFalls kein Wasser vorhanden ist o<strong>der</strong> dasWasser zwar vorhanden ist, aber seine Benutzungzu Krankheit führen könnte o<strong>der</strong> das Wasser sehrteuer ist o<strong>der</strong> nur in kleinen Mengen zum Trinkenverfügbar, so kann anstatt <strong>der</strong> Wudhu Tayyamumgemacht werden.<strong>Das</strong> heißt, beide Hände zuerst über reineErde o<strong>der</strong> ein Tuch o<strong>der</strong> eine Wand streichen undmit diesen anschließend über das Gesicht fahrenund dann beide Hände aneinan<strong>der</strong> reiben. Mankann auch zuerst mit den Händen über das Gesichtfahren und dann nochmals die Hände über dieErde etc. streichen und dann aneinan<strong>der</strong> reiben.Falls eine Dusche nötig wäre, so kann man inden obengenannten Fällen stattdessen ebensoTayyamum machen. Tayyamum ist eineErinnerung daran, daß die Wudhu gemacht werdenmuß, sobald es möglich wird.65


Tayyamum wird aus denselben Anlässenungültig wie die Wudhu. Außerdem verliert dasTayyamum seine Gültigkeit, wenn es grundlosvollzogen wurde, d.h. die erlaubten Gründe fürdessen Anwendung nicht vorgele-gen haben.Ghusal 34 (Dusche, Bad)Der <strong>Islam</strong> legt großen Wert auf körperlicheHygiene, weswegen in diesem Zusammenhangdas Duschen an sich bereits betont wird. In denfolgenden Situationen indes wird die Ghusal zueiner Notwendigkeit.1) Für Frauen:a) Nach <strong>der</strong> monatlichen Periode.b) Nach <strong>der</strong> Geburt, wenn die Nachblutungenaufgehört haben. Die Zeitspanne (<strong>der</strong>möglichen Nachblutungen) umfaßt 40 Tageund unterliegt den gleichen Geboten wie dieMonatsblutung. <strong>Das</strong> heißt indes nicht, daß 40Tage lang nicht gebetet werden darf, son<strong>der</strong>nnach Beendigung <strong>der</strong> Blutung unverzüglichdie Ghusal vollzogen wird und die Gebetewie<strong>der</strong> aufgenommen werden.2) Für Frauen und Männer:a) Nach dem Geschlechtsverkehr;b) Nach einem Samenerguß.34 Çuzzal66


3) <strong>Das</strong> Duschen in folgenden Situationenentspricht <strong>der</strong> Sunna des Heiligen Propheten ßaw :a) Jedes Neugeborene soll gebadet werden.b) Verstorbene kurz vor <strong>der</strong> Beerdigung. Jedochbilden Märtyrer, im Krieg Gefallene und beiUnfällen Verstorbene eine Ausnahme. Insolchen Fällen mag es sein, daß <strong>der</strong>Leichnam aufgrund <strong>der</strong> Verletzungen nichtgeduscht werden kann.c) Am Tag des Dschumu’ah 35 , an beiden Ihd 36 -Feiertagen und vor dem Anlegen des AÎram 37für die Hadsch 38 ist die Ghusal vom HeiligenPropheten ßaw empfohlen worden.d) Vor dem Übertritt zum <strong>Islam</strong> wird Duschengutgeheißen.e)Die Sunna des GhusalDer Heilige Prophet ßaw pflegte auf diefolgende Art zu duschen: Zuerst säuberte er sichvon allen Verunreinigungen (z.B. vonSamenrückständen) und machte dann Wudhu.Dann goß er drei Mal Wasser über sein Haupt undwusch anschließend gründlich den Rest des35 Éumu’a; arab. für Freitag.36 Ihdull-Fittr (das Ihd nach dem Fastenmonat Ramadhan) und Ihdull-Ad’hah (das sogenannte Ihd des Schlachtes in Erinnerung an denPropheten Abraham as und seinen Sohn, den Propheten Ismael as ) sindbeides hohe <strong>islamische</strong> Festtage.37 <strong>Das</strong> Pilgergewand, das während <strong>der</strong> Hadsch getragen wird.38 ÍaÊÊ; arab., Pilgerfahrt nach Mekka.67


Körpers (als letztes die Füße). Auch beim Duschensoll zuerst die rechte Seite des Körpers gewaschenwerden und dann die linke. (BUKHARI, Hadies Nr.240)WasserWasser zum Duschen und für die Wudhusollte klar und rein sein. Unklares o<strong>der</strong> schlechtesWasser soll hierfür nicht verwendet werden, außerin einer Not-situation.Sattr (Teil des Körpers, <strong>der</strong> bedeckt sein muß)Beim Verrichten des Gebets soll man sauberund anständig gekleidet sein. Man darf nicht nacktbeten.Für die Männer ist es notwendig, daß siemindestens von unterhalb des Nabels bis zu denKnien bedeckt sind. Dies ist jedoch nur erlaubt,wenn die vollständige Bekleidung nicht vorhandenist, ansonsten sollte man vollständig bekleidet sein.Frauen sollen ihren ganzen Körper bedecken,wobei Hände und Füße unbedeckt bleiben können.Wenn sie zuhause o<strong>der</strong> unter an<strong>der</strong>en Frauenbeten, so können sie das Gesicht unverhüllt lassen.Die Kopfbedeckung <strong>der</strong> Männer68


Fast alle Rechtsschulen sind sich einig, daßdie Männer beim Gebet den Kopf bedeckt haltensollen.69


Asan 39In den Anfängen des <strong>Islam</strong> gab es keinebestimm-te Art, die Gläubigen zum Gebet zu rufen.Die Juden und Christen pflegten auf ihre Weisezum Gottesdienst zu rufen. Als sich <strong>der</strong> HeiligeProphet ßaw in dieser Hin-sicht mit seinen Gefährtenberiet, erzählte ein Gefährte namens Abdullah binZaid Anßari ra , daß er im Traum jemanden mit lauterStimme zum Gebet aufrufen gehört hatte. JeneWorte, die dieser Gefährte im Traum gehört hatte,wurden dann vom Heiligen Propheten ßaw für denAsan bestimmt. Später erzählte Hadhrat Umar ra ,daß auch er die gleichen Worte zum Gebetsruf imTraum gehört hat. Der Gebetsruf heißt Asan.Er lautet wie folgt:AllÁhu akbar. AllÁhu akbar. AllÁhu akbar.AllÁhu akbar.„Allah ist <strong>der</strong> Größte. Allah ist <strong>der</strong> Größte.Allah ist <strong>der</strong> Größte. Allah ist <strong>der</strong> Größte.“39 AÆÁn; arab. für den Aufruf zum Gebet.70


Ašhadu a-l-lÁ ilÁha illa-llÁh. Ašhadu a-l-lailÁha illa-llÁh.„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdigist aus-ser Allah. Ich bezeuge, daß niemandanbetungswürdig ist außer Allah.“Ašhadu anna Muhammada-r-rasÙlu-llÁh.Ašhadu anna Muhammada-r-rasÙlu-llÁh.„Ich bezeuge, daß Muhammad AllahsGesandter ist. Ich bezeuge, daß Muhammad AllahsGesandter ist.“Íayya ‘ala-Ò-ÒalÁh. Íayya ‘ala-Ò-ÒalÁh.„Kommt her zum Gebet. Kommt her zumGebet.“Íayya ‘ala-l-falÁÎ. Íayya’ala-l-falÁÎ.„Kommt her zum Erfolg. Kommt her zumErfolg.“71


AllÁhu akbar, AllÁhu akbar. LÁ ilÁha illÁ-llÁh.„Allah ist <strong>der</strong> Größte, Allah ist <strong>der</strong> Größte.Niemand ist anbetungswürdig außer Allah.“Wie ist <strong>der</strong> Asan auszurufen?Der Mua’dhin 40 soll in Richtung <strong>der</strong> Qibla 41gewendet stehen und entwe<strong>der</strong> mit dem rechtenZeige-finger das rechte Ohr und mit dem linkenZeigefinger das linke Ohr berühren, o<strong>der</strong> beibeiden Ohren den Gehörgang bedecken. Er ruft dieWorte des Asan langsam und mit Pausen. BeimAusrufen <strong>der</strong> Worte Íayya ‘ala-Ò-ÒalÁh:„Kommt her zum Gebet“ bzw. (Íayya’ala-lfalÁÎ):„Kommt her zum Erfolg“ dreht er sein Gesichtjeweils zur rechten bzw. zur linken Seite undwie<strong>der</strong> zurück.Beim Morgengebet ruft man nach den Worten(Íayya’ala-l-falÁÎ):40Mu’aÆÆin; arab. für Gebetsrufer, im dtn. falsch als Muezzinphonetisiert.41 Gebetsrichtung in Richtung Mekka, bzw. in Mekka in Richtung <strong>der</strong>Kaaba.72


„Kommt her zum Erfolg“ zusätzlich zweimal:AÒ-ÒalÁtu Ìayru-m-mina-n-naum.„<strong>Das</strong> Gebet ist besser als <strong>der</strong> Schlaf.“Auch wenn das Pflichtgebet nicht in <strong>der</strong>Moschee, son<strong>der</strong>n im Freien stattfindet, ist <strong>der</strong>Asan notwendig. Der Heilige Prophet ßaw sagtesinngemäß: „Auch wenn ihr allein im Dschungelseid und beten wollt, so ruft zum Gebet auf, dieEngel werden mit euch beten.“ (BUKHARI)Während des Asan spricht man die Wortedes Asan für sich nach. Bei den Worten:und:soll man:LÁ Îaula wa lÁ quwwata illÁ bi-llÁh –„Es gibt keinen Beschützer und keinen Helferaußer Allah“beten. Bei den Worten:73


„<strong>Das</strong> Gebet ist besser als <strong>der</strong> Schlaf“,sollte man:Ñadaqta wa bararta –„Du hast die Wahrheit gesagt und etwasGutes getan“, beten.Wenn <strong>der</strong> Asan beendet ist, betet man dasfolgende Du’a:AllÁhumma Rabba hÁÆihi-d-da’wati-ttÁmmatiwa-Ò-ÒalÁti-l-qÁ’imat. Àti Muhammadanil-wasÐlatawa-l-faÃÐlata wa-d-daraÊata-rrafБatawa-b‘a×ahu maqÁmÁ-m-maÎmÙda-nillaÆÐwa’attahu. Innaka lÁ tuÌlifu-l-mÐ’Ád.74


„O mein Allah, <strong>der</strong> Du Herr bist diesesvollkom-menen Rufes und des aufrichtigen Gebets,gewähre Muhammad die Mittel und den Status undden hohen Rang und gewähre ihm den MaqaamMahmud (höchster Rang von Lobpreisung), den Duihm versprochen hast, denn wahrlich, Du läßtDeine Versprechen nicht unerfüllt.“<strong>Das</strong> Gebet beim Betreten <strong>der</strong> Moschee:Es ist für jeden Muslim verpflichtend,nachdem er den Asan gehört hat, sofern möglich indie Moschee zu gehen und dort das Gebet inGemeinschaft darzu-bringen. Es entspricht <strong>der</strong>Sunna, die Moschee mit dem rechten Fuß zuerstzu betreten und dabei folgendes Du’a zu beten:Bismi AllÁhi-Ò-ÒalÁtu wa-s-SalÁmu ‘alÁrasÙli-llÁhi. AllÁhumma-Èfir-lÐ ÆunÙbÐ wa-ftaÎ-lÐabwÁba raÎmatika.„Ich trete ein im Namen Allahs, undSegnungen und Friede Allahs seien auf demGesandten Allahs. O Allah, vergib mir meineSünden und eröffne mir die Türen DeinerBarmherzigkeit.“75


Bismi AllÁhi-Ò-ÒalÁtu wa-s-SalÁmu ‘alÁrasÙli-llÁhi. AllÁhumma-Èfir-lÐ ÆunÙbÐ wa-ftaÎ-lÐabwÁba faÃlika.Beim Verlassen <strong>der</strong> Moschee sollte manzuerst den linken Fuß aus <strong>der</strong> Moschee setzen unddas obige Gebet, mit <strong>der</strong> Än<strong>der</strong>ung „Gunst“ anstatt„Barmherzig-keit“ am Ende, sprechen.76


<strong>Das</strong> Verrichten des alat<strong>Das</strong> gemeinsame Gebet wird normalerweise in <strong>der</strong>Moschee verrichtet, kann in Ausnahmefällen indesüberall verrichtet werden. Die einzige Bedingung istein sauberer und reiner Platz. Der HeiligeProphet ßaw sagte, für ihn sei die ganze Erde zueiner Moschee gemacht worden. (TIRMIDHI, HadiesNr. 1474)Der Betende stellt sicher, daß seine Kleidungund sein Körper rein und sauber sind und daß erdie Wudhu vollzogen hat.Während des Ritualgebets gibt esverschiedene Haltungen, die ein Muslimeinnehmen muß. Er hat aufrecht zu stehen, sich zuverbeugen, danach nie<strong>der</strong>zu-werfen, umschließlich das Gebet in einer vorgegebenen,sitzenden Haltung zu beenden.All diese Haltungen verkörpern einebestimmte Philosophie. <strong>Islam</strong> – und das ist eineunbestreitbare Tatsache – hat all dieunterschiedlichen Formen <strong>der</strong> Demut zu und ineinem einzigen Gebet zusammen-gefaßt. So hat esZeiten gegeben, da jemand sich vor Königenverneigen mußte; und in einem muslimischenGebet verbeugt man sich vor dem Allmächtigen.Die bemerkenswerteste Demutsbezeugungbestand darin, sich vor Herrschern nie<strong>der</strong>zuwerfen,wobei diese Art <strong>der</strong> Haltung sogar schon aufBil<strong>der</strong>n aus <strong>der</strong> Zeit <strong>der</strong> Pharaonen zu sehen ist.77


Deshalb hat <strong>der</strong> <strong>Islam</strong> dies durch Weisung Gottesebenfalls in sein Gebet aufgenommen. Und sobesteht das <strong>islamische</strong> Gebet aus denunterschiedlichsten Arten vonDemutsbezeugungen gegenüber Gott, demAllmächtigen und Allumfassen-den.Wenn das Gebet verrichtet werden soll,stellen sich alle Betenden hinter dem Imam(Vorbeter) in Reihen auf. Alle schauen in dieRichtung <strong>der</strong> Kaaba und die Reihen sind geradeausgerichtet. Der Heilige Prophet ßaw hat zurGeradlinigkeit <strong>der</strong> Reihen ermahnt. Es sollten keineLücken zwischen den Betenden sein und allesollten so Schulter an Schulter stehen, daß sieeinan<strong>der</strong> nicht behin<strong>der</strong>n. (ABU DAUD)IqamahWenn <strong>der</strong> Imam seinen Platz eingenommen hat umdas Gebet zu leiten, wird das Iqamah ausgerufen.<strong>Das</strong> Iqamah besteht zum Teil aus den Worten desAsan, nur ein Satz:Qad qÁmati-Ò-ÒalÁh, wird zusätzlichzweimal ausge-sprochen. Außerdem bestehenzwischen Asan und Iqamah noch dieseUnterschiede:78


1. Der Asan wird möglichst laut ausgesprochen,indes das Iqamah etwas leiser.2. Beim Iqamah berührt man die Ohren nicht mitden Händen wie beim Asan. Die Händewerden nicht erhoben.3. Im Iqamah des Fadschr-Gebets wird(AÒ-ÒalÁtu Ìayru-m-mina-n-naum – „<strong>Das</strong>Gebet ist bes-ser als <strong>der</strong> Schlaf“) nichtgesprochen.4. <strong>Das</strong> Iqamah wird etwas zügiger gesprochen.5. Beim Iqamah wendet man sein Gesicht beiden Sätzen und nicht nachrechts bzw. links wie dies beim Asan <strong>der</strong> Fallist.<strong>Das</strong> Iqamah lautet:AllÁhu akbar. AllÁhu akbar.Ašhadu a-l-lÁ-ilÁha illa-llÁh.Ašhadu anna Muhammada-r-rasÙlu-llÁh.Íayya ‘ala-Ò-ÒalÁh.79


Íayya ‘ala-l-falÁÎ.Qad qÁmati-Ò-ÒalÁh.Qad qÁmati-Ò-ÒalÁh.AllÁhu akbar. AllÁhu akbar. LÁ ilÁha illa-llÁh.„Allah ist <strong>der</strong> Größte. Allah ist <strong>der</strong> Größte.Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürigist außer Allah.Ich bezeuge, daß Muhammad AllahsGesandter ist.Kommt her zum Gebet. Kommt her zumErfolg.Jetzt beginnt das Gebet. Jetzt beginnt dasGebet.Allah ist <strong>der</strong> Größte. Allah ist <strong>der</strong> Größte.Niemand ist anbetungswürdig außer Allah.“Derjenige, <strong>der</strong> das Iqamah spricht, sollte in<strong>der</strong> ersten Reihe rechtsseitig vom Imam stehen.Der Heilige Prophet ßaw hat gesagt, daß <strong>der</strong>jenigeam ehesten dazu berechtigt ist, das Iqamah zusprechen, <strong>der</strong> den Asan gerufen hat (vgl. SUNANTIRMIDHI, Abwab al-alat).Niyyatus-alat(Die Absicht kundtun, das Gebet verrichten zuwollen)80


Niyyatus-alat bedeutet, daß <strong>der</strong> Betendeseine ganze Absicht auf das Gebet konzentriert.Der Betende sollte sich im Klaren darüber sein,welches Gebet (also wieviele Raka’at) er geradebeten will, z.B. ob er das Fadschr o<strong>der</strong> Aßr, Pflichto<strong>der</strong>Sunna- o<strong>der</strong> Nawaafill-Gebet verrichten will.Vor <strong>der</strong> Niyya sollte er sich in Richtung Kaabawenden. Dann spricht er:WaÊÊahtu waÊhiya li-llaÆÐ faÔara-ssamÁwÁtiwa-l-arÃa ÎanÐfan wa mÁ ana mina-lmušrikÐn.„Ich habe mich allein Demjenigen zugewandt,Der die Himmel und die Erde erschuf, und ich binnicht <strong>der</strong> Polytheisten 42 einer.“Takbir-Tahrima und Rafa‘-Yaddayn(<strong>Das</strong> erste Takbir und das Heben <strong>der</strong> Hände)Nachdem man sich <strong>der</strong>42 Polytheismus – Vielgötterei.81


Kaaba zugewandt hat, hebt man die Hände bis zuden Schultern o<strong>der</strong> bis zu den Ohren und sprichtdas Takbir, d.h. man spricht „Allahu Akbar“.Die beiden Hände bis zu den Ohren zu erheben,entspricht <strong>der</strong> Sunna des Propheten ßaw . Es gibteinige Richtungen im <strong>Islam</strong>, die auch bei jedemweiteren Takbir das gleiche machen,eingeschlossen Rukuua o<strong>der</strong> Sadschda. DieGeschichte des <strong>Islam</strong>, wie in den Ahadies bezeugt,zeigt, daß <strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw anfangs auchmehrmals in einer Raka’h die Hände erhoben hat.Aber die Traditionen belegen eben auch, daß diesnicht seine endgültige Sun-na war. Den meistenTradi-tionen zufolge, pflegte er nur beim Takbir-Tahrima die Hände zu erheben.Nach dem Takbir-Tahrima legt man dieHände zusammengefaltet zwischen Bauchnabelund Brust, so daß die rechte Hand auf <strong>der</strong> linkenruht. Dieser Zustand wird Qiyyaam (stehendeHaltung) genannt.Verschiedene <strong>islamische</strong> Richtungenunterschei-den sich auch in <strong>der</strong> Art <strong>der</strong>Verschränkung <strong>der</strong> Arme. Manche legen die Händeauf die Brust, manche unter den Bauchnabel,manche oberhalb. <strong>Das</strong> sind alles Formen desRespekts und niemand sollte deswegen an<strong>der</strong>ekritisieren. Manche Richtungen falten ihre Händegar nicht, son<strong>der</strong>n lassen sie seitlich hängen. Diesist zwar nicht als endgültige Sunna desPropheten ßaw belegt, aber dennoch hat niemand82


das Recht, an<strong>der</strong>en deswegen Vorwürfe zumachen o<strong>der</strong> gar zu behaupten, daß ihr Gebetungültig sei.Sana 43 (Lobpreisung)Danach beginnt man das Gebet mit <strong>der</strong>Lobpreisung Allahs:SubÎÁnaka-llÁhumma wa bi-Îamdika watabÁraka-smuka wa ta’ÁlÁ Êadduka wa lÁ ilÁhaÈayruka.„Heilig bist Du, o Allah, und segensreich istDein Name und hocherhaben bist Du und es gibtkeinen Anbe-tungswürdigen außer Dir.“Sana spricht man nur in <strong>der</strong> ersten Raka’h.Ta’a’udh (Gebet um Schutz)Anschließend spricht man das Ta’a’udh:43 ÕanÁ83


84A’ÙÆu bi-llÁhi mina-š-šayÔÁni-r-raÊÐm.„Ich suche Schutz bei Allah vor Satan, demVerwor-fenen.“Ta’a’udh wird nur in <strong>der</strong> ersten Raka’hgespro-chen.Tasmiyya und Sure AL-FATEHAHiernach rezitiert man die Sure AL-FATEHA 44 ,die ein unverzichtbarer Teil des Gebets ist. DerHeilige Prophet ßaw betonte, daß das Gebet ohnedie Rezitation <strong>der</strong> Sure AL-FATEHA nicht verrichtetwerden könne, was sogar beinhalte, daß selbst,wenn <strong>der</strong> Imam die Sure AL-FATEHA laut rezitiert,sie auch von den Mitbetenden schweigend o<strong>der</strong> inGedanken mitrezitiert werden soll. Den Traditionenzufolge hat <strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw diese Suresowohl mit laut gesprochener Tasmiyya (BismillahiraÎmanir-raÎiem– „Im Namen Allahs, desGnädigen, des immer Barmherzigen“) als auch mitschweigend gesprochener Tasmiyya rezitiert.(TIRMIDHI, Hadies Nr. 227)44 AL-FATEHA, arab. „Die Eröffnende“. Erste Sure im Heiligen Qur’an. Siebesteht aus sieben Versen und wird in je<strong>der</strong> Raka’h in jedem <strong>der</strong> fünftäglichen Gebete rezitiert, insgesamt mehr als vierzigmal am Tag. DieseSure wurde auch „<strong>der</strong> Qur’an im Kleinen“ genannt. Sie ist die wahreSchatztruhe <strong>der</strong> dann im Heiligen Qur’an weiter ausgeführten Weisheitund Philosophie des <strong>Islam</strong>.


Anschließend an das Tasmiyya wird <strong>der</strong>restliche Teil <strong>der</strong> Sure AL-FATEHA gesprochen:AlÎamdulillÁhi Rabbi-l-‘ÁlamÐn;ar-raÎmÁni-r-raÎÐm; mÁliki yaumi-d-dÐn.IyyÁka na’budu wa iyyÁka nasta’Ðn.IhdinÁ-Ò-ÒirÁÔa-l-mustaqÐm;ÒirÁÔa-l-laÆÐna an’amta ‘alayhim, Èayri-lmaÈÃÙbi‘alayhim wa lÁ-Ã-ÃÁllÐn.„Im Namen Allahs des Gnädigen, desBarmherzigen. Aller Preis gebührt Allah, dem Herrn<strong>der</strong> Welten. Dem Gnädigen, dem Barmherzigen.Dem Meister des Gerichtstages. Dir allein dienenwir und zu Dir allein flehen wir um Hilfe. Führe unsauf den geraden Weg. Den Weg <strong>der</strong>er, denen DuGnade erwiesen hast, die nicht (Dein) Mißfallenerregt haben und die nicht irregegangen sind.“(Sure 1 AL-FATEHA)85


Wenn die Sure AL-FATEHA zu Ende rezitiertist, sagen die Betenden „Amien“ 45 , d.h. „O Allah,gewähre mir diese Bitte“.Danach wird irgendein Teil aus dem HeiligenQur’an rezitiert. Hierzu finden sich im letztenKapitel dieses Buches einige Beispiele.Die zusätzliche Rezitation aus dem HeiligenQur’an, nach <strong>der</strong> Sure AL-FATEHA, ist nur in denersten zwei Raka’at vorgesehen. Falls <strong>der</strong> Imamlaut rezitiert, so sollen die hinter ihm Betendenaufmerksam zuhören und nicht, wie im Falle <strong>der</strong>Sure AL-FATEHA, mit-rezitieren.Von Hadhrat Ubadah bin Samit ra wird erzählt,daß <strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw einstmals das Fadschr-Gebet leitete und die hinter ihm Betendenschweigend die Verse aus dem Heiligen Qur’anmitrezitierten. Nach dem Gebet fragte sie <strong>der</strong>Heilige Prophet ßaw , ob sie hinter ihm auch rezitierthätten? Sie sagten ja, wir haben die Versemitrezitiert. Der Heilige Prophet ßaw sagte daraufhin:„Hinter dem Imam soll außer <strong>der</strong> Sure AL-FATEHAnichts wie<strong>der</strong>holt werden, denn die Sure AL-FATEHAist <strong>der</strong> wichtigste Teil des Gebets.“ (IBNE MAJAH,Hadies Nr. 839)Rukuua (Verbeugung)45 ÀmÐn in <strong>der</strong> arabischen Sprechweise.86


Anschließenddann spricht <strong>der</strong> Imam„Allahu Akbar“ undverbeugt sich. DieseHaltung wird Rukuuagenannt. Dabeiverbeugt man sich so,daß beide Hände aufden Knien ruhen, <strong>der</strong>Rücken gerade und <strong>der</strong>Blick zwischen beideFüße gerichtet ist. Alle hinter dem Imam Betendengehen mit dem Imam in die Verbeugung. In <strong>der</strong>Rukuua werden die nachstehenden Wortemindestens dreimal wie<strong>der</strong>holt (Tasbih). Bei mehrals dreimaliger Wie<strong>der</strong>holung sollte man daraufachten, daß diese Wie<strong>der</strong>holungen eine ungeradeAn-zahl ergeben.SubÎÁna Rabbiya-l-‘aÛÐm.„Heilig ist mein Herr, <strong>der</strong> Größte.“Qiyyaam-aaniya (Zweite stehende Haltung)Nach <strong>der</strong> Rukuua verweilt man kurz imaufrechten Stand. Dies wird Qiyyaam-aaniya87


genannt. Während des Aufrichten aus <strong>der</strong> Rukuuaspricht <strong>der</strong> Imam:Sami‘ AllÁhu li man Îamidah.„Allah hört das Gebet dessen, <strong>der</strong> Ihnlobpreist.“Die hinter ihm Betenden richten sichebenfalls auf. Sie lassen ihre Hände seitlichhängen und sagen:RabbanÁ wa laka-l-Îamd, Îamdan ka×Ðran,Ôayyi-ban, mubÁrakan fÐh.„O unser Herr, Dir gebührt aller Preis, sehrviel Preis, reiner Preis, voller Segnungen.“88


Sadschda (Nie<strong>der</strong>werfung)Nach<strong>der</strong>Qiyyaam-aaniyawirft sich <strong>der</strong>Imamnie<strong>der</strong>. Allehinter ihmBetendenfolgen ihm.In <strong>der</strong>Sadsch-daspricht maneine ungeradeAnzahl,indes mindestens dreimal:SubÎÁna Rabbiya-l-‘alÁ.„Heilig ist mein Herr, <strong>der</strong> Höchste.“Für die Sadschda berührt man zuerst mit denKnien, dann mit den Händen und dann mit Stirnund Nase den Boden. Beide Ellbogen sollten we<strong>der</strong>den Boden, noch den Körper berühren. Auch sollte89


<strong>der</strong> Bauch die Oberschenkel nicht berühren. Indiesem Zusammenhang ist die Anweisung desHeiligen Propheten ßaw zu beachten, daß man in <strong>der</strong>Sadschda die Hände nicht nach außen ausbreitensolle, da so <strong>der</strong> Hund säße (vgl. MUSNAD AHMAD BINHANBAL).Weiterhin sollen auch die Finger nichtgespreizt werdenIn <strong>der</strong> Sadschda ist es beson<strong>der</strong>sempfehlenswert, nach den vorgeschriebenenWorten entsprechend <strong>der</strong> Sunna des HeiligenPropheten ßaw , auch an<strong>der</strong>e Du‘as in <strong>der</strong>Muttersprache, zu beten. Der Heilige Prophet ßawhat aber das Rezitieren von Qur’an-Versenwährend <strong>der</strong> Rukuua und <strong>der</strong> Sadschda verboten(vgl. SAHIH MUSLIM).90Dschilsa (Qu’uud-Bainas-Sadschdatäin,d.h. die sitzende Haltung zwischen zweiSadschdas)Dann spricht <strong>der</strong> Imamwie<strong>der</strong> „Allahu Akbar“ und setztsich aufrecht hin. Beim Aufsitzensollte zuerst das Haupt vom Bodenerhoben werden und anschließenddie Hände.Man sollte sich so hinsetzen,daß <strong>der</strong> rechte Fuß aufgerichtet istund die Zehen in Richtung <strong>der</strong>


Kaaba zeigen. Der linke Fuß sollte auf dem Bodenliegen. Während des Sitzens sollten die Hände aufden Ober-schenkeln, nahe den Knien liegen.Dieses Sitzen wird Dschilsa genannt und in dieserHaltung betet man das Du‘a-e-Matura:Rabbi-ÈfirlÐ wa-rÎamnÐ wa-hdinÐ wa ‘ÁfinÐwa-ÊburnÐ wa-rzuqnÐ wa-rfa’nÐ.„O mein Herr, verzeih mir und sei mir gnädigund führe mich auf den geraden Weg. Bewahremich und richte mich auf und bessere mich undbeschenke mich und erhöhe mich.“Danach sagt <strong>der</strong> Imam „Allahu Akbar“und macht die zweite Sadschda, dann sprichter erneut „Allahu Akbar“und erhebt sich zur zweiten Raka’h.Beim Aufstehen sollten zuerst die Hände unddann die Knie vom Boden abgehoben werden.91


