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KRANKENHÄUSER LANDKREIS FREUDENSTADT gGMBH AUSGABE 1 2011

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<strong>KRANKENHÄUSER</strong> <strong>LANDKREIS</strong> <strong>FREUDENSTADT</strong> <strong>gGMBH</strong> <strong>AUSGABE</strong> 1 <strong>2011</strong><br />

KLForum<br />

Themen<br />

Jubilarsfeier im Krankenhaus Freudenstadt<br />

Krankenpflegeexamen geschafft<br />

Wii-Fit als Therapie-Angebot


2<br />

Editorial<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wieder einmal ist es soweit und Sie halten eine neue Ausgabe unserer Krankenhauszeitung in der Hand, die Ihnen Wissenswertes<br />

über unsere beiden Häuser zu berichten weiß.<br />

Das Jahr <strong>2011</strong> scheint ein bewegtes Jahr zu werden, so steht der Spatenstich zu Beginn des Umbaus in Horb am<br />

18.07.<strong>2011</strong> unmittelbar bevor. Er hatte sich um einige Zeit verzögert, aber jetzt soll tatkräftig begonnen werden, damit<br />

sich die Bauzeit von ca. 20 Monaten nicht verlängert. Es bleibt zu hoffen, dass die Horber Bevölkerung ihrem Krankenhaus<br />

auch in Zeiten von Baulärm und reduziertem Betrieb treu bleibt. Sie werden ihr Haus nach dem Umbau nicht<br />

wieder erkennen, so schön wird es werden. Alle Beteiligten werden sich sicherlich Mühe geben, alles daran zu setzen<br />

ein Gelingen zu ermöglichen. Ein Mosaikstein des neuen Krankenhauses wird bereits am 01.07.<strong>2011</strong> gesetzt: Als erster<br />

Mieter zieht Herr Dr. Gasiorek in eine Interimspraxis im ersten Stock ein. Nach Umbauende zieht er einige Meter weiter<br />

in seine endgültige Praxis.<br />

Landrat Dr. Rückert hatte mit seiner Entscheidung, eine Kommission (Röber-Kommission) ins Leben zu rufen, die alles<br />

was den Umbau in Horb betrifft zu untersuchen, eine kluge Entscheidung getroffen. Es kehrte danach Ruhe ein und die<br />

Planungen konnten vorangetrieben werden.<br />

Auch in diesem Jahr können wir wieder mit einem Tag der Offenen Tür aufwarten. Am 16.10.<strong>2011</strong> präsentieren wir der<br />

Öffentlichkeit die umgebaute Ebene 3 in Freudenstadt. Hier wird zukünftig das Mutter-Kind-Zentrum seine Heimat<br />

finden. Das Programm mit zahlreichen Vorträgen, Besichtigungen, Aktionen, Ständen und vielem mehr wird wieder<br />

zahlreichen Besuchern einen Einblick in unseren Krankenhausalltag bringen und wie wir uns unsere Arbeit für die Patienten<br />

vorstellen.<br />

Eine weitere Errungenschaft wird uns im 4. Quartal Freude bereiten: Wir bekommen ein Kernspintomographiegerät<br />

(MRT) und mit ihm in Person von Dr. Stolpe einen zweiten Chefarzt neben Dr. Hillitzer. Für die Patienten bedeutet<br />

dieses Gerät eine große Erleichterung, können sie doch die mit diesem Gerät möglichen Untersuchungen hier im Hause<br />

erhalten und müssen nicht mehr zu auswärtigen Instituten gefahren werden.<br />

Auch personell auf der Leitungsebene ändert sich einiges: Wir bekommen eine neue Pflegedienstleitung Bereich I und<br />

einen neuen Geschäftsführer. Wünschen wir beiden eine glückliche Hand bei ihrer Arbeit. Über beide werden wir sicherlich<br />

in der nächsten Ausgabe berichten können. Herr Roppelt als Geschäftsführer wird seine Tätigkeit ab 01.10.<strong>2011</strong><br />

beginnen. Der Antrittstermin der Pflegedienstleitung steht noch nicht fest.<br />

Wie Sie unserem Vorausblick entnehmen können, hat die Redaktion viel Stoff um Ihnen auch in der nächsten Ausgabe<br />

Interessantes berichten zu können. Dem Redaktionsteam danken wir auch dieses Mal wieder für ihre Arbeit. In diesen<br />

Dank sind alle mit eingeschlossen, die mit ihrem Dazutun diese Ausgabe gestaltet haben.<br />

Bei der Lektüre der aktuellen KL-Forum wünschen wir wie immer Spaß, vielleicht sieht sich der eine oder andere dazu<br />

ermuntert, selbst einmal einen Beitrag zu gestalten. Es ist leichter als man denkt!<br />

Ihr Direktionsteam<br />

Theo Blum Renate Merkl Dr. Jürgen Schulze-Tollert<br />

Geschäftsführer Pflegedirektorin Ärztlicher Direktor<br />

Inhalt<br />

Wie geht es Ihnen, Herr Landrat? ............................................................................................................ 03<br />

Neue Leitung der Grünen Damen ............................................................................................................ 04<br />

Und wieder ist es geschafft - 3 Jahre erfolgreiche Ausbildung sind vorbei ........................................... 05<br />

Lassen Sie sich nicht unterkriegen! .......................................................................................................... 06<br />

Pflege ist .................................................................................................................................................... 07<br />

Kaffee - die Ernüchterung des Abendlandes ........................................................................................... 08<br />

Wii-Fit macht Fit ........................................................................................................................................ 10<br />

Mein Wille geschehe: Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht ..................................................... 12<br />

Konferenzraum - mal anders .................................................................................................................... 14<br />

Neue Mitarbeiter ....................................................................................................................................... 15<br />

Bayerisch Sushi / „Wer aufhört besser zu werden, hat damit aufgehört gut zu sein.“........................ 17<br />

Who is who? ............................................................................................................................................. 18<br />

Dies und Das........................................................................................................................................ 19<br />

