seeing history: in praise of anachronism, folly - Arbeitskreis ...
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Ordnungen des Sehens. Innovationsfelder der kunsthistorischen Niederlandeforschung<br />
Frankfurt am Ma<strong>in</strong>, 30. September bis 2. Oktober 2011<br />
I.2 DIE PERFORMANZ SOZIALER UND RELIGIÖSER RITUALE BEI<br />
PIETER BRUEGEL D.Ä.<br />
PROF. DR. TANJA MICHALSKY (UDK BERLIN)<br />
13.30 UHR – 14.00 UHR<br />
Im Mittelpunkt stehen die drei Gemälde Karneval und Fasten, die Sprichwörter<br />
und die K<strong>in</strong>derspiele, <strong>in</strong> denen es um die Performanz und Theatralität<br />
gesellschaftlichen Verhaltens geht, die bei Karneval und Fasten zudem noch mit<br />
der Aufführung zweier bekannter Possen komb<strong>in</strong>iert s<strong>in</strong>d: Urso und Valent<strong>in</strong>o<br />
und Die schmutzige Braut. Pieter Bruegel d. Ä. verhandelt <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Werken auf<br />
hohem Niveau die Fragen von Gesellschaft und deren symbolischer Verdichtung<br />
bzw. Aufführung auf der öffentlichen Bühne – das heißt dem Dorfplatz, der<br />
se<strong>in</strong>erseits zahlreiche soziale Zeichen aufweist und als Bildbühne und öffentliche<br />
Bühne zugleich genutzt wird. Entgegen der älteren Forschung, die im S<strong>in</strong>ne des<br />
Theatrum-mundi-Topos die Darstellungen zu e<strong>in</strong>seitig als Bilder der<br />
„Verkehrten Welt“ gedeutet hat, soll <strong>in</strong> diesem Beitrag das semantische Feld erweitert<br />
werden.<br />
I.3 DIE BÜHNE IM BILD ALS VISUALISIERUNGSPRINZIP<br />
NINA CAHILL M.A. (KUNSTHOCHSCHULE KASSEL)<br />
14.50 UHR –15.20 UHR<br />
Im Zentrum me<strong>in</strong>er Überlegungen zu den vom Theater <strong>in</strong>spirierten<br />
Inszenierungsstrategien e<strong>in</strong>iger niederländischer Maler <strong>in</strong> der zweiten Hälfte des<br />
17. Jahrhunderts steht e<strong>in</strong>e Gruppe von Gemälden allegorischen Inhalts.<br />
Geme<strong>in</strong>sam ist diesen Werken, dass die allegorischen Szenen auf e<strong>in</strong>er Bühne<br />
präsentiert werden. Die bildenden Künstler bedienen sich Requisiten und<br />
Darstellungsmitteln des Theaters, um allegorische Szenen von allgeme<strong>in</strong>gültiger<br />
Aussage wirkungsvoll zu visualisieren. Bühnenarchitektur, Vorhänge und andere<br />
Versatzstücke von Theater<strong>in</strong>terieurs dienen ebenso wie die bewusste<br />
Thematisierung der Relation von Publikum/Betrachter und Bühne zum e<strong>in</strong>en<br />
dazu, e<strong>in</strong>e andere Wirklichkeitsebene zu markieren. Zum anderen wird die<br />
Darstellung mittels der Theateranalogie mit e<strong>in</strong>er bestimmten Bedeutung<br />
aufgeladen. Die <strong>in</strong> den Gemälden verwendeten Zeichen des Theaters veranlassen<br />
den Betrachter dazu, die Darstellung wie e<strong>in</strong> Theaterstück zu betrachten. In<br />
me<strong>in</strong>em Beitrag möchte ich zeigen, dass derartige Kompositionen im H<strong>in</strong>blick<br />
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