Qadaa, Attahiyya und Taschahud(Pause, Ehrerbietung und Bezeugung)Nach je<strong>der</strong> zweiten und nach <strong>der</strong> letzten (alsozweiten, dritten o<strong>der</strong> vierten) Raka’h sitzt man nachden Sadschdas wie bei <strong>der</strong> Dschilsa für die Qadaa(Pause) und betet sowohl das Attahiyya (dieEhrerbietung) wie auch das Taschahud (dieBezeugung). Attahiyya und Taschahud lauten wiefolgt:At-taÎiyyÁtu li-llÁhi wa-Ò-ÒalawÁtu wa-Ô-ÔayyibÁt. A-SalÁmu ‘alayku ayyuhÁ-n-nabiyyu waraÎmatu-llÁhi wa barakÁtuhu. As-SalÁmu ‘alaynÁwa ‘alÁ ‘ibÁdi-llÁhi-Ò-ÒÁliÎÐn. Ašhadu a-l-lÁ ilÁhaillÁ-llÁh wa ašhadu anna Muhammadan ‘abduhÙwa rasÙluhu.„Alles Zeugnis durch Wort, Tat und Spendegebührt Allah, und Ihm sind die Gebete und reinenHandlungen. Friede sei auf Dir, o Prophet, und92


Allahs Segnungen und Seine Barmherzigkeit.Friede sei auf uns und auf Allahs rechtschaffenenDienern. Ich bezeuge, daß niemandanbetungswürdig ist außer Allah, und ich bezeuge,daß Muhammad Sein Diener und Sein Gesandterist.“Während des Taschahud den Zeigefinger zuerheben ist Sunna. In den Traditionen heißt es, daß<strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw seine rechte Hand nahe ansKnie legte und alle Finger außer dem Zeigefingerund dem Daumen schloß. Bei den Worten(Tauhied 46 -Teil):„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdigist außer Allah“erhob er den Zeigefinger. Die Finger <strong>der</strong>linken Hand blieben gerade auf dem Knie liegen.(TIRMIDHI, Hadies Nr. 271)Zur Verdeutlichung:46 Tauhied ist das Prinzip <strong>der</strong> Einheit Gottes.93


Mit Taschahud wird ausschließlich jener Teil<strong>der</strong> o.a. Gebete bezeichnet, in dem es heißt: Ichbezeuge, daß niemand anbetungswürdig ist außerAllah, und ich bezeuge, daß MuÎammad SeinDiener und Sein Gesandter ist.“ Daher auch dieBezeichnung „Bezeugung“ o<strong>der</strong> „Bekenntnis“.Duruud-Scharief (Gebet des Propheten)Nach dem Taschahud rezitiert man dasDuruud-Scharief. Falls man drei o<strong>der</strong> vier Raka’atzu beten hat, so steht man nach dem Taschahudauf und beendet die restlichen Raka’at und betetdas Duruud-Scharief nach dem Taschahud in <strong>der</strong>letzten Raka’h. Es lautet wie folgt:AllÁhumma Òalli ‘alÁ Muhammadin wa ‘alÁÁli Muhammadin kamÁ Òallayta ‘alÁ IbrÁhÐma wa‘alÁ Áli IbrÁhÐm. Innak ÎamÐdu-m-maÊÐd.AllÁhumma bÁrik ‘alÁ Muhammadin wa ‘alÁÁli Muhammadin kamÁ bÁrakta ‘alÁ IbrÁhÐma wa94


‘alÁ Áli IbrÁhÐm. Innaka ÎamÐdu-m-maÊÐd.„O Allah, schütte Deine Gnade aus überMuhammad und den Anhängern Muhammads, sowie Du Gnade ausschüttetest über Abraham undden Anhängern Abrahams; wahrlich, Du bistpreiswürdig, erhaben.O Allah, gib Muhammad Deinen Segen undden Anhängern Muhammads, so wie Du Abrahamund den Anhängern Abrahams Segen gabst;wahrlich, Du bist preiswürdig, erhaben.“95


Du’as nach dem Duruud-SchariefEs wird vom Heiligen Propheten ßaw berichtet,daß er in diesem letzten Teil des Gebetsverschiedene Du‘as (Bittgebete) zu beten pflegte.Von diesen lauten einige wie folgt:RabbanÁ ÁtinÁ fi-d-dunyÁ Îasanatan wa fi-l-ÁÌirati Îasanatan wa qinÁ ‘aÆÁba-n-nÁr.„Unser Herr, gewähre uns Gutes in dieserWelt und in <strong>der</strong> künftigen und bewahre uns vor <strong>der</strong>Pein des Feuers.“ (Sure 2 AL-BAQARAH, Vers 202)Und:Rabbi-Ê’alnÐ muqÐma-Ò-ÒalÁti wa minÆurriyyatÐ. RabbanÁ wa taqbbal Du’a’.RabbanÁ-Èfir-lÐ wa li-wÁlidayya wa li-lmu’minÐnayauma yaqÙmu-l-ÎisÁb.96


„O mein Herr, mache, daß ich und meineKin<strong>der</strong> das Gebet verrichten. Unser Herr! Nimmmein Gebet an. Unser Herr, vergib mir und meinenEltern und den Gläubigen am Tage, an dem dieAbrechnung stattfinden wird.“ (Sure 14 Ibrahim,Verse 41 und 42)O<strong>der</strong>:AllÁhumma innÐ Ûalamtu nafsÐ Ûulmanka×Ðran, wa lÁ yaÈfiru-Æ-ÆunÙba illÁ Anta, fa-Èfir-lÐ maÈfirata-m-min ‘indika, wa-rÎamnÐ. InnakaAnta-l-ÈafÙru-r-raÎÐm.„O Allah, ich habe meiner Seele großesUnrecht angetan, und niemand gewährt Vergebungfür Sünden außer Dir. Deshalb, gewähre mirVergebung von Dir und sei gnädig mit mir.Wahrlich, Du bist <strong>der</strong> Allverzeihende, <strong>der</strong> immerBarmherzige.“ (MUSLIM, Hadies Nr. 4876)Und ein weiteres:97


AllÁhumma innÐ a’ÙÆubika min ‘aÆÁbi-lqabr,wa ‘aÙÆubika min fitnati-l-masÐÎi-d-daÊÊÁl,wa ‘aÙÆubika min fitnati-l-maÎya wa fitnati-lmamÁt.AllÁhumma innÐ ‘aÙÆubika mina-lma’Á×imiwa-l-maÈram.„O Allah, ich erbitte Deinen Schutz vor <strong>der</strong>Bestrafung des Grabes, und ich erbitte DeinenSchutz gegen den Daddschal 47 , den Urheber vonVerwirrung und Versuchungen, und ich erbitteZuflucht bei Dir vor Bedrängnissen des Lebens unddes Todes. O Allah, ich erbitte Deinen Schutz vorSünden und davor, verschuldet zu sein.“ (SUNANNISAI, Hadies Nr. 5382)Tasliem o<strong>der</strong> Salaam (Gebetsschluß)Nach den Du‘as wendet <strong>der</strong> Imam seinGesicht nach rechts und spricht laut:47 DaÊÊÁl; arab. für Antichrist.98


As-SalÁmu ‘alaykum wa raÎmatu-llÁh.„Friede sei auf euch und Allahs Gnade.“Dann wendet er sich unter Wie<strong>der</strong>holung <strong>der</strong>gleichen Worte auch nach links.Du‘as nach dem Ritualgebet<strong>Das</strong> alat ist die Verkörperung des Erinnernsan Allah. Dennoch sollte das Erinnern an Allah inForm von Lobpreisung und Du‘as auch außerhalbdieser Ver-körperung, sprich des Ritualgebets,fortgesetzt werden. So heißt es im Heiligen Qur’an:Fa-iÆÁ qaÃaytumu-Ò-ÒalÁta fa-ÆkurÙ-llÁh.„Und wenn ihr das Gebet beendet habt, soerinnert euch an Allah.“ (Sure 4 AL-NISA, Vers 104)Gemäß dieser Anweisung Allahs hat <strong>der</strong>Heilige Prophet Muhammad ßaw auch einige Du‘asnach dem alat gebetet. Hadhrat Aischa raüberliefert beispielsweise das folgende Gebet:99


AllÁhumma Anta-s-SalÁmu wa minka-s-SalÁm. TabÁrakta yÁ Æa-l-ÊalÁli wa-l-ikrÁm.„Oh Allah, Du bist <strong>der</strong> Frieden, und Friedenkommt von Dir, O Hocherhabener und Ehrwürdiger,Du bist segensreich.“ (Sahih Muslim; Kitab-ul-Massadschid)Ein an<strong>der</strong>es von Hadhrat Aischa raüberliefertes Du‘a lautet wie folgt:LÁ ilÁha illÁ-llÁhu waÎdahÙ lÁ šarÐka lahÙ,lahu-l-mulku wa lahu-l-Îamdu wa huwa ‘alÁ kullišay’in qadÐr. AllÁhumma lÁ mÁni’a limÁ a’Ôaytawa lÁ mu’Ôiya limÁ mana’ta wa lÁ yanfa’u ÆÁ-l-Êaddi minka-l-Êaddu. AllÁhumma a’inÐ ‘alÁÆikrika wa šukrika wa Îusni ‘ibÁdatika, subÎÁnaRabbika, Rabbi-l-‘izzati ‘ammÁ yaÒifÙna wa100


salÁmun ‘alÁ-l-mursalÐna wa-l-ÎamdulillÁhi Rabbil-‘ÁlamÐn.„Es gibt keinen Gott außer Allah, Er ist allein,es gibt keine Partner neben Ihm. Alle Herrschaftgehört Ihm und alles Lob gebührt Ihm und Er istmächtig über alle Dinge. O Allah, niemand kanndas verhin<strong>der</strong>n, was Du schenken willst, undniemand kann das gewähren, was Du verhin<strong>der</strong>nwillst, und die Erhabenheit eines Erhabenen kanngegen Deinen Willen nichts nützen. O Allah,unterstütze mich bei <strong>der</strong> Erinnerung an Dich undbei dem Dank Dir gegenüber und dabei, mich in<strong>der</strong> Schönheit Deiner Anbetung zu verbessern.Heilig ist mein Herr, Der ehrwürdige Herr, weit überall dem, was sie Ihm zuschreiben. Und Friede seiauf den Gesandten und Lob für den Herrn <strong>der</strong>Welten.“ (TIRMIDHI, KitÁb-ul-alat)Es wird berichtet, daß <strong>der</strong> Heilige Prophet ßawmanchmal nach dem alat mit erhobenen Händenfür jene Du’a machte, die ihn darum baten.(Timirdhi, Ha-dies Nr. 276) Diese von HadhratAischa ra berichtete Überlieferung verwendet dasWort „manchmal“, was belegt, daß dies nicht seineGewohnheit war. Trotzdem haben mancheMuslime dies zur Regelmäßigkeit erhoben. Mansollte indes diese Du’as mit erhobenen Händen alsnicht <strong>der</strong> Sunna entsprechend betrachten. Sunnawar es, nach dem alat einige Zeit lang101


sitzenzubleiben und im Stillen zu beten und Allahszu gedenken.Den Bitten mancher Gefährten entsprechend,lehrte <strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw sie außerdem dieWorte für Tasbieh. Auch hier gilt zu beachten, daßdas Aufsa-gen <strong>der</strong>selben nicht zu den täglichenGewohnheiten des Heiligen Propheten ßaw gehörte,es also nicht notwendig ist, diese Worte nacheinem Pflichtgebet zu rezitieren:33 mal Subhan-Allah33 mal Alhamdulillah34 mal Allahu Akbar102


alat-tull-Witr und das Du’a QunutWitr bedeutet „ungerade“. In <strong>der</strong> <strong>islamische</strong>nTerminologie heißen jene drei Raka’at Witr, die <strong>der</strong>Praxis des Heiligen Propheten ßaw entsprechendnach dem Tahadschud-Gebet verrichtet werden.D.h. es werden erst zwei Raka’at gebetet,einschließlich Tasliem (wie z.B. beim Nawaafill),und anschließend eine weitere, einzelne Raka’h.Diese machen die Gesamtzahl <strong>der</strong> Sunna- undNawaafill-Gebete ungerade.Wie gesagt, die beste Zeit für die Verrichtungdes Witrgebets ist nach dem Tahadschud-Gebet.Denn <strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw pflegte nach achtRaka’at Tahad-schud drei Raka’at Witr zu beten.Allerdings erlaubte es <strong>der</strong> Heilige ProphetMuhammad ßaw als Erleichterung für diejenigen, dieSchwierigkeiten mit dem Tahadschud-Gebethaben, daß man das Witrgebet auch bereits nachdem I’scha’a-Gebet verrichten darf.Im Witrgebet im ersten Raka’h (nach <strong>der</strong>Sure AL-FATEHA) die Sure AL-‘ALA, im zweiten dieSure AL-KAFERUN und im dritten die Sure AL-ICHLASzu rezitieren, entspricht gängiger Praxis, ist abernicht vorgeschrieben. Es kann eine beliebige Sureo<strong>der</strong> Vers aus dem Heiligen Qur’an rezitiertwerden. In <strong>der</strong> dritten Raka’h im Witrgebet solltenach dem Aufrichten aus <strong>der</strong> Rukuua dasnachstehende Du’a Qunut rezitiert werden. Sollte103


man dessen Rezitation vergessen, so ist es nichtnotwendig, diese nachzuholen:AllÁhumma innÁ nasta’Ðnuka wanastaÈfiruka wa nu’minubika wa natawakkalu‘alayka wa nu×nÐ ‘alayka-l-Ìayra wa naškuruka walÁ nakfuruka wa naÌla’u wa natRuku man yaÊuruk(a). AllÁhumma iyyÁka na’budu wa lakanuÒalli wa nasÊudu wa ilayka nas’Á wa naÎfidu wanarÊÙ raÎmataka wa naÌšÁ ‘aÆÁbaka. Inna‘aÆÁbaka bi-l-kuffÁri mulÎiq.„O Allah, wir erflehen Deine Hilfe und bittenDich um Deinen Schutz und glauben an Dich undvertrauen auf Dich und preisen Dich aufs Beste;und wir danken Dir und sind nicht undankbar Dirgegenüber und sagen uns los von jenen undverlassen jene, die Dir nicht gehorchen. O Allah,Dir allein dienen wir, und zu Dir allein beten wir undDir allein huldigen wir; und zu Dir fliehen wir und104


wir sind schnell darin und hoffen auf Deine Gnadeund fürchten Deine Züchtigung, denn wahrlich,Deine Züchtigung überkommt die Nichtgläubigen.“(SUNAN ABI DAUD, Ki-tab-ul-alat).AllÁhumma-hdinÐ fÐ-man hadayta wa ‘ÁfinÐfÐ-man ‘Áfayta wa tawallanÐ fÐ-man tawallayta wabÁrik-lÐ fÐ-mÁ a’Ôayta wa qinÐ šarra mÁ qaÃayta,innaka taqÃÐ wa lÁ yuqÃÁ ‘alayka wa innahÙ lÁyaÆillu man wÁlayta wa lÁ ya’izzu man ‘ÁdaytatabÁrakta RabbanÁ wa ta’Álayt.„O Allah, gewähre mir Leitung aus DeinerLeitung und gewähre mir Schutz aus DeinemSchutz; und nimm mich zum Freund unter DeinenFreunden und segne mich in allem, das Du mirgeschenkt hast, und beschütze mich vor allemÜbel, das Du bestimmt hast. Du bist es, Derentscheidet und es kann keine Entscheidung wi<strong>der</strong>Dich getroffen werden, und es kann nichtgedemütigt werden, wen Du zum Freund nimmst,und es kann nicht geehrt werden, wen Du105


anfeindest. Du bist segnungsreich, o unser Herr,und hoch erhaben!“Die verschiedenen Arten des GebetsDer <strong>Islam</strong> hat das alat in verschiedeneTypen aufgeteilt, die je nach Anlaß verrichtetwerden. So gibt es das Pflicht-, das Wadschib- unddas Sunna-Gebet.<strong>Das</strong> Auslassen des Pflichtgebets ist unterkeinen Umständen erlaubt und gilt als Sünde.Wenn man das Verrichten eines Pflichtgebetsvergißt o<strong>der</strong> an <strong>der</strong> Verrichtung gehin<strong>der</strong>t wird,dann ist es Pflicht, das Gebet zu verrichten sobaldman sich daran erinnert bzw. sobald <strong>der</strong>Hin<strong>der</strong>ungsfall beseitigt ist.Ein Wadschib 48 -Gebet steht an zweiter Stelle.Auch das bewußte Weglassen dieser Gebete isteine Sünde.Neben den Pflichtgebeten pflegte <strong>der</strong> HeiligeProphet ßaw auch an<strong>der</strong>e Gebete zu verrichten,welche Sunna-Gebete genannt werden. DieFuqaha (<strong>islamische</strong> Rechtsgelehrte) betrachtendiese Gebete gleichfalls als Pflicht. Sie absichtlichauszulassen, gilt als Sünde.48 Wadschib; arab. für „verbindlich“. Es gibt zwei Katagorien vonWadschib-Gebeten, eine, <strong>der</strong>zufolge die verpaßten Gebete nachgeholtwerden müssen, wenn man sich ihrer erinnert (z.B. das alat-tull-Witr),und die an<strong>der</strong>e, in <strong>der</strong> die verpaßten Gebete nicht nachgeholt werdenbrauchen (z.B. die Ihd-Gebete).106


Außer den Pflichtgebeten und den Sunna-Gebeten verrichten die Muslime auch Nawaafill(freiwillige Gebete). <strong>Das</strong> Verrichten dieserfreiwilligen Gebete gilt als beson<strong>der</strong>sbelohnenswert, das Weglassen <strong>der</strong> Nawaafill istjedoch keine Sünde. Die Anzahl dieser Gebete istnicht vorgeschrieben, <strong>der</strong> Betende kann je nachWunsch die Anzahl festlegen. Allerdings ist es nichtgestattet, diese Gebete während <strong>der</strong> verbotenenZeiträume zu verrichten. Zwischen Aßr undMaghrib wird beispielsweise kein Nawaafill gebetet.Die Nawaafill sollten bevorzugt zu Hause verrichtetwerden, es ist jedoch nichts dagegeneinzuwenden, diese in <strong>der</strong> Moschee zu beten. ImFolgenden wird über die verschiedenen Arten desGebets ausführlich berichtet, zunächst soll aber ineinem Schaubild die Anzahl <strong>der</strong> verschiedenenGebete dargestellt werden:107


Schaubild zur Anzahl <strong>der</strong> Raka’atName des GebetsFadschrSuhrAßrMaghribI’scha’aAnzahl <strong>der</strong> Raka’atPflicht Wadschib unna Nawaafill2Raka’at2- vor demRaka’atPflicht--gebet4Raka’at4Raka’at3Raka’at4Raka’at-4Raka’atvor- und2Raka’atnachdemPflichtgebet- --2 + 1Raka’at(Witr)2Raka’atnachdemPflichtgebet2Raka’atnachdemPflichtgebet2 Raka’atzumSchluß4 Raka’atvor demPflichtgebet2 Raka’atzumSchluß4 Raka’atvor demPflichtgebetIhdull-Fittr - 2 - -Ihdull-Ad'hah - 2 - -Gebet beimTawwaf <strong>der</strong> Kaaba- 2 - -Tahadschud - - - 8108


Ischraq - - - 2 o<strong>der</strong> 4alatull Hadschat - - - 2Isthikara - - - 2Itasqa-Gebet - - - 2Die Pflichtteile des GebetsDies sind jene Gebetsbestandteile, ohne diedas Gebet nicht vollständig ist. Wenn jedoch <strong>der</strong>Betende einen dieser Teile vergißt, ist das Gebet inden Augen Gottes nicht mangelhaft. Er muß diesenPflichtteil des Gebets wie<strong>der</strong>holen, wenn jemandihn darauf aufmerksam macht o<strong>der</strong> ihm selbsteinfällt, daß er diesen Teil des Gebets vergessenhat. Zusätzlich ist noch eine Sadschda-Sahw nachdem Gebet erfor<strong>der</strong>lich, d.h. <strong>der</strong> Betende muß in<strong>der</strong> letzten Raka’h vor dem Gebetsschluß zweimaleine Sadschda vollziehen.Diese Pflichtteile lauten wie folgt:1. Takbir-Tahrima: <strong>der</strong> Ausruf „Allahu Akbar“,um das Gebet zu beginnen.2. Qiyyaam: das Stehen während des Gebets.3. Die Rezitation <strong>der</strong> Sure AL-FATEHA: dies ist inje<strong>der</strong> Raka’h Pflicht.4. Rukuua: die Verbeugung nach dem Qiyyaam.5. Sadschda (zweimal in je<strong>der</strong> Raka’h):Sadschda bedeutet Nie<strong>der</strong>werfung, so daßStirn, Nase, Hände und Knie den Bodenberühren.109


6. Die letzte Qadaa: sich in <strong>der</strong> jeweils letztenRaka’h hinzusetzen und die Bezeugung zubeten.7. Tasliem: <strong>Das</strong> Gebet mit dem Salaam zubeenden.110


Wadschbat-e-alatBei diesen Gebetsteilen handelt es sich umjene, die bei einem Vergessen nicht wie<strong>der</strong>holtwerden müssen und wo die Sadschda-Sahwgenügt. Allerdings gilt, daß das vorsätzlicheWeglassen dieser Gebetsteile ein Gebet ungültigmacht.Zu diesen Wadschbat-e-alat gehören:1. In den ersten beiden Raka’at ist es Pflicht,nach <strong>der</strong> Sure AL-FATEHA an<strong>der</strong>e beliebigeVerse aus dem Heiligen Qur’an zu rezitieren.2. Aufstehen nach <strong>der</strong> Rukua, auch Qiyyaam-aaniya (zweite stehende Haltung) genannt.3. Zwischen den beiden Sadschdas zu sitzen(Dschilsa = sitzende Haltung zwischen zweiSadschdas).4. Sich in <strong>der</strong> zweiten, dritten o<strong>der</strong> viertenRaka’h – je nach Gebet – nach <strong>der</strong> zweitenNie<strong>der</strong>werfung wie<strong>der</strong> in die sitzende Haltungzu begeben (Qadaa).5. <strong>Das</strong> Sprechen <strong>der</strong> Bezeugung in <strong>der</strong> Qadaa.6. Wenn die Gebete Fadschr, Maghrib, I’scha’a,Dschumu’ah 49 und das Ihd-Gebet durcheinen Imam geleitet werden, dann muß <strong>der</strong>49Éumu’a; arab. für Freitag. In dieser Kurzform ist hier dasFreitagsgebet gemeint, das <strong>islamische</strong> Pendant zur christlichenSonntagspredigt.111


Imam in den ersten beiden Raka’at laut dieSure AL-FATEHA und einige AyÁt aus demQur’an rezitieren. In den Gebeten Suhr undAßr werden diese Gebetsteile vom Imam stillgebetet.7. Die Handlungen und Bewegungen währenddes Gebets in <strong>der</strong> richtigen Reihenfolge zuverrichten.8. Jeden Teil des Gebets behutsam undaufmerksam auszuführen.9. <strong>Das</strong> Gebet sollte mit dem Salaam und mitdem Wenden des Gesichtes nach rechts undlinks beendet werden.10. Wenn ein Imam die Gebete leitet, muß erjedes Takbir laut ausrufen.Hinweis: Wie unter Punkt 7 erwähnt, muß <strong>der</strong>Imam bei den Gebeten Fadschr, Maghrib undI’scha’a in den ersten zwei Raka’at die Sure AL-FATEHA und an<strong>der</strong>e Verse aus dem Heiligen Qur’anlaut rezitieren. Wenn er dies vergißt, ist es nichtnötig das ganze Gebet zu wie<strong>der</strong>holen. EineSadschda-Sahw genügt auch hier. Wenn <strong>der</strong>Imam, bevor er in die Rukuua geht, daraufaufmerksam gemacht wird, daß er vergessen hatlaut zu rezitieren, dann kann er dies nochnachholen. Die Sadschda-Sahw ist in diesem Fallnicht mehr notwendig.112Sunna des alat


Dies betrifft Teile des Gebets, die zusätzlicheSegnungen bringen. Auf sie zu achten istnotwendig, sie sollten nicht weggelassen werden.Wenn man sie aber vergißt, dann ist eineSadschda-Sahw nicht notwendig.Zur Sunna des alat gehören:1. Beim Takbir-Tahrima das Heben <strong>der</strong> Händebis zu den Ohren.2. <strong>Das</strong> Verschränken <strong>der</strong> Unterarme beimQiyyaam.3. <strong>Das</strong> Rezitieren von Thanaa in <strong>der</strong> erstenRaka’h.4. <strong>Das</strong> Rezitieren des Ta’a’udh vor Beginn <strong>der</strong>Sure AL-FATEHA.5. Takbir vor <strong>der</strong> Rukuua.6. <strong>Das</strong> Sprechen <strong>der</strong> Tasbih in <strong>der</strong> Rukuua(minde-stens dreimal).7. <strong>Das</strong> Sprechen von „RabbanÁ wa laka-l-Îamd“nach <strong>der</strong> Rukuua.8. <strong>Das</strong> Sprechen des Takbir vor und nach <strong>der</strong>Sadschda.9. <strong>Das</strong> Sprechen von Tasbih in <strong>der</strong> Sadschda(min-destens dreimal).10. <strong>Das</strong> Du‘a-e-Matura zwischen den beidenSadschdas zu rezitieren.11. <strong>Das</strong> Heben des Zeigefingers während desTauhied-Teils im Taschahud.113


12. <strong>Das</strong> Rezitieren von Duruud-Scharief undan<strong>der</strong>en Gebeten während <strong>der</strong> letzten Qadaaeines Gebets-durchgangs.13. <strong>Das</strong> Takbir auszusprechen beim Aufstehenfür die dritte Raka’h sowie für die Qiyyaam-aaniya (zweite stehende Haltung) nach <strong>der</strong>zweiten Raka’h.14. Während des Qiyyaam in <strong>der</strong> dritten undvierten Raka’h das ausschließliche Rezitieren<strong>der</strong> Sure AL-FATEHA ohne weitere Verse.15. Beim gemeinsamen Gebet das lauteAussprechen des Takbir:16.„Sami‘ AllÁhu li man Îamidah“ –„Allah hört das Gebet dessen, <strong>der</strong> Ihnlobpreist,“durch den Imam.Mustahibat-e-alatJene Teile des Gebets, durch die das Gebetseine Schönheit erhält, indes sind diese we<strong>der</strong>Pflicht noch Sunna. Hierzu zählen:114


1. Während des Qiyyaam den Blick auf dieSadschda-Stelle und während <strong>der</strong> Rukuuaauf die Füße zu richten.2. In <strong>der</strong> Rukuua die Finger <strong>der</strong> auf die Kniegesetz-ten Hände auseinan<strong>der</strong>halten.3. Während <strong>der</strong> Qiyyaam-aaniya die Armenicht zu verschränken.4. Während <strong>der</strong> Sadschda zuerst mit den Knien,dann mit den Händen, dann mit <strong>der</strong> Nase unddann mit <strong>der</strong> Stirn den Boden berühren undsich beim Aufstehen in umgekehrterReihenfolge erheben.5. Sich beim Aufstehen für die nächste Raka’hohne abzustützen aufzurichten.6. Während des Sitzens und <strong>der</strong> Qadaa dieHände so auf die Knie legen, daß die Fingerin Richtung Qibla zeigen.7. Auf dem linken (untergeschlagenen) Fuß zusit-zen und den rechten Fuß so aufzustellen,daß die Zehen in Richtung Qiblah zeigen.8. Nach <strong>der</strong> Sure AL-FATEHA in <strong>der</strong> erstenRaka’h eine lange Sure rezitieren und imVergleich dazu eine kürzere in <strong>der</strong> zweitenRaka’h.9. Beim Gebet in Gemeinschaft als Mitbetendedas „Amien“ laut und „RabbanÁ walaka-l-Îamd“ leise mitsprechen.10. Bei Frauen: das Heben <strong>der</strong> Hände beimTakbir-Tahrima nur bis zu den Schultern.11.115


Makruhat 50 -e-alatDazu zählen Dinge, die beim alat unerwünschtund eines Gebets unwürdig sind. Beim Gebet solltedem Betenden bewußt sein, daß er vor seinemHerrn steht.Diese Dinge sind:1. Sich mit <strong>der</strong> Bekleidung zu beschäftigen.2. Die Blicke umherschweifen zu lassen o<strong>der</strong>nach oben zu schauen.3. <strong>Das</strong> Schließen <strong>der</strong> Augen.4. Ohne Kopfbedeckung zu beten.5. Ohne Grund die Fußzehen während <strong>der</strong>Sadschda nicht in Richtung <strong>der</strong> Qiblah auszurichteno<strong>der</strong> die Füße vom Bodenabzuheben.6. Die Verrichtung des alat, während manhungrig ist und <strong>der</strong> Tisch außerdem bereitsgedeckt wurde.7. <strong>Das</strong> alat fortzuführen, während man dasBedürfnis verspürt, den Abtritt besuchen zumüs-sen.8. Auf dem Friedhof in Richtung eines Grabeszu beten.9. In <strong>der</strong>artig enger Kleidung zu beten, daß manwe<strong>der</strong> Sadschda noch Rukuua mitLeichtigkeit ausführen kann.50 MaÌruhat (Plural); arab. für Unerwünschtes.116