Theo Blum<br />

Renate Merkl<br />

Dr. Jürgen Schulze-Tollert


KLForum Ausgabe 1/11<br />

Wie geht es Ihnen, Herr Landrat?<br />

Seit seinem Amtsantritt am 01.09.2010 hat<br />

uns Landrat Dr. Klaus Michael Rückert oft<br />

besucht, zahlreiche Gespräche geführt und<br />

in der KLF viel bewegt. Grund genug für KL-<br />

Forum, den Mitarbeitern den „neuen Mann<br />

im Landkreis“ näher vorzustellen.<br />

KL-Forum: Gab es für Sie eine Art Schlüsselerlebnis<br />

für Ihren Einstieg in die Politik?<br />

Dr. Rückert: Für mich gab es kein Schlüsselerlebnis<br />

im eigentlichen Sinn. Ich war bereits<br />

früh in Vereinen und in der kirchlichen Jugendarbeit<br />

tätig und habe dadurch erkannt,<br />

dass politisches Gestalten wichtig ist.<br />

KL-Forum: Was verstehen Sie unter einem<br />

guten Politiker?<br />

Dr. Rückert: Er muss es ernst meinen mit den<br />

Menschen. Des weiteren muss er geradlinig<br />

und ihm das Gemeinwohl wichtig sein, denn<br />

für einen guten Politiker gilt: das Wohl des<br />

Gesamten ist wichtiger als das Wohl des Einzelnen.<br />

KL-Forum: Was macht Ihrer Meinung nach<br />

einen guten Landrat aus?<br />

Dr. Rückert: Grundsätzlich auch das, was einen<br />

guten Politiker ausmacht. Weiter muss<br />

ein guter Landrat gut zuhören können, nah<br />

an den Menschen und Themen sein. Er muss<br />

seinen Landkreis lieben, muss ein guter Moderator<br />

sein und braucht Visionen und Entschlusskraft.<br />

KL-Forum: Welche Ziele haben Sie sich für<br />

Ihre Amtsperiode gesteckt?<br />

Dr. Rückert: Die Amtsperiode dauert 8 Jahre.<br />

Unser Landkreis befindet sich in einer<br />

herrlichen, intakten Natur und kann eine<br />

gute Infrastruktur vorweisen. Mein Ziel ist<br />

zu beweisen, dass der ländliche Raum für<br />

die Menschen mindestens genauso lebenswert<br />

ist wie der städtische.<br />

KL-Forum: Auch Politik unterliegt Veränderungen.<br />

Was hat sich für Politiker in den<br />

letzten 10 Jahren verändert?<br />

Dr. Rückert: Die Öffentlichkeit ist zunehmend<br />

kritisch geworden. Es braucht mehr<br />

Zeit und mehr Engagement, um die Menschen<br />

auf dem Weg der Politik mitzunehmen.<br />

Dies bedeutet, dass die Politik die Strategie<br />

und die nächsten Leitziele formuliert,<br />

aber die Entscheidungen auf den Weg dorthin<br />

gemeinsam mit den Bürgern gestaltet.<br />

KL-Forum: Wie bereiteten Sie sich auf Ihre<br />

Amtstätigkeit vor, als Sie wussten, dass Sie<br />

die Nachfolge von Herrn Dombrowsky antreten<br />

würden?<br />

Dr. Rückert: Ich habe bereits in den Monaten<br />

zuvor, als ich noch nicht wusste, ob die<br />

Kreisräte mich für dieses Amt wählen würden,<br />

mich gründlich und umfassend mit<br />

dem Landkreis Freudenstadt beschäftigt. Ich<br />

fuhr durch den ganzen Landkreis und führte<br />

intensive Gespräche mit allen Kreistagsmitgliedern.<br />

Meine eigenen Erfahrungen<br />

in der Kommunalpolitik waren für mich die<br />

wichtigste Vorbereitung auf das neue Amt.<br />

Nach meiner Wahl zum Landrat des Landkreises<br />

Freudenstadt führten Herr Dombrowsky<br />

und ich viele gute Gespräche, die<br />

Amts-Übergabe gestaltete sich offen und<br />

transparent. Ein weiterer wichtiger Baustein<br />

war, für meine Familie und mich ein Haus in<br />

Loßburg gefunden zu haben. Wir fühlen uns<br />

dort sehr wohl.<br />

KL-Forum: Ihr erster Tag als Landrat! Was<br />

blieb Ihnen davon nachhaltig in Erinnerung?<br />

Dr. Rückert (nachdenklich): Primär bleiben<br />

mir meine Gefühle präsent. Einerseits die<br />

große Freude, dass ich nun endlich tätig werden<br />

kann, andererseits spürte ich aber auch<br />

die große Verantwortung für den Landkreis,<br />

seine Unternehmen und nicht zuletzt für<br />

die KLF auf meinen Schultern. Unvergessen<br />

bleibt mir auch, dass ich im Amt mit offenen<br />

Armen empfangen wurde und gleich<br />

am ersten Tag eine Gesprächsrunde mit den<br />

engsten Mitarbeitern führte. Da mein Amtsbeginn<br />

in die Sommerferien fiel, konnte<br />

ich die Mitarbeiterversammlung erst nach<br />

Schulbeginn durchführen. Aber gefühlt gehört<br />

sie für mich zum Amtsantritt. Da fällt<br />

mir ein: Ich war am 1. September nicht der<br />

Einzige, der seinen „ersten Tag“ hatte. Mit<br />

mir fingen die neuen Auszubildenden des<br />

Landratsamtes an. Auf diese Gemeinsamkeit<br />

machte ich sie in meiner Begrüßungsrede<br />

aufmerksam - wir haben herzlich gelacht.<br />

KL-Forum: Herr Landrat, Sie sind seit Sommer<br />

letzten Jahres im Amt, die berühmten<br />

100 Tage liegen hinter Ihnen. Worauf sind<br />

Sie besonders stolz?<br />

Aus den Krankenhäusern 3<br />

Landrat Dr. Rückert mit Frau Eisele, Pressestelle des Landratsamtes<br />

Dr. Rückert: Stolz ist es nicht, das ist nicht<br />

das richtige Wort. Vielmehr bin ich dankbar<br />

dafür, was bisher bewegt werden konnte. In<br />

der heißen Krankenhausdiskussion wurden<br />

Weichen gestellt und die interne und externe<br />

Kommunikation in der KLF gefördert. Um<br />

die Außenansicht der KLF tiefergehend zu<br />

erfassen, führte ich viele Gespräche mit unseren<br />

niedergelassenen Ärzten. Ich bin dort<br />

auf fruchtbaren Boden gestoßen.<br />

KL-Forum: Als Landrat ist man viel unterwegs.<br />

Wie laden Sie Ihre Akkus wieder auf?<br />

Dr. Rückert: Auch wenn es abgegriffen klingen<br />

mag, doch meine Familie gibt mir die<br />

Kraft. Ich versuche, jeden Tag zum Mittagessen<br />

nach Hause zu fahren. Zwar gönnt mir<br />

die Zeit nur zwanzig Minuten, doch diese<br />

sind mir wichtig um zu erfahren, was vormittags<br />

in der Schule geschah. Auch genieße<br />

ich die morgendlichen Waldspaziergänge<br />

mit meinem Hund - dabei kommen mir oft<br />

die besten Ideen.<br />

KL-Forum: Welche Visionen haben Sie für<br />

die KLF?<br />

Dr. Rückert: Mit den KLF haben wir ein Unternehmen<br />

mit zwei Standorten. Dies soll<br />

sich in den Strukturen und auch in den<br />

Köpfen der Mitarbeiter wieder finden. Das<br />

Miteinander soll sich positiv entwickeln und<br />

damit auch das Betriebsklima. Ich wünsche<br />

mir für die KLF, dass sie weiterhin der Bevölkerung<br />

eine sehr gute gesundheitliche Versorgung<br />

bietet und so auch weiterhin einen<br />

wichtigen Beitrag für die Infrastruktur des<br />

Landkreises darstellt.<br />

bitte wenden


4<br />

Aus den Krankenhäusern<br />

KL-Forum: Die Einstellung eines neuen Geschäftsführers<br />

steht an. Wenn Sie sich „einen<br />

backen“ könnten, welche Eigenschaften<br />

sollte er mitbringen?<br />

Dr. Rückert: Ich wünsche mir einen Geschäftsführer,<br />

dem es gelingt, eine gute<br />

Kommunikation und einen guten Austausch<br />

mit allen Beteiligten und Berufsgruppen der<br />

KLF zu führen. Er soll die Fähigkeit besitzen,<br />

die Mitarbeiter zu motivieren und soll deutlich<br />

das Verhältnis zu den niedergelassenen<br />

Ärzten ausbauen. Ich wünsche mir einen Geschäftsführer,<br />

der Visionen entwickelt und<br />

den medizinischen Fortschritt unterstützt.<br />

Ein weiterer wichtiger Punkt ist das Betriebsdefizit,<br />

welches mich mit Sorge erfüllt. Ich<br />

wünsche mir einen Geschäftsführer, der sich<br />

um dieses Defizit kümmert und Konzepte<br />

zum Abbau entwickelt.<br />

KL-Forum: Die erste Einstellung eines Interimsgeschäftsführers<br />

war sozusagen ein<br />

„Probelauf“ und eine Erfahrung aus der<br />

man lernen kann. Welche Lehren haben Sie<br />

und auch der Aufsichtsrat daraus gezogen?<br />

Dr. Rückert: Man kann nicht alles selbst beeinflussen.<br />

Wir hatten den Bewerber intensiv<br />

gecheckt. Um zu verhindern, was passierte,<br />

hätte eine polizeiliche Abfrage erfolgen<br />

müssen, doch das ist uns nicht erlaubt. Das<br />

Erlebte war für uns ein Schock, aber wir haben<br />

unsere Lehren daraus gezogen. Für die<br />

erneute Suche nach einem Geschäftsführer<br />

haben wir uns Zeit gelassen und mit den Bewerbern<br />

intensive Gespräche geführt.<br />

KL-Forum: Die Mitarbeiter der KLF bieten<br />

einerseits gute und moderne Behandlungskonzepte,<br />

andererseits hat die KLF in der<br />

Bevölkerung keinen durchgängig guten<br />

Ruf. Wie beurteilen Sie diese Situation?<br />

Wir für Sie<br />

Dr. Rückert: Grundsätzlich ist nichts so gut,<br />

als dass es nicht verbessert werden kann.<br />

Dies gilt für alle Unternehmen und Einrichtungen.<br />

Meine Erfahrung ist, dass der Ruf<br />

der KLF nicht schlecht ist, denn ich bekomme<br />

viele positive Rückmeldungen, auch ungefragt.<br />

Das Krankenhaus Freudenstadt ist<br />

ein relativ kleines Haus in einer relativ kleinen<br />

Stadt, da gibt es immer wieder ungute<br />

Geschichten. Ich selbst habe großes Vertrauen<br />

in unsere KLF und kann den Mitarbeitern<br />

nur den Rat geben, sich nicht verrückt machen<br />

zu lassen. Die KLF ist gut ausgestattet<br />

und bietet gute Behandlungsmethoden.<br />

Darauf dürfen wir durchaus stolz sein. Ich<br />

denke, dass es für die Mitarbeiter wichtig ist,<br />

die richtige Balance zu finden zwischen dem<br />

Stolz auf die eigene Leistung und dem Aufspüren<br />

von Verbesserungspotential. Ich bin<br />

der Ansicht, dass man den Ruf nur durch das<br />

eigene Tun verbessern kann. So wünsche ich<br />

mir, dass die Mitarbeiter der KLF stolz darauf<br />

sind, in diesem Unternehmen zu arbeiten<br />

und dass sie dies auch nach außen tragen.<br />

KL-Forum: Seit mehreren Jahren sind das<br />

Krankenhaus Freudenstadt und das Krankenhaus<br />

Horb ein „Krankenhaus an zwei<br />

Standorten“. Ein Wir-Gefühl macht sich dennoch<br />

nicht breit. Wie können Sie Brücken<br />

bauen, wie die Mitarbeiter?<br />

Dr. Rückert: Die KLF sind, wie anfangs erwähnt,<br />

ein Unternehmen mit zwei Standorten.<br />

Deshalb pflege ich in meiner täglichen<br />

Arbeit zu beiden Krankenhäusern einen<br />

guten Kontakt. An die Mitarbeiter richte ich<br />

folgende Bitte: Seien Sie offen und bereit,<br />

auch im anderen Krankenhaus zu arbeiten<br />

und lernen Sie die jeweiligen Qualitäten ken-<br />

Neue Leitung bei den Grünen Damen<br />

Nach 10 Jahren in leitender Position bei den<br />

Grünen Damen übergibt Frau Renate Völter<br />

(Bildmitte) das Amt an Frau Gerlinde Hayer-Morlock.<br />

Frau Hayer-Morlock sieht die<br />

Aufgabe der Leitung der Grünen Damen als<br />

Herausforderung und Chance zur Weiterentwicklung.<br />

Sie freut sich auf die zukünftige<br />

Zusammenarbeit mit den Pflegekräften<br />

und Ärzten auf den Stationen.<br />

Die KLF, vertreten durch Geschäftsführer<br />

Theo Blum und Pflegedirektorin Inge Städtler,<br />

bedankt sich für das hohe Engagement<br />

von Frau Völter und, als Vertretung für alle<br />

Grünen Damen, für den tagtäglichen wertvollen<br />

Beitrag in der Betreuung der Patienten.<br />

Angelika Eckl<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

nen. Neben der Arbeit darf aber auch das<br />

Gesellige nicht vergessen werden. Gemeinsame<br />

Betriebsfeiern helfen, das Miteinander<br />

zu vertiefen.<br />

KL-Forum: Erlauben Sie mir bitte zum<br />

Schluss noch eine persönliche Frage: Gibt es<br />

Tage, an denen Sie am Morgen am liebsten<br />

im Bett bleiben würden?<br />

Dr. Rückert (lacht): Ja, an manchen Wochenenden,<br />

wenn ich früh morgens Termine<br />

wahrnehmen muss... Da ich unter der<br />

Woche wenig Schlaf finde, genieße ich es,<br />

am Wochenende auszuschlafen. Aber auch<br />

wenn so manches Mal der Schlaf kurz war,<br />

stehe ich gerne auf und freue mich auf die<br />

Arbeit. Ich denke, meine Mitarbeiter erleben<br />

mich meist gut gelaunt.<br />

KL-Forum: Sehr geehrter Herr Landrat, vielen<br />

Dank für das Gespräch.<br />

Es unterhielten sich: Landrat Dr. Klaus Michael<br />

Rückert und Angelika Eckl. Anmerkung:<br />

Das Gespräch fand in angenehmer<br />

Atmosphäre im Büro unseres Landrats<br />

statt. Auf dem Tisch in der „Gesprächsecke“<br />

sieht der Besucher ein stilisiertes Rhönrad.<br />

Die Skulptur, ein Geschenk zum Amtsantritt,<br />

symbolisiert die „Bewegung von innen<br />

heraus“. Ein stimmiges Geschenk - wie wir<br />

meinen.<br />

Angelika Eckl<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Inge Städtler, Gerlinde Hayer-Morlock, Renate Völter, Theo Blum (v.l.n.r)