10. <strong>Das</strong> Gebet in einer unangemessenenUmgebung zu verrichten. Beispiele hierfürwären Tierställe o<strong>der</strong> ein Marktplatz usw.11. Beim Gebet das Gewicht ungleichmäßig aufdie Beine zu verteilen o<strong>der</strong> sich unnötig zubewegen.12. Im offenen Gelände zu beten, ohne eineAbgren-zung des Gebetplatzes markiert zuhaben (Sutra).13. Während des Gebets auf die Frage o<strong>der</strong> denGruß eines an<strong>der</strong>en hin als Antwort zunicken.14. Nach einer Mahlzeit zu beten, ohne vorherden Mund gespült zu haben.15. Während <strong>der</strong> Rezitation die Reihenfolge desHeiligen Qur’an zu verän<strong>der</strong>n, z.B. in <strong>der</strong>zweiten Raka’h eine im Qur’an vorhergehendnie<strong>der</strong>ge-schriebene Sure (o<strong>der</strong> Vers) alsdiejenige(n) aus <strong>der</strong> ersten Raka’h zurezitieren.16. Während <strong>der</strong> Sadschda die Hände unter denKopf zu legen.17. Während <strong>der</strong> Sadschda mit dem Bauch dieOber-schenkel zu berühren.18. Während <strong>der</strong> Sadschda mit den Ellbogen denBoden zu berühren.19. <strong>Das</strong> Rezitieren von Qur’an-Versen in <strong>der</strong>Rukuua o<strong>der</strong> Sadschda.117


20. Beim Beten in Gemeinschaft die nächsteGebets-haltung bereits vor dem Imameinzunehmen.21. Sich ohne triftigen Grund an die Wandanzuleh-nen o<strong>der</strong> sich in sonstiger Formabzustützen.22. Nur zu einer Seite gerichtet „Salaam“ sagen.23. Trotz an<strong>der</strong>er Möglichkeit nur mit einem Tuchbekleidet zu sein.24. Beim Takbir-Tahrima die Hände höher als biszu den Ohren zu heben.Falls ein schädliches Insekt in die Nähekommt, so darf man es wegwedeln o<strong>der</strong> töten.Der Ort des Gebets soll soweit wie möglichsauber und rein sein. Es ist für jeden Muslimunumgänglich, das Gebet zu ehren und einBeten<strong>der</strong> soll nicht gestört werden. Deshalb ist esauch verboten, vor einem Betendenvorbeizugehen, und auch kleine Kin<strong>der</strong> solltenbereits davon abgehalten werden, vor einemBetenden umherzulaufen.Mubtilat-e-alatwird.Dinge, bei <strong>der</strong>en Eintritt das alat ungültigHierzu zählen:118


1. Die Nichterfüllung einer für das Gebetobligato-rischen Bedingung bzw. dasWeglassen einer sol-chen.2. <strong>Das</strong> Ungültigwerden <strong>der</strong> Wudhu.3. Während des alat mit jemanden zusprechen, einen Gruß zu erwi<strong>der</strong>n, in Lachenauszubrechen, zu essen (z.B. Kaugummi), zutrinken, zu schla-fen, ein Ungültigwerden desSattr 51 , ein Unrein-werden <strong>der</strong> Klei<strong>der</strong> o<strong>der</strong>des Körpers.Sadschda-SahwFalls im Gebet ein Fehler begangen wird, <strong>der</strong>das Gebet gravierend verän<strong>der</strong>t, z.B. wenn dieReihenfolge <strong>der</strong> Teile des Gebets geän<strong>der</strong>t wirdo<strong>der</strong> ein notwendiger Teil vergessen wird o<strong>der</strong> manüber die Zahl <strong>der</strong> Raka’at im Zweifel ist, so wird esnotwendig zwei zusätzliche Sadschdas zuverrichten, die sogenannte Sadschda-Sahw, d.h.die Sadschda für das Vergessen. Diese beidenSadschdas werden gegen Ende des alat nachdem Duruud-Scharief, aber noch vor dem Salaamverrichtet. Nachdem das Duruud-Scharief und diean<strong>der</strong>en Gebete vollständig rezitiert wurden,werden in Begleitung durch Takbir die beidenSadschdas durchgeführt. Während dieserSadschdas sollte das Tasbih rezitiert werden.51 Teil des Körpers, <strong>der</strong> bedeckt sein muß (siehe Seite 64).119


Anschließend wird, wie<strong>der</strong> in <strong>der</strong> normalenSitzhaltung, das Salaam ausgerufen.Die Sadschda-Sahw deutet eigentlich daraufhin, daß nur Allah frei von allen Fehlern undVergeßlichkeit o<strong>der</strong> Nachlässigkeit ist. Der Menschist sehr schwach, also soll ihm verziehen und dieFolgen seiner Fehler von ihm abgewendet werden.Die Sadschda-Sahw wird immer dann notwendig,wenn ein Teil des Gebets unrichtig o<strong>der</strong>unvollständig verrichtet wird, z.B. wenn man dieRukuua o<strong>der</strong> eine Sadschda vergessen hat, sosollte man sie nachholen, sobald man sich daranerinnert, und am Ende dann wird eben dieSadschda-Sahw verrichtet. <strong>Das</strong> gleiche gilt, wennein notwendiger Gebetsteil (Wadschibat)vergessen wird, z.B. wenn vergessen wird, denHeiligen Qur’an laut zu rezitieren, wo diesvorgeschrieben gewesen wäre, o<strong>der</strong> vergessenwird, nach <strong>der</strong> Sure AL-FATEHA überhaupt nochetwas aus dem Heiligen Qur’an zu rezitieren, o<strong>der</strong>die Qiyyaam-aaniya (zweite stehende Haltung)vergessen wird o<strong>der</strong> mehr Raka’at verrichtetworden sind als vorgesehen. In all diesen Fällen istdie Sadschda-Sahw notwendig und wirdausreichen, die Gültigkeit des Gebets zu wahren –es wird nicht notwendig, diese Teile später zuwie<strong>der</strong>holen.Wenn man glaubt, man hat das Gebet richtigverrichtet und beendet es, und stellt dann fest, daßman eine Raka’h o<strong>der</strong> einen Teil einer Raka’h120


vergessen hat, so sollte man zuerst dasVergessene nachholen und dann die Sadschda-Sahw vollziehen, dies wird das Gebetvervollständigen. <strong>Das</strong> Gleiche gilt, wenn man imZweifel darüber ist, wieviele Raka’at man gebetethat. In diesen Fällen sollten – von <strong>der</strong> kleinerenZahl ausge-gangen – entsprechend viele Raka’atnachgeholt und am Ende die Sadschda-Sahwverrichtet werden.Falls <strong>der</strong> Imam einen Fehler begeht, <strong>der</strong> eineSadschda-Sahw notwendig macht, so müssenauch die hinter ihm Betenden diese Sadschda-Sahw verrichten. Wenn aber einer <strong>der</strong> hinter demImam Betenden einen Fehler macht, so gilt dieserFehler wegen <strong>der</strong> Befolgung des Imam nicht und erbraucht keine Sadschda-Sahw auszuführen.Qadhaa’ des GebetsWenn ein Gebet nicht rechtzeitig verrichtetwerden kann, beispielsweise durch Vergessen,wegen Schlaf, Ohnmächtigkeit usw., muß einsolches Gebet sofort dann verrichtet werden, wennman sich daran erinnert, aufwacht usw. DieseGebete, die so nachgeholt werden heißen alat-Qadhaa’. Der <strong>islamische</strong>n Fiqh 52 zufolge gibt eskein Qadhaa’ für Gebete, die man absichtlich nicht52 Fiqh; arab. für Rechtsprechung.121


verrichtet hat, solch ein Gebet ist für immerverloren. Die letzte Entscheidung in solchenAngelegenheiten liegt aber in Allahs Hand.<strong>Das</strong> alleinige GebetFalls das Gebet aus einem triftigen Grundnicht gemeinsam verrichtet werden kann, so wirdes allein verrichtet. In diesem Fall wird mangenauso beten wie beim gemeinsamen Gebet, mitdem Unterschied, daß das gesamte Gebetverrichtet wird, ohne dabei zu sprechen.122<strong>Das</strong> Gebet in GemeinschaftEs ist eine Pflicht für jeden Muslim, daß er diePflichtgebete in Gemeinschaft betet. Die Moscheensind dafür <strong>der</strong> beste Ort. Einem Hadies zufolgebeträgt die Belohnung für das Gebet inGemeinschaft das 27fache des einzelnen Gebets(MUSLIM). Für das Gebet in Gemeinschaft sollte<strong>der</strong>jenige als Imam ernannt werden, <strong>der</strong>gottesfürchtig ist und von allen Anwesenden denHeiligen Qur’an am besten kennt. Auch inAnwesenheit des Kalifen <strong>der</strong> Zeit kann jemandan<strong>der</strong>es <strong>der</strong> Imam sein. Wenn jemand seitens <strong>der</strong>Verwaltung zum Imam ernannt worden ist, so mußer dieser Ernennung Folge leisten, auch wennjemand denkt, daß er dieser Aufgabe nicht würdigsei. Dafür sollte dieses Hadies des HeiligenPropheten ßaw ausreichend sein:


„Abu Hurairah ra berichtet: Der HeiligeProphet ßaw sagte: ‚<strong>Das</strong> Pflichtgebet hinter jedemMuslim ist Pflicht. Egal, ob er gottesfürchtig ist o<strong>der</strong>sündig, selbst dann, wenn er große Sündenbegangen hat.’“ (ABU DAUD, Teil 1, Buch überalah)Falls zwei Gläubige an einem Ort sind undsie die Moschee nicht erreichen können und eskommt die Zeit für das Gebet, so soll einer Imamsein und sie sollen das Gebet in Gemeinschaftverrichten. In diesem Fall stehen beide in einerReihe, wobei <strong>der</strong> Imam links steht.Falls zuhause ein Mann das Gebet leitet undmit ihm nur eine Frau des Hauses betet, so wird siezu seiner Linken stehen. Falls es mehrere Frauensind, so werden sie hinter ihm in <strong>der</strong> zweiten Reihestehen.Falls zwei Männer beten und es kommt eindritter hinzu, so wird er auf <strong>der</strong> linken Seite desImam stehen, so daß <strong>der</strong> Imam zwischen beidensteht. Falls es mehr als drei sind, so werden siehinter dem Imam in <strong>der</strong> zweiten Reihe stehen. In123


Ausnahmefällen kann <strong>der</strong> Imam mit mehrerenLeuten in ein und <strong>der</strong>selben Reihe stehen.124Wichtiges zur Beachtung1) Einer Aussage des Heiligen Propheten ßawzufolge hat das Beten in <strong>der</strong> ersten Reihe mehrBelohnung zur Folge (BUKHARI). Denn werzuerst kommt, wird mehr Zeit in Gedenken anAllÁh verbringen als an<strong>der</strong>e. Der HeiligeProphet ßaw wies an, daß solange die erste Reihenicht voll ist, mit <strong>der</strong> Bildung einer zweiten nichtangefangen werden soll. (ABU DAUD)2) Wenn jemand während des Gebetshinzukommt, so soll er sich dem Gebet sofortanschließen. Nach Beendigung des Gebets soller die verlorenen Teile des Gebets dannnachholen. Solange <strong>der</strong> Imam beimGebetsschluß nicht „As-SalÁmu alaykum waraÎmatu-llÁh“ in beide Richtungen gesprochenhat, soll man nicht aufstehen. Wenn jemandnoch rechtzeitig bis einschließlich <strong>der</strong> Rukuuazum Gebet kommt, also bevor sich aus <strong>der</strong>Rukuua aufgerichtet wird, so wird diese Raka’hauch für ihn als vollständig erachtet. Kommt erspäter als zur Rukuua hinzu, so muß er auchdiese Raka’h wie<strong>der</strong>holen.3) Nachdem das Gebet in Gemeinschaft begonnenhat, sollen keine Nawaafill- o<strong>der</strong> Sunna-Gebetemehr verrichtet werden. Falls jemand Nawaafill


o<strong>der</strong> Sunna betet, und das Gebet inGemeinschaft beginnt, und er kann sich <strong>der</strong>Gemeinschaft nicht vor <strong>der</strong> Rukuua <strong>der</strong> erstenRaka’h anschließen, weil sein Sunna o<strong>der</strong>Nawaafill länger dauerte, so soll er sein Gebetmit dem Aussprechen des Wortes „Salaam“sofort unterbrechen und mit den an<strong>der</strong>enzusammen beten. Wenn jemand an einer Stellebetet, die die Reihe <strong>der</strong> in GemeinschaftBetenden unter-brechen würde, so soll auch ersofort unterbrechen und sich den an<strong>der</strong>enanschließen.4) Es ist verboten, zum Gebet hinzurennen. Hatdas Gebet bereits angefangen, so sollte mansich würdevoll und gemessenen Schrittes zumGebet begeben und sich anschließen.5) Mit Hinblick auf die Würde, den Rang und denStatus <strong>der</strong> Frauen, beten diese getrennt von denMännern hinter ihnen. Falls die Frauen in eineman<strong>der</strong>en Raum, Halle usw. beten können, so istdies besser. Diese Praxis verbannt Frauen nichtin die Zweitrangigkeit, son<strong>der</strong>n soll allein <strong>der</strong>För<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Konzentration unter denBetenden dienen.6) Frauen können in Anwesenheit von Männernnicht das Gebet leiten. Indes können sie an<strong>der</strong>eFrauen und Kin<strong>der</strong> im Gebet leiten.7) Falls nur Frauen beten, so ist das Rufen desAsan nicht notwendig. Eine Frau als Imam steht125


an<strong>der</strong>en nicht vor, son<strong>der</strong>n mit ihnen zusammenin einer Reihe.8) Falls <strong>der</strong> Imam während des Gebets einenFehler begeht, so sollte folgendes getanwerden:a) Falls <strong>der</strong> Fehler darin bestand, daß <strong>der</strong> Imamden Heiligen Qur’an falsch rezitiert o<strong>der</strong>während <strong>der</strong> Rezitation etwas vergessen hat,so soll es jemand laut wie<strong>der</strong>holen, <strong>der</strong> dieQur’an-Stelle kennt und nahe beim Imamsteht.b) Falls <strong>der</strong> Imam einen an<strong>der</strong>en Fehlergemacht hat, so sollen die hinter ihmBetenden „Subhanallah 53 “ sagen, dasbedeutet: „Nur Allah ist makellos undfehlerfrei“. Dies ist ein Hinweis für den Imam,daß er einen Fehler gemacht hat. Er solltesich daraufhin korrigieren. Falls er dies nichttut, so sollte ihm im Gebet trotzdem gefolgtwerden. Nach Beendigung des Gebets sollteer auf den Fehler aufmerksam gemachtwerden. Dann sollte er die Sadschda-Sahwfür die Gemeinde anführen und das Gebetmit „Salaam“ beenden. Falls eine Frau denImam auf einen Fehler hinweisen möchte, sosollte sie anstatt „Subhanallah“ zu sagen, inihre Hände klatschen. Sollte eine Frau Imamsein (d.h. es befinden sich keine Männer53 SubÎÁn-Allah.126


dort), so können auch die Frauen„Subhanallah“ sagen.9) Der Imam sollte darauf achten, daß er dasGebet nicht zu sehr in die Länge zieht, so daßes für an<strong>der</strong>e beschwerlich wird. Er solltedessen eingedenk sein, daß auch Ältere, Krankeetc. anwesend sein können.Gebet im Krankheitsfall<strong>Das</strong> Verrichten des Gebets hat grundlegendeBedeutung im <strong>Islam</strong> und es bleibt immer bindend,selbst im Krankheitsfall. Falls ein Kranker nichtaufrecht stehen kann, so soll er im Sitzen beten.Wenn auch das Sitzen nicht möglich ist, so kann erauch liegend beten. Falls er Rukuua o<strong>der</strong>Sadschda nicht verrichten kann, so kann er dieseauch nur andeuten. Wenn er diese nicht einmalandeuten kann, so reicht es aus, sie sichvorzustellen.<strong>Das</strong> Zusammenlegen von GebetenIn folgenden Situationen können Suhr- undAßr-Gebete bzw. Maghrib- und I’scha’a-Gebetezusammengelegt werden.1) In Krankheitsfällen;2) Während Reisen;127


3) Bei Unwettern;4) Falls sonstige Wettersituationen denwie<strong>der</strong>holten Gang zur Moschee erschweren;5) Außerordentliche religiöse o<strong>der</strong> weltliche Beschäftigungen.Beim Zusammenlegen <strong>der</strong> Gebete solltebeachtet werden, daß das spätere Gebet mit demfrüheren gebetet wird, d.h. das Suhr- mit dem Aßr-Gebet und das Maghrib- mit dem I’scha’a-Gebet.Wenn an<strong>der</strong>s nicht möglich, so kann auch das Aßr-Gebet mit Suhr und das I’scha’a- mit demMaghribgebet zusammengelegt werden. BeimZusammenlegen von Gebeten entfallen die Sunna-Raka’at. Dies gilt indes nicht für das Dschumu’ah-Gebet (Freitagsgebet), wo in jedem Fall die viero<strong>der</strong> zwei Sunna-Raka’at verrichtet werden.Sollte jemand zum Gebet kommen, währendes bereits verrichtet wird, und er weiß nicht, umwelches Gebet es sich handelt, und stellt nachherfest, daß es das spätere <strong>der</strong> zusammengelegtenwar, so kann er das erstere Gebet nachholen.Weiß er aber, daß im Falle seines Hinzukommensgerade das spätere <strong>der</strong> zusammengelegtenGebete verrichtet wird, so sollte er zuerst das ersteGebet verrichten und dann den Rest inGemeinschaft beten.Ein Beispiel: Wenn das Aßr-Gebet verrichtetwird, und <strong>der</strong> Spätkommende weiß dies nicht unddenkt, es sei das Suhr-Gebet und betet mit den128


an<strong>der</strong>en zusam-men, so muß er anschließend andas gemeinsame Gebet nur das Suhr-Gebetnachholen. Weiß er indes, daß es sich bereits umdas Aßr-Gebet handelt, so soll er zuerst alleine dasSuhr-Gebet verrichten und sich dann demgemeinsamen Gebet anschließen, sollte diesesnoch nicht beendet sein.alatull Dschumu’ah 54 (Freitagsgebet)Freitag heißt auf Arabisch Dschumu’ah. Andiesem Tag versammeln sich die Muslime einerStadt und ihrer Umgebung. Der Praxis des HeiligenPropheten ßaw entsprechend, reinigen undparfümieren sie sich, ziehen saubere Kleidung anund beten gemeinsam. Dschumu’ah ist sozusagenein Festtag für die Muslime. Im Heiligen Qur’an undin den Ahadies ist die Wichtigkeit und Beson<strong>der</strong>heitdes Dschumu’ah betont worden. An diesem Tag zubeten und Allahs zu gedenken, ist eine Möglichkeit,beson<strong>der</strong>e Segnungen zu erhalten.Die Zeit des Dschumu’ah-Gebets ist dieselbewie die des Suhr-Gebets. <strong>Das</strong> Dschumu’ah-Gebetist Pflicht für alle männlichen, erwachsenenMuslime, selbst wenn sie nur zu zweit sein sollten.Frauen, Kranke, Behin<strong>der</strong>te, Reisende und Kin<strong>der</strong>54 Éumu‘a129


sind hiervon befreit, aber sie können freiwillig daranteilnehmen. Sonst verrichten diese ganz normaldas Suhr-Gebet.Wie das Dschumu’ah-Gebet verrichtet wirdSobald die Sonne ihren höchsten Punkt amHimmel überschritten hat, wird Asan (<strong>der</strong> erste vonzweien, was eine Beson<strong>der</strong>heit des Dschmu’ah-Gebets ist) gerufen. Jetzt ist die Zeit, die zumDschumu’ah gehörenden Sunna-Gebete zuverrichten. Bevor <strong>der</strong> Imam dann zur Khuttba 55(Predigt) aufsteht, wird <strong>der</strong> zweite Asan gerufen.Anschließend erhebt sich <strong>der</strong> Imam und rezitiertdas folgende Gebet sowie gleich darananschließend die Sure AL-FATEHA:Ašhadu allÁ ilÁha illallÁhÙ waÎdahÙ lÁšarÐka lahÙ wa ašhadu anna muÎammadanÝabduhÙ wa rasuluh(Ù). AmmÁ baÝdu faÝaÙÃu55 ÌuÔba; arab. für Predigt, Ansprache. „Kh“ wird wie das „ch“ in demWort „Dach“ gesprochen.130


illÁhiminaššaÐÔÁ-nirraÊÐm,bismillÁhirraÎmÁnirrahÐm.AlÎamdu lillÁhi rabbil-ÝÁlamÐn. ArraÎmÁnirraÎÐm.mÁliki yaumiddÐn. iyyÁka naÝbudu waiyyÁka nastaÝÐn. ihdinaÒÒirÁÔal-mustaqÐm.ÒirÁÔallaÆÐna anÝamta ÝalaÐhim, ÈaÐrilmaÈÃÙbi ÝalaÐhim walaÃÃÁllÐn.„Ich bezeuge, daß niemand anbetungswürdigist außer Allah, dem Einzigartigen, Der keinenPartner hat, und ich bezeuge, daß MuhammadSein Diener und Sein Gesandter ist.Ich suche Zuflucht vor Satan, demVerworfenen, und ich beginne im Namen Allahs,des Gnädigen, des immer Barmherzigen.“Dann predigt er in <strong>der</strong> Sprache des Landesbzw. <strong>der</strong> Mehrheit. Es ist nicht erlaubt, während <strong>der</strong>Khuttba zu sprechen, denn die Khuttba ist ein Teildes Gebets. Der Heilige Prophet ßaw hat deshalbauch das Verbieten von Sprechen (an<strong>der</strong>engegenüber) während <strong>der</strong> Predigt strengstensuntersagt. (ABU DAUD) In Notfällen darf mit <strong>der</strong>Hand o<strong>der</strong> einem Finger zum Stillsein aufgefor<strong>der</strong>twerden. Stellt <strong>der</strong> Imam während <strong>der</strong> Anspracheeine Frage, so darf darauf geantwortet werden.Nach diesem Teil <strong>der</strong> Predigt setzt sich <strong>der</strong> Imamfür wenige Sekunden hin. Dann steht er wie<strong>der</strong> aufund rezitiert den zweiten Teil <strong>der</strong> Predigt (Khuttba-aaniya), <strong>der</strong> wie folgt lautet:131


AlÎamdulillÁhi nAhmaduhÙ wa nasta’ÐnuhÙwa nastaÈfiruhÙ wa nu’minu bihÐ wa natawakkalu‘alayhi, wa na’ÆÙbi-llÁhi min šurÙri anfusinÁ wamin sayyi’Áti a’mÁlinÁ; man yahdihi-llÁhu fa-lÁmuÃilla lahÙ wa man yuÃlilhu fa-lÁ hÁdiya lahÙ.Wa našhadu a-l-lÁ ilÁha illÁ-llÁhu waÎdahÙ lÁšarÐka lahÙ wa našhadu anna Muhammadan‘abduhÙ wa rasÙluhu. ‘IbÁda-llÁhi raÎimakumullÁh,inna-llÁhu ya’muru bi-l-‘adli wa-l-iÎsÁni wa itÁ’iÆi-l-qurbÁ wa yanhÁ ‘ani-l-faΚÁ’i wa-l-munkari wal-baÈyiya’iÛukum la’allakum taÆakkarÙn;uÆkurÙ-llÁha yaÆkurkum wa-d’Ùhu yastaÊiblakumwa laÆikru-llÁhi akbar.132


„Aller Preis gebührt Allah. Wir preisen Ihn, wirflehen Ihn an um Hilfe und bitten Ihn umVerzeihung und glauben an Ihn und vertrauen aufIhn und erbitten Seinen Schutz gegen das Böseund den Schaden an unseren Seelen und gegendie schlechten Folgen unserer Taten. Wen Allahauf den rechten Pfad leitet, <strong>der</strong> kann vonniemandem mißgeleitet werden; und wen Er alsmißgeleitet erklärt, kann von niemandemrechtgeleitet werden. Und wir bezeugen, daß eskeinen Gott gibt, außer Allah, Er ist einzigartig undhat keinen Partner. Und wir bezeugen, daßMuhammad sein Diener und Sein Gesandter ist.Diener Allahs! Möge Allah Sich eurer erbarmen!Wahrlich, Allah befiehlt euch, gerecht zu handeln,euch gegenseitig Wohltaten zu erweisen und denan<strong>der</strong>en Gutes zu tun, wie man es seinenVerwandten gegenüber tut; und Er verbietet dasBöse, das sich gegen euch selbst richtet, sowiedas Böse, das sich auf an<strong>der</strong>e auswirkt, und Erverbietet das Schlechte und das Rebellische. Erermahnt euch, auf daß ihr es befolgt. GedenketAllahs, Er wird eurer gedenken; betet zu Ihm, Erwird euch antworten. Und wahrlich, das GedenkenGottes ist die höchste Tugend.“Nach <strong>der</strong> Ansprache wird das Dschumu’ah-Gebet verrichtet, das im Normalfall immer auch von<strong>der</strong> Person geleitet wird, die die Predigt gehaltenhat. Indes kann <strong>der</strong> Kalif <strong>der</strong> Zeit in dringenden133


Fällen auch einen an<strong>der</strong>en Imam für die Leitung<strong>der</strong> zwei gemeinsam zu verrichtenden Raka’atbestimmen.<strong>Das</strong> alatull Dschumu’ah besteht aus zweiFardh 56 -Raka’at. In je<strong>der</strong> dieser Pflicht-Raka’at wirdanschließend an die Sure AL-FATEHA laut aus demHeiligen Qur’an rezitiert. Der Heilige ProphetMuhammad ßaw pflegte in <strong>der</strong> ersten Raka’h dieSure AL-‘ALA und in <strong>der</strong> zweiten die Sure AL-DSCHATHIYAH zu rezitieren. (BUKHARI, IBN MAJAH)Vor dem Pflichtgebetsteil des Dschumu’ahsollten vier Raka’at Sunna verrichtet werden undnach dem Pflichtgebetsteil zwei Raka’at Sunna.Vor den Fardh des Dschmumu’ah Sunna zu beten,ist notwendig, selbst wenn man (aus Zeitgründen)nur zwei Raka’at beten kann. Sogar dann, wenndie Khuttba bereits angefangen hat, sollen zweiRaka’at Sunna gebetet werden. Kommt jemand zuspät zum Dschumu’ah bzw. erst zum gemeinsamzu betenden Teil, so kann er, nachdem <strong>der</strong> Imam„Salaam“ gesagt hat, aufstehen und seinenfehlenden Teil nachholen. Verpaßt er das gesamteDschumu’ah-Gebet, so muß er stattdessen dasSuhr-Gebet verrichten.Für das Dschumu’ah-Gebet früh in <strong>der</strong>Moschee zu erscheinen und die Zeit dahingehendzu nutzen, Allahs zu gedenken, führt zu großerBelohnung. Jene, die zuerst zum Gebet56 FarÃ; arab. für Pflicht, Verbindlichkeit.134


erscheinen, sollten die vor<strong>der</strong>en Plätze belegen,damit sich die Nachfolgenden keine Umständemachen müssen. Späterkommende sollten nichtüber die Schultern an<strong>der</strong>er steigen, son<strong>der</strong>n sichdort hinsetzen, wo sie gerade Platz finden. (SunanAbi Daud)135


Ihdull-Fittr und Ihdull-Ad’hah(Zuckerfest und Opferfest)Jedes Jahr gibt es zwei Ihd-Gebete.Ihdull-Fittr, auch Kleines Ihd genannt, wirdjedes Jahr nach Beendigung des FastenmonatsRamadhan am 1. Schawaal 57 gefeiert.Während des <strong>islamische</strong>n FastenmonatsRamadhan erstreckt sich die Fastenzeit jeden Tagvom ersten Aufkommen <strong>der</strong> Morgendämmerung(ca. 1 1/4 Stunden vor Sonnenaufgang) bis zumSonnenuntergang. Der Fastende enthält sichwährend dieser Zeitspanne des Essens, Trinkens,Rauchens und sexueller Kontakte. Auch dürfenkeine Medikamente eingenommen werden nochan<strong>der</strong>e Mittel, die in den Körper eingespritztwerden (Kranke dürfen nicht fasten). <strong>Das</strong>eigentliche Ziel des Fastens ist, die Menschennäher zu ihrem Schöpfer zu bringen. Wenngleichdie gewohnte Tätigkeit, <strong>der</strong> Beruf und die Arbeitweitergehen wie sonst auch, so wird doch <strong>der</strong>Nachdruck auf moralische und geistige Wertegelegt und die Konzentration auf sie gerichtet.Erleichtert von <strong>der</strong> Notwendigkeit, Nahrungzuzubereiten und zu essen, und dadurch mit mehrfreier Zeit ausgestattet, wird größereAufmerksamkeit auf spirituelle Angelegenheiten57 ŠawÁl; arab. Der Monat des <strong>islamische</strong>n Mondjahreskalen<strong>der</strong>s, <strong>der</strong>auf den Monat Ramadhan folgt.136


gelegt, und das Gedenken Gottes nimmt einenbevorzugten Rang ein. Der Mensch unterwirft sichselbst mit all seinen Fähigkeiten und all seinenHandlungen diesem Hauptzweck. <strong>Das</strong> Hören, dasSehen, die Zunge, die Glie<strong>der</strong>, sie alle stehen unterverstärkter Kontrolle.Die Muslime feiern an diesem Tag des Ihd-Festes, daß Gott ihnen die Möglichkeit gewährt hat,während des Monats Ramadhan zu fasten und ihrediesbezüglichen Verpflichtungen zu erfüllen.Je<strong>der</strong>man steht frühmorgens auf zumFadschr-Gebet, nimmt anschließend ein Bad undzieht sich saubere Kleidung an, um dann allean<strong>der</strong>en zu begrüßen. Der Heilige ProphetMuhammad ßaw legte sehr großen Wert darauf, amTag des Ihd-Gebets sauber und reinlich zu seinund, wenn möglich, Parfüm zu benutzen. Nebenallen vorgenannten Dingen, ent-spricht auch dasFrühstücken an diesem Tage <strong>der</strong> Sunna. (IBNEMAJAH)Vor Beginn des Ihdull-Fittr-Gebets ist esnotwendig, die sogenannte adaqatull-Fittr zuentrichten. Diese ist von je<strong>der</strong>man zu erheben, obklein o<strong>der</strong> groß, einschließlich <strong>der</strong> Neugeborenen.Die Gel<strong>der</strong> aus dieser „Spende desFastenbrechens“, so die wörtliche Übersetzung,werden traditionell für die Armen verwendet.Wie das Dschumu’ah-Gebet werden auch dieIhdgebete als gemeinsames Gebet verrichtet, indes137


gibt es we<strong>der</strong> einen Asan, noch ein Iqamah o<strong>der</strong>ein Niyyatus-alat.<strong>Das</strong> Ihd-Gebet besteht aus zwei Raka’at, diewie folgt verrichtet werden.In <strong>der</strong> ersten Raka’h werden nach demeröffnenden Takbir (Takbir-Tahrima) ganz normaldie Arme verschränkt, wie bei jedem an<strong>der</strong>enGebet auch. In dieser Haltung wird das Sana-Gebet (die Lobpreisung) rezitiert. Dann, und nochvor dem Ta’a’udh (Gebet um Schutz), ruft <strong>der</strong>Imam sieben weitere Male mal laut das Takbir, also„Allahu Akbar“, aus und die hinter ihm Betendenwie<strong>der</strong>holen dies schweigend. Bei jedem dieserTakbir werden die Hände bis an die Ohrengehoben und anschließend fallengelassen, so daßsie an den Seiten normal herunterhängen. Nachdem letzten Takbir dann (insgesamt also nach demachten) werden die Arme wie<strong>der</strong> wie gewohnt vordem Oberkörper verschränkt, <strong>der</strong> Imam rezitiertnun Ta’a’udh und Tasmiyya und dann die Sure AL-FATEHA und einen Teil aus dem Heiligen Qur’an.Danach wird die erste Raka’h zu Ende gebetet. Diehinter ihm Betenden sprechen die Sure AL-FATEHAschweigend nach und hören den weiteren Versenaus dem Heiligen Qur’an zu.In <strong>der</strong> zweiten Raka’h werden sofort nachdem Takbir, das beim Aufstehen aus <strong>der</strong> erstenRaka’h gesprochen wird, fünf weitere Takbirgerufen. <strong>Das</strong> heißt, nach dem Aufstehen werden138


die Arme nicht wie gewohnt verschränkt, son<strong>der</strong>nman läßt sie an den Seiten normal herunterhängen.Nach dem wie<strong>der</strong>um letzten Takbir (insgesamt alsonach dem sechsten) verschränkt man auch hier dieArme wie<strong>der</strong> wie gewohnt vor <strong>der</strong> Brust, und <strong>der</strong>Imam rezitiert die Sure AL-FATEHA und einen Teilaus dem Heiligen Qur’an, und auch diese Raka’hwird zu Ende gebetet und das Gebet dann nachTaschahud und Duruud-Scharief sowie weiterenSunna-Du‘as mit dem Tasliem beendet.Danach hält <strong>der</strong> Imam die Khuttba. Dies imGegensatz zum Dschumu’ah, wo die Khuttba vordem gemeinsamen Gebet gehalten wird. Indesbesteht, wie beim Dschumu’ah-Gebet auch, dieIhd-Predigt aus zwei Teilen, d.h. aus einem freienRedebeitrag sowie darauf-folgend, als zweitemTeil, aus demselben arabischen Ritualtext wie beimDschumu’ah.Nach Beendigung <strong>der</strong> Predigt leitet <strong>der</strong> Imamdas gemeinsame Du’a.Ihdull-Ad’hah (Opferfest)<strong>Das</strong> an<strong>der</strong>e Ihdfest, das Ihdull-Ad’hah, wirdam 10. Tag des <strong>islamische</strong>n Monats Dul-Hidscha 58gefeiert. Es wird auch das Große Ihd o<strong>der</strong>Opferfest genannt.58 Åul-HiÊÊa139


Ihdull-Ad’hah wird gefeiert zum Gedenken anden Gehorsam des Propheten Abrahams asgegenüber dem Befehl Gottes, seinen Sohn, denPropheten Ismael as zu opfern. Der ProphetAbraham as hatte mehrere Träume, in denen er sah,wie er seinen Sohn, den Propheten Ismael ra ,schlachtete. Er folgerte daraus, daß es vielleicht<strong>der</strong> Wille Gottes sei, daß er das Leben seinesSohnes opfere. Der Prophet Abraham as , <strong>der</strong> Gottgegenüber den größten Gehorsam aufbrachte,nahm den Prophet Ismael as mit sich in den Wald.Gerade, als er ihn opfern wollte, befahl Gott ihmeinzuhalten und übermittelte ihm die froheBotschaft, daß er Seinen (Gottes) Befehl bereitsausgeführt habe. Aufgrund seines Gehorsams warGott so zufrieden mit dem Propheten Abraham as ,daß er die Zahl <strong>der</strong> Nachkommen des ProphetenAbrahams as millionenfach vermehrte. Außerdemwurde dem Propheten Abraham as die große Ehregewährt, einer <strong>der</strong> Vorväter des HeiligenPropheten ßaw des <strong>Islam</strong> zu sein.Deshalb und in Gedenken an den Gehorsamdes Propheten Abraham as sind diejenigen Muslime,die dies erbringen können, dazu aufgefor<strong>der</strong>t, nachdem Ihdull-Ad’hah ein Tier zu opfern.An diesem Tag können eine Ziege, ein Schaf,eine Kuh o<strong>der</strong> ein Kamel geopfert werden. EineZiege o<strong>der</strong> ein Schaf entsprechen <strong>der</strong> Opferung füreine Person o<strong>der</strong> eine Familie, eine Kuh <strong>der</strong> fürsieben Personen und die eines Kamels <strong>der</strong> für140


sieben o<strong>der</strong> zehn Personen. Es sollte daraufgeachtet werden, daß die Tiere, die als Opfergeschlachtet werden, gesund und ohne Fehl sind.(TIMIRDHI, Hadies Nr. 1421 und Hadies Nr. 1422)Geopfert werden können die Tiere bis zuBeginn des Sonnenuntergangs am 12. Dul-Hidscha.Dieses Ihd wird genauso gebetet wie dasIhdull-Fittr, einschließlich des abschließendengemeinsamen Du’a.Der Unterschied zwischen den beiden Ihd-Festen besteht darin, daß anschließend an dasGebet des Großen Ihd <strong>der</strong> Imam und die hinter ihmBetenden mindestens dreimal und vernehmbar diefolgenden Takbir aussprechen:AllÁhu akbar, AllÁhu akbar, lÁ ilÁha illÁ-llÁh.AllÁhu akbar, AllÁhu akbar, wa li-llÁhi-l-Îamd.„Allah ist <strong>der</strong> Größte, Allah ist <strong>der</strong> Größte,niemand ist anbetungswürdig außer Allah, undAllah ist <strong>der</strong> Größte, Allah ist <strong>der</strong> Größte und allesLob gebührt Allah.“Diese Takbir werden während einesZeitraums vom Fadschr-Gebet des 9. Dul-Hidscha141


is zum Aßr-Gebet des 13. Dul-Hidschagesprochen, und zwar an-schließend an jedesGebet.Der Heilige Prophet ßaw pflegte die obengenann-ten Takbir auch beim Hin- bzw. Rückwegvom Ihd zu sprechen. Der Sunna folgend, benutzenMuslime im Allgemeinen auch heute nochverschiedene Wege, um zum Ihd-Gebet zu gehenbzw. von dort zurückzu-kehren. (MUSTADDRIKHAKIM)Die Gebetszeiten für beide Ihd-Feste sindvormittags. Allerdings wird das Ihdull-Ad’hah etwasfrüher gebetet, weil hier anschließend noch dieTiere geopfert werden sollten. Am Tage dieses Ihdpflegte <strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw ohne zu frühstückenzum Ihd zu gehen und nahm erst dort etwas vomFleisch eines geopferten Tieres zu sich.Die Ihd-Gebete sind so außerordentlichwichtige Gebete, daß auch die Frauen daranteilnehmen müssen. Befinden diese sich in einemZustand, in dem sie nicht beten können, sollten siegetrennt von den an<strong>der</strong>en Frauen sitzen und vondort <strong>der</strong> Predigt zuhören. Manchmal pflegte <strong>der</strong>Heilige Prophet Muhammad ßaw zu den Frauenhinüberzugehen, um sie anzusprechen, nachdemer zu <strong>der</strong> versammelten Gemeinde gesprochenhatte.142


Wenn möglich, sollte sich <strong>der</strong> Ort eines Ihd-Gebets außerhalb <strong>der</strong> Stadt o<strong>der</strong> des Dorfesbefinden.alatull-Saffar bzw. -Qaßr 59alatull-Saffar, das auch alatull-Qaßrgenannt wird, findet für jene Personen Anwendung,die sich auf einer Reise befinden. Für solchePersonen sind das Suhr-, Aßr- und I’scha’a-Gebetnur jeweils zwei, statt vier Raka’at lang.In diesem Fall braucht man auch die Sunna-Raka’at nicht zu beten, wobei als Ausnahme gilt,daß die beiden Sunna-Raka’at beim Fadschr-Gebet sowie die Witr-Raka’at beim I’scha’a-Gebetweiterhin verrichtet werden müssen.Dieser Zustand des Saffar bzw. Qaßr gilt fürReisende, die weniger als 15 Tage an einem Ortbleiben. Weiß man bereits im Voraus, daß mansich länger an einem Ort aufhalten möchte, sosollen die Gebete vollständig verrichtet werden.Weiterhin muß beachtet werden, daß diehinter einem ansässigen Imam Betenden ihreGebete vollständig verrichten sollen, unabhängig,ob sie auf Reisen sind o<strong>der</strong> nicht. Ist <strong>der</strong> Imamhingegen selbst ein Reisen<strong>der</strong>, so werden er unddie an<strong>der</strong>en Reisenden das alatull-Qaßr beten,59 Qaßr; arab.für verkürzen.143


demgegenüber müssen die Ortsan-sässigen auchnoch die verbleibenden Raka’at beten.alatull-TahadschudNach dem I’scha’a-Gebet früh zu Bett zugehen und nach Mitternacht für das Tahadschud-Gebet aufzustehen, ist ein Weg zur Erlangungunzähliger Seg-nungen.<strong>Das</strong> Tahadschud-Gebet ist zwar nicht Pflicht(Fardh), aber <strong>der</strong> Heilige Qur’an hat es zurErlangung des spirituellen Ranges eines Maqaami-Mahmuud60 für notwendig erklärt.Die Zeit für das Tahadschud-Gebet endet,wenn die Zeit des Fadschr-Gebets beginnt.<strong>Das</strong> Tahadschud-Gebet umfaßt acht Raka’at,die jeweils in Paaren gebetet werden. Der HeiligeProphet ßaw pflegte während dieses Gebetsungewöhnlich lange Suren aus dem HeiligenQur’an zu rezitieren, auch dauerten die Sadschdasund Rukuuas länger als normal. Nach den achtRaka’at Tahadschud betete er abschließend dreiRaka’at Witr.60 MaqÁm-i-MaÎmÙd; arab. Bezieht sich auf Sure 17 BANI-ISRA’IL, Vers80: „Und wache auf dazu in <strong>der</strong> Nacht – ein weiteres für Dich. Mag sein,daß dich dein Herr zu einem löblichen Rang (= Maqaam-i-Mahmuud)erhebt.“144


alatull-TarawihDieses Gebet wird im Ramadhan täglich nachdem I’scha’a-Gebet verrichtet.Die eigentliche Zeit hierfür ist die desTahadschud. Während des Khalifats von HadhratUmar ra indes begann man damit, es nach demI’scha’a zu beten, damit auch jene, die ausverschiedenen Gründen am Tahadschud-Gebetverhin<strong>der</strong>t waren, an den Segnungen desRamadhan teilhaben konnten. <strong>Das</strong> Beten nachMitternacht (also Tahadschud anstatt des Tarawih)ist gleichwohl vorzuziehen und bedeutet mehrBelohnung und Segnungen.Der Imam versucht dabei, in den Tagen desRamadhan während <strong>der</strong> Tarawih-Gebete dengesamten Text des Heiligen Qur’an zu rezitieren,d.h. natürlich über den ganzen Monat verteilt.<strong>Das</strong> Tarawihgebet ist acht Raka’at lang, aberes können auch bis zu zwanzig Raka’at gebetetwerden, jeweils in Paaren. Nach jeweils vierRaka’at kann man eine kurze Pause einlegen.alatull-Chauff 61 (<strong>Das</strong> Furchtgebet)61 <strong>Das</strong> „ch“ wir hier hart, wie beispielsweise in dem Wort „Dach“gesprochen.145


Im Zustand von Angst und Furcht ist eserlaubt, das Gebet zu verkürzen. Im HeiligenQur’an und den Ahadies sind hierfür verschiedeneMöglichkeiten ge-nannt.Die Zusammenfassung dieser lautet, daßwährend eines Krieges, im Falle <strong>der</strong> Gefahr eineskurz bevor-stehenden feindlichen Angriffs o<strong>der</strong>wenn, in Verteidi-gungsbereitschaft, gewartet wird,das Qaßr-Gebet verrichtet werden kann.In schwierigen Situationen kann das Gebetauch alleine verrichtet werden. Falls auch diesnicht möglich sein sollte, so darf es auch laufendo<strong>der</strong> auf einem Gefährt verrichtet werden, selbstwenn das Gefährt nicht in Richtung <strong>der</strong> Kaabaausgerichtet ist. Wenn auch dies nicht möglich ist,ist es ausreichend, die Absicht des Gebets zuhaben und einige Sätze des Gebets zu sprechenund einige Gebetshaltungen anzudeuten.Weiterhin können im Kriegsfall Gebetegleichfalls zusammengelegt werden.alatull Kussuf wa Chussuf 62 (Finsternisgebet)Die Sonnenfinsternis wird Kussuf und dieMondfinsternis wird Chussuf genannt. DieVerfinste-rung <strong>der</strong> Sonne und des Mondes zeigtuns, daß auch das Licht des Herzens aufgrund62 Chussuf. <strong>Das</strong> „ch“ wird hier hart gesprochen, wie beispielsweise indem Wort „Dach“.146


verschiedener Ursachen verfinstert werden kannund uns davor nur die Gnade Allahs schützenkann. Um seine Gnade zu erlangen und sichspirituell weiterzuentwickeln, beten wir zweiRaka’at bei Sonnen- und Mondfinsternis.Wenn die Bewohner <strong>der</strong> Stadt sich hierzu ineiner Moschee o<strong>der</strong> an einem Ort versammeln, soerhält man mehr Belohnung. Die Rezitation imGebet ist laut und lang. In je<strong>der</strong> Raka’h wirdzweimal eine Rukuua vollzogen (in manchenTraditionen wird auch von drei Rukuuagesprochen), d.h. nach <strong>der</strong> Rezitation macht maneine Rukuua, dann rezitiert man wie<strong>der</strong> und machtanschließend wie<strong>der</strong> eine Rukuua, und dann folgtdie Sadschda. Die Rukuua und Sadschdas indiesem Gebet dauern länger als normalerweise.Nach dem Gebet hält <strong>der</strong> Imam eine kurze Khuttba,in <strong>der</strong> er zu Taubah und Istighfaar 63 aufruft.alatull-IstisqaaUm in Zeiten <strong>der</strong> Dürre und Trockenheit dieHuld Gottes zu erlangen und Sein Erbarmen zuerregen, versammeln sich die Menschen tagsüberan einem offenen Platz. Der Imam hat ein Tuch alsUmhang umgelegt und rezitiert laut zwei Raka’at.Nach dem Gebet hebt <strong>der</strong> Imam beide Hände und63 IstiÈfÁr; arab. für das Bitten bei Allah um Sündenvergebung und umReue.147


spricht dieses Sunna-Gebet:AllÁhumma-sqinÁ Èayu×a-m-mariyya-mmurÐ’an,NÁfi’an Èayra ÃÁrr, ‘ÁÊilan Èayra ÁÊilin.AllÁhumma-sqi ‘ibÁdaka wa bahÁ’imaka wa-nšurraÎmataka wa aÎyi baladaka-l-mayyiti. AllÁhummasqinÁ,AlÁhumma-sqinÁ, AllÁhum-ma-sqinÁ.„O Allah! Gib uns Regen, <strong>der</strong> sich alssegensreich erweist, unsere Verwirrung verbanntund keinen Schaden anrichtet und keineVerzögerung hervorruft. O Allah! Gib DeinenMenschen und Deinen Tieren Wasser zu trinkenund verbreite Deine Freigiebigkeit und bringe Deinetote Stadt zum Leben. O Allah! Gib uns Regen, oAllah, gib uns Regen!“ (ABU DAUD)Daran anschließend betet <strong>der</strong> Imam, immernoch mit erhobenen Händen, laut das Duruud-Scharief sowie das Istighfaar. Dann betet dieversammelte Gemeinde ein gemeinsames, stillesDu’a. Nach dem Du’a kehrt <strong>der</strong> Imam denTuchumhang um. Dies ist ein Zeichen und einebildhafte Bitte an Allah, daß auch Er die Situation –148


wie beim Tuch – än<strong>der</strong>n möge.<strong>Das</strong> Istiska wird ohne vorherigen Asan undIqamah verrichtet.alatull-Istikhara (Gebet zur Gewährung desBesten)Istikhara bedeutet, Gott um Führung undSegnungen und um ein erfolgreiches Ergebnis <strong>der</strong>Angelegenheit zu bitten. Wegen <strong>der</strong> Bitte um dasGute (khäir) wird es alatull-Istikhara genannt.Dieses Gebet wird dargebracht, bevor wir unsauf wichtige Angelegenheiten einlassen, wie zumBeispiel vor einer Reise, einer Heirat o<strong>der</strong> einerGeschäfts-eröffnung usw.Manchmal erhält man einen Traum, <strong>der</strong> dieguten und schlechten Ereignisse dessen aufzeigt,um was man gebetet hat. Es ist jedoch nichtnotwendig, daß wir auf einen Traum warten sollen.Da Istikhara bedeutet, um Führung und Segnungennachzusuchen, können wir mit dem Istikhara sogarwährend unserer Arbeit fortfahren, obschon wirdabei natürlich nicht dem ganzen Vorgang desGebets folgen.<strong>Das</strong> Istikhara wird folgen<strong>der</strong>maßen gebetet.Nach <strong>der</strong> Wudhu werden zwei Raka’at Nawaafillvor dem Schlafen gebetet. Es entspricht <strong>der</strong>Sunna, dabei in <strong>der</strong> ersten Raka’h die Sure AL-149


KAFERUN und in <strong>der</strong> zweiten Raka’h die Sure AL-ICHLAS zu beten.Im Qaadah wird nach Attahiyya, Taschahud,Duruud-Scharief und an<strong>der</strong>en Du’a-Gebeten invollstän-diger Demut das folgende Sunna-Gebetdargebracht:AllÁhumma innÐ astaÌÐruka bi-‘ilmika waastaqdiruka bi-qudratika wa as’aluka min faÃlika-l-‘aÛÐm, fa innaka taqdiru wa lÁ aqdiru wa ta’lamuwa lÁ a’lamu wa Anta ‘allÁmu-l-ÈuyÙb. AllÁhummain kunta ta’lamu anna hÁÆÁ-l-amra Ìayru-l-lÐ fÐdÐnÐ wa ma’ÁšÐ wa ‘Áqibati amrÐ fa-qdirhu-lÐ wayassirhu-lÐ, ×umma bÁrik-lÐ fÐhi wa in kunta150


ta’lamu anna hÁÆÁ-l-amra šarru-l-lÐ fÐ dÐnÐ wama’ÁšÐ wa ‘Áqibati amrÐ fa-Òrifhu ‘annÐ wa-ÒrifnÐ ‘anhu wa aqdir-liya-l-Ìayra Îay×u kÁna×umma arÃinÐ bihÐ.„O Allah, ich ersuche Gutes von Dir ausDeinem Wissen, und ersuche um Kraft aus DeinerKraft und erbitte mir Deine große Huld. Denn Duhast Kraft und ich habe keine Kraft, und Du hastWissen und ich habe kein Wissen, und DeinWissen umfaßt das Unsichtbare. O Allah, es liegt inDeinem Wissen, ob diese Sache gut ist für michund für meine Religion und für meine weltlichenAngelegenheiten und für mich in Bezug auf ihrErgebnis; wenn sie also gut ist, dann gewähre siemir und mache die Angelegenheit leicht für michund segne sie für mich. Und es liegt in DeinemWissen, ob diese Sache schlecht ist für mich undfür meine Religion und für meine weltlichenAngelegenheiten und für mich in Bezug auf ihrErgebnis; wenn sie also schlecht ist, dannveranlasse, daß sie mich verschont, undveranlasse mich, von ihr abzulassen, un<strong>der</strong>mögliche es mir, Gutes zu erlangen, was immeres sein mag, und stelle mich dann damit zufrieden.“(TIRMIDHI)<strong>Das</strong> Istikhara sollte für mindestens siebenTage in Folge gebetet werden, direkt bevor mansich zu Bett begibt. Nach dem Istikhara soll man151


sich, möglichst ohne noch einmal zu sprechen,unverzüglich zum Schlafen begeben und bis maneinschläft, das o.a. Du’a wie<strong>der</strong>holen.alatull-Ha’adscha (das Bedürfnisgebet)Befindet sich jemand in einer Notlage,überlie-fern die Ahadies den nachfolgenden Weg,den <strong>der</strong> Gläubige beschreiten kann, um aus dieserNotlage herauszukommen. Dieses Gebet wird „dasBedürfnis-gebet“ genannt. Er soll Wudhu machenund zwei Raka’at beten. Nach dem Gebet soll erSana und das Duruud-Scharief rezitieren und dasfolgende Sunna-Gebet sprechen:LÁ ilÁha illÁ-llÁhu-l-ÎalÐmu-l-karÐm.SubÎÁna-llÁhi Rabbi-l-‘arši-l-‘aÛÐm. AlÎamduli-llÁhiRabbi-l-‘ÁlamÐn. As’aluka mÙÊibÁti raÎmatika wa‘azÁ’ima maÈfiratika, wa-l-ÈanÐmata min kulli152


irrin wa-s-SalÁmata min kulli i×mi lÁ tada‘-lÐÆanban illÁ Èafartahu wa lÁ humman illÁfarraÊtahu wa lÁ ÎÁÊatan hiya laka riÃan illÁqaÃaytaha, yÁ arÎama-r-rÁÎimÐn.„Niemand ist anbetungswürdig außer Allah,Er ist sanftmütig und gnadenreich. Heilig ist Allah,<strong>der</strong> Herr des großen Throns. Alles Lob gehörtAllah, dem Herrn <strong>der</strong> Welten. O Allah, ich bitteDich, mir Taten zu gewähren, die DeineBarmherzigkeit herbeiführen, und um Wege, DeineVergebung zu erlangen, und um Teilhabe an allenguten Taten und um Schutz vor allen Sünden. Laßbei mir keine Sünde, die Du nicht vergeben hastund keine Sorge, die Du nicht beseitigt hast, undkein Bedürfnis, das gemäß Deines Willens ist,außer demjenigen, welches Du erfüllst hast. O Dubist barmherziger als alle Barmherzigen.“ (TIRMIDHI)alatull-Ischraq, alatull-Suhah undalatull-Awwabienalatull-Ischrak ist ein Nawaafill-Gebet, das<strong>der</strong> Heilige Prophet Muhammad ßaw nach demSonnenauf-gang zu beten pflegte. Dann werdenzwei Raka’at verrichtet.alatull-Suhah ist ein weiteres Nawaafill-Gebet, das einige Zeit später als das Ischrakgebetet wird, wenn sich das Sonnenlicht bereits153


überall verbreitet hat. Es besteht aus vier o<strong>der</strong> achtRaka’at.alatull-Awwabien wird das alatull-Suhahdann genannt, wenn man es anstatt vormittagsabends nach dem Maghrib verrichtet, wobei dasNawaafill dann aus sechs Raka’at besteht.Nikah (die Heiratspredigt)Die Heirat im <strong>Islam</strong> ist ein gesegneter Vertragzwischen einem Mann und einer Frau. Die Zustimmungbei<strong>der</strong> Ehepartner ist dafür eineNotwendigkeit.Im folgenden nun die arabische Predigt, die<strong>der</strong> Heilige Prophet Muhammad ßaw anläßlich <strong>der</strong>Feier einer Hochzeit zu halten pflegte. Heutzutagemag dieser Ansprache eine weitere in <strong>der</strong>jeweiligen Landessprache folgen.Nach <strong>der</strong> Predigt folgt ein gemeinsamesstilles Bittgebet (Du’a) aller Anwesenden.154


AlÎamdulillÁhi nAhmaduhÙ wa nasta’ÐnuhÙwa nastaÈfiruhÙ wa nu’minu bihÐ wa natawakkalu155


‘alayhi, wa na’ÆÙbi-llÁhi min šurÙri anfusinÁ wamin sayyi’Áti a’mÁlinÁ; man yahdihi-llÁhu fa-lÁmuÃilla lahÙ wa man yuÃlilhu fa-lÁ hÁdiya lahÙ.Wa našhadu a-l-lÁ ilÁha illÁ-llÁhu wa našhaduanna Muhammadan ‘abduhÙ wa rasÙluhu.Amma ba’du fa-a’ÙÆu-bi-llÁhi mina-ššayÔÁni-r-raÊÐm.Bismi-llÁhi-r-raÎmÁni-r-raÎÐm.YÁ ayyuha-n-nÁsu-t-taqÙ Rabbukumu-llaÆÐÌalaqakum-min nafsin wÁÎidatun wa ÌalaqaminhÁ zawÊahÁ wa ba××a minhumÁ riÊÁlanka×Ðran wa nisÁ’an. Wa-t-taqÙ-llÁha-l-laÆÐtasÁ’alÙna bihÐ wa-l-arÎÁm. Inna-llÁha kÁna‘alaykum raqÐba.YÁ ayyuhÁ-l-laÆÐna ÁmanÙ-t-taqÙ-llÁha waqÙlÙ qaulan sadÐda.YuÒliÎ-lakum a’mÁlakum wa yaÈfir-lakumÆunÙbakum, wa man yuÔi’i-llÁha wa rasÙlahÙfaqad fÁza fauzan ‘aÛÐma.YÁ ayyuhÁ-l-laÆÐna ÁmanÙ-t-taqÙ-llÁhawa-l-tanÛur nafsu-m-mÁ qaddamat liÈad; wa-ttaqÙ-llÁh,inna-llÁha ÌabÐrum bimÁ ta’malÙn.„Aller Preis gebührt Allah! Wir preisen Ihn, wirersuchen Ihn allein um Hilfe und bitten Ihn umVergebung und Glauben an Ihn und vertrauen Ihmund suchen Seinen Schutz vor dem Schlechten inuns selbst und vor den Folgen unserer Taten. WenAllah auf den rechten Pfad leitet, <strong>der</strong> kann vonniemandem fehlgeleitet werden, und wen immer Erzum Fehlgeleiteten erklärt, <strong>der</strong> kann von156


niemandem auf den rechten Pfad geleitet werden.Und wir bezeugen, daß niemand anbetungswürdigist außer Allah, Er ist <strong>der</strong> Alleinige und hat keinenPartner; und wir bezeugen, daß Muhammad SeinDiener und Sein Gesandter ist.Hiernach suche ich Zuflucht bei Allah vorSatan, dem Verworfenen. Im Namen Allahs, desGnädigen, des Barm-herzigen.O Menschen, machet euren Herrn zu eurerZuflucht, Der euch erschaffen hat aus einemeinzigen Wesen und aus diesem eure Gefährtinerschuf und so Männer und Frauen vermehrte. Undfürchtet Allah, mit Dessen Namen ihr Ihn anfleht,und rettet euch davor, euch über die Rechte <strong>der</strong>Verwandschaftsbande hinwegzusetzen. Wahrlich,Allah beobachtet euch. O ihr Gläubigen! MachetAllah zu eurer Zuflucht und machet ein feierlichesGelöbnis. Allah wird euer Tun in die rechte Bahnlenken und euch eure Sünden vergeben.Derjenige, <strong>der</strong> Allah und Seinem Gesandtengehorcht, wird wahrlich den größten Erfolg haben.O die ihr glaubt, fürchtet Allah! Und eine jede Seeleschaue nach dem, was sie für morgenvorausschickt. Und fürchtet Allah! Allah ist wohlkundig dessen, was ihr tut.“157


alatull-DschenasaWenn <strong>der</strong> Tod nahe erscheint, so wird in <strong>der</strong>Nähe des Sterbenden die Sure 36 JA-SIN rezitiert.Ebenso werden Takbir und die Kälima-tusch-Schahaada rezitiert. Wenn <strong>der</strong> Tod danneingetreten ist, so spricht man:158InnÁ li-llÁhi wa innÁ ilayhi rÁÊi’Ùn –„Sicherlich kommen wir von Allah, undsicherlich werden wir zu Ihm zurückkehren,“und schließt die Augen des Toten. Kopf undKinn sollten mit einem Stück Stoff zusammengebundenwerden, damit <strong>der</strong> Mund nicht offen bleibt.Man sollte sich vor jeglichem Wehklagen hüten undstandhaft bleiben und sich um das Begräbniskümmern.Der Leichnam sollte mit lauwarmem Wassergewaschen werden. Der Heilige Prophet ßaw pflegtedem Wasser einige Blätter des Jujuba-Baumes 64hinzu-zugeben. Beim Waschen sollte <strong>der</strong> Leichnamzuerst an den intimen Stellen mit Wasser begossenwerden, dann sollten jene Körperteile, die beimWudhu gewaschen werden, gereinigt werden,64 Ziziphus zyziphus.