KLForum Ausgabe 1/11 Aus den Krankenhäusern 5<br />

Und wieder ist es geschafft<br />

3 Jahre erfolgreiche Ausbildung sind vorbei<br />

Neunzehn frisch Examinierte der Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

drängelten sich, musikalisch begleitet vom ungarischen<br />

Pianisten Istvan Mohos, mit Freunden und Verwandten um den<br />

Tisch mit den Begrüßungsgetränken. Gelächter, Freude, Erleichterung<br />

– endlich! Noch am Tag zuvor waren viele blass um die Nase,<br />

hämmerten zahlreiche Herzen, waren Zigarettenschachteln viel zu<br />

schnell leer. Die verschwitzten Hände kamen bestimmt vom Kaffee<br />

und dem warmen Wetter. Oder etwa doch nicht? War es vielleicht<br />

die langsam tickende Uhr die so nervös machte? Die ungewohnte<br />

Tischordnung in den Klassenzimmern? Die Augen des Prüfers?<br />

Die seltsame Prüfungsfrage? Egal! Am 16. März wurde das Ende<br />

der Ausbildung und der Beginn des eigenverantwortlichen Berufslebens<br />

gefeiert.<br />

Die ehemaligen Schüler wurden nicht wortlos verabschiedet. Landrat<br />

Dr. Rückert betonte die hohen Anforderungen, die das Berufsbild<br />

der Gesundheits- und Krankenpflege in sich hat und bedankte<br />

sich, dass sich die neunzehn Examinierten für diese Berufslaufbahn<br />

entschlossen haben. Ein Krankenhaus lebt nicht von Investitionen<br />

alleine, so Dr. Rückert, es sind die Mitarbeiter, die sich tagtäglich<br />

um ihre Patienten kümmern, denn Patienten gehen dorthin, wo<br />

sie sich medizinisch und pflegerisch gut versorgt wissen. Eine gute<br />

Verwaltung ist für einen Patienten kein Grund für die Auswahl eines<br />

Krankenhauses.<br />

Frau Städtler, Pflegedirektorin des Krankenhauses, zeichnete in<br />

ihrer Rede den Weg nach der Ausbildung weiter. Zwar liege das<br />

Mühselige der Ausbildung hinter dem Kurs 08/11, doch im weiteren<br />

Verlauf werden sich Perspektiven ändern und der scheinbar<br />

ebene Weg des Berufslebens werde sich teilweise als tatsächlich<br />

scheinbar erweisen.<br />

Schmunzelnd eröffnete der Geschäftsführer der KLF, Herr Blum,<br />

seine Rede mit dem Lieblingssatz der Examinierten:“ Es ist geschafft!“<br />

Trotz aller Erleichterung über das Ende der Ausbildung<br />

bat er die neuen Gesundheits- und KrankenpflegerInnen, nie zu<br />

vergessen, wie sie ihre Ausbildung erlebten. Im zukünftigen Umgang<br />

mit Schülern bat er die 19 Absolventen um die richtige Balance<br />

zwischen Verständnis, Laissez-faire und Strenge.<br />

Chefarzt Dr. Arnold zeigte in seiner Rede die beruflichen Entwicklungsmöglichkeiten<br />

auf, die den Examinierten nun offen ständen.<br />

Auch er betonte die hohen Anforderungen, die an die Pflegekräfte<br />

gestellt werden. Aber das Bewusstsein, wirklich helfen zu können<br />

macht Stress und Ärger wieder wett. Nikolaus Schmitt, der die<br />

Baden-Badener Schüler betreute, plauderte in lockeren Worten<br />

über seine Erfahrungen in der Praxis und den Exkursionen mit dem<br />

Kurs. Frau Born, Pflegedienstleitung der Klinik Baden-Baden zeigte<br />

die Sichtweise der Pflegedirektion. Pflege sei zwar ein krisensicherer<br />

Beruf, sichert aber damit nicht automatisch Nachwuchskräfte.<br />

Nachwuchskräfte sind ein Geschenk, dem sich die Leitenden immer<br />

bewusst sein sollten.


6 Aus den Krankenhäusern<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

Die Abschlussrede übernahm Herr Schulz als Kurs- und Schulleiter.<br />

Mehr dazu in seinem Beitrag in dieser Ausgabe der KL-Forum. So<br />

unterschiedlich und vielfältig die Ausbildung von den einzelnen<br />

Festrednern betrachtet wurde, in einem waren sich alle einig: mit<br />

der Ausbildung als Basis in eine gute berufliche Zukunft mit neuen<br />

Aufgaben und Herausforderungen hineinwachsen.<br />

Es war kein einfacher Kurs, der Kurs 08/11, denn viele unterschiedliche<br />

Charaktere mussten erst unter einen „Kurshut“ gebracht werden.<br />

Und so hatten sich Herr Schulz, Frau Krause und Herr Müller<br />

den Orden, den ihnen die Examinierten umhängten, redlich verdient.<br />

Nach feierlicher Zeugnis- und Urkundenübergabe wurde<br />

ausgiebig gefeiert und gelacht und das leckere und hervorragende<br />

Buffet unserer Service GmbH leergeputzt.<br />

Angelika Eckl<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Lassen Sie sich nicht unterkriegen!<br />

Die Gesundheits- und Krankenpflegeschule<br />

(GKPS) der Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt<br />

gGmbH, in Zusammenarbeit mit<br />

ihrem Kooperationspartner, der Pflegefachschule<br />

der Klinikum Mittelbaden gGmbH,<br />

verabschiedeten am 16. März <strong>2011</strong> die AbsolventInnen<br />

der Gesundheits- und Krankenpflegeausbildung.<br />

In einer angenehm<br />

lockeren Feierstunde wurden den 19 „examinierten“<br />

Gesundheits- und KrankenpflegerInnen<br />

die Urkunden überreicht.<br />

Landrat Dr. Klaus Michael Rückert betonte<br />

in seinem Grußwort die Wichtigkeit,<br />

zukünftig qualifizierte Pflegefachkräfte<br />

in den verschiedensten Versorgungseinrichtungen<br />

im Landkreis zu beschäftigen.<br />

Pflegedirektorin Inge Städtler hob die Verzahnung<br />

von Theorie und Praxis heraus und<br />

bedankte sich bei allen Praxisanleiterinnen<br />

in den verschiedensten Abteilungen, für die<br />

Begleitung der Auszubildenden in der Praxis.<br />

Weiterhin beglückwünschten Geschäftsführer<br />

Theo Blum und Chefarzt Dr. Erich<br />

Arnold die AbsolventInnen.<br />

Pflegedirektorin des Klinikums Mittelbaden,<br />

Elisabeth Born, und Schulleitung, Sibylle<br />

Schlageter, übermittelten persönlich<br />

die Glückwünsche ihrer Einrichtung. Der<br />

musikalische Rahmen wurde von Istvan<br />

Mohos gestaltet. Durch eine begleitende<br />

Bilderschau konnten Angehörige der AbsolventInnen<br />

und natürlich auch alle anderen<br />

Gäste einen Eindruck von 3 Jahren<br />

Pflegeausbildung bekommen. Der Leiter<br />

der GKPS, Frank Schulz, gab den „frisch Examinierten“<br />

folgenden Leitsatz mit auf den<br />

zukünftigen beruflichen Weg: „Lassen Sie<br />

sich nicht unterkriegen“. Damit meinte er:<br />

„Menschen reagieren in schwierigen Situationen<br />

unterschiedlich. Die einen nehmen<br />

es mit Humor und bewältigen die Situation.<br />

Die anderen zetern oder stecken den Kopf<br />

in den Sand. Doch fast immer ist es eine Frage<br />

der Herangehensweise, ob das Glas halb<br />

voll oder halb leer empfunden wird“. Frank<br />

Schulz beschrieb den Begriff „Resilienz“ als<br />

Lebenshaltung. Unter Resilienz wird die Fä-<br />

higkeit verstanden, Krisen durch Rückgriff<br />

auf persönliche und sozial vermittelte Ressourcen<br />

zu meistern und diese als Anlass für<br />

Entwicklung zu nutzen. Wichtig sind dabei<br />

Grundhaltungen wie Optimismus, Akzeptanz,<br />

Lösungsorientierung, zu nennen.<br />

Alle AbsolventInnen können ihre Berufstätigkeit<br />

an einem Arbeitsplatz ihrer Wahl<br />

zum 01.04.<strong>2011</strong> starten.<br />

Auf die Frage der beruflichen Zukunftsperspektiven<br />

für Pflegefachkräfte berichteten<br />

die Verantwortlichen der GKPS, dass sie<br />

derzeit sehr gut sind: „Gerade in den letzten<br />

Jahren nehmen wir ein verstärktes Interesse<br />

von lokalen und überregionalen Einrichtungen<br />

an unseren Abgängern der Gesundheits-<br />

und Krankenpflegeausbildung wahr“.<br />

Wir wünschen unseren AbsolventInnen<br />

alles Gute für ihre berufliche Zukunft und<br />

wünschen ihnen, dass sie sich nie unterkriegen<br />

lassen werden.<br />

Namensliste der Absolventinnen:<br />

Bartenbach, Jessica; Bumann, Elena; Dierenbach,<br />

Nisha-Jasmin; Graczyk, Alexandra;<br />

Großmann, Florian; Hoppler, Katharina;<br />

Irth, Carina; Lutz, Jana Verena; Patzak, Julia;<br />

Ruhland, Markus; Schäfer, Sabrina; Schweizer,<br />

Tamara; Smolarek, Susanna; Techant,<br />

Julia; Thomas, Vanessa; v. Cieminski, Melanie;<br />

Weiler, Irina; Ziefle, Jennifer; Zuchold,<br />

Susan.<br />

Frank Schulz<br />

Schulleiter KLF


KLForum Ausgabe 1/11 Wir für Sie 7


8 Baumaßnahmen<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

Kaffee - die Ernüchterung des Abendlandes<br />

Kaffee ist heutzutage das beliebteste Getränk in vielen Ländern.<br />

Der Hauptinhaltsstoff Coffein findet breite medizinische Anwendung.<br />

Viele wissenschaftliche Untersuchungen beschäftigen sich<br />

mit seiner Arzneimittelwirkung (Pharmakologie). So stand schon<br />

1980 im Skript zur Pharmakologie-Vorlesung von Professor Ammon<br />

in Tübingen der Satz: „Kluge Unternehmer gewähren eine Kaffee-<br />

Pause, da die verlorene Zeit durch bessere Konzentration hinterher<br />

spielend wieder ausgeglichen wird“. Auch im Krankenhaus ist Kaffee<br />

- dort gelegentlich unter der Bezeichnung „Schwestern-Diesel“<br />

- nicht mehr wegzudenken.<br />

Geschichte<br />

Der Legende nach soll einst Hirten aus der äthiopischen Region Kaffa<br />

aufgefallen sein, dass der Teil einer Ziegenherde, der von einem<br />

Strauch mit weißen Blüten und roten Früchten gefressen hatte, bis<br />

in die Nacht hinein munter umher sprang, während die anderen<br />

Tiere müde waren. Im Selbstversuch sollen erst Hirten und danach<br />

Mönche die belebende Wirkung der Früchte bzw. deren Aufguss<br />

entdeckt haben.<br />

Die Region Kaffa im Südwesten von Äthiopien gilt als Ursprungsgebiet<br />

des Kaffees. Dort wurde er bereits im 9. Jahrhundert erwähnt.<br />

Von Äthiopien gelangte der Kaffee vermutlich im 14. Jahrhundert<br />

durch Sklavenhändler nach Arabien. Ab Mitte des 15. Jahrhunderts<br />

wurde er dort geröstet und getrunken. Handelszentrum war die<br />

Stadt Mocha (Mokka), heute Mukha im Jemen.<br />

Über Persien und das osmanische Reich gelangte der Kaffee fast<br />

zeitgleich mit Tee im 17. Jahrhundert nach Europa. In Venedig, Oxford,<br />

London, Marseille, Paris, Wien, Bremen und Hamburg entstanden<br />

erste Kaffeehäuser. Tee und Kaffee lösten die bis dahin<br />

üblichen Getränke wie Wein, Bier und Schnaps ab und wurden in<br />

Europa als die „Ernüchterung des Abendlandes“ gefeiert. Ihre Beliebtheit<br />

entsprach im 18. Jahrhundert dem Geist der Aufklärung.<br />

Ebenfalls im 17. Jahrhundert wurde die Kaffeepflanze in holländischen<br />

Kolonien wie Java verbreitet und sicherte Holland eine Vormachtstellung<br />

im Handel.<br />

Friedlieb Ferdinand Runge<br />

In Preußen verbot 1766 Friedrich der Große die private Einfuhr und<br />

den privaten Handel mit Kaffee sowie 1781 sogar das Rösten der<br />

Kaffeebohnen. Zur Durchsetzung wurden eigens „Kaffeeriecher“<br />

(vielleicht kommt daher ja die abwertende Bezeichnung Schnüffler?)<br />

eingestellt. Allerdings erwiesen sich die Kontrollen gegenüber<br />

dem Kaffeeschmuggel als ineffektiv und wurden 1787 wieder abgeschafft.<br />

Auch heute noch sind Kaffeebohnen eines der wichtigsten<br />

Handelsgüter der Erde.<br />

Auf Anregung Goethes untersuchte der Apotheker und Chemiker<br />

Friedlieb Ferdinand Runge Kaffeebohnen mit dem Ziel, die wirksame<br />

Substanz im Kaffee zu finden. 1820 gelang es Runge erstmals,<br />

aus Kaffeebohnen reines Coffein zu isolieren.<br />

Kaffeepflanzen - Arten, Anbau und Aufbereitung<br />

Die Kaffeepflanzen gehören zur botanischen Gattung Coffea aus<br />

der Familie der Rubiaceae. Von heute ca. 60 bekannten Arten sind<br />

Coffea arabica mit ca. 60 % Weltmarktanteil und Coffea canephora<br />

oder robusta mit 36 % Anteil am Weltmarkt die wichtigsten.<br />

Arabica-Kaffeebohnen enthalten zwar nur die Hälfte an Coffein im<br />

Vergleich zur Robusta-Bohne, dafür schätzt man an ihnen besonders<br />

das Aroma.<br />

Kaffeesträucher benötigen ein ausgeglichenes Klima, Frost vertragen<br />

sie nicht. Traditionell wurde Kaffee im Schatten großer Bäume<br />

angepflanzt. Bei dieser Methode bleibt der natürliche Lebensraum<br />

mit einer deutlich höheren Artenvielfalt erhalten. Weil aber die Reifezeit<br />

länger ist und pro Hektar weniger Kaffeepflanzen stehen,<br />

sind viele Kaffeeanbauer, verstärkt durch fallende Weltmarktpreise,<br />

dazu übergegangen, die Bäume zu roden und Kaffeebohnen<br />

unter freiem Himmel zu ziehen. Deutlich geringere Umweltfolgen<br />

hat der ökologische Anbau. Dabei ist der Einsatz von Pestiziden<br />

verboten und gleichzeitig werden Maßnahmen gegen die Bodenerosion<br />

getroffen.<br />

Zur Gewinnung des Rohkaffees werden die Fruchthaut, das Fruchtfleisch,<br />

Schleim, Pergamenthäutchen und - soweit möglich - das Silberhäutchen<br />

entfernt. Diese Aufbereitung kann trocken oder - mit<br />

höherer Qualität - nass erfolgen.<br />

Nach dem Reinigen und Sortieren, hochwertiger Kaffee wird von<br />

Hand verlesen, werden die Kaffeebohnen geröstet. Je nach Rösttemperatur<br />

und Röstdauer variiert der Kaffeegeschmack zwischen<br />

bitter und mild-aromatisch.<br />

Melitta Bentz, geboren als<br />

Amalie Auguste Melitta Liebscher<br />

Die Zubereitung des Kaffees ändert sich je nach Kultur und nationalen<br />

Gepflogenheiten. Bei der Flüssigzubereitung wird der Geschmack<br />

allein schon durch die Wassertemperatur und erst recht<br />

durch die Wasserqualität beeinflusst. Beim in Deutschland weit<br />

verbreiteten Filterkaffee übergießt man Kaffeepulver in einer Filtertüte<br />

mit kleinen Portionen von heißem Wasser und filtriert ab. Dieses<br />

Verfahren wurde 1908 von Melitta Bentz erfunden. Aus Italien<br />

stammend, ist die Kaffeezubereitung als Cappuccino, Espresso oder<br />

Latte macchiato längst auch nördlich der Alpen weit verbreitet.<br />

Ist Kaffeegenuss ungesund?<br />

Nach einer Anekdote wollte König Gustav III von Schweden beweisen,<br />

dass Kaffee giftig sei. Zwei zum Tode verurteilte Häftlinge wurden<br />

dazu begnadigt. Der eine musste täglich Tee, der andere täglich<br />

Kaffee trinken. Beide sollen sowohl die überwachenden Ärzte<br />

als auch den König überlebt haben.<br />

In meist älteren Untersuchungen wird auf Gefahren von übermäßigem<br />

Kaffeegenuss hingewiesen. Die Folge seien erhöhter Blutdruck,<br />

Entwässerung des Körpers sowie ein erhöhter Blutzuckerspiegel.


KLForum Ausgabe 1/11<br />

Dieses negative Bild hat sich heute weitgehend gewandelt. In groß angelegten Studien<br />

wurde kein Zusammenhang zwischen Kaffeekonsum und hohem Blutdruck gefunden. Außerdem<br />

hatte coffeinhaltiger Kaffee keinerlei negativen Einfluss auf die Pulsfrequenz, den<br />

Body-Mass-Index (Verhältnis von Körpergröße und Gewicht) und verschiedene Blutfettwerte.<br />

Männer, die sechs Tassen Kaffee pro Tag tranken, hatten ein 50 Prozent geringeres Risiko<br />

für Diabetes mellitus Typ II, bei Frauen sank das Risiko um fast 30 Prozent.<br />

Darüber hinaus gibt es weitere positive Effekte. Kaffeetrinker haben ein deutlich geringeres<br />

Risiko an Nierenkrebs zu erkranken. Das gleiche gilt für Lebererkrankungen bis hin zu<br />

bösartigen Tumoren. Ferner wird diskutiert, ob Kaffeegenuss den Ausbruch der Parkinsonund<br />

der Alzheimer-Krankheit hinauszögern kann. Solche positive Effekte ordnet man den<br />

in Kaffee enthaltenen Antioxidantien zu.<br />

Coffein als Arzneimittel kann Frühgeborenen zur Vermeidung von Apnoen (Atempausen)<br />

gegeben werden. Coffeinhaltiges Shampoo soll Haarausfall entgegenwirken.<br />

Die Auswirkungen von Kaffeekonsum auf die Potenz sind allerdings zweifelhaft, ebenso<br />

wie die innerliche Anwendung bei Cellulite (Orangenhaut). Auch ob Coffein - äußerlich aufgebracht<br />

- bei Cellulite hilft, wird ebenfalls sehr kontrovers diskutiert.<br />

Ein übermäßiger Konsum von Kaffee oder coffeinhaltigen Getränken kann Nebenwirkungen<br />

bzw. toxische Symptome wie Magenbeschwerden, Tachykardie (Herzjagen), Unruhe,<br />

Zittern, Angstzustände und Schlaflosigkeit hervorrufen. Auch sind leichtere Abhängigkeiten<br />

beschrieben worden. Beim Entzug kann Kopfschmerz auftreten. Einer Studie von 2006<br />

zufolge reduzieren bereits zwei Tassen Kaffee die Durchblutung des Herzmuskels. Dadurch<br />

wird der positive Effekt von körperlicher Bewegung auf das Herz reduziert.<br />

Schon Paracelsus stellte fest: „Alles Ding ist Gift und kein Ding ohne Gift. Dass etwas kein<br />

Gift sei, macht allein die Dosis“. Man kann halt alles übertreiben! Das gilt sicher auch für den<br />

Kaffeegenuss. Jedoch in vernünftigen Mengen - je nach Veranlagung und vielleicht nicht<br />

zu spät am Tag - getrunken, trägt Kaffee zu einer gesundheitsbewussten Lebensweise bei.<br />

Dr. Ulrich Maier<br />

Apotheke<br />

Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt<br />

Quellen: Wikipedia, PTAheute Nr. 7,<br />

2009, Couven-Museum, Aachen<br />

Pharmazeutische Zeitung online<br />

Gesundheiswissen 9<br />

Eugen Roth - Der starke Kaffee<br />

Ein Mensch, der viel Kaffee getrunken,<br />

Ist nachts in keinen Schlaf gesunken.<br />

Nun muß er zwischen Tod und Leben<br />

Hoch überm Schlummerabgrund schweben<br />

Und sich mit flatterflinken Nerven<br />

Von einer Angst zur andern werfen<br />

Und wie ein Affe auf dem schwanken<br />

Gezweige turnen der Gedanken,<br />

Muß über die geheimsten Wurzeln<br />

Des vielverschlungnen Daseins purzeln<br />

Und hat verlaufen sich alsbald<br />

Im höllischen Gehirn-Urwald.<br />

In einer Schlucht von tausend Dämpfen<br />

Muß er mit Spukgestalten kämpfen,<br />

Muß, von Gespenstern blöd geäfft,<br />

An Weiber, Schule, Krieg, Geschäft<br />

In tollster Überblendung denken<br />

Und kann sich nicht ins Nichts versenken.<br />

Der Mensch in selber Nacht beschließt,<br />

Daß er Kaffee nie mehr genießt.<br />

Doch ist vergessen alles Weh<br />

Am andern Morgen - beim Kaffee.<br />

Quelle: www.espresso-kaffee-blog.de<br />

© sonne Fleckl / fotolia.de


10 Wir für Sie<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

Wii-Fit macht Fit<br />

Wie bringt man Menschen in Bewegung? Wie werden aus Couch-<br />

Potatoes knackige Fritten? Wie finden Einzelgänger Zugang zu einer<br />

Gruppe? Am einfachsten mit Spiel und Spaß!<br />

Initiierung gruppendynamischer Prozesse, Förderung von Teamfähigkeit<br />

und Kommunikation und Erlernen neuer Körperwahrnehmung<br />

sind wichtige Bausteine in der psychiatrischen Pflege. Sport<br />

bietet dabei einen relativ unkomplizierten Zugang. Und ganz nebenbei<br />

lernt man den Umgang mit Emotionen, mit Gewinnen und<br />

Verlieren und einen neuen Umgang mit sich selbst.<br />

Das Programm sportlicher Aktivitäten auf der Station P4 wurde<br />

nun durch die Wii-Spielkonsole bereichert. Die Konsole fand am<br />

Gesundheitstag für Mitarbeiter regen Zulauf und brachte die Mitarbeiter<br />

der psychiatrischen Pflege auf die Idee, das Bord in ihr<br />

Therapie-Angebot mit aufzunehmen.<br />

Vor dem Einsatz der Konsole mit Patienten war eine Schulung der<br />

Mitarbeiter notwendig. Dass Schulungen auch Spaß machen können,<br />

zeigen folgende Fotos:<br />

Modul 2: Immer schön locker bleiben!<br />

Modul 1: So funktioniert‘s


KLForum Ausgabe 1/11<br />

Modul 3:Haltungsnoten<br />

Modul 4:Mit Ernst bei der Sache bleiben<br />

Station P4<br />

Angelika Eckl<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Wir für Sie 11