wobei Mund und Nase nicht gespült werden zubrauchen, und die Füße gewaschen. Anschließendwird <strong>der</strong> ganze Körper gewaschen. Beim Waschensollte zuerst <strong>der</strong> rechte Teil, dann <strong>der</strong> linke Teil desKörpers gewaschen werden. Der Leichnam einesMannes wird von Männern, <strong>der</strong> einer Frau vonFrauen gewaschen. Wenn nötig, könnenEhepartner den Leichnam des Partners waschen.Nach <strong>der</strong> Waschung wird <strong>der</strong> Leichnam inStoff gehüllt. Für Männer enthält das Kafan(Leichentuch) drei Teile: 1. ein Tuch für die untereKörperhälfte, 2. ein Hemd für die obereKörperhälfte, 3. ein großes Tuch, in welches <strong>der</strong>Leichnam als Ganzes gehüllt wird. Für Frauenwerden zusätzlich zwei Tücher benutzt: 1. ein Tuchfür den Oberkörper, 2. ein Tuch für dieKopfbedeckung.Märtyrer brauchen keine Waschung und keinKafan, sie können in ihrer eigenen Bekleidung, diesie anhatten, begraben werden.Nach <strong>der</strong> Waschung und dem Einschlagen inLeichentücher aber vor dem Begräbnis wird dasDschenasa-Gebet verrichtet. <strong>Das</strong> Dschenasa istein sogenanntes Fardh-i-Kifaya-Gebet (von Kafaya= Ersatz), also Pflicht, was soviel bedeutet, daß,wenn niemand das Totengebet für einen Muslimspricht, alle Muslime für schuldig gefunden werden,159


doch daß, wenn auch nur einige wenige Muslimedas Dschenasa verrichten, es so wäre, als hättedie gesamte Gemeinschaft aller Muslime ihrediesbezügliche Pflicht erfüllt.<strong>Das</strong> Dschenasa wird bevorzugterweise aneinem offenen Platz gebetet. Der Leichnam wird an<strong>der</strong> Front aufgebahrt und das Gebet wird voneinem Imam geleitet. Dieser stellt sich hinter denSarg und hinter dem Imam reihen sich dann dieGläubigen auf. Falls es mehr als eine ReiheGläubiger aufzustellen gilt, ist darauf zu achten,daß die Zahl <strong>der</strong> Reihen hinter dem Imam jeweilseine ungerade ist, d.h. entwe<strong>der</strong> eine Reihe o<strong>der</strong>drei o<strong>der</strong> fünf, usw. (Hadies IBNE MAJAH, Kitab-ul-Dschenäis).Es sei angemerkt, daß es im Dschenasawe<strong>der</strong> eine Rukuua noch eine Sadschda gibt, unddaß für dieses Gebet auch kein Asan und Iqamahgerufen werden. Die Wudhu mußselbstverständlich intakt sein.Zuerst spricht <strong>der</strong> Imam laut das Takbir unddie hinter ihm Betenden wie<strong>der</strong>holen esschweigend. Dann rezitiert man schweigend Sanaund die Sure AL-FATEHA. Anschließend ruft <strong>der</strong>Imam wie<strong>der</strong> ein lautes Takbir und die hinter ihmBetenden wie<strong>der</strong>holen es schweigend. Nun betenalle das Duruud-Scharief, woraufhin das dritte lauteTakbir des Imam folgt und das darauffolgende (je160


nachdem, wer verstorben ist) Du‘a für Dschenasa.Danach ruft <strong>der</strong> Imam zum vierten Mal ein lautesTakbir und beendet das Dschenasa mit demSalaam nach beiden Seiten.<strong>Das</strong> aus <strong>der</strong> Sunna bekannte Du‘a fürDschenasa lautet wie folgt:AllÁhumma-Èfir li-ÎayyinÁ wa mayyatinÁ wašÁhidinÁ wa ÈÁ’ibinÁ wa ÒaÈÐrinÁ wa kabÐrinÁwa ÆakarinÁ wa un×ÁnÁ. AllÁhumma manaÎyaytahu minnÁ fa’aÎyihÐ ‘ala-l-islÁmi wa mantawaffaytahu minnÁ fatawaffahu ‘ala-l-ÐmÁn.AllÁhumma lÁ taÎrimnÁ aÊrahu wa lÁ taftinnÁba’dahu.„O Allah, vergib unseren Lebenden undunseren Toten, und denen von uns, die anwesendsind sowie denen, die abwesend sind, und unserenKleinen und unseren Alten, und unseren Männernund unseren Frauen. O Allah, denen unter uns,denen Du Leben geschenkt hast, halte siestandfest im <strong>Islam</strong>, und laß die unter uns, die Du161


sterben lassen wirst, im richtigen Glauben sterben.Schließe uns nicht aus, o Allah, von den Wohltaten,die sich auf den Verstorbenen beziehen, undunterwerfe uns nicht dem Gericht nach ihm.“ (IBNEMAJAH)Falls es sich um eine Frau handelt, so heißt<strong>der</strong> letzte Satz:AllÁhumma lÁ taÎrimnÁ aÊrahÁ wa lÁ taftinnÁba’dahÁ.„Schließe uns nicht aus, o Allah, von denWohltaten, die sich auf die Verstorbene beziehen,und unterwerfe uns nicht dem Gericht nach ihr.“Dschenasa für Kin<strong>der</strong>Falls es sich bei dem Toten um einen Jungenhandelt, dann wird das Gebet wie oben verrichtet.Nur das Dschenasa Du‘a wird wie folgt gebetet:AllÁhumma-Ê‘alhu lanÁ salafan wa faraÔanwa ÆuÌran wa aÊran wa šÁfi’an wa mušaffa‘an.162


„O Allah, mache ihn zum Vorboten für unsund zum Trost für uns und zu etwas Gutem für unsund zur Belohnung für uns und zum Fürsprecherfür uns und akzeptiere seine Fürsprache.“(BUKHARI)Falls es sich um ein Mädchen handelt, dann:AllÁhumma-Ê‘alhÁ lanÁ salafan wa faraÔanwa ÆuÌran wa aÊran wa šÁfi’atn wa mušaffa‘atan.„O Allah, mache es zum Vorboten für uns undzum Trost für uns und zu etwas Gutem für uns undzur Belohnung für uns und zum Fürsprecher füruns und akzeptiere seine Fürsprache.“alatull-Dschenasa-Ghäib (Totengebet inabsentia)Wenn nötig, kann das Dschenasa-Gebetauch in Abwesenheit des Leichnams gebetetwerden. Es wird ge-nauso gebetet wie dasDschenasa-Gebet bei Anwesenheit desLeichnams.163


BegräbnisBei einem Begräbnis sollte folgendesbeachtet werden:1. Die baldmöglichste Verbringung desLeichnams zum Friedhof.2. Vor dem Absenken ins Grab sollten dieSchnüre geöffnet werden, mit denen dieLeichentücher festgebunden worden waren.Beim Absenken sollte das folgende Gebetgesprochen werden:Bismi-llÁhi ‘alÁ millati rasÙli-llÁhi Òalla-llÁhu‘alayhi wa-s-Sallam.„Im Namen Allahs und gemäß <strong>der</strong> Praxis desGesandten Allahs, Friede und Segnungen Allahsseinen auf ihm.“ (ABU DAUD)Dann wird das Gesicht des Toten etwas inRichtung Kaaba geneigt. Je<strong>der</strong> Anwesende sollteetwas Erde in das Grab schütten und dabei diesenVers rezitieren:164


MinhÁ ÌalaqnÁ-kum wa fÐhÁ nu’Ðdu-kum waminhÁ nuÌriÊu-kum tÁratan uÌrÁ.„Aus ihr (<strong>der</strong> Erde) haben Wir eucherschaffen, und in sie werden Wir euchzurückkehren lassen, und aus ihr bringen wir euchabermals hervor.“ (Sure 20 TA-HA, Vers 56)<strong>Das</strong> Grab etwas hügelartig aufzuschütten istSunna. Nach dem Begräbnis sollte gebetet werden:As-SalÁmu ‘alaykum wa innÁ inšÁ’a-llÁhubikum lalÁ ÎiqÙna.„Friede sei auf euch und wir werden uns, soAllah will, wie<strong>der</strong>sehen.“Die Verwandten des Toten sollte man tröstenund unterstützen und zur Standhaftigkeitermahnen. Nahe Verwandte o<strong>der</strong> Nachbarn solltenan die Hinterbliebe-nen Speisen schicken.Abgesehen davon gilt es, sich vor nicht durchdie Sunna belegten Bräuchen und Traditionen zuschützen. Die Trauertage sind drei, danach solltedas Leben wie<strong>der</strong> seinen normalen Gang gehen.Die Trauerperiode für eine Frau, <strong>der</strong>en Ehemanngestorben ist, beträgt drei Monate und zehn Tage.Während dieser Zeit sollte sie nicht unnötig ausdem Haus gehen, sich nicht allzu sehr schminken165


o<strong>der</strong> übermäßig Parfüm benutzen usw. usf. Auchsollte sie Feste vermeiden und die Tage inStandhaftigkeit und Dankbarkeit im GedenkenAllahs verbringen.166


Die Philosophie des IstighfaarIm Heiligen Qur’an sagt Allah: „Suchet euresHerrn Verzeihung, denn Er ist allverzeihend.“ (Sure71 NUH, Vers 11) O<strong>der</strong>: „Dann lobpreise du deinenHerrn und bitte Ihn um Vergebung. Wahrlich, Erwendet sich oft in Gnade.“ (Sure 110 AL-NASR,Vers 4)<strong>Das</strong> Istighfaar-Gebet lautet wie folgt:AstaÈfirullÁha rabbÐ min kulli ÆanbinnwwaatÙbu ilaÐh.„Ich ersuche Vergebung bei Allah, meinemHerrn, für all meine Sünden und wende mich zuIhm.“ (MUSLIM)Abu Musa ra berichtet, daß <strong>der</strong> Heilige ProphetMuhammad ßaw sagte: „Allah hat mir mittelsOffenbarung zwei Dinge anvertraut, die ich meinerUmmah 65 weiterleiten soll. Diese sind: ‚Allah aberwollte sie nicht strafen, solange du unter ihnenwarst, noch wollte Allah sie strafen, während sieVergebung suchten’ (Sure 8 AL-ANFAL, Vers 34).Darum werde ich ihnen, wenn ich sie verlasse, das65 Ummah; arab. für die Gemeinschaft aller Gläubigen.167


Istighfaar bis zum Jüngsten Tag hinterlassen.“(JAME’ TIRMIDHI, Kitabut-Tafsier-il-Qur’an, Tafsier-u-Suret-il-Anfal)An an<strong>der</strong>er Stelle überliefert Hadhrat Ibn-e-Abbas ra , daß <strong>der</strong> Heilige Prophet ßaw sagte:„Derjenige, <strong>der</strong> am Istighfaar festhält (d.h. Gottregelmäßig um Vergebung bittet), für diesen wirdAllah den Weg aus je<strong>der</strong> Drangsal ebnen und ausje<strong>der</strong> schwierigen Lage Erleichterung für ihnherbeiführen, und Er wird ihm Gaben ausRichtungen gewähren, die dieser niemals fürmöglich gehalten hätte.“ (SUNAN ABI-DAUD, KitabulWitr, Kapitel über Istighfaar)Der Verheißene Messias as schreibt:„Istighfaar, wodurch die Wurzeln des Glaubensgestärkt werden, wird im Heiligen Qur’an mitzweierlei Bedeutungen gebraucht. Zum einen, dasHerz mittels <strong>der</strong> Liebe zu Gott zu stärken unddadurch das Aufbegehren von Sünden, die beimAlleinsein aufflackern, mithilfe <strong>der</strong> Bindung zu Gottzu verhin<strong>der</strong>n und eine feste Bindung mit Gotteinzugehen und Ihn um Hilfe zu bitten. Dies ist dasIstighfaar <strong>der</strong> Gottnahen, die es als ihren Ruinbetrachten, auch nur für die Dauer eines Wimpernschlagsvon Gott getrennt zu sein. Sie bitten Ihndeshalb um Vergebung, damit Gott sie in SeinerLiebe gefesselt hält.Die zweite Form von Istighfaar ist jene, daßman vor <strong>der</strong> Sünde flieht und zu Gott eilt und168


versucht, daß das Herz – genauso wie ein Baumtief in <strong>der</strong> Erde verwurzelt ist – zu einemGefangenen <strong>der</strong> Liebe Gottes wird, damit es durcheine (seelisch) reine Entwicklung vor <strong>der</strong>Trockenheit <strong>der</strong> Sünde und dem Verfall bewahrtwerde.Diese beiden Bedeutungen werden alsIstighfaar bezeichnet. Denn ghafara, wovon dasWort Istighfaar abstammt, bedeutet „bedecken“ und„unterdrücken“. Istighfaar bedeutet also auch, daßAllah die Sünden eines Menschen, <strong>der</strong> sich ausLiebe zu Ihm aufrichtet, unterdrückt und verhin<strong>der</strong>t,daß die Wurzeln des Menschlichen offengelegtwerden. Stattdessen gewährt Er ihm Zuflucht unterdem göttlichen Mantel und läßt ihn an SeinerHeiligkeit teilhaben. O<strong>der</strong> daß dann, wenn eineWurzel durch das Auftreten einer Sünde einmaloffenliegt, (Er) diese bedeckt und sie so vor denüblen Folgen einer Entblößung bewahrt bleibt.Weil mithin Gott die Quelle aller Segnungenist und Sein Licht je<strong>der</strong>zeit bereit ist, alle Arten vonDunkelheit zu beseitigen, ist für das Ziel <strong>der</strong>Erlangung eines lauteren Lebens <strong>der</strong> gerade Wegeinzig <strong>der</strong>jenige, daß wir aus Furcht vor diesemgrauenvollen Zustand (<strong>der</strong> Dunkelheit) unsereHände in Richtung dieses Brunnens <strong>der</strong> Reinheitausstrecken, damit dessen Wasser rasch in unsereRichtung strömt und jeden Schmutz ein für allemalhinwegspült.“ (SIRAAJ-UD-DIN, VIER FRAGEN EINES169


CHRISTEN BEANTWORTET, Rohaani Khasain, BandXXII, Seiten 346 und 347)Der Verheißene Messias as führt weiter aus:„Wenn man Allah um Kraft bittet, also Istighfaarübt, kann die eigene Schwäche mithilfe desHeiligen Geistes 66 behoben werden und man wirdvor dem Begehen einer Sünde bewahrt, genausowie Propheten und Gesandte Gottes sich davorbewahren. Und wenn man zu jenen Menschenzählt, die bereits gesündigt haben, so nützt ihnendas Istighfaar in <strong>der</strong> Weise, daß es sie vor denFolgen <strong>der</strong> Sünde – also <strong>der</strong> Strafe – schützt, dennbei <strong>der</strong> Ankunft des Lichts kann die Finsternis nichtbestehen bleiben.“ (KISHTI-E-NUUH, RohaaniKhasain, Band XIX, Seite 34)Der Verheißene Messias as sagte: „Es gibtMen-schen, die sich einer Sünde bewußt sind, undes gibt Menschen, die sich einer Sünde nichteinmal bewußt werden. Deshalb hat Allah für alleZeiten das Istighfaar eingeführt, damit <strong>der</strong> Menschfür jegliche Sünde um Vergebung bittet, sei sie nunsichtbar o<strong>der</strong> versteckt, bekannt o<strong>der</strong> unbekannt,sei sie durch die Hand, den Fuß, die Zunge, dieNase, das Ohr o<strong>der</strong> das Auge o<strong>der</strong> auf irgendeinean<strong>der</strong>e Weise begangen worden. In diesen Tagensollte man beson<strong>der</strong>s das Gebet des ProphetenAdams as rezitieren: ‚Unser Herr, wir haben wi<strong>der</strong>66 arab. Ruh-ul-Quddus.170


uns selbst gesündigt; und wenn Du uns nichtverzeihst und Dich unser erbarmst, dann werdenwir gewiß unter den Verlorenen sein’. (Sure 7 AL-A’RAF; Vers 24).“ (MALFU-SAAT, Band II, Seite 577,neue Auflage)Der Verheißene Messias as führt weiter aus:„‚Und daß ihr Vergebung erfleht von eurem Herrnund euch dann zu ihm bekehrt’ (Sure 11 HUD, Vers4). Denkt daran, daß diese zwei Dinge <strong>der</strong> Ummahgegeben wurden: <strong>Das</strong> eine, um Stärke zu erlangen,und das an<strong>der</strong>e, um die erlangte Stärke tatsächlichzu bezeugen. Zur Erlangung von Stärke dient dasIstighfaar, das auch als „Hilfegesuch“ o<strong>der</strong>„Hilfeverlangen“ bezeichnet wird. uufis 67 habengeschrieben, daß genauso, wie durch Übungen mitHanteln und Gewichten körperliche Stärke undFitneß trainiert wird, die geistige Hantel dasIstighfaar ist. Hierdurch gewinnt die Seele an Kraftund das Herz erlangt Standfestigkeit. Wer zurStärke gelangen will, <strong>der</strong> sollte Istighfaar beten...Mithilfe des Istighfaar versucht <strong>der</strong> Mensch, dieGefühle und Gedanken zu unterdrücken, die ihnvon Gott ablenken. Istighfaar heißt also nichtsan<strong>der</strong>es, als daß man die giftigen Elemente, dieden Menschen angreifen und zerstören wollen,besiegen möge, und die Hin<strong>der</strong>nisse auf dem Weg<strong>der</strong> Ausführung <strong>der</strong> göttlichen Gebote bewältigenund dies duch seine Taten bekunden möge.67 Singular: ÑÙfÐ, arab; <strong>islamische</strong>r Mystiker.171


Man sollte sich auch vor Augen halten, daßAllah zwei Arten von Elementen im Menschenangelegt hat. Zum einen das giftige Element, daßbenutzt wird, um den Mensch zu satanischenHandlungen zu verleiten, und zum an<strong>der</strong>en dasGegenmittel. Wenn <strong>der</strong> Mensch hochmütig wirdund sich für etwas Beson<strong>der</strong>es hält und keine Hilfevon <strong>der</strong> Quelle des Heilmittels in Anspruch nimmt,so gewinnen die Kräfte des Giftes die Ober-hand.Wenn er sich aber als wertlos und untauglichbetrachtet und von sich aus die Hilfe Gottes fürnötig hält, dann ensteht ein Born durch Gott, aus<strong>der</strong> seine zerschmolzene Seele nach außen fließt.Und das ist die Bedeutung von Istighfaar, nämlichdiese Kräfte zu erlangen, vermöge <strong>der</strong>er man diegiftigen Elemente besiegt.“ (MALFUSAAT, Band I,Seite 348 ff., herausgege-ben in Rabwah)Wichtige Anweisungenzur Rezitation des Heiligen Qur’an1. Erscheint während <strong>der</strong> Rezitation desHeiligen Qur’an in einem Vers das Wort Sadschda(Nie<strong>der</strong>wer-fung), sollten sowohl <strong>der</strong> Rezitierendeals auch die Zuhörer Sadschda machen, einesogenannte Sadschda-Tilawat 68 . Dabei kann68 D.h. dann, wenn im Heiligen Qur’an im laufenen Text das WortSadschdah (Nie<strong>der</strong>werfung) erscheint.172


irgendeines <strong>der</strong> folgenden Gebete gesprochenwerden:SaÊada waÊhiya li-l-laÆÐ ÌalaqahÙ wašaqqa sam‘ahÙ wa baÒarahÙ bi-ÎaulihÐ waquwwatihÐ.„Mein Gesicht wirft sich nie<strong>der</strong> vor Dem, Deres geschaffen hat, und Dessen Kraft und Machtihm die Kraft zu sehen und hören geschenkthaben.“ (TIRMIDHI)AllÁhumma saÊada-laka sawÁdÐ wa ÌiyÁ-lÐwa amana bika fu’ÁdÐ wa aqarra bika lisÁnÐ fahÁana ÆÁ bayna yadayka yÁ ‘aÛÐmu, yÁ ÈÁfira-Æ-Æanbi-l-‘aÛÐm.„O Allah, mein Körper und meine Gedankenwerfen sich vor Dir nie<strong>der</strong> und mein Herz glaubt anDich und meine Zunge bestätigt Dich. Hier also binich, in Deinen Händen, o Höchster, o Vergeben<strong>der</strong><strong>der</strong> großen Sünden.“ (TIRMIDHI)173


2) Wenn folgende Verse aus dem HeiligenQur’an rezitiert werden:a) Sure 55 AL-RAHMAN, Verse 14, 17, 19, 22, 24,26, 29, 31, 33, 35, 37, 39, 41, 43, 46, 48, 50,52, 54, 56, 58, 60, 62, 64, 66, 68, 70, 72, 74,76 und 78:Fabi-aiyyi ÁlÁ’i RabbikumÁ tukaÆÆibÁn.„Welche <strong>der</strong> Wohltaten eures Herrn wollt ihrbeide (Menschen und Dschinn) da leugnen?“,so sollte man anschließend an sie diefolgenden Worte aussprechen:LÁ bišay’in min-ni’matika RabbanÁ,„O unser Herr, wir leugnen keine DeinerGnaden.“b) Sure 56 AL-WAQE’AH, Verse 75 und 97, undSure 69 AL-HAQQAH, Vers 53:174


FasabbiÎ bismi Rabbika-l-‘aÛÐm,„Darum preise den Namen deines Herrn, desGr0ßen“,so sollte man anschließend an sie diefolgenden Worte aussprechen:SubÎÁna Rabbiya-l-‘aÛÐm,„Heilig ist mein Herr, <strong>der</strong> Größte.“c) Sure 75 AL-QIYAMAH, Vers 41:Alaysa ÆÁlika biqÁdirin ‘alÁ an yuÎyi almawtÁ,„Und da sollte Er (Gott) nicht imstande sein,die Toten ins Leben zu rufen?“so sollte man anschließend an sie diefolgenden Worte aussprechen:175


BalÁ innahÙ ‘alÁ kulli šay’in qadÐr,„Doch! Er hat Macht über alle Dinge.“sowie:SubÎÁnaka-llÁhumma balÁ,„Heilig bist Du, O Allah, doch!“d) Sure 77 AL-MURSALAT, Vers 51:Fa-bi’ayyi ÎadÐ×in ba’dahÙ, yu’minÙna,„An welches Wort, nach diesem, wollen siedenn glauben?“so sollte man anschließend an sie diefolgenden Worte aussprechen:اÀmantu bi-llÁhi wa bimÁ anzala,„Ich glaube an Allah und das, was Erherabgesandt.“176


e) SURE AL-A’LA, Vers 2:SabbiÎi-sma Rabbika-l-‘alÁ,„Preise den Namen deines Herrn, desHöchsten.“so sollte man anschließend an sie diefolgenden Worte aussprechen:SubÎÁna Rabbiyal-‘alÁ,„Heilig ist mein Herr, <strong>der</strong> Höchste.“f) Sure 88 AL-GHASCHIYAH, Vers 27:Õumma inna ‘alaynÁ ÎisÁbahum,„Alsdann obliegt Uns ihre Rechenschaft.“so sollte man anschließend an sie diefolgenden Worte aussprechen:177


AllÁhumma ÎÁsibbnÁ ÎisÁban yasÐrÁ,„O Allah, for<strong>der</strong>e von uns eine leichteRechenschaft.“g) Sure 95 AL-TIN, Vers 9:Alaysa-llÁhu bi-aÎkami-l-ÎÁkimÐn.„Ist Allah nicht <strong>der</strong> Größte <strong>der</strong> Richter?“so sollte man anschließend an sie diefolgenden Worte aussprechen:BalÁ wa ana ‘alÁ ÆÁlika mina-š-šÁ-hidÐn,„Doch! Und ich gehöre auch zu den Zeugendafür!“178


Gebete aus dem Heiligen Qur’anTEIL 1Der Heilige Qur’an bietet eine Fülle vonGebeten jeglicher Art, und sie sind es auch, die amhäufigsten benutzt werden. Dies aus demeinleuchtenden Grund, daß ein von Allah gelehrtesGebet seinen Zweck auf das Vollständigste erfülltund es gleichermaßen in voller Übereinstimmungmit den Sehnsüchten <strong>der</strong> Seele steht. Weiterhinsind diese Gebete gleichzeitig eine großzügigbelohnende Quelle des Wissens um diePhilosophie des Gebets und die Wirksamkeitgöttlicher Eigenschaften. Einige von ihnen werdenim Folgenden angeführt.Der erste Teil <strong>der</strong> Gebete aus dem HeiligenQur’an besteht aus Gebeten bestimmter Personenzu beson<strong>der</strong>en Gelegenheiten, <strong>der</strong> zweite Teilbeinhaltet allgemeine Gebete aus dem HeiligenQur’an.<strong>Das</strong> Gebet, welches die Propheten Abraham asund Ismael as rezitierten, während sie das HausAllahs (die Kaaba) wie<strong>der</strong>aufbauten179


RabbanÁ taqabbal minnÁ. Innaka Anta-ssamБu-l-‘alÐm.RabbanÁ wa-ÊÝalnÁ Mußlimainilaka wa min ÆurriyyatinÁ ummata-m-Mußlimata-llaka,wa arinÁma-nÁ sikanÁ wa tub ÝalainÁ.Innaka Anta-t-tauwÁbu-r-raÎÐm.„Unser Herr, nimm dies von uns an; denn Dubist <strong>der</strong> Allhörende, Allwissende. Unser Herr,mache uns beide Dir ergeben und mache ausunserer Nachkommenschaft eine Schar, die Dirergeben sei. Und weise uns unsere Wege <strong>der</strong>Verehrung, und kehre Dich gnädig zu uns; denn Dubist <strong>der</strong> oft gnädig Sich Wendende, <strong>der</strong>Barmherzige.“ (Sure 2 AL-BAQARAH, Verse 128 und129)Gebet <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Israels, als sie dem Feindgegenüberstanden180


RabbanÁ afriÈ ÝalainÁ Òabran wa ×abbitaqdÁmanÁ wa-nÒurnÁ Ýala-l-qaumi-l-kÁfirÐn.„O unser Herr, gieße Standhaftigkeit über unsaus und festige unsere Schritte und hilf uns wi<strong>der</strong>das ungläubige Volk.“ (Sure 2 AL-BAQARAH, Vers251)Gebet des Propheten Zacharias as umNachwuchsRabbi hab-lÐ mi-l-ladunka ÆurriyatanÔayyibatan. Innaka samÐÝu-d-duÝÁÞi.„Mein Herr, gewähre mir Du einen reinenSprößling; wahrlich, Du bist <strong>der</strong> Erhörer desGebets.“ (Sure 3 AL-IMRAN, Vers 39)Gebet <strong>der</strong> Jünger Jesu as181


RabbanÁ ÁmannÁ bimÁ anzalta wa-ttabaÝnÁ-r-rasÙlafa-ktubnÁ maÝa-¢-¢ÁhidÐn.„Unser Herr, wir glauben an das, was Duherabgesandt hast, und wir folgen diesemGesandten. So schreibe uns ein unter dieBezeugenden.“ (Sure 3 AL-IMRAN, Vers 54)Demütige Bitte <strong>der</strong>jenigen unter den Menschendes Buches, die gläubig warenRabbanÁ ÁmannÁ fa-ktubnÁ maÝa-ššÁhidÐn;wa mÁ lanÁ lÁ nuÞminu bi-llÁhi wa mÁÊÁÞanÁ mina-l-Îaqq; wa naÔmaÝu Þan yudÌilanÁrabbunÁ maÝa-l-qaumi-Ò-ÒÁliÎÐn.„Unser Herr, wir glauben, so schreibe unsunter die Bezeugenden. Und weshalb sollten wirnicht an Allah glauben und an die Wahrheit, die zuuns gekommen ist, wo wir innig wünschen, daß182


unser Herr uns zu den Rechtgesinnten zählenmöge.“ (Sure 5 AL-MA’EDAH, Verse 84 und 85)Gebet des Propheten Adam as und dessen Frauum VergebungRabbanÁ ÛalamnÁ anfusanÁ; wa i-l-lamtaÈfirlanÁ wa tarÎamnÁ lanakÙnanna mina-l-ÌÁsirÐn.„Unser Herr, wir haben wi<strong>der</strong> uns selbstgesündigt; und wenn Du uns nicht verzeihst undDich unser erbarmst, dann werden wir gewiß unterden Verlorenen sein.“ (Sure 7 AL-A’RAF, Vers 24)Demütige Bitte <strong>der</strong> Zauberer Pharaos, nachdemsie glaubtenRabbanÁ afriÈ ÝalainÁ Òabran wa tawaffanÁMußlimÐn.183


„Unser Herr, gieße Standhaftigkeit in uns undlaß uns sterben als Gottergebene.“ (Sure 7 AL-A’RAF, Vers 127)Gebet des Propheten Noah as beim Betreten <strong>der</strong>ArcheBismi-llÁhi maÊrÐhÁ wa mursÁhÁ. InnaRabbi laÈafÙru-r-raÎÐm.„Im Namen Allahs ist ihre Ausfahrt und ihreLandung. Mein Herr ist wahrlich allverzeihend,barmherzig.“ (Sure 11 HUD, Vers 42)Gebet des Propheten Josef as umRechtschaffenheit184


FÁÔira-s-samÁwÁti wa-l-ÞarÃ. ÞAntawaliyyÐ fi-d-dunyÁ wa-l-ÞÁÌirah. TawaffanÐMußliman wa-l-ÎiqnÐ bi-Ò-ÒÁliÎÐn.„Oh Schöpfer <strong>der</strong> Himmel und <strong>der</strong> Erde, Dubist mein Beschützer in dieser Welt und in <strong>der</strong>künftigen. Laß mich sterben in Ergebenheit undvereine mich mit den Rechtschaffenen. (Sure 12YUSUF, Vers 102)Gebet des Heiligen Propheten ßaw um einenerfolgreichen Abschluß in einer AngelegenheitRabbi adÌilnÐ mudÌala Òidqin wa aÌriÊnÐmuÌraÊa Òidqin wa-ÊÝal mi-l-ladunka sulÔÁnan-nnaÒÐra.„O mein Herr, laß meinen Eingang 69 einenguten Eingang sein, und laß meinen Ausgang69 Hier ist die Rede vom triumphalen Einzug des Propheten ßaw in Mekkaund von seinem Auszug nach Medina. Der Vers, offenbart vor <strong>der</strong>Flucht nach Medina (Hidschra), teilte dem Propheten ßaw seinesiegreiche Rückkehr nach Mekka mit.185


einen guten Ausgang sein. Und gewähre mir vonDir aus eine helfende Kraft.“ (Sure 17 BANI-ISRA’IL,Vers 81)Gebet <strong>der</strong>jenigen, die in den KatakombenhaustenRabbanÁ ÁtinÁ mi-l-ladunka raÎmatan wahayyiÞ lana min amrinÁ rašada.„Unser Herr, gewähre uns Barmherzigkeitvon Dir aus und bereite uns einen Weg in unsererSache.“ (Sure 18 AL-KAHF, Vers 11)Gebet des Propheten Mose as um RedesicherheitRabbi-šraÎlÐ Òadri wa yassirlÐ ’amri wa-Îlul‘uqdata-m-mi-l-lisÁni, yafqahÙ qauli.„Mein Herr, öffne mir meine Brust, un<strong>der</strong>leichtere mir meine Aufgabe, und löse die Knoten186


meiner Zunge, daß sie meine Rede verstehen.“(Sure 20 TA-HA, Verse 26-29)Gebet des Heiligen Propheten ßaw umWissensvermehrungRabbi zidni ‘ilmÁ.„O mein Herr, mehre mich an Wissen.“ (Sure20 TA-HA, Vers 115)Gebet des Propheten Hiob as in NotAnni massaniya-Ã-Ãurru wa Anta arÎamu-rrÁÎimÐn.„(O Herr,) Unheil hat mich geschlagen, undDu bist <strong>der</strong> Barmherzigste aller Barmherzigen.“(Sure 21 AL-ANBI-YA, Vers 84)187