12 Gesundheiswissen<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

Mein Wille geschehe:<br />

Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht<br />

Stellen Sie sich vor, Sie erleben einen Autounfall und sind wochenlang<br />

bewusstlos! Oder Sie erleiden einen Schlaganfall oder Sie<br />

erkranken an einer (Alzheimer-) Demenz und sind nicht mehr in<br />

der Lage, Ihre Situation zu erfassen und verantwortliche Entscheidungen<br />

zu treffen. Wenn jetzt die Zustimmung zu einer Operation<br />

erforderlich ist oder eine künstliche Ernährung begonnen oder abgelehnt<br />

werden soll, wer kann Ihren Willen und Ihre Vorstellungen<br />

rechtlich vertreten? Wer soll für Sie entscheiden, wie Ihre weitere<br />

Versorgung und Pflege aussieht: zu Hause oder im Pflegeheim,<br />

welches Pflegeheim? Und wer soll und wer darf Ihre Vermögensangelegenheiten<br />

regeln mit Banken, Behörden, Versicherungen<br />

oder Pflegekasse?<br />

Es ist ein weit verbreiteter Irrglaube, dass in solchen Fällen automatisch<br />

der Ehegatte, die Eltern oder die Kinder rechtlich verbindliche<br />

Entscheidungen treffen dürfen! Wenn kein Bevollmächtigter<br />

im Rahmen einer Vorsorgevollmacht benannt wurde, so muss vom<br />

Betreuungsgericht (früher: Vormundschaftsgericht) ein Betreuer<br />

bestellt werden. Dies kann sowohl ein Angehöriger wie auch ein<br />

ehrenamtlicher oder Berufsbetreuer sein.<br />

Wie erfolgt die Ermittlung des (mutmaßlichen) Patientenwillens?<br />

Bei Entscheidungen über Beginn, Verzicht oder Abbruch einer<br />

medizinischen Maßnahme (Beispiel: künstliche Ernährung) ist die<br />

Patientenverfügung innerhalb eines mehrstufigen Vorgehens zur<br />

Ermittlung des Patientenwillens zu sehen. Bei einem aufgeklärten<br />

und einwilligungsfähigen Patienten hat immer der aktuell erklärte<br />

Wille Vorrang, unabhängig davon, ob eine anders lautende Patientenverfügung<br />

vorliegt oder ein Bevollmächtigter eine andere Meinung<br />

äußert. Bei fehlender Einwilligungsfähigkeit des Patienten<br />

kommt zunächst die Patientenverfügung zur Geltung. Es wird von<br />

den behandelnden Ärzten gemeinsam mit dem Bevollmächtigten<br />

oder Betreuer beraten, ob die Patientenverfügung auf die aktuelle<br />

Situation anwendbar, also auch entsprechend konkret formuliert<br />

ist. Liegt keine (auf diese Situation anwendbare) Patientenverfügung<br />

vor, so wird mit der Frage „wie würde sie/er wohl entscheiden,<br />

wenn sie/er noch selbst entscheiden könnte“ der „mutmaßliche<br />

Wille“ anhand früher geäußerter Wertvorstellungen und<br />

Lebenseinstellungen rekonstruiert. Dabei sollten neben behandelnden<br />

Ärzten, Pflegenden und Bevollmächtigtem/Betreuer auch<br />

weitere Angehörige sowie der Hausarzt beteiligt sein. „Vater hat<br />

in den letzten Jahren immer wieder gesagt, dass er niemals noch<br />

monatelang künstlich ernährt werden möchte“. Falls kein sicherer<br />

Anhalt für den mutmaßlichen Willen des Betroffenen vorliegt, wird<br />

sich die Entscheidung über Durchführung medizinischer Maßnahmen<br />

an „allgemeinen medizinisch-ethischen Wertvorstellungen“<br />

orientieren. Steht die Therapieentscheidung des Bevollmächtigten/<br />

Betreuers im Widerspruch zur Einschätzung der behandelnden<br />

Ärzte hinsichtlich „mutmaßlichem Patientenwillen“, so muss das<br />

Betreuungsgericht eingeschaltet werden und die Entscheidung<br />

treffen.<br />

Viele Menschen haben eine Scheu vor der Erstellung einer Patientenverfügung<br />

oder einer Vorsorgevollmacht. Das liegt zum einen<br />

darin begründet, dass die Auseinandersetzung mit der eigenen<br />

Endlichkeit und dem Tod schwer fällt. Zudem besteht die Ansicht,<br />

dass Ärzte die Patientenverfügung oder die Vorsorgevollmacht oftmals<br />

nicht ausreichend sorgfältig berücksichtigen. Auch sorgen die<br />

vielen unterschiedlichen Vordrucke und Stellungnahmen für Verunsicherung.<br />

Deshalb sollten Sie bei nachhaltigem Interesse an dieser<br />

Thematik eine kompetente Beratung beispielsweise beim Notariat,<br />

Betreuungsverein, bei einer Betreuungsbehörde und beim Pflegestützpunkt<br />

im Landratsamt oder beim Geriatrischen Schwerpunkt<br />

und Sozialdienst im Krankenhaus in Anspruch nehmen.<br />

Die Patientenverfügung<br />

„Mit der Patientenverfügung kann der Betroffene unabhängig<br />

oder im Zusammenhang mit einer Vorsorgevollmacht oder einer<br />

Betreuungsverfügung durch eigene Erklärung in konkrete, möglicherweise<br />

in der Zukunft erforderlich werdende medizinische<br />

Maßnahmen einwilligen bzw. auch jetzt schon seine Einwilligung<br />

verweigern.“ Jeder Mensch kann also grundsätzlich vorab mitteilen,<br />

welche Arten medizinischer Maßnahmen er unter bestimmten<br />

Umständen wünscht und welche er ablehnt. Um diesen Willen im<br />

Falle der Unfähigkeit zur Willensäußerung (Beispiel: Bewusstlosigkeit<br />

oder schwere Demenzerkrankung) durchzusetzen, bedarf es<br />

zumeist eines Bevollmächtigten oder eines Betreuers. Deshalb ist<br />

es sinnvoll, die Patientenverfügung möglichst mit einer Vorsorgevollmacht<br />

oder einer Betreuungsverfügung zu kombinieren. Problematisch<br />

bei der Abfassung einer Patientenverfügung ist für viele<br />

Menschen die Unsicherheit sich vorzustellen, wie sie sich fühlen und<br />

was sie denken werden, wenn sie einmal an einer lebensbedrohlichen<br />

Krankheit leiden. Die Patientenverfügung sollte erst dann<br />

erstellt werden, wenn dieses Unbehagen ausgeräumt ist. Offene<br />

Gespräche mit Angehörigen, Bezugspersonen, Seelsorger, Ärzten<br />

oder Notare fördern die Auseinandersetzung mit sich selbst. Familiäre<br />

Bindungen und persönliche Beziehungen können durch diese<br />

zum Teil bewegenden Gespräche gestärkt werden, gegenseitiges<br />

Verständnis und Vertrauen wächst.<br />

Form und Inhalte der Patientenverfügung: Die Patientenverfügung<br />

muss nach neuem Gesetz schriftlich abgefasst sein. Sie bedarf<br />

keiner notariellen Beteiligung. Ein Hinweis in der Geldbörse oder<br />

beim Personalausweis über das Vorhandensein und den Aufbewahrungsort<br />

der Patientenverfügung kann hilfreich sein. Es empfiehlt<br />

sich, die Einsichts- und Urteilsfähigkeit zum Zeitpunkt der<br />

Erstellung einer Patientenverfügung beispielsweise vom Hausarzt<br />

oder Notar schriftlich bestätigen zu lassen. Um die Aktualität und<br />

fortbestehende Gültigkeit der in der Patientenverfügung geäußerten<br />

Vorstellungen zu überprüfen und zu bestätigen, sollte die<br />

Verfügung alle ein bis zwei Jahre vom Verfasser durchgelesen und<br />

anschließend mit aktuellem Datum und Unterschrift versehen werden.<br />

Dieses Vorgehen ist nicht gesetzlich vorgeschrieben, aber es<br />

kann den Angehörigen und den behandelnden Ärzten die Erfassung<br />

des mutmaßlichen Willens in der akuten Situation erleichtern.<br />

Zum Inhalt empfiehlt es sich, einige Anmerkungen zur eigenen Lebenssituation<br />

und zu persönlichen Einstellungen anzufügen, da diese<br />

für die spätere Einschätzung des mutmaßlichen Willens hilfreich<br />

sein können. Zum anderen müssen Aussagen darüber gemacht<br />

werden, ob und in welchem Umfang bei bestimmten Krankheitssituationen<br />

medizinische Maßnahmen eingesetzt oder unterlassen<br />

werden sollen. Häufige Festlegungen beziehen sich auf die „unmittelbare<br />

Sterbephase“ oder auf das „Endstadium einer unheilbaren<br />

Krankheit“, auf „schwerste Gehirnschädigung oder Demenzerkrankung“<br />

und auf bereits bestehende schwere Erkrankungen. Für diese<br />

Situationen können sehr unterschiedliche Ver-fügungen getroffen<br />

werden: einerseits der Wunsch nach Durchführung einer guten<br />

Schmerz- und Symptombehandlung, andererseits möglicherweise<br />

die Ablehnung von künstlicher Ernährung, Beatmung, Wiederbelebung<br />

oder Dialyse. Auch kann darauf hingewiesen werden, dass<br />

von einer Krankenhauseinweisung in der „Sterbephase“ abgesehen<br />

werden soll. Die Patientenverfügung kann jederzeit ohne Angabe<br />

von Gründen widerrufen werden. Falls eine Vorsorgevollmacht für<br />

den Bereich „Gesundheit“ erstellt wurde, sollte die bevollmächtigte<br />

Person in der Patientenverfügung mit Namen und Adresse erwähnt<br />

werden.