Gebet des Propheten Jonah as ,nachdem er seinen Frevel erkannt hatteLÁ ilÁha illÁ Anta, subÎÁnaka; innÐ kuntumina-Û-ÛÁlimÐn.„Es gibt keinen Gott außer Dir. Heilig bist Du!Ich bin fürwahr einer <strong>der</strong> Frevler gewesen.“ (Sure21 AL-ANBIYA, Vers 88)Gebet des Propheten Zacharias as umNachkommenschaftRabbi lÁ taÆarnÐ fardan wa Anta Ìayru-lwÁri×Ðn.„Mein Herr, lasse mich nicht einsam, und Dubist <strong>der</strong> Beste <strong>der</strong> Erben.“ (Sure 21 AL-ANBIYA, Vers90)Gebet des Propheten Noah as um sicheresAnkommen188


Rabbi anzalnÐ munzala-m-mubÁrakan waAnta Ìayru-l-munzilÐn.„Mein Herr, gewähre mir eine gesegneteLandung, denn Du bist <strong>der</strong> beste Lotse.“ (Sure 23AL-MO’MINUN, Vers 30)Gebet des Heiligen Propheten ßawum Schutz vor teuflischen EinflüsterungenRabbi a’ÙÆubika min hamazÁti-š-šayÁÔÐniwa a’ÙÆubika Rabbi a-y-yaÎÃurÙn.„Mein Herr, ich nehme Zuflucht bei Dir vorden Einflüsterungen <strong>der</strong> Teufel, Und ich nehmemeine Zuflucht bei Dir, mein Herr, daß sie sich mirnicht nähern.“ (Sure 23 AL-MO’MINUN, Verse 98 und99)Gebet des Propheten Abraham as um Weisheit189


Rabbi hab lÐ Îukman wa-l-ÎiqnÐ bi-Ò-ÒÁliÎÐn, wa-Ê‘al-lÐ lisÁna Òidqin fi-l-ÁÌirÐn, wa-Ê‘alnÐ mi-w-wara×ati Êannati-na‘Ðm.„Mein Herr, schenke mir Weisheit und fügemich zu den Rechtschaffenen; und gewähre mireinen bleibenden Ruf bei den künftigenGeschlechtern. Und mache mich zu einem Erbendes Gartens <strong>der</strong> Glückseligkeit.“ (Sure 26 AL-SCHU’ARA, Verse 84 bis 87)Gebet des Propheten Salomon as umDankbarkeitRabbi auziÝnÐ an aškura niÝmataka-llatÐanÝamta Ýalayya wa ÝalÁ wÁlidayya wa an190


aÝmala ÒÁliÎan tarÃÁhu wa adÌilnÐ biraÎmatika fÐÝibadika-ÒÒÁlihÐn„Mein Herr, gib mir ein, dankbar zu sein fürDeine Gnade, die Du mir und meinen Elterngewährt hast, und Gutes zu tun, das Dirwohlgefällig sei, und nimm mich, durch DeineBarmherzigkeit, unter Deine rechtschaffenenDiener auf.“ (Sure 27 AL-NAML, Vers 20)Gebet des Propheten Abraham as um einen SohnRabbi hab lÐ mina-Ò-ÒÁliÎÐn.„Mein Herr, gewähre mir einenrechtschaffenen Sohn.“ (Sure 37 AL-SAFFAT, Vers101)Demütige Bitte <strong>der</strong> Engel im Namen <strong>der</strong>Rechtschaffenen191


RabbanÁ wasi‘ta kulla šay’i-r-raÎmatan wa‘ilman fa-Èfir li-l-laÆÐna tÁbÙ wa-t-taba‘ÙsabÐlaka waqihim aÆÁba-l-ÊaÎÐm. RabbanÁ waadÌilhum ÊannÁti ‘adni-l-latÐ wa‘attahum wa manÒalaÎa min ÁbÁ’ihim wa azwÁÊihim waÆurriyyÁtihim. Innaka Anta-l-‘azÐzu-l-ÎakÐm.Waqihimu-s-sayyi’Át, wa man taqi-s-sayyi’Átiyauma’iÆin faqad raÎimtahÙ, wa ÆÁlika huwa-lfauzu-l-‘aÛÐm.„Unser Herr, Du umfassest alle Dinge mitBarmherzigkeit und Wissen. Vergib darum denen,die bereuen und Deinem Weg folgen; und bewahresie vor <strong>der</strong> Strafe <strong>der</strong> Hölle. Unser Herr, lasse sieeintreten in die Gärten <strong>der</strong> Ewigkeit, die Du ihnenverheißen hast, wie auch jene ihrer Väter und ihrer192


Frauen und ihrer Kin<strong>der</strong>, die rechtschaffen sind.Gewiß, Du bist <strong>der</strong> Allmächtige, <strong>der</strong> Allweise. Undbewahre sie vor Übel, denn: wen Du vor Übelbewahrst an jenem Tage – ihm hast Du wahrlichBarmherzigkeit erwiesen. Und das ist die höchsteGlückseligkeit.“ (Sure 40 AL-MO’MIN, Verse 8 bis10)Gebet des Propheten Noah as um HilfeAnnÐ maÈlÙbun fantaÒir.„(O Herr,) ich bin überwältigt, so hilf Du mir.“(Sure 54 AL-QAMAR, Vers 11)Gebet <strong>der</strong> Gefährten des Propheten Abraham asum Rechtleitung193


RabbanÁ ‘alayka tawakkalnÁ wa ilaykaanabnÁ wa ilayka-l-maÒÐr. RabbanÁ lÁ taÊ’alnÁfitnata-l-li-l-laÆÐna kafarÙ wa-ÈfirlanÁ RabbanÁ.Innaka Anta-l-‘azÐzu-l-ÎakÐm.„Unser Herr, in Dich setzen wir unserVertrauen und zu Dir kehren wir reuig um, und zuDir ist zuletzt die Einkehr. Unser Herr, mache unsnicht zum Stein des Anstoßes für dieNichtgläubigen, und vergib uns, unser Herr, dennDu, und Du allein, bist <strong>der</strong> Allmächtige, <strong>der</strong>Allweise.“ (Sure 60 AL-MUMTAHANAH, Verse 5 und6)Gebet <strong>der</strong> Gläubigen,die an den Tag des Jüngsten Gerichts glaubenRabbanÁ atmim lanÁ nÙranÁ wa-ÈfirlanÁ.Innaka ‘alÁ kulli šay’in qadÐr.„Unser Herr, mache unser Licht für unsvollkommen und vergib uns, denn Du vermagst alleDinge zu tun.“ (Sure 66 AL-TAHRIM, Vers 9)194


195


Gebete aus dem Heiligen Qur’anTEIL 2Im Folgenden nun einige allgemeine Gebeteaus dem Heiligen Qur’an.ÇufrÁnaka RabbanÁ wa ilayka-l-maÒÐr.„Uns Deine Vergebung, o unser Herr! und zuDir ist die Heimkehr.“ (Sure 2 AL-BAQARAH, Vers286)RabbanÁ lÁ tu’ÁÌiÆnÁ in-nasÐnÁ auaÌÔanÁ. RabbanÁ wa lÁ taÎmil ‘alayna iÒran kamaÎamaltahÙ ‘ala-l-laÆÐna min qablinÁ. RabbanÁ wa196


lÁ tuÎammilnÁ mÁ lÁ tÁqata lanÁ bih, wa a‘fu ‘annÁwa Èfir lanÁ, wa-rÎamnÁ, Anta MaulanÁ fa-nÒurnÁ‘ala-l-qaumil-kÁfirÐn.„Unser Herr, strafe uns nicht, wenn wir unsvergessen o<strong>der</strong> vergangen haben; unser Herr, legeuns nicht eine Verantwortung auf, wie Du sie denenauferlegtest, die vor uns waren. Unser Herr, bürdeuns nicht auf, wozu wir nicht die Kraft haben, undlösche unsere Sünden aus und gewähre unsVergebung und habe Erbarmen mit uns; Du bistunser Meister; also hilf uns wi<strong>der</strong> das ungläubigeVolk.“ (Sure 2 AL-BAQARAH, Vers 287)RabbanÁ lÁ tuziÈ qulÙbanÁ ba‘da iÆhadaytanÁ wa hab lanÁ mi-l-ladunka raÎmatan.Innaka Anta-l-wahhÁb.„Unser Herr, laß unsere Herzen nichtver<strong>der</strong>bt werden, nachdem Du uns geleitet hast,und gewähre uns Gnade von Dir; gewiß, Du alleinbist <strong>der</strong> Gewährende.“ (Sure 3 AL-IMRAN, Vers 9)197


RabbanÁ innanÁ ÁmannÁ fa-Èfir lanaÆunÙbanÁ wa qina ‘aÆÁba-n-nÁr.„Unser Herr, siehe, wir glauben, vergib unsdarum unsere Sünden und bewahre uns vor <strong>der</strong>Strafe des Feuers.“ (Sure 3 AL-IMRAN, Vers 17)AllÁhumma MÁlika-l-mulki tu’ti-l-mulka mantašÁ’u wa tanzi‘u-l-mulka mi-m-man tašÁ’u wa198


tu‘izzu man tašÁ’u wa tuÆillu man tašÁ’u. Biyadika-l-Ìayr.Innaka ‘alÁ kulli šay’in qadÐr. TÙliÊul-lailafi-n-nahÁri wa tÙliÊu-n-nahÁra fi-l-lail; watuÌriÊu-l-Îayya mina-l-mayyiti wa tuÌriÊu-l-mayyitamina-l-Îayy; wa turzuqu man tašÁ’u bi-Èayri ÎisÁb.„O Allah, Herr <strong>der</strong> Herrschaft. Du gibst dieHerrschaft, wem Du willst, und Du nimmst dieHerrschaft, wem Du willst. Du erhöhst, wen Duwillst, und erniedrigst, wen Du willst. In DeinerHand ist alles Gute. Wahrlich, Du hast Macht überalle Dinge. Du lässest die Nacht übergehen in denTag und lässest den Tag übergehen in die Nacht.Du lässest das Lebendige hervorgehen aus demToten und lässest das Tote hervorgehen aus demLebendigen. Und du gibst, wem Du willst, ohne zurechnen.“ (Sure 3 AL-IMRAN, Verse 27 und 28)199


RabbanÁ mÁ Ìalaqta hÁÆÁ bÁÔilansubÎÁnaka faqinÁ ‘aÆÁba-n-nÁr. RabbanÁ innakaman tudÌili-n-nÁra faqad aÌzaytahu; wa mÁ li-Û-ÛÁlimÐna min anÒÁr. RabbanÁ innanÁ sam’inÁmunÁdiyan yunÁdi li-l-ÐmÁni an ÁminÙ birabbikumfa ÁmannÁ. RabbanÁ fa-Èfir lanÁÆunÙbanÁ wa kafir ‘anna sayyi’ÁtinÁ watawaffanÁ mÁ’a-l-abrÁr. RabbanÁ wa ÁtinÁ mÁwa’atanÁ ‘alÁ rusulika wa lÁ tuÌzinÁ yaumi-lqiyyÁmah.Innaka lÁ tuÌlifu-l-mÐ’Ád.„Unser Herr, Du hast dies nicht vergebenserschaffen; heilig bist Du; errette uns denn vor <strong>der</strong>Strafe des Feuers. Unser Herr, wir hörten einenRufer, <strong>der</strong> zum Glauben aufruft: „Glaubet an eurenHerrn!“ und wir haben geglaubt. Unser Herr, vergib200


uns darum unsere Vergehen und nimm hinweg vonuns unsere Übel und zähle uns im Tode zu denRechtschaffenen. Unser Herr, gib uns, was Du unsverheißen durch Deine Gesandten; und stürze unsnicht in Schande am Tage <strong>der</strong> Auferstehung.Wahrlich, Du brichst das Versprechen nicht.“ (Sure3 AL-IMRAN, Verse 192, 194 und 195)Rabbi-Èfir wa-rÎam wa Anta Ìayru-r-rÁÎimÐn„Mein Herr, vergib und habe Erbarmen, dennDu bist <strong>der</strong> beste Erbarmer.“ (Sure 23 AL-MO’MINUN, Vers 119)RabbanÁ-Òrif ‘annÁ ‘aÆÁba Êahannam.Inna ‘aÆÁbahÁ kÁna ÈarÁmÁ.„Unser Herr, wende von uns die Strafe <strong>der</strong>Hölle; denn wahrlich, ihre Strafe ist langwährende201


Pein. Sie ist fürwahr schlimm als Ruhestatt und alsAufenthalt.“ (Sure 25 AL-FURQAN, Verse 66 und 67)RabbanÁ hab lanÁ min azwÁÊinÁ waÆurriyyÁtinÁ qurrata a’yunin wa-Ê’alnÁ li-lmuttaqÐnaimÁmÁ.*„Unser Herr, gewähre uns an unseren Frauen undKin<strong>der</strong>n Augentrost, und mache uns zu einemVorbild für die Rechtschaffenen.“ (Sure 25 AL-FURQAN, Vers 75)202


Rabbi au zi‘nÐ an aškura ni‘mataka-l-latÐan‘amta ‘alayya wa ‘alÁ wÁlidayya wa an a‘malaÒÁliÎan tarÃÁhu wa aÒliÎ-lÐ fÐ ÆurriyyatÐ. InnÐtubdu ilayka wa innÐ mina-l-MußlimÐn.„Mein Herr, sporne mich an, dankbar zu seinfür Deine Gnade, die Du mir und meinen Elternerwiesen hast, und Rechtes zu wirken, das Dirwohlgefallen mag. Und laß mir meineNachkommenschaft rechtschaffen sein. Siehe, ichwende mich zu Dir; und ich bin einer <strong>der</strong>Gottergebenen.“ (Sure 46 AL-AHQAF, Vers 16)RabbanÁ-Èfir-lanÁ wa li iÌwÁninÁ-l-laÆÐnasabaqÙnÁ-l-ÐmÁni wa lÁ taÊ‘al fÐ qulÙbinÁ Èilla-lli-l-laÆÐnaÁmanÙ RabbanÁ. Innaka ra’Ùfu-rraÎÐm.203


„Unser Herr, vergib uns und unserenBrü<strong>der</strong>n, die uns im Glauben vorangingen, undlasse in unseren Herzen keinen Groll gegen dieGläubigen. Unser Herr! Du bist fürwahr gütig,barmherzig.“ (Sure 59 AL-HASCHR, Vers 11)<strong>Das</strong> nach <strong>der</strong> Sure AL-FATIHA umfassendsteGebet ist das Duruud-Scharief, das Erflehen vonSegnungen für den Heiligen ProphetenMuhammad ßaw .204


Gebetedes Heiligen Propheten Muhammad ßawNach dem AufwachenAlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ aÎyÁnÁ ba’da mÁamÁtanÁ wa ilayhi-n-nušÙr.„Alle Lobpreisung gebührt Allah, Der unswie<strong>der</strong> zum Leben gebracht hat, nachdem Er unsin einem Zustand des Todes (im Schlaf) hielt, undzu Ihm ist die letzte Auferstehung.“ (TIRMIDHI)Auf dem Weg zum AbtrittAllÁhumma innÐ a’ÙÆubika mina-l-Ìubu×iwa-l-ÌabÁ’i×.„O Allah, ich suche Schutz bei Dir vorjeglicher Unreinheit.“ (BUKHARI)Beim Verlassen des Abtritts205


Bismi-llÁhi ÈufrÁnaka. AlÎamdulillÁhi-l-laÆÐaÆhaba ‘annÐ-l-iÆÁ wa ‘ÁfÁnÐ.„Im Namen Allahs, ich erflehe DeineVergebung. Aller Preis gebührt Allah, Der allesKrankmachende von mir entfernt und mich wie<strong>der</strong>in meinen Normalzustand versetzt hat.“ (ABU DAUD,TIRMIDHI)Beim Verlassen des eigenen HausesBismi-llÁhi tawakalltu ‘ala-llÁh. AllÁhummainnÐ a’ÙÆubika an aÃilla au uÃalla au azilla auuzilla au aÛlama au uÛlama au aÊhala au yuÊhalu‘alayya.„Ich gehe fort im Namen Allahs und setzemein Vertrauen in Allah. Es gibt keine Kraft, Guteszu tun o<strong>der</strong> Stärke, dem Üblen zu wi<strong>der</strong>stehen,denn durch Allah. Ich flehe um Deinen Schutz, oAllah, um nicht irrezugehen o<strong>der</strong> irregeleitet zuwerden, um nicht auszurutschen o<strong>der</strong> ausrutschen206


zu lassen, um nicht Unrecht zuzufügen o<strong>der</strong> daßmir kein Unrecht zugefügt wird, um mich nichtirgend-jemandem gegenüber mißzuverhalten, o<strong>der</strong>daß sich irgendjemand mir gegenüber mißverhält.“(TIRMIDHI)Beim HeimkommenAllÁhumma innÐ as’aluka Ìayra-l-maulaÊi waÌayra-l-maÌra bismi-llÁhi wa laÊnÁ wa ‘ala-llÁhiRabbanÁ tawakkalnÁ.„O Allah, ich erbitte von Dir einen gutenEingang und daß das Gute anhält. Wir treten ein imNamen Allahs und setzen all unser Vertrauen inAllah, unseren Herrn.“ (ABU DAUD)Bevor man beginnt zu essenBismi-llÁhi wa ‘alÁ barakati-llÁhi.„Im Namen Allahs und mit AllahsSegnungen.“ (TIRMIDHI)207


Nach Beendigung <strong>der</strong> MahlzeitAlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ aÔ’amanÁ wa saqÁnÁwa Êa’alnÁ mina-l-MußlimÐn.„Aller Preis gebührt Allah, Der uns zu Essen und zuTrinken gegeben und uns zu Muslimen gemachthat.“ (TIRMIDHI)Am Ende eines FestesAllÁhumma bÁrik-lahum fÐmÁ razqtahumwa-Èfir-lahum wa-rÎamhum.„O unser Herr, segne Du sie mit dem, mit dem Dusie versorgt hast, und vergib ihnen und erweiseihnen Deine Barmherzigkeit.“ (MUSLIM)Beim Anziehen eines neuen Kleidungsstücks208


AllÁhumma laka-l-Îamdu kamÁ kasautanÐhias‘aluka ÌayrahÙ wa Ìayra mÁ Òuni‘a lahÙ waa‘ÙÆubika min šarrihÐ wa šarri mÁ Òuni‘a lahÙ.„Aller Preis gebührt Dir, o Allah. Da Du diesesKleidungsstück für mich zum Tragen bestimmthast, erbitte ich diesbetreffend alles Gute von Dirund alles Gute bezüglich des Zwecks, für den eshergestellt wurde; und ich erflehe Deinen Schutzgegen alles Böse es betreffend und gegen allesBöse, was auf den Zweck, für den es hergestelltwurde, bezogen sein mag.“ (BUKHARI)Auf dem Weg zur MoscheeAllÁhumma-Ê’al fÐ qalbÐ nÙran, wa-Ê’al fÐlisÁnÐ nÙran, wa-Ê’al fÐ sam’Ð nÙran, wa-Ê’al fÐbaÒarÐ nÙran, wa-Ê’al fÐ ÌalfÐ nÙran, wa-Ê’al209


amÁmÐ nÙran, wa-Ê’al min fauqÐ nÙran, wa-Ê’almin taÎtÐ nÙran. AllÁhumma-‘ÔinÐ nÙran.„Oh Allah, tue Licht in mein Herz, und tueLicht auf meine Zunge, und tue Licht in meineOhren, und tue Licht in meine Augen, und tue Lichthinter mich, und tue Licht vor mich, und tue Lichtüber mich, und tue Licht unter mich, und umhüllemich mit Licht, o Allah.“ (BUKHARI)Beim KrankenbesuchAllÁhumma, Rabbi-n-nÁsi, aÆhibi-l-ba’sa,išfi, Anta-š-šÁfÐ lÁ šifÁ’a illÁ šifÁ’uka, šifÁ’an lÁyuÈÁdiru saqamÁ.„O Herr <strong>der</strong> Menschheit, nimm dieses Leidenhinweg und schenke Heilung, denn Du bist <strong>der</strong>Heiler; es gibt keine Heilung außer Deiner Heilung,eine Heilung, die keine Krankheit zurückläßt.“(BUKHARI)Gegen Schulden210


AllÁhumma innÐ a‘ÙÆubika mina-l-hammiwa-l-Îuzni, wa a‘ÙÆubika mina-l-‘aÊzi wa-l-kasli,wa a‘ÙÆubika mina-l-Êubni wa-l-buÌli, waa‘ÙÆubika min Èalabati-d-dayni wa qahri-r-riÊÁl.„O Allah, ich suche Zuflucht bei Dir gegenden vergangenen und zukünftigen Kummer; ichtrachte nach Schutz bei Dir gegen dasNichtvorhandensein von Mitteln und seinNichtbenutzen durch Faulheit. Ich suche DeinenSchutz gegen moralische Feigheit und Geiz. Ichtrachte nach Deinem Schutz gegen dieÜberwältigung durch Schulden und dagegen, vonMenschen schlecht behandelt zu werden. (ABUDAUD)Und:AllÁhumma-kfinÐ bi-ÎalÁlika ‘an ÎarÁmika waaÈninÐ bi-faÃlika ‘amman sawÁka.211


„O Allah, mache mich selbstgenügsamgegenüber unrechtmäßig Erworbenem durch das,was gesetzesmäßig verdient wurde, und machemich durch Deine Gnade von jedem an<strong>der</strong>enunabhängig denn von Dir.“ (ABU DAUD)Beim Erreichen seines ZielsAlÎamdu lillÁhillaÆÐ biniÝmatihÐtatimmuÒÒÁ-liÎÁt.„Aller Preis gebührt Allah, Dessen Gnade allein alleguten Dinge zur Erfüllung bringt.“ (MUSLIM)Am SargInnÁ li-llÁhi wa innÁ ilayhi raÊi’Ùn.AllÁhumma aÊirnÐ fÐ muÒÐbatÐ wa-Ìluf-lÐ Ìayra-212


m-minhÁ. AllÁhum-ma-Èfirli (Name <strong>der</strong>/desVerstorbenen) wa-rfa‘ daraÊatahÙ fi-l-mahdiyyÐnawa-Ìlifhu fÐ ‘aqibihÐ fi-l-ÈÁbirÐna wa-Èfir-lanÁ walahÙ, yÁ Rabbi-l-‘ÁlamÐna wa-ftaÎ-lahÙ fÐ qabrihÐwa nawwir-lahÙ fÐhi.„Von Allah kommen wir und zu Allah kehrenwir zurück. O mein Herr, stütze Du mich in diesemschmerzlichen Verlust und ersetze Du diesenVerlust mit etwas Besserem an seiner Stelle. Omein Herr, vergib Du ... (Name <strong>der</strong>/desVerstorbenen) und erhöhe sie/ihn unter dieRechtgeleiteten, und bringe Du einen unter unsdazu, ihre/seine Stelle einzunehmen. Vergib Duuns wie auch ihr/ihm. O Herr <strong>der</strong> Welten, undmache Du ihre/seine Welt weit für sie/ihn inihrem/seinem Grab und versieh sie/ihn dort mitDeinem Licht.” (MUSLIM)Beim FriedhofsbesuchAs-SalÁmu ‘alaykum dÁra qaumi-mmu’minÐnawa innÁ in šÁ’a-llÁhu bikum lÁ ÎiqÙn.As-SalÁmu ‘alaykum, yÁ ahla-l-qubÙri yaÈfiru-213


llÁhu lana wa lakum antum salafunÁ wa naÎnu bi-l-Á×ar.„Friede sei auf euch, o ihr Gläubigen unterden Bewohnern dieser Gräber, Gläubige an undUnterwürfige zu Allah. Wir werden mit euchzusammentreffen gemäß Allahs Willen. Wir bittenAllah um Schutz für euch und für uns.“ (MUSLIM)HeiratsglückwünscheBÁraka-llÁhu laka, bÁraka-llÁhu laka, bÁraka‘alaykumÁ wa Êama’a baynakumÁ fÐ ÌayrihÐ.„Möge Allah euch beiden Seinen Segenverleihen und Einklang zwischen euchhervorbringen in Wohltätigkeit.“ (TIRMIDHI, HadiesNr. 1011)Gebet für die neue BrautAllÁhumma innÐ as’aluka min ÌayrihÁ waÌayra mÁ ÊabaltahÁ ‘alayhi wa a’ÙÆubika minšarrihÁ wa šarri mÁ ÊabaltahÁ ‘alayhi.214


„O mein Herr, ich erbitte von Dir das Gute anihr und das Gute dessen, was ihr innewohnt, undich suche Zuflucht bei Dir vor dem an ihr, dasKummer erregt und dem kummervollen Teil ihrerNatur.“ (ABU DAUD)Bei <strong>der</strong> Vereinigung von Mann und FrauBismi-llÁh. AllÁhumma ÊannibnÁ-š-šayÔÁnawa Êannibi-š-šayÔÁna mÁ razaqtanÁ.„Im Namen Allahs! Beschütze uns, oh Allah,vor allem Üblen, und halte alles Übel von dem fern,das Du uns schenken magst.“ (BUKHARI)Während des Einkaufens215


Bismi-llÁh. AllÁhumma innÐ as’aluka ÌayrahÁÆÁ-s-sÙqi wa Ìayra mÁ fÐhÁ wa a‘ÙÆubikamin šarrihÁ wa šarri mÁ fÐhÁ. AllÁhumma innÐa‘ÙÆubika an aÒÐba fÐhÁ Òafqatan ÌÁsiratan.„Im Namen Allahs. O Allah, ich ersuche Dichum das Beste dieses Marktes und um das Beste,was sich darin befindet. Und ich suche Schutz beiDir vor seinem Unrecht und dem Schädlichen inihm. O Allah, ich ersuche Deinen Schutz vor einemschlechten Handel.“ (MUSTADDRIK HAKIM)Um Leiden o<strong>der</strong> Betrübnis zu entgehenAlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ ‘ÁfÁnÐ mimmÁ-btalÁkabihÐ wa faÃÃalanÐ ‘alÁ ka×Ðri-m-mimman ÌalaqatafÃÐlÁ.„Aller Preis gebührt Allah, Der mich vor dembewahrt hat, mit was Er euch betrübt hat, und Dermir den Vorzug gegeben hat vor vielen an<strong>der</strong>enSeiner Kreaturen.“ (TIRMIDHI)Sich dem göttlichen Willen ergebend216


AlÎamdulillÁhi ‘alÁ kulli ÎÁlin.„Aller Preis gebührt Allah – in jedem Zustandund in je<strong>der</strong> Lage.“ (TIRMIDHI)Angesichts einer unerwünschten NachtAllÁhumma lÁ ya’tÐ bi-l-ÎasanÁti illÁ Anta walÁ yadfa’u-s-sayyi’Áti illÁ Anta wa lÁ Îaula wa lÁquwwata illÁ bi-llÁh.„O Allah, niemand kann Gutes bringen außerDir, und niemand kann Übles verhin<strong>der</strong>n außer Dir.Und es gibt we<strong>der</strong> Kraft noch Stärke denn beiAllah.“ (MUSLIM)Um einen Verlust wettzumachen‘AsÁ RabbunÁ an yubdi-lanÁ Ìayran minhÁinnÁ ilÁ RabbanÁ rÁÈibÙn.217


„Mag sein, unser Herr wird es uns mit etwasBesserem vergelten; wir wenden uns zu Ihm allein(in unserem Verlust).“ (MUSLIM)Gegen die üblen Folgen großen ZornsAllÁhumma-Èfir-lÐ ÆanbÐ wa-Æhib ÈayÛaqalbÐ wa aÊirnÐ mina-š-šayÔÁni-r-raÊÐm.„O unser Herr, vergib Du mir meine Sündenund nimm den würgenden Zorn aus meinen Herzenund gewähre Du mir Zuflucht bei Dir vor Satan,dem Verworfenen.“ (MUSNAD AHMAD)In Verteidigung gegen einen FeindAllÁhumma innÁ naÊ’aluka fÐ nuÎÙrihim wana’ÙÆubika min šurÙrihim.„O Allah, wir setzen dich gegen sie, un<strong>der</strong>suchen Deinen Schutz gegen ihr Unheil.“ (ABUDAUD)218