KLForum Ausgabe 1/11<br />

Viele der im Umlauf befindlichen Vordrucke zur Patientenverfügung<br />

erscheinen ungeeignet, da sie zu allgemein und zu knapp<br />

formuliert sind, teilweise lediglich zum Ankreuzen auffordern und<br />

kaum Platz für persönliche Gedanken und Anweisungen lassen. Lesen<br />

Sie unsere Klinik-Info „Beispielhafter Entwurf einer Patientenverfügung“,<br />

die hilfreiche Formulierungen anbietet.<br />

Die Vorsorgevollmacht<br />

„Mit der Vorsorgevollmacht bevollmächtigt jemand eine andere<br />

Person dazu, im Namen und mit Wirkung für den Vollmachtgeber<br />

Erklärungen abzugeben, zu denen der Vollmachtgeber selbst infolge<br />

des Verlusts der Geschäftsfähigkeit nicht mehr in der Lage ist.“<br />

Durch eine entsprechende Vorsorgevollmacht kann bei Unfähigkeit<br />

zur Willensäußerung die gerichtliche Bestellung eines Betreuers<br />

vermieden werden.<br />

In der Vorsorgevollmacht müssen konkrete Vertretungssituationen<br />

benannt werden. So können unter anderem die Vertretung in gesundheitlichen<br />

Angelegenheiten, zur Aufenthaltsbestimmung, in<br />

Vermögensangelegenheiten, vor Ämtern, Behörden und Versicherungen<br />

vorsorglich übertragen werden. Das Wirksamwerden der<br />

Vorsorgevollmacht kann von Bedingungen abhängig gemacht werden,<br />

so zum Beispiel vom Nachweis eines ärztlichen Attestes über<br />

den Eintritt der „Geschäftsunfähigkeit“. Soll die Bevollmächtigung<br />

schon ab dem Zeitpunkt der Erstellung gelten und soll sie alle Bereiche<br />

umfassen, so wird auch von einer „General- und Vorsorgevollmacht“<br />

gesprochen. Im Zusammenhang mit Zustimmung oder Ablehnung<br />

medizinischer Maßnahmen besitzt die Vollmacht nur dann<br />

Gültigkeit, wenn auf diesen Bereich ausdrücklich hingewiesen wird.<br />

Für die Einwilligung in „freiheitsentziehende Maßnahmen“ wie<br />

Bettgitter, Gurte oder „freiheitsentziehende“ Medikamente bedarf<br />

es bei Aufenthalt in stationären Einrichtungen der Zustimmung des<br />

Betreuungsgerichtes. Dies gilt nicht für den häuslichen Bereich.<br />

Die zu bevollmächtigende Person muss konkret benannt werden.<br />

Neben einer einzelnen Person können auch mehrere Personen,<br />

einzeln oder gemeinsam, für gleiche oder unterschiedliche Bereiche,<br />

bevollmächtigt werden. Gemeinsame Vollmacht für denselben<br />

Vertretungsbereich besagt, dass diese Personen ausdrücklich nur<br />

gemeinsam handeln dürfen. Dies bedingt in praktischen Abläufen<br />

manche Behinderung, kann aber möglichen Missbrauch einschränken.<br />

Für den Fall der Verhinderung des Bevollmächtigten kann das<br />

Einverständnis mit einer „Untervollmacht“ in den Inhalt der Vorsorgevollmacht<br />

aufgenommen werden.<br />

Die Vollmachtserteilung kann grundsätzlich formlos und mündlich<br />

erfolgen, es empfiehlt sich jedoch die Schriftform. Die Unterschrift<br />

sollte beglaubigt sein, ferner sollte die Geschäftsfähigkeit zum<br />

Zeitpunkt der Vollmachtserstellung beispielsweise durch den Hausarzt<br />

oder einen Notar bestätigt werden. Dadurch wird späteren<br />

Zweifeln an der Rechtsgültigkeit der Vollmacht vorgebeugt. In den<br />

meisten Fällen empfiehlt sich die Einbindung eines Notars bei der<br />

Erstellung einer Vorsorgevollmacht. Einerseits zum Selbstschutz,<br />

da doch teilweise weit reichende Befugnisse auf den Bevollmächtigten<br />

übertragen werden. Andererseits werden formale Fehler<br />

vermieden, die im Bedarfsfall die Vollmachtsausübung gefährden<br />

können. Dringend empfehlenswert ist die Beteiligung eines Notars<br />

bei komplexerem Regelungsbedarf oder wenn größere Vermögen<br />

zu verwalten sind. Wenn Streitigkeiten drohen, was beispielsweise<br />

bei der Bevollmächtigung eines von mehreren Kindern der Fall<br />

sein kann, wird die Erfahrung des Notars bei der inhaltlichen Gestaltung<br />

der Vollmacht sehr hilfreich sein. Zwingend notwendig ist<br />

die notarielle Beratung und Beurkundung, wenn grundbuchrechtliche<br />

Geschäfte wie beispielsweise Grundstücksverkäufe geregelt<br />

werden müssen oder Erbausschlagungen in Betracht kommen. Die<br />

Notar-Gebühren sind vermögensabhängig (etwa 15 bis 500 Euro)<br />

und überschaubar angesichts der Bedeutung und Tragweite einer<br />

solchen Vollmachtserteilung.<br />

Missbrauch der Vorsorgevollmacht: Generell sollte Missbrauch dadurch<br />

vermieden werden, dass vor Erteilung einer Vorsorgevollmacht<br />

größtmögliche Sorgfalt angewandt wird. Absolutes Vertrauen<br />

zu der bevollmächtigten Person stellt eine unabdingbare<br />

Voraussetzung dar. Es besteht die Möglichkeit, die Vollmacht zunächst<br />

bei sich selbst aufzubewahren und nicht dem Bevollmächtigten<br />

auszuhändigen. Dieser sollte dann über den Ort der Verwahrung<br />

informiert sein. Bei notariell erstellten Vollmachten kann<br />

der Notar angewiesen werden, die Vollmacht erst nach Vorlage<br />

eines ärztlichen Attestes, in welchem die eingetretene Geschäftsunfähigkeit<br />

des Vollmachtgebers und somit die Notwendigkeit der<br />

Vollmachtsausübung bescheinigt wird, an den Bevollmächtigten<br />

auszuhändigen. Dieses Vorgehen verzögert jedoch ein unmittelbares<br />

Handeln des Bevollmächtigten im Bedarfsfall. Die Vorsorgevollmacht<br />

kann vom Vollmachtgeber jederzeit ohne Angabe von Gründen<br />

rückgängig gemacht werden. Bei begründetem Misstrauen<br />

gegenüber einem Bevollmächtigten besteht die Möglichkeit, durch<br />

das Betreuungsgericht einen „Überwachungs- oder Kontrollbetreuer“<br />

zu bestellen, der die Maßnahmen des Bevollmächtigten kontrolliert.<br />

Bei bewiesenem Missbrauch kann das Betreuungsgericht<br />

einen Betreuer anstelle des Bevollmächtigten einsetzen.<br />

Der große Vorteil der Vorsorgevollmacht besteht darin, dass der<br />

Betroffene selbst seinen Bevollmächtigten, eine Person seines<br />

Vertrauens, aussucht, die im Bedarfsfall sofort ohne aufwändiges<br />

Betreuungsverfahren und ohne Einmischung des Staates Entscheidungen<br />

für den Vollmachtgeber treffen kann, und dies bis über<br />

den Tod hinaus. Offensichtlicher Nachteil ist die Tatsache, dass der<br />

Bevollmächtigte nicht den Aufsichts- und Kontrollmechanismen<br />

des Betreuungsgerichtes unterliegt, wie dies bei einer Betreuung<br />

der Fall ist.<br />

Betreuungsverfügung als guter Kompromiss: Wenn jemand keine<br />

Person des absoluten Vertrauens weiß, bietet die Erstellung einer<br />

„Betreuungsverfügung“ einen guten Kompromiss. Hierbei können<br />

Wünsche zur Person eines eventuell erforderlichen Betreuers wie<br />

auch zu zukünftigen Lebensumständen geäußert werden, die bei<br />

Eintreten der Betreuungsbedürftigkeit vom Betreuungsgericht berücksichtigt<br />

werden. Der vorausverfügte mutmaßliche Betreuer unterliegt<br />

dann jedoch im Gegensatz zu einem Bevollmächtigten der<br />

Kontrolle des Betreuungsgerichtes.<br />

Abschließende Anmerkungen: Das Verfassen einer Patientenverfügung<br />

stellt das Ergebnis eines inneren Prozesses dar, der sich<br />

durch Gespräche mit vertrauten Personen entwickelt hat. Es darf<br />

kein moralischer Druck, weder von innen noch von außen, die Entscheidung<br />

beeinflussen. Die Vorsorgevollmacht für Gesundheitsangelegenheiten<br />

bedeutet nicht nur eine sehr sinnvolle Ergänzung<br />

der Patientenverfügung, sondern bei Vorbehalten oder Ablehnung<br />

gegenüber der Patientenverfügung bietet sie eine wertvolle Alternative.<br />

Auch ohne Patientenverfügung sollten wir darauf vertrauen<br />

können, dass mit größter Sorgfalt unser mutmaßlicher Wille ermittelt<br />

und wir entsprechend behandelt und gepflegt werden. Wir<br />

selbst können dazu wesentlich beitragen, indem wir regelmäßig<br />

mit vertrauten Personen über unsere diesbezüglichen Einstellungen<br />

sprechen.<br />

März <strong>2011</strong><br />

Dr. Klaus Rademacher<br />

Gesundheiswissen 13


14 Mitarbeiter<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

Konferenzraum - mal anders<br />

Besprechungen, Schulungen, Meetings - das ist die „Hauptaufgabe“<br />

des Konferenzraums. Doch am 25. Mai war alles anders. Fröhlich<br />

blitzt ein orangefarbener Tischläufer zwischen Kuchenplatten und<br />

Butterbrezeln hervor, Blumendeko in orange-grün verstärkte das<br />

einfallende Sonnenlicht, eine fast heimlige Atmosphäre schafften<br />

die zusammengerückten Tische. Party im Krankenhaus Freudenstadt?<br />

Nein, schöner! Die jährliche Jubilarsfeier stand an. Langsam<br />

füllte sich der Raum mit den Ehrengästen, Herrn Blum, Frau<br />

Klumpp, Frau Merkl und einer Vertreterin der Presse.<br />

Folgende Ehrengäste warteten plaudernd auf den Landrat: Krankenschwester<br />

Else Theurer, seit 40 Jahren im Haus, Techniker Peter<br />

Dingert, stellv. Küchenleiter Roland Giering, Küchenmitarbeiterin<br />

Ursula Wurster, Sekretärin der Radiologie Gabriele Schmidt, Krankenschwester<br />