Gebet um Stärke gegen den FeindAllÁhumma Anta ‘aÃudÐ wa naÒÐrÐ bikaaÎÙlu wa bika uqÁtila.„O Allah, Du allein bist mein starker Arm undmein Helfer. Es ist mit Deiner Stärke, daß ichumhergehe, und es ist mit Deiner Hilfe, daß ichmeine Schlacht kämpfe.“ (TIRMIDHI)Bei ReisebeginnAllÁhu akbar, AllÁhu akbar, AllÁhu akbar.SubÎÁna-l-laÆÐ saÌÌara lanÁ hÁÆÁ wa mÁ kunnÁlahÙ muqrinÐna wa innÁ ilÁ RabbinÁlamunqalibÙn. AllÁhumma innÁ nas’aluka fÐsafarinÁ hÁÆÁ-l-birra wa-t-taqwÁ wa mina-l-‘amali219


mÁ tarÃÁ. AllÁhumma hawwin ‘alaynÁ safaranÁhÁÆÁ wa-ÔwilnÁ bu’dahÙ.„Allah ist <strong>der</strong> Größte. Allah ist <strong>der</strong> Größte.Allah ist <strong>der</strong> Größte. Alle Herrlichkeit gebührt Ihm,Der es (das Fortbewegungsmittel) uns dienlichgemacht hat, während wir doch kein Vermögenhatten, es zu beherrschen. Wahrlich, wir werdenalle zu Ihm zurückkehren. O Allah, wir ersuchenvon Dir auf dieser unserer Reise Tugend undRechtschaffenheit und solche Taten, die in DeinenAugen gefällig sind. O Allah, erleichtere Du für unsdiese unsere Reise und verkürze ihre Dauer.“(TIRMIDHI, Hadies Nr. 3369)Beim AbschiednehmenAstaudi‘u-llÁha dÐnaka wa mÁ nataka waÁÌirar ‘amalika zauwadaka-llÁhu-t-taqwÁ wa ÈafaraÆanbaka wa yassara laka-l-Ìayra Îay×u mÁ kunta.„Ich übergebe an Allah Deinen Glauben undDein Vertrauen sowie die Höhepunkte Deiner220


Taten. Möge Allah Dir Rechtschaffenheit geben alseine Vorsorge, möge Er Dir Deine Sündenvergeben sowie es Dir leicht machen, Gutes undTugend zu erreichen, wo immer Du auch seinmagst.“ (TIRMIDHI)Beim Heraufgehen einer AnhöheAllÁhumma laka-š-šarfu ‘alÁ kulli šarfin walaka-l-Îamdu ‘alÁ kulli ÎÁlin.„O Allah, Dir gebührt Ehre über je<strong>der</strong> an<strong>der</strong>enEhre, und Dein ist alle Lobpreisung, in welchemZustand auch immer wir sind.“ (ABU YA’ALA,TIRMIDHI)Beim Herabgehen von einer AnhöheÀ’ibÙna tÁ’ibÙna ‘ÁbidÙna li RabbinÁÎÁmidÙn.221


„Rückkehrend, bereuend, anbetend und dieLobprei-sung unseres Herrn verherrlichend.“(TIRMIDHI)Gebet für die KrankenRabbunÁ-l-laÆÐ fi-s-samÁ’I taqaddasaismuka. Amruka fi-s-samÁ’I wa-l-arà kamÁraÎmatuka fi-s-samÁ’i fa-Ê‘al raÎmataka fi-l-arà iÈfirlanÁÎÙban wa ÌaÔÁyÁnÁ Anta Rabbu-Ô-ÔayyibÐna anzil raÎmatan-m-min raÎmatika wašifÁ’an min šifÁ’ika ‘alÁ hÁÆÁ-l-waÊ‘i.„O unser Herr, Der Du bist im Himmel,verherrlicht sei Dein Name. Dein Wille geschieht imHimmel und auf Erden. So wie Deine Gnade imHimmel vorherrscht, so lasse sie auch auf <strong>der</strong> Erdewirken. Vergib uns unsere Sünden sowie unsere222


Übertretungen. Du bist <strong>der</strong> Herr <strong>der</strong> Reinen. SendeDeine Gnade herab aus Deinen mannigfaltigenGnaden, und sende Deine Heilung aus DeinerFülle zur Heilung dieser Krankheit.“ (ABU DAUD)Für das allgemeine WohlseinAlÎamdulillÁhi-l-laÆÐ kafÁnÐ wa ÁwÁnÐ wal-Îamdu-lillÁhi-l-laÆÐaÔ’amanÐ wa saqÁnÐ wa-l-Îamdulil-lÁhi-l-laÆÐ manna ‘alayya as’aluka antuÊÐranÐ mina-n-nÁr.„Aller Preis gebührt Allah, Der michgenügend ausgerüstet hat für jedes Bedürfnis undDer mir Zuflucht gewährt hat. Und gepriesen seiAllah, Der mir zu Essen und zu Trinken gegebenhat. Und aller Preis gebührt Allah, Der gütig zu mirgewesen ist. Ich bitte dich, mich vor <strong>der</strong> Hölle zuretten.“ (AL-ASKAR AN-NAWWAWIYYA, KapitelMa’yaquu-lo Isa dachala Bäit-tahu; ABU DAUD)Um während <strong>der</strong> Reise eine Nacht vollerSchrecken abzuwehren223


YÁ arÃu, RabbÐ wa Rabbuki-llÁhu. A’ÙÆubillÁhimin šarriki wa šarri mÁ fÐka wa šarri mÁ ÌuliqafÐka wa šarri mÁ yadubbu ‘alayka. A‘ÙÆubi-llÁhimin šarri kulli asadin wa Îayyatin wa ‘aqrabin wamin šarri sÁkini-l-baladi wa min šarri wÁlidin wa mÁwalad.„O Erde. Allah ist mein Herr und dein Herr.Ich suche Zuflucht bei Allah vor dem Bösen unddem Bösen, das in dir ist sowie dem Bösen, dasauf dir geschaffen wurde, und vor dem Bösen vonallem, was auf dir herumschreitet. Ich sucheZuflucht bei Allah vor Schaden durch jeden Tiger,durch jede Schlange und durch jeden Skorpion, wieauch vor dem Schaden durch jeglichenStadtbewohner und allem, was Nachkommenschafthervorbringt.“ (ABU DAUD)Anmerkung: Nach diesem Gebet werden dieHände vor das Gesicht gehalten und in dieserHaltung die letzten drei Suren aus dem HeiligenQur’an rezitiert.224


Bei geistiger Unruhe und ErregungAllÁhumma-stur ‘aurÁtinÁ wa Ámin rau’ÁtinÁ.„O Allah, bedecke Du unsere Nacktheit undsichere Du uns gegen unsere Aufregung.“ (MUSNADAHMAD BIN HANBAL, Hadies Nr. 10573)Und:AllÁhumma raÎmataka arÊÙ falÁ takilnÐ ilÁnafsÐ Ôurfata ‘ainin wa ÒliÎ šÁnÐ kullahÙ lÁ ilÁhaillÁ Anta.„O Allah, ich strebe nach Deiner Gnade, solasse nicht dieses Selbst von mir mich auch nur fürein Augenzwinkern in Besitz nehmen, und richtealle meine Angelegenheit aufs rechte. Es gibtkeinen Gott außer Dir.“ (ABU DAUD)Und:225


YÁ Îayyu, yÁ qayyÙmu bi-raÎmatikaastaÈÐ×u.„Oh Du, lebendiger und sich-selbsterhalten<strong>der</strong>Gott. Ich strebe nach Deiner Gnade, daß sie mir inmeiner Not helfen kann.“ (MUSTADDRIK HAKIM)Und:LÁ ilÁha illÁ-llÁhu-l-‘aÛÐmu-l-ÎakÐm. LÁilÁha illÁ-llÁhu Rabbu-‘arši-l-‘aÛÐm. LÁ ilÁha illÁllÁhuRabbu-s-samÁwÁti wa Rabbu-l-arÃi waRabbu-l-‘arši-l-karÐm.„Niemand ist anbetungswürdig außer Allah,dem Großen, dem Weisen. Es gibt keinen Gottaußer Allah, dem Herrn des mächtigen Throns. Esgibt keinen Gott außer Allah, Dem Herrn <strong>der</strong>Himmel und <strong>der</strong> Erde und dem Herrn desprächtigen Throns.“ (BUKHARI)Anweisung: Sich zum Himmel wendend, sollman morgens und abends wie<strong>der</strong>holen: „Allah!226


Allah! Er ist mein Herr. Ich setze ihm keinenPartner bei. Heilig ist Allah <strong>der</strong> Machtvolle. Heilig istAllah, wert allen Preises.“Morgengebet und AbendandachtBismi-llÁhi-l-laÆÐ lÁ yaÃurru ma‘a ismihКay’in fi-l-arÃi wa lÁ fi-s-samÁ’I wa Huwa-ssamБu-l-‘alÐm.„Im Namen Allahs, mit <strong>der</strong> Hilfe DessenNamens nichts auf <strong>der</strong> Erde o<strong>der</strong> im Himmelverletzen kann; und Er ist <strong>der</strong> Allhörende, <strong>der</strong>Allwissende.“ (TIRMIDHI)<strong>Das</strong> Abendgebet227


AmsaynÁ wa amsa-l-mulku lillÁhi wa Huwa‘alÁ kulli šay’in qadÐr. Rabbi as’aluka Ìayra mÁhÁÆihi-l-laylati wa Ìayra mÁ ba’dahÁ waa’ÙÆubika min šarri mÁ fÐ hÁÆihi-l-laylati wa minšarri mÁ ba’dahÁ. Rabbi a’ÙÆubika min sÙ’i-lkibariwa-l-kufri. Rabbi a’ÙÆubika min ‘aÆÁbin fin-nÁriwa ‘aÆÁbin fi-l-qabri.„Der Abend ist über uns gekommen, und esist Abend im ganzen Land gemäß Allahs Befehl. Erhat die Macht über alle Dinge. Mein Herr, ich erbittevon Dir das Gute dieser Nacht und das Gute, dasihr folgen wird. Und ich suche Schutz bei Dir gegendas, was in dieser Nacht auch immer schädlichsein mag, und gegen alles Böse, das danachkommt. O mein Herr, ich suche Zuflucht bei Dirgegen Untätigkeit, gegen das Üble des Stolzes unddes Unglaubens. O mein Herr, ich suche Schutzbei Dir vor <strong>der</strong> Bestrafung des Feuers und vor <strong>der</strong>Bestrafung des Grabes.“ (MUSLIM, TIRMIDHI)228


Beim ZubettgehenBismika-llÁhumma amÙtu wa aÎyÁ.AllÁhumma aslamtu nafsÐ ilayka wa waÊÊahtuwaÊhÐ ilayka wa fawwaÃtu amrÐ ilayka wa-l-Êa’tuÛahrÐ ilayka raÈbatan wa rahbatan ilayka lÁmalÊa’a wa lÁ manÊa’a minka illÁ ilayka Ámantubi-kitÁbika-l-laÆÐ anzalta wa nabiyyika-l-laÆÐarsalta.„O mein Herr, mit Deinem Namen will ichsterben, so wie ich mit ihm lebe. O mein Herr, ichanvertraue mich selbst Deiner Obhut und ichwende mein Gesicht zu Dir und ich gebe alle meineAngelegenheiten in Deine Hände. Und ich ruhemeinen Rücken aus an Dir in Hoffnung und inFurcht vor Dir. Es gibt keine Zuflucht vor Dir undkein Entkommen von Dir außer in und zu Dir. Ichhabe an das Buch geglaubt, das Du herabgesandthast, und an den Propheten, den Du erhoben hast.“(TIRMIDHI)229


<strong>Das</strong> MorgengebetAÒbaÎnÁ wa aÒbaÎa-l-mulku lillÁh.AlÎamdulillÁh. LÁ ilÁha illÁ AllÁh. WaÎdahÙ lÁšarÐka lahÙ. Lahu-l-mulku wa lahu-l-Îamdu waHuwa ‘alÁ kulli šay’in qadÐr. Rabbi as’aluka ÌayramÁ hÁÆÁ-l-yaumi wa Ìayra mÁ ba’dahÙ waa’ÙÆubika min šarri mÁ fÐ hÁÆÁ-l-yaumi wa minšarri mÁ ba’dahÙ. Rabbi a’ÙÆubika min sÙ’i-lkibariwa-l-kufri. Rabbi a’ÙÆubika min ‘aÆÁbin fin-nÁriwa ‘aÆÁbin fi-l-qabri.„Der Morgen ist über uns gekommen, und esist Morgen im ganzen Land gemäß Allahs Befehl.Und aller Preis gebührt Allah. Es gibt keinen Gottaußer Allah, Der <strong>der</strong> Eine ist ohne jeden Partner230


o<strong>der</strong> Gleichgestellten. Sein ist das Reich und Seinist die Lobpreisung und Sein ist die Macht überjedes Ding. O mein Herr, ich erbitte von Dir, wasauch immer an Gutem in diesem Tag liegt und dasGute dessen, das ihm folgt. Und ich suche Zufluchtbei Dir gegen was auch immer dieser Tag anSchlechtem bereithalten mag und dem Bösen, dasdem folgt. O mein Herr, ich strebe nach Schutz beiDir gegen den Mangel an Lebhaftigkeit, aus denvon ihm angebotenen Möglichkeiten das Richtigezu machen, wie auch gegen das Üble des Stolzesund des Unglaubens. O mein Herr, ich sucheSchutz bei Dir vor <strong>der</strong> Bestrafung des Feuers undvor <strong>der</strong> Bestrafung des Grabes.“ (MUSLIM, TIR-MIDHI)Beim Verlassen einer VersammlungSubÎÁnka-llÁhumma wa bi-Îamdika. Ašhadua-l-lÁ ilÁha illÁ Anta. AstaÈfiruka wa atÙbu ilayyka.„Heilig bist Du, o Allah, und aller Preisgebührt Dir. Ich bezeuge, daß niemandanbetungswürdig ist außer Dir. Ich ersuche umVergebung von Dir, und zu Dir wende ich mich (umHilfe).“ (TIRMIDHI)231


Beim Erblicken des Mondes in dessen ersterNacht nach dem Neumond zum Mond-MonatsbeginnAllÁhumma ahillahÙ ‘alaynÁ bi-l-amni wa-l-ÐmÁni wa-s-salÁmati wa-l-islÁmi RabbÐ waRabbuka-llÁhu.„O unser Herr, laß diesen Mond in Friedenund Glauben, Sicherheit und <strong>Islam</strong> über unsaufgehen. Mein Herr und dein (<strong>der</strong> des Mondes)Herr ist Allah.“ (TIRMI-DHI)Beim Fasten beendenAllÁhumma laka Òumtu wa ‘alÁ rizqikaafÔartu.„O Allah, für Dich allein habe ich gefastet,und ich breche das Fasten mit dem, womit Du michversorgt hast.“ (ABU DAUD)232


Und:Åahaba-Û-Ûam’u wa-btallati-‘urÙqu wa×abbata-l-aÊru inšÁ’a-llÁhu ta’ÁlÁ.„Verschwunden ist <strong>der</strong> Durst und erfrischtsind die Venen, und – so Gott will – ist dieBelohnung aufrichtig verdient.“ (ABU DAUD)„Laylatull-Qadr“ (Nacht des Schicksals) –Gebet(sollte zu je<strong>der</strong> freien Minute gebetet werden)AllÁhumma innaka ‘afuwwun taÎtu-l-‘afwa fa-‘fu ‘annÐ.„O Allah, Du bist <strong>der</strong> große Verzeiher, und Duliebst die Vergebung – so vergib mir.“ (MUSLIM)Wenn es regnetAllÁhumma suqyÁnan nÁfi’Á.233


„O unser Herr, gib uns reichlich von diesemsegens-reichen Regen.“ (BUKHARI)Und:AllÁhumma Òayyiban nÁfi’Á.„O unser Herr, regne Du für uns reichlich undsegensreich.“ (BUKHARI)Und:AllÁhumma-Ê’alhu sababa raÎmatin wa lÁtaÊ’alhu sababa ‘aÆÁbin.„O unser Herr, mache es zu einer QuelleDeiner Barmherzigkeit, und mache es nicht zueinem Mittel <strong>der</strong> Bestrafung.“ (BUKHARI)Gebet um reichlichen Regen234


AllÁhumma ÎawÁlaynÁ wa lÁ ‘alaynÁ.AllÁhumma ‘ala-l-ÁkÁmi wa-Û-ÛirÁbi wa-l-ÊibÁliwa buÔÙni-l-awdiyati wa manÁbiti-š-šaÊarati.„O unser Herr, lasse es regnen für uns undüberall um uns herum, aber nicht zu unseremNachteil. O unser Herr, lasse es auf die Wälle undHügel regnen, auf die Berge und in den Tiefen <strong>der</strong>Täler sowie in den Wäl<strong>der</strong>n.“ (BUKHARI)Wenn es donnertAllÁhumma lÁ taqtulnÁ bi-ÈaÃabika wa lÁtuhliknÁ bi-‘aÆÁbika wa ‘ÁfinÁ qabla ÆÁlika.„O unser Herr, töte uns nicht mit Deinem Zornund lasse uns nicht zugrundegehen unter DeinerBestrafung und rette uns, bevor es uns ereilt.“(TIRMIDHI)Um dem Übel eines Sturmes zu entgehen235


AllÁhumma innÐ as’aluka Ìayra hÁÆihi-rrayÁÎiwa Ìayra mÁ fÐhÁ wa Ìayra mÁ ursilat bihÐwa a’ÙÆubika min šarri mÁ fÐhÁ wa šarri mÁursilat bihÐ.„O unser Herr, ich bitte Dich um das Gutedieses Windes sowie um des Guten darin und umdas Gute, mit dem er geschickt wurde. Und ichsuche Zuflucht bei Dir vor seinem Bösen und demBösen, das in ihm ist, und dem Bösen, mit dem ergeschickt wurde.“ (MUSLIM, TIRMIDHI)Beim Verzehren einer frischen FruchtAllÁhumma bÁrik-lanÁ fÐ ×amarinÁ wabÁrik-lanÁ fÐ madÐnatinÁ wa bÁrik-lanÁ fÐ ÒÁ’inÁwa bÁrik-lanÁ fÐ muddinÁ. AllÁhumma kamÁaraytanÁ awwalahÙ fa’arinÁ ÁÌirah.236


„O Allah, mache Du dies zu einer gesegnetenFrucht für uns, und mache diese unsere (Stadt) zueiner gesegneten Stadt, und segne für uns unsereSa'a (Handvoll) und segne für uns unser Muddu(zwei Handvoll). O Allah, geradeso wie Du uns mit<strong>der</strong> ersten Frucht <strong>der</strong> Jahreszeit versorgt hast, soversorge uns auch mit <strong>der</strong> letzten Frucht <strong>der</strong>Jahreszeit.“ (TIRMIDHI)Zu Beginn <strong>der</strong> Pilgerfahrt(wenn man die Pilgerkleidung anzieht)AllÁhumma labayka. AllÁhumma innÐas’aluka riÃÁka wa-l-Êannata wa as’aluka-‘afwa biraÎmatikamina-n-nÁr.„O Allah, hier bin ich, um Dir zu dienen. OAllah, ich trachte nach deinem Wohlgefallen, undnach Deinem Paradies. Und ich trachte danach,durch Deine Barmherzigkeit vor dem Feuerverschont zu werden.“ (TIRMIDHI, Khitabul-Hadsch)237


Gebet an <strong>der</strong> „Yamani 70 „-EckeAllÁhumma innÐ as’aluka-l-‘afwa wa-l-‘Áfiyata fi-d-dunyÁ wa-l-ÁÌirah. RabbanÁ ÁtinÁ fi-ddunyÁÎasanatan wa fi-l-ÁÌirati Îasanatan wa qinÁ‘aÆÁba-n-nÁr.„O Allah, ich trachte nach Deiner Vergebungund Sicherheit in diesem Leben hier wie auch imLeben nach dem Tod. O Allah, gib uns den Segendieses Lebens wie auch den des Lebens nach demTod und rette uns vor <strong>der</strong> Bestrafung durch dasFeuer.“ (TIRMIDHI, Khitabul-Hadsch)Zu „Safa“ und „Marwah 71 “70 „Yamani“ bedeutet soviel wie „die rechte Seite <strong>der</strong> Kaaba“. Die Pilgerfangen an dieser Ecke (an <strong>der</strong> südlichen Seite <strong>der</strong> Kaaba gelegen) mit<strong>der</strong> vorgeschriebenen Umwandlung <strong>der</strong> Kaaba an.71 Dies sind zwei kleine Hügel in <strong>der</strong> Nähe Mekkas. <strong>Das</strong> Rennenzwischen Safa und Marwah ist eine an<strong>der</strong>e wichtige Handlung <strong>der</strong>Pilgerfahrt, während <strong>der</strong>er <strong>der</strong> Pilger daran erinnert wird, daß es die Not<strong>der</strong> Mutter war, die, durch den bitteren Durst ihres Sohnes geängstigt,zwischen diesen beiden kleinen Hügeln hin und her rannte, um Wasserzu suchen. Es war die Ehefrau des Propheten Abraham as , HadhratHagar, die auf diese Weise Abhilfe für den Durst ihres Sohnes, desspäteren Propheten Ismael as suchte.238


Rabbi-Èfir wa-rÎam. Anta-l-a’azzu-l-akram.„O Allah, vergib mir und sei barmherzig mitmir. Du bist <strong>der</strong> Mächtigste und wert höchster Ehreund Lob-preisung.“ (TIRMIDHI, Khitabul-Hadsch)In ArafatAllÁhumma-hdinÁ bi-l-hudÁ wa zayyinÁ bi-ttaqwÁwa-Èfir-lanÁ fi-l-ÁÌirati wa-l-ÙlÁ. AllÁhummainnÐ as’aluka rizqan ÎalÁlan, Ôayyiban,mubÁrakan. AllÁhumma mÁ aÎbabta min ÌayrinfaÎabbibhu ilaynÁ wa yassirhu-lanÁ wa mÁ karahtamin šarrin fakarrihhu ilaynÁ wa ÊannibnÁhu wa lÁtanzi‘ minnÁ-l-islÁma ba‘da iÆ hadaytanÁ.„O Allah, führe Du uns mit Deiner Führung,und schmücke Du uns mit Rechtschaffenheit, undbedecke unsere Unzulänglichkeiten im Leben nach239


dem Tode genauso wie in diesem hiesigen Leben.O Allah, ich suche Versorgung für mein Leben vonDir rechtmäßig erworben, rein und gesegnet. OAllah, was auch immer Du an Gutem liebst, macheDu es liebenswert für uns und erleichtere es füruns; und was an Bösem Du wi<strong>der</strong>willig findest,mache es uns verhaßt und halte Du uns so entferntdavon. Und beraube uns nicht des <strong>Islam</strong>, nachdemDu uns rechtgeleitet hast.“ (TIRMIDHI, Khitabul-Hadsch)Arafat ist ein Ort einige Kilometer außerhalbMekkas, an dem im Zusammenhang mit <strong>der</strong>Pilgerfahrt Gebetsgottesdienste stattfinden. Ambetreffenden Tag <strong>der</strong> Pilgerfahrt versammeln sichdie Pilger auf <strong>der</strong> Ebene von Arafat, wo HadhratMuhammad ßaw , <strong>der</strong> Heilige Prophet Gottes, seineAbschiedsrede gehalten hatte. In diesereinzigartigen und riesigen Versammlung vonMenschen aus allen Enden <strong>der</strong> Erde werden diePilger wie<strong>der</strong>um von dem Bewußtsein bewegt, sichauf einem Platz zu befinden, <strong>der</strong> Zeugenschaftleistet für die Tatsache, daß hier einst <strong>der</strong> Prophetzu jenen gesprochen hatte, die als erste dem RufAllahs gefolgt waren. Die Worte HadhratMuhammads ßaw am Arafat-Tag seiner„Abschiedswallfahrt“ lauteten:„Eure Habe, Eure Ehre und Euer Leben sindgeheiligt und geschützt durch die Heiligkeit desTals, dieses Monats und dieser Stadt – Mekka und240


ihr Tal. Ihr werdet bald vor Eurem Herrn erscheinenund Er wird Euch für alle Eure Taten zurRechenschaft ziehen. Seid bedacht, daß, nachdemich gegangen bin, Ihr nicht in die Irre geht...Erinnert Euch immer Eurer Pflichtengegenüber Allah im Hinblick auf EureEhegattinnen. Ihr habt sie unter dem Schutz vonAllahs Namen geheiratet und sie sind Euregesetzlichen Frauen im Einklang mit Allahs Wortgeworden. Erinnert euch deshalb gut EurerVerpflichtungen...O Menschen, Euer Gott ist einer und EureAbstammung ist eine, Ihr seid alle Brü<strong>der</strong> und allegleich: ein Araber hat keinen Vorrang vor einemNichtaraber und auch ein Nichtaraber kann keinenVorrang vor einem Araber haben; ein weißer Mannhat keinen Vorrang gegenüber einem Farbigen undein Farbiger soll kein Privileg gegenüber einemweißen Mann haben.Ich hinterlasse Euch etwas, das Euch gegenjeden Irrtum und jeden Fehler schützen wird, wennIhr Euch danach richtet. Es ist Allahs Buch (<strong>der</strong>Heilige Qur’an)...Betet Euren Herrn an, verrichtet das Gebet,haltet das Fasten während des Monats Ramadhanein, zahlt mit Freude die Armensteuer, vollzieht diePilgerfahrt zum Haus Allahs und gehorcht denen,die unter Euch die Befehlsgewalt besitzen. Allahwird Euch in Sein Paradies eintreten lassen...“241


(Übersetzung <strong>der</strong> Abschiedsrede aus: DER ISLAM,Ausgabe 5/1972, Seiten 5-6).Um sich gegen den Einfluß von Satan zuschützenA’ÙÆu bi-kalimÁti-llÁhi-t-tÁmÁti min ÈaÃbihÐwa ‘iqÁbihÐ wa šarri ‘ibÁdihÐ wa min hamazÁti-ššayÁÔÐniyaÎÃurÙn.„Ich suche Zuflucht bei den vollkommenengöttlichen Worten gegenüber Gottes Zorn, SeinerBestrafung und gegen das Unheil Seiner Kreaturensowie gegen üble teuflische Eingebungen undSchläge.“ (TIRMIDHI)Allgemeine, umfassende GebeteAllÁhumma innÐ as‘aluka Îubbaka wa Îubbaman yuÎibbuka wa-l-‘amala-l-laÆÐ yuballiÈunÐÎubbaka.242


„O Allah, ich trachte nach Deiner Liebe sowienach <strong>der</strong> Liebe jener, die Dich lieben; un<strong>der</strong>mögliche es mir, Taten zu vollbringen, die es mirermöglichen, Deine Liebe zu erlangen.“ (TIRMIDHI)Und:AllÁhumma aÊ’al Îubbaka aÎabba ilayya minnafsÐ wa mÁlÐ wa ahlÐ wa mina-l-mÁ’i-l-bÁrid.„O Allah, bringe mich dazu, die Liebe zu Dirallem vorzuziehen; eingeschlossen mich selbst,meinen Besitz, meine Familie, ja sogar kühlesWasser.“ (TIRMIDHI)Und:AllÁhumma Ôahhir qalbÐ min-n-nifÁqi wa‘amalÐ mina-r-riyÁ’i wa lisÁniÐ mina-l-kaÆibi wa‘ainÐ mina-l-ÌiyÁnati fa’innaka ta’lamu ÌÁ’inata-l-243


a’yuni wa mÁ tuÌfÐ-Ò-ÒudÙr.„O Allah, läutere Du mein Herz von Heucheleiund beraube mein Verhalten <strong>der</strong> Motive desZurschaustellens und meine Zunge <strong>der</strong> Lüge sowiemein Auge des unredlichen Blicks, denn Du weißtum den Betrug des Auges o<strong>der</strong> dessen, was auchimmer in den tiefsten Winkeln des Herzensverborgen ist.“ (TIRMIDHI, Khitab Tarikh-lil-Khatib)Um außergewöhnliche Anstrengungen zuüberwindenAllÁhumma innÐ a’ÙÆubika min Êahdi-lbalÁ’iwa darki-š-šifÁ’i wa sÙ’i-l-qaÃÁ’i wašamÁtati-l-a‘dÁ’i.„O mein Herr, ich suche Zuflucht bei Dirgegen qualvolle und die Seele zermarternde Pein,dagegen, daß mich völliger Ruin befällt sowiegegen die schlimmsten Unglücke und dagegen,daß sich die Feinde über unsere Mißgeschickefreuen.“ (BUKHARI und MUSLIM)Um Gottes Schutz zu erhalten244


A‘ÙÆu bi-kalimÁti-llÁhi-t-tÁmÁti-l-latÐ lÁyuÊÁwiza-hunna barrun wa lÁ fÁÊirun bi-’asmÁ’i-l-ÎusnÁ wa mÁ ‘alimtu minhÁ wa mÁ lam a‘lamu minšarri mÁ Ìalaqa wa bada’a wa Æara’a min šarri mÁyanzilu mina-s-samÁ’I wa min šarri mÁ ya‘ruÊufÐhÁ wa min šarri mÁ Æara’a fi-l-arÃi wa min šarrimÁ yaÌruÊu minhÁ wa min šarri fitani-l-layli wa-nnahÁriwa min šarri ÔawÁriqi-l-layli yaÔruqu bi-Ìayrin, yÁ RaÎmÁn.„Ich suche Zuflucht in den vollkommenengöttlichen Worten, denen niemand entfliehen kann,sei er ein Guter o<strong>der</strong> ein Schlechter. Ich sucheZuflucht bei den göttlichen Namen, ob ich siekenne o<strong>der</strong> ob ich sie nicht kenne, gegen dasBöse, das Gott geschaffen, ins Leben gerufen undverbreitet hat. Ich suche Zuflucht bei den göttlichenNamen gegen das Böse, das vom Himmel245


herabkommt o<strong>der</strong> in ihn aufsteigt. Und ich sucheZuflucht bei den göttlichen Namen gegen dasBöse, das sich auf <strong>der</strong> Erde verbreitet sowie gegendas Böse, das aus ihr hervorkommt. Ich sucheZuflucht bei den göttlichen Eigenschaften gegendie Prüfungen <strong>der</strong> Nacht und gegen die Prüfungendes Tages; gegen die Unglücksfälle, die einen in<strong>der</strong> Nacht überwältigen können, aber nicht gegenjenes, das mit Gutem verbunden ist, obarmherziger Herr.“ (MUAWATTA IMAM MALIK, HadiesNr. 1497)246