Sibylle Debus, alle seit 25 Jahren im Haus, Empfangsmitarbeiter<br />

Karl Armbruster, Krankenschwester Lieselotte Stoll und<br />

Krankenpfleger Fritz-Eberhardt Jäger frisch im Ruhestand.<br />

Eine „Jubi-Feier“ organisiert sich nicht von selbst. Neben der Gestaltung<br />

der äußeren Rahmenbedingungen recherchiert die Personalabteilung<br />

umfangreich in den Annalen der Jubilare, sucht Besonderheiten<br />

heraus, stößt auf Bemerkenswertes und auf Anekdoten.<br />

Und so war es für die Zuhörer spannend, als Landrat Dr. Rückert<br />

die Übergabe der Urkunden und Geschenke mit launigen Bemerkungen<br />

garnierte.<br />

Am Montag, den 17.01.<strong>2011</strong> fand im Konferenzraum des Krankenhauses<br />

für alle neuen Mitarbeiter/innen, die in den letzten 6 Monaten<br />

in unserem Haus eine Stelle angetreten haben, ein Einführungstag<br />

statt.<br />

Nachdem sich alle Teilnehmer kurz bekannt gemacht hatten, wurden<br />

die einzelnen Abteilungen und Stationen vorgestellt. Dazu<br />

gehörten langjährige Mitarbeiter der Personalabteilung, wie Frau<br />

Klumpp und Herr Blum, sowie die Chefärzte und Oberärzte verschiedener<br />

Kliniken wie zum Beispiel Herr Prof. Dr. Bea von der Kardiologie,<br />

Herr Dr. Rinio aus der Chirurgischen Abteilung und Herr Dr.<br />

Schulze-Tollert als Ärztlicher Direktor und Leiter der Frauenklinik.<br />

Erfahrene Mitarbeiter seien ein unverzichtbarer Bestandteil in einem<br />

Team, so Dr. Rückert in seiner Eröffnungsrede. Mit ihrer Kompetenz<br />

können diese oftmals in Ausnahmesituationen gelassener<br />

und zum Teil auch professioneller reagieren als weniger Erfahrene.<br />

Erfahrung, Kompetenz und Fortschritt sind nicht nur im Gesundheitswesen<br />

Erfolgsfaktoren. Es ist das Bestreben des Landkreises<br />

- mit Blick auf die Umbaumaßnahmen in Horb - am Puls der Zeit zu<br />

bleiben und der Bevölkerung moderne Gesundheitsleistungen in<br />

öffentlicher Trägerschaft anzubieten.<br />

Am Ende der Ehrungen blieb Zeit zum Plaudern über Vergangenes<br />

und Zukünftiges, und je mehr die Zeit verstrich, desto mehr<br />

„Leichen“ (sorry, Anekdoten) wurden aus der KLF-Vergangenheit<br />

geholt. Doch davon hörte Landrat Dr. Rückert nichts mehr, da er<br />

bereits zu seinem nächsten Termin unterwegs war. Während er<br />

am Anfang gehetzt den Konferenzraum betrat, entspannte er sich<br />

zunehmend. Die Jubi-Feier verließ er mit den Worten: “Ich danke<br />

Ihnen. Sie haben mir heute ein Geschenk gemacht. Ich kam abgehetzt<br />

und auch leicht gereizt hier an. Das Zusammensitzen mit Ihnen,<br />

Ihre Freude und Ihr Einsatz für die KLF hat mir wieder Kraft<br />

gegeben.“ Leider konnten wir seine Aufgabe, die Kuchenplatte völlig<br />

leerzuputzen, nicht ganz vollständig erfüllen.<br />

Angelika Eckl<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

Einführungstag im Krankenhaus Freudenstadt<br />

Nach einem gemeinsamen Mittagessen in der Kantine wurden uns<br />

im Konferenzraum die für das Krankenhaus Freudenstadt wichtigen<br />

Brandschutzbestimmungen und Maßnahmen durch einen Kurzfilm<br />

veranschaulicht und durch Herrn Krämer erklärt. Dann stellte sich<br />

Herr Pfeiffer als Leiter der EDV-Abteilung vor und zeigte uns wie<br />

man wichtige Informationen über das Intranet abrufen kann.<br />

Vielen Dank nochmals an alle, die uns Neuankömmlingen einen<br />

sehr informativen und interessanten Einblick in den Krankenhausalltag<br />

und unseren neuen Arbeitsplatz ermöglicht haben.<br />

Ines Behlke - Arzthelferin Frauenklinik


KLForum Ausgabe 1/11<br />

Neuer Chefarzt für Geriatrische Rehabilitation und<br />

Innere Medizin am Krankenhaus Horb<br />

Dr. Daiß<br />

Hier einige Eckdaten meiner „Laufbahn“<br />

Mitarbeiter 15<br />

Privatdozent Dr. Willi Daiß, Facharzt für Gastroenterologie, Facharzt für Innere Medizin und Arzt für Onkologie<br />

ist spezialisiert für die Behandlung von Magen-Darm-Erkrankungen, Erkrankungen der Leber und<br />

Infektionskrankheiten.<br />

Dr. Annamaria Varga ist Fachärztin für Innere Medizin und spezialisiert für Geriatrie und Diabetologie<br />

Beide Ärzte wollen die Altersdiabetologie im Krankenhaus Horb als weiteres Leistungsspektrum anbieten.<br />

Das milde Behandlungskonzept, welches auf die besonderen Belange des älteren Menschen ausgerichtet ist<br />

umfasst: spezielle Diät, Bewegungskonzepte, ausreichend Flüssigkeitsaufnahme, zielgerichtete Medikation.<br />

Auf komplizierte Spritzpläne wird verzichtet, vielmehr sollen diese alltagstauglich und so verständlich wie<br />

möglich für die Betroffenen sein.<br />

Beiden Ärzten ist die Zusammenarbeit mit den Niedergelassenen Ärzten sehr wichtig.<br />

(Quelle: Schwarzwälder Bote, Samstag 5.März <strong>2011</strong>, Nr. 53, Horb)<br />

Neue Oberärztin für die Geriatrische Rehabilitation in Horb<br />

Dr. Annamaria Varga<br />

Seit dem 01.03.<strong>2011</strong> bin ich als Fachärztin für Innere Medizin, Diabetologie und Geriatrie die Oberärztin in<br />

der Klinik für Geriatrische Rehabilitation in Horb.<br />

Ich bin als Ungarin in Klausenburg geboren und habe an der Medizinischen Universität Klausenburg von<br />

1979 bis 1985 studiert. Nach dem Medizinstudium, ab Februar 1986, habe ich im akademischen Lehrkrankenhaus<br />

der Universität Debrecen gearbeitet und 1991 die Facharztausbildung in der Inneren Medizin absolviert.<br />

Von November 1993 bis zum 31.12.2001 habe ich in einem Rehabilitationskrankenhaus der Hauptstadt<br />

Budapest, ab 1997 als Oberärztin, gearbeitet.<br />

Die Weiterbildungszeit für die Zusatzbezeichnung Diabetologie habe ich im diabetologischen Nationalzentrum<br />

in Budapest absolviert. Von Januar 2002 bis Dezember 2006 habe ich als Leiterin der diabetologischen<br />

Ambulanz in einem akademischen Lehrkrankenhaus der Universität Semmelweis gearbeitet. An der Universität<br />

habe ich regelmäßig Innere Medizin unterrichtet.<br />

Seit Februar 2007 arbeite ich in Deutschland. Bis Februar <strong>2011</strong> war ich in der Fachklinik für Geriatrie in Lengenfeld<br />

unterm Stein (Westthüringen) angestellt und habe im Jahre 2010 die Zusatzbezeichnung Geriatrie<br />

erhalten.<br />

Ich bin verheiratet, habe keine Kinder. Meine Freizeitbeschäftigungen sind: Lesen, Reisen, Musik hören und<br />

Sport treiben.<br />

Neue Oberärztin der Inneren Medizin in Horb<br />

Sabine Wortmann<br />

- Studium für Humanmedizin an der freien Universität in Berlin von 1991 bis 1997<br />

- anschließend AIP und Tätigkeit als Betriebsärztin bei Daimler Chrysler Werk Berlin bis 2002<br />

- aufgrund der Eheschließung Verlegung des Wohnsitzes nach Erkrath in Nordrheinwestfalen,<br />

dort Assistenzärztin für Innere Medizin im Dominikus Krankenhaus in Düsseldorf,<br />

Kath. Kliniken Ruhrhalbinsel in Essen und im EVK in Mettmann<br />

- 2009 Umzug nach Tübingen (meine Geburtsstadt)<br />

und Assistenzärztin für Innere Medizin in der Albklinik Münsingen<br />

- Facharztprüfung im Juni 2010 (Fachärztin für Innere Medizin)<br />

- seit 01.11.2010 Oberärztin in der Inneren Abteilung des Krankenhauses Horb, mein Aufgabengebiet<br />

umfasst die Sonographie und Dopplersonographie, Echokardiographie, Endoskopie und die<br />

Supervision der Assistenzärzte.