Gebetedes Verheißenen Messias asIn Schwierigkeiten„Mein Wohltäter und mein Gott, ich bin einnichtsnutziger Diener von Dir, sündig undunbedacht-sam. Du hast mich Unrecht nachUnrecht begehen sehen und hast mir immer wie<strong>der</strong>Deine Gunst gewährt. Du bist Zeuge meiner immerwie<strong>der</strong>kehrenden Sünde und hast mich wie<strong>der</strong> undimmer wie<strong>der</strong> mit Großmut überschüttet. Du hastmeine Säumnisse immer bedeckt und hast michmit Deinen unzählbaren Geschenken bereichert.So erbarme Dich nochmals dieses unwürdi-genSündigen und vergib mir meine Unverschämtheitund Undankbarkeit und befreie mich von diesenSorgen, denn es gibt niemanden außer Dir, den ichum Hilfe ersuchen kann. Amien.“ (MAKTUBAT-E-AHMAD, Band V, Seite 3)Alleingelassen„Mein Gott, erhöre meine demütige Bitte,denn ich bin alleingelassen worden. Meine Zufluchtund mein Schild, antworte Du mir, denn ich binverlassen. Mein Geliebter, mein liebster Geliebter,verlasse mich nicht; ich bin mit Dir, und meine247


Seele wirft sich nie<strong>der</strong> vor Dir.“ (SIERAT HADHRATMASIEH-AL-MAU'UD AS von Yaqub Ali Irfani)Auf <strong>der</strong> Suche nach Einheit mit Gott„Gebieter des Universums, ich kann Dir nichtgenug für Deine Gaben danken. Du bist gnädig undbarmherzig, und unzählig sind dieGunstbezeugungen, die Du mir geschenkt hast.Vergib mir meine Sünden, so daß ich nichtzugrunde gehe; fülle Du mein Herz mit Deinerreinen Liebe, so daß ich leben mag. Bedecke Dumeine Versäumnisse und ermögliche es mir, michso zu verhalten, daß Du mit mir zufrieden seinmagst. Ich suche Zuflucht bei Dir vor <strong>der</strong> Gefahr,mir Deinen Zorn zuzuziehen. Erbarme Dich meiner.Erbarme Dich meiner. Erbarme Dich meiner. Undschütze Du mich vor dem Unheil in dieser Welt undim Leben nach dem Tod, denn alle Gnade undGunst sind in Deinen Händen. Amien.“ (MAKTUBAT-E-AHMAD, Band V, S. 5)248An <strong>der</strong> KaabaDer Verheißene Messias wies Sufi AhmadJan ra an, für ihn an <strong>der</strong> Kaaba das folgende Gebetin seinem Namen darzubringen:„O Du Allerbarmherzigster, ein demütigerDiener von Dir, nichtsnützig und voller Fehler undunwürdig, mit Namen Ghulam Ahmad, aus demLand Indien, fleht Dich an: Allerbarmherzigster,


gewähre Du es mir, daß Du mit mir zufrieden bistund vergib (mir) meine Säumigkeiten und Sünden,denn Du bist <strong>der</strong> Meist-vergebende, immerBarmherzige. Ermögliche Du mir ein solchesVerhalten, daß Du sehr zufrieden mit mir seinmagst. Trenne mich von meinem Ego, wie dieTrennung zwischen dem Osten und dem Westen.Lasse mein Leben und meinen Tod und jedemeiner Fähigkeiten Deiner Sache auf dasVollkommenste geweiht sein; lasse es geschehen,daß ich in Deiner Liebe lebe und in Deiner Liebesterbe, und laß mich auferstehen unter jenen, dieDich vollkommen lieben.Allerbarmherzigster, bringe Du aus DeinerGnade zur Erfüllung den Zweck, für dessenVerbreitung Du mich beauftragt hast, und auch denDienst, durch den Du mein Herz inspiriert hast, undveranlasse, daß die Botschaft des <strong>Islam</strong> seinenGegnern durch diesen Demütigen triumphierendüberbracht wird, wie auch jenen, die von seinerVortrefflichkeit keine Kenntnis besitzen. Behalte Dudiesen Demütigen und jene, die ihn lieben und ihmfolgen, in dem Schatten und <strong>der</strong> Sicherheit DeinerVergebung und Deines Mitleids, und sorge für siein diesem Leben und im Leben nach dem Todmateriell wie auch spirituell, und lasse Du sie dasHaus Deines Wohlgefallens erreichen. Sende Dudie Fülle Deines Friedens und Deiner Segnungenauf Deinen auserwählten Gesandten und seine249


Gefährten und sein Volk herab. Amien.“(MAKTUBAT-E-AHMAD, Band V, Seiten 17 und 18)250Gebet zur Unterscheidung zwischen Wahrheitund UnwahrheitZur aufrichtigen Reue entschlossen, beteman nachts zwei Raka’at o<strong>der</strong> Nawaffil, wobei in<strong>der</strong> ersten Raka’h die Sure JA-SIN und in <strong>der</strong>zweiten Raka’h einundzwanzigmal die Sure AL-ICHLAS rezitiert werden. Nachdem man ebenfalls in<strong>der</strong> zweiten Raka’h nach dem Taschahuddreihun<strong>der</strong>tmal Segnungen für den HeiligenPropheten Muhammad ßaw (Duruud-Scharief) erflehtsowie anschließend dreihun<strong>der</strong>tmal um dieVergebung seiner Sünden gefleht hat (AstaÈfirullÁhiRabbi min kulli Æanbin wa atÙbu ilayhi – Ichersuche Vergebung bei Allah, meinem Herrn, für allmeine Sünden und wende mich zu Ihm), richte mandie folgende demütige Bitte an Allah:„O Du Allmächtiger und Barmherziger, Dukennst das, was versteckt ist, und wir kennen esnicht; und <strong>der</strong> Angenommene, <strong>der</strong>Zurückgewiesene und <strong>der</strong> Wahrhaftige und <strong>der</strong>Betrüger können nicht vor Dir versteckt bleiben. Wirflehen Dich daher demütig an, uns aus DeinerGnade heraus in einer Vision o<strong>der</strong> in einem Traumo<strong>der</strong> auf dem Weg einer Offenbarung die Wahrheitbetreffend dieses Mannes, <strong>der</strong> den Anspruch


erhebt, <strong>der</strong> Verheißene Messias, <strong>der</strong> Mahdi undReformer dieses Zeitalters zu sein, zu erkennen zugeben, und ob er gemäß Deines Urteils wahrhafto<strong>der</strong> falsch ist; so daß wir, wenn er verworfen ist,nicht in die Irre geführt werden, dadurch, daß wirihn annehmen; o<strong>der</strong> daß, wenn er von Dir ist undangenommen, wir nicht zugrunde gehen dadurch,daß wir ihn verleugnen und erniedrigen. SchützeDu uns gegen jegliche Versuchung, denn Du alleinhast alle Macht. Amien.“ (AL BADR, Band IX)Anmerkung: Dieses Gebet sollte fürwenigstens zwei Wochen in vollkommenerOffenheit dargebracht werden. Denn wenn jemand,dessen Meinung schon stark beeinflußt und vollerHaß ist, danach trachtet, bezüglich einer Personinformiert zu werden, die er als schlecht ansieht,wird er von Satan besucht, <strong>der</strong> jener Dunkelheit,die dessen Meinung bereits umgibt, weitereDunkelheit hinzufügt.Gebet zur Befreiung von Sünde„Ich bin ein Sün<strong>der</strong> und kann nichts erreichendenn durch Deine Leitung und durch Deine Gnade.Sei Du barmherzig zu mir und reinige mich vonaller Sünde, denn außer durch Deine Gnade undBarmherzigkeit gibt es niemanden sonst, <strong>der</strong> michreinigen könnte. Wir sind Deine sündigen Dienerund sind von unserem Ego überwältigt; vergib Du251


uns und schütze Du uns gegen das Unheil dieserWelt und das <strong>der</strong> nächsten. Amien.“ (AL BADR,Band III, Seite 4)252Gottessuche„O Allmächtiger Gott, mein teurer, geliebterFührer, zeige Du mir den Weg, auf dem <strong>der</strong>Rechtschaffene zu Dir findet, und schütze Du michgegen den Weg <strong>der</strong> Leidenschaft, den <strong>der</strong>Feindschaft, den des Hasses und gegen den <strong>der</strong>weltlichen Begierden. Amien.“ (BOTSCHAFT DERVERSÖHNUNG)Um Konzentration im GebetDer Verheißene Messias as erhielt einen Brief,in dem gefragt wurde, wie man Konzentration imGebet erlangen könne, und den er folgen<strong>der</strong>maßenbeant-wortete:„Friede sei mit dir und die Gnade Allahs undSeine Segnungen. Der einzige Weg ist <strong>der</strong>, mitgöttlichem Gebet um Konzentration zu flehen undnicht mit einer beiläufigen Wie<strong>der</strong>holung desGebets zufrieden zu sein. Versuche, dich soweit zukonzentrieren, wie es dir möglich ist, und sollte esdir nicht gelingen, dann erflehe am Ende je<strong>der</strong>Raka’h in <strong>der</strong> Qiyyaam-aaniya (zweite stehendeHaltung):‚O Allmächtiger Gott, Herr <strong>der</strong> Majestät, ichbin ein Sün<strong>der</strong>, und soweit hat das Gift <strong>der</strong> Sünde


mein Herz durchdrungen, daß ich nicht mehr dazufähig bin, mich in meinen Gebeten mitüberfließendem Herzen zu konzentrieren. VergibDu mir aus Deiner Gnade und Barmherzigkeitheraus meine Sünden und übersieh meineSäumnisse, und mache Du mein Herz weich undfülle es mit <strong>der</strong> Vorstellung von Deiner Größe undmit Deiner Furcht und Liebe, so daß es mir,nachdem seine Verhärtung entfernt ist, möglichsein wird, mich im Gebet zu konzentrieren. Amien.’“(FATWA HADHRAT MASIEH-AL-MAU'UD AS , Seite 37)253


Einige kurze Suren für die Rezitation währenddes alat mit wörtlicher Übersetzung undTranskriptionSure 103 AL-'ASRWa-l-Aßr. Inna- l-insÁna lafÐ Ìusr, illÁ- -laÆÐnaBeimNachmittagÁmanÙdieglaubenWahrlich,wa ‘amilÙ-Ò-ÒÁliÎÁtiund Guteswirken<strong>der</strong>Mensch(ist)watawÁÒauundmotivierenim Verlust, außerbi-l-Îaqqimit <strong>der</strong>WahrheitwatawÁÒauundmotivierenJenen,bi-Ò-Òabr.mitGeduldSure 106 AL-QURAISCHLi-ÐlÁfiQuraišWegen<strong>der</strong>Vorliebe<strong>der</strong>Quraiš,ÐlÁfihimIhrerVorliebe fürhÁÆÁ-lbait.aÔ’amahumminÊÙ‘inriÎlata-ššitÁ’iwa-Ò-Òaif.Reisen imWinterundSommer,sollten siedienenRabbaDemHerrnfa-lya‘budÙdiesesHauses,wa Ámanahum min Hauff.254


Welcherihnen denHungernimmtundsiebewahrt/sichertvorFurcht.Sure 109 AL-KAFERUNQul: yÁ l-kÁfirÙn. lÁ a‘budu mÁayyuha-Sprich: Oh ihr Leugner. Nicht Diene ich Dessen,demta’budÙn. Wa lÁ antum ‘ÁbidÙna mÁ ‘abud.Ihr dient. Und nicht ihr dient Dem, Dem Ich diene.Wa lÁ ana ‘Ábidu- m-mÁ ‘abattum. Wa lÁUnd nicht ich diene Dessen,DemIhr dient.Und nichtAntum ‘ÁbidÙna mÁ ‘abud. lakum dÐnukmihr dient Dem, Dem Ich diene. Für euch(ist)Wa liya dÐn.undFür mich(ist)MeineReligion.EureReligionSure 112 AL-ICHLASQul: Huwa- llÁhu AÎad. AllÁhu-Ò- Òamad.Sprich: Er (ist) Allah, <strong>der</strong> Eine. Allah, <strong>der</strong>UnabhängigeLam yalid Wa lam yÙlad. Wa lam yakun255


Nicht Zeugt Er Und nicht Wurde Ergezeugt.lahu kufuwan AÎad.Ihm gleich Einer.Sure 113 AL-FALAQUndnichtsIstQul: A’ÙÆu bi Rabbi-falaq min šarri mÁSprich Zuflucht Dem Herrn vor Dem Übel, welchessuche ichbei<strong>der</strong>Morgenröte/SpaltungÌalaq, wa min šarri ÈÁsiqin iÆÁ Waqab,Er Und vor Dem Übel Der Nacht, wenn Sie eintritt,erschuf,Wa min Šarri- n-naffÁ×Áti Fi- l- ‘uqad, wa minUnd vor Dem Übel Die blasen auf DieKnotenšarri ÎÁsidin iÆÁ Îasad.Dem Übel Des wenn Er neidet.Nei<strong>der</strong>s,Sure 114 AL-NASUnd vor256Qul: A’ÙÆu bi Rabbi-nnÁs,Sprich: Zuflucht Demsuche ich Herrn <strong>der</strong>bei MenschenMaliki-nnÁsDemKönig <strong>der</strong>MenschenIlÁhi-n-nÁs minDem Gott<strong>der</strong>Menschenvor


Šarri- l-waswÁsi- l-ÌannÁsi- l-laÆÐ Yuwaswisu fÐDem Übel Des Einflüsterersschlei- welcher einflüstert inchendenÒÙduri- n-nÁs, mina- l-ÊinnÁti Wa- n-nÁs.Die Brüste(Herzen)DerMenschen,vor/von DenDschinnund DenMenschen257


InhaltsverzeichnisAnmerkung des Verlegers................................... 4Vorwort zur zweiten Auflage................................ 7Vorwort zur ersten Auflage................................ 12Erklärung unbekannter Buchstabenin <strong>der</strong> Transkription <strong>der</strong> arabischen Sprache..... 17Über das alat (Ritualgebet) im <strong>Islam</strong> .............. 19Einige Unterweisungendes Heiligen Qur’an zum alat ......................... 33Der Verheißene Messias as über das alat ........ 36Die Wichtigkeit des gemeinsamen alat........... 40Einige Punkte über die Moschee....................... 43<strong>Das</strong> Verrichten des alatund die Erziehung <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong>............................ 44Die Wichtigkeit des alat .................................. 47<strong>Das</strong> alat als Pflichtgebot................................. 53Die Gebetszeiten .............................................. 56<strong>Das</strong> <strong>islamische</strong> Ritualgebet mit Übersetzung .... 58Die Bedingungen des alat .............................. 58Wudhu .............................................................. 60Wie wird Wudhu gemacht? ............................... 60Nawaqis-e-Wudhu ............................................ 64Tayyamum ........................................................ 65Ghusal (Dusche, Bad)....................................... 66258


Die Sunna des Ghusal.......................................67Wasser..............................................................68Sattr (Teil des Körpers, <strong>der</strong> bedeckt sein muß) .68Die Kopfbedeckung <strong>der</strong> Männer ........................68Asan..................................................................70<strong>Das</strong> Gebet beim Betreten <strong>der</strong> Moschee:............75<strong>Das</strong> Verrichten des alat...................................77Iqamah ..............................................................78Niyyatus-alat (Die Absicht kundtun,das Gebet verrichten zu wollen) ........................80Takbir-Tahrima und Rafa‘-Yaddayn(<strong>Das</strong> erste Takbir und das Heben <strong>der</strong> Hände) ...81Sana (Lobpreisung)...........................................83Ta’a’udh (Gebet um Schutz)..............................83Tasmiyya und Sure AL-FATEHA ..........................84Rukuua (Verbeugung) .......................................86Qiyyaam-aaniya (Zweite stehende Haltung) ...87Sadschda (Nie<strong>der</strong>werfung)................................89Dschilsa (Qu’uud-Bainas-Sadschdatäin, d.h. diesitzende Haltung zwischen zwei Sadschdas) ....90Du’a-e-Matura ...................................................83Tasmiyya und Sure AL-FATEHA84Qadaa, Attahiyyaund Taschahud(Pause, Ehrerbietung und Bezeugung)..............92Duruud-Scharief (Gebet des Propheten) ...........94259


Du’as nach dem Duruud-Scharief ..................... 96Tasliem o<strong>der</strong> Salaam (Gebetsschluß)............... 98Du‘as nach dem Ritualgebet ............................. 99alat-tull-Witr und das Du’a Qunut ................. 103Die verschiedenen Arten des Gebets.............. 106Schaubild zur Anzahl <strong>der</strong> Raka’at ................... 108Die Pflichtteile des Gebets .............................. 109Wadschbat-e-alat ......................................... 111Sunna des alat ............................................. 112Mustahibat-e-alat ......................................... 114Makruhat-e-alat ............................................ 116Mubtilat-e-alat .............................................. 118Sadschda-Sahw.............................................. 119Qadhaa’ des Gebets ....................................... 121<strong>Das</strong> alleinige Gebet......................................... 122<strong>Das</strong> Gebet in Gemeinschaft ............................ 122Wichtiges zur Beachtung ................................ 124Gebet im Krankheitsfall................................... 127<strong>Das</strong> Zusammenlegen von Gebeten................. 127alatull Dschumu’ah (Freitagsgebet).............. 129Wie das Dschumu’ah-Gebet verrichtet wird .... 130Ihdull-Fittr und Ihdull-Ad’hah(Zuckerfest und Opferfest) .............................. 136Ihdull-Ad’hah (Opferfest)................................. 139260


alatull-Saffar bzw. -Qaßr...............................143alatull-Tahadschud .......................................144alatull-Tarawih ..............................................145alatull-Chauff (<strong>Das</strong> Furchtgebet) ..................145alatull Kussuf wa Chussuf (Finsternisgebet) .146alatull-Istisqaa...............................................147alatull-Istikhara(Gebet zur Gewährung des Besten) ................149alatull-Ha’adscha (das Bedürfnisgebet) ........152alatull-Ischraq, alatull-Suhahund alatull-Awwabien....................................153Nikah (die Heiratspredigt)................................154alatull-Dschenasa .........................................158alatull-Dschenasa-Ghäib(Totengebet in absentia)..................................163Begräbnis ........................................................164Die Philosophie des Istighfaar .........................167<strong>Das</strong> Istighfaar-Gebet lautet wie folgt:...............167Wichtige Anweisungenzur Rezitation des Heiligen Qur’an ..................172Gebete aus dem Heiligen Qur’an, Teil 1..........179<strong>Das</strong> Gebet, welches die Propheten Abraham as undIsmael asrezitierten, während sie das Haus Allahs (die261


Kaaba)wie<strong>der</strong>aufbauten ............................................. 179Gebet <strong>der</strong> Kin<strong>der</strong> Israels,als sie dem Feind gegenüberstanden ............. 180Gebet des Propheten Zacharias as um Nachwuchs........................................................................ 181Gebet <strong>der</strong> Jünger Jesu as ................................. 181Demütige Bitte <strong>der</strong>jenigen unter den Menschendes Buches, die gläubig waren ....................... 182Gebet des Propheten Adam asund dessen Frau um Vergebung..................... 183Demütige Bitte <strong>der</strong> Zauberer Pharaos,nachdem sie glaubten..................................... 183Gebet des Propheten Noah as beim Betreten <strong>der</strong>Arche .............................................................. 184Gebet des Propheten Josef as umRechtschaffenheit ........................................... 184Gebet des Heiligen Propheten ßawum einen erfolgreichen Abschluß in einerAngelegenheit................................................. 185Gebet <strong>der</strong>jenigen, die in den Katakomben hausten........................................................................ 186Gebet des Propheten Mose as um Redesicherheit........................................................................ 186Gebet des Heiligen Propheten ßawum Wissensvermehrung ................................. 187262


Gebet des Propheten Hiob as in Not..................187Gebet des Propheten Jonah as ,nachdem er seinen Frevel erkannt hatte..........188Gebet des Propheten Zacharias asum Nachkommenschaft...................................188Gebet des Propheten Noah as um sicheresAnkommen ......................................................188Gebet des Heiligen Propheten ßawum Schutz vor teuflischen Einflüsterungen......189Gebet des Propheten Abraham as um Weisheit 189Gebet des Propheten Salomon as um Dankbarkeit........................................................................190Gebet des Propheten Abraham as um einen Sohn........................................................................191Demütige Bitte <strong>der</strong> Engelim Namen <strong>der</strong> Rechtschaffenen ......................191Gebet des Propheten Noah as um Hilfe.............193Gebet <strong>der</strong> Gefährten des Propheten Abraham asum Rechtleitung ..............................................193Gebet <strong>der</strong> Gläubigen,die an den Tag des Jüngsten Gerichts glauben194Gebete aus dem Heiligen Qur’an, Teil 2..........196Gebete des Heiligen Propheten Muhammad ßaw 205Nach dem Aufwachen .....................................205Auf dem Weg zum Abtritt.................................205Beim Verlassen des Abtritts.............................205263


Beim Verlassen des eigenen Hauses.............. 206Beim Heimkommen......................................... 207Bevor man beginnt zu essen........................... 207Nach Beendigung <strong>der</strong> Mahlzeit ....................... 208Am Ende eines Festes.................................... 208Beim Anziehen eines neuen Kleidungsstücks. 208Auf dem Weg zur Moschee............................. 209Beim Krankenbesuch...................................... 210Gegen Schulden ............................................. 210Beim Erreichen seines Ziels............................ 212Am Sarg.......................................................... 212Beim Friedhofsbesuch .................................... 213Heiratsglückwünsche ...................................... 214Gebet für die neue Braut................................. 214Bei <strong>der</strong> Vereinigung von Mann und Frau......... 215Während des Einkaufens ................................ 215Um Leiden o<strong>der</strong> Betrübnis zu entgehen .......... 216Sich dem göttlichen Willen ergebend .............. 216Angesichts einer unerwünschten Nacht .......... 217Um einen Verlust wettzumachen..................... 217Gegen die üblen Folgen großen Zorns............ 218In Verteidigung gegen einen Feind ................. 218Gebet um Stärke gegen den Feind ................. 219Bei Reisebeginn.............................................. 219264


Beim Abschiednehmen....................................220Beim Heraufgehen einer Anhöhe.....................221Beim Herabgehen von einer Anhöhe...............221Gebet für die Kranken .....................................222Für das allgemeine Wohlsein ..........................223Um während <strong>der</strong> Reiseeine Nacht voller Schrecken abzuwehren........223Bei geistiger Unruhe und Erregung..................225Morgengebet und Abendandacht ....................227<strong>Das</strong> Abendgebet..............................................227Beim Zubettgehen ...........................................229<strong>Das</strong> Morgengebet............................................230Beim Verlassen einer Versammlung................231Beim Erblicken des Mondes in dessen erster Nachtnach dem Neumond zum Mond-Monatsbeginn232Beim Fasten beenden .....................................232„Laylatull-Qadr“ (Nacht des Schicksals) –Gebet233Wenn es regnet ...............................................233Gebet um reichlichen Regen ...........................234Wenn es donnert .............................................235Um dem Übel eines Sturmes zu entgehen ......235Beim Verzehren einer frischen Frucht .............236Zu Beginn <strong>der</strong> Pilgerfahrt.................................237Gebet an <strong>der</strong> „Yamani„-Ecke...........................238265


Zu „Safa“ und „Marwah“.................................. 238In Arafat .......................................................... 239Um sich gegen den Einfluß von Satan zu schützen........................................................................ 242Allgemeine, umfassende Gebete .................... 242Um außergewöhnliche Anstrengungen zuüberwinden ..................................................... 244Um Gottes Schutz zu erhalten ........................ 244Gebete des Verheißenen Messias as ................ 247In Schwierigkeiten........................................... 247Alleingelassen................................................. 247Auf <strong>der</strong> Suche nach Einheit mit Gott ............... 248An <strong>der</strong> Kaaba.................................................. 248Gebet zur Unterscheidungzwischen Wahrheit und Unwahrheit ................ 250Gebet zur Befreiung von Sünde ...................... 251Gottessuche.................................................... 252Um Konzentration im Gebet............................ 252Einige kurze Surenfür die Rezitation während des alatmit wörtlicher Übersetzung und Transkription . 254Inhaltsverzeichnis ........................................... 258Kostenlose Literatur ........................................ 235266


267


Kostenlose Literatur aus dem <strong>Verlag</strong>sprogrammEine Rede vonHadhrat Mirza Masroor Ahmad atba ,Khalifatul Maßieh V (Fünfter Kalif des VerheißenenMessias as )und Oberhaupt <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim JamaatDer Redner spricht über jene <strong>islamische</strong> Lehre, <strong>der</strong>Schöpfung Gottes gegenüber Liebe, Zuneigung, Nachsichtund Toleranz walten zu lassen. Ein wahrer Muslim kannniemals seine Stimme mit Haß gegen seine Mitmenschenerheben, noch gegen seinen Staat o<strong>der</strong> die Regierung. DerGrün<strong>der</strong> <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim Jamaat, Hadhrat MirzaGhulam Ahmad as , schrieb: „Ein wahrer Muslim, dem dieLehren des Glaubens bewußt sind, wird sich immer268


aufrichtig und gehorsam zu <strong>der</strong> Regierung verhalten, unterdessen schützen<strong>der</strong> Hand er in Frieden lebt“.269


Kostenlose Literatur aus dem <strong>Verlag</strong>sprogrammEine Rede vonHadhrat Mirza Masroor Ahmad atba ,Khalifatul Maßieh V (Fünfter Kalif des VerheißenenMessias as )und Oberhaupt <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim JamaatEine kurze Zusammenfassung <strong>der</strong> Lehren des <strong>Islam</strong> überdie wahre Bedeutung von Jihad sowie eine deutlicheWi<strong>der</strong>legung jenes Gedankenguts, daß <strong>Islam</strong> eine Religiondes Extremismus und Terrors sei. Es ist we<strong>der</strong> richtig nochfair, irgendeine Religion zu verdammen, nur <strong>der</strong>Handlungsweisen einer Gruppe o<strong>der</strong> einiger Einzelnerwegen. Der Redner verdeutlicht seine Position anhandvieler Zitate aus dem Heiligen Koran und den Schriften des270


Verheißenen Messias asMuslim Jamaat.und Begrün<strong>der</strong>s <strong>der</strong> Ahmadiyya271


Kostenlose Literatur aus dem <strong>Verlag</strong>sprogrammEine Rede vonHadhrat Mirza Masroor Ahmad atba ,Khalifatul Maßieh V (Fünfter Kalif des VerheißenenMessias as )und Oberhaupt <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim JamaatViele Menschen treibt die Sorge, daß <strong>der</strong> Frieden aus <strong>der</strong>Welt immer schneller zu verschwinden scheint. DieserVortrag ist eine Entgegnung auf die Meinung vonMenschen, die verfechten und predigen, daß die Zerstörungdeswegen existiert, weil Religionen diese Unterscheidungenhervorgerufen hätten, und es somit Gottesgläubige seien,die diese Verbrechen im Namen Gottes begehen. DerRedner belegt die Absurdität dieser Behauptung und272


erinnert daran, daß niemals auch nur ein einziger Prophetdas Töten an<strong>der</strong>er im Namen Gottes gepredigt habe.273


Kostenlose Literatur aus dem <strong>Verlag</strong>sprogrammEine Rede vonHadhrat Mirza Masroor Ahmad atba ,Khalifatul Maßieh V (Fünfter Kalif des VerheißenenMessias as )und Oberhaupt <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim Jamaat„Die Lehren des Koran über die Rechte <strong>der</strong> Nachbarn sindso ausdrücklich dargelegt, daß ein wahrer Muslim, <strong>der</strong> stetsHilfe von dem Gnadenvollen und Barmherzigen Allaherbittet, davon nicht abweichen kann; denn die geringsteAbweichung könnte verursachen, daß er irre geht und dieSegnungen und die Liebe Gottes verliert“, so <strong>der</strong> Redner inseinen Ausführungen. In einem Hadies heißt es, daß <strong>der</strong>Prophet Muhammad ßaw sagte: „Gabriel hat mich beständig274


über die Rechte <strong>der</strong> Nachbarn ermahnt, bis ich sogarmeinte, er würde sie <strong>der</strong> Kategorie <strong>der</strong> Erbberechtigtenbeifügen.“275


Kostenlose Literatur aus dem <strong>Verlag</strong>sprogrammEine Rede vonHadhrat Mirza Masroor Ahmad atba ,Khalifatul Maßieh V (Fünfter Kalif des VerheißenenMessias as )und Oberhaupt <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim JamaatDiese Rede beseitigt jene Mißverständnisse über Moscheenbzw. den Moscheebau, die entwe<strong>der</strong> den Vorurteilen jenerentspringen, die nicht die Erfor<strong>der</strong>nisse vollkommenerGerechtigkeit erfüllen und Propaganda gegen den <strong>Islam</strong>entfesseln, o<strong>der</strong> auf die Taten sogenannter Muslimezurückgehen, die in den Köpfen <strong>der</strong> Menschen denGedanken erzeugen, daß eine Moschee den Frieden unddie Eintracht ihres Umfeldes zerstören würde, wobei276


Letzteres einfach auf fehlendes Wissen über den <strong>Islam</strong>zurück-gehe.277


Kostenlose Literatur aus dem <strong>Verlag</strong>sprogrammEine Rede vonHadhrat Mirza Masroor Ahmad atba ,Khalifatul Maßieh V (Fünfter Kalif des VerheißenenMessias as )und Oberhaupt <strong>der</strong> Ahmadiyya Muslim JamaatNach <strong>der</strong> Fragestellung, wie, wenn eine Religion Glaubenan und Respekt für alle Propheten verlangt und sagt, daßdie Lehren, die ihnen zur Zeit des Erscheinens offenbartworden waren, wahrhaft waren, dann von einer solchenReligion gesagt werden kann, daß sie an<strong>der</strong>enGlaubensrichtungen gegenüber nicht Toleranz lehrt, spricht<strong>der</strong> Redner ausführlich darüber, was die Lehren des <strong>Islam</strong>über Toleranz aussagen, was die Bedeutung von278


Redefreiheit und des Rechts auf Meinungsäußerung sindund welche praktischen Beispiele <strong>der</strong> <strong>Islam</strong> darausdemonstrierte.279

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!