16 Mitarbeiter<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

Oberarzt für die Kardiologie<br />

Dr. Thomas Breidenbach<br />

Mein Name ist Thomas Breidenbach. Ich bin verheiratet mit der wunderbarsten Frau der Welt. Ich freue<br />

mich über zwei erwachsene Kinder, die glücklicherweise etwas anderes als Medizin studieren und jetzt vor<br />

ihrem Abschluss stehen. Ich selbst freue mich, in der Kardiologischen Abteilung bei Prof. Dr. Bea als Oberarzt<br />

tätig sein zu können.<br />

Mein beruflicher Werdegang in Kürze: Staatsexamen 1977 Universität Giessen, dort auch Ausbildung zum<br />

Facharzt für Innere Medizin. 1992 Erlangung der Teilgebietsbezeichnung Kardiologie im Rahmen meiner<br />

Tätigkeit als Assistenzarzt an der Kerckhoff-Klinik in Bad Nauheim bis Mitte 1992. Im Anschluss eine relativ<br />

kurze Episode als kardiologischer und intensivmedizinischer Oberarzt am Stadtkrankenhaus Wolfsburg<br />

zum Aufbau eines neuen Herzkatheterlabors. 1994 Wechsel nach Lahr an das dortige Herzzentrum, sozusagen<br />

als Gründungsmitglied bis 2009 als leitender kardiologischer Oberarzt.<br />

Dann noch ein Aufbau: Nämlich die Etablierung einer kardiologischen/interventionellen Abteilung am<br />

Sanaklinikum Hof als Chefarzt. Als dieses Ziel erreicht war, im Mai <strong>2011</strong>, zurück in die Heimat.<br />

Seit dem 01. Mai <strong>2011</strong> freue ich mich, hier in Freudenstadt kardiologisch tätig sein zu dürfen. Ich hoffe auf<br />

eine gute Zusammenarbeit mit Ihnen, wobei ich allerdings nach meinen ersten Eindrücken diesbezüglich<br />

sehr sicher bin.<br />

Oberarzt für die Kardiologie<br />

Hussien Farag Alla<br />

Wir begrüßen Herrn Farag Alla als Oberarzt in unserem Hause und wünschen ihm viel Erfolg und Spaß an<br />

der Arbeit.<br />

Neue Oberärztin für das MVZ in Horb und Freudenstadt<br />

Dr. Astrid Tontsch<br />

Der Frühlingsbeginn war für mich dieses Jahr mit einem Neuanfang verbunden, da ich am 1. April <strong>2011</strong> die<br />

Leitung der psychiatrischen Praxis am MVZ Horb und Freudenstadt übernommen habe.<br />

Mein beruflicher Weg führte mich nach dem Studium in Wien zunächst an die Universitätskliniken Wien<br />

und Leipzig. Den Großteil meiner Facharztausbildung absolvierte ich am Furtbach-Krankenhaus in Stuttgart,<br />

einer Fachklinik für Psychiatrie und Psychotherapie. Neurologische Erfahrungen sammelte ich in der<br />

Neurologischen Klinik Selzer in Schönmünzach/Baiersbronn. Seit meiner Facharztprüfung war ich für die<br />

Achertal-Klinik in der psychiatrischen Institutsambulanz tätig und leitete bis zuletzt als Funktionsoberärztin<br />

die dortige Tagesklinik. Psychotherapeutische Qualifikationen habe ich sowohl für Verhaltenstherapie und<br />

tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie erworben.<br />

Mein Wechsel an das MVZ Freudenstadt und Horb war auch privat motiviert, da ich schon seit 6 Jahren mit<br />

meinem Partner in Loßburg wohne und mich hier wohl fühle. Meine private Leidenschaft gilt der Musik. Als<br />

Altistin singe ich im Vokalensemble Cantiamo: Dies ist für mich ein wunderbarer Ausgleich zum Arztberuf.


KLForum Ausgabe 1/11<br />

Bayerisch Sushi<br />

Die Bayern schrecken vor nichts zurück! Erst das Festhalten am<br />

Reinheitsgebot, dann intensive Auseinandersetzungen mit einem<br />

Teddy namens „Bruno der Problembär“ und nun eine Invasion auf<br />

die japanische Küche. Wer sich nicht schreckt und einmal „international“<br />

kochen möchte, kann das folgende Rezept ausprobieren:<br />

Für 4 Personen, Zubereitung 1 Stunde + Kochzeit 30 Minuten<br />

600 - 800g mehligkochende Kartoffeln<br />

1 EL Salz<br />

4 EL weißer Balsamico-Essig<br />

1-2TL geriebener Meerrettich<br />

Salz, Pfeffer, etwas Zitronensaft<br />

4 Blatt Mangold<br />

1 Roter Rettich, in Stiften<br />

3 EL Sojasauce<br />

Zubereitung<br />

1. Kartoffeln schälen und grob in eine Schüssel mit kaltem Wasser<br />

reiben. Stärke am Boden absetzen lassen. Kartoffelraspeln („Reis“)<br />

herausheben, Wasser vorsichtig abgießen, Stärke aufbewahren<br />

2. „Kartoffelreis“ in einem Topf knapp mit Wasser bedecken. Salzen.<br />

Unter Rühren aufkochen. Wasser verdampfen lassen, bis die<br />

Masse sämig wird. Vom Herd ziehen. Stärke unterrühren, kurz aufkochen.<br />

Salz und Zucker in Essig auflösen. Unter den „Reis“ rühren.<br />

Auskühlen und fest werden lassen. (Falls die Masse nicht fest genug<br />

wird, etwas Kartoffelpüreepulver zugeben)<br />

3. Meerrettich mit Salz, Pfeffer und Zitronensaft abschmecken<br />

Dies und Das 17<br />

© Jürgen Grüneisl / pixelio.de<br />

4. Mangold in Salzwasser blanchieren. Abschrecken. Trocken tupfen.<br />

Mit „Reis“ bestreichen, in die Mitte Rettichstifte legen und aufrollen<br />

5. Bayerisches Sushi in Scheiben schneiden. Mit Meerrettichpaste<br />

und Sojasauce servieren<br />

Angelika Eckl<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

„Wer aufhört besser zu werden,<br />

hat damit aufgehört gut zu sein.“<br />

Wir gratulieren unseren Praxisanleitern zur erfolgreichen Weiterbildung!<br />

Quelle: Crossover-Küche<br />

(Schrot & Korn 4/2008)<br />

Mitarbeiter<br />

v.l.n.r. Christina Heß (OP), Elke Krespach (Ger. Reha), Manuela Müssigmann (M2), Ute Springwald (St.1 Horb), Silvia Seidel (C2), Manuela Schneiderhan (M2)


18 Dies und Das<br />

KLForum Ausgabe 1/11<br />

Druckfehler<br />

„Wenn Sie einen Druckfehler finden, bitte bedenken Sie, dass er beabsichtigt war.<br />

Unsere Mitarbeiterzeitung bringt für jeden etwas, denn es gibt immer Leute, die nach Fehlern suchen.“<br />

Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten!<br />

Who is who?<br />

Wir suchen einen Mann, dessen Name eng mit dem Krankenhaus<br />

Freudenstadt verknüpft ist.<br />

a) ist es dieser Mann?<br />

© Günther Schütz/ pixelio.de<br />

Er war der vierte Sohn eines Großgrundbesitzers, Naturphilosophen<br />

und Astronoms. Ein Mondkrater ist nach seinem Vater benannt.<br />

Während letzterer trotz seines riesigen Vermögens eher von<br />

bescheidenem Charakter war, liebte der Gesuchte die Anhänger<br />

der Muse Thalia und gab für sie viel Geld aus. Obwohl reich geboren,<br />

starb er elend und verarmt in Sommerhude bei Altona, da er<br />

sein ganzes Vermögen seiner Leidenschaft opferte. Er war dabei so<br />

verschwenderisch, dass er fast das gesamte Vermögen des Familienclans<br />

verbrauchte. Dieser ließ ihn für geschäftsunfähig erklären,<br />

doch es war zu spät. Die einst reichste Familie, der über 60 Güter<br />

in Mecklenburg gehörten, besaß fast nichts mehr, alles hatte der<br />

Sohn für seine Leidenschaft ausgegeben. Der Gesuchte war in seiner<br />

Hochphase großzügiger Geldgeber für die Anhänger der Muse<br />

Thalia, er baute ihnen ein prunkvolles Gebäude, in dem sie ihre<br />

Kunst darbieten konnten, er selbst fungierte als Darsteller, Mäzen<br />

und Organisator.<br />

Seine Tochter besaß ebenfalls eine künstlerische Ader. Obwohl sie<br />

mit ihrer Begabung sehr erfolgreich und stets von liebenden Männern<br />

umgeben war, zerbrach sie am frühen Tod ihres Reise- und<br />

Weggefährten und an der Vergänglichkeit ihres Ruhms. Als Folge<br />

konvertiere sie zum Katholizismus und gründete in Mombach/<br />

Mainz das Kloster „Zum guten Hirten“.<br />

Beide Gesuchten hießen Karl von Hahn.<br />

Doch b) ist der Richtige. Der Ethnograph, geboren in Friedrichstal/FDS ist der Namensgeber unserer<br />

Krankenhausstraße<br />

b) oder ist es dieser Mann?<br />

Er lebte von 1848 -1925, sein Name wurde etwa 1878 russischer<br />

Adel. Sein Vater war Kassierer in einem Hüttenwerk, seine Mutter<br />

eine gebürtige von Gross. Der Gesuchte hatte eine große Leidenschaft<br />

für Reisen und fremde Kulturen. Nach dem Studium von<br />

Theologie und Philologie in einer der renommiertesten Universitätsstädte<br />

Süddeutschlands zog er 1872 nach Tiflis, wo er zwei Jahre<br />

später an deutschsprachigen höheren Schulen unterrichtete. Seine<br />

große Leidenschaft gehörte dem Kaukasus, wohin er seit 1888<br />

jährlich Forschungsreisen unternahm. Seine biologischen, geologischen<br />

und volks- und namenskundlichen Beobachtungen machten<br />

ihn zu einem bedeutenden Ethnographen des Kaukasus. Er ist auch<br />

der Verfasser des ersten Lehrbuches der Geographie Georgiens.<br />

Zurück zu unserem Gesuchten. Beide Vorgestellten tragen den gleichen<br />

Namen. Doch nur einer ist der Richtige. Wir begegnen ihm<br />

- oder zumindest seinem Namen, wenn wir nach Norddeutschland,<br />

Richtung Greifswald oder in den Kaukasus reisen. Sein Name und<br />

sein Ruf mag vielleicht nur noch Eingeweihten etwas sagen, doch<br />

wir finden ihn auch hier in Freudenstadt: Wir lesen täglich seinen<br />

Namen, manchmal sprechen wir ihn auch aus. Manchmal essen wir<br />

Teile von seinem Namen. Im Westerwald gibt es ihn als halbe Portion,<br />

in ländlichen Gegenden finden wir ihn umgeben von seinem<br />

Harem. Wer ist es?<br />

Angelika Eckl<br />

Öffentlichkeitsarbeit<br />

© aus: www.archive.org; Stichwort kaukasische Reise<br />

Ein herzliches Dankeschön an Frau Steinhart vom Bauamt FDS.<br />

Ohne ihre rasche Antwort und Hilfe hätte ich auf den falschen<br />

Mann gesetzt!


KLForum Ausgabe 2/10<br />

Dies und Das 19


Krankenhäuser Landkreise Freudenstadt gGmbH<br />

Krankenhaus Freudenstadt<br />

Hospital zum Heiligen Geist Horb<br />

Klinik für Geriatrische Rehabilitation Horb<br />

Karl-von-Hahn-Straße 120 · 72250 Freudenstadt<br />

Telefon 07441-54-0 · Fax 07441-54-2538<br />

www.klf-net.de<br />

Herausgeber:<br />

Krankenhäuser Landkreis Freudenstadt gGmbH<br />

Karl-von-Hahn-Straße 120<br />

72250 Freudenstadt<br />

Tel. 07441-54-2366<br />

www.klf-net.de<br />

Mitarbeiterredaktion<br />

Veranwortlich: Andrea Frick<br />

Redaktionsschluss: 30.06.<strong>2011</strong><br />

Gestaltung:<br />

Druckerei Peters, 72250 Freudenstadt<br />

Auflage:<br />

1.500 Exemplare<br />

Juni <strong>2011</strong>